[carooo]

so, jetzt gibts wieder einen kurzen teil. geh jetzt mathe lernen. später gehts vl weiter.
bussi

Rory’s Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie mit zitternden Finger das Päckchen öffnete. Etwas schweres, hartes viel auf ihr Bett. Es war ein Buch. Rory strich über den Einband. Es war eine wunderschöne, gebundene Ausgabe von Oliver Twist. Der Mund klappte ihr auf. Noch nie hatte sie so ein schönes Exemplar gesehen. Vorsichtig klappte sie es auf. Mit schwarzem Stift stand auf der ersten Seite geschrieben: Sorry.
Mit Tränen in den Augen las sie es immer wieder. Wie schön dieses Wort klang, doch reichte das aus um jemandem zu verzeihen? Sie drückte das Buch an sich. Dann, ganz plötzlich und so, als hätte sie einen Entschluss gefasst sprang sie auf. Sie riss ihre Jacke von der Sessellehne und eilte zur Tür.
„Rory, wo willst du hin?“, kam Lorelai’s Stimme aus der Küche.
Doch Rory war bereits aus der Tür draußen. Lorelai kam aus der Küche gelaufen, doch alles, was sie mitbekam, war eine zuknallende Tür. Ungläubig starrte sie ihrer Tochter hinterher. So kannte sie Rory gar nicht. Lorelai öffnete die Tür zu Rory’s Zimmer und knipste das Licht an. Sie sah sich um, und als sie das Buch auf dem Bett liegen sah, setzte sie sich und strich über den Deckel. Sie musste schmunzeln, als sie es öffnete und las, was dort geschrieben stand.

Je näher Rory an die Brücke kam, desto größer wurde ihr Bedürfnis, umzudrehen und wegzulaufen. Langsam begann sie daran zu zweifeln, ob es eine gute Idee gewesen war, zu kommen. Obwohl es eiskalt war in dieser Nacht, glühte Rory’s Stirn und ihre Hände begannen zu schwitzen. Sie atmete tief durch, bevor sie einen Fuß auf die Brücke setzte. In der Mitte saß ein schwarzhaariger Junge und schmiss Steine ins Wasser. Rory brauchte eine Weile, bis sie einen Ton herausbrachte.
„Ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde.“

Lorelai schnappte sich das Telefon.
„Luke?!“
„Hi. Was ist?“
„Komm vorbei, schnell.“
„Was?“
„Rory ist weg, also haben wir sturmfreie Bude.“
„Mach mal langsam. Rory ist nicht da, sagst du?! Lorelai, es ist Mitten in der Nacht!“
„Ich weiß.“
„Was soll denn das heißen? Weißt du, wo sie ist?“
„Nicht wirklich.“
„Bitte?“
“Geh mal nach oben, um zu sehen, ob sich meine Vermutung bestätigt.“
Luke eilte nach oben und seufzte, als er eine leere Wohnung vorfand.
„Ich weiß zwar nicht, was du dir so zusammengereimt hast, aber ich denke, du liegst richtig.“
„Und?“
„Was und? Was machen wir jetzt?“
„Nichts. Was sollen wir machen?“
„Nichts? Wenn du eine besorgte Mutter wärst, dann ...“
„Kommst du jetzt endlich?“
„Bin gleich da.“ Luke schüttelte den Kopf, als er auflegte. Sie war eine wunderbare Frau. Seltsam, aber höchst wunderbar.