12.07.2005, 00:11
6. Teil â The day before tomorrow(I)
âJess, Swenson will dich sprechen!â rief Simon ihm schon von weitem zu, als er am Freitagmorgen das Büro betrat.
Er sah auf die Uhr, war er zu spät? Er war pünktlich, auf die Minute.
Mit hochgezogenen Brauen sah er seinen Kollegen fragend an, während ihm dieser die neueste Ausgabe ihrer Zeitung in die Hand drückte.
âSchau mich nicht so an, ich hab keine Ahnung, was du verbockt hast!â deutete Simon seinen Blick richtig und lies sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen.
âDer Tag fängt ja schon gut an!â grummelte Jess, während er die Zeitung und seinen Laptop auf den Tisch legte.
âWenigstens kannst du dich auf ein freies Wochenende freuen!â erwiderte Seim und schlug sein Exemplar der Zeitung auf.
Jess schüttelte den Kopf, ohne etwas zu sagen. Simon, auch Seim genannt, wusste genau, dass er sich nicht gerade auf das bevorstehende Wochenende freute.
Er wollte Jess schon duzende Male entlocken, was der Grund dafür war, doch nie lies er sich auf Simons Verhörtaktiken ein.
Jess war, wie alle wussten, kein groÃer Redner und obwohl Seim inzwischen ein ziemlich guter Freund von ihm war, wollte er ihm ganz sicher nicht die Geschichte von Rory auf die Nase binden.
âNa dann!â Er leerte den Rest seines Kaffees in einem Zug und schmiss den Becher in den Abfall, bevor er sich auf den Weg zum Büro seines Chefs machte.
Grübelnd fuhr er ein Stockwerk weiter nach oben und wurde noch stutziger, als ihn die Chefsekretärin bedeutete einfach hinein zu gehen.
Swenson erwartete ihn anscheinend schon.
âMariano!â Sein Chef bedeutete ihm sich zu setzen.
âGuten Morgen!â grüÃte Jess freundlich und nahm vor seinem Schreibtisch platz.
âWir haben hervorragende Reaktionen auf ihre Kritiken bekommen!â eröffnete Swenson und sah zufrieden aus.
Jess nickte und entspannte sich etwas. Das war keinesfalls etwas neues, hatte er doch bis jetzt immer zur Zufriedenheit aller Leser seine ehrlichen Kommentare abgegeben.
Doch warum wollte sein Chef ihn deswegen sprechen? Robert Swenson war ein Mann mittleren Alters, der kein Freund unnötiger Worte war. Warum lies er ihn nun herkommen, um ihm etwas zu sagen, was er schon längst wusste?!
Robert sah ihm anscheinend seinen Argwohn an, denn er kam nach Jess Zustimmung gleich direkt zur Sache.
âEs geht um diese Präsentation nächste Woche! Wie sie wissen, wollte ich Kayla damit beauftragen, doch mir wurde heute mitgeteilt das dies nicht möglich ist!â
Es ging um eine groÃe Buchpräsentation, die in der folgenden Woche stattfinden würde und über die in ihrer Zeitung groà berichtet werden sollte.
Da Jess, wegen seines eigenen Buches, selbst einiges in Vorbereitung hatte, sah Swenson davon ab ihn, als gelobten Buchkritiker, dorthin zu schicken.
Nachdem Jess nichts erwiderte, fuhr Swenson mit seiner Erklärung fort.
âKayla wurde gestern Abend aufgrund einer akuten Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert und wird nicht im Stande sein nächste Woche zur Arbeit zu kommen. Ich weiÃ, dass ich sie davon befreit habe, doch diese Veranstaltung ist sehr wichtig und im Moment haben wir einfach keinen anderen Journalisten, der mit diesem Themengebiet so vertraut ist wie sie!â äuÃerte sein Chef besorgt und sah ihn schon fast flehend an.
