12.12.2005, 00:04
Kapitel dreizehn
Jess lief unruhig hin und her und starrte auf die Tür, hinter der Rory untersucht wurde.
"Was brauchen die denn so lange?", fragte er ungeduldig. Luke, der neben Lorelai auf einem Stuhl saÃ, schüttelte nur stumm den Kopf. Lorelai ihren Kopf in die Hände gestützt, stumme Tränen rannen ihr übers Gesicht. Luke wusste nicht, wie er hir helfen sollte, er war selbst verzweifelt. Rory war für ihn wie eine Tochter, und wenn ihr oder dem Baby was passieren würde.... Jess lief noch immer unruhig herum. Luke deutet genervt auf den Stuhl neben sich. Jess leià sich drauf plumpsen.
"Kann ich dir etwas bringen?", fragte Luke Lorelai leise. Sie schüttle den Kopf und sprang auf, als der Arzt aus dem Behandlungszimmer kam.
"Was ist mit ihr? Wie gehts es ihr? Was ist mit dem Baby? Warum sagen Sie denn nichts, verdammt! Reden Sie! Was ist mit meinem Baby und dem Baby von meinem Baby?", hysterisch redete sie auf den Arzt ein.
"Mrs. Gilmore, bitte beruhigen sie sich!", versuchte der Arzt Lorelai zu beschwichtigen.
"Wie soll ich dass, wenn sie nichts sagen!" Luke legte beruhigend eine Hand auf Lorelai´s Arm.
"Lass den Arzt doch erstmal zu Wort kommen.", sagte er leise. Der Arzt sah Luke dankbar an und sagte dann:
"Also, Miss Gilmore hatte eine Verkrampfung des rechten Eierstockes; das kann in den ersten Wochen einer Schwangerschaft schon mal passieren. Wir behalten sie noch zwei Tage zur Beobachtung da, und dann muss sie noch eine Woche Medikamente nehmen, aber dann ist wieder alles in Ordnung."
"Und das Baby?", fragte Jess besorgt. Der Arzt machte ein betretenes Gesicht.
"Tja, den Baby geht es gut, aber ob man bei ihnen 'zum Glück' sagen kann, bezweifle ich. Sie sind immerhin erst 17!" Jess stand wütend auf.
"Haben sie ein Problem, man?", Luke hielt ihn zurück.
"Lass den ScheiÃ!", zischte er ihm zu. Er wandte sich dem Arzt zu.
"Dürfen wir zu ihr?", fragte er. Der Arzt nickte.
"Aber bitte schonen sie sie, sie brauch Ruhe." Er ging weg.
"Was für ein Arsch!", machte Jess seinem Ãrger Luft, bevor sie eintraten.
Bei Rory´s Anblick, wie sie blaà in einem Krankenbett lag, an einem Tropf, fing Lorelai wieder heftig an zu weinen. Rory setzte sich auf.
"Mum.... Mummy..... nicht weinen, mir geht´s doch wieder gut." Lorelai setzte sich auf den Stuhl neben Rory´s Bett.
"Ich weiÃ... Aber du hast mir so Angst gemacht!"
"Ich geh mal und hol dir einen Tee, in Ordnung? Lorelai, kommst du mit?" Luke fühlte sich unwohl und wollte Rory und Jess alleine lassen. Lorelai nickte und stand auch auf.
"Wir sind bald wieder da, Ok?" Sie gingen raus und Jess setzte sich auf den Stuhl. Er nahm Rory´s Hand und sah sie erleichtert an.
"Man, du hast mir ganz schön Angst eingejagt!"
"Ich hatte solche Angst um unser Baby!" Rory kullerte eine Träne über die Wange. Sanft strich Jess sie weg und küsste sie.
"Es ist alles wieder gut!"
Lorelai lehnte am Kaffeeautomaten. Was sie jetzt brauchte, war Kaffee. Sie trank einen Schluck, und obwohl er gräÃlich war, ging es ihr ein bisschen besser. Erschöpft lehnte sie sich an Luke´s Brust, und er schloà die Arme fest um sie. Lorelai war froh, dass er da war, obwohl er Krankenhäuser hasste.
"Geht es wieder?", fragte Luke leise, während er Lorelai sanft übers Haar strich. Sie nickte.
"Ich hatte solche Angst.", sagte sie. Luke nickte und küsste sie. Lorelai sah im in die Augen.
"Ich hab noch eine ganz groÃe Bitte an dich: Könntest du bitte am Freitag mit zu meinen Eltern fahren? Ich würde mich viel besser fühlen, wenn du dabei wärst, wenn wir es ihnen sagen. Vielleicht kann Jess auch mitkommen." Luke zögerte erst, doch dann nickte er. Lorelai küsste ihn und sie machten sich auf den Weg zurück zu Rory.
"Rory...", sagte Lorelai vorsichtig, als sie wieder bei Rory im Zimmer waren.
"Der Arzt sagte, in zwei Tagen kommst du raus." Rory nickte. "Das ist dann Freitag morgen..." Rory nickte wieder.
"Und?", fragte sie.
"Rory... Freitag.....die GroÃeltern!" Rory´s Blick wurde traurig.
"Oh.... ja."
"Hör zu, Luke wird mitkommen, damit hinterher noch was von mir übrig ist, und vielleicht sollte Jess auch mitkommen." Rory sah Jess an.
"Meinetwegen.", sagte er, zwar nicht gerade begeistert.
Kapitel vierzehn
Freitag Abend. Alle vier standen vor dem Haus der Gilmores, keiner traute sich, zu klingeln.
"Mum.... Ich hab Angst!", sagte Rory. Jess griff nach ihrer Hand und sie drückte sie dankbar.
"Ich weiÃ.... Ich auch!", sagte Lorelai und griff nach Lukes Hand. Luke klingelt endlich und Emily persöhnlich öffnete.
"Hallo, ihr vier!" Als sie Jess Händchen haltend mit Rory stehen sah, erschien eine Falte zwischen ihren Augenbrauen, doch sie sagte nichts.
"Kommt rein!" Sie gingen rein und setzten sich aufs Sofa. Nachdem sie alle Drinks hatten, kam auch Richard.
"Entschuldigt die Verspätung, ich musste noch telefonieren." Er setzte sich auch und er und Emily sahen die Vier erwartungsvoll an.
"So.... was gibt es denn Wichtiges, dass ihr vier mit uns besprechen müsst?", fragte Emily.
