09.09.2005, 12:09
17. Brief:
Lieber Jess!
Ich hab das jetzt mit dem Lernen ein paar Wochen durchgezogen. Und es hat wunderbar funktioniert. Doch jetzt ist leider ein kleines Problem aufgetaucht. Im Moment ist es in Yale nicht so stressig. Wir haben eine wahre Prüfungsflaute. Das heiÃt, es wäre mehr oder weniger sinnlos, wenn ich noch weiterhin wie verrückt lerne. Und auÃerdem hat mir Mum immer die Bücher weggenommen, wenn ich am Wochenende nach Hause gekommen bin. Sie sagt, Yale ist nicht alles. Da haben wir uns so ziemlich jedes Wochenende in die Haare gekriegt. Ich wollte lernen, aber sie hat mir die Bücher versteckt. Irgendwann hab ich dann aber eingesehen, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich hab wohl kapiert, dass ich mich so selbst kaputt mache. Doch dann sind wieder diese Gedanken gekommen. Die Gedanken, vor denen ich mich so fürchte.
Also musste ich mir eine andere Beschäftigung suchen. Und ausgerechnet Mum hat mir dabei geholfen. Eines Tages haben wir wieder einmal einen Videoabend gemacht. Diese gemeinsamen Videoabende sind in letzter Zeit zu einer Seltenheit geworden. Weil ich mich immerzu in Selbstmitleid gebadet oder gelernt hab, und weil sie ständig bei Luke war. Doch an diesem einen Abend hat sie mich für wichtiger empfunden. Also haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht. Mit 3 Filmen und jeder Menge zu futtern. Von Hamburgern angefangen, bis hin zu Crackern und Marshmellows. Wie auch immer, auf jeden Fall hatten wir eine Menge SpaÃ. Ich war so glücklich und ausgelassen wie schon lange nicht mehr.
Und da hab ich die Lösung für meine Problem gefunden. Plötzlich wusste ich, wie du mir schnell aus dem Kopf gehen kannst. Ich muss essen. Ja ja, du denkst dir jetzt bestimmt, was ist bloà mit mir los. Aber es ist die Wahrheit. Ich muss einfach mehr essen. Und zwar SüÃes. Der Zucker macht mich ganz hibbelig und aufgedreht. Und das wichtigste dabei ist, dass ich dich zwar nicht vergessen, aber wenn ich an dich denken, dann bin ich nicht traurig. Ganz im Gegenteil. Ich bin glücklich. Nicht weil du weg bist, sondern weil ich einfach unter dem Einfluss von Zucker stehe. Je mehr ich davon erwische, desto besser geht es mir. Das ist meine ganz persönliche Droge.
Ich bin also am nächsten Tag gleich zu Dooseâs und hab mir einen Monatsvorrat an SüÃigkeiten zugelegt. Und in einer Woche ratz, fatz weggeputzt. Jetzt geht es mir fiel besser. Mum ist das auch schon aufgefallen. Sie weià zwar nicht, was die ganze zeit mit mir los war, aber sie freut sich trotzdem für mich. Sie sagt, ich hätte wieder Farbe im Gesicht und meine Augen strahlen wieder. Und ich hab wieder zugenommen. In den letzten Wochen hab ich wirklich schrecklich ausgesehen. Aber jetzt sehe ich wieder gut aus. Ich wiege jetzt zwar mehr als ursprünglich, aber das sind wohl die Nebenwirkungen von meiner Zuckerzufuhr. Aber im Moment stört das nicht. Mum ist es noch nicht einmal aufgefallen, dass ich in manche Kleider nicht mehr hineinpasse. Sie ist hauptsächlich froh, dass es mir wieder gut geht. Auch wenn sie den Grund dafür nicht kennt. Sie würde mir ja meine halben SüÃigkeiten wegnehmen und selbst verputzen.
Aber weiÃt du, es geht mir wirklich gut. Ich fühle mich prächtig. Und wenn ich an dich denke, dann empfinde ich keine Trauer mehr, keine Schmerzen. Da ist gar nichts mehr. Keine Gefühle. Nur noch meine Aufgedrehtheit durch den Zucker.
