[sunshinesmile]

Hab jetzt endlcih den neuen Teil geschreiben. Ich hoffe, er gefällt euch.

„Rory, beruhige dich erst einmal“, versuchte Lane ihrer Freundin gut zuzureden. Rory war vor einer halben Stunde bei ihr aufgetaucht und seither tigerte sie wie eine Verrückte im Zimmer auf und ab.
„Beruhigen? Ich bin doch ganz ruhig.“
Lane verkniff sie darauf jeden Kommentar. Rory hätte wahrscheinlich sowieso nicht darauf reagiert, da sie zu sehr mit ihren Problemen beschäftigt war.
„Ich meine, was denkt sie sich eigentlich? Was glaubt sie eigentlich wer sie ist?“
Lane ließ sich erschöpft aufs Bett fallen. Seit Rory hier war, hatte sie sich nur über diese Angie aufgeregt, aber war noch nicht einmal dazu gekommen, zu erzählen, was vorgefallen war.
„Es war doch alles so toll. Jess und ich sind gut miteinander ausgekommen und dann taucht plötzlich diese Tussi in Stars Hollow auf.“
„Rory, ich denke nicht, dass sie eine Tussi ist. Ich persönlich finde sie ganz…“, setzte Lane an, wurde jedoch barsch von Rory unterbrochen.
„Oh nein, sag das jetzt nicht. Sag nicht das Wort, das sich auf fett reimt.“
Lane hob abwehrend die Hände und schwieg zu dem Thema.
„Sie kann sich doch nicht einfach zwischen uns drängen. Seit sie hier ist, macht sie nämlich nichts anderes. Weißt du, heute Vormittag war alles noch so toll. Jess war so süß. Er hat mich sogar von Yale abgeholt und dann waren wir im Diner und haben uns bestens verstanden. Und dann ist sie wieder aufgetaucht.“
Rory verkrampfte ihre Finger so, als würde sie gerade jemandem dem Hals umdrehen.
„Oh Mann, du bist ja extrem eifersüchtig.“
„Ach Quatsch, ich bin doch nicht eifersüchtig“, verteidigte sich Rory und ließ sich neben Lane aufs Bett plumpsen.
Eine Weile lagen sie nur so da und starrten die Decke an.
„Denkst du, ich bin eifersüchtig?“, brach schließlich Rory die Stille.
Lane setzte sich auf und sah ihre Freundin gespielt überrascht an.
„Oh nein, wie kommst du denn darauf?“, meinte sie in sarkastischem Tonfall.
Auch Rory setzte sich an und legte ein Kissen auf ihren Schoß.
„Vielleicht hast du Recht. Vielleicht bin ich ja wirklich eifersüchtig. Aber ich kann doch nichts dafür. Sie sieht so gut aus und sie ist auch so wahnsinnig nett. Sogar zu mir, was ich schon einmal gar nicht verstehen kann.“
„Schon einmal daran gedacht, dass Angie vielleicht gar nichts von Jess will?“
„Das glaubst du doch wohl selber nicht“, erwiderte Rory in hartem Tonfall, sodass Lane gar nicht zu widersprechen wagte.
Rory presste den Polster in ihren Händen so fest zusammen, dass Lane schon befürchtete, er könnte platzen. Vorsichtig nahm sie ihn an sich.
„Eins verstehe ich nicht, Rory. Du hast doch gesagt, dass du nicht mit Jess zusammen sein willst, weil du noch etwas Zeit brauchst, oder?“
Rory nickte zur Bestätigung.
„Naja, jetzt hattest du doch Zeit und mittlerweile zerfrisst dich die Eifersucht schon fast. Warum also sagst du ihm jetzt nicht, dass du wieder mit ihm zusammen sein willst?“
Rory musste einen Moment darüber nachdenken. Sie legte sich wieder auf den Rücken und sah ihre Freundin von dieser Position her an.
„Weil ich mir nicht sicher bin, ob ich schon mit ihm zusammen sein will.“
„Aber du liebst ihn doch.“
„Ja schon, aber…aber ich weiß auch nicht. Und außerdem…“
Lane zog ihre Augenbrauen hoch und sah Rory erwartungsvoll an.