Rory warf Lorelai einen unsicheren Blick zu.
Diese warf Luke einen unsicheren Blick zu.
Dieser warf Jess einen unsicheren Blick zu,
woraufhin dieser Rory unsicher ansah.
Dann hielt Rory es nicht mehr aus und holte tief Luft.
"Grandma...Grandpa... ich muss euch etwas sagen." Jess nahm ihre Hand, was ihm einen strengen Blick von Emily einfing, doch er lieà nicht los.
"Also...ich bin schwanger!", lieà Rory die Bombe platzen. Lorelai drank ihren Drink auf einmal aus und machte sich auf Vorwürfe gefasst.
"Von ihm, stimmt´s?", fragte Emily mit einem abfälligen Blick auf Jess.
"Ja.... ich bin schwanger von Jess.", sagte Rory.
"Ich wusste, er macht nur Ãrger! Ich habe dir gesagt, Lorelai, du sollst sie von ihm fernhalten! Aber nein, du wolltest ja nicht auf mich hören! Und jetzt ist sie schwanger, Lorelai! Schwanger!! Ihre ganze Zukunft ist ruiniert, genauso wie deine damals! Was bist du bloà für eine Mutter, dass du das zugelassen hast?! Ich dachte, du würdest deine Tochter schützen, dass sie nicht den gleichen unverzeihlichen Fehler macht wie du!", schimpfte Emily los, doch Lorelai wurde laut:
"HEY! Du kannst nicht so über Rory reden, kapiert? Glaubst du, ich setzt mich jedesmal wenn sie sich mit Jess trifft, daneben und passe auf, dass sie nur reden? Glaubst du, Rory hat das mit Absicht gemacht? NEIN! Es war ein Unfall, aber sie kann jetzt am wenigsten Vorwürfe gebrauchen! Und sie hat es deutlich besser als ich damals! Ich werde sie unterstützen und ihr helfen, wo ich kann! Es ist nicht so wie bei mir damals, ich war ganz allein! Von euch hab ich ja nur Vorwürfe bekommen, kein einzigesmal: 'Wie geht es dir, Lorelai? Brauchst du Hilfe? Soll ich dich zum Arzt begleiten? Soll ich dir zeigen, was man als Mutter wissen muss?' Ich musste alles alleine machen, und was warst DU denn für eine Mutter, dass du es zugelassen hast, dass ich schwanger wurde? Du hast doch keine Ahnung!"
"Ich verbitte mir diesen Ton in meinem Haus!", Richard war aufgestanden. Lorelai meine einmal, wenn er wütend war, würde er wachsen, so kam es Rory jetzt auch vor. Lorelai stand ebenfalls auf.
"Ihr könnt mir nichts verbieten, ich bin erwachsen! Und ich rede mit euch, wie es mir gefällt! Rory ist meine Tochter, kein Fehler, verdammt nochmal! Ich hab es satt, ich hab es gründlich satt, dass ihr mir für allem die Schuld gebt!" Rory rannen ein paar Tränen übers Gesicht.
"Gandpa.... ich hab das doch nicht extra gemacht!", sagte sie leise. "Ich hab doch Hilfe, Mum ist da, und Luke....und Jess." Emily lachte kurz und gehässig auf.
"Pah! Du glaubst doch nicht, dass der Kerl dich unterstützen wird? Er wird dich verlassen, wie er es schoneinmal getan hat!"
"Diese Mal ist es anders, Grandma... Er liebt mich, und ich liebe ihn!"
"Er sagt, er liebt dich?", rief Richard. "Das hat Christopher Lorelai auch gesagt, und sie ist trotzdem abgehauen!"
"Hört auf, Rory mit mir zu vergleichen!", schrie Lorelai
"Hey, Mister, was glauben sie eigentlich, wer sie sind, dass sie die beiden so anmachen?", fiel Jess ein. "Sie sind ihre Tochter und Enkeltochter, zum Teufel! Und Sie können nicht beurteilen, ob ich abhaue oder nicht!"
"Wie konntest du nur zulassen, dass Rory sich von ihm schwängern lässt? Er hat absolut kein Benehmen!", sagte Emily in schneidendem Ton. Lorelai standen jetzt auch Tränen in den Augen.
"Mum...bitte!" Doch Emily lieà sich nicht beruhigen.
"Nichts 'Mum, bitte'! Ich hab es satt, Lorelai, ich hab es satt mitanzusehen, dass dein Leben schief läuft, dass du nichts auf die Reihe bekommst, dass du jetzt auch noch zulässt, dass Rory´s Leben den Bach runterläuft!" Rory hatte es satt. Sie stand auf und lief raus, Jess hinter ihr her. Lorelai sagte mit Hass in den Augen: "Ich hätte auch nichts anderes von euch erwartet!", bevor sie auch aufstand und Luke ihr folgte. DrauÃen angekommen, sahen sie Rory auf der Treppe sitzten, die in Jess´ Armen bitterlich weinte. Lorelai konnte es nicht glauben. Sie fühlte sich wie vor 17 Jahren.
Kapitel fünfzehn
Lorelai zerriss es fast das Herz, Rory so zu sehen. Sie verwünschte ihre Eltern sonstwohin.
"Wie können sie nur so gemein sein!", schluchzte Rory. Jess strich ihr beruhigend über den Rücken. Langsam kamen Lorelai und Luke auf sie zu.
"Hey.... Schatz, lass uns von hier verschwinden, ok?", sagte Lorelai sachte. Rory nickte und stand auf. Schnell ging sie zum Wagen, und die anderen folgten. Lorelai setzte sich ans Steuer, Luke neben sie, und Rory und Jess gingen nach hinten. Rory lehnte sich an Jess, ihr rannen immer noch ein paar Tränen über die Wange. Vorsichtig legte Jess den Arm um sie. Lorelai war immer noch sauer auf ihre Eltern. Sie hatte damit gerechnet, dass sie ihr Vorwürfe machen würden, aber dass sie Rory auch so runtermachen würden, dass hatte sie nicht erwarte. Lorelai war so sauer, dass sie nicht merkte, wie schnell sie fuhr. Luke legte ihr die Hand auf´s Knie.
"Soll ich lieber fahren?", fragte er leise. Lorlai bremste so abrupt, dass die Bremsen quitschten und Rory der Gurt in die Schulter schnitt.