Rory
Lieber Jess!
Ich hab das jetzt mit dem Lernen ein paar Wochen durchgezogen. Und es hat wunderbar funktioniert. Doch jetzt ist leider ein kleines Problem aufgetaucht. Im Moment ist es in Yale nicht so stressig. Wir haben eine wahre Prüfungsflaute. Das heiÃt, es wäre mehr oder weniger sinnlos, wenn ich noch weiterhin wie verrückt lerne. Und auÃerdem hat mir Mum immer die Bücher weggenommen, wenn ich am Wochenende nach Hause gekommen bin. Sie sagt, Yale ist nicht alles. Da haben wir uns so ziemlich jedes Wochenende in die Haare gekriegt. Ich wollte lernen, aber sie hat mir die Bücher versteckt. Irgendwann hab ich dann aber eingesehen, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich hab wohl kapiert, dass ich mich so selbst kaputt mache. Doch dann sind wieder diese Gedanken gekommen. Die Gedanken, vor denen ich mich so fürchte.
Also musste ich mir eine andere Beschäftigung suchen. Und ausgerechnet Mum hat mir dabei geholfen. Eines Tages haben wir wieder einmal einen Videoabend gemacht. Diese gemeinsamen Videoabende sind in letzter Zeit zu einer Seltenheit geworden. Weil ich mich immerzu in Selbstmitleid gebadet oder gelernt hab, und weil sie ständig bei Luke war. Doch an diesem einen Abend hat sie mich für wichtiger empfunden. Also haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht. Mit 3 Filmen und jeder Menge zu futtern. Von Hamburgern angefangen, bis hin zu Crackern und Marshmellows. Wie auch immer, auf jeden Fall hatten wir eine Menge SpaÃ. Ich war so glücklich und ausgelassen wie schon lange nicht mehr.
Und da hab ich die Lösung für meine Problem gefunden. Plötzlich wusste ich, wie du mir schnell aus dem Kopf gehen kannst. Ich muss essen. Ja ja, du denkst dir jetzt bestimmt, was ist bloà mit mir los. Aber es ist die Wahrheit. Ich muss einfach mehr essen. Und zwar SüÃes. Der Zucker macht mich ganz hibbelig und aufgedreht. Und das wichtigste dabei ist, dass ich dich zwar nicht vergessen, aber wenn ich an dich denken, dann bin ich nicht traurig. Ganz im Gegenteil. Ich bin glücklich. Nicht weil du weg bist, sondern weil ich einfach unter dem Einfluss von Zucker stehe. Je mehr ich davon erwische, desto besser geht es mir. Das ist meine ganz persönliche Droge.
Ich bin also am nächsten Tag gleich zu Dooseâs und hab mir einen Monatsvorrat an SüÃigkeiten zugelegt. Und in einer Woche ratz, fatz weggeputzt. Jetzt geht es mir fiel besser. Mum ist das auch schon aufgefallen. Sie weià zwar nicht, was die ganze zeit mit mir los war, aber sie freut sich trotzdem für mich. Sie sagt, ich hätte wieder Farbe im Gesicht und meine Augen strahlen wieder. Und ich hab wieder zugenommen. In den letzten Wochen hab ich wirklich schrecklich ausgesehen. Aber jetzt sehe ich wieder gut aus. Ich wiege jetzt zwar mehr als ursprünglich, aber das sind wohl die Nebenwirkungen von meiner Zuckerzufuhr. Aber im Moment stört das nicht. Mum ist es noch nicht einmal aufgefallen, dass ich in manche Kleider nicht mehr hineinpasse. Sie ist hauptsächlich froh, dass es mir wieder gut geht. Auch wenn sie den Grund dafür nicht kennt. Sie würde mir ja meine halben SüÃigkeiten wegnehmen und selbst verputzen.
Aber weiÃt du, es geht mir wirklich gut. Ich fühle mich prächtig. Und wenn ich an dich denke, dann empfinde ich keine Trauer mehr, keine Schmerzen. Da ist gar nichts mehr. Keine Gefühle. Nur noch meine Aufgedrehtheit durch den Zucker.
Rory
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.