24.09.2005, 23:06
So, hab den Teil doch noch heute fertig bekommen. Hab mich extra für euch beeilt :biggrin:
Ãbrigens, sorry für den Doppelpost, aber ich will ja, dass ihr den Teil bemerkt
Teil 16
Es war inzwischen Mittag geworden, die Sonne erreichte allmählich ihren Höchststand und wir vier schleppten uns noch immer, inzwischen müde und ziemlich verschwitzt durch die Stadt. Ich hatte zwar eine Adresse von Justines Mutter erhalten, wo meine leibliche Mutter sich aufhielt. Doch alle Leute, denen wir begegneten und die wir nach dem Weg fragten, hatten entweder keine Ahnung, oder sie zeigten in irgendeine Richtung, der wir folgten und nach einiger Zeit bemerkten, dass wir im Kreis gelaufen waren.
„Ich hab Hunger.“ maulte Pat wieder einmal.
„Mann, Alter, denkst du mir macht das SpaÃ, fünfmal in verschiedene Richtungen zu laufen und jedes Mal festzustellen, dass wir wieder an genau dem gleichen Punkt angekommen sind?“ erwiderte Dan etwas genervt.
Ich lieà mich an den Rand eines Brunnens nieder, der mitten im Zentrum der Stadt stand und an dem wir bereits zum fünften Mal vorbeigekommen waren.
„Das kann doch nicht so schwer sein. Irgendwer wird doch wohl wissen, wo wir diese blöde „Eaststreet“ finden.“
„Ich vermute mal im Osten.“ sagte Dan, der sich im Schneidersitz neben mich gesetzt hatte.
„Danke, für blöde Scherze bin ich jetzt nicht aufgelegt.“ antwortete ich leicht genervt und überflog zum hundertsten Mal die Stadtkarte, fuhr StraÃen und Gebäude nach, doch nirgendwo stand etwas von einer „Eaststreet“.
„Ich würde mit euch wetten, dass wir ganz in der Nähe sind. Das ist doch immer so, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ mischte sich auch nun Mary ein.
Sie hatte sich unauffällig neben mich gesetzt, was mich wieder einmal, wie erwartet irgendwie nervös machte. Ich beobachtete sie heimlich aus den Augenwinkeln, wie sie gedankenlos mit ihren Fingern spielte. Doch tat ich auch nebenbei so, als sähe ich konzentriert in die Karte.
„Ich hab Hunger.“ jammerte Pat nun schon ein weiteres Mal.
„Das ist ja nix neues.“ verdrehte Dan die Augen, worauf Pat einen Schmollmund zog und seine Arme beleidigt vor der Brust verschränkte.
„Also, ehrlich gesagt fängt mein Magen auch langsam an sich zu melden.“ meinte Mary so ganz nebenbei. Pats Gesicht erhellte sich daraufhin sofort. Mit einem siegessicheren Lächeln streckte er Dan seine Zunge entgegen.
„Jaja, schon gut, gehen wir was essen.“
Dan gab Pat nebenbei genervt eine leichte Kopfnuss, ehe wir uns gemeinsam auf den Weg nach etwas Essbarem und gleichzeitig Billigem machten. Reich waren wir nämlich in dieser Zeit auch nicht geworden. AuÃerdem hatte niemand von uns eine Ahnung, wie lang unsere Reise noch dauern würde. somit mussten wir jeden Cent zusammenhalten und nicht unnötig ausgeben.
Nach einer Stunde und gefüllten Mägen setzten wir unseren Weg fort. Mary, Dan und Pat liefen inzwischen einige Meter vor mir, da ich mit der Zeit langsamer geworden war, um die Karte noch einmal zu studieren.
„Oh, man, bin ich vielleicht blöd!“, rief ich plötzlich und blieb stehen. Verwundert drehten sich alle drei zu mir um.