"Mum!", rief sie erschrocken. "Willst du uns umbringen?". Lorelai sank schluchzend auf´s Lenkrad.
"Und das schlimmste ist, dass sie Recht haben! Was bin ich denn für eine Mutter, dass ich noch nicht mal dafür sorgen kann, dass meine Tochter schwanger wird! Wo mir doch dasselbe passiert ist! Gerade ich hätte doch dafür sorgen müssen! Ich habe als Mutter versagt! Mein Baby bekommt ein Baby!" Rory war erstaunt über Lorelai´s Ausbruch. Sie hatte vor ihr immer so stark gespielt, und jetzt? Rory kletterte so gut wie es ging nach vorne zu ihrer Mutter und umarmte sie.
"Du hast doch nicht versagt, Mum! Ich hätte aufpassen müssen, dass nichts passiert! Glaub nicht die Sachen, die Grandma und Grandpa gesagt haben! Du bist die beste Mum, die man sich vorstellen kann!" Lorelai sah auf und gab Rory einen Kuss auf die Wange.
"Ich hab dich lieb, mein Schatz!" sagte sie und knuddelte Rory nochmal. Dann lieà sich Rory wieder nach hinten plumpsen und Lorelai fuhr los.
Kapitel sechzehn
Lorelai lag im Bett und dachte über den Tag nach. Klar, sie hatte erwartet, dass ihre Eltern sauer werden würden, doch Rory war ihr ein und alles, die Tochter, die sie nie hatten. Sie hätte nie gedacht, dass sie Rory so fertig machen würden.
~Flashback~
"Christopher hör auf, ich versuch, die Tür zu öffnen!"
Die Tür flog auf und ein hübsches Mädchen mit langen schwarzen Locken und ein Junge stolperten herein.
"Anmutig und liebreizend treten sie herein!", sagte das Mädchen mit ausgebreiteten Armen.
"Meisnt du, sie ist da?", fragte der Junge neben ihr. Sie zuckte die Schultern.
"Keine Ahnung. Mum, bist du da?", rief sie laut durch das groÃe Haus.
"Mum, bist du da?", ahmte Christopher sie nach. Sie knuffte ihn in die Seite.
"Sei still, oder sie hört dich noch!", sagte sie, während sie langsam in den Salon schlenderten. Er schüttelte den Kopf.
"Ist doch egal, sie mag mich!" Das Mädchen zog seine Jacke aus.
"Ja, das stimmt. Mum, ich bin es, Lorelai! Ich bin zu Hause! Ich bin hier und ich ziehe jetzt meine Jacke aus! Ich zieh sie aus und lass sie einfach auf den Boden fallen! Nachdem ich sie fallen gelassen habe gehe ich einfach weg, ich gehe einfach weg, und in zwei Jahren wähle ich auf jeden Fall die Demokraten! Nich da, die gute Emily!", sagte sie schlieÃlich und ging mit Christopher an die Bar.
"Wo ist Sophia?", fragte dieser. Lorelai grinste.
"Gefeuert!"
"Wirklich?", fragte er.
"Tja, sie hat das Baccara Einhorn berührt!" sagte Das Mädchen leichthin. Christopher sah sie entsetzt an.
"Ja, ist sie denn verrückt?"
"Anscheinend."
"Also, keine Sophia und keine Emily."
"Wir sind ganz alleine. Was wollen wr machen?"
"Lass uns feiern."
"Was denn?"
"Keine Zwischenprüfungen mehr."
"Sehr schön!", das Mädchen lieà sich aufs Sofa plumpsen.
"Lass und darauf trinken!", Christopher ging zur Bar.
"Sehr schön!"
"Scotch, Wodka oder Gin?"
"Sehr schön!"
"Okay!" Christopher mixte aus allem etwas.
"Mit Kirsche, bitte." Sie deutete auf die Reiseführer, die auf dem Tisch vor ihr lagen.
"Scheint so, als ob die Gilmores wieder verreisen wollen."
"Wohin dieses Mal?", fragte Chris und gab Lorelai ihren Drink.
"Irgendein fabelhafter Patz, wo sie in einem feinen Hotel mit lauter anderen Reichen absteigen und mit keinem anderen reden müssen. Chris nahm einen Reiseführer und las den Titel.
"Mira Waldo´s Autoreiseführer. Hallo, Mira."
"Gott, ich hoffe sie fahren über Weihnachten weg, das würde perfekt werden." Sie nahm einen Schluck. "Hm, gute Mischung!"
"Hey, ich hab mir was überlegt. Ich werde nicht auf College gehen."
"Meinst du das ernst?"
"Ich mach ein Jahr Pause und mach ´ne Rucksacktour quer durch Europa."
"Und du hast sicher Strobe und Francine über deine Pläne informiert!"
"Das ist egal. Sobald ich mein Diplom in der Hand habe, bin ich weg."
"Hört sich gut an!"
"Und du kommst mit mir!"
"Ach wirklich?"
"Ja."
"Ich soll auf ner Parkbank schlafen, kannst du dir das vorstellen? Ich nämlich nicht."
"Ok, du bekommst ein Zimmer und ich schlafe auf der Bank drauÃen."
"Schon besser."
"Also, kommst du mit?"
"Nein Christopher, du musst aufs College gehen, so wie ich. Danach steigt du in die Firma deines Vaters ein und arbeitest bis zum Umfallen."
"Ich ändere die Pläne."
"Du kannst die Pläne nicht ändern, die gibt es schon seit der Mayflower!."
"Komm schon Lor. Lass uns raus hier, raus aus diesem Platz. Nehmen wir Myra uns gehen. Hinterlass eine Zettel: Liebe Emily und Richard, ich gehöre nicht hierhin. Ich ruf an wenn ich da bin, Gruà Lorelai. Wie klingt das?"
"Das kommt mir doch gleich das Wort 'Jipieh' in den Sinn."
"Also, kommst du mit?"
"Ja, ich komme mit!" Sie schlang die Arme um Chris´ Nacken und küsste ihn.
~Flashback Ende~
Lorelai wurde aus ihren Gedanken gerisen, als es an ihrer Zimmertür klopfte.
"Herein!", rief sei. Zaghaft öffnete Rory die Tür.
"Kann ich herein?", fragte sie. Lorelai nickte und setzte sich auf. Rory kam zu ihrem Bett und setzte sich.
"Ich kann das nicht vergessen, was sie gesagt haben!", seufzte Rory. Lorelai legte einen Arm um sie.
