12.12.2005, 21:08
[B]Kapitel siebenundfünfzig
[/B]Lorelai schnappte nach Luft. Luke musste sich stark zusammenreiÃen, um nicht laut loszulachen. Das Bild, dass sich ihm bot, war aber auch zu komisch.
Lorelai saà auf dem Hocker, während Babette sie, auf den Zehenspitzen auf einem Stuhl stehend, von hinten umarmte.
"Lorelai, SüÃe! Das ist ja wunderbar! Schwanger!! Oh, das Kind wird ein Götterknabe - bei euren sexy Hintern!" Lorelai´s Gesicht, das langsam röter wurde, warf Luke vorwurfsvolle und zugleich hilflose Blicke zu.
"Ãhm.... Babette.... möchttest du dich nicht setzen?"
"Ah, nein, ich muss euch noch ein bisschen weiter beglückwünschen!", sagte Babette munter und umklammerte Lorelai noch ein bisschen fester, woraufhin diese würgte.
"Ok Babette, setzt dich hin, sonst erwürgst du Lorelai noch und das war´s dann mit dem Baby!" Erschrocken lieà Babette Lorelai los, als ob sie sich an ihr verbrannt hätte.
"Meine Güte SüÃe, du sagst aber auch nichts!" Sie sah Lorelai vorwurfsvoll an, welche den Blick ungläubig erwiderte.
"Wie denn, wenn du mir die Luft abwürgst?"
"Ach papperlapapp, hab ich dir schon mal erzählt, wie ich noch die Nationalhymne gesungen habe, obwohl eine riesige Boa mir die Luft abgeschnürt hat?" Lorelai sah sie einen Augenblick stumm an, sagte dann aber verwirrt:
"Ãh, nein, aber spar dir das für Weihnachten auf."
"Mach ich. Also, ich muss Pierpont das erzählen. Und Patty, und den anderen- obwohl- darf ich das denn?"
"DU fragst, ob du etwas weitererzählen darfst? Ihr fragt doch sonst nie!"
"Ja, schon - aber diemal will ich keinen Streit zwischen dir und deinen Eltern riskieren, ihr habt euch doch gerade erst vertragen!"
"Woher weiÃt du das denn schon wieder?"
"Ach SüÃe, dachtest du wirklich, wir würden nicht mitbekommen, dass du und deine Mutter letztens auf der Treppe euch so süà versöhnt habt?"
"Ãhm.... Um ehrlich zu sein, ja!"
"Ach komm schon, wir leben in Stars Hollow!"
"Tja, das hätte ich mir denken können. Ich dachte doch tatsächlich, ich lebe seit sechs Jahren in Hartford."
"Ãhm...." Babette war verwirrt. "Wie auch immer. Ich geh dann mal. Macht´s gut ihr SüÃen!"
Und schon war sie weg. Luke konnte nicht mehr, er lachte los. Beleidigt stieà Lorelai ihm ihren Arm in die Rippen.
"Vielen Dank für deine Hilfe!"
"Du hast doch gehört, Babette hat sogar schon mal die Nationalhymnme mit einer Boa um den Hals gesungen!"
"Aber, meine Frage hast du immer noch nicht beantwortet: Sagst du es jetzt deinen Eltern?"
"Ich muss ins Hotel!" Lorelai packte schnell ihre Sachen, drückte Luke einen schnellen Kuss auf die Wange und lief zur Tür.
"Du kannst deiner Mutter nicht entfliehen!", rief Luke ihr hinterher.
"Was machst du eigentlich den Rest der Ferien?", fragte Rory Jess nach einer Weile. Sie saÃen immer noch auf der Veranda und sonnten sich.
"Hm, keine Ahnung. Eigentlich habe ich nichts besonderes vor. Du?"
"Ich weià nicht.... ich dachte, vielleicht könnten wir..."
"Was?"
"Vielleicht könnten wir ja irgendwie.... wegfahren. Nur wir beide. Nicht lange, vielleicht für eine Woche, das wär doch cool, oder? Wir hätten dann mal richtig Zeit für uns, um Ferien zu machen, weil du ja bald wieder in die Schule gehst, und ich..... tja, und ich nichts mache." Sie setzte sich auf. Jess sah sie überrascht an.
"Was sagst du?"
"Das hört sich super an. Wo wollen wir denn hin?"
Rory freute sich, dass Jess von ihrem Vorschlag begeistert war.
"Ich weià nicht. Wr könnten doch einfach ins Blaue fahren, und sehen, wo es uns hinführt. Oder?" Sie legte den Kopf schief und lächelte Jess an. Dieser küsst sie sanft uind nickte.
"Von mir aus. Lass uns Ferien machen!"
Kapitel achtundfünfzig
Lorelai sah sich gerade das alte Dragonfly Inn an, dass ja jetzt ihr gehörte, und schwelgte in Tagträumen, wie es nach der Renovierung aussehen könnte. Auf einmal hörte sie Sookie.
"Hey SüÃe, was machst du denn hier?" Sie stellte sich neben Lorelai.
"Ach, ich dachte, ich komm mal her, und seh, wie es mit der Renovierung vorankommt,. Sehr viel ist ja noch nicht getan."
"Ja, aber es wird. Und dann haben wir unseren eigenen Laden!" Sookie quitschte vor Freude.
"Ja, das stimmt. Unser eigener Laden!" Verträumt legte Lorelai die Hände auf ihren Bauch. Sookie sah sie mit groÃen Augen an.
"Nein?"
Lorelai nickte glücklich.
"Ja!"
"Oh, ich freu mich so, ich freu mich so!" Sookie tanzte im Kreis um Lorelai rum und fiel ihr schlieÃlich in die Arme. Kichernd hüpften sie auf und ab, bis sie durch ein Räuspern gestört wurden.
"Ich sagte doch, du kannst deiner Mutter nicht entfliehen, und mir auch nicht!" Luke baute sich vor Lorelai auf. Verwirrt sah Sookie von einem zum anderen.
"Wieso sollte sie das tun?"
Lorelai winkte ab. "Ist nicht so wichtig!"
"Ist es doch!"