Jess nickte. âNatürlich werde ich das übernehmen, wenn es nicht anders geht!â Er wusste, dass die Reportage über diese Feier wichtig war und das sein Chef ihn persönlich darum bat, ja fast anflehte den Bericht zu machen, zeugte noch mehr von dessen Wichtigkeit.
Swenson schien erleichtert und lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. âIch weià Jess, dass das sehr viel Arbeit für Sie nächste Woche bedeutet und da sie heute ja verreisen, würde ich vorschlagen, ich gebe ihnen bereits den heutigen Vormittag schon frei!â er lächelte. âDann können sie schon früher losfahren und kommen nicht in den Berufsverkehr!â meinte er dann noch ergänzend.
Jess nickte, er war momentan etwas überwältigt von der ganzen Informationsflut so früh am Morgen.
âNatürlich, das wäre toll!â er nickte wieder. Sein Chef war wirklich ganz in Ordnung. Er machte sich immer Sorgen, seinen Mitarbeitern ja nicht zuviel aufzuhalsen.
âDann will ich sie nicht weiter aufhalten, wir sehen uns ja dann am Montag, um die Genauigkeiten zu besprechen!â entgegnete ihm Robert Swenson nun.
âOk, dann bis Montag!â mit diesen Worten stand Jess auf, um sich zu verabschieden. Er wusste, dass sein Chef viel zu tun hatte.
âIch wünsche ihnen ein schönes Wochenende! GenieÃen sie es mal aus der Stadt heraus zu kommen!â auch sein Chef erhob sich mit diesen Worten und reichte Jess die Hand zum Abschied.
Warum hatte nur er selbst dieses Gefühl, dass er sein Wochenende nicht wirklich genieÃen können wird?!
Nachdenklich machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Schreibtisch.
Er war erleichtert, als er sah, dass Simon gerade telefonierte, als er zurück kam.
Er mochte ihn, doch er wusste, dass wenn Seim erfahren würde, dass er keine 3 Stunden mehr Zeit hatte Jess auszuquetschen, er all seine Künste in die letzten 5 Minuten legen würde, in denen Jess noch anwesend war.
Doch als er merkte, dass Jess sich nicht wie jeden Tag an seinen Schreibtisch, gegenüber dem seinem setzte, sondern sich seine Sachen nehmen wollte, um zu verschwinden, beendete er das Gespräch in Rekordzeit.
âHat er dich rausgeschmissen?!â entfuhr es Simon entsetzt, als er sah, dass Jess gehen wollte.
Jess schüttelte den Kopf. âGing nur um die Präsentation von nächster Woche!â beschwichtigte er den Freund.
âAhja, und warum gehst du dann schon?â wollte Seim darauf etwas verwirrt wissen.
âEr hat mir gesagt, dass ich früher gehen kann, weil ich noch so lange fahren muss!â entgegnete Jess und schwankte dabei auf einem FuÃ, scharf darauf endlich aus dem Büro zu verschwinden.
âAlso warum freust du dich nicht auf diese Hochzeit? Heiratet dein Onkel etwa deine Ex?â startete Simon einen letzten Versuch.
Das einzige was Jess bis jetzt zu entlocken gewesen war, war, dass es sich bei der Feier am Wochenende um die Hochzeit seines Onkels handelte.
âHaha!â Jess schüttelte grinsend den Kopf, Seim war unmöglich. So ganz daneben lag er aber dennoch nicht.
Seim verzog fragend das Gesicht und sah ihn gespannt an.
âDie Mutter!â rief Jess gnädig, auf seinem Weg aus dem Büro.
âDie Mutter?â Simon verstand es nicht. Die ganze Zeit hatte er auf einen Hinweis gewartet und jetzt verstand er ihn nicht. Entnervt warf er die Zeitung, in der er immer noch gelesen hatte bis der Anruf ihn unterbrochen hatte, auf den Tisch.
âSein Onkel heiratet die Mutter seiner Ex!â kam es dann auf einmal von Sarah, einer weiteren Mitarbeiterin, die nicht weit von Jess und Simon ihren Schreibtisch stehen hatte. Ihr war das Gespräch natürlich nicht entgangen.