"Ich weià mein Schatz.", sagte sie leise. Rory sah sie an.
"Jetzt weià ich, wie es für dich gewesen sein muss.", sagte sie leise. "Und das ist alles meine Schuld." Lorelai sah sie streng an.
"Nein Rory, das darfst du nicht denken. Klar, es wäre wohl besser gewesen, wenn ich später schwanger geworden wäre, aber die Tatsache, dass du existierst, die hab ich niemals angezweigelt. Du bist meine beste Freundin, mein ein und alles, du teilst meine Kaffeesucht und meine Essgewohnheiten, du hälst mich davon ab mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen, wenn alles schief läuft. Ich hab mit dir das gröÃte Glück auf der Welt erfahren. Ich liebe dich mein Schatz!"
"Ich dich auch, Mommy." Rory umarmte Lorelai und kuschelte sich unter die Decke. "Und jetzt will ich schlafen."
Lorelai legte sich wieder hin.
"Ach ja, Luke macht dir aber echte Konkurrenz mit dem ein und alles, das weiÃt du, oder?" Sie grinste.
"Nacht Mum!", sagte Rory nur grinsend.
Kapitel siebzehn
Am nächsten Morgen machten sich die Gilmores zum Frühstück zu Luke. Als sie reinkamen, blieb ihnen der Mund offen stehen.
"Völlig leer!", bemrkte Rory verblüfft. Luke kam um den Tresen zu sie rum.
"Ja, das ist wohl mal wieder einer dieser seltsamen Tage. Kaffee?", fragte er Lorelai, nachdem er sie mit einem Kuss begrüÃt hatte. Lorelai nickte.
"Und du Rory, Tee?" Rory verzog das Gesicht, nickte aber.
"Ist Jess oben?" Luke nickte. Rory stand auf.
"Ich geh dann mal nach oben", sagte Rory und stand auf. Als sie nach oben kam, schallte ihr laute Musik entgegen. Sie öffnete leise die Tür und schlich sich von hinten an Jess ran, der gerade unmengen von Gel in seine Haare schmierte, ran. Sie schlang die Arme um ihn und er zuckte zusammen.
"Was zum.... Rory! Musst du mich so erschrecken?" Sie küsste ihn zärtlich. Jess ging zur Anlage und drehte die Musik leiser. Rory setzte sich aufs Bett und kuschelte sich an Jess. Wie sehr sie seine Nähe genoss! Er beugte sich über sie und küsste sie zärtlich.
"Wie geht es ihr nach gestern?", fragte Luke besorgt. Rory war für ihn sowas wie eine Tochter, und er war besorgt, ob sie das so leicht wegsteckte, dass ihre GroÃeltern sie so abgewiesen hatten.
"Gestern Abend ist sie zu mir gekommen, und weiÃt du, was sie gesagt hat? Sie meinte, dass sie jetzt wisse, wie es für mich damald gewesen sein muss, und sie gab sich die Schuld daran, weil sie existiere!" Lorelai schüttelte den Kopf.
"Ich fühle mich wirklich wie vor siebzehn Jahren. Fast die gleiche Reaktion, nur diesesmal nicht der Vorschlag, dass sie Jess heiraten soll. Sie sah Luke mit Dackelblick an.
"Bring mich bitte auf andere Gedanken!" Er lehnte sich vor und küsste Lorelai leidenschaftlich. Sie wurden unterbrochen, da Rory und Jess runterkamen.
"Oh man, nehmt euch ein Zimmer!", stöhnte Jess. Lorelai und Luke fuhren auseinander.
"Hunger!", stöhnte Rory. Luke machte sich ans Werk, und Jess und Rory setzten sich zu Lorelai. Als Luke das Frühstück brachte, klingelte Rory´s Handy. Das Schild ignorierend stand sie auf und gin ran. Sie hatte angefangen, durch den Raum zu gehen, doch als sie hörte, wer dran war, blieb sie aprupt stehen und setzte sich wieder. Die anderen sahen sie fragend an, doch Rory ignorierte sie.
"Was willst du?", fragte sie, so untypisch für sie, kalt.
"Ich wollte mich entschuldigen!", sagte Emily am Telefon."Aber versteh doch, wir waren so enttäuscht. Wir dachten, wenigstens du wärst vernünftig."
Rory war sauer.
"Ihr seid echt unglaublich! Wenigstens ich wäre vernünftig? Ihr schiebt immer alles auf Mum, lasst sie doch mal in Ruhe! Merkt ihr nicht, dass ihr die ganze Zeit über mich redet? Ich bin das Baby, das Mum bekommen hat! Sie war mit mir schwanger, als sie 16 war! Wisst ihr eigentlich, wie weh ihr mir damit tut, wenn ihr die ganze Zeit über Fehler redet?" Wütend legte sie auf. Unsicher sahen die drei anderen sie an.
"War das.....", fragte Lorelai. Rory nickte düster.
"Und was wollte sie?"
"Zuerst meinte sie noch, es täte ihr Leid, dann fing sie an, dass sie dachte, wenigstans ich wäre vernünftig und dann habe ich aufgelegt."
"Das ist mein Mädchen!", rief Lorelai. Rory nickte traurig. Jess nahm sie in den Arm, und sie schluchzte leise in sein Shirt.
"Warum ist es nur so schwierig? Sie machen alles kaputt..... und jetzt ist mir auch noch schlecht... " sie sprang auf und rannte zum Klo. Lorelai stand tief seufzend auf und ging zu Rory, hielt ihr die Haare zurück, strich ihr beruhigend über den Rücken, zog sie hoch, als es vorbei war und umarmte sie fest. Als sich Rory wieder etwas beruhigt hatte, gingen sie zurück ins DIner. Jess legte wieder den Arm um Rory und zog sie schweigend an sich. Sie lehnte sich an ihn und genoss seine Wärme.
"Warum machen sie das? Ich hab mir die Schwangerschaft doch nicht ausgesucht!"
"Tja, das sind eben Richard und Emily, Schatz." Sagte Lorelai seufzend. Sie wollte noch etwas hinzu fügen, doch sie wurde von einer lauten, aufgeregten Stimme unterbrochen.
"Rory, Herzchen, ist das wahr? Du bist schwanger?", rief Miss Patty laut. Alles vier drehten sich um. Keiner hatte Miss Patty bemertk, die das Diner betreten hatte.