„Was ist?“
Ohne Worte drehte ich die Karte um zu ihnen, sodass sie problemlos auf das Deckblatt blicken konnten. Darauf stand in groÃen schwarzen Buchstaben „City Card Boston“.
„Ja, und?“ Dan zuckte unwissend mit den Schultern.
Ich trat einen Schritt näher, sodass auch sie das etwas Kleingedrucktere lesen konnten. Am Rand der Karte stand geschrieben: „Neuausgabe von 1980“.
„Jetzt weià ich, wieso ich keine „Eaststreet“ finden konnte.“
Ich konnte es einfach nicht glauben. Wir hatten den gesamten Vormittag damit verbracht, einem uralten und schon lang nicht mehr aktuellen Stadtplan zu vertrauen.
„Du hättest auch mal vorher auf das Erscheinungsjahr schauen können. So viel Grips hätte ich sogar dir zugetraut.“, spottete Dan.
„Ja, Dan, ich weià ich hab Mist gebaut. Ich kauf gleich eine aktuelle Karte, okay?“ Ich verdrehte die Augen.
„Hey, ist doch nicht so schlimm. Ich versteh dich, du musst doch jetzt schon sowieso ziemlich neben der Spur sein, schlieÃlich kann deine Mutter theoretisch hier irgendwo sein.“ verteidigte mich Mary und stellte sich neben mich.
Ich schenkte ihr eines meines charmantesten Lächelns und dankte ihr nur durch Ausdruck und Mimik dafür, dass sie mir beistand.
Lächelnd legte sie mir ihre Hand auf meine Schulter.
Nach weiterer vertrödelter Zeit hielt ich nun endlich eine aktuelle Karte aus dem Jahr 2005 in der Hand und fand auch sogleich die „Eaststreet“, die womöglich erst nach dem Jahr 1985 erbaut wurde.
„Also, so wie das hier aussieht, müssen wir Richtung Osten gehen.“
Einen triumphierenden Seitenblick von Dan konnte ich sogleich unschwer erkennen.
Also packten wir noch einmal unser Gepäck auf die Schultern und folgten der StraÃe, die uns nun hoffentlich zur erwarteten „Eaststreeet“ führte.
„Okay, Hausnummer 66, hier haben wir 35, also müssen wir noch eine Weile die StraÃe entlang.“
Wir hatten es endlich geschafft, wir befanden uns auf der verzweifelt gesuchten StraÃe. Jedoch waren wir noch ziemlich am Anfang, mussten also an den Häusern vorbei, deren Hausnummern immer gröÃer wurden. Mein Herz begann allmählich schneller zu schlagen, der Puls musste sicherlich schon in der Nähe von 180 liegen. Ich begann noch mehr zu schwitzen, als bereits vorher von der Hitze der Sonne. Fest umklammert hielt ich den Stadtplan, der bereits begann zu knittern. Kleine SchweiÃperlen rannen an meiner Schläfe herunter, mein Herz pumpte unentwegt Adrenalin in meine Adern.
Auf einmal tauchte in der Ferne die Nummer 66 auf. Mit schweren Schritten näherte ich mich der Tür, bevor ich direkt davor stand.
Mein Herz klopfte so wild, ich hatte regelrecht das Gefühl, jeden Moment vor Stress und Aufregung umzukippen und direkt in Marys Arme zu fallen. Dies hatte auch nebenbei etwas Romantisches an sich. Ich begann ein wenig zu grinsen. Wieso konnte ich mir nur in diesem so spannenden Augenblick wünschen, in Marys Arme zu fallen? Vermutlich würde ich ihr sowieso viel zu schwer sein und die Arme würde unter mir vor Schwäche zusammenbrechen.