âAh, Sarah, du bist ein Schatz!â Er klatschte in seine Hände. Er war begeistert, dass sie es verstanden hatte und er jetzt im Bild war, was an Jessâ Wochenende passieren würde.
Er würde seine Exfreundin wiedersehen.
âRory, kommst du jetzt endlich?â rief Logan, als er im Gang zu ihrem Zimmer war.
âJaa!â war diese aus einiger Entfernung, gedämpft zu hören.
Als ihr Freund um die Ecke bog sah er, dass sie immer noch hektisch ihre letzten Sachen in eine der vielen Umzugskisten räumte. Das Semester war zu Ende und es war eine lästige Angelegenheit sein meistes Hab und Gut zu jeden Semesterferien mit nach Hause nehmen zu müssen.
Die nächsten Wochen würde keine (befugte) Seele dieses Gebäude betreten und darum übernahm die Universität auch keine Haftung.
âSteve wartet schon! Du kannst die anderen Sachen auch noch am Montag einpacken, wenn du die Kisten abholst!â meinte Logan etwas gehetzt und sah sie auffordernd an.
Rory nickte und verschwand kurz aus seinem Blickfeld, um gleich darauf mit ihrer Tasche wieder aufzutauchen.
Logan nahm sie ihr aus der Hand und schob seine Freundin aus dem Zimmer.
Nachdem Rory sorgfältig abgeschlossen hatte, gingen sie schnellen Schrittes nach drauÃen.
Dort stand Steve, er war der Chauffeur der familieneigenen Limousine der Huntzbergers.
Logans Familie. Sie fand das ganze immer ein wenig übertrieben, doch Logan hatte darauf bestanden.
Er wollte zuerst auch anbieten, dass ihre Mutter und Luke damit zur Kirche fahren könnten, doch ihre Mutter, wie auch Luke, waren davon nicht sehr begeistert.
Eine Limousine würde bedeuten ihrer GroÃmutter ein Eingeständnis zu machen und das konnte ihre Mutter immer noch nicht.
Steve nahm nun Logan die Tasche ab, um sie im Kofferraum zu verstauen und öffnete dann Rory ihre Wagentür.
Rory schüttelte den Kopf, als sie in das riesige Gefährt stieg. Sie war schon einige Male mit dieser Limousine gefahren, doch gewöhnen würde sie sich an den ganzen vornehmen Schnickschnack wohl nie können.
Sie saÃen einen Moment schweigend im Auto, bis sie aus der Stadt fuhren.
âAlso, wen werde ich alles neues kennenlernen?â meinte Logan dann auf einmal und wandte seinen Blick zu Rory.
âBist du etwa aufgeregt?â sie musste lächeln, als es den Anschein hatte.
âNa ja, du hast gut reden, du kennst ja alle die kommen!â entgegnete Logan. Es war selten, dass er eine Schwäche zugab. Er gab zu, dass er nervös war.
âJa, ich kenne alle!â gab Rory zurück. âWäre ja auch komisch, schlieÃlich heiratet meine Mutter und noch dazu Luke, den wir jetzt schon seit über 10 Jahren kennen!â erläuterte sie ihre Antwort genauer.
Logan nickte. âAlso, wer kommt den nun alles? Damit ich mich ein klein wenig darauf einstellen kann!â wollte er unbedingt wissen und sah sie interessiert an.
âSehr viele Bekannte und Freunde aus Stars Hollow und sonst nur noch meine GroÃeltern und ein paar andere Verwandte von mir!â zählte Rory auf und lächelte wieder über Logans Informationsdurst.
âUnd wohl auch ein paar von Luke!â ergänzte Logan, weil er dachte Rory hätte etwas vergessen.
âJa sicher, seine Schwester und ihre Familie!â als sie das sagte wurde ihr auf einmal schlagartig bewusst, dass nicht nur sie, sondern natürlich auch Logan dieses Wochenende auf Jess treffen würde.