Jess lief unruhig hin und her und starrte auf die Tür, hinter der Rory untersucht wurde.
"Was brauchen die denn so lange?", fragte er ungeduldig. Luke, der neben Lorelai auf einem Stuhl saÃ, schüttelte nur stumm den Kopf. Lorelai ihren Kopf in die Hände gestützt, stumme Tränen rannen ihr übers Gesicht. Luke wusste nicht, wie er hir helfen sollte, er war selbst verzweifelt. Rory war für ihn wie eine Tochter, und wenn ihr oder dem Baby was passieren würde.... Jess lief noch immer unruhig herum. Luke deutet genervt auf den Stuhl neben sich. Jess leià sich drauf plumpsen.
"Kann ich dir etwas bringen?", fragte Luke Lorelai leise. Sie schüttle den Kopf und sprang auf, als der Arzt aus dem Behandlungszimmer kam.
"Was ist mit ihr? Wie gehts es ihr? Was ist mit dem Baby? Warum sagen Sie denn nichts, verdammt! Reden Sie! Was ist mit meinem Baby und dem Baby von meinem Baby?", hysterisch redete sie auf den Arzt ein.
"Mrs. Gilmore, bitte beruhigen sie sich!", versuchte der Arzt Lorelai zu beschwichtigen.
"Wie soll ich dass, wenn sie nichts sagen!" Luke legte beruhigend eine Hand auf Lorelai´s Arm.
"Lass den Arzt doch erstmal zu Wort kommen.", sagte er leise. Der Arzt sah Luke dankbar an und sagte dann:
"Also, Miss Gilmore hatte eine Verkrampfung des rechten Eierstockes; das kann in den ersten Wochen einer Schwangerschaft schon mal passieren. Wir behalten sie noch zwei Tage zur Beobachtung da, und dann muss sie noch eine Woche Medikamente nehmen, aber dann ist wieder alles in Ordnung."
"Und das Baby?", fragte Jess besorgt. Der Arzt machte ein betretenes Gesicht.
"Tja, den Baby geht es gut, aber ob man bei ihnen 'zum Glück' sagen kann, bezweifle ich. Sie sind immerhin erst 17!" Jess stand wütend auf.
"Haben sie ein Problem, man?", Luke hielt ihn zurück.
"Lass den ScheiÃ!", zischte er ihm zu. Er wandte sich dem Arzt zu.
"Dürfen wir zu ihr?", fragte er. Der Arzt nickte.
"Aber bitte schonen sie sie, sie brauch Ruhe." Er ging weg.
"Was für ein Arsch!", machte Jess seinem Ãrger Luft, bevor sie eintraten.
Bei Rory´s Anblick, wie sie blaà in einem Krankenbett lag, an einem Tropf, fing Lorelai wieder heftig an zu weinen. Rory setzte sich auf.
"Mum.... Mummy..... nicht weinen, mir geht´s doch wieder gut." Lorelai setzte sich auf den Stuhl neben Rory´s Bett.
"Ich weiÃ... Aber du hast mir so Angst gemacht!"
"Ich geh mal und hol dir einen Tee, in Ordnung? Lorelai, kommst du mit?" Luke fühlte sich unwohl und wollte Rory und Jess alleine lassen. Lorelai nickte und stand auch auf.
"Wir sind bald wieder da, Ok?" Sie gingen raus und Jess setzte sich auf den Stuhl. Er nahm Rory´s Hand und sah sie erleichtert an.
"Man, du hast mir ganz schön Angst eingejagt!"
"Ich hatte solche Angst um unser Baby!" Rory kullerte eine Träne über die Wange. Sanft strich Jess sie weg und küsste sie.
"Es ist alles wieder gut!"
Lorelai lehnte am Kaffeeautomaten. Was sie jetzt brauchte, war Kaffee. Sie trank einen Schluck, und obwohl er gräÃlich war, ging es ihr ein bisschen besser. Erschöpft lehnte sie sich an Luke´s Brust, und er schloà die Arme fest um sie. Lorelai war froh, dass er da war, obwohl er Krankenhäuser hasste.
"Geht es wieder?", fragte Luke leise, während er Lorelai sanft übers Haar strich. Sie nickte.
"Ich hatte solche Angst.", sagte sie. Luke nickte und küsste sie. Lorelai sah im in die Augen.
"Ich hab noch eine ganz groÃe Bitte an dich: Könntest du bitte am Freitag mit zu meinen Eltern fahren? Ich würde mich viel besser fühlen, wenn du dabei wärst, wenn wir es ihnen sagen. Vielleicht kann Jess auch mitkommen." Luke zögerte erst, doch dann nickte er. Lorelai küsste ihn und sie machten sich auf den Weg zurück zu Rory.
"Rory...", sagte Lorelai vorsichtig, als sie wieder bei Rory im Zimmer waren.
"Der Arzt sagte, in zwei Tagen kommst du raus." Rory nickte. "Das ist dann Freitag morgen..." Rory nickte wieder.
"Und?", fragte sie.
"Rory... Freitag.....die GroÃeltern!" Rory´s Blick wurde traurig.
"Oh.... ja."
"Hör zu, Luke wird mitkommen, damit hinterher noch was von mir übrig ist, und vielleicht sollte Jess auch mitkommen." Rory sah Jess an.
"Meinetwegen.", sagte er, zwar nicht gerade begeistert.
Kapitel vierzehn
Freitag Abend. Alle vier standen vor dem Haus der Gilmores, keiner traute sich, zu klingeln.
"Mum.... Ich hab Angst!", sagte Rory. Jess griff nach ihrer Hand und sie drückte sie dankbar.
"Ich weiÃ.... Ich auch!", sagte Lorelai und griff nach Lukes Hand. Luke klingelt endlich und Emily persöhnlich öffnete.
"Hallo, ihr vier!" Als sie Jess Händchen haltend mit Rory stehen sah, erschien eine Falte zwischen ihren Augenbrauen, doch sie sagte nichts.
"Kommt rein!" Sie gingen rein und setzten sich aufs Sofa. Nachdem sie alle Drinks hatten, kam auch Richard.
"Entschuldigt die Verspätung, ich musste noch telefonieren." Er setzte sich auch und er und Emily sahen die Vier erwartungsvoll an.
"So.... was gibt es denn Wichtiges, dass ihr vier mit uns besprechen müsst?", fragte Emily.