"Er will, dass ich es meiner Mutter sage, aber ich will nicht. Wir fangen gerade erst damit an, uns wieder eine Beziehung aufzubauen, die so dünn ist wie Seide, und ich bin doch nicht lebensmüde und sag ihr dann jetzt, dass ich wieder unverheiratet schwanger geworden bin!"
"Aber irgendwann musst du das doch tun!"
"Irgendwann ist doch nicht jetzt!"
"Ich kanns ihr sagen!", bot Sookie an, doch Lorelai schüttelte den Kopf.
"Dann muss Davey leider ohne Mutter aufwachsen!"
Luke verdrehte die Augen. "Du übertreibst ohne MaÃen!"
"Rory!" gelllte es schon von Weitem über den Rasen. Verwundert richtete Rory sich auf und sah Lane entgegen, die aufgeregt auf sie zulief. Atemlos stoppte sie und rang nach Luft.
"Lane! Was ist passiert?" Besorgt musterte Rory ihre beste Freundin.
"Meine Mum hat mich rausgeworfen!" Geschockte sah Rory sie an.
"Sie hat was?"
"Sie hat mich rausgeworfen!", wiederholte Lane.
"Oh Gott, erzähl mir alles. Aber setzt dich erstmal!" Sie und Jess rückten näher zusammen, sodass auch Lane Platz hatte.
"Also, was ist passiert?" Fürsorglich legte Rory ihren Arm um Lanes Schultern.
"Nun ja, ich wusste nicht, was ich machen sollte, wegen Daves und meinem Urlaub, also..... habe ich sie einfach gefragt. Ich habe sie gefragt, ob ich mit meinem Nicht- Koreanischen Freund in einen Urlaub ans andere Ende von Amerika fahren kann, wo wir womöglich auch noch in einem Zimmer, wer weià ob in einem Bett, schlafen werden."
"Und?"
"Sie meinte sofort: Nein. Und das hat mich so enttäuscht, ich meine, ich hatte damit gerechnet, aber es hätte ja doch sein können, und deswegen ist dann alles aus mir rausgeplatzt: Dass Dave und ich schon länger zusammen sind, dass wir in einer Band Rocksongs spielen, dass wir schon einen Gig auf ner Party hatten, dass ich nicht aufs Advetisten College gehen will, einfach alles!"
"Oh, Lane! Und dann?"
"Dann hat sie mich eine Weile lang stumm angesehen, bevor sie sagte: Dann ziehst du aus und führst woanders diese Leben! Tja, und jetzt bin ich obdachlos!"
Rory nahm Lane in den Arm. Sie konnte nicht glauben, dass Mrs. Kim das getan hatte. Leise schluchzte Lane in Rorys Schulter.
"Was mach ich denn jetzt nur?"
Nun ja....., wenigstens kannst du jetzt mit Dave in den Urlaub fahren!", versuchte Rory, sie aufzumuntern.
"Aber danach? Wo soll ich denn jetzt wohnen? Ich muss mir einen Job suchen, und Geld verdienen, und...."
"Lane, warte. Beruhig dich erstmal, komm runter, und dann überlegen wir gemeinsam. Ok?" Lane schiefte und nickte.
"Schreibst du mir auch eine Liste?"
"Ich setz mich gleich daran!"
"Rory, ich glaube, die Welt geht heute Abend unter! Luke und Sookie haben mich gezwungen, heute Abend meinen Eltern zu erzählen, dass ich schwanger bin! Deswegen wollte ich dich fragen, ob du vielleicht mittkommst, und mir beistehst, Rory Engel, Schatz?" Lorelai lief über den Rasen auf die drei zu. "Hey, was blast ihr denn für Trübsal?"
"Lane´s Mutter hat sie rausgeworfen!"
"Nein!", rief Lorelai empört. Lane nickte traurig.
"Wo willst du denn jetzt bleiben?" Als Lane die Schultern zuckte, hellte sich Lorelais Miene auf.
"Bleib bei uns!"
"Was?"
"Ja! Du kannst bei uns bleiben! Das wird cool, wir hören deine CDs, singen falsch mit, wir führen dich in die Fast Food Welt ein, und in unsere Videoabende, und machen unser Clubhaus auf!", schlug Lorelai begeistert vor. Lane fiel ihr um den Hals.
"Danke, danke, danke!" rief sie.
Jess stand auf. "Ich geh dann mal. Wir reden später weiter, ok?" Er küsste Rory und ging dann. Neugierig sahen Lorelai und Lane Rory an.
"Was?", fragte sie.
"Habt ihr über etwas wichtiges geredet, bevor ich kam?", fragte Lane unschuldig.
"Oh, ihr seid ja gar nicht neugierig!", grinste Rory. "Aber wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Jess und ich wollen in Urlaub fahren!"
"Cool!", quitschte Lane.
"Wohin denn?", fragte Lorelai. Rory zuckte die Schultern.
"Das wissen wir noch nicht. Wir wollen einfach kurz raus, bevor Jess wieder in die Schule muss und ich.... na ja, und ich zu Hause rumsitze."
"Das hört sich doch gut an! Ihr werdet bestimmt Spaà haben."
"Ja, das hoffe ich auch. Aber es wird warscheinlich nur ein Wochende werden, weil das sonst zu teuer wird."
"Naah, ich denke, Mami kann was dazu steuern!" Grinste Lorelai. Rory fiel ihr um den Hals.
"Ach, warum können Sie nicht auch meine Mutter sein?", seufzte Lane.
"Ha, sag das heute Abend nochmal ,wenn meine sterblichen Ãberreste von meiner Mutter wiederkommen!" Gequält wandte Lorelai sich an Rory.
"Kannst du nicht mitkommen? Das würde es mir unglaublich erleichtern! Bitte, bitte biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitte!"
Rory schüttelte den Kopf. "Noch nicht. Ich komm vielleicht nächstes Mal mit!"
"Wenn´s ein nächstes Mal geben wird!", brummte Lorelai beleidigt.
"Mum, komm schon!", versuchte Rory, zu trösten. "Luke ist doch auch da!"
"Hm", machte Lorelai nur.
[B]Kapitel neunundfünfzig[/B]
"Hey Rory!" Jess kam gerade aus dem Badezimmer, als Rory in die Wohnung trat. Rory setzte sich an den Küchentisch, während Jess ihnen etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holte.
