12.07.2005, 00:02
1. Teil - When it strikes me
"Sag mal, haben wir irgendwo ein Leck im Badezimmer?" rief Rory, als sie auf einem Bein hüpfend aus dem Badezimmer kam.
"Ich glaub eher, dass das Leck wo anders liegt!" entgegnete ihr eine zynische Paris, die, neben einer leiser geschalteten Bildungssendung, versuchte etwas in einem ihrer, im Gemeinschaftsraum weit verstreuten, Bücher zu finden.
"Wie lustig!" Sie lies sich auf der Sesselkante nieder, da sonst nirgendwo Platz war. Wie sie das Zusammenleben mit Paris liebte, da waren Tanna und Janet, ihre anderen zwei Mitbewohnerinnnen, ja schon immer eine reine Erholung dagegen.
"Ich wollte damit nur andeuten, dass du ja diejenige bist mit der bastlerischen Begabung!" sie grinste Paris überfreundlich an und untersuchte dann ihren nassen Socken.
"Ich habe KEINE Bastelecke mehr!" entgegnete Paris gereizt und klappte laut eines ihrer Bücher zu.
"Aber du könntest doch kurz mal deinen alten Bastelalleskleber rauskramen und dieses Loch im Badezimmer suchen hm?" Irgendwie konnte sie es nie sein lassen, Paris, wenn sie schon gereizt war, bis auf die Palme zu bringen; es war einfach ein SpaÃ.
"Wer von uns zwei sitzt den schon seit 2 Wochen jeden Tag da und bastelt?" höhnte Paris auf einmal und sah Rory herausfordernd an.
"Ich schneide und schreibe, schlieÃlich gibt es an Tischkarten nicht wirklich was zu kleben!" informierte Rory ihre Mitbewohnerin.
Seit etlichen Tagen schnitt sie Tischkarten, in Form zweier ineinander geschlungenen Herzen, aus. Eine sehr erfreuliche Arbeit, aber was tat sie nicht alles für ihre Mutter. Ja, genau, ihre Mutter würde heiraten. Sie war sich sicher, dass ihre Mlutter den Richtigen gefunden hatte und ihre Mutter war sich dessen anscheinend auch sicher.
Lorelai, ihre Mutter, war nun, mit einer kurzen Unterbrechung, seit zwei Jahren mit Luke zusammen. Für manche mag das wohl ziemlich kurz erscheinen, doch ihre Mutter war 1. noch nie so lange mit einem Mann zusammen und 2. waren die Beiden die ganzen Jahre bevor sie zusammengekommen sind schon sehr gute Freunde.
Die ganze Stadt wusste, dass Luke in Lorelai verliebt war, seit sie das erste Mal in sein Diner gekommen war, doch bis die Beiden endlich zueinander gefunden hatten, dauerte es noch ein paar Jahre.
Diese Jahre wurden überbrückt durch Beziehungen der Beiden, die im nachhinein betrachtet schon im voraus zum Scheitern verurteilt gewesen waren.
Lukes Beziehung mit Rachel und auch die zeitweilige Ehe mit Nicole haben die ganze Sache ebenso wenig überstanden, als das ewige hin und her mit ihrem Vater Christopher, die fast-Ehe mit Max Medina oder die kurze, heimlich gehaltene Beziehung mit Jason, dem Geschäftspartner von ihrem GroÃvater.
Im groÃen und ganzen war ihr Luke in den ganzen letzten Jahren, selbst als er und ihre Mutter noch nicht zusammen waren, ein besserer Vater, als es Christopher je gewesen war und dafür liebte sie ihn. Sie konnte sich keinen besseren Stiefvater vorstellen und freute sich unheimlich auf die Hochzeit.
Es war nun fast schon ein halbes Jahr her, dass ihre Mutter sie mitten in der Nacht angerufen hatte, um ihr zu erzählen, dass Luke ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte und sie, natürlich, ja gesagt hatte. Luke wollte nicht mehr länger mit dem Antrag warten, die Hochzeit war letzten Endes aber auf den Sommer verschoben worden.
Nun waren es nur noch 11 Tage bis zu dem groÃen Tag und sie hatte alle Hände voll zu tun irgendetwas für ihre Mutter zu besorgen oder ihre Anrufe entgegen zu nehmen.
