06.10.2005, 11:35
Meine LIeben... es tut mir so leid, dass ich euch so lange hab warten lassen, aber die Uni stresst mich zur Zeit ziemlich! Ich hab kaum noch Freizeit! :heul:
Aber ich habe einen neuen Teil für euch dabei Ich hoffe, er gefällt euch...ich bin mal wieder skeptisch und kritisch! Aber urteilt bitte selber!
Ich danke euch wirklich sehr für euer umwerfendes FB! Ich bin immer ganz gerührt, wenn ich es lese...
Hegggdl
Teil 56
Mit leicht gesenktem Kopf ging Lorelai hinter den anderen her. Jeder Schritt fiel ihr so unglaublich schwer, sie fühlte sich, als hätte ihr jemand ein Kilo Blei angehängt und sie müsste es nun mit sich ziehen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass es Jess ähnlich ging, auch er schien einen innerlichen Kampf austragen zu müssen, damit er die Macht über seine Füße behielt und er nicht umdrehte und weglief.
Weglaufen... wie gerne hätte sie das jetzt getan. So wie sie damals vor der Hochzeit mit Max davongelaufen war... sie wollte nicht hier sein, nicht an diesem Ort und schon gar nicht für diesen Zweck. Sie wollte nicht auf den hölzernen schlichten Sarg blicken, in dem der leblose Körper ihrer Tochter lag, doch sie musste stark sein...
Vor dem Eingang zur Kirche trafen sie auf Emily und Richard, die abseits der restlichen Menge standen und ein wenig verloren wirkten.
Lorelai hatte ihre Eltern noch nie so klein erlebt... noch nie so sehr ihrer Macht beraubt, wie in diesem Moment. Und noch nie hatte sie so sehr das Verlangen danach gehabt, sich in die Arme ihrer Mutter zu werfen und wie ein kleines Kind zu weinen, zu spüren, dass jemand da war, der ihr sagen würde, dass alles gut werden würde.
Unsicher ging sie auf ihre Eltern zu, um sie zu begrüßen
"Mom... Dad! Schön, dass ihr gekommen seid!"
Ihre Worte waren fast nur gehaucht, sie hatte nicht die Kraft dazu, laut zu sprechen, doch zum ersten Mal machte sie Emily nicht darauf aufmerksam, wie sie sich zu verhalten hatte. Sie nickte einfach nur und Richard drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Lorelai hatte ihren Vater noch nie weinen sehen... für sie schien ein Stück des Bildes zu zerbröckeln, das sie sich in ihrem Leben von ihm gebildet hatte... er wirkte menschlicher auf sie, liebevoller
‚Toll, dass ich das auf diese Weise sehen muss‘ dachte sie ironisch und schüttelte unwillkürlich kurz den Kopf.
"Lasst uns reingehen... die anderen warten schon auf uns!"
meinte Luke sanft und schob Lorelai leicht in die Kirche hinein, versuchte ihr Halt zu geben und fühlte sich doch selbst so leer.
Mit schwerem Herzen ging Lorelai durch das Schiff der Kirche, nach vorne auf den Sarg zu, in dem ihre Tochter lag, oder besser gesagt der Körper ihrer Tochter. Sie würde die Augen geschlossen haben, auf ewig schlafend, ihre Wangen würden blass sein und nie wieder die rosige Farbe annehmen, die sie hatten, wenn Rory an einem kalten Wintertag in die Küche gestürmt war.
Lorelai erinnerte sich plötzlich daran, wie Rory das erste Mal auf einer Beerdigung gewesen war... sie war 4 Jahre alt gewesen und eine Urgroßtante von Emily war gestorben. Emily hatte darauf bestanden, dass Rory mitging, warum, war Lorelai bis heute ein Rätsel..
[I]Flashback
[/I]
"Mommy... was ist tot?"
zum zehnten Mal in der letzten Stunde stellte Rory nun diese Frage und blickte ihre Mutter mit großen Augen an, während diese versuchte, ihre Haare in die richtige Form zu bringen.
"Das bedeutet, das jemand ganz lange schläft, Schatz!"
"Und wenn ich schlafe, bin ich dann auch tot?" ein kleiner Funke Angst hatte sich für eine kurze Zeit in die großen blauen Augen geschlichen, doch war sofort wieder der kindlichen Neugier gewichen.