„…außerdem würde er glauben, ich mach das nur, um Angie aus dem Weg zu schaffen.“
„Glaubst du das wirklich?“
Rory zuckte mit den Schultern. Ehrlich gesagt wusste sie nicht, warum sie nicht schon wieder mit Jess zusammen war.
Lane bemerkte Rorys nachdenklichen Blick und versuchte sie abzulenken. Sie schnappte sich ein Kissen und pfefferte es Rory ins Gesicht.
Unter dem Stoff hörte sie Rorys gedämpftes Kreischen und gleich darauf flog Lane ebenfalls ein Kissen um die Ohren. Lane war so überrascht von dem Gegenangriff, dass sie rückwärts aus dem Bett purzelte.
Doch sofort war sie wieder auf den Beinen und stürzte sich auf Rory. Zwischen den beiden entwickelte sich eine heiße Kissenschlacht, bis Mrs. Kim, vom Lärm angelockt, im Zimmer stand.
„Was ist hier los?“, fragte sie in drohendem Tonfall.
„Ähm…wir…“, stammelten Lane und Rory und versuchten dabei gleichzeitig, ihre Haare wieder in Ordnung zu bringen.
Mrs. Kim wartete nicht länger eine Antwort ab, sondern schickte Lane sofort zu ihren Hausaufgaben.
Rory gelang rechtzeitig die Flucht, bevor Mrs. Kim auch ihr eine Strafe aufs Auge drücken konnte.

Bevor sie nach Hause ging, machte sie noch einen Abstecher zu Doose’s. Sie und ihre Mum hatten für diesen Abend wieder einmal einen Videoabend geplant. Seit Rory in Yale war, hatte sie immer weniger Zeit für solche Dinge. Doch heute würden sie sich den Abend von niemandem kaputt machen lassen. Sie schnappte sich ein paar Marshmellows, Kekse, Chips, Gummibärchen und noch anderen Süßkram und ging damit zur Kassa.
Als sie zahlte, sah sie, wie Dean aus dem Lager trat. Sofort stellten sich alle ihre Rückenhaare auf. Dean erblickte sie, schien einen Moment zu überlegen und verschwand dann wieder im Lager. Kaum merkbar atmete Rory aus. Dann nahm sie die Tüte, die Kirk inzwischen mit ihren Einkäufen voll gepackt hatte, und trat wieder raus auf die Straße.
Den ganzen Weg zu ihrem Haus überlegte sie sich, warum sie wirklich nicht mit Jess zusammen war. Dean hatte ihr eigentlich nichts bedeutet und dass sie mit ihm geschlafen hatte, war doch nur ein Fehler gewesen. Normalerweise müsste sie sich Jess doch nur noch schnappen. Warum also wollte sie Zeit? Sie wusste es nicht. So sehr sie auch grübelte, sie fand keine Antwort. Sie wusste nur, dass sie Zeit brauchte.


Mit einem lauten Knall ließ sie die Haustür zufallen. Manchmal fragte sie sich wirklich, warum sie noch nie aus den Angeln gefallen war.
„Mum, bist du da? Hast du die Filme besorgt?“
Als Antwort erhielt sie nur ein lautes Poltern aus der Küche. Sofort ging sie den Geräuschen nach. Lorelai war gerade dabei, gleichzeitig Kaffee zu kochen und die Filme nach dem Alphabet zu ordnen. Warum sie das tat, wusste niemand so genau. Aber sie hatte das schon immer getan. Die Filme mussten immer geordnet sein, damit der richtige auch immer griffbereit war. Lorelai Gilmore war zwar sonst der unordentlichste Mensch im ganzen Universum, aber bei Filmen war sie ganz pingelig.
Rory stellte ihre Tüte auf den Tisch und begann, die Sachen auszuräumen. Lorelai ging ihr zur Hand. Klar, dass das nur schief gehen konnte. Es ist schon schwer, 2 Dinge gleichzeitig zu tun, aber bei 3 endete es in einer Katastrophe. Lorelai ließ den heißen Kaffee fallen.
„Verdammt, der gute Kaffee!“, fluchte Lorelai und legte sich auf den Boden.
„Mum, du machst doch jetzt nicht, was ich denke, dass du machst?“, rief Rory entsetzt aus.
