15.08.2005, 20:18
Hallo ihr Lieben!
Habs leider gestern doch net geschafft weiter zu schreiben, aber jetzt kommt der neue Teil. Hoffe er gefällt euch
15. Teil
âDas gehört zu einem Wellnesstag!â meinte Mum und begann mir trotz meines heftigen Widerspruchs die Fingernägel zu lackieren. Mit dieser neuen Idee hatte sie mich drei Tage nach meinem vierzehnten Geburtstag überfallen, als ich es mir nach dem Frühstück gerade mit Tolstoi auf der Couch bequem gemacht hatte.
âDas steht dir.â Sie betrachtete lächelnd meine sanft rosa glänzenden Fingernägel.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
âDie Pizza!â Mum war aufgeregt. âDu musst gehen! Schnell!â
âWieso ich?â
âWeil ich eine grüne Maske im Gesicht habeâ¦â
âMum, ich habe dieselbe Maskeâ¦â
âIch bin deine Mutter, gebe dir einen Platz zum Schlafen, etwas zu essen undâ¦â
âIst ja gut.â Ich rollte mit den Augen und erhob mich von der Wohnzimmercouch.
Der Lieferant blickte mich belustigt an, als ich ihm mit grünem Gesicht, weiÃem Bademantel und Lockenwickler im Haar die Tür öffnete.
Als ich mit der Pizza zurückkam, empfing mich Mum mit lautem Jubel. âDu bist meine Heldin!â Beendete sie ihre Lobesrede.
Ich nickte genervt und wollte mich setzen, als sie plötzlich ihre kleine Kamera zückte.
Schnell hob ich die Pizzaschachtel hoch um mein Gesicht zu bedecken.
âKomm schon, Roryâ¦sei keine Spielverderberin!â
Ich öffnete meine Augen langsam. Es war dunkle im Zimmer. Ich hörte das Toben des Sturmes.
Ich war verwirrt. Es war doch noch so früh und erst Herbst gewesen.
Meine Glieder schmerzten. Woher kamen diese Schmerzen?
Ich sah mich verwirrt um. Meine Hand tastete nach meinem Haar. Es war offen.
Es war zu dunkel um den Nagellack sehen zu können. Ich wusste auch so, dass keiner auf meinen Nägeln war.
46 Jahre waren vergangen. Ich hatte für einen Moment geglaubt, der Traum mit der Erinnerung wäre Realität.
Langsam richtete ich mich etwas auf. Meine Augen wanderten durch das dunkle Zimmer. Plötzlich erkannte ich eine Gestalt auf einem Stuhl.
âLuke?â Flüsterte ich.
Er schien tief in Gedanken versunken zu sein.
âLuke?â Nun sah er hoch.
âRory! Du hast uns einen gewaltigen Schrecken eingejagtâ¦â Er war an mein Bett getreten und strich mir besorgt über den Kopf.
âWas ist passiert?â
âDu hattest einen Zusammenbruch.â Nun erinnerte ich mich.
âLukeâ¦?â
âJa?â In seinen Augen lag so viel Liebe und Besorgnis.
âIch möchte wieder ein Kind sein.â
Seine Augen tränten. Ich setze mich auf und strich ihm eine Träne von der Wange. âDu bist immer ein Vater für mich gewesenâ¦ich liebe dich.â Meine Stimme war heiser.
Er setze sich neben mich und nahm mich in die Arme. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder geborgen. Seine Hand strich sanft über meinen Rücken. âDu wirst immer meine Tochter seinâ¦â Flüsterte er.
Es war ein anstrengender Tag im Diner gewesen. Luke vermutete, dass ganz Stars Hollow heute nichts Besseres zu tun gehabt hatte als einen Kaffee zu trinken.
Als er die Tür des Hauses öffnete empfing ihn eine ungewöhnliche, kalte Stille.
Beunruhigt lief er ins Wohnzimmer, wo er seine geliebte Ehefrau in eine Decke gekuschelt auf der Couch vorfand.
Lorelais Augen waren gerötet. Sie zitterte.
Er setzte sich zu ihr und strich ihr sanft durch das Haar. âWas ist denn passiert, mein Liebling?â
âSie geht nach San Francisco! Kalifornien! Meine Baby geht mit ihrem Baby nach Kalifornienâ¦â Ihre Augen tränten.