Lorelai lachte einmal herzlich auf und blickte Rory dann liebevoll an
"Aber nein, Schatz, natürlich nicht! Tot sein bedeutet, dass man nicht mehr aufwacht. Und du wachst doch jeden Morgen auf!"
Rory nickte eifrig.
"Aber was ist denn jetzt mit Tante Muriel? Warum wacht sie denn nicht mehr auf? Und wer sagt, dass sie nicht mehr wach sein darf? War sie böse?"
"Nein, Schätzchen, sie war nicht böse. Die Engel wollten sie bei sich haben..."
"Im Himmel? Auf den Wolken? DIE Engel?" Rorys Augen leuchteten auf, bei dem Gedanken daran. Sie hatte schon viele Bilder von Engeln gesehen.
"Ja, Schatz, die Engel im Himmel, die auch auf uns aufpassen."
"Und dort ist Tante Muriel jetzt?" skeptisch blickte Rory ihre Mutter an.
"Ja, Schatz!"
"Wie ist sie denn dort hin gekommen?"
"Die Engel haben sie besucht und sie mit sich nach oben genommen, weil sie ja fliegen können!"
"Kann Tante Muriel jetzt auch fliegen?"
"Ich denke schon! Schatz, ich muss mich wirklich jetzt fertig machen!"
Rory nickte und setzte sich still neben ihre Mutter.
Bei der Beerdigung war Rory still neben ihrer Mutter und Emily gesessen und hatte alles mit großen Augen angesehen...die vielen Blumen, die vielen Leute... nur die Tatsache, das so viele Menschen weinten, hatte sie etwas irritiert.
"Mommy, warum weinen diese Menschen?"
"Weil sie traurig sind, dass Tante Muriel nicht mehr da ist!" flüsterte Lorelai ihr zu und Rory nickte einmal. Kurz darauf hatte sie sich erhoben und einer älteren Dame am Ärmel gezupft.
"Du... warum weinst du denn?"
"Aber Kindchen... das ist eine Beerdigung!"
"Aber Tante Muriel geht es doch gut.. sie ist doch jetzt bei den Engeln!" lächelte Rory die ältere Dame an.
Diese schaute verwundert auf das kleine Mädchen vor ihr und fing ebenfalls leicht zu lächeln an.
"Du hast recht, Kleines! Trotzdem vermissen wir sie, verstehst du?"
Rory legte die Stirn in Falten und lächelte dann wieder
"Ja... das versteh ich... aber wenn wir alle zu den Engeln kommen, sehen wir uns alle wieder!"
Zufrieden mit sich und der Welt war sie wieder zu ihrer Mutter zurückgekehrt
[I]Flashback Ende
[/I]Diese Erinnerung hatte noch mehr Tränen in Lorelais Augen getrieben. Niemals in ihrem Leben hatte sie damit gerechnet, dass sie einmal die Beerdigung ihrer Tochter besuchen müsste. Das war nicht richtig!
Schluchzend ließ sie sich auf die Bank in der ersten Reihe sinken. Sie bekam die Worte des Pfarrers nur durch einen Schleier mit, sie hörte nur teilweise, was er über Rory sagte.
Erst als es Zeit war, um auf den Friedhof zu gehen, bekam sie ihre Umgebung wieder etwas klarer mit.
Als Lorelai vor dem ausgehobenen Grab stand, in das ihre Tochter gleich sinken sollte, fühlte sie sich, als würde ihr jemand die Beine unter dem Leib wegziehen. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie auch Jess sich an Janet und Alex klammerte, ebenso, wie sie sich an Luke festhielt, der neben ihr stand, wie ein Fels.
Langsam und fast schüchtern blickte sie sich um. Fast ganz Stars Hollow war gekommen, um sich von Rory zu verabschieden. In ihrer Nähe standen Babette und Patty, beide schluchzend und tränenüberströmt.
Die beiden würden ein Lied singen, darum hatte Luke sie gebeten und Lorelai war es recht.
Auch Taylor schniefte in sein großes Taschentuch und wischte sich immer wieder über die Augen. Es war das erste Mal, dass Lorelai ihn sprachlos erlebte.