Es war schön, zudem die Anrufe ihrer Mutter nichts mit Angst oder kalten FüÃen zu tun hatten. Ihre Mutter war sich vollkommend sicher, den richtigen Mann fürs Leben gefunden zu haben und zweifelte daran keine Minute, was die Sache um einiges erleichterte.
Wie war es damals mit Max? Ihre Mutter hatte den entscheidenden Entschluss gefasst die Hochzeit abzusagen, weil sie nicht wie Gradma, vor ihrer Hochzeit schlaflos war und fast jede Nacht ihr Hochzeitskleid anprobierte.
Das war dieses Mal ganz klar anders. Ihre Muter hatte ihr Kleid schon seit kurz nach dem Antrag und verbrachte fast jedes Wochenende mindestens 2 Stunden damit darin vor ihr herumzuhüpfen, wenn sie einmal zuhause war.
Das war ganz klar ihre Mutter und sie liebte es, dass ihre Mutter sie selbst blieb, auch wenn sie mit Luke zusammen war.
Das war nie wirklich der Fall gewesen, sei es Christopher, Max, Jason oder irgend ein anderer Typ gewesen, immer hatte sie sich mehr oder weniger verrenken müssen.
Nie hatte sie so sein können wie wenn sie mit ihr oder auch Luke zusammen war. Tja, dieses Problem war ja nun gelöst.
"Huhu?!?" sie wurde auf einmal von Paris aus ihren Gedanken gerissen. "1. sitzt du auf meinen Büchern und 2. ein Anruf für dich, von wem muss ich ja nicht erst sagen!" sie wedelte mit dem Telefon vor ihrem Gesicht herum.
"Ãhm ja, hallo?" meinte sie ein wenig neben sich.
"Hey SüÃe! Was machen wir heute Abend?" Es war Logan, ihr Freund.
âHey, ich weià nicht ob ich überhaupt Zeit hab! Ich muss unbedingt noch diese Karten fertig machen, weil ich sie am Wochenende mit nach hause nehmen muss!â meinte sie und stand vom Sessel auf.
âSoll das heiÃen, dass du am Wochenende auch nicht da bist? Mensch Rory, ich wollte dich mal wieder sehen!â beklagte sich ihr Freund.
âWir sehen uns jeden Tag und auÃerdem weiÃt du, dass es zurzeit stressig ist wegen der Hochzeit!â entgegnete Rory und ging in ihr Zimmer.
Logan war nicht gerade begeistert, dass sie die letzten Wochen kaum Zeit für ihn hatte, neben den Hochzeitsvorbereitungen und den letzten Prüfungen.
âJa, ich weià die Hochzeit, wie immer, aber trotzdem würde ich dich gerne sehen, auÃerhalb der Mittagessenszeit oder irgendwelchen Kursen!â
Sie verstand ihn, doch sie konnte nicht wirklich etwas daran ändern.
âWir sind das ganze nächste Wochenende zusammen, du kommst doch mit?â
âMuss ich ja wohl, auÃerdem interessierts mich, für was du andauernd deine Zeit opferst!â meinte Logan etwas mürrisch.
âMüssen tust du gar nichts!â nun war auch Rory angeschlagen, wenn es für ihren Freund, mit dem sie nun schon seit fast 1 ½ Jahren zusammen war, ein Opfer war, mit zur Hochzeit ihrer Mutter mitzukommen, dann fand sie das nicht mehr annehmlich.
âIch komme mit Rory, dass habe ich doch gesagt! Leg doch nicht alles gleich auf die Goldwaage!â entgegnete dieser beschwichtigend.
âJa, ok, auf jeden Fall hab ich heute Abend zu tun, auÃer du willst mir beim ausschneiden helfen!â schlug Rory vor.
âNein danke, wohl eher nicht! Ich seh dich ja dann morgen!â meinte dieser am anderen Ende der Leitung.
âJa, ok! Bis dann!â
Sie war nun schon lange mit Logan zusammen, sie liebte ihn, doch manchmal würde sie ihn am liebsten auf den Mond schieÃen. Kaum bekam er nicht die Aufmerksamkeit die er wollte bekam er leicht schlechte Laune, was sie hasste.