Luke versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er musste stark sein für seine Frau. Zärtlich nahm er sie in die Arme. Sie sollte wissen, dass er immer für sie da sein würde. Luke liebte sie mehr als alles andere. Darum fühlte er sich auch so hilflos. Er konnte seiner groÃen Liebe nicht helfen. Die junge Frau, die ihm wie eine Tochter war, hatte vor wenigen Tagen beschlossen Logans und Beatrices Vorschlag sowie das Angebot dieses Klatschblattes anzunehmen und nach San Francisco zu gehen.
Lorelai löste sich langsam von den Armen ihres Mannes. âBeatrice schafft es noch uns unsere Kleinen endgültig zu entreiÃen!â Sie blickte Luke verzweifelt an.
Er strich sanft durch ihr dunkles Haar und versuchte überzeugt zu klingen als er sagte: âDas wird nicht passieren. Rory und die kleine Carol werden diesen Drachen nicht oft sehen. Beatrice wohnt doch in Connecticutâ¦â
âSie hat ein Haus in einem Vorort von San Francisco. Was ist nur mit unserer Tochter passiert, Luke? Was hat dieser Logan nur mit ihr gemacht?â Sie presste ihr Gesicht an Lukes Brust.
Er strich ihr sanft über den Rücken.
âCarol ist erst zwei Jahre alt! Beatrice wird sie an sich reiÃen!â
âNein, das wird Rory nicht zu lassen!â
âRory, meine kleine Roryâ¦â Lorelai schluchzte.
Luke schob sie sanft von sich, nahm ihre Hände und blickte ihr in die Augen. âSie wird zurückkommen.â
Tränen liefen über ihre blassen Wangen. âNein. Das wird sie niemals. Sie ist jetzt eine Huntzberger. Wir haben sie verloren.â Lorelai schluchzte. âIch bin schwanger, Luke! Der Arzt hat es mir heute bestätigt! Er hat gesagt, dass ich sehr aufpassen müsse, weil eine Schwangerschaft in meinem Alter nicht ungefährlich wäre. Ich habe Angst, Luke⦠ich spüre es. Ich spüre esâ¦â Ihre Stimme überschlug sich.
âWas spürst du?â Flüsterte er sanft.
âIch werde auch dieses Kind verlieren.â Sie presste ihr Gesicht an seine Brust und schluchzte.
Er hielt ihren zitternden Körper sanft in den Armen. Luke wollte stark sein für seine Frau. Aber sein Herz schmerzte zu sehr. Seine Tränen tropften auf ihr Haar.
âIch bin eben noch ein Kind gewesen. Was ist nur mit uns passiert?â Ich löste mich sanft von meinem Vater und sah ihm in die Augen. Sie waren gerötet.
Er atmete tief durch. âIch weià es nicht.â Flüsterte er.
âEs tut mir so leidâ¦allesâ¦â Es war zu spät, ich wusste es.
Er umarmte mich.
âIhr habt vorhin über Mum gesprochenâ¦â Begann ich heiser.
âNein.â
Ich löste mich von ihm. âÃber mich? Was wollt ihr mir nicht erzählen? Ich muss endlich mit meiner Vergangenheit abschlieÃen. Bitte, Luke! Sag es mir!â Ich zitterte. Der Druck auf meinem Herzen verstärkte sich.
Seine Augen blickten mich traurig an. Er seufzte leise und sagte schlieÃlich. âWir haben auch nicht über dich gesprochen.â
Jenny parkte vor dem groÃen Haus. Langsam stellte sie den Motor ab und stieg aus dem Auto, welches sie von ihrer GroÃmutter vor zwei Wochen bekommen hatte. Ein kostspieliges Geschenk für einen siebzehnten Geburtstag.
Jenny lächelte als sie Matt vor dem Gartenzaun erblickte. Er zog an seiner Zigarette und winkte ihr kurz zu.
âHey. Was machst dein Studium?â
Matt seufzte. âIch habe es abgebrochen.â
âWas?â Jenny starre ihren Bruder schockiert an.
âIch bin vierundzwanzig. Ich habe noch Zeit um herauszufinden, was das Richtige für mich ist.â
âMum und ich dachten Jura wäre das Richtige für dichâ¦â
âNein. Sie hat es übrigens cool aufgefasst. Ich bin eben ihr Liebling.â Er zwinkerte.
Jenny ging nicht darauf ein. âUnd Dad?â
Matt zog eine Augenbraue hoch. âUnser werter Erzeuger hat sich wie ein A**** verhalten. So wie immer ebenâ¦â
âIhr habt gestritten?â Das würde ihr Vorhaben erschweren.