"...wird nun Alex Jenkins ein paar Worte an uns richten!"
Die Worte des Pfarrers holten sie wieder aus ihren Gedanken. Alex würde reden? Das war eine nette Idee gewesen von Luke, dachte sie bei sich und warf ihm einen dankbaren Blick zu.
"Ich bin nun schon ein kleines Weilchen hier in Stars Hollow. Am Anfang erschien mir alles fremd... ich war nur das Großstadtleben gewohnt.
Doch ich wurde mit offenen Armen empfangen und lernte, was wahre Gastfreundschaft ist. Allen voran empfingen mich Rory und Lorelai... und durch Jess lernte ich Rory ein wenig besser kennen. Nie habe ich einen Menschen getroffen, der wärmer oder herzlicher gewesen ist. Rory hat jeden so genommen, wie er war... und hat dadurch ihre Umgebung ein bisschen wärmer und schöner gemacht.
Mir kam es manchmal vor, als ob sie nicht um ihre große Gabe wusste... die Gabe, jeden Menschen sofort für sich einzunehmen. Sie war niemals überheblich oder arrogant, sondern herzlich und liebenswert und auf eine unschuldige Art anziehend. Sie hat die Welt vielleicht ein klein wenig anders gesehen als andere... die Welt, die sie durch ihre großen blauen Augen angesehen hat. Geprägt wurde Rory von ihrer Umgebung, die immer durch Liebe und Wärme gekennzeichnet war.
Ich bin mir sicher, dass sie unsere Welt besser gemacht hätte... und es teilweise schon hat. Definitiv hat sie viele Leben erhellt... das ihrer Mutter, eure Leben, das von Jess und auch meines, denn es war für mich eine Freude und eine Ehre sie kennen zu dürfen. Und in uns wird sie weiterleben... in unseren Geschichten und Erinnerungen... und in unseren Taten. Denn wenn ich jetzt einen Kaffee trinke, werde ich an sie denken und wenn ihr einen Film schaut, ihre Musik hört, oder auch nur einfach in Lukes Diner geht, oder hier durch die Straßen, dann wird sie da sein, wird euch zuwinken und lachen und ihr werdet ein klein wenig von dem Geist spüren, den sie übermittelt hat."
Langsam ging Alex wieder zurück auf seinen Platz, wo er spontan von Lorelai in die Arme geschlossen wurde.
"Danke!" flüsterte sie ihm unter Tränen zu, doch ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen, auch wenn es fast sofort wieder erlosch, schien es doch ein wenig von der Finsterniss in Lorelais Herzen zu nehmen.
Kurz darauf traten Babette und Patty nach vorne und fingen mit klaren Stimmen an zu singen, während der Sarg langsam in das Loch hinabgesenkt wurde:
When I find myself in times of trouble
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom, let it be.
And in my hour of darkness
She is standing right in front of me
Speaking words of wisdom, let it be.
Let it be, let it be. and
Let it be, let it be.
Whisper words of wisdom, let it be.
And when the broken hearted people
Living in the world agree,
There will be an answer, let it be.
For though they may be parted there is
Still a chance that they will see
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let, let it, let it be.
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, let it be.
Whisper words of wisdom, let it be.
And when the night is cloudy,
There is still a light that shines on me.
Shine on 'til tomorrow, let it be.
I wake up to the sound of music
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, yeah let it be.
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, yeah let it be.
Whisper words of wisdom, let it be
Nachdem die beiden geendet hatten, trat Stille ein, die nur durch das Schluchzen einzelner durchbrochen war. Jeder hing seinen Gedanken nach, erinnerte sich an Rory, an die Zeit mit ihr. Lane war neben Lorelai getreten und hatte sie fest umarmt und war dann sofort wieder weinend verschwunden. Lorelai konnte nachempfinden, wie es in ihr aussah.
Sie blickte sich wieder in der Runde um. Das waren all die Menschen, die Rory geliebt hatten, die sie aufgenommen und wie ihre eigene Tochter behandelt hatten. Hier unter diesen Menschen war Rory aufgewachsen, hatte mit ihnen gefeiert und gelitten, hatte sich für die Stadt eingesetzt.
Und Alex Worte hallten in ihr nach: in all diesen Menschen würde Rory weiterleben... ein Stück von ihr, würde immer da sein, jeden auf seine eigene Art trösten und umsorgen.