Manchmal fragte sie sich, ob er wirklich der Richtige war. Wie konnte jemand der Richtige sein, wenn man sich das manchmal fragte?
War man sich nicht absolut sicher, wenn man mit jemanden zusammen war, ob man den Rest seines Lebens mit ihm verbringen könnte oder wollen würde?
Logan hatte reiche Eltern, was ihren GroÃeltern sehr gefiel.
Logan war vertrauenserweckend und hatte gutes Benehmen, was ihrer Mutter sehr gefiel.
Logan war berechnend, was ihr sehr gut gefiel.
Doch wie konnte man das von seinem Freund sagen? War es nicht langweilig einen Freund zu haben, der so leicht zu durchschauen war?!
In diesem Moment läutete das Telefon in ihrer Hand erneut, als sie ranging, war es ihre Mutter.
âHey Schatz, du hörst dich so komisch an?â war die erste Frage ihrer Mutter.
âHey Mum, nein, es ist alles in Ordnung! Was gibtâs?â wollte sie wissen. Sicher wollte ihre Mutter mal wieder die Gästeliste korrigieren, was hieÃ, dass sie noch mehr Karten ausschneiden musste, wo sie doch jetzt schon den Abdruck der Schere auf ihrem Daumen hatte.
âBist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?â fragte Lorelei erneut.
âJa Mum, es geht mir bestens und dir?â geschickt leitete sie das Thema von ihr auf ihre Mutter.
âMir geht es blendend, auÃer dass Luke sich weigert einen Zylinder aufzusetzen und sich einen Ziegenbart wachsen zu lassen für die Hochzeit!â Sie lachten beide, Luke musste schon viel mit ihrer Mutter aushalten.
âTja, Mum, er sollte doch eigentlich froh sein, keinen Rock tragen zu müssen, so wie Jackson damals!â Sie lachten beide wieder und nun hörte Rory im Hintergrund Luke, der wissen wollte, über was die Beiden andauernd lachten.
Nachdem Lorelei ihrem Verlobten davon überzeugt hatte, dass sie nicht über ihn lachten, kehrte sie zu ihrem Gespräch mit Rory zurück.
âIch wollte nur fragen, ob du mit den Tischkarten gut zurechtkommst?â wollte ihre Mutter wissen.
âMum, du willst wissen, ob ich noch weitere Tischkarten machen kann!â antwortete Rory wissend.
âMeine liebste allerbeste Tochter von allenâ
âDu hast nur eine Tochter, oder hast du mir was verschwiegen?â wurde sie von Rory unterbrochen.
âIch brauch nur noch 2 zusätzliche Tischkarten! Bitte mein Baby, es ist dringend!â bettelte Lorelei am anderen Ende. Rory hörte Luke irgendetwas im Hintergrund murmeln, was sie nicht verstand.
Sie war froh, dass sie mit dem ausschneiden eigentlich fast fertig war und nur noch das beschriften von fast 200 Karten vor sich hatte. Jede weitere Karte bedeutete einen Zeitaufwand, die sie nicht mit Logan verbringen konnte und was Logan immer missgelaunter werden lassen würde.
âWas bleibt mir anderes übrig?â seufzte sie. âUnd welche zwei Gäste soll ich noch auf der Gästeliste hinzufügen?â sie kramte nach einem Zettel und Stift um sich die zwei Namen aufzuschreiben.
âWarum willst du das unbedingt wissen?â hörte sie ihre Mutter fragen.
âMum, willst du zu den zwei Personen sagen, ach, euer Platz ist dort, wo die Tischkarten ohne Aufschrift stehen?â Warum wollte ihre Mutter ihr die Namen nicht sagen, sie war verwirrt.
âÃhm, ja, wäre vielleicht keine schlechte Idee!â meinte ihre Mutter wieder etwas ausweichend. Sie hörte wieder wie Luke etwas im Hintergrund zu Lorelei sagte und sie kurz redeten.
âAlso...â hörte sie ihre Mutter wieder.
âMum, welche zwei Namen? Ich hab nicht ewig Zeit!â meinte sie fordernd.
âJa, also die Namen sind Lucy Hendrin und Jess!â antwortete ihre Mutter.
