04.09.2005, 20:52
Danke für das liebe FB, freut uns wirklich sehr!!!
Und hier habt ihr einen neuen Teil.
Mary lag auf dem Doppelbett, doch die Wand hinter ihr war mit Blut beschmiert. Ebenso die Kissen und das weiÃe Lacken. Ihr Körper lag regungslos da, ihr Nachthemd war nach oben geschoben, ihre Oberschenkel waren zerkratzt, teilweise ebenfalls blutig. Die Polizisten betraten langsam den Raum, konnten es nicht fassen, was sie da sahen. Einer von ihnen deutete auf die Waffe, die vor ihnen auf dem Boden lag.
âGrauenhaft, wozu Menschen in der Lage sind.â, flüsterte er.
Ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich wollte schreien, zu meiner Mutter laufen, sie umarmen, sie einfach wieder aufwecken, doch als ich einen Schritt in den Raum machte, musste ich feststellen, dass meiner Mutter ihr halbes Gesicht fehlte. Es war so ekelig, so grauenvoll. Noch Jahre später habe ich davon geträumt, es hat mich verfolgt.
Auch jetzt ist wird mir schlecht, wenn ich daran denke. Es war zu grauenvoll, kein Kind sollte so etwas sehen müssen. Meine Welt war zusammengebrochen, meine Familie war keine mehr. Vater war nirgends zu sehen. Die Polizei hatte Verstärkung angefordert, sie redeten davon, meinen Vater zu suchen und festzunehmen. Dann verhörten sie uns wohl. Daran habe ich keine Erinnerung mehr, ebenso wenig, was dann geschah. Ich weià nur, dass Hopie und ich am nächsten Morgen ziellos in der Stadt umherirrten. Ich hatte so Angst. So unglaubliche Angst. Und ich wollte Hopie beschützen.
III. Kalt und immer kälter
Sprachlos, ratlos, mittellos, brotlos...
Uli Löchner deutscher Aphoristiker
Dicke, weiÃe Schneeflocken fielen vom Himmel herab und hüllten die ganze Stadt in einen weichen Flaum, als zwei Mädchen durch die Stadt irrten. Ziellos, denn immer wieder kamen sie an denselben Ecken an. Die Jüngere hatte einen roten Mantel mit Kapuze an, die sie über den Kopf gezogen hatte, die Ãltere trug einen schwarzen Mantel und eine Haube. Kaum jemand nahm Notiz von ihnen, es war nichts ungewöhnliches, Kinder in den frühen Morgenstunden auf der StraÃe zu sehen. Man sprach zwar nicht darüber, aber viele Familien lieÃen ihre Kinder nachts arbeiten, um Geld zu verdienen, auch in Hartford, der Geldhauptstadt von Connecticut. So viele Reiche es auch gab, so viele Arme gab es. Nur man sah sie nicht so offensichtlich. Diese Leute fuhren nicht mit teuren Autos durch die Stadt und fielen nicht durch groÃe Einkaufstüten der teuersten Boutiquen auf.
Es waren unauffällige Menschen, die versuchten, irgendwie Arbeit zu bekommen, um ihre Familie zu ernähren. Viele von ihnen versagten dabei, viele Familien blieben auf der Strecke. Es war nichts AuÃergewöhnliches.
Dieser Morgen war grauenhaft. Ich stand unter Schock, konnte nicht glauben, was ich gesehen hatte. Meine Mutter war tot. Ganz begriffen hatte ich es freilich noch nicht. Als ich morgens langsam Hunger bekam, verstand ich zum ersten Mal die möglichen Konsequenzen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mir meine Mutter nicht das Frühstück gemacht hatte.
Ansonsten war ich immer geweckt worden, wenn meine Mutter den Tisch gedeckt hatte. Das Klirren des Geschirrs auf dem Esstisch. Kurze Zeit später war dann immer der Geruch von Kaffeeersatz gefolgt. Ein paar Minuten später waren wir dann zu Tisch gerufen worden und wir hatten gemeinsam gegessen. Die ganze Familie.
Als wir durch Hartford liefen, begriff ich auf einmal, dass es niemals wieder so sein würde. Ich hatte keine Familie mehr bis auf Hopie. Meine Mutter war tot, mein Vater vermutlich irgendwo auf der Flucht. Es mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber an jenem Morgen wünschte ich mir, meinem Vater zu begegnen. Ich hoffte, dass er mich und Hopie irgendwohin mitnehmen würde und sich um uns kümmern würde. Ungeachtet dessen, was geschehen war, ich wollte meinen Vater zurück.