"Wir waren noch gar nicht fertig mit unseren Reiseplänen!"
Jess setzte sich zu ihr. "Stimmt. Wohin soll es eigentlich gehen?"
Rory zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Wie wäre es....... mit New York?"
"New York?" Jess sah Rory erstaunt an. "Was willst du denn da?"
"Wie, was will ich da? Urlaub machen! AuÃerdem ist es bestimmt schön dort, und du kannst mir zeigen, wo du gewohnt hast!"
"Na gut." Jess schien zwar immer noch nicht begeistert, aber er stimmte zu. "Und wann?"
"Bald, denke ich mal. Der Sommer dauert ja nicht ewig, dann musst du wieder in die Schule, und ich....." Rory schluckte. Ihr fiel es immer noch nicht leicht, dass sie nach dem Sommer nicht nach Yale gehen würde, sondern.... tja, sondern nichts tun würde. Jess legte ihr einen Arm um die Schultern.
"Hey, Kopf hoch, mein Sonnenschein. Du sitzst doch nicht nur rum, sondern....." Er brach ab. Auffordern sah Rory ihn an.
"Ja, was mach ich denn? Das ist doch idiotisch, wieso sollst du in die Schule gehen UND arbeiten, während ich nicht mehr in die Schule gehe und nicht arbeite? Wo ist da die Logik? Warum kann ich nicht arbeiten, während du dich auf die Schule konzentrierst? Das ist ein wichtiges Jahr, und du kannst immerhin noch nach dem Abschluss dich zu Tode arbeiten! Ich bin erst im vierten Monat, man sieht kaum erst was, es sei denn man nimmt sich eine Lupe und kommt auf zwei Millimeter Nähe, und ich denke nicht, dass das Baby rauskullert, wenn ich arbeite!"
Jess sah sie wenig begeistert an. "Ich will aber nicht, dass du arbeitest!"
"Wieso nicht?"
"Weil ich arbeiten werde!"
"Jess."
"Nope."
"Doch!" Rory sprang wütend auf. "Nur weil du es nicht willst, heiÃt das doch nicht, dass ich es auch nicht mache! Wir sind doch nicht im Mittelalter!"
"Oh doch, My Lady!"
"Machst du dich lustig über mich?"
"Würde ich nie wagen!"
"Jess!"
"Rory, mach kein Drama aus dem ganzen!" Jess kam langsam auf sie zu. "Ich bin einfach der geborene Arbeiter, ich pack das schon! Und ich will alles vermeiden, was dich und das Baby gefährdet, also werde ich arbeiten!"
Rory verdrehte die Augen. "Du verstehst es einfach nicht, oder? Du kannst mir doch keine Vorschriften machen!"
"Rory, komm schon!" Aber Rory schnappte sich ihre Sachen und rauschte durch die Tür, nicht ohne sie vorher heftig zuzuknallen, sodass die Glasscheibe klirrte.
Punkt halb sieben stand Luke vor der Verande der Gilmores und klingelte. Ãberrascht blickte er Lane an, die die Tür öffnete.
"Was machst du denn hier?"
"Ich wohne jetzt hier!", quitschte Lane vergnügt und schob Luke herein. "Ich soll Ihnen von Lorelai ausrichten, dass sie noch etwas braucht und sie das nächste Mal bitte nicht so pünktlich sein sollen!", quasselte sie munter drauslos, während sie und Luke ins Wohnzimmer gingen.
"....Und dann hat mich meine Mum eben rausgeworfen, und ich bin hier untergekommen, und jetzt brauche ich nur noch einen Job, und dann ist eingentlich alles perfekt!" Luke saà zusammengesackt in Lorelais Sessel, das Geschicht auf die Hand gestützt, und flehte Lorelai herbei. Lane hatte die ganzen letzten zehn Minuten über ihm ihre ganze Geschichte erzählt
"Sie brauchen nicht vielleicht jemand noch in ihrem Diner, ich mein, ich würde auch nicht auffallen, und die Arbeit erledigen, die gerade anfällt, zum Beispiel putzen, oder einkaufen, Bestellungen aufnehmen, Wechselgeld einsortieren, all das eben?" Sie sah Luke flehend an.
"Ok, klar!", murmelte er, um Lane zum Schweigen zu bringen. Diese sah ihn mit groÃen Augen an.
"Wirklich? Oh, danke, danke, danke, danke! Das ist wirklich groÃartig von Ihnen!" Sie warf sich dem perplexen Luke um den Hals. Zaghaft tätschelte er ihr über den Rücken, als Lorelai die Treppen runterkam.
"So, so, sobald ich schwanger bin, wirfst du dich an jüngere ran!", rief sie gepielt verletzt. Lane sprang wie der Blitz auf und stellte sich Meterweit von Luke entfernt.
"Lorelai, ich wollte nicht.... Ich habe nicht.... Oh mein Gott.....Er hat mir einen Job gegeben!" Lorelai kam lächelnd vor ihr stehen und umarmte sie.
"Lane, ist doch in Ordnung! Ich habe nur Spaà gemacht! Ich glaube, wir müssen dich nochmal von Grund auf erziehen." Sie küsste Luke kurz.
"Bereit zur Schlacht?" Sie wandte sich wieder an Lane. "Hast du eigentlich Rory gesehen?"
Lane schüttelte den Kopf. "Sie wollte noch zu Jess, aber das war vor drei Stunden." In dem Moment sprang die Tür auf und Rory rauschte herein.
"Wir sind nicht im Mittelalter!", rief sie wütend.
"Guter Sinn für die Zeitrechnung!", sagte Lorelai ernst. "Warst du die ganze Zeit bei...."
"Sag bloà nicht seinen Namen!", fauchte Rory und schmiss sich aufs Sofa. Vorsichtig spähten die drei zu ihr.
"Ãhm.....Schatz, was ist passiert?"
Eine Zeitlang starrte Rory nur wütend in die Luft, aber dann platzte es aus ihr heraus.
"Er will nicht, dass ich arbeiten gehe! Hallo, wo leben wir denn? Wieso soll ich die ganze Zeit zu Hause rumsitzten wie ein altes Mütterchen, während er zur Schule geht und arbeitet? Es ist doch viel logischer, wenn ich arbeite? Meine Güte, so ein Baby kullert schon nicht raus, wenn ich ein paar Stunden am Tag arbeite!" Sie warf das Kissen, auf das sie getrommelt hatte, hinter sich. Es traf Luke.