Treffen von Freund und Exfreund waren nie gut, wenn sie da nur an Dean und Jess dachte und wie diese Sache letzten Endes ausgegangen war auf Kyles Party.
Sie wurde etwas nervös, könnte sie Logan einfach verschweigen, dass Jess ihr Ex- Freund ist? Würde das Gut gehen?
Sie und Logan verfielen kurzzeitig wieder in Schweigen und während Rory aus dem Fenster blickte, fiel ihr ein wichtiger Punkt ihrer âHochzeitsinformationenâ ein, den sie beinahe vergessen hätte.
Sie könnte Jess nicht vor Logan verschweigen.
Ihre Mutter hatte gesagt, dass Logan mit den anderen Männern mit auf Lukes Junggesellenabend gehen müsste, weil er bei den Frauen nichts zu suchen hatte; Michel war hier wie auch letztes Mal die einzige Ausnahme.
Jess würde 100% auch an diesem Abend, genauer gesagt heute Abend, dabei sein und das hieà die Zwei zusammen, ohne das sie dabei war um von einem bestimmten, gefährlichen Thema abzulenken.
Logan würde es spätestens heute Abend herausfinden und er würde mächtig sauer auf sie sein, sollte er es nicht von ihr erfahren.
Was blieb ihr also übrig? Sie musste es ihm sagen.
Ãber die Hälfte der Fahrtzeit hatten sie schon hinter sich, ehe Rory glaubte die richtigen Worte gefunden zu haben.
Sie räusperte sich.âLogan, ich muss dir was sagen!â
Ihr Freund sah sie nach ihren Worten gespannt an und bedeutete ihr anzufangen.
âIch will einfach, dass du diese Tatsache weiÃt und zwar jetzt und von mir, denn wenn du sie sonst anderweitig erfahren solltest, wärst du mir bestimmt sauer!â plapperte sie schnell und sah Logan dabei in seine Augen.
âUnd was ist diese wichtige Tatsache?â fragte Logan nun noch neugieriger als zuvor nach, weil es ihm entschieden zu langsam ging.
âSie ist nicht soo wichtig!â entgegnete Rory gedehnt, Logan sollte nicht denken, dass ihr noch etwas an Jess lag.
âRory!â Seine Freundin konnte es schon spannend machen.
âLukes Neffe, er wird die nächsten Tage und auch heute Abend da sein und er ist mein Exfreund!â antwortete Rory schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
Logan nickte. âOk, du meinst diesen Dean, bei dem ich dabei war, als er mit dir schlussgemacht hat?â fragte er dann, weil er glaubte sich an ihn zu erinnern.
âNein, Lukes Neffe ist, heiÃt Jess! Mit Dean war ich vor Jess zusammen!â klärte Rory das Missverständnis auf und wartete wieder ab, was ihr Freund erwidern würde.
âAber du bist bald nachdem mit Dean Schluss war mit mir zusammen gekommen, oder hast dich zumindest für mich interessiert!â Er schüttelte etwas verwirrt den Kopf. Wann war Rory dann mit diesem Jess zusammen? Das konnte ja nicht lange gewesen sein und folglich auch nicht so wichtig. Warum erwähnte sie es dann?
Rory schüttelte ebenfalls den Kopf und lachte leicht. âDean war mein erster Freund, dann war mit ihm wegen Jess Schluss und nachdem Jessâ Sie überlegte kurz ihm zu sagen warum wirklich Schluss war, entschied sich dann aber dagegen. âmit ihm Schluss war, bin ich nach einiger Zeit wieder kurz mit Dean zusammengewesen!â breitete Rory ihr vergangenes Liebesleben vor ihrem Freund aus.
âAha, ja gut, dann werde ich heute deinen 2. Exfreund kennenlernen...â Logan nickte resigniert, schien aber wegen der Information nicht bedrückt zu sein.
Er ergriff Rorys Hand und drückte diese. Rory nickte ebenfalls und lächelte Logan an.
Ja, er würde heute Jess kennenlernen und hoffentlich verlief alles so harmlos, wie er annahm.