âWir streiten seit ich geboren bin, Schwesterchen.â
Jenny betrat Logans Haus ohne anzuklopfen. Sie konnte gut darauf verzichten, dass ihr das zickige Hausmädchen oder die neue Frau ihres Vaters, welche nicht minder zickig war, öffnete.
Es passte zu ihrer heutigen Pechsträhne, dass sie Logan und Valerie wild küssend im Wohnzimmer ertappte.
Jenny räusperte sich.
Sie schreckten hoch. Valerie warf ihr einen wütenden Blick zu.
Logan erhob sich verlegen und kam lächelnd auf sie zu. âJenny! Wie geht es dir?â
Er wollte sie umarmen, sie versteifte sich jedoch. Jenny wollte mit ihm über etwas sprechen, was sie vor kurzem herausgefunden hatte, entschied sich jedoch, dass dies definitiv nicht der richtige Augenblick wäre.
âBestens.â Jenny warf Valerie, welche sie hasserfüllt beobachtete, einen verächtlichen Blick zu. Logans neue Frau hatte sie immer gehasst. Sie war das Ebenbild Rorys und somit ein Dorn in Valeries Augen.
âWie geht es deiner Mutter? Fühlt sie sich wohl in Seattle?â
Logan war es herzlich egal, wie es um seine Exfrau stand. Er versuchte jedoch wieder einmal Jenny auf seine Seite zu ziehen.
âSehr wohl. Die Kartons stehen am Dachboden?â
Valerie wollte den Dachboden zu ihrem Entspannungsraum â was immer das bedeuten mochte â machen und hatte entschieden, dass Logans âmissrateneâ Kinder gefälligst ihre restlichen Besitztümer abholen sollten.
âJa. Nimmst du Carols Karton auch mit? Ich bezweifle, dass sie je wieder zivilisierten Boden betreten wirdâ¦â
Jenny hatte Lust ihrem Vater die Meinung zu sagen, entschied sich schlieÃlich dafür einfach nur Mitleid mit ihm zu haben.
Jenny blickte ehrfürchtig auf den Karton ihrer Schwester. Carol war stets ihr Vorbild gewesen, auch wenn sie diese hauptsächlich aus ihren E-Mails kannte. Kannte war wohl übertrieben, es gab zu vieles was sie nicht wusste. Carol war das Buch mit sieben Siegeln.
Ihre Finger fuhren über die Staubschicht. Die Neugierde siegte und sie öffnete den Karton. Sie blätterte in zwei Jahrbüchern. Carol war schon immer eine Schönheit gewesen. Doch Jenny bemerkte eines sofort. So sehr ihre Schwester auf Fotos auch lächelte, da schien immer dieser tiefe Trauer in ihren Augen zu sein.
Plötzlich entdeckte Jenny ein kleines rotes Buch. Neugierig nahm sie es aus dem groÃen Karton und besah es genauer. Es war am Deckel nicht beschriftet. Sie schlug es auf und blickte auf Carols geschwungene Handschrift.
Ihre Finger zitterten. Sie hatte nicht das Recht, im Tagebuch ihrer Schwester zu lesen.
Das Buch war beinahe ganz voll geschrieben worden. Jenny zitterte am ganzen Körper als sie es wieder zu schlug. Sie hatte nicht alles gelesen. Aber was sie gelesen hatte, fügte sich zu einem furchtbaren Puzzle zusammen. Ihre Augen tränten. Sie musste weg. Weg aus diesem Haus, weg aus dieser Stadt.
Jenny zog zitternd ihr Handy aus dem kleinen Rucksack. Sie musste ihn anrufen. Er musste ihr helfen. Helfen zu verstehen und helfen beim Umsetzen ihres Planes. Alleine würde sie es nicht schaffen. Sie würde spätestens vor dem Betreten des Gebäudes zusammenbrechen.
Ihre Freundin Agnes würde sie für verrückt erklären. Jenny wusste jedoch, dass es richtig war. Sie musste ihrer Schwester helfen. Carols Augen sollten strahlen, wenn sie lächelte.
Zitat:Ich werde versuchen so bald wie möglich weiter zu schreiben. Da ich aber in den nächsten Tagen viel am Programm hab, wird sichs wahrscheinlich vor Sonntag nicht ausgehen, tut mir leid.