Schnell lockerte ich noch einmal meine Schultern und konzentrierte mich auf die schwere Eichentür, der ich mich immer mehr näherte. Ich zitterte am ganzen Leib, und nahm nebenbei die Klingel ins Visier, ehe sich mein Finger langsam darauf zubewegte…
TBC :biggrin:
Ãbrigens, sorry für den Doppelpost, aber ich will ja, dass ihr den Teil bemerkt


Teil 16
Es war inzwischen Mittag geworden, die Sonne erreichte allmählich ihren Höchststand und wir vier schleppten uns noch immer, inzwischen müde und ziemlich verschwitzt durch die Stadt. Ich hatte zwar eine Adresse von Justines Mutter erhalten, wo meine leibliche Mutter sich aufhielt. Doch alle Leute, denen wir begegneten und die wir nach dem Weg fragten, hatten entweder keine Ahnung, oder sie zeigten in irgendeine Richtung, der wir folgten und nach einiger Zeit bemerkten, dass wir im Kreis gelaufen waren.
„Ich hab Hunger.“ maulte Pat wieder einmal.
„Mann, Alter, denkst du mir macht das SpaÃ, fünfmal in verschiedene Richtungen zu laufen und jedes Mal festzustellen, dass wir wieder an genau dem gleichen Punkt angekommen sind?“ erwiderte Dan etwas genervt.
Ich lieà mich an den Rand eines Brunnens nieder, der mitten im Zentrum der Stadt stand und an dem wir bereits zum fünften Mal vorbeigekommen waren.
„Das kann doch nicht so schwer sein. Irgendwer wird doch wohl wissen, wo wir diese blöde „Eaststreet“ finden.“
„Ich vermute mal im Osten.“ sagte Dan, der sich im Schneidersitz neben mich gesetzt hatte.
„Danke, für blöde Scherze bin ich jetzt nicht aufgelegt.“ antwortete ich leicht genervt und überflog zum hundertsten Mal die Stadtkarte, fuhr StraÃen und Gebäude nach, doch nirgendwo stand etwas von einer „Eaststreet“.
„Ich würde mit euch wetten, dass wir ganz in der Nähe sind. Das ist doch immer so, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ mischte sich auch nun Mary ein.
Sie hatte sich unauffällig neben mich gesetzt, was mich wieder einmal, wie erwartet irgendwie nervös machte. Ich beobachtete sie heimlich aus den Augenwinkeln, wie sie gedankenlos mit ihren Fingern spielte. Doch tat ich auch nebenbei so, als sähe ich konzentriert in die Karte.
„Ich hab Hunger.“ jammerte Pat nun schon ein weiteres Mal.
„Das ist ja nix neues.“ verdrehte Dan die Augen, worauf Pat einen Schmollmund zog und seine Arme beleidigt vor der Brust verschränkte.
„Also, ehrlich gesagt fängt mein Magen auch langsam an sich zu melden.“ meinte Mary so ganz nebenbei. Pats Gesicht erhellte sich daraufhin sofort. Mit einem siegessicheren Lächeln streckte er Dan seine Zunge entgegen.
„Jaja, schon gut, gehen wir was essen.“
Dan gab Pat nebenbei genervt eine leichte Kopfnuss, ehe wir uns gemeinsam auf den Weg nach etwas Essbarem und gleichzeitig Billigem machten. Reich waren wir nämlich in dieser Zeit auch nicht geworden. AuÃerdem hatte niemand von uns eine Ahnung, wie lang unsere Reise noch dauern würde. somit mussten wir jeden Cent zusammenhalten und nicht unnötig ausgeben.
Nach einer Stunde und gefüllten Mägen setzten wir unseren Weg fort. Mary, Dan und Pat liefen inzwischen einige Meter vor mir, da ich mit der Zeit langsamer geworden war, um die Karte noch einmal zu studieren.
„Oh, man, bin ich vielleicht blöd!“, rief ich plötzlich und blieb stehen. Verwundert drehten sich alle drei zu mir um.
„Was ist?“
Ohne Worte drehte ich die Karte um zu ihnen, sodass sie problemlos auf das Deckblatt blicken konnten. Darauf stand in groÃen schwarzen Buchstaben „City Card Boston“.
