03.09.2005, 09:19
Hallo meine Lieben!
@sweetie: freu mich, dass du wieder da bist danke für dein liebes fb! freut mich, dass dir die teile gefallen haben :freu:
@Sky Angel: hi süÃe! wow, vielen dank für dein fb! freut mich, dass dir meine ff so gut gefällt :freu:
@alle: Poste gleich den neuen Teil. Ich hoffe, er gefällt euch.
18. Teil
âWo bleibt sie denn nun schon wieder? Ihre Launen werden immer unerträglicher.â Logan nahm einen Schluck von seinem Wein und blickte mich vorwurfsvoll an. Natürlich war es erneut meine Schuld, dass sich unsere Tochter in ihr Zimmer eingeschlossen hatte. Logan verstand nicht, dass sie zurzeit sehr viele Veränderungen durchmachte.
Der kleine Matt saà auf seinem Kindersitz und spielte mit seinem Plastiklöffel.
âDen benutzt man um zu Essen! Das ist kein Spielzeug!â Fuhr Logan ihn an.
âLogan, er ist ein kleines Kind!â
âWillst du meine Autorität untergraben? Sieh besser nach Carol. Du hast ihr dreimal gerufen. Wenn sie nicht kommen will, essen wir ohne sie!â
Ich erhob mich seufzend und ging zum Stiegenaufgang. Die Lust mit Logan zu diskutieren war mir vor langem vergangen. Eine Argumentation mit diesem führte auÃerdem zu nichts.
Aus Carols Zimmer dröhnte laute Musik. Ich überlegte kurz anzuklopfen, aber das hätte sie wohl ohnehin nicht gehört.
Sie lag auf ihrem Bett und blätterte in einem dieser unnötigen Jugendmagazine, welche lediglich dazu dienten junge Menschen zu verdummen.
Ich ging zu der groÃen Musikanlage, ein Geschenk meiner Mutter zu Carols dreizehntem Geburtstag, und stellte die Musik ab.
Carol blickte hoch. âHi, Mum.â Sie widmete sich wieder einem Artikel über eine Band, welche in drei Jahren niemand mehr kennen würde.
âInteressanter Artikel?â Fragte ich schnippisch.
Sie sah mich irritiert an. âNein. Sie schreiben über ein klassisches One â Hit â Wonder, als wäre es bereits eine Legende.â
âWie schön, dass du das erkennst. Hast du eigentlich gehört, dass ich dich bereits dreimal gerufen habe?â
âNein. Die Musik war ziemlich laut.â Erklärte Carol.
âWas du nicht sagst? Du bist fast vierzehn und willst als Erwachsene angesehen werden, benimmst dich jedoch keineswegs danach. Wasch dir die Hände und komm essen!â
âIch habe keinen Hunger.â Antwortete sie.
Ich setzte mich zu ihr. âWas ist nur los mit dir? Du benimmst dich seit Monaten so seltsam. Rede dich bloà nicht wieder auf die Pubertät aus!â
Sie wich meinem Blick aus. âEs ist nichts, rein gar nichts!â
âWenn es damit zu tun hat, dass du nicht zu dieser Party gehen durftest...â
Carol rollte mit den Augen. âDamit hat es rein gar nichts zu tun!â Sie vergrub ihr Gesicht in das Kissen.
âGut. Wenn du dich wieder normal benimmst, komm hinunter. Wir werden schon mal mit dem Essen beginnen.â
Ich verlieà ihr Zimmer, ohne mich auch nur noch ein einziges Mal umzudrehen. Nach weniger als einer Minute dröhnte bereits wieder laute Musik von der Tür.
Ich hätte damals schon spüren müssen, dass etwas nicht stimmte.
âIch war eine schlechte Mutter.â Flüsterte ich.
Carol ging nicht darauf ein, was meinem Herzen einen schmerzvollen Stich versetzte. Aber was hatte ich erwartet? Sollte sie mich belügen, damit es mir besser ginge? Würde es mir dann besser gehen?