"Autsch! Man, ich kann doch auch nichts dafür, dass er mein Neffe ist und wir ein paar gleiche Gene haben! Ich schäm mich auch jeden Tag dafür!", brummelte er.
"Tschuldigung!", murmelte Rory. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, obwohl sie gar nicht wusste, wieso. Schnell setzten sich ihre Mum und Lane neben sie und strichen ihr tröstend über die Arme.
"Ich will mich nicht streiten, aber ich will einfach nicht zu Hause rumsitzten! Wieso versteht er das nicht?", schluchzte Rory los.
"Ach SüÃe, er macht sich doch nur Sorgen!"
"Dann soll er das lassen!"
"Rory!"
"Nein! Wenn es das heiÃt, schwanger zu sein, dann will ich es nicht mehr sein!" Sie sprang auf und lief in ihr Zimmer.
"Weglaufen bringt dir nichts!", rief Lorelai hinterher. Rory Tür öffnete sich wieder.
"Ich weiÃ, du Schlaumeier, aber solange es mir das Gefühl gibt, dass es was bringt, nützt es mir was! Und jetzt geh zu deinen Eltern und lass dich runtermachen, damit wir uns nachher alle drei im Mitleid suhlen können!", sagte sie finster und knallte die Tür wieder zu. Kopfschüttelnd wandte sich Lorelai zum Gehen, als die Tür abermals aufging.
"Ich brauch Eis!", rief Rory mürrisch, holte zwei riesige Eimer Eis aus dem Kühlschrank sowie zwei Löffel, drehte sich zu Lane und fragte finster:
"Kommst du und suhlst dich mit mir?" Hektisch sprang Lane auf und eilte ihr nach.
"Stehts zu Diensten!"
Kopfschüttelnd sahen Luke und Lorelai ihnen nach.
"Wirst du auch so ein Hormon- Monster werden?", fragte Luke voll grauenhafter Vorahnung.
"Wenn du mich davon abhälst!" Grinsend hakte sich Lorelai bei ihm ein und sie gingen zum Auto.
[B]Kapitel sechzig[/B]
Zehn vor Sieben standen Lorelai und Luke vor dem Haus der Gilmores und klingelten.
"Bitte versprech mir, dass du mir beistehst, und nichts persönlich nimmst, was sie sagen, ok?", bat Lorelai, ehe ein neues Hausmädchen die Tür öffnete.
"Ihre Mutter bittet sie ins Wohnzimmer", sagte sie, ehe sie den beiden ihre Mäntel abnahm. Zögernd kamen sie herein, wo Richard und Emily schon warteten. Freudig stand Emily auf und schloss Lorelai in die Arme.
"Da seid ihr ja!", rief sie fröhlich und schob sie zum Sofa.
"Wie geht es Rory?", fragte sie leise, als sie zum Getränketisch ging.
"Rory geht es gut, Mum. Sie und Jess streiten im Moment, wer arbeiten gehen soll, aber sonst ist alles in Ordnung." Sie stellte sich neben Emily. "Sie vermisst euch", fügte sie leise hinzu. Emily nickte traurig, fasste sich dann aber wieder.
"Keiner von ihnen sollte arbeiten!", sagte sie in ihrer üblichen Art. "Kannst du das nicht unterbinden?"
"Mum, die beiden sind bald eine Familie, sie brauchen Geld, vovon sollen sie denn leben, hm?", fragte Lorelai vorischtig, um Emily nicht zu verletzen.
"Aber Luke und ich unterstützen sie natürlich, wo wir können!", fügte sie noch hinzu. Emily nickte.
"Aber Rory sollte nicht arbeiten, wenn sie später in der Schwangerschaft ist. Das musst du dann verbieten, Lorelai!" Lorelai nickte ruhig, innerlich war sie jetzt schon genervt.
"Mum, du kennst mich doch!", sagte sie und setzte sich zu Luke. Emily reichte den anderen ihre Drinks, doch Lorelai wehrte ab.
"Ich möchte bitte nur Wasser Mum!" Emily sah sie verwundert an. "Weil..... ich noch fahren muss!", fügte sie schnell hinzu. Luke stöhnte neben ihr leise auf, doch Lorelai stieà ihm ihren Ellbogen in die Seite.
"Nun gut" Emily reichte Lorelai ihr gewünschtes Wasser und setzte sich.
"Nun, ihr beiden, was gibt es denn neues?", fragte Richard und sah sie interessiert an. Lorelai und Luke tauschten einen schnellen Blick, doch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, kam das Hausmädchen herein.
"Das Essen ist fertig!"
~Flashback~
Nervös kam Lorelai langsam die Treppe runter, Jetzt war der Moment gekommen. Jetzt würde sie es ihren Eltern sagen. Lorelai´s Magen flatterte. Sie war froh, noch nichts gegessen zu haben, sonst wäre es spätestens jetzt wieder drauÃen gewesen. Es war schon ein Wunder, dass ihre Eltern es noch nicht mitbekommen hatten, dass sie sich des Ãfteren morgens übergeben musste. Sie atmete noch einmal tief durch. Jetzt stand sie vor dem Wohnzimmer, indem ihre Mutter saÃ. Noch könnte sie umkehren. Doch was dann? Bald würde man es sehen können, und dann würden ihre Eltern sicherlich noch mehr ausflippen als jetzt. Sie atmete tief durch und redete sich Mut zu. Was würde jetzt passieren? Würden sie sie rauschmeiÃen? Nein, dann würden ja die Leute reden. Aber das würden sie auch, wenn sie anfing, immer runder zu werden. Ihr Mut versank in tiefen Zweifeln. Sie konnte doch ihren Eltern nicht so sehr das Herz brechen! Sie waren zwar praktisch nie einer Meinung, aber es waren doch ihre Eltern!