Aber ich habe einen neuen Teil für euch dabei Ich hoffe, er gefällt euch...ich bin mal wieder skeptisch und kritisch! Aber urteilt bitte selber!
Ich danke euch wirklich sehr für euer umwerfendes FB! Ich bin immer ganz gerührt, wenn ich es lese...
Hegggdl
Teil 56
Mit leicht gesenktem Kopf ging Lorelai hinter den anderen her. Jeder Schritt fiel ihr so unglaublich schwer, sie fühlte sich, als hätte ihr jemand ein Kilo Blei angehängt und sie müsste es nun mit sich ziehen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass es Jess ähnlich ging, auch er schien einen innerlichen Kampf austragen zu müssen, damit er die Macht über seine Füße behielt und er nicht umdrehte und weglief.
Weglaufen... wie gerne hätte sie das jetzt getan. So wie sie damals vor der Hochzeit mit Max davongelaufen war... sie wollte nicht hier sein, nicht an diesem Ort und schon gar nicht für diesen Zweck. Sie wollte nicht auf den hölzernen schlichten Sarg blicken, in dem der leblose Körper ihrer Tochter lag, doch sie musste stark sein...
Vor dem Eingang zur Kirche trafen sie auf Emily und Richard, die abseits der restlichen Menge standen und ein wenig verloren wirkten.
Lorelai hatte ihre Eltern noch nie so klein erlebt... noch nie so sehr ihrer Macht beraubt, wie in diesem Moment. Und noch nie hatte sie so sehr das Verlangen danach gehabt, sich in die Arme ihrer Mutter zu werfen und wie ein kleines Kind zu weinen, zu spüren, dass jemand da war, der ihr sagen würde, dass alles gut werden würde.
Unsicher ging sie auf ihre Eltern zu, um sie zu begrüßen
"Mom... Dad! Schön, dass ihr gekommen seid!"
Ihre Worte waren fast nur gehaucht, sie hatte nicht die Kraft dazu, laut zu sprechen, doch zum ersten Mal machte sie Emily nicht darauf aufmerksam, wie sie sich zu verhalten hatte. Sie nickte einfach nur und Richard drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Lorelai hatte ihren Vater noch nie weinen sehen... für sie schien ein Stück des Bildes zu zerbröckeln, das sie sich in ihrem Leben von ihm gebildet hatte... er wirkte menschlicher auf sie, liebevoller
‚Toll, dass ich das auf diese Weise sehen muss‘ dachte sie ironisch und schüttelte unwillkürlich kurz den Kopf.
"Lasst uns reingehen... die anderen warten schon auf uns!"
meinte Luke sanft und schob Lorelai leicht in die Kirche hinein, versuchte ihr Halt zu geben und fühlte sich doch selbst so leer.
Mit schwerem Herzen ging Lorelai durch das Schiff der Kirche, nach vorne auf den Sarg zu, in dem ihre Tochter lag, oder besser gesagt der Körper ihrer Tochter. Sie würde die Augen geschlossen haben, auf ewig schlafend, ihre Wangen würden blass sein und nie wieder die rosige Farbe annehmen, die sie hatten, wenn Rory an einem kalten Wintertag in die Küche gestürmt war.
Lorelai erinnerte sich plötzlich daran, wie Rory das erste Mal auf einer Beerdigung gewesen war... sie war 4 Jahre alt gewesen und eine Urgroßtante von Emily war gestorben. Emily hatte darauf bestanden, dass Rory mitging, warum, war Lorelai bis heute ein Rätsel..
[I]Flashback
[/I]
"Mommy... was ist tot?"
zum zehnten Mal in der letzten Stunde stellte Rory nun diese Frage und blickte ihre Mutter mit großen Augen an, während diese versuchte, ihre Haare in die richtige Form zu bringen.
"Das bedeutet, das jemand ganz lange schläft, Schatz!"
"Und wenn ich schlafe, bin ich dann auch tot?" ein kleiner Funke Angst hatte sich für eine kurze Zeit in die großen blauen Augen geschlichen, doch war sofort wieder der kindlichen Neugier gewichen.