Carol löste sich sanft von mir. âIch glaube, ich habe eben die Tür gehört.â
Plötzlich hörte ich Stimmen im Flur.
âSie sind früh gekommen.â Ich lächelte.
Carol wischte noch einmal über ihre Wangen. Ihre Schwester und ihre Tochter sollten nicht sehen, dass sie geweint hatte.
Ich ging zum Waschbecken und wusch mein Gesicht. Kaum hatte ich es mit einem Tuch abgetrocknet, stürmte meine Jüngste in die Küche.
âMummy!â Jenny umarmte mich. Ihr Rucksack fiel mit Krach zu Boden.
âMein kleiner Liebling! Wie war dein Flug?â
âToll.â Sie umarmte Carol. âWie geht es dir?â Fragte sie ihre Schwester besorgt.
âDen Umständen entsprechend.â Antwortete Carol ehrlich.
Jenny runzelte besorgt die Stirn. âWie geht es ihr?â
âHeute ging es ihr schlechter als die letzten Tage. Sie schläft nun. Morgen gehen wir gleich in der Früh zu ihr.â
Jenny nickte. Ihre Augen tränten.
Jenny war noch ein Kleinkind gewesen, als ich mit Mum den Kontakt abgebrochen hatte. Matt und Carol hatten sie aber manchmal mitgenommen, wenn sie Mum besuchten. Ansonsten hätte sie ihre GroÃmutter mütterlicherseits wohl niemals richtig kennen gelernt.
Carol ergriff Jennys Hand. âEs wird alles gut. Setz dich.â
Jenny tat was ihr gesagt wurde.
âMein Mann ist hoffentlich einmal nicht gerast?â Carol grinste.
âDa Carmen auch dabei war, hat er sich wirklich bemüht und ist nur kurz zu schnell gefahren.â Erzählte Jenny lachend. âMeine Nichte ist ja so goldig! Ihr habt das gut hinbekommen mit ihr!â
âIch weiÃ. Danke.â Carol lächelte.
âWo sind sie denn?â Erkundigte ich mich.
âCarmen sucht eine Geschichte, die sie mir vorlesen möchte und Ramon bespricht irgendetwas mit Grandpa. Sie haben das Haus vorhin verlassen.â Erklärte Jenny.
âLuke ist wieder aufgestanden? Was besprechen sie denn?â
âAnscheinend. Kaum hatten wir das Haus betreten, war Grandpa herunter gekommen und hat Ramon gebeten mitzukommen.â
âWeiÃt du auch worüber sie sprechen?â
âNein, es interessiert mich auch nicht. Wahrscheinlich irgendein Männergesprächsthema. Grandpa konnte nicht schlafen, jetzt wollte er sich wahrscheinlich über etwas unterhalten, das ihn ablenkt. Keine Sorge, Mum. Wir sind in der Ãberzahl, sie werden sich also kaum gegen uns verschwören.â Jenny lachte.
Carol schmunzelte.
âWie gehtâs denn deinen Kleinen, Schwesterherz?â Jenny blickte zärtlich auf Carols Bauch.
âSo wie sie strampeln, würde ich sagen: ausgesprochen gut.â
âEs ist ein wundervolles Gefühl, wenn man spürt, dass ein Lebewesen in einem wächst. Die Geburten waren für mich jedes Mal wie ein Wunder. Als ichâ¦â Ich brach abrupt ab.
Jenny hatte den Blick auf ihre Zehenspitzen gerichtet. Ihre Augen tränten. Carol drückte sanft ihre Hand.
âWas ist denn passiert?â Fragte ich meine Jüngste besorgt.
Jenny tauschte einen kurzen Blick mit Carol. SchlieÃlich antwortete sie. âEntschuldige. Es belastet mich so sehr, dass es Grandma so schlecht geht.â
Meine kleine Jenny. Sie war immer ein liebes und sehr vernünftiges Mädchen gewesen, welches stets alles richtig gemacht hatte. Zwischen uns gab es ein ganz besonderes Band. Und nun saà sie mir gegenüber, mit geröteten Augen. Ich konnte ihr nicht helfen. Jeder Trost wäre eine Lüge gewesen. Ich ging schlieÃlich zu ihr und schloss sie in meine Arme. Das war das Einzige, das ich tun konnte.
âWir müssen versuchen stark zu sein.â Flüsterte Carol.
Seit einigen Jahren hatte ich das Gefühl, dass es zwischen meinen Töchtern ein Geheimnis gab. Auch an jenem Abend, als Jenny nach Stars Hollow gekommen war um ihre Grandma zu sehen, beschlich mich die Ahnung, dass sie noch andere Dinge bedrückten, von denen ich nichts wusste. Wir hatten immer über alles gesprochen. Was konnte also so schlimmes passiert sein, dass sie es ihrer eigenen Mutter nicht erzählen konnte?
Jenny ging langsam den weiÃen Flur entlang. Je näher sie der Tür kam, desto mehr zweifelte sie daran das Richtige zu tun.
Was würde ihre geliebte Mutter denken? Was würde Carol denken oder Matt?
Keiner wusste, dass sie hier war. Die wenigsten Menschen wussten überhaupt, was in diesem Gebäude geschah.
Die kalte weiÃe Tür war nun unmittelbar vor ihr. Ihre Finger zitterten, als sie nach der Türschnalle griff. Sie glaubte ihre Beine würden nachgeben.
Die Frau war um die vierzig Jahre alt. Sie lächelte ihr aufmunternd zu, als Jenny den Raum betrat.
Das Zimmer war klein und mit vielen Bildern geschmückt. Es waren groÃteils Landschaften fotografiert worden, ein Bild zeigte jedoch eine Mutter mit ihrer jugendlichen Tochter. Sie umarmten sich. Jenny schluckte. Ihre Mutter durfte niemals erfahren, dass sie hier gewesen war.
âSetzen Sie sich.â Die Frau machte eine einladende Geste.
Jenny fröstelte. Sie setzte sich auf den kleinen Stuhl und reichte ihrem Gegenüber die Hand. Nur ein breiter Arbeitstisch trennte sie.
âGuten Tag, mein Name ist Jennyâ¦â
âKeine Namen.â Unterbrach die Frau sie lächelnd. âGuten Tag. Sie sind eine Freundin Daphnes?â
Jenny nickte leicht.
âWie alt sind Sie?â
âSechzehn.â
âWir haben telefoniert, richtig?â
Jenny nickte wieder leicht.
Die Frau lächelte wieder. Sie faltete die Hände als würde sie beten wollen. Wie ein Engel. Ein Engel mit beschmutztem Heiligenschein.
Das war mehr als eine Ironie. Unter anderen Umständen hätte Jenny gelacht.
âSind Sie sich ganz sicher bei Ihrer Entscheidung?â
Jenny zögerte. Das würde ihre Entscheidung nun endgültig machen. Aber hatte sie eine andere Wahl? Sie dachte an Andrew, ihre letzte Begegnung. Sie dachte an ihre geliebte Mutter, an ihre Geschwister.
âJa.â Antwortete sie so bestimmt wie möglich.
âHaben Sie mit Vertrauenspersonen gesprochen? Mit Experten?â
âJa.â Log Jenny.
Der dunkle Engel glaubte ihr, verlangte keinerlei Nachweise. Ein Zeichen der Unseriosität und Illegalität dieses Gebäudes.
Jenny blickte auf das Foto. Daphne mit ihrer Mutter. Sie vertraute ihrer Freundin. Daphne vertraute ihrer Mutter. Sie musste diese letzte Möglichkeit nutzen.
âWann kann ich wieder kommen?â Fragte sie selbstbewusst.
Die Frau schlug einen groÃen Block auf. âNächsten Montag. Ginge zehn Uhr bei Ihnen?â
âDanke.â Mit diesen Worten besiegelte Jenny ihr Schicksal.
Bussi Selene
@sweetie: freu mich, dass du wieder da bist danke für dein liebes fb! freut mich, dass dir die teile gefallen haben :freu:
@Sky Angel: hi süÃe! wow, vielen dank für dein fb! freut mich, dass dir meine ff so gut gefällt :freu:
@alle: Poste gleich den neuen Teil. Ich hoffe, er gefällt euch.
18. Teil
--------- Flashback ---------
âWo bleibt sie denn nun schon wieder? Ihre Launen werden immer unerträglicher.â Logan nahm einen Schluck von seinem Wein und blickte mich vorwurfsvoll an. Natürlich war es erneut meine Schuld, dass sich unsere Tochter in ihr Zimmer eingeschlossen hatte. Logan verstand nicht, dass sie zurzeit sehr viele Veränderungen durchmachte.
Der kleine Matt saà auf seinem Kindersitz und spielte mit seinem Plastiklöffel.
âDen benutzt man um zu Essen! Das ist kein Spielzeug!â Fuhr Logan ihn an.
âLogan, er ist ein kleines Kind!â
âWillst du meine Autorität untergraben? Sieh besser nach Carol. Du hast ihr dreimal gerufen. Wenn sie nicht kommen will, essen wir ohne sie!â
Ich erhob mich seufzend und ging zum Stiegenaufgang. Die Lust mit Logan zu diskutieren war mir vor langem vergangen. Eine Argumentation mit diesem führte auÃerdem zu nichts.
Aus Carols Zimmer dröhnte laute Musik. Ich überlegte kurz anzuklopfen, aber das hätte sie wohl ohnehin nicht gehört.
Sie lag auf ihrem Bett und blätterte in einem dieser unnötigen Jugendmagazine, welche lediglich dazu dienten junge Menschen zu verdummen.
Ich ging zu der groÃen Musikanlage, ein Geschenk meiner Mutter zu Carols dreizehntem Geburtstag, und stellte die Musik ab.
Carol blickte hoch. âHi, Mum.â Sie widmete sich wieder einem Artikel über eine Band, welche in drei Jahren niemand mehr kennen würde.
âInteressanter Artikel?â Fragte ich schnippisch.
Sie sah mich irritiert an. âNein. Sie schreiben über ein klassisches One â Hit â Wonder, als wäre es bereits eine Legende.â
âWie schön, dass du das erkennst. Hast du eigentlich gehört, dass ich dich bereits dreimal gerufen habe?â
âNein. Die Musik war ziemlich laut.â Erklärte Carol.
âWas du nicht sagst? Du bist fast vierzehn und willst als Erwachsene angesehen werden, benimmst dich jedoch keineswegs danach. Wasch dir die Hände und komm essen!â
âIch habe keinen Hunger.â Antwortete sie.
Ich setzte mich zu ihr. âWas ist nur los mit dir? Du benimmst dich seit Monaten so seltsam. Rede dich bloà nicht wieder auf die Pubertät aus!â
Sie wich meinem Blick aus. âEs ist nichts, rein gar nichts!â
âWenn es damit zu tun hat, dass du nicht zu dieser Party gehen durftest...â
Carol rollte mit den Augen. âDamit hat es rein gar nichts zu tun!â Sie vergrub ihr Gesicht in das Kissen.
âGut. Wenn du dich wieder normal benimmst, komm hinunter. Wir werden schon mal mit dem Essen beginnen.â
Ich verlieà ihr Zimmer, ohne mich auch nur noch ein einziges Mal umzudrehen. Nach weniger als einer Minute dröhnte bereits wieder laute Musik von der Tür.
Ich hätte damals schon spüren müssen, dass etwas nicht stimmte.
--------- Flashback Ende ---------
âIch war eine schlechte Mutter.â Flüsterte ich.
Carol ging nicht darauf ein, was meinem Herzen einen schmerzvollen Stich versetzte. Aber was hatte ich erwartet? Sollte sie mich belügen, damit es mir besser ginge? Würde es mir dann besser gehen?
Carol löste sich sanft von mir. âIch glaube, ich habe eben die Tür gehört.â
Plötzlich hörte ich Stimmen im Flur.