„Ja, und?“ Dan zuckte unwissend mit den Schultern.
Ich trat einen Schritt näher, sodass auch sie das etwas Kleingedrucktere lesen konnten. Am Rand der Karte stand geschrieben: „Neuausgabe von 1980“.
„Jetzt weià ich, wieso ich keine „Eaststreet“ finden konnte.“
Ich konnte es einfach nicht glauben. Wir hatten den gesamten Vormittag damit verbracht, einem uralten und schon lang nicht mehr aktuellen Stadtplan zu vertrauen.
„Du hättest auch mal vorher auf das Erscheinungsjahr schauen können. So viel Grips hätte ich sogar dir zugetraut.“, spottete Dan.
„Ja, Dan, ich weià ich hab Mist gebaut. Ich kauf gleich eine aktuelle Karte, okay?“ Ich verdrehte die Augen.
„Hey, ist doch nicht so schlimm. Ich versteh dich, du musst doch jetzt schon sowieso ziemlich neben der Spur sein, schlieÃlich kann deine Mutter theoretisch hier irgendwo sein.“ verteidigte mich Mary und stellte sich neben mich.
Ich schenkte ihr eines meines charmantesten Lächelns und dankte ihr nur durch Ausdruck und Mimik dafür, dass sie mir beistand.
Lächelnd legte sie mir ihre Hand auf meine Schulter.
Nach weiterer vertrödelter Zeit hielt ich nun endlich eine aktuelle Karte aus dem Jahr 2005 in der Hand und fand auch sogleich die „Eaststreet“, die womöglich erst nach dem Jahr 1985 erbaut wurde.
„Also, so wie das hier aussieht, müssen wir Richtung Osten gehen.“
Einen triumphierenden Seitenblick von Dan konnte ich sogleich unschwer erkennen.
Also packten wir noch einmal unser Gepäck auf die Schultern und folgten der StraÃe, die uns nun hoffentlich zur erwarteten „Eaststreeet“ führte.
„Okay, Hausnummer 66, hier haben wir 35, also müssen wir noch eine Weile die StraÃe entlang.“
Wir hatten es endlich geschafft, wir befanden uns auf der verzweifelt gesuchten StraÃe. Jedoch waren wir noch ziemlich am Anfang, mussten also an den Häusern vorbei, deren Hausnummern immer gröÃer wurden. Mein Herz begann allmählich schneller zu schlagen, der Puls musste sicherlich schon in der Nähe von 180 liegen. Ich begann noch mehr zu schwitzen, als bereits vorher von der Hitze der Sonne. Fest umklammert hielt ich den Stadtplan, der bereits begann zu knittern. Kleine SchweiÃperlen rannen an meiner Schläfe herunter, mein Herz pumpte unentwegt Adrenalin in meine Adern.
Auf einmal tauchte in der Ferne die Nummer 66 auf. Mit schweren Schritten näherte ich mich der Tür, bevor ich direkt davor stand.
Mein Herz klopfte so wild, ich hatte regelrecht das Gefühl, jeden Moment vor Stress und Aufregung umzukippen und direkt in Marys Arme zu fallen. Dies hatte auch nebenbei etwas Romantisches an sich. Ich begann ein wenig zu grinsen. Wieso konnte ich mir nur in diesem so spannenden Augenblick wünschen, in Marys Arme zu fallen? Vermutlich würde ich ihr sowieso viel zu schwer sein und die Arme würde unter mir vor Schwäche zusammenbrechen.
Schnell lockerte ich noch einmal meine Schultern und konzentrierte mich auf die schwere Eichentür, der ich mich immer mehr näherte. Ich zitterte am ganzen Leib, und nahm nebenbei die Klingel ins Visier, ehe sich mein Finger langsam darauf zubewegte…
TBC :biggrin: