[Dreamcatcher]

Hi Leute!
Es hat ziemlich ziemlich lange gedauert, aber ich konnte mich einfach nicht durchringen und den allerletzten Teil meiner Story schreiben und damit den entgültigen Schlussstrich ziehen, denn irgendwie habe ich sie doch ganz lieb gewonnen.
Auch eure vielen FB's werde ich sehr vermissen, denn ihr wart einfach tolle, objektive und liebe Leser - vielen vielen Dank an euch alle!!
Ich hoffe sehr dass ich euer JavaJunkie-Herz erfreuen und euch mit meiner Story unterhalten konnte. Diesen Teil widme ich euch allen. Viel Spaß beim Lesen!
Eure Dreami



Epilog

„Mein Schleier! Rory, ich kann den verdammten Schleier nicht finden, hast du ihn gesehen?“
Lorelai kam entnervt die Treppe hinunter gerannt.
„Rory?“
„Nein Mum, ich hab ihn nicht gesehen“, lächelte Rory. Das war Lorelai Gilmores großer Tag. Der Tag, an dem sie endlich das tat, auf das ganz Stars Hollow schon seit einer Ewigkeit hingefiebert hatte: sie würde Luke heiraten – und fand ihren Brautschleier nicht.
Gerade in diesem Augenblick kam Babette hereingewuselt. Sie zog das wunderschöne blütenweiße Kleid hinter sich her. Sie war mindestens so aufgeregt wie ihre Mum.
„So, Lorelai, ich hab die Spitze drangenäht – sieht wirklich totschick aus ...“
„Babette, hast du meinen Schleier gesehen? Weiß, Blümchen, durchsichtig?“
„Nein, Schätzchen ...“
„Lorelai! Isch ‘abe alles Nötige für das Dragon Fly geregelt. Sookie kümmert sisch um das Buffet.“ Auch Michel war hinzugestoßen. „Und nein, isch ‘abe ihren Scheier nischt gesehen!“, fügte er hinzu, bevor Lorelai noch den Mund aufmachen konnte.
„Sieht aus, als müssten wir eine Vermisstenanzeige aufgeben“, grinste Rory vom Sofa aus. Jess neben ihr lachte. „So nach dem Motto: Brautschleier vermisst, zum letzten Mal gesehen vor 10 Minuten. Belohnung: 5 Dollar.“
„Mum, was haben Emily und Richard gesagt?“, fragte Rory, als der kleine Menschenauflauf endlich aus dem Hausflur und in alle Himmelsrichtungen davongeeilt war – Michel zurück ins Hotel, Babette zu Miss Patty, die für die Tanzeinlagen zuständig war und Jess, um seine Pflicht als Lukes Neffe zu erfüllen und ihm so gut es ging die Nervosität zu vertreiben.
„Sie werden kommen“, sagte Lorelai und zupfte an einem ihrer Lockenwickler herum. „Mum ist furchtbar aufgeregt, weil ich keine Hochzeitslimousine mit Chauffeur nehmen wollte.“
„Oh mein Gott ... Und ich dachte, sie würden dich langsam kennen!“, sagte Rory lachend. Doch dann wurde ihre Miene schlagartig ernst. „Mum, ich muss mit dir reden.“
Lorelai hielt in ihrem Lockenwickler-Gefriemele inne und sah sie angespannt an.
„Was ...“, begann sie, und das mulmige Gefühl, dass das Bevorstehende in ihrem Bauch erzeugte, verstärkte sich noch.
„Ich ...“ Rory senkte den Kopf. „Ich habe endlich diesen Test gemacht.“
„Jaah ...?“, sagte Lorelai, nicht sicher, ob sie die Antwort wirklich hören wollte. Sie wusste nicht, ob sie sie jetzt, an diesem besonderen Tag, verkraften würde.
„Und?“
„Tja, ich ... ich bin nicht schwanger.“
Lorelai sah sie überrascht an und entdeckte in Rorys Gesicht ihre eigenen Gefühle sich widerspiegeln: eine Mischung aus Traurigkeit und unendlicher Erleichterung.
Kurz entschlossen nahm Lorelai ihre Tochter in die Arme und drückte sie an sich.
„Ich glaube, das ist ganz gut so“, flüsterte sie leise. „Obwohl ich auch nichts gegen eine ‚Lorelai die Vierte‘ einzuwenden gehabt hätte.“ Sie grinste. „Nein im Ernst, es wäre nicht sehr leicht für uns geworden. Nicht für dich, Jess, Luke oder mich.“
„Ich weiß. Ich will mir damit noch ein bisschen Zeit lassen, weißt du ...“ Rory lächelte, doch Stimme zitterte ganz leicht. „Ich hab ganz schön Angst gehabt, in der letzten Zeit.“