Rory warf Lorelai einen unsicheren Blick zu.
Diese warf Luke einen unsicheren Blick zu.
Dieser warf Jess einen unsicheren Blick zu,
woraufhin dieser Rory unsicher ansah.
Dann hielt Rory es nicht mehr aus und holte tief Luft.
"Grandma...Grandpa... ich muss euch etwas sagen." Jess nahm ihre Hand, was ihm einen strengen Blick von Emily einfing, doch er lieà nicht los.
"Also...ich bin schwanger!", lieà Rory die Bombe platzen. Lorelai drank ihren Drink auf einmal aus und machte sich auf Vorwürfe gefasst.
"Von ihm, stimmt´s?", fragte Emily mit einem abfälligen Blick auf Jess.
"Ja.... ich bin schwanger von Jess.", sagte Rory.
"Ich wusste, er macht nur Ãrger! Ich habe dir gesagt, Lorelai, du sollst sie von ihm fernhalten! Aber nein, du wolltest ja nicht auf mich hören! Und jetzt ist sie schwanger, Lorelai! Schwanger!! Ihre ganze Zukunft ist ruiniert, genauso wie deine damals! Was bist du bloà für eine Mutter, dass du das zugelassen hast?! Ich dachte, du würdest deine Tochter schützen, dass sie nicht den gleichen unverzeihlichen Fehler macht wie du!", schimpfte Emily los, doch Lorelai wurde laut:
"HEY! Du kannst nicht so über Rory reden, kapiert? Glaubst du, ich setzt mich jedesmal wenn sie sich mit Jess trifft, daneben und passe auf, dass sie nur reden? Glaubst du, Rory hat das mit Absicht gemacht? NEIN! Es war ein Unfall, aber sie kann jetzt am wenigsten Vorwürfe gebrauchen! Und sie hat es deutlich besser als ich damals! Ich werde sie unterstützen und ihr helfen, wo ich kann! Es ist nicht so wie bei mir damals, ich war ganz allein! Von euch hab ich ja nur Vorwürfe bekommen, kein einzigesmal: 'Wie geht es dir, Lorelai? Brauchst du Hilfe? Soll ich dich zum Arzt begleiten? Soll ich dir zeigen, was man als Mutter wissen muss?' Ich musste alles alleine machen, und was warst DU denn für eine Mutter, dass du es zugelassen hast, dass ich schwanger wurde? Du hast doch keine Ahnung!"
"Ich verbitte mir diesen Ton in meinem Haus!", Richard war aufgestanden. Lorelai meine einmal, wenn er wütend war, würde er wachsen, so kam es Rory jetzt auch vor. Lorelai stand ebenfalls auf.
"Ihr könnt mir nichts verbieten, ich bin erwachsen! Und ich rede mit euch, wie es mir gefällt! Rory ist meine Tochter, kein Fehler, verdammt nochmal! Ich hab es satt, ich hab es gründlich satt, dass ihr mir für allem die Schuld gebt!" Rory rannen ein paar Tränen übers Gesicht.
"Gandpa.... ich hab das doch nicht extra gemacht!", sagte sie leise. "Ich hab doch Hilfe, Mum ist da, und Luke....und Jess." Emily lachte kurz und gehässig auf.
"Pah! Du glaubst doch nicht, dass der Kerl dich unterstützen wird? Er wird dich verlassen, wie er es schoneinmal getan hat!"
"Diese Mal ist es anders, Grandma... Er liebt mich, und ich liebe ihn!"
"Er sagt, er liebt dich?", rief Richard. "Das hat Christopher Lorelai auch gesagt, und sie ist trotzdem abgehauen!"
"Hört auf, Rory mit mir zu vergleichen!", schrie Lorelai
"Hey, Mister, was glauben sie eigentlich, wer sie sind, dass sie die beiden so anmachen?", fiel Jess ein. "Sie sind ihre Tochter und Enkeltochter, zum Teufel! Und Sie können nicht beurteilen, ob ich abhaue oder nicht!"
"Wie konntest du nur zulassen, dass Rory sich von ihm schwängern lässt? Er hat absolut kein Benehmen!", sagte Emily in schneidendem Ton. Lorelai standen jetzt auch Tränen in den Augen.
"Mum...bitte!" Doch Emily lieà sich nicht beruhigen.
"Nichts 'Mum, bitte'! Ich hab es satt, Lorelai, ich hab es satt mitanzusehen, dass dein Leben schief läuft, dass du nichts auf die Reihe bekommst, dass du jetzt auch noch zulässt, dass Rory´s Leben den Bach runterläuft!" Rory hatte es satt. Sie stand auf und lief raus, Jess hinter ihr her. Lorelai sagte mit Hass in den Augen: "Ich hätte auch nichts anderes von euch erwartet!", bevor sie auch aufstand und Luke ihr folgte. DrauÃen angekommen, sahen sie Rory auf der Treppe sitzten, die in Jess´ Armen bitterlich weinte. Lorelai konnte es nicht glauben. Sie fühlte sich wie vor 17 Jahren.
Kapitel fünfzehn
Lorelai zerriss es fast das Herz, Rory so zu sehen. Sie verwünschte ihre Eltern sonstwohin.
"Wie können sie nur so gemein sein!", schluchzte Rory. Jess strich ihr beruhigend über den Rücken. Langsam kamen Lorelai und Luke auf sie zu.
"Hey.... Schatz, lass uns von hier verschwinden, ok?", sagte Lorelai sachte. Rory nickte und stand auf. Schnell ging sie zum Wagen, und die anderen folgten. Lorelai setzte sich ans Steuer, Luke neben sie, und Rory und Jess gingen nach hinten. Rory lehnte sich an Jess, ihr rannen immer noch ein paar Tränen über die Wange. Vorsichtig legte Jess den Arm um sie. Lorelai war immer noch sauer auf ihre Eltern. Sie hatte damit gerechnet, dass sie ihr Vorwürfe machen würden, aber dass sie Rory auch so runtermachen würden, dass hatte sie nicht erwarte. Lorelai war so sauer, dass sie nicht merkte, wie schnell sie fuhr. Luke legte ihr die Hand auf´s Knie.
"Soll ich lieber fahren?", fragte er leise. Lorlai bremste so abrupt, dass die Bremsen quitschten und Rory der Gurt in die Schulter schnitt.