Rory kritzelte die Namen auf ihren Zettel und las es noch einmal vor: âAlso Lucy und Jess Hendrin?â
âÃhm, nein, Hendrin Lucy und Jess Mariano!â ihre Mutter räusperte sich.
âOk!â den Namen musste sie sich nicht aufschreiben, um ihn sich merken zu können.
âAlles in Ordnung Schatz?â hörte sie ihre Mutter wieder besorgt fragen.
âJa, doch klar, was soll nicht in Ordnung sein?â antwortete Rory ihrer Mutter scheinbar gelassen.
âHör zu Rory, wir können ihn nicht ausschlieÃen, er ist doch schlieÃlich Lukes Neffe und Liz und T.J. kommen auch und da wollten wir ihn halt auch einladen!â erklärte ihr Lorelei im Schnelldurchlauf.
âMum, es ist ok, ich hab ihn seit 2 Jahren nicht mehr gesehen und bin auÃerdem mit Logan zusammen soviel du weiÃt!â wehrte sie die Befürchtungen ihrer Mutter ab.
âJa, aber du hast nie erzählt was damals bei eurer letzten Begegnung passiert ist, darum wusste ich nicht, ob es dir recht ist, dass er kommt!â erklärte ihre Mutter weiter.
âAch damals war nichts weiter! Mum, ich muss jetzt echt anfangen zu lernen, wenn ich später die Karten noch weiter machen will!â meinte Rory ablenkend. Sie hatte bis jetzt noch nie jemandem erzählt, was damals zwischen ihr und Jess war. Was er damals gesagt hatte, was er wollte und wie sie ihn scheinbar eiskalt abblitzen lassen hatte. Niemand wusste davon.
âOk, wir sehen uns dann sowieso übermorgen! Hab dich lieb mein Schatz!â
âIch dich auch Mum und grüà Luke von mir!â Sie legten beide auf und Rory lies sich auf ihr Bett fallen.
Wow, Jess würde kommen. Sie würde Jess das erste mal nach 2 Jahren wieder sehen, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er im Zimmer nebenan mit ihr stand und sie anflehte mit ihm davonzulaufen. Wie konnte er so etwas nur von ihr erwarten? Sie war sich dessen nie klar gewesen...
"Sag mal, haben wir irgendwo ein Leck im Badezimmer?" rief Rory, als sie auf einem Bein hüpfend aus dem Badezimmer kam.
"Ich glaub eher, dass das Leck wo anders liegt!" entgegnete ihr eine zynische Paris, die, neben einer leiser geschalteten Bildungssendung, versuchte etwas in einem ihrer, im Gemeinschaftsraum weit verstreuten, Bücher zu finden.
"Wie lustig!" Sie lies sich auf der Sesselkante nieder, da sonst nirgendwo Platz war. Wie sie das Zusammenleben mit Paris liebte, da waren Tanna und Janet, ihre anderen zwei Mitbewohnerinnnen, ja schon immer eine reine Erholung dagegen.
"Ich wollte damit nur andeuten, dass du ja diejenige bist mit der bastlerischen Begabung!" sie grinste Paris überfreundlich an und untersuchte dann ihren nassen Socken.
"Ich habe KEINE Bastelecke mehr!" entgegnete Paris gereizt und klappte laut eines ihrer Bücher zu.
"Aber du könntest doch kurz mal deinen alten Bastelalleskleber rauskramen und dieses Loch im Badezimmer suchen hm?" Irgendwie konnte sie es nie sein lassen, Paris, wenn sie schon gereizt war, bis auf die Palme zu bringen; es war einfach ein SpaÃ.
"Wer von uns zwei sitzt den schon seit 2 Wochen jeden Tag da und bastelt?" höhnte Paris auf einmal und sah Rory herausfordernd an.
"Ich schneide und schreibe, schlieÃlich gibt es an Tischkarten nicht wirklich was zu kleben!" informierte Rory ihre Mitbewohnerin.
Seit etlichen Tagen schnitt sie Tischkarten, in Form zweier ineinander geschlungenen Herzen, aus. Eine sehr erfreuliche Arbeit, aber was tat sie nicht alles für ihre Mutter. Ja, genau, ihre Mutter würde heiraten. Sie war sich sicher, dass ihre Mlutter den Richtigen gefunden hatte und ihre Mutter war sich dessen anscheinend auch sicher.