Emily sah auf. "Lorelai, wie lange willst du denn da noch stehen? Komm rein oder lass es bleiben, du machst mich noch ganz verrückt, wenn du im Türrahmen stehst. Und steh gerade, du wirst noch einen Buckel bekommen. Und die Beine zusammen! Eine Lady steht immer akkurat, nicht in sich zusammen gesunken! Hast du denn gar nichts behalten? Wofür haben wir dich denn in eine teure Benimmschule nach Prescott geschickt?" Emily sah sie tadelnd an, und Lorelai seufzte innerlich. Ja, die Benimmschule in Prescott. Lauter feine, verwöhnte Kinder, die brav alles lernte, was ihnen vorgemacht wurde. Einzig allein Christopher, der sie heimlich besucht hatte, machte den Aufenthalt angenehmer. Ja, das war Christopher. Fuhr quer duch Amerika, um sie für zwei Nächte zu besuchen. Und ein Baby zu zeugen. Lorelai kam aus ihren Gedanken und setzte sich auf das steife Sofa gegenüber ihrer Mutter. Sie verteckte ihre Hände unter ihren Beinen.
"Mum?" Sie räusperte sich. "Ich....... ich muss.... dir und Dad...... etwas sagen....."
Emily hob die Augenbrauen. "Dein Vater ist in seinem Büro, er arbeitet. Er möchte nicht gestört werden, es sei denn es ist wichtig. Ist es das?"
Lorelai kniff die Augen zusammen. "Ja, es ist wichtig, Mutter!", sagte sie kühl, fing sich dann aber wieder. "Bitte!", sagte sie etwas weicher. Emily studierte ihr Gesicht und lieà das Hausmädchen dann Richard holen. Er kam und setze sich neben Emily.
"Was ist denn Lorelai? Wenn es geht, fass dich bitte kurz, ich muss noch dringend nach China telefonieren!"
Lorelai schnaubte. Warum, Warum nur konnten ihre Eltern nicht einmal ganz für sie da sein? Wieso musste ihnen alles wichtiger sein als ihre eigene, einzige Tochter? Na schön. Ihre Eltern wollen keine unnötige Zeit verlieren, bitte. Richard musste noch telefonieren, bitte. Sie sollte sich kurz fassen, dann fasste sie sich eben kurz.
"Ich bin schwanger!", sagte sie fest. Keine Angst drang durch ihre Worte. Sie schloss die Augen, in Erwartung, was jetzt kommen würde.
"Wie bitte?", schnappte Emily, Ihre Stimme hätte die Luft zerschneiden können. Lorelai sah ihr mutig entgegen.
"Ich. Bin. Schwanger.", wiederholte sie klar und deutlich. Richard sah sie einfach nur an. Lorelai glaubte, so etwas wie Trauer oder Enttäuschung zu sehen, auf keinen Fall Wut, wie sie dachte. Doch Emily lenkte sie wieder ab.
"Wie weit?", fragte sie kalt. Lorelai antwortete nicht sofort. "Wie weit, Lorelai? Jetzt rede doch endlich!", rief sie ungeduldig. Das Hausmädchen kam, dch Emily winkte hart ab. "Nicht jetzt!"
"Dritter Monat.", sagte Lorelai, als das Hausmädchen wieder verschwand.
"Dritter Monat? Dritt.... Lorelai! Wie kannst du uns so etwas solange verschweigen?", rief Emily aufgebracht.
"Wann hätte ich es euch denn erzählen sollen? Hätte ich sagen sollen: 'Ach ja Mum, ich bin schwanger, und wann gehen wir zum Treffen der Stiefmütterchen morgen?' Wäre es euch so lieb gewesen? Ihr habt doch nie Zeit!"
"Schieb deinen Fehler nicht auf uns!", rief Emily.
"Fehler? Mum, ich bekomme ein Kind! Das kannst du doch keinen Fehler nennen! AuÃerdem hab ich mir das sicher nicht ausgesucht! Ich habe es euch auÃerdem verschwiegen, weil ich nicht sicher war, ob ich das Kind bekommen werde!"
"Und das hast du einfach so ohne uns entschieden?"
"Nein, ihr habt mitentschieden. Indem ihr euch nämlich lieber um Wohltätigkeitsverantstaltungen gekümmert habt, ist mein Baby langsam aber sicher in mir gewachsen!"
"Man kann es also nicht mehr wegmachen lassen?", fragte Richard brüchig. Lorelai schüttelte den Kopf.
"Nein, man kann es nicht 'weg machen lassen'! Und ich werde mein Baby auch nicht abgeben!"
"Du bist noch minderjährig junges Fräulein, wir haben Verantwortung für dich zu übernehmen! Solange du noch nicht volljährig bist, und in diesem Haus lebst, tust du, was wir dir sagen!"
Lorelai sprang auf. "Jetzt kommt mir nicht mit diesen Sprüchen aus der Mottenkiste! Ihr könnt nicht über mein Baby bestimmen! Und ich habe doch nie das getan, was ihr wolltet! Wie sonst hätte ich schwanger werden können! Ihr habt auch Mitschuld dran, das könnt iht nicht leugnen!"
Richard stand ebenfalls auf. Erstaunt sah Lorelai ihn an. Ihr kam es vor, als ob er um Meter gewachsen wäre.
"Rede nicht in diesem Ton mit uns, Lorelai! Und wage es nicht, uns die Schuld dafür zuzuschieben! Du willst doch immer so erwachsen sein, dann gehört auch dazu, aufzupassen, dass so etwas nicht passiert!"
Lorelai kamen sie Tränen. Um sie ihren Eltern ja nicht zu zeigen, lief sie in ihr Zimmer.
Richerd setzte sich wieder. Plötzlich war er sehr müde. Er fühlte sich um Jahre gealtert.
"Was haben wir nur falsch gemacht?", fragte Emily. Verwundert hörte er Traurigkeit aus der Stimme einer Frau.
~Flashback Ende~
[/B]Lorelai schnappte nach Luft. Luke musste sich stark zusammenreiÃen, um nicht laut loszulachen. Das Bild, dass sich ihm bot, war aber auch zu komisch.
Lorelai saà auf dem Hocker, während Babette sie, auf den Zehenspitzen auf einem Stuhl stehend, von hinten umarmte.
"Lorelai, SüÃe! Das ist ja wunderbar! Schwanger!! Oh, das Kind wird ein Götterknabe - bei euren sexy Hintern!" Lorelai´s Gesicht, das langsam röter wurde, warf Luke vorwurfsvolle und zugleich hilflose Blicke zu.