Alle Klatschten laut Beifall, als Lorelai, in ihrem bezaubernden, weiß bestickten Kleid, einem Strauß Rosen und einem strahlenden Lächeln über den Rasen schritt. Luke erwartete sie aufgeregt unter der berankten und bunt geschmückten Chruppa, die er einmal für Lorelai geschreinert hatte. Ganz Stars Hollow war anwesend und eine andächtige Stille hatte sich über die Gesellschaft gelegt. Bis plötzlich ein triumphierender Ruf das Schweigen zerriss:
„Ich hab ihn! Leute, ich hab ihn gefunden!“
Alle Köpfe wandten sich um und niemanden überraschte es wirklich, als Kirk über die Wiese gestolpert kam, völlig außer Atem, aber mit einem breiten Lächeln den Schleier in der Hand.
Die Musik der kleinen Musikkapelle setzte ein und Miss Pattys blumenstreuenden Tanzmädchen begleiteten Lorelai, von Richard geführt, zur Chruppa.
Wieder setzte tosender Beifall und Rufe ein, als sich das junge Paar endlich küsste. Doch diesmal war der Tumult so laut, dass er die Musikanten ganz übertönte. Ein Blütenregen rieselte auf Lorelai und Luke nieder, als sie schließlich Hand in Hand und überglücklich den Versammelten entgegenstrahlten.
„Ich weiß nicht, wann ich Luke das letzte Mal so glücklich gesehen habe“, murmelte Jess Rory zu und gab ihr einen langen, innigen Kuss, den keiner der Umstehenden bemerkte, da alle Gesichter dem Brautpaar zugewandt waren.
„Sie sehen beide sehr glücklich aus“, entgegnete Rory und grinste über das ganze Gesicht. „Es hat ja auch lange genug gedauert mit den beiden, oder?“
Den krönenden Abschluss der Zeremonie bildete wieder einmal Kirk, der beim Buffet versehentlich Mrs Kims hausgemachten Hirse-Auflauf zunichte machte und damit ein fürchterliches Gezeter verursachte. Doch das konnte die allgemeine Hochstimmung natürlich nicht vermiesen. Dann endlich, nachdem die hungrige Meute auch die letzten Reste des reichhaltigen Essens verschlungen hatten, bedankte sich das Paar von den Gästen, Luke schlang die Arme um Lorelai und hob sie hoch, um sie über die Schwelle ihres Hauses zu tragen.
„Weißt du, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe?“, flüsterte er ihr ins Ohr, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
„Dann kannst du diesen Abend ja voll und ganz ausnutzen“, grinste Lorelai zurück. „Ab jetzt bin ich Mrs Danes und gehöre ganz allein dir.“
„Ja, das lohnt sich wirklich auszunutzen“, sagte er und sprang mit ihr auf den Armen die Treppe hinauf. Diese Nacht würde nur ihnen gehören. Es war nicht die erste, die sie zusammen verbrachten, aber sie würde ihnen wie das allererste Mal erscheinen und beiden unvergesslich in Erinnerung bleiben. Und sie waren ganz allein, nur sie beide, und auch wir werden nicht erfahren, was in dieser einen, ersten von vielen Nächten geschah.


~ The End ~