Lorelai, ihre Mutter, war nun, mit einer kurzen Unterbrechung, seit zwei Jahren mit Luke zusammen. Für manche mag das wohl ziemlich kurz erscheinen, doch ihre Mutter war 1. noch nie so lange mit einem Mann zusammen und 2. waren die Beiden die ganzen Jahre bevor sie zusammengekommen sind schon sehr gute Freunde.
Die ganze Stadt wusste, dass Luke in Lorelai verliebt war, seit sie das erste Mal in sein Diner gekommen war, doch bis die Beiden endlich zueinander gefunden hatten, dauerte es noch ein paar Jahre.
Diese Jahre wurden überbrückt durch Beziehungen der Beiden, die im nachhinein betrachtet schon im voraus zum Scheitern verurteilt gewesen waren.
Lukes Beziehung mit Rachel und auch die zeitweilige Ehe mit Nicole haben die ganze Sache ebenso wenig überstanden, als das ewige hin und her mit ihrem Vater Christopher, die fast-Ehe mit Max Medina oder die kurze, heimlich gehaltene Beziehung mit Jason, dem Geschäftspartner von ihrem GroÃvater.
Im groÃen und ganzen war ihr Luke in den ganzen letzten Jahren, selbst als er und ihre Mutter noch nicht zusammen waren, ein besserer Vater, als es Christopher je gewesen war und dafür liebte sie ihn. Sie konnte sich keinen besseren Stiefvater vorstellen und freute sich unheimlich auf die Hochzeit.
Es war nun fast schon ein halbes Jahr her, dass ihre Mutter sie mitten in der Nacht angerufen hatte, um ihr zu erzählen, dass Luke ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte und sie, natürlich, ja gesagt hatte. Luke wollte nicht mehr länger mit dem Antrag warten, die Hochzeit war letzten Endes aber auf den Sommer verschoben worden.
Nun waren es nur noch 11 Tage bis zu dem groÃen Tag und sie hatte alle Hände voll zu tun irgendetwas für ihre Mutter zu besorgen oder ihre Anrufe entgegen zu nehmen.
Es war schön, zudem die Anrufe ihrer Mutter nichts mit Angst oder kalten FüÃen zu tun hatten. Ihre Mutter war sich vollkommend sicher, den richtigen Mann fürs Leben gefunden zu haben und zweifelte daran keine Minute, was die Sache um einiges erleichterte.
Wie war es damals mit Max? Ihre Mutter hatte den entscheidenden Entschluss gefasst die Hochzeit abzusagen, weil sie nicht wie Gradma, vor ihrer Hochzeit schlaflos war und fast jede Nacht ihr Hochzeitskleid anprobierte.
Das war dieses Mal ganz klar anders. Ihre Muter hatte ihr Kleid schon seit kurz nach dem Antrag und verbrachte fast jedes Wochenende mindestens 2 Stunden damit darin vor ihr herumzuhüpfen, wenn sie einmal zuhause war.
Das war ganz klar ihre Mutter und sie liebte es, dass ihre Mutter sie selbst blieb, auch wenn sie mit Luke zusammen war.
Das war nie wirklich der Fall gewesen, sei es Christopher, Max, Jason oder irgend ein anderer Typ gewesen, immer hatte sie sich mehr oder weniger verrenken müssen.
Nie hatte sie so sein können wie wenn sie mit ihr oder auch Luke zusammen war. Tja, dieses Problem war ja nun gelöst.
"Huhu?!?" sie wurde auf einmal von Paris aus ihren Gedanken gerissen. "1. sitzt du auf meinen Büchern und 2. ein Anruf für dich, von wem muss ich ja nicht erst sagen!" sie wedelte mit dem Telefon vor ihrem Gesicht herum.
"Ãhm ja, hallo?" meinte sie ein wenig neben sich.
"Hey SüÃe! Was machen wir heute Abend?" Es war Logan, ihr Freund.
âHey, ich weià nicht ob ich überhaupt Zeit hab! Ich muss unbedingt noch diese Karten fertig machen, weil ich sie am Wochenende mit nach hause nehmen muss!â meinte sie und stand vom Sessel auf.