"Ãhm.... Babette.... möchttest du dich nicht setzen?"
"Ah, nein, ich muss euch noch ein bisschen weiter beglückwünschen!", sagte Babette munter und umklammerte Lorelai noch ein bisschen fester, woraufhin diese würgte.
"Ok Babette, setzt dich hin, sonst erwürgst du Lorelai noch und das war´s dann mit dem Baby!" Erschrocken lieà Babette Lorelai los, als ob sie sich an ihr verbrannt hätte.
"Meine Güte SüÃe, du sagst aber auch nichts!" Sie sah Lorelai vorwurfsvoll an, welche den Blick ungläubig erwiderte.
"Wie denn, wenn du mir die Luft abwürgst?"
"Ach papperlapapp, hab ich dir schon mal erzählt, wie ich noch die Nationalhymne gesungen habe, obwohl eine riesige Boa mir die Luft abgeschnürt hat?" Lorelai sah sie einen Augenblick stumm an, sagte dann aber verwirrt:
"Ãh, nein, aber spar dir das für Weihnachten auf."
"Mach ich. Also, ich muss Pierpont das erzählen. Und Patty, und den anderen- obwohl- darf ich das denn?"
"DU fragst, ob du etwas weitererzählen darfst? Ihr fragt doch sonst nie!"
"Ja, schon - aber diemal will ich keinen Streit zwischen dir und deinen Eltern riskieren, ihr habt euch doch gerade erst vertragen!"
"Woher weiÃt du das denn schon wieder?"
"Ach SüÃe, dachtest du wirklich, wir würden nicht mitbekommen, dass du und deine Mutter letztens auf der Treppe euch so süà versöhnt habt?"
"Ãhm.... Um ehrlich zu sein, ja!"
"Ach komm schon, wir leben in Stars Hollow!"
"Tja, das hätte ich mir denken können. Ich dachte doch tatsächlich, ich lebe seit sechs Jahren in Hartford."
"Ãhm...." Babette war verwirrt. "Wie auch immer. Ich geh dann mal. Macht´s gut ihr SüÃen!"
Und schon war sie weg. Luke konnte nicht mehr, er lachte los. Beleidigt stieà Lorelai ihm ihren Arm in die Rippen.
"Vielen Dank für deine Hilfe!"
"Du hast doch gehört, Babette hat sogar schon mal die Nationalhymnme mit einer Boa um den Hals gesungen!"
"Aber, meine Frage hast du immer noch nicht beantwortet: Sagst du es jetzt deinen Eltern?"
"Ich muss ins Hotel!" Lorelai packte schnell ihre Sachen, drückte Luke einen schnellen Kuss auf die Wange und lief zur Tür.
"Du kannst deiner Mutter nicht entfliehen!", rief Luke ihr hinterher.
"Was machst du eigentlich den Rest der Ferien?", fragte Rory Jess nach einer Weile. Sie saÃen immer noch auf der Veranda und sonnten sich.
"Hm, keine Ahnung. Eigentlich habe ich nichts besonderes vor. Du?"
"Ich weià nicht.... ich dachte, vielleicht könnten wir..."
"Was?"
"Vielleicht könnten wir ja irgendwie.... wegfahren. Nur wir beide. Nicht lange, vielleicht für eine Woche, das wär doch cool, oder? Wir hätten dann mal richtig Zeit für uns, um Ferien zu machen, weil du ja bald wieder in die Schule gehst, und ich..... tja, und ich nichts mache." Sie setzte sich auf. Jess sah sie überrascht an.
"Was sagst du?"
"Das hört sich super an. Wo wollen wir denn hin?"
Rory freute sich, dass Jess von ihrem Vorschlag begeistert war.
"Ich weià nicht. Wr könnten doch einfach ins Blaue fahren, und sehen, wo es uns hinführt. Oder?" Sie legte den Kopf schief und lächelte Jess an. Dieser küsst sie sanft uind nickte.
"Von mir aus. Lass uns Ferien machen!"
Kapitel achtundfünfzig
Lorelai sah sich gerade das alte Dragonfly Inn an, dass ja jetzt ihr gehörte, und schwelgte in Tagträumen, wie es nach der Renovierung aussehen könnte. Auf einmal hörte sie Sookie.
"Hey SüÃe, was machst du denn hier?" Sie stellte sich neben Lorelai.
"Ach, ich dachte, ich komm mal her, und seh, wie es mit der Renovierung vorankommt,. Sehr viel ist ja noch nicht getan."
"Ja, aber es wird. Und dann haben wir unseren eigenen Laden!" Sookie quitschte vor Freude.
"Ja, das stimmt. Unser eigener Laden!" Verträumt legte Lorelai die Hände auf ihren Bauch. Sookie sah sie mit groÃen Augen an.
"Nein?"
Lorelai nickte glücklich.
"Ja!"
"Oh, ich freu mich so, ich freu mich so!" Sookie tanzte im Kreis um Lorelai rum und fiel ihr schlieÃlich in die Arme. Kichernd hüpften sie auf und ab, bis sie durch ein Räuspern gestört wurden.
"Ich sagte doch, du kannst deiner Mutter nicht entfliehen, und mir auch nicht!" Luke baute sich vor Lorelai auf. Verwirrt sah Sookie von einem zum anderen.
"Wieso sollte sie das tun?"
Lorelai winkte ab. "Ist nicht so wichtig!"
"Ist es doch!"
"Er will, dass ich es meiner Mutter sage, aber ich will nicht. Wir fangen gerade erst damit an, uns wieder eine Beziehung aufzubauen, die so dünn ist wie Seide, und ich bin doch nicht lebensmüde und sag ihr dann jetzt, dass ich wieder unverheiratet schwanger geworden bin!"
"Aber irgendwann musst du das doch tun!"
"Irgendwann ist doch nicht jetzt!"
"Ich kanns ihr sagen!", bot Sookie an, doch Lorelai schüttelte den Kopf.
"Dann muss Davey leider ohne Mutter aufwachsen!"
Luke verdrehte die Augen. "Du übertreibst ohne MaÃen!"
"Rory!" gelllte es schon von Weitem über den Rasen. Verwundert richtete Rory sich auf und sah Lane entgegen, die aufgeregt auf sie zulief. Atemlos stoppte sie und rang nach Luft.