"Mum!", rief sie erschrocken. "Willst du uns umbringen?". Lorelai sank schluchzend auf´s Lenkrad.
"Und das schlimmste ist, dass sie Recht haben! Was bin ich denn für eine Mutter, dass ich noch nicht mal dafür sorgen kann, dass meine Tochter schwanger wird! Wo mir doch dasselbe passiert ist! Gerade ich hätte doch dafür sorgen müssen! Ich habe als Mutter versagt! Mein Baby bekommt ein Baby!" Rory war erstaunt über Lorelai´s Ausbruch. Sie hatte vor ihr immer so stark gespielt, und jetzt? Rory kletterte so gut wie es ging nach vorne zu ihrer Mutter und umarmte sie.
"Du hast doch nicht versagt, Mum! Ich hätte aufpassen müssen, dass nichts passiert! Glaub nicht die Sachen, die Grandma und Grandpa gesagt haben! Du bist die beste Mum, die man sich vorstellen kann!" Lorelai sah auf und gab Rory einen Kuss auf die Wange.
"Ich hab dich lieb, mein Schatz!" sagte sie und knuddelte Rory nochmal. Dann lieà sich Rory wieder nach hinten plumpsen und Lorelai fuhr los.
Kapitel sechzehn
Lorelai lag im Bett und dachte über den Tag nach. Klar, sie hatte erwartet, dass ihre Eltern sauer werden würden, doch Rory war ihr ein und alles, die Tochter, die sie nie hatten. Sie hätte nie gedacht, dass sie Rory so fertig machen würden.
~Flashback~
"Christopher hör auf, ich versuch, die Tür zu öffnen!"
Die Tür flog auf und ein hübsches Mädchen mit langen schwarzen Locken und ein Junge stolperten herein.
"Anmutig und liebreizend treten sie herein!", sagte das Mädchen mit ausgebreiteten Armen.
"Meisnt du, sie ist da?", fragte der Junge neben ihr. Sie zuckte die Schultern.
"Keine Ahnung. Mum, bist du da?", rief sie laut durch das groÃe Haus.
"Mum, bist du da?", ahmte Christopher sie nach. Sie knuffte ihn in die Seite.
"Sei still, oder sie hört dich noch!", sagte sie, während sie langsam in den Salon schlenderten. Er schüttelte den Kopf.
"Ist doch egal, sie mag mich!" Das Mädchen zog seine Jacke aus.
"Ja, das stimmt. Mum, ich bin es, Lorelai! Ich bin zu Hause! Ich bin hier und ich ziehe jetzt meine Jacke aus! Ich zieh sie aus und lass sie einfach auf den Boden fallen! Nachdem ich sie fallen gelassen habe gehe ich einfach weg, ich gehe einfach weg, und in zwei Jahren wähle ich auf jeden Fall die Demokraten! Nich da, die gute Emily!", sagte sie schlieÃlich und ging mit Christopher an die Bar.
"Wo ist Sophia?", fragte dieser. Lorelai grinste.
"Gefeuert!"
"Wirklich?", fragte er.
"Tja, sie hat das Baccara Einhorn berührt!" sagte Das Mädchen leichthin. Christopher sah sie entsetzt an.
"Ja, ist sie denn verrückt?"
"Anscheinend."
"Also, keine Sophia und keine Emily."
"Wir sind ganz alleine. Was wollen wr machen?"
"Lass uns feiern."
"Was denn?"
"Keine Zwischenprüfungen mehr."
"Sehr schön!", das Mädchen lieà sich aufs Sofa plumpsen.
"Lass und darauf trinken!", Christopher ging zur Bar.
"Sehr schön!"
"Scotch, Wodka oder Gin?"
"Sehr schön!"
"Okay!" Christopher mixte aus allem etwas.
"Mit Kirsche, bitte." Sie deutete auf die Reiseführer, die auf dem Tisch vor ihr lagen.
"Scheint so, als ob die Gilmores wieder verreisen wollen."
"Wohin dieses Mal?", fragte Chris und gab Lorelai ihren Drink.
"Irgendein fabelhafter Patz, wo sie in einem feinen Hotel mit lauter anderen Reichen absteigen und mit keinem anderen reden müssen. Chris nahm einen Reiseführer und las den Titel.
"Mira Waldo´s Autoreiseführer. Hallo, Mira."
"Gott, ich hoffe sie fahren über Weihnachten weg, das würde perfekt werden." Sie nahm einen Schluck. "Hm, gute Mischung!"
"Hey, ich hab mir was überlegt. Ich werde nicht auf College gehen."
"Meinst du das ernst?"
"Ich mach ein Jahr Pause und mach ´ne Rucksacktour quer durch Europa."
"Und du hast sicher Strobe und Francine über deine Pläne informiert!"
"Das ist egal. Sobald ich mein Diplom in der Hand habe, bin ich weg."
"Hört sich gut an!"
"Und du kommst mit mir!"
"Ach wirklich?"
"Ja."
"Ich soll auf ner Parkbank schlafen, kannst du dir das vorstellen? Ich nämlich nicht."
"Ok, du bekommst ein Zimmer und ich schlafe auf der Bank drauÃen."
"Schon besser."
"Also, kommst du mit?"
"Nein Christopher, du musst aufs College gehen, so wie ich. Danach steigt du in die Firma deines Vaters ein und arbeitest bis zum Umfallen."
"Ich ändere die Pläne."
"Du kannst die Pläne nicht ändern, die gibt es schon seit der Mayflower!."
"Komm schon Lor. Lass uns raus hier, raus aus diesem Platz. Nehmen wir Myra uns gehen. Hinterlass eine Zettel: Liebe Emily und Richard, ich gehöre nicht hierhin. Ich ruf an wenn ich da bin, Gruà Lorelai. Wie klingt das?"
"Das kommt mir doch gleich das Wort 'Jipieh' in den Sinn."
"Also, kommst du mit?"
"Ja, ich komme mit!" Sie schlang die Arme um Chris´ Nacken und küsste ihn.
~Flashback Ende~
Lorelai wurde aus ihren Gedanken gerisen, als es an ihrer Zimmertür klopfte.
"Herein!", rief sei. Zaghaft öffnete Rory die Tür.
"Kann ich herein?", fragte sie. Lorelai nickte und setzte sich auf. Rory kam zu ihrem Bett und setzte sich.
"Ich kann das nicht vergessen, was sie gesagt haben!", seufzte Rory. Lorelai legte einen Arm um sie.