Habs leider gestern doch net geschafft weiter zu schreiben, aber jetzt kommt der neue Teil. Hoffe er gefällt euch
15. Teil
--------- Flashback --------
âDas gehört zu einem Wellnesstag!â meinte Mum und begann mir trotz meines heftigen Widerspruchs die Fingernägel zu lackieren. Mit dieser neuen Idee hatte sie mich drei Tage nach meinem vierzehnten Geburtstag überfallen, als ich es mir nach dem Frühstück gerade mit Tolstoi auf der Couch bequem gemacht hatte.
âDas steht dir.â Sie betrachtete lächelnd meine sanft rosa glänzenden Fingernägel.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
âDie Pizza!â Mum war aufgeregt. âDu musst gehen! Schnell!â
âWieso ich?â
âWeil ich eine grüne Maske im Gesicht habeâ¦â
âMum, ich habe dieselbe Maskeâ¦â
âIch bin deine Mutter, gebe dir einen Platz zum Schlafen, etwas zu essen undâ¦â
âIst ja gut.â Ich rollte mit den Augen und erhob mich von der Wohnzimmercouch.
Der Lieferant blickte mich belustigt an, als ich ihm mit grünem Gesicht, weiÃem Bademantel und Lockenwickler im Haar die Tür öffnete.
Als ich mit der Pizza zurückkam, empfing mich Mum mit lautem Jubel. âDu bist meine Heldin!â Beendete sie ihre Lobesrede.
Ich nickte genervt und wollte mich setzen, als sie plötzlich ihre kleine Kamera zückte.
Schnell hob ich die Pizzaschachtel hoch um mein Gesicht zu bedecken.
âKomm schon, Roryâ¦sei keine Spielverderberin!â
--------- Flashback Ende --------
Ich öffnete meine Augen langsam. Es war dunkle im Zimmer. Ich hörte das Toben des Sturmes.
Ich war verwirrt. Es war doch noch so früh und erst Herbst gewesen.
Meine Glieder schmerzten. Woher kamen diese Schmerzen?
Ich sah mich verwirrt um. Meine Hand tastete nach meinem Haar. Es war offen.
Es war zu dunkel um den Nagellack sehen zu können. Ich wusste auch so, dass keiner auf meinen Nägeln war.
46 Jahre waren vergangen. Ich hatte für einen Moment geglaubt, der Traum mit der Erinnerung wäre Realität.
Langsam richtete ich mich etwas auf. Meine Augen wanderten durch das dunkle Zimmer. Plötzlich erkannte ich eine Gestalt auf einem Stuhl.
âLuke?â Flüsterte ich.
Er schien tief in Gedanken versunken zu sein.
âLuke?â Nun sah er hoch.
âRory! Du hast uns einen gewaltigen Schrecken eingejagtâ¦â Er war an mein Bett getreten und strich mir besorgt über den Kopf.
âWas ist passiert?â
âDu hattest einen Zusammenbruch.â Nun erinnerte ich mich.
âLukeâ¦?â
âJa?â In seinen Augen lag so viel Liebe und Besorgnis.
âIch möchte wieder ein Kind sein.â
Seine Augen tränten. Ich setze mich auf und strich ihm eine Träne von der Wange. âDu bist immer ein Vater für mich gewesenâ¦ich liebe dich.â Meine Stimme war heiser.
Er setze sich neben mich und nahm mich in die Arme. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder geborgen. Seine Hand strich sanft über meinen Rücken. âDu wirst immer meine Tochter seinâ¦â Flüsterte er.
--------- Flashback Lorelai --------
Es war ein anstrengender Tag im Diner gewesen. Luke vermutete, dass ganz Stars Hollow heute nichts Besseres zu tun gehabt hatte als einen Kaffee zu trinken.
Als er die Tür des Hauses öffnete empfing ihn eine ungewöhnliche, kalte Stille.
Beunruhigt lief er ins Wohnzimmer, wo er seine geliebte Ehefrau in eine Decke gekuschelt auf der Couch vorfand.
Lorelais Augen waren gerötet. Sie zitterte.
Er setzte sich zu ihr und strich ihr sanft durch das Haar. âWas ist denn passiert, mein Liebling?â
âSie geht nach San Francisco! Kalifornien! Meine Baby geht mit ihrem Baby nach Kalifornienâ¦â Ihre Augen tränten.
