[Schlumpfinchen]

Vielen vielen Dank ihr vier für euer liebes FB...

@Nici: wenn Lorelai es irgendwannmal merkt, sagt sie es dir sicher *zwinker*

Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil wieder...ich weiß, dass es eher ein Übergangsteil ist... hoffe trotzdem, dass er nicht allzuschlecht ist!

HEGGGDL

Teil 30

"Christopher... wie schön dich zu sehen!"

Richards Stimme ließ Lorelai wieder aufschrecken. Typisch... ihr Vater strahlte immer, wenn er Chris erblickte. Für ihn war er so etwas wie der verlorene Sohn... gleich würde er auch sie erblicken und wie immer mit einem einzelnen "Lorelai" begrüßen... vielleicht war es ja paranoid, aber sie glaubte immer noch einen Schwung Enttäuschung in seiner Stimme zu hören, jedes Mal, wenn er sie anredete, sein Blick war immer ein wenig kälter und härter als bei Chris.

"Hallo Dad!" versuchte sie ihn fröhlich lächelnd zu begrüßen. Jedes Mal wenn sie seine strengen Blicke trafen, fühlte sie sich wieder zurückversetzt in ihre Kindheit, in der ihr dieser Mann oft so viel Angst eingeflößt hatte. Doch sie war jetzt erwachsen, versuchte sie sich aufzumuntern und setzte sich, wie zur Bestätigung etwas gerader hin.

"Emily, wann ist das Essen fertig?"

"Jeden Moment Richard, Gerda sollte... ah da ist sie ja auch schon!"

Ein unbekanntes Dienstmädchen erschien in der Tür und verkündete stolz, dass das Essen serviert sei.

Lorelai folgte den anderen mit hängenden Schultern ins Esszimmer. Dieser Abend schien sich endlos hinzuziehen... ohne Rory fühlte sie sich, als ob sie in einer Zeitschleife gefangen wäre. Wenigstens Chris schien sich einigermaßen zu amüsieren, wie sie mit einem Seitenblick feststellte.

Er sah heute gut aus, in seinem Anzug... aber das hatte er schon immer getan... ein Grund, warum sie über die Jahre nie wirklich von ihm losgekommen war... sein Aussehen, das mit seinem unvergleichlichen Charme gekoppelt war. Lorelai wusste, dass die Frauenwelt Chris sofort zu Füßen lag, wenn er nur sein charmantes Lächeln aufsetzte. Früher war sie an seiner Seite immer ein Stückchen gewachsen... hatte die neidischen Blicke der anderen auf sich gezogen... hatte ihr Getuschel gehört...

"Lorelai...!" Emily klang wütend und Lorelai spürte die Blicke der anderen auf sich.

"Ja, Mom?" und wieder dieses falsche höfliche Lächeln, das Lorelai über die Jahre so perfekt erlernt hatte.

"Woher hast du nur diese Unhöflichkeit? Dein Vater hat dich gerade gefragt, wie es im Hotel läuft... ist es wirklich zu viel verlangt, wenn du dich einmal an unseren Unterhaltungen beteiligst? Christopher kann das doch auch!"

Und wieder der Vergleich mit Chris... er war immer der liebe, nette Junge gewesen und sie die verdorbene Tochter, die nichts richtig machen konnte. Unbewusst warf sie Chris einen wütenden Blick zu.

"Entschuldige bitte, ich war in Gedanken bei Rory" redete sie sich lächelnd heraus. Die Erwähnung von Rory verfehlte auch dieses Mal nicht ihre Wirkung.

"Ach die Arme... richte ihr bitte Gute Besserung von uns aus." Meinte Richard und warf einen sorgenvollen Blick Richtung Emily. Lorelai schien es, als würde dieser Blick sagen ‚Hoffentlich kümmert sich Lorelai auch richtig um sie‘

Diese Gedanken machten sie noch krank...jeden Freitag Abend das selbe Spiel, die selbe alte Demütigung und die Hoffnung, dass sich das alles irgendwann einmal bessern würde...

Nach einer weiteren Stunde endloser Gespräche und spitzer Bemerkungen standen Chris und Lorelai wieder vor der Eingangstür. Erleichtert atmete Lorelai einmal auf folgte Chris, der schon ins Auto gestiegen war.

Die Stimmung schien angespannt und Lorelai hatte das dumpfe Gefühl, dass der Abend noch eine unangenehme Überraschung für sie bereithielt.

Ein Blick auf Chris‘ Gesicht bestätigte ihre Befürchtung. Er sah aus, als würde er versuchen einen Wirbelsturm zu bändigen. Sie überlegte noch, ob es nicht besser wäre, ihn in Ruhe zu lassen, doch er gab ihr nicht die Möglichkeit dazu.

"Was sollte das?" platze es plötzlich aus ihm heraus.

"Was sollte was?"

"Na dein Verhalten... ich weiß, du kommst mit ihnen nicht gut aus... aber ich dachte Rory zuliebe... UNS zuliebe... würdest du es wenigstens versuchen!"

Lorelai blickte Chris verwundert an...

"1. Seit wann gibt es wieder ein UNS? 2. Ich versuche alles, um mit ihnen auszukommen und 3. Seit wann bist du auf ihrer Seite?"

"Ich bin auf gar keiner Seite... ich denke nur, dass alles leichter wäre, wenn ihr euch vertragen würdet. Und entschuldige bitte, ich dachte, dass es wieder ein uns gibt..."

Sie merkte, dass er immer wütender wurde. So kannte sie ihn nicht und es machte ihr ein wenig Angst. Sie wusste, dass es für Rory am besten wäre, wenn sie wieder Vater UND Mutter hätte... sie wusste, dass sie dieses Mal auf ihren Verstand hören sollte... und nicht auf ihr Herz. So gut sie konnte, lächelte sie Chris an und legte ihm eine Hand auf den Arm und konzentrierte sich dann auf einen Punkt außerhalb des Fensters.

"Gibt es ein uns?" bohrte Chris nach und blickte sie immer wieder kurz und erwartungsvoll an.

Lorelai atmete tief ein... sie musste diese Entscheidung treffen... Verstand oder Kopf...

"Na ihr zwei, was tut ihr so?" fragte Liz fröhlich, als sie den Raum betrat und Jess und Alex erblickte.

"Nichts" meinte Jess gelangweilt und starrte weiterhin an die Decke. Er hatte versucht in seinem Buch weiterzulesen, doch seine Gedanken waren immer wieder abgewichen und er hatte sich dabei erwischt, wie er einen Satz zehn Mal gelesen hatte. Also hatte er kurzerhand das Buch in die Ecke geworfen und starrte seitdem die Decke an. Alex schien da mehr Konzentration zu haben...er lag nun schon seit geraumer zeit auf dem Rücken und blickte nicht einmal jetzt von seinem Buch hoch.

"Habt ihr Lust noch ein Eis essen zu gehen? Die Eisdiele hat noch offen..." schlug Liz vor, doch Jess schüttelte nur den Kopf.

Er wollte jetzt einfach nur seine Ruhe haben... Liz schien das zu merken, denn sie fragte nichts mehr und verschwand wieder nach unten, nachdem sie noch kurz verkündet hatte, dass sie morgen wieder zu ihrem TJ zurückkehren würde.

Jess war es egal. Es war ihm egal, ob sie hier, in New York oder gar in Timbuktu war. Der einzige Mensch, dem er nahe sein wollte, war Rory... er hoffte, dass noch nicht alles zu spät war...