Doch tatsächlich. Lorelai streckte ihre Zunge raus und begann, den Kaffee aufzulecken.
„Mum, das ist eklig!“, rief Rory und verzog dabei ihr Gesicht.
„Aber warum? Ich hab doch vorher den Boden gewischt.“
Das ließ Rory aufhorchen. Ihre Mum schrubbte nie den Boden, außer eine 10 cm dicke Staubschicht zeichnete sich ab.
„Was ist passiert, Mum?“
Lorelai wischte sich den Mund auf, blieb aber am Boden liegen. Sie bemerkte, dass diese Position gar nicht so unbequem war.
„Ich hab Luke zu unserem Videoabend eingeladen.“
Das erklärte natürlich alles. Lorelai hatte das Haus wegen Luke geputzt. Langsam steigerte sich ihre Verliebtheit ins Extrem.
„Und weil die Situation ein bisschen unangenehm war, hab ich auch Jess eingeladen.“
Darüber war Rory mehr als überrascht. Noch nie hatte sie Jess freiwillig in ihr Haus eingeladen.
Rory zog die letzte Packung Chips aus der Tüte und legte sie auf den Tisch.
Lorelai stand endlich wieder auf und trommelte nervös auf die Tischplatte.
Rory, die gerade dabei war, die Süßigkeiten in Schüsseln zu füllen, sah auf.
„Was ist los, Mum?“
„Naja, weißt du…“
Sie zögerte.
„Mum, wenn du Angst hast, wir hätten nicht genug zum Futtern, dann irrst du dich. Damit kommen wir ein Monat aus.“
„Das ist es nicht.“
„Was ist es dann?“, fragte Rory mit zunehmender Neugier.
„Ich…“, begann Lorelai und zog die Linien im Tisch nach, die Rory als kleines Mädchen hineingemalt hatte. „…ich hab Angie auch eingeladen.“
Jetzt war es raus. Lorelai sah ihre Tochter unsicher an. Diese starrte sie mit unbeweglicher Miene an. Die Nachricht musste erst einsickern.
Dann plötzlich riss sie die Augen so weit auf, dass Lorelai glaubte, sie würden gleich rausfallen.
„Verräterin.“
„Rory, was sollte ich denn machen. Sie und Jess saßen zusammen im Diner und als ich ihn eingeladen hab, musste ich auch sie einladen.“
Da war es wieder. Sie und Jess. In letzter Zeit gab es nur mehr sie und Jess.
„Mum, wie kannst du mir nur so in den Rücken fallen?“
„Rory, ich wollte doch nicht, aber was hätte ich denn tun sollen?“
„Lass mich nachdenken…“, Rory runzelte die Stirn und tat so, als müsste sie überlegen. „Wie wär’s mit: NICHT EINLADEN?“
„Ach komm schon Rory, so schlimm wird es schon nicht werden. Sie ist doch ganz nett.“
Bei diesem Wort drehte sich Rory buchstäblich der Magen um. Sie hasste Angie. Sie hasste es, dass sie in Stars Hollow war. Sie hasste es, dass sie in Yale zusammen wohnen mussten. Sie hasste es, dass sie so gut aussah. Doch am meisten hasste sie, dass Angie so nett war.
„Rory, bitte sei nicht böse“, flehte Lorelai.
„Bin ich aber.“
Rory schob ihre Unterlippe nach vorne und machte einen Schmollmund.
„Komm schon, Rory. Lass uns das Beste aus dem Abend machen.“
„Mum, du kannst das Beste aus dem Abend machen. Ich werde mich in mein Zimmer verziehen.“
Damit war für sie das Gespräch beendet und sie verschwand in ihrem Zimmer. Lorelai lief um den Tisch herum und wollte ihrer Tochter folgen, doch vor ihrer Nase wurde die Tür zugeschlagen.
„Rory, du kannst doch mich nicht mit Angie und Jess alleine lassen. Luke ist mir da sicher keine große Hilfe. Ich brauche dich.“
Sie klopfte gegen die Tür und hoffte, dass Rory wieder aufmachen würde. Stattdessen kam nur ein gedämpftes: „Lad sie doch wieder aus.“