Luke versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er musste stark sein für seine Frau. Zärtlich nahm er sie in die Arme. Sie sollte wissen, dass er immer für sie da sein würde. Luke liebte sie mehr als alles andere. Darum fühlte er sich auch so hilflos. Er konnte seiner groÃen Liebe nicht helfen. Die junge Frau, die ihm wie eine Tochter war, hatte vor wenigen Tagen beschlossen Logans und Beatrices Vorschlag sowie das Angebot dieses Klatschblattes anzunehmen und nach San Francisco zu gehen.
Lorelai löste sich langsam von den Armen ihres Mannes. âBeatrice schafft es noch uns unsere Kleinen endgültig zu entreiÃen!â Sie blickte Luke verzweifelt an.
Er strich sanft durch ihr dunkles Haar und versuchte überzeugt zu klingen als er sagte: âDas wird nicht passieren. Rory und die kleine Carol werden diesen Drachen nicht oft sehen. Beatrice wohnt doch in Connecticutâ¦â
âSie hat ein Haus in einem Vorort von San Francisco. Was ist nur mit unserer Tochter passiert, Luke? Was hat dieser Logan nur mit ihr gemacht?â Sie presste ihr Gesicht an Lukes Brust.
Er strich ihr sanft über den Rücken.
âCarol ist erst zwei Jahre alt! Beatrice wird sie an sich reiÃen!â
âNein, das wird Rory nicht zu lassen!â
âRory, meine kleine Roryâ¦â Lorelai schluchzte.
Luke schob sie sanft von sich, nahm ihre Hände und blickte ihr in die Augen. âSie wird zurückkommen.â
Tränen liefen über ihre blassen Wangen. âNein. Das wird sie niemals. Sie ist jetzt eine Huntzberger. Wir haben sie verloren.â Lorelai schluchzte. âIch bin schwanger, Luke! Der Arzt hat es mir heute bestätigt! Er hat gesagt, dass ich sehr aufpassen müsse, weil eine Schwangerschaft in meinem Alter nicht ungefährlich wäre. Ich habe Angst, Luke⦠ich spüre es. Ich spüre esâ¦â Ihre Stimme überschlug sich.
âWas spürst du?â Flüsterte er sanft.
âIch werde auch dieses Kind verlieren.â Sie presste ihr Gesicht an seine Brust und schluchzte.
Er hielt ihren zitternden Körper sanft in den Armen. Luke wollte stark sein für seine Frau. Aber sein Herz schmerzte zu sehr. Seine Tränen tropften auf ihr Haar.
--------- Flashback Lorelai â Ende --------
âIch bin eben noch ein Kind gewesen. Was ist nur mit uns passiert?â Ich löste mich sanft von meinem Vater und sah ihm in die Augen. Sie waren gerötet.
Er atmete tief durch. âIch weià es nicht.â Flüsterte er.
âEs tut mir so leidâ¦allesâ¦â Es war zu spät, ich wusste es.
Er umarmte mich.
âIhr habt vorhin über Mum gesprochenâ¦â Begann ich heiser.
âNein.â
Ich löste mich von ihm. âÃber mich? Was wollt ihr mir nicht erzählen? Ich muss endlich mit meiner Vergangenheit abschlieÃen. Bitte, Luke! Sag es mir!â Ich zitterte. Der Druck auf meinem Herzen verstärkte sich.
Seine Augen blickten mich traurig an. Er seufzte leise und sagte schlieÃlich. âWir haben auch nicht über dich gesprochen.â
--------- Flashback Jenny ---------
Jenny parkte vor dem groÃen Haus. Langsam stellte sie den Motor ab und stieg aus dem Auto, welches sie von ihrer GroÃmutter vor zwei Wochen bekommen hatte. Ein kostspieliges Geschenk für einen siebzehnten Geburtstag.
Jenny lächelte als sie Matt vor dem Gartenzaun erblickte. Er zog an seiner Zigarette und winkte ihr kurz zu.
âHey. Was machst dein Studium?â
Matt seufzte. âIch habe es abgebrochen.â
âWas?â Jenny starre ihren Bruder schockiert an.
âIch bin vierundzwanzig. Ich habe noch Zeit um herauszufinden, was das Richtige für mich ist.â
âMum und ich dachten Jura wäre das Richtige für dichâ¦â
âNein. Sie hat es übrigens cool aufgefasst. Ich bin eben ihr Liebling.â Er zwinkerte.