Lorelai lachte einmal herzlich auf und blickte Rory dann liebevoll an
"Aber nein, Schatz, natürlich nicht! Tot sein bedeutet, dass man nicht mehr aufwacht. Und du wachst doch jeden Morgen auf!"
Rory nickte eifrig.
"Aber was ist denn jetzt mit Tante Muriel? Warum wacht sie denn nicht mehr auf? Und wer sagt, dass sie nicht mehr wach sein darf? War sie böse?"
"Nein, Schätzchen, sie war nicht böse. Die Engel wollten sie bei sich haben..."
"Im Himmel? Auf den Wolken? DIE Engel?" Rorys Augen leuchteten auf, bei dem Gedanken daran. Sie hatte schon viele Bilder von Engeln gesehen.
"Ja, Schatz, die Engel im Himmel, die auch auf uns aufpassen."
"Und dort ist Tante Muriel jetzt?" skeptisch blickte Rory ihre Mutter an.
"Ja, Schatz!"
"Wie ist sie denn dort hin gekommen?"
"Die Engel haben sie besucht und sie mit sich nach oben genommen, weil sie ja fliegen können!"
"Kann Tante Muriel jetzt auch fliegen?"
"Ich denke schon! Schatz, ich muss mich wirklich jetzt fertig machen!"
Rory nickte und setzte sich still neben ihre Mutter.
Bei der Beerdigung war Rory still neben ihrer Mutter und Emily gesessen und hatte alles mit großen Augen angesehen...die vielen Blumen, die vielen Leute... nur die Tatsache, das so viele Menschen weinten, hatte sie etwas irritiert.
"Mommy, warum weinen diese Menschen?"
"Weil sie traurig sind, dass Tante Muriel nicht mehr da ist!" flüsterte Lorelai ihr zu und Rory nickte einmal. Kurz darauf hatte sie sich erhoben und einer älteren Dame am Ärmel gezupft.
"Du... warum weinst du denn?"
"Aber Kindchen... das ist eine Beerdigung!"
"Aber Tante Muriel geht es doch gut.. sie ist doch jetzt bei den Engeln!" lächelte Rory die ältere Dame an.
Diese schaute verwundert auf das kleine Mädchen vor ihr und fing ebenfalls leicht zu lächeln an.
"Du hast recht, Kleines! Trotzdem vermissen wir sie, verstehst du?"
Rory legte die Stirn in Falten und lächelte dann wieder
"Ja... das versteh ich... aber wenn wir alle zu den Engeln kommen, sehen wir uns alle wieder!"
Zufrieden mit sich und der Welt war sie wieder zu ihrer Mutter zurückgekehrt
[I]Flashback Ende
[/I]Diese Erinnerung hatte noch mehr Tränen in Lorelais Augen getrieben. Niemals in ihrem Leben hatte sie damit gerechnet, dass sie einmal die Beerdigung ihrer Tochter besuchen müsste. Das war nicht richtig!
Schluchzend ließ sie sich auf die Bank in der ersten Reihe sinken. Sie bekam die Worte des Pfarrers nur durch einen Schleier mit, sie hörte nur teilweise, was er über Rory sagte.
Erst als es Zeit war, um auf den Friedhof zu gehen, bekam sie ihre Umgebung wieder etwas klarer mit.
Als Lorelai vor dem ausgehobenen Grab stand, in das ihre Tochter gleich sinken sollte, fühlte sie sich, als würde ihr jemand die Beine unter dem Leib wegziehen. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie auch Jess sich an Janet und Alex klammerte, ebenso, wie sie sich an Luke festhielt, der neben ihr stand, wie ein Fels.
Langsam und fast schüchtern blickte sie sich um. Fast ganz Stars Hollow war gekommen, um sich von Rory zu verabschieden. In ihrer Nähe standen Babette und Patty, beide schluchzend und tränenüberströmt.
Die beiden würden ein Lied singen, darum hatte Luke sie gebeten und Lorelai war es recht.
Auch Taylor schniefte in sein großes Taschentuch und wischte sich immer wieder über die Augen. Es war das erste Mal, dass Lorelai ihn sprachlos erlebte.
"...wird nun Alex Jenkins ein paar Worte an uns richten!"