âSie sind früh gekommen.â Ich lächelte.
Carol wischte noch einmal über ihre Wangen. Ihre Schwester und ihre Tochter sollten nicht sehen, dass sie geweint hatte.
Ich ging zum Waschbecken und wusch mein Gesicht. Kaum hatte ich es mit einem Tuch abgetrocknet, stürmte meine Jüngste in die Küche.
âMummy!â Jenny umarmte mich. Ihr Rucksack fiel mit Krach zu Boden.
âMein kleiner Liebling! Wie war dein Flug?â
âToll.â Sie umarmte Carol. âWie geht es dir?â Fragte sie ihre Schwester besorgt.
âDen Umständen entsprechend.â Antwortete Carol ehrlich.
Jenny runzelte besorgt die Stirn. âWie geht es ihr?â
âHeute ging es ihr schlechter als die letzten Tage. Sie schläft nun. Morgen gehen wir gleich in der Früh zu ihr.â
Jenny nickte. Ihre Augen tränten.
Jenny war noch ein Kleinkind gewesen, als ich mit Mum den Kontakt abgebrochen hatte. Matt und Carol hatten sie aber manchmal mitgenommen, wenn sie Mum besuchten. Ansonsten hätte sie ihre GroÃmutter mütterlicherseits wohl niemals richtig kennen gelernt.
Carol ergriff Jennys Hand. âEs wird alles gut. Setz dich.â
Jenny tat was ihr gesagt wurde.
âMein Mann ist hoffentlich einmal nicht gerast?â Carol grinste.
âDa Carmen auch dabei war, hat er sich wirklich bemüht und ist nur kurz zu schnell gefahren.â Erzählte Jenny lachend. âMeine Nichte ist ja so goldig! Ihr habt das gut hinbekommen mit ihr!â
âIch weiÃ. Danke.â Carol lächelte.
âWo sind sie denn?â Erkundigte ich mich.
âCarmen sucht eine Geschichte, die sie mir vorlesen möchte und Ramon bespricht irgendetwas mit Grandpa. Sie haben das Haus vorhin verlassen.â Erklärte Jenny.
âLuke ist wieder aufgestanden? Was besprechen sie denn?â
âAnscheinend. Kaum hatten wir das Haus betreten, war Grandpa herunter gekommen und hat Ramon gebeten mitzukommen.â
âWeiÃt du auch worüber sie sprechen?â
âNein, es interessiert mich auch nicht. Wahrscheinlich irgendein Männergesprächsthema. Grandpa konnte nicht schlafen, jetzt wollte er sich wahrscheinlich über etwas unterhalten, das ihn ablenkt. Keine Sorge, Mum. Wir sind in der Ãberzahl, sie werden sich also kaum gegen uns verschwören.â Jenny lachte.
Carol schmunzelte.
âWie gehtâs denn deinen Kleinen, Schwesterherz?â Jenny blickte zärtlich auf Carols Bauch.
âSo wie sie strampeln, würde ich sagen: ausgesprochen gut.â
âEs ist ein wundervolles Gefühl, wenn man spürt, dass ein Lebewesen in einem wächst. Die Geburten waren für mich jedes Mal wie ein Wunder. Als ichâ¦â Ich brach abrupt ab.
Jenny hatte den Blick auf ihre Zehenspitzen gerichtet. Ihre Augen tränten. Carol drückte sanft ihre Hand.
âWas ist denn passiert?â Fragte ich meine Jüngste besorgt.
Jenny tauschte einen kurzen Blick mit Carol. SchlieÃlich antwortete sie. âEntschuldige. Es belastet mich so sehr, dass es Grandma so schlecht geht.â
Meine kleine Jenny. Sie war immer ein liebes und sehr vernünftiges Mädchen gewesen, welches stets alles richtig gemacht hatte. Zwischen uns gab es ein ganz besonderes Band. Und nun saà sie mir gegenüber, mit geröteten Augen. Ich konnte ihr nicht helfen. Jeder Trost wäre eine Lüge gewesen. Ich ging schlieÃlich zu ihr und schloss sie in meine Arme. Das war das Einzige, das ich tun konnte.