"Lane! Was ist passiert?" Besorgt musterte Rory ihre beste Freundin.
"Meine Mum hat mich rausgeworfen!" Geschockte sah Rory sie an.
"Sie hat was?"
"Sie hat mich rausgeworfen!", wiederholte Lane.
"Oh Gott, erzähl mir alles. Aber setzt dich erstmal!" Sie und Jess rückten näher zusammen, sodass auch Lane Platz hatte.
"Also, was ist passiert?" Fürsorglich legte Rory ihren Arm um Lanes Schultern.
"Nun ja, ich wusste nicht, was ich machen sollte, wegen Daves und meinem Urlaub, also..... habe ich sie einfach gefragt. Ich habe sie gefragt, ob ich mit meinem Nicht- Koreanischen Freund in einen Urlaub ans andere Ende von Amerika fahren kann, wo wir womöglich auch noch in einem Zimmer, wer weià ob in einem Bett, schlafen werden."
"Und?"
"Sie meinte sofort: Nein. Und das hat mich so enttäuscht, ich meine, ich hatte damit gerechnet, aber es hätte ja doch sein können, und deswegen ist dann alles aus mir rausgeplatzt: Dass Dave und ich schon länger zusammen sind, dass wir in einer Band Rocksongs spielen, dass wir schon einen Gig auf ner Party hatten, dass ich nicht aufs Advetisten College gehen will, einfach alles!"
"Oh, Lane! Und dann?"
"Dann hat sie mich eine Weile lang stumm angesehen, bevor sie sagte: Dann ziehst du aus und führst woanders diese Leben! Tja, und jetzt bin ich obdachlos!"
Rory nahm Lane in den Arm. Sie konnte nicht glauben, dass Mrs. Kim das getan hatte. Leise schluchzte Lane in Rorys Schulter.
"Was mach ich denn jetzt nur?"
Nun ja....., wenigstens kannst du jetzt mit Dave in den Urlaub fahren!", versuchte Rory, sie aufzumuntern.
"Aber danach? Wo soll ich denn jetzt wohnen? Ich muss mir einen Job suchen, und Geld verdienen, und...."
"Lane, warte. Beruhig dich erstmal, komm runter, und dann überlegen wir gemeinsam. Ok?" Lane schiefte und nickte.
"Schreibst du mir auch eine Liste?"
"Ich setz mich gleich daran!"
"Rory, ich glaube, die Welt geht heute Abend unter! Luke und Sookie haben mich gezwungen, heute Abend meinen Eltern zu erzählen, dass ich schwanger bin! Deswegen wollte ich dich fragen, ob du vielleicht mittkommst, und mir beistehst, Rory Engel, Schatz?" Lorelai lief über den Rasen auf die drei zu. "Hey, was blast ihr denn für Trübsal?"
"Lane´s Mutter hat sie rausgeworfen!"
"Nein!", rief Lorelai empört. Lane nickte traurig.
"Wo willst du denn jetzt bleiben?" Als Lane die Schultern zuckte, hellte sich Lorelais Miene auf.
"Bleib bei uns!"
"Was?"
"Ja! Du kannst bei uns bleiben! Das wird cool, wir hören deine CDs, singen falsch mit, wir führen dich in die Fast Food Welt ein, und in unsere Videoabende, und machen unser Clubhaus auf!", schlug Lorelai begeistert vor. Lane fiel ihr um den Hals.
"Danke, danke, danke!" rief sie.
Jess stand auf. "Ich geh dann mal. Wir reden später weiter, ok?" Er küsste Rory und ging dann. Neugierig sahen Lorelai und Lane Rory an.
"Was?", fragte sie.
"Habt ihr über etwas wichtiges geredet, bevor ich kam?", fragte Lane unschuldig.
"Oh, ihr seid ja gar nicht neugierig!", grinste Rory. "Aber wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Jess und ich wollen in Urlaub fahren!"
"Cool!", quitschte Lane.
"Wohin denn?", fragte Lorelai. Rory zuckte die Schultern.
"Das wissen wir noch nicht. Wir wollen einfach kurz raus, bevor Jess wieder in die Schule muss und ich.... na ja, und ich zu Hause rumsitze."
"Das hört sich doch gut an! Ihr werdet bestimmt Spaà haben."
"Ja, das hoffe ich auch. Aber es wird warscheinlich nur ein Wochende werden, weil das sonst zu teuer wird."
"Naah, ich denke, Mami kann was dazu steuern!" Grinste Lorelai. Rory fiel ihr um den Hals.
"Ach, warum können Sie nicht auch meine Mutter sein?", seufzte Lane.
"Ha, sag das heute Abend nochmal ,wenn meine sterblichen Ãberreste von meiner Mutter wiederkommen!" Gequält wandte Lorelai sich an Rory.
"Kannst du nicht mitkommen? Das würde es mir unglaublich erleichtern! Bitte, bitte biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitte!"
Rory schüttelte den Kopf. "Noch nicht. Ich komm vielleicht nächstes Mal mit!"
"Wenn´s ein nächstes Mal geben wird!", brummte Lorelai beleidigt.
"Mum, komm schon!", versuchte Rory, zu trösten. "Luke ist doch auch da!"
"Hm", machte Lorelai nur.
[B]Kapitel neunundfünfzig[/B]
"Hey Rory!" Jess kam gerade aus dem Badezimmer, als Rory in die Wohnung trat. Rory setzte sich an den Küchentisch, während Jess ihnen etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holte.
"Wir waren noch gar nicht fertig mit unseren Reiseplänen!"
Jess setzte sich zu ihr. "Stimmt. Wohin soll es eigentlich gehen?"
Rory zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Wie wäre es....... mit New York?"
"New York?" Jess sah Rory erstaunt an. "Was willst du denn da?"
"Wie, was will ich da? Urlaub machen! AuÃerdem ist es bestimmt schön dort, und du kannst mir zeigen, wo du gewohnt hast!"
"Na gut." Jess schien zwar immer noch nicht begeistert, aber er stimmte zu. "Und wann?"