âSoll das heiÃen, dass du am Wochenende auch nicht da bist? Mensch Rory, ich wollte dich mal wieder sehen!â beklagte sich ihr Freund.
âWir sehen uns jeden Tag und auÃerdem weiÃt du, dass es zurzeit stressig ist wegen der Hochzeit!â entgegnete Rory und ging in ihr Zimmer.
Logan war nicht gerade begeistert, dass sie die letzten Wochen kaum Zeit für ihn hatte, neben den Hochzeitsvorbereitungen und den letzten Prüfungen.
âJa, ich weià die Hochzeit, wie immer, aber trotzdem würde ich dich gerne sehen, auÃerhalb der Mittagessenszeit oder irgendwelchen Kursen!â
Sie verstand ihn, doch sie konnte nicht wirklich etwas daran ändern.
âWir sind das ganze nächste Wochenende zusammen, du kommst doch mit?â
âMuss ich ja wohl, auÃerdem interessierts mich, für was du andauernd deine Zeit opferst!â meinte Logan etwas mürrisch.
âMüssen tust du gar nichts!â nun war auch Rory angeschlagen, wenn es für ihren Freund, mit dem sie nun schon seit fast 1 ½ Jahren zusammen war, ein Opfer war, mit zur Hochzeit ihrer Mutter mitzukommen, dann fand sie das nicht mehr annehmlich.
âIch komme mit Rory, dass habe ich doch gesagt! Leg doch nicht alles gleich auf die Goldwaage!â entgegnete dieser beschwichtigend.
âJa, ok, auf jeden Fall hab ich heute Abend zu tun, auÃer du willst mir beim ausschneiden helfen!â schlug Rory vor.
âNein danke, wohl eher nicht! Ich seh dich ja dann morgen!â meinte dieser am anderen Ende der Leitung.
âJa, ok! Bis dann!â
Sie war nun schon lange mit Logan zusammen, sie liebte ihn, doch manchmal würde sie ihn am liebsten auf den Mond schieÃen. Kaum bekam er nicht die Aufmerksamkeit die er wollte bekam er leicht schlechte Laune, was sie hasste.
Manchmal fragte sie sich, ob er wirklich der Richtige war. Wie konnte jemand der Richtige sein, wenn man sich das manchmal fragte?
War man sich nicht absolut sicher, wenn man mit jemanden zusammen war, ob man den Rest seines Lebens mit ihm verbringen könnte oder wollen würde?
Logan hatte reiche Eltern, was ihren GroÃeltern sehr gefiel.
Logan war vertrauenserweckend und hatte gutes Benehmen, was ihrer Mutter sehr gefiel.
Logan war berechnend, was ihr sehr gut gefiel.
Doch wie konnte man das von seinem Freund sagen? War es nicht langweilig einen Freund zu haben, der so leicht zu durchschauen war?!
In diesem Moment läutete das Telefon in ihrer Hand erneut, als sie ranging, war es ihre Mutter.
âHey Schatz, du hörst dich so komisch an?â war die erste Frage ihrer Mutter.
âHey Mum, nein, es ist alles in Ordnung! Was gibtâs?â wollte sie wissen. Sicher wollte ihre Mutter mal wieder die Gästeliste korrigieren, was hieÃ, dass sie noch mehr Karten ausschneiden musste, wo sie doch jetzt schon den Abdruck der Schere auf ihrem Daumen hatte.
âBist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?â fragte Lorelei erneut.
âJa Mum, es geht mir bestens und dir?â geschickt leitete sie das Thema von ihr auf ihre Mutter.
âMir geht es blendend, auÃer dass Luke sich weigert einen Zylinder aufzusetzen und sich einen Ziegenbart wachsen zu lassen für die Hochzeit!â Sie lachten beide, Luke musste schon viel mit ihrer Mutter aushalten.
âTja, Mum, er sollte doch eigentlich froh sein, keinen Rock tragen zu müssen, so wie Jackson damals!â Sie lachten beide wieder und nun hörte Rory im Hintergrund Luke, der wissen wollte, über was die Beiden andauernd lachten.
Nachdem Lorelei ihrem Verlobten davon überzeugt hatte, dass sie nicht über ihn lachten, kehrte sie zu ihrem Gespräch mit Rory zurück.