"Ich weià mein Schatz.", sagte sie leise. Rory sah sie an.
"Jetzt weià ich, wie es für dich gewesen sein muss.", sagte sie leise. "Und das ist alles meine Schuld." Lorelai sah sie streng an.
"Nein Rory, das darfst du nicht denken. Klar, es wäre wohl besser gewesen, wenn ich später schwanger geworden wäre, aber die Tatsache, dass du existierst, die hab ich niemals angezweigelt. Du bist meine beste Freundin, mein ein und alles, du teilst meine Kaffeesucht und meine Essgewohnheiten, du hälst mich davon ab mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen, wenn alles schief läuft. Ich hab mit dir das gröÃte Glück auf der Welt erfahren. Ich liebe dich mein Schatz!"
"Ich dich auch, Mommy." Rory umarmte Lorelai und kuschelte sich unter die Decke. "Und jetzt will ich schlafen."
Lorelai legte sich wieder hin.
"Ach ja, Luke macht dir aber echte Konkurrenz mit dem ein und alles, das weiÃt du, oder?" Sie grinste.
"Nacht Mum!", sagte Rory nur grinsend.
Kapitel siebzehn
Am nächsten Morgen machten sich die Gilmores zum Frühstück zu Luke. Als sie reinkamen, blieb ihnen der Mund offen stehen.
"Völlig leer!", bemrkte Rory verblüfft. Luke kam um den Tresen zu sie rum.
"Ja, das ist wohl mal wieder einer dieser seltsamen Tage. Kaffee?", fragte er Lorelai, nachdem er sie mit einem Kuss begrüÃt hatte. Lorelai nickte.
"Und du Rory, Tee?" Rory verzog das Gesicht, nickte aber.
"Ist Jess oben?" Luke nickte. Rory stand auf.
"Ich geh dann mal nach oben", sagte Rory und stand auf. Als sie nach oben kam, schallte ihr laute Musik entgegen. Sie öffnete leise die Tür und schlich sich von hinten an Jess ran, der gerade unmengen von Gel in seine Haare schmierte, ran. Sie schlang die Arme um ihn und er zuckte zusammen.
"Was zum.... Rory! Musst du mich so erschrecken?" Sie küsste ihn zärtlich. Jess ging zur Anlage und drehte die Musik leiser. Rory setzte sich aufs Bett und kuschelte sich an Jess. Wie sehr sie seine Nähe genoss! Er beugte sich über sie und küsste sie zärtlich.
"Wie geht es ihr nach gestern?", fragte Luke besorgt. Rory war für ihn sowas wie eine Tochter, und er war besorgt, ob sie das so leicht wegsteckte, dass ihre GroÃeltern sie so abgewiesen hatten.
"Gestern Abend ist sie zu mir gekommen, und weiÃt du, was sie gesagt hat? Sie meinte, dass sie jetzt wisse, wie es für mich damald gewesen sein muss, und sie gab sich die Schuld daran, weil sie existiere!" Lorelai schüttelte den Kopf.
"Ich fühle mich wirklich wie vor siebzehn Jahren. Fast die gleiche Reaktion, nur diesesmal nicht der Vorschlag, dass sie Jess heiraten soll. Sie sah Luke mit Dackelblick an.
"Bring mich bitte auf andere Gedanken!" Er lehnte sich vor und küsste Lorelai leidenschaftlich. Sie wurden unterbrochen, da Rory und Jess runterkamen.
"Oh man, nehmt euch ein Zimmer!", stöhnte Jess. Lorelai und Luke fuhren auseinander.
"Hunger!", stöhnte Rory. Luke machte sich ans Werk, und Jess und Rory setzten sich zu Lorelai. Als Luke das Frühstück brachte, klingelte Rory´s Handy. Das Schild ignorierend stand sie auf und gin ran. Sie hatte angefangen, durch den Raum zu gehen, doch als sie hörte, wer dran war, blieb sie aprupt stehen und setzte sich wieder. Die anderen sahen sie fragend an, doch Rory ignorierte sie.
"Was willst du?", fragte sie, so untypisch für sie, kalt.
"Ich wollte mich entschuldigen!", sagte Emily am Telefon."Aber versteh doch, wir waren so enttäuscht. Wir dachten, wenigstens du wärst vernünftig."
Rory war sauer.
"Ihr seid echt unglaublich! Wenigstens ich wäre vernünftig? Ihr schiebt immer alles auf Mum, lasst sie doch mal in Ruhe! Merkt ihr nicht, dass ihr die ganze Zeit über mich redet? Ich bin das Baby, das Mum bekommen hat! Sie war mit mir schwanger, als sie 16 war! Wisst ihr eigentlich, wie weh ihr mir damit tut, wenn ihr die ganze Zeit über Fehler redet?" Wütend legte sie auf. Unsicher sahen die drei anderen sie an.
"War das.....", fragte Lorelai. Rory nickte düster.
"Und was wollte sie?"
"Zuerst meinte sie noch, es täte ihr Leid, dann fing sie an, dass sie dachte, wenigstans ich wäre vernünftig und dann habe ich aufgelegt."
"Das ist mein Mädchen!", rief Lorelai. Rory nickte traurig. Jess nahm sie in den Arm, und sie schluchzte leise in sein Shirt.
"Warum ist es nur so schwierig? Sie machen alles kaputt..... und jetzt ist mir auch noch schlecht... " sie sprang auf und rannte zum Klo. Lorelai stand tief seufzend auf und ging zu Rory, hielt ihr die Haare zurück, strich ihr beruhigend über den Rücken, zog sie hoch, als es vorbei war und umarmte sie fest. Als sich Rory wieder etwas beruhigt hatte, gingen sie zurück ins DIner. Jess legte wieder den Arm um Rory und zog sie schweigend an sich. Sie lehnte sich an ihn und genoss seine Wärme.
"Warum machen sie das? Ich hab mir die Schwangerschaft doch nicht ausgesucht!"
"Tja, das sind eben Richard und Emily, Schatz." Sagte Lorelai seufzend. Sie wollte noch etwas hinzu fügen, doch sie wurde von einer lauten, aufgeregten Stimme unterbrochen.
"Rory, Herzchen, ist das wahr? Du bist schwanger?", rief Miss Patty laut. Alles vier drehten sich um. Keiner hatte Miss Patty bemertk, die das Diner betreten hatte.