âJess, Swenson will dich sprechen!â rief Simon ihm schon von weitem zu, als er am Freitagmorgen das Büro betrat.
Er sah auf die Uhr, war er zu spät? Er war pünktlich, auf die Minute.
Mit hochgezogenen Brauen sah er seinen Kollegen fragend an, während ihm dieser die neueste Ausgabe ihrer Zeitung in die Hand drückte.
âSchau mich nicht so an, ich hab keine Ahnung, was du verbockt hast!â deutete Simon seinen Blick richtig und lies sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen.
âDer Tag fängt ja schon gut an!â grummelte Jess, während er die Zeitung und seinen Laptop auf den Tisch legte.
âWenigstens kannst du dich auf ein freies Wochenende freuen!â erwiderte Seim und schlug sein Exemplar der Zeitung auf.
Jess schüttelte den Kopf, ohne etwas zu sagen. Simon, auch Seim genannt, wusste genau, dass er sich nicht gerade auf das bevorstehende Wochenende freute.
Er wollte Jess schon duzende Male entlocken, was der Grund dafür war, doch nie lies er sich auf Simons Verhörtaktiken ein.
Jess war, wie alle wussten, kein groÃer Redner und obwohl Seim inzwischen ein ziemlich guter Freund von ihm war, wollte er ihm ganz sicher nicht die Geschichte von Rory auf die Nase binden.
âNa dann!â Er leerte den Rest seines Kaffees in einem Zug und schmiss den Becher in den Abfall, bevor er sich auf den Weg zum Büro seines Chefs machte.
Grübelnd fuhr er ein Stockwerk weiter nach oben und wurde noch stutziger, als ihn die Chefsekretärin bedeutete einfach hinein zu gehen.
Swenson erwartete ihn anscheinend schon.
âMariano!â Sein Chef bedeutete ihm sich zu setzen.
âGuten Morgen!â grüÃte Jess freundlich und nahm vor seinem Schreibtisch platz.
âWir haben hervorragende Reaktionen auf ihre Kritiken bekommen!â eröffnete Swenson und sah zufrieden aus.
Jess nickte und entspannte sich etwas. Das war keinesfalls etwas neues, hatte er doch bis jetzt immer zur Zufriedenheit aller Leser seine ehrlichen Kommentare abgegeben.
Doch warum wollte sein Chef ihn deswegen sprechen? Robert Swenson war ein Mann mittleren Alters, der kein Freund unnötiger Worte war. Warum lies er ihn nun herkommen, um ihm etwas zu sagen, was er schon längst wusste?!
Robert sah ihm anscheinend seinen Argwohn an, denn er kam nach Jess Zustimmung gleich direkt zur Sache.
âEs geht um diese Präsentation nächste Woche! Wie sie wissen, wollte ich Kayla damit beauftragen, doch mir wurde heute mitgeteilt das dies nicht möglich ist!â
Es ging um eine groÃe Buchpräsentation, die in der folgenden Woche stattfinden würde und über die in ihrer Zeitung groà berichtet werden sollte.
Da Jess, wegen seines eigenen Buches, selbst einiges in Vorbereitung hatte, sah Swenson davon ab ihn, als gelobten Buchkritiker, dorthin zu schicken.
Nachdem Jess nichts erwiderte, fuhr Swenson mit seiner Erklärung fort.
âKayla wurde gestern Abend aufgrund einer akuten Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert und wird nicht im Stande sein nächste Woche zur Arbeit zu kommen. Ich weiÃ, dass ich sie davon befreit habe, doch diese Veranstaltung ist sehr wichtig und im Moment haben wir einfach keinen anderen Journalisten, der mit diesem Themengebiet so vertraut ist wie sie!â äuÃerte sein Chef besorgt und sah ihn schon fast flehend an.
Jess nickte. âNatürlich werde ich das übernehmen, wenn es nicht anders geht!â Er wusste, dass die Reportage über diese Feier wichtig war und das sein Chef ihn persönlich darum bat, ja fast anflehte den Bericht zu machen, zeugte noch mehr von dessen Wichtigkeit.