Und hier habt ihr einen neuen Teil.
Mary lag auf dem Doppelbett, doch die Wand hinter ihr war mit Blut beschmiert. Ebenso die Kissen und das weiÃe Lacken. Ihr Körper lag regungslos da, ihr Nachthemd war nach oben geschoben, ihre Oberschenkel waren zerkratzt, teilweise ebenfalls blutig. Die Polizisten betraten langsam den Raum, konnten es nicht fassen, was sie da sahen. Einer von ihnen deutete auf die Waffe, die vor ihnen auf dem Boden lag.
âGrauenhaft, wozu Menschen in der Lage sind.â, flüsterte er.
Ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich wollte schreien, zu meiner Mutter laufen, sie umarmen, sie einfach wieder aufwecken, doch als ich einen Schritt in den Raum machte, musste ich feststellen, dass meiner Mutter ihr halbes Gesicht fehlte. Es war so ekelig, so grauenvoll. Noch Jahre später habe ich davon geträumt, es hat mich verfolgt.
Auch jetzt ist wird mir schlecht, wenn ich daran denke. Es war zu grauenvoll, kein Kind sollte so etwas sehen müssen. Meine Welt war zusammengebrochen, meine Familie war keine mehr. Vater war nirgends zu sehen. Die Polizei hatte Verstärkung angefordert, sie redeten davon, meinen Vater zu suchen und festzunehmen. Dann verhörten sie uns wohl. Daran habe ich keine Erinnerung mehr, ebenso wenig, was dann geschah. Ich weià nur, dass Hopie und ich am nächsten Morgen ziellos in der Stadt umherirrten. Ich hatte so Angst. So unglaubliche Angst. Und ich wollte Hopie beschützen.
III. Kalt und immer kälter
Sprachlos, ratlos, mittellos, brotlos...
Uli Löchner deutscher Aphoristiker
Dicke, weiÃe Schneeflocken fielen vom Himmel herab und hüllten die ganze Stadt in einen weichen Flaum, als zwei Mädchen durch die Stadt irrten. Ziellos, denn immer wieder kamen sie an denselben Ecken an. Die Jüngere hatte einen roten Mantel mit Kapuze an, die sie über den Kopf gezogen hatte, die Ãltere trug einen schwarzen Mantel und eine Haube. Kaum jemand nahm Notiz von ihnen, es war nichts ungewöhnliches, Kinder in den frühen Morgenstunden auf der StraÃe zu sehen. Man sprach zwar nicht darüber, aber viele Familien lieÃen ihre Kinder nachts arbeiten, um Geld zu verdienen, auch in Hartford, der Geldhauptstadt von Connecticut. So viele Reiche es auch gab, so viele Arme gab es. Nur man sah sie nicht so offensichtlich. Diese Leute fuhren nicht mit teuren Autos durch die Stadt und fielen nicht durch groÃe Einkaufstüten der teuersten Boutiquen auf.
Es waren unauffällige Menschen, die versuchten, irgendwie Arbeit zu bekommen, um ihre Familie zu ernähren. Viele von ihnen versagten dabei, viele Familien blieben auf der Strecke. Es war nichts AuÃergewöhnliches.
Dieser Morgen war grauenhaft. Ich stand unter Schock, konnte nicht glauben, was ich gesehen hatte. Meine Mutter war tot. Ganz begriffen hatte ich es freilich noch nicht. Als ich morgens langsam Hunger bekam, verstand ich zum ersten Mal die möglichen Konsequenzen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mir meine Mutter nicht das Frühstück gemacht hatte.
Ansonsten war ich immer geweckt worden, wenn meine Mutter den Tisch gedeckt hatte. Das Klirren des Geschirrs auf dem Esstisch. Kurze Zeit später war dann immer der Geruch von Kaffeeersatz gefolgt. Ein paar Minuten später waren wir dann zu Tisch gerufen worden und wir hatten gemeinsam gegessen. Die ganze Familie.
Als wir durch Hartford liefen, begriff ich auf einmal, dass es niemals wieder so sein würde. Ich hatte keine Familie mehr bis auf Hopie. Meine Mutter war tot, mein Vater vermutlich irgendwo auf der Flucht. Es mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber an jenem Morgen wünschte ich mir, meinem Vater zu begegnen. Ich hoffte, dass er mich und Hopie irgendwohin mitnehmen würde und sich um uns kümmern würde. Ungeachtet dessen, was geschehen war, ich wollte meinen Vater zurück.
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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]