20.08.2005, 20:44
So, ich fühle mich wirklich geehrt so tolles FB von euch allen zu bekommen.
Ich habe jetzt einen neuen Teil fertig und bitte um ehrliches FB.
Viel Spaà beim lesen.
Kapitel 6
Es war inzwischen für mich so etwas wie Routine.
Jeden Abend, an dieser Kreuzung, jeden Abend, an dieser Ampel.
Diesmal sah ich, wie sie mich schon auf der anderen StraÃenseite erblickte.
Sie warf mir einen stechenden, kühlen Blick zu.
Sie bleib an diesem Tag stehen, ohne das ich mich in ihren Weg stellte.
Sie sah schlechter aus als sonst.
Müde. Das erkannte ich an ihren dunklen Augenringen, als sie vor mir stand.
Ihre Haare waren strähnig und fettig.
Sie schien sich gar nicht darum zu kümmern, wie sie aussah.
Sie roch nach Alkohol. So als hätte sie die Nacht in einer Bar verbracht.
"Du hast getrunken.", sagte ich zu ihr.
"Getrunken?", sie lachte bitter, "Nein, ich habe gesoffen!"
"Warst du so arbeiten?"
"Ja, was dagegen?"
Sie zog eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Hosentasche. Doch sie lies sie fallen.
"ScheiÃe.", schrie sie so laut, dass sich einige Passanten umsahen.
Als sie die Schachtel aufheben wollte, trat sie drauf.
"Mist! So ne Schachtel kostet 2 $. Da waren mindestens noch 10 drin.", nörgelte sie und setzte sich auf die Bank wenige Meter neben sich.
"Soll ich dich zum Hotel fahren?"
"Was soll der Blödsinn, Jess? Ich brauche keine Freunde und ich brauche auch nicht dich als Freund. Jeden beschissenen Tag stehst du hier und wartest. Was soll das? Habe ich dich drum gebeten? Leidest du an irgendeinem Helfersyndrom? Willst du die nächste Mutter Theresa werden? Geh zu deinen Leuten ins Krankenhaus - die brauchen Hilfe, nicht ich."
Sie stand auf und torkelte langsam die StraÃe entlang.
Doch so einfach würde das nicht gehen.
Davon lies ich mich nicht abschrecken.
"Jetzt lass dir doch helfen!", bot ich ihr an. Ich flehte sie geradezu an.
"Wenn du mir Helfen willst, dann hol mir ne Packung Kippen und dazu ne Flasche Wodka. Und wenn du dann noch Lust hast mir zu helfen, fahr nach Chicago zu meinem Ex - Mann und hau ihm eine rein. Das würde meinem Ego wirklich unglaublich gut tun."
Wieder lachte sie auf.
Es war ein elender Anblickt.
Selbstkontrolle? - nein, dieses Wort kannte Rory Gilmore anscheinend nicht mehr.
Wer oder was hat sie dazu bewegt, so zu werden?
Die Zeit? Ihr Umfeld? Das Leben an sich?
Ich trug sie zu einem Hotel in der Stadtmitte.
Sie war völlig weggetreten, so das sie sich nicht dagegen wehren konnte.
Ich weiÃ, sie hatte es eigentlich verdient, doch ich bezahlte ihr das Zimmer.
Ich tat das nicht, weil wir uns so lange kannten, oder weil ich sie so sehr mochte - nein: ich hatte einfach nur Mitleid mit ihr.
Ich legte sie auf das Bett, dass am Ende des Zimmers lag.
Sie wachte nochmal kurz auf. Sah sich im raum um. Ihre Haare hingen ihr im Gesicht.
"Wie heiÃt sie?", flüsterte sie mir zu.
"Wer?"
"Männer ändern sich nicht einfach so: sie ändern sich nur wegen Frauen. Also, wie heiÃt sie?"
Ich glaube, dass war ihre erste Frage an mich, wo sie die Antwort wirklich zu interessieren schien.
"Sarah.", antwortete ich und strich über ihre verschwitzte Stirn.
Doch Rory schien mich nicht mehr zu hören.
Sie war schon wieder weggetreten.
Ich saà auf einem Sessel schräg gegenüber von dem Hotelzimmerbett, indem Rory schlief. Selbst im Schlaf sah man noch, wie elend es ihr es wohl gehen muss. Immer wieder drehte sie sich von einer Seite auf die andere, kniff die Augen zu und redete im Schlaf.
Was sie sagte, konnte ich jedoch nicht verstehen.
Ihr Leben muss schwerer gewesen sein, als sie zugeben wollte.
Sie schien mir nicht die ganze Wahrheit erzählt zu haben.
Sie würde alleine aus diesem Leben nicht mehr heraus kommen.
Oder genoss sie vielleicht dieses Leben?
Ständig seinen Frust an anderen auslassen, keine Freude mehr an seinem eigenen Leben zu haben, nur noch zu trinken und zu rauchen.