Jenny ging nicht darauf ein. âUnd Dad?â
Matt zog eine Augenbraue hoch. âUnser werter Erzeuger hat sich wie ein A**** verhalten. So wie immer ebenâ¦â
âIhr habt gestritten?â Das würde ihr Vorhaben erschweren.
âWir streiten seit ich geboren bin, Schwesterchen.â
Jenny betrat Logans Haus ohne anzuklopfen. Sie konnte gut darauf verzichten, dass ihr das zickige Hausmädchen oder die neue Frau ihres Vaters, welche nicht minder zickig war, öffnete.
Es passte zu ihrer heutigen Pechsträhne, dass sie Logan und Valerie wild küssend im Wohnzimmer ertappte.
Jenny räusperte sich.
Sie schreckten hoch. Valerie warf ihr einen wütenden Blick zu.
Logan erhob sich verlegen und kam lächelnd auf sie zu. âJenny! Wie geht es dir?â
Er wollte sie umarmen, sie versteifte sich jedoch. Jenny wollte mit ihm über etwas sprechen, was sie vor kurzem herausgefunden hatte, entschied sich jedoch, dass dies definitiv nicht der richtige Augenblick wäre.
âBestens.â Jenny warf Valerie, welche sie hasserfüllt beobachtete, einen verächtlichen Blick zu. Logans neue Frau hatte sie immer gehasst. Sie war das Ebenbild Rorys und somit ein Dorn in Valeries Augen.
âWie geht es deiner Mutter? Fühlt sie sich wohl in Seattle?â
Logan war es herzlich egal, wie es um seine Exfrau stand. Er versuchte jedoch wieder einmal Jenny auf seine Seite zu ziehen.
âSehr wohl. Die Kartons stehen am Dachboden?â
Valerie wollte den Dachboden zu ihrem Entspannungsraum â was immer das bedeuten mochte â machen und hatte entschieden, dass Logans âmissrateneâ Kinder gefälligst ihre restlichen Besitztümer abholen sollten.
âJa. Nimmst du Carols Karton auch mit? Ich bezweifle, dass sie je wieder zivilisierten Boden betreten wirdâ¦â
Jenny hatte Lust ihrem Vater die Meinung zu sagen, entschied sich schlieÃlich dafür einfach nur Mitleid mit ihm zu haben.
Jenny blickte ehrfürchtig auf den Karton ihrer Schwester. Carol war stets ihr Vorbild gewesen, auch wenn sie diese hauptsächlich aus ihren E-Mails kannte. Kannte war wohl übertrieben, es gab zu vieles was sie nicht wusste. Carol war das Buch mit sieben Siegeln.
Ihre Finger fuhren über die Staubschicht. Die Neugierde siegte und sie öffnete den Karton. Sie blätterte in zwei Jahrbüchern. Carol war schon immer eine Schönheit gewesen. Doch Jenny bemerkte eines sofort. So sehr ihre Schwester auf Fotos auch lächelte, da schien immer dieser tiefe Trauer in ihren Augen zu sein.
Plötzlich entdeckte Jenny ein kleines rotes Buch. Neugierig nahm sie es aus dem groÃen Karton und besah es genauer. Es war am Deckel nicht beschriftet. Sie schlug es auf und blickte auf Carols geschwungene Handschrift.
Ihre Finger zitterten. Sie hatte nicht das Recht, im Tagebuch ihrer Schwester zu lesen.
Das Buch war beinahe ganz voll geschrieben worden. Jenny zitterte am ganzen Körper als sie es wieder zu schlug. Sie hatte nicht alles gelesen. Aber was sie gelesen hatte, fügte sich zu einem furchtbaren Puzzle zusammen. Ihre Augen tränten. Sie musste weg. Weg aus diesem Haus, weg aus dieser Stadt.
Jenny zog zitternd ihr Handy aus dem kleinen Rucksack. Sie musste ihn anrufen. Er musste ihr helfen. Helfen zu verstehen und helfen beim Umsetzen ihres Planes. Alleine würde sie es nicht schaffen. Sie würde spätestens vor dem Betreten des Gebäudes zusammenbrechen.
Ihre Freundin Agnes würde sie für verrückt erklären. Jenny wusste jedoch, dass es richtig war. Sie musste ihrer Schwester helfen. Carols Augen sollten strahlen, wenn sie lächelte.
--------- Flashback â Jenny ---------
Freu mich auf eure FBs!
Bussi Selene
Bussi Selene