Die Worte des Pfarrers holten sie wieder aus ihren Gedanken. Alex würde reden? Das war eine nette Idee gewesen von Luke, dachte sie bei sich und warf ihm einen dankbaren Blick zu.
"Ich bin nun schon ein kleines Weilchen hier in Stars Hollow. Am Anfang erschien mir alles fremd... ich war nur das Großstadtleben gewohnt.
Doch ich wurde mit offenen Armen empfangen und lernte, was wahre Gastfreundschaft ist. Allen voran empfingen mich Rory und Lorelai... und durch Jess lernte ich Rory ein wenig besser kennen. Nie habe ich einen Menschen getroffen, der wärmer oder herzlicher gewesen ist. Rory hat jeden so genommen, wie er war... und hat dadurch ihre Umgebung ein bisschen wärmer und schöner gemacht.
Mir kam es manchmal vor, als ob sie nicht um ihre große Gabe wusste... die Gabe, jeden Menschen sofort für sich einzunehmen. Sie war niemals überheblich oder arrogant, sondern herzlich und liebenswert und auf eine unschuldige Art anziehend. Sie hat die Welt vielleicht ein klein wenig anders gesehen als andere... die Welt, die sie durch ihre großen blauen Augen angesehen hat. Geprägt wurde Rory von ihrer Umgebung, die immer durch Liebe und Wärme gekennzeichnet war.
Ich bin mir sicher, dass sie unsere Welt besser gemacht hätte... und es teilweise schon hat. Definitiv hat sie viele Leben erhellt... das ihrer Mutter, eure Leben, das von Jess und auch meines, denn es war für mich eine Freude und eine Ehre sie kennen zu dürfen. Und in uns wird sie weiterleben... in unseren Geschichten und Erinnerungen... und in unseren Taten. Denn wenn ich jetzt einen Kaffee trinke, werde ich an sie denken und wenn ihr einen Film schaut, ihre Musik hört, oder auch nur einfach in Lukes Diner geht, oder hier durch die Straßen, dann wird sie da sein, wird euch zuwinken und lachen und ihr werdet ein klein wenig von dem Geist spüren, den sie übermittelt hat."
Langsam ging Alex wieder zurück auf seinen Platz, wo er spontan von Lorelai in die Arme geschlossen wurde.
"Danke!" flüsterte sie ihm unter Tränen zu, doch ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen, auch wenn es fast sofort wieder erlosch, schien es doch ein wenig von der Finsterniss in Lorelais Herzen zu nehmen.
Kurz darauf traten Babette und Patty nach vorne und fingen mit klaren Stimmen an zu singen, während der Sarg langsam in das Loch hinabgesenkt wurde:
When I find myself in times of trouble
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom, let it be.
And in my hour of darkness
She is standing right in front of me
Speaking words of wisdom, let it be.
Let it be, let it be. and
Let it be, let it be.
Whisper words of wisdom, let it be.
And when the broken hearted people
Living in the world agree,
There will be an answer, let it be.
For though they may be parted there is
Still a chance that they will see
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let, let it, let it be.
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, let it be.
Whisper words of wisdom, let it be.
And when the night is cloudy,
There is still a light that shines on me.
Shine on 'til tomorrow, let it be.
I wake up to the sound of music
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, yeah let it be.
There will be an answer, let it be.
Let it be, let it be.
Let it be, yeah let it be.
Whisper words of wisdom, let it be
Nachdem die beiden geendet hatten, trat Stille ein, die nur durch das Schluchzen einzelner durchbrochen war. Jeder hing seinen Gedanken nach, erinnerte sich an Rory, an die Zeit mit ihr. Lane war neben Lorelai getreten und hatte sie fest umarmt und war dann sofort wieder weinend verschwunden. Lorelai konnte nachempfinden, wie es in ihr aussah.
Sie blickte sich wieder in der Runde um. Das waren all die Menschen, die Rory geliebt hatten, die sie aufgenommen und wie ihre eigene Tochter behandelt hatten. Hier unter diesen Menschen war Rory aufgewachsen, hatte mit ihnen gefeiert und gelitten, hatte sich für die Stadt eingesetzt.
Und Alex Worte hallten in ihr nach: in all diesen Menschen würde Rory weiterleben... ein Stück von ihr, würde immer da sein, jeden auf seine eigene Art trösten und umsorgen.