Swenson schien erleichtert und lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. âIch weià Jess, dass das sehr viel Arbeit für Sie nächste Woche bedeutet und da sie heute ja verreisen, würde ich vorschlagen, ich gebe ihnen bereits den heutigen Vormittag schon frei!â er lächelte. âDann können sie schon früher losfahren und kommen nicht in den Berufsverkehr!â meinte er dann noch ergänzend.
Jess nickte, er war momentan etwas überwältigt von der ganzen Informationsflut so früh am Morgen.
âNatürlich, das wäre toll!â er nickte wieder. Sein Chef war wirklich ganz in Ordnung. Er machte sich immer Sorgen, seinen Mitarbeitern ja nicht zuviel aufzuhalsen.
âDann will ich sie nicht weiter aufhalten, wir sehen uns ja dann am Montag, um die Genauigkeiten zu besprechen!â entgegnete ihm Robert Swenson nun.
âOk, dann bis Montag!â mit diesen Worten stand Jess auf, um sich zu verabschieden. Er wusste, dass sein Chef viel zu tun hatte.
âIch wünsche ihnen ein schönes Wochenende! GenieÃen sie es mal aus der Stadt heraus zu kommen!â auch sein Chef erhob sich mit diesen Worten und reichte Jess die Hand zum Abschied.
Warum hatte nur er selbst dieses Gefühl, dass er sein Wochenende nicht wirklich genieÃen können wird?!
Nachdenklich machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Schreibtisch.
Er war erleichtert, als er sah, dass Simon gerade telefonierte, als er zurück kam.
Er mochte ihn, doch er wusste, dass wenn Seim erfahren würde, dass er keine 3 Stunden mehr Zeit hatte Jess auszuquetschen, er all seine Künste in die letzten 5 Minuten legen würde, in denen Jess noch anwesend war.
Doch als er merkte, dass Jess sich nicht wie jeden Tag an seinen Schreibtisch, gegenüber dem seinem setzte, sondern sich seine Sachen nehmen wollte, um zu verschwinden, beendete er das Gespräch in Rekordzeit.
âHat er dich rausgeschmissen?!â entfuhr es Simon entsetzt, als er sah, dass Jess gehen wollte.
Jess schüttelte den Kopf. âGing nur um die Präsentation von nächster Woche!â beschwichtigte er den Freund.
âAhja, und warum gehst du dann schon?â wollte Seim darauf etwas verwirrt wissen.
âEr hat mir gesagt, dass ich früher gehen kann, weil ich noch so lange fahren muss!â entgegnete Jess und schwankte dabei auf einem FuÃ, scharf darauf endlich aus dem Büro zu verschwinden.
âAlso warum freust du dich nicht auf diese Hochzeit? Heiratet dein Onkel etwa deine Ex?â startete Simon einen letzten Versuch.
Das einzige was Jess bis jetzt zu entlocken gewesen war, war, dass es sich bei der Feier am Wochenende um die Hochzeit seines Onkels handelte.
âHaha!â Jess schüttelte grinsend den Kopf, Seim war unmöglich. So ganz daneben lag er aber dennoch nicht.
Seim verzog fragend das Gesicht und sah ihn gespannt an.
âDie Mutter!â rief Jess gnädig, auf seinem Weg aus dem Büro.
âDie Mutter?â Simon verstand es nicht. Die ganze Zeit hatte er auf einen Hinweis gewartet und jetzt verstand er ihn nicht. Entnervt warf er die Zeitung, in der er immer noch gelesen hatte bis der Anruf ihn unterbrochen hatte, auf den Tisch.
âSein Onkel heiratet die Mutter seiner Ex!â kam es dann auf einmal von Sarah, einer weiteren Mitarbeiterin, die nicht weit von Jess und Simon ihren Schreibtisch stehen hatte. Ihr war das Gespräch natürlich nicht entgangen.