âIch wollte nur fragen, ob du mit den Tischkarten gut zurechtkommst?â wollte ihre Mutter wissen.
âMum, du willst wissen, ob ich noch weitere Tischkarten machen kann!â antwortete Rory wissend.
âMeine liebste allerbeste Tochter von allenâ
âDu hast nur eine Tochter, oder hast du mir was verschwiegen?â wurde sie von Rory unterbrochen.
âIch brauch nur noch 2 zusätzliche Tischkarten! Bitte mein Baby, es ist dringend!â bettelte Lorelei am anderen Ende. Rory hörte Luke irgendetwas im Hintergrund murmeln, was sie nicht verstand.
Sie war froh, dass sie mit dem ausschneiden eigentlich fast fertig war und nur noch das beschriften von fast 200 Karten vor sich hatte. Jede weitere Karte bedeutete einen Zeitaufwand, die sie nicht mit Logan verbringen konnte und was Logan immer missgelaunter werden lassen würde.
âWas bleibt mir anderes übrig?â seufzte sie. âUnd welche zwei Gäste soll ich noch auf der Gästeliste hinzufügen?â sie kramte nach einem Zettel und Stift um sich die zwei Namen aufzuschreiben.
âWarum willst du das unbedingt wissen?â hörte sie ihre Mutter fragen.
âMum, willst du zu den zwei Personen sagen, ach, euer Platz ist dort, wo die Tischkarten ohne Aufschrift stehen?â Warum wollte ihre Mutter ihr die Namen nicht sagen, sie war verwirrt.
âÃhm, ja, wäre vielleicht keine schlechte Idee!â meinte ihre Mutter wieder etwas ausweichend. Sie hörte wieder wie Luke etwas im Hintergrund zu Lorelei sagte und sie kurz redeten.
âAlso...â hörte sie ihre Mutter wieder.
âMum, welche zwei Namen? Ich hab nicht ewig Zeit!â meinte sie fordernd.
âJa, also die Namen sind Lucy Hendrin und Jess!â antwortete ihre Mutter.
Rory kritzelte die Namen auf ihren Zettel und las es noch einmal vor: âAlso Lucy und Jess Hendrin?â
âÃhm, nein, Hendrin Lucy und Jess Mariano!â ihre Mutter räusperte sich.
âOk!â den Namen musste sie sich nicht aufschreiben, um ihn sich merken zu können.
âAlles in Ordnung Schatz?â hörte sie ihre Mutter wieder besorgt fragen.
âJa, doch klar, was soll nicht in Ordnung sein?â antwortete Rory ihrer Mutter scheinbar gelassen.
âHör zu Rory, wir können ihn nicht ausschlieÃen, er ist doch schlieÃlich Lukes Neffe und Liz und T.J. kommen auch und da wollten wir ihn halt auch einladen!â erklärte ihr Lorelei im Schnelldurchlauf.
âMum, es ist ok, ich hab ihn seit 2 Jahren nicht mehr gesehen und bin auÃerdem mit Logan zusammen soviel du weiÃt!â wehrte sie die Befürchtungen ihrer Mutter ab.
âJa, aber du hast nie erzählt was damals bei eurer letzten Begegnung passiert ist, darum wusste ich nicht, ob es dir recht ist, dass er kommt!â erklärte ihre Mutter weiter.
âAch damals war nichts weiter! Mum, ich muss jetzt echt anfangen zu lernen, wenn ich später die Karten noch weiter machen will!â meinte Rory ablenkend. Sie hatte bis jetzt noch nie jemandem erzählt, was damals zwischen ihr und Jess war. Was er damals gesagt hatte, was er wollte und wie sie ihn scheinbar eiskalt abblitzen lassen hatte. Niemand wusste davon.
âOk, wir sehen uns dann sowieso übermorgen! Hab dich lieb mein Schatz!â
âIch dich auch Mum und grüà Luke von mir!â Sie legten beide auf und Rory lies sich auf ihr Bett fallen.
Wow, Jess würde kommen. Sie würde Jess das erste mal nach 2 Jahren wieder sehen, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er im Zimmer nebenan mit ihr stand und sie anflehte mit ihm davonzulaufen. Wie konnte er so etwas nur von ihr erwarten? Sie war sich dessen nie klar gewesen...