âWir müssen versuchen stark zu sein.â Flüsterte Carol.
Seit einigen Jahren hatte ich das Gefühl, dass es zwischen meinen Töchtern ein Geheimnis gab. Auch an jenem Abend, als Jenny nach Stars Hollow gekommen war um ihre Grandma zu sehen, beschlich mich die Ahnung, dass sie noch andere Dinge bedrückten, von denen ich nichts wusste. Wir hatten immer über alles gesprochen. Was konnte also so schlimmes passiert sein, dass sie es ihrer eigenen Mutter nicht erzählen konnte?
--------- Flashback Jenny ---------
Jenny ging langsam den weiÃen Flur entlang. Je näher sie der Tür kam, desto mehr zweifelte sie daran das Richtige zu tun.
Was würde ihre geliebte Mutter denken? Was würde Carol denken oder Matt?
Keiner wusste, dass sie hier war. Die wenigsten Menschen wussten überhaupt, was in diesem Gebäude geschah.
Die kalte weiÃe Tür war nun unmittelbar vor ihr. Ihre Finger zitterten, als sie nach der Türschnalle griff. Sie glaubte ihre Beine würden nachgeben.
Die Frau war um die vierzig Jahre alt. Sie lächelte ihr aufmunternd zu, als Jenny den Raum betrat.
Das Zimmer war klein und mit vielen Bildern geschmückt. Es waren groÃteils Landschaften fotografiert worden, ein Bild zeigte jedoch eine Mutter mit ihrer jugendlichen Tochter. Sie umarmten sich. Jenny schluckte. Ihre Mutter durfte niemals erfahren, dass sie hier gewesen war.
âSetzen Sie sich.â Die Frau machte eine einladende Geste.
Jenny fröstelte. Sie setzte sich auf den kleinen Stuhl und reichte ihrem Gegenüber die Hand. Nur ein breiter Arbeitstisch trennte sie.
âGuten Tag, mein Name ist Jennyâ¦â
âKeine Namen.â Unterbrach die Frau sie lächelnd. âGuten Tag. Sie sind eine Freundin Daphnes?â
Jenny nickte leicht.
âWie alt sind Sie?â
âSechzehn.â
âWir haben telefoniert, richtig?â
Jenny nickte wieder leicht.
Die Frau lächelte wieder. Sie faltete die Hände als würde sie beten wollen. Wie ein Engel. Ein Engel mit beschmutztem Heiligenschein.
Das war mehr als eine Ironie. Unter anderen Umständen hätte Jenny gelacht.
âSind Sie sich ganz sicher bei Ihrer Entscheidung?â
Jenny zögerte. Das würde ihre Entscheidung nun endgültig machen. Aber hatte sie eine andere Wahl? Sie dachte an Andrew, ihre letzte Begegnung. Sie dachte an ihre geliebte Mutter, an ihre Geschwister.
âJa.â Antwortete sie so bestimmt wie möglich.
âHaben Sie mit Vertrauenspersonen gesprochen? Mit Experten?â
âJa.â Log Jenny.
Der dunkle Engel glaubte ihr, verlangte keinerlei Nachweise. Ein Zeichen der Unseriosität und Illegalität dieses Gebäudes.
Jenny blickte auf das Foto. Daphne mit ihrer Mutter. Sie vertraute ihrer Freundin. Daphne vertraute ihrer Mutter. Sie musste diese letzte Möglichkeit nutzen.
âWann kann ich wieder kommen?â Fragte sie selbstbewusst.
Die Frau schlug einen groÃen Block auf. âNächsten Montag. Ginge zehn Uhr bei Ihnen?â
âDanke.â Mit diesen Worten besiegelte Jenny ihr Schicksal.
---------- Flashback Jenny Ende ---------
Freu mich auf eure FBs!
Bussi Selene