Zwar sagte sie mir, sie sei geschäftlich hier in Philadelphia, doch inwiefern geschäftlich?
Ich habe in dieser Woche nie Unterlagen gesehen oder sonst irgendwelche Hinweise, die auf Arbeit hinweisen könnten.
Sie hatte immer nur ihre kleine Handtasche bei, in die kaum mehr als eine Schachtel Zigaretten, ein Feuerzeug und ein Portmonee passte.
Sie schreckte kurz hoch. Ich konnte sehen, wie der Schweià an ihrer Stirn hinunter lief. Sie blickte sich kurz im Zimmer um, doch sie sagte nichts. Sie legte sich wieder hin und wandte mir den Rücken zu.
Ich konnte nicht glauben, dass ich diese Frau einmal geliebt habe. Ich habe ständig an sie gedacht, konnte nichts mehr essen, nicht mehr schlafen, denn alles kreiste um sie. Nie hätte ich gedacht, dass unser ersten Wiedersehen nach 15 Jahren so verlaufen würde.
Als ich meinen Abschluss nachgemacht habe, dachte ich, dass wir uns vielleicht eines Tages in New York oder sonst wo wiedersehen würde.
Sie würde für eine Zeitung schreiben, vielleicht sogar die Chefredakteurin sein und sie würde mir von den vergangenen Jahren in Stars Hollow erzählen. Wie gut es Luke doch gehen würde,
wie sehr sie ihre Mutter liebt. Ich hätte ihr dann erzählt, dass ich die High-Scholl wiederholt habe und eine Ausbildung als Krankenpfleger mache oder gemacht habe. Wir würden in einem netten Café sitzen und über alte Zeiten plaudern. Wir hätten gelacht, Witze gemacht und dem anderen zum Abschluss viel Glück für die Zukunft gewünscht.
So habe ich es mir vorgestellt, doch die Realität, dieses Hotelzimmer, DIESE Rory hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Ich habe es gehasst, wenn Leute mir in mein Leben reinreden wollten und vielleicht hatte sie es genauso gehasst, als ich ihr helfen wollte. Vielleicht hatte sie auch jeden Bezug zu Realität verloren, vielleicht sah sie sich ganz anders....
Morgen würde ihr letzter Tag hier in Philadelphia anbrechen. Dagegen konnte ich nichts unternehmen. Sie würde wieder in ihr Leben zurückkehren. Ein Leben, in dem sie nicht glücklich sein konnte.....
Ich habe jetzt einen neuen Teil fertig und bitte um ehrliches FB.
Viel Spaà beim lesen.
Kapitel 6
Es war inzwischen für mich so etwas wie Routine.
Jeden Abend, an dieser Kreuzung, jeden Abend, an dieser Ampel.
Diesmal sah ich, wie sie mich schon auf der anderen StraÃenseite erblickte.
Sie warf mir einen stechenden, kühlen Blick zu.
Sie bleib an diesem Tag stehen, ohne das ich mich in ihren Weg stellte.
Sie sah schlechter aus als sonst.
Müde. Das erkannte ich an ihren dunklen Augenringen, als sie vor mir stand.
Ihre Haare waren strähnig und fettig.
Sie schien sich gar nicht darum zu kümmern, wie sie aussah.
Sie roch nach Alkohol. So als hätte sie die Nacht in einer Bar verbracht.
"Du hast getrunken.", sagte ich zu ihr.
"Getrunken?", sie lachte bitter, "Nein, ich habe gesoffen!"
"Warst du so arbeiten?"
"Ja, was dagegen?"
Sie zog eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Hosentasche. Doch sie lies sie fallen.
"ScheiÃe.", schrie sie so laut, dass sich einige Passanten umsahen.
Als sie die Schachtel aufheben wollte, trat sie drauf.
"Mist! So ne Schachtel kostet 2 $. Da waren mindestens noch 10 drin.", nörgelte sie und setzte sich auf die Bank wenige Meter neben sich.
"Soll ich dich zum Hotel fahren?"
"Was soll der Blödsinn, Jess? Ich brauche keine Freunde und ich brauche auch nicht dich als Freund. Jeden beschissenen Tag stehst du hier und wartest. Was soll das? Habe ich dich drum gebeten? Leidest du an irgendeinem Helfersyndrom? Willst du die nächste Mutter Theresa werden? Geh zu deinen Leuten ins Krankenhaus - die brauchen Hilfe, nicht ich."
Sie stand auf und torkelte langsam die StraÃe entlang.
Doch so einfach würde das nicht gehen.
Davon lies ich mich nicht abschrecken.
"Jetzt lass dir doch helfen!", bot ich ihr an. Ich flehte sie geradezu an.
"Wenn du mir Helfen willst, dann hol mir ne Packung Kippen und dazu ne Flasche Wodka. Und wenn du dann noch Lust hast mir zu helfen, fahr nach Chicago zu meinem Ex - Mann und hau ihm eine rein. Das würde meinem Ego wirklich unglaublich gut tun."