âAh, Sarah, du bist ein Schatz!â Er klatschte in seine Hände. Er war begeistert, dass sie es verstanden hatte und er jetzt im Bild war, was an Jessâ Wochenende passieren würde.
Er würde seine Exfreundin wiedersehen.
âRory, kommst du jetzt endlich?â rief Logan, als er im Gang zu ihrem Zimmer war.
âJaa!â war diese aus einiger Entfernung, gedämpft zu hören.
Als ihr Freund um die Ecke bog sah er, dass sie immer noch hektisch ihre letzten Sachen in eine der vielen Umzugskisten räumte. Das Semester war zu Ende und es war eine lästige Angelegenheit sein meistes Hab und Gut zu jeden Semesterferien mit nach Hause nehmen zu müssen.
Die nächsten Wochen würde keine (befugte) Seele dieses Gebäude betreten und darum übernahm die Universität auch keine Haftung.
âSteve wartet schon! Du kannst die anderen Sachen auch noch am Montag einpacken, wenn du die Kisten abholst!â meinte Logan etwas gehetzt und sah sie auffordernd an.
Rory nickte und verschwand kurz aus seinem Blickfeld, um gleich darauf mit ihrer Tasche wieder aufzutauchen.
Logan nahm sie ihr aus der Hand und schob seine Freundin aus dem Zimmer.
Nachdem Rory sorgfältig abgeschlossen hatte, gingen sie schnellen Schrittes nach drauÃen.
Dort stand Steve, er war der Chauffeur der familieneigenen Limousine der Huntzbergers.
Logans Familie. Sie fand das ganze immer ein wenig übertrieben, doch Logan hatte darauf bestanden.
Er wollte zuerst auch anbieten, dass ihre Mutter und Luke damit zur Kirche fahren könnten, doch ihre Mutter, wie auch Luke, waren davon nicht sehr begeistert.
Eine Limousine würde bedeuten ihrer GroÃmutter ein Eingeständnis zu machen und das konnte ihre Mutter immer noch nicht.
Steve nahm nun Logan die Tasche ab, um sie im Kofferraum zu verstauen und öffnete dann Rory ihre Wagentür.
Rory schüttelte den Kopf, als sie in das riesige Gefährt stieg. Sie war schon einige Male mit dieser Limousine gefahren, doch gewöhnen würde sie sich an den ganzen vornehmen Schnickschnack wohl nie können.
Sie saÃen einen Moment schweigend im Auto, bis sie aus der Stadt fuhren.
âAlso, wen werde ich alles neues kennenlernen?â meinte Logan dann auf einmal und wandte seinen Blick zu Rory.
âBist du etwa aufgeregt?â sie musste lächeln, als es den Anschein hatte.
âNa ja, du hast gut reden, du kennst ja alle die kommen!â entgegnete Logan. Es war selten, dass er eine Schwäche zugab. Er gab zu, dass er nervös war.
âJa, ich kenne alle!â gab Rory zurück. âWäre ja auch komisch, schlieÃlich heiratet meine Mutter und noch dazu Luke, den wir jetzt schon seit über 10 Jahren kennen!â erläuterte sie ihre Antwort genauer.
Logan nickte. âAlso, wer kommt den nun alles? Damit ich mich ein klein wenig darauf einstellen kann!â wollte er unbedingt wissen und sah sie interessiert an.
âSehr viele Bekannte und Freunde aus Stars Hollow und sonst nur noch meine GroÃeltern und ein paar andere Verwandte von mir!â zählte Rory auf und lächelte wieder über Logans Informationsdurst.
âUnd wohl auch ein paar von Luke!â ergänzte Logan, weil er dachte Rory hätte etwas vergessen.
âJa sicher, seine Schwester und ihre Familie!â als sie das sagte wurde ihr auf einmal schlagartig bewusst, dass nicht nur sie, sondern natürlich auch Logan dieses Wochenende auf Jess treffen würde.