Wieder lachte sie auf.
Es war ein elender Anblickt.
Selbstkontrolle? - nein, dieses Wort kannte Rory Gilmore anscheinend nicht mehr.
Wer oder was hat sie dazu bewegt, so zu werden?
Die Zeit? Ihr Umfeld? Das Leben an sich?
Ich trug sie zu einem Hotel in der Stadtmitte.
Sie war völlig weggetreten, so das sie sich nicht dagegen wehren konnte.
Ich weiÃ, sie hatte es eigentlich verdient, doch ich bezahlte ihr das Zimmer.
Ich tat das nicht, weil wir uns so lange kannten, oder weil ich sie so sehr mochte - nein: ich hatte einfach nur Mitleid mit ihr.
Ich legte sie auf das Bett, dass am Ende des Zimmers lag.
Sie wachte nochmal kurz auf. Sah sich im raum um. Ihre Haare hingen ihr im Gesicht.
"Wie heiÃt sie?", flüsterte sie mir zu.
"Wer?"
"Männer ändern sich nicht einfach so: sie ändern sich nur wegen Frauen. Also, wie heiÃt sie?"
Ich glaube, dass war ihre erste Frage an mich, wo sie die Antwort wirklich zu interessieren schien.
"Sarah.", antwortete ich und strich über ihre verschwitzte Stirn.
Doch Rory schien mich nicht mehr zu hören.
Sie war schon wieder weggetreten.
Ich saà auf einem Sessel schräg gegenüber von dem Hotelzimmerbett, indem Rory schlief. Selbst im Schlaf sah man noch, wie elend es ihr es wohl gehen muss. Immer wieder drehte sie sich von einer Seite auf die andere, kniff die Augen zu und redete im Schlaf.
Was sie sagte, konnte ich jedoch nicht verstehen.
Ihr Leben muss schwerer gewesen sein, als sie zugeben wollte.
Sie schien mir nicht die ganze Wahrheit erzählt zu haben.
Sie würde alleine aus diesem Leben nicht mehr heraus kommen.
Oder genoss sie vielleicht dieses Leben?
Ständig seinen Frust an anderen auslassen, keine Freude mehr an seinem eigenen Leben zu haben, nur noch zu trinken und zu rauchen.
Zwar sagte sie mir, sie sei geschäftlich hier in Philadelphia, doch inwiefern geschäftlich?
Ich habe in dieser Woche nie Unterlagen gesehen oder sonst irgendwelche Hinweise, die auf Arbeit hinweisen könnten.
Sie hatte immer nur ihre kleine Handtasche bei, in die kaum mehr als eine Schachtel Zigaretten, ein Feuerzeug und ein Portmonee passte.
Sie schreckte kurz hoch. Ich konnte sehen, wie der Schweià an ihrer Stirn hinunter lief. Sie blickte sich kurz im Zimmer um, doch sie sagte nichts. Sie legte sich wieder hin und wandte mir den Rücken zu.
Ich konnte nicht glauben, dass ich diese Frau einmal geliebt habe. Ich habe ständig an sie gedacht, konnte nichts mehr essen, nicht mehr schlafen, denn alles kreiste um sie. Nie hätte ich gedacht, dass unser ersten Wiedersehen nach 15 Jahren so verlaufen würde.
Als ich meinen Abschluss nachgemacht habe, dachte ich, dass wir uns vielleicht eines Tages in New York oder sonst wo wiedersehen würde.
Sie würde für eine Zeitung schreiben, vielleicht sogar die Chefredakteurin sein und sie würde mir von den vergangenen Jahren in Stars Hollow erzählen. Wie gut es Luke doch gehen würde,
wie sehr sie ihre Mutter liebt. Ich hätte ihr dann erzählt, dass ich die High-Scholl wiederholt habe und eine Ausbildung als Krankenpfleger mache oder gemacht habe. Wir würden in einem netten Café sitzen und über alte Zeiten plaudern. Wir hätten gelacht, Witze gemacht und dem anderen zum Abschluss viel Glück für die Zukunft gewünscht.
So habe ich es mir vorgestellt, doch die Realität, dieses Hotelzimmer, DIESE Rory hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Ich habe es gehasst, wenn Leute mir in mein Leben reinreden wollten und vielleicht hatte sie es genauso gehasst, als ich ihr helfen wollte. Vielleicht hatte sie auch jeden Bezug zu Realität verloren, vielleicht sah sie sich ganz anders....
Morgen würde ihr letzter Tag hier in Philadelphia anbrechen. Dagegen konnte ich nichts unternehmen. Sie würde wieder in ihr Leben zurückkehren. Ein Leben, in dem sie nicht glücklich sein konnte.....
You need a vacation to wake up the cavemen and take them to mexico
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