Treffen von Freund und Exfreund waren nie gut, wenn sie da nur an Dean und Jess dachte und wie diese Sache letzten Endes ausgegangen war auf Kyles Party.
Sie wurde etwas nervös, könnte sie Logan einfach verschweigen, dass Jess ihr Ex- Freund ist? Würde das Gut gehen?
Sie und Logan verfielen kurzzeitig wieder in Schweigen und während Rory aus dem Fenster blickte, fiel ihr ein wichtiger Punkt ihrer âHochzeitsinformationenâ ein, den sie beinahe vergessen hätte.
Sie könnte Jess nicht vor Logan verschweigen.
Ihre Mutter hatte gesagt, dass Logan mit den anderen Männern mit auf Lukes Junggesellenabend gehen müsste, weil er bei den Frauen nichts zu suchen hatte; Michel war hier wie auch letztes Mal die einzige Ausnahme.
Jess würde 100% auch an diesem Abend, genauer gesagt heute Abend, dabei sein und das hieà die Zwei zusammen, ohne das sie dabei war um von einem bestimmten, gefährlichen Thema abzulenken.
Logan würde es spätestens heute Abend herausfinden und er würde mächtig sauer auf sie sein, sollte er es nicht von ihr erfahren.
Was blieb ihr also übrig? Sie musste es ihm sagen.
Ãber die Hälfte der Fahrtzeit hatten sie schon hinter sich, ehe Rory glaubte die richtigen Worte gefunden zu haben.
Sie räusperte sich.âLogan, ich muss dir was sagen!â
Ihr Freund sah sie nach ihren Worten gespannt an und bedeutete ihr anzufangen.
âIch will einfach, dass du diese Tatsache weiÃt und zwar jetzt und von mir, denn wenn du sie sonst anderweitig erfahren solltest, wärst du mir bestimmt sauer!â plapperte sie schnell und sah Logan dabei in seine Augen.
âUnd was ist diese wichtige Tatsache?â fragte Logan nun noch neugieriger als zuvor nach, weil es ihm entschieden zu langsam ging.
âSie ist nicht soo wichtig!â entgegnete Rory gedehnt, Logan sollte nicht denken, dass ihr noch etwas an Jess lag.
âRory!â Seine Freundin konnte es schon spannend machen.
âLukes Neffe, er wird die nächsten Tage und auch heute Abend da sein und er ist mein Exfreund!â antwortete Rory schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
Logan nickte. âOk, du meinst diesen Dean, bei dem ich dabei war, als er mit dir schlussgemacht hat?â fragte er dann, weil er glaubte sich an ihn zu erinnern.
âNein, Lukes Neffe ist, heiÃt Jess! Mit Dean war ich vor Jess zusammen!â klärte Rory das Missverständnis auf und wartete wieder ab, was ihr Freund erwidern würde.
âAber du bist bald nachdem mit Dean Schluss war mit mir zusammen gekommen, oder hast dich zumindest für mich interessiert!â Er schüttelte etwas verwirrt den Kopf. Wann war Rory dann mit diesem Jess zusammen? Das konnte ja nicht lange gewesen sein und folglich auch nicht so wichtig. Warum erwähnte sie es dann?
Rory schüttelte ebenfalls den Kopf und lachte leicht. âDean war mein erster Freund, dann war mit ihm wegen Jess Schluss und nachdem Jessâ Sie überlegte kurz ihm zu sagen warum wirklich Schluss war, entschied sich dann aber dagegen. âmit ihm Schluss war, bin ich nach einiger Zeit wieder kurz mit Dean zusammengewesen!â breitete Rory ihr vergangenes Liebesleben vor ihrem Freund aus.
âAha, ja gut, dann werde ich heute deinen 2. Exfreund kennenlernen...â Logan nickte resigniert, schien aber wegen der Information nicht bedrückt zu sein.
Er ergriff Rorys Hand und drückte diese. Rory nickte ebenfalls und lächelte Logan an.
Ja, er würde heute Jess kennenlernen und hoffentlich verlief alles so harmlos, wie er annahm.