"Bald, denke ich mal. Der Sommer dauert ja nicht ewig, dann musst du wieder in die Schule, und ich....." Rory schluckte. Ihr fiel es immer noch nicht leicht, dass sie nach dem Sommer nicht nach Yale gehen würde, sondern.... tja, sondern nichts tun würde. Jess legte ihr einen Arm um die Schultern.
"Hey, Kopf hoch, mein Sonnenschein. Du sitzst doch nicht nur rum, sondern....." Er brach ab. Auffordern sah Rory ihn an.
"Ja, was mach ich denn? Das ist doch idiotisch, wieso sollst du in die Schule gehen UND arbeiten, während ich nicht mehr in die Schule gehe und nicht arbeite? Wo ist da die Logik? Warum kann ich nicht arbeiten, während du dich auf die Schule konzentrierst? Das ist ein wichtiges Jahr, und du kannst immerhin noch nach dem Abschluss dich zu Tode arbeiten! Ich bin erst im vierten Monat, man sieht kaum erst was, es sei denn man nimmt sich eine Lupe und kommt auf zwei Millimeter Nähe, und ich denke nicht, dass das Baby rauskullert, wenn ich arbeite!"
Jess sah sie wenig begeistert an. "Ich will aber nicht, dass du arbeitest!"
"Wieso nicht?"
"Weil ich arbeiten werde!"
"Jess."
"Nope."
"Doch!" Rory sprang wütend auf. "Nur weil du es nicht willst, heiÃt das doch nicht, dass ich es auch nicht mache! Wir sind doch nicht im Mittelalter!"
"Oh doch, My Lady!"
"Machst du dich lustig über mich?"
"Würde ich nie wagen!"
"Jess!"
"Rory, mach kein Drama aus dem ganzen!" Jess kam langsam auf sie zu. "Ich bin einfach der geborene Arbeiter, ich pack das schon! Und ich will alles vermeiden, was dich und das Baby gefährdet, also werde ich arbeiten!"
Rory verdrehte die Augen. "Du verstehst es einfach nicht, oder? Du kannst mir doch keine Vorschriften machen!"
"Rory, komm schon!" Aber Rory schnappte sich ihre Sachen und rauschte durch die Tür, nicht ohne sie vorher heftig zuzuknallen, sodass die Glasscheibe klirrte.
Punkt halb sieben stand Luke vor der Verande der Gilmores und klingelte. Ãberrascht blickte er Lane an, die die Tür öffnete.
"Was machst du denn hier?"
"Ich wohne jetzt hier!", quitschte Lane vergnügt und schob Luke herein. "Ich soll Ihnen von Lorelai ausrichten, dass sie noch etwas braucht und sie das nächste Mal bitte nicht so pünktlich sein sollen!", quasselte sie munter drauslos, während sie und Luke ins Wohnzimmer gingen.
"....Und dann hat mich meine Mum eben rausgeworfen, und ich bin hier untergekommen, und jetzt brauche ich nur noch einen Job, und dann ist eingentlich alles perfekt!" Luke saà zusammengesackt in Lorelais Sessel, das Geschicht auf die Hand gestützt, und flehte Lorelai herbei. Lane hatte die ganzen letzten zehn Minuten über ihm ihre ganze Geschichte erzählt
"Sie brauchen nicht vielleicht jemand noch in ihrem Diner, ich mein, ich würde auch nicht auffallen, und die Arbeit erledigen, die gerade anfällt, zum Beispiel putzen, oder einkaufen, Bestellungen aufnehmen, Wechselgeld einsortieren, all das eben?" Sie sah Luke flehend an.
"Ok, klar!", murmelte er, um Lane zum Schweigen zu bringen. Diese sah ihn mit groÃen Augen an.
"Wirklich? Oh, danke, danke, danke, danke! Das ist wirklich groÃartig von Ihnen!" Sie warf sich dem perplexen Luke um den Hals. Zaghaft tätschelte er ihr über den Rücken, als Lorelai die Treppen runterkam.
"So, so, sobald ich schwanger bin, wirfst du dich an jüngere ran!", rief sie gepielt verletzt. Lane sprang wie der Blitz auf und stellte sich Meterweit von Luke entfernt.
"Lorelai, ich wollte nicht.... Ich habe nicht.... Oh mein Gott.....Er hat mir einen Job gegeben!" Lorelai kam lächelnd vor ihr stehen und umarmte sie.
"Lane, ist doch in Ordnung! Ich habe nur Spaà gemacht! Ich glaube, wir müssen dich nochmal von Grund auf erziehen." Sie küsste Luke kurz.
"Bereit zur Schlacht?" Sie wandte sich wieder an Lane. "Hast du eigentlich Rory gesehen?"
Lane schüttelte den Kopf. "Sie wollte noch zu Jess, aber das war vor drei Stunden." In dem Moment sprang die Tür auf und Rory rauschte herein.
"Wir sind nicht im Mittelalter!", rief sie wütend.
"Guter Sinn für die Zeitrechnung!", sagte Lorelai ernst. "Warst du die ganze Zeit bei...."
"Sag bloà nicht seinen Namen!", fauchte Rory und schmiss sich aufs Sofa. Vorsichtig spähten die drei zu ihr.
"Ãhm.....Schatz, was ist passiert?"
Eine Zeitlang starrte Rory nur wütend in die Luft, aber dann platzte es aus ihr heraus.
"Er will nicht, dass ich arbeiten gehe! Hallo, wo leben wir denn? Wieso soll ich die ganze Zeit zu Hause rumsitzten wie ein altes Mütterchen, während er zur Schule geht und arbeitet? Es ist doch viel logischer, wenn ich arbeite? Meine Güte, so ein Baby kullert schon nicht raus, wenn ich ein paar Stunden am Tag arbeite!" Sie warf das Kissen, auf das sie getrommelt hatte, hinter sich. Es traf Luke.
"Autsch! Man, ich kann doch auch nichts dafür, dass er mein Neffe ist und wir ein paar gleiche Gene haben! Ich schäm mich auch jeden Tag dafür!", brummelte er.
"Tschuldigung!", murmelte Rory. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, obwohl sie gar nicht wusste, wieso. Schnell setzten sich ihre Mum und Lane neben sie und strichen ihr tröstend über die Arme.
"Ich will mich nicht streiten, aber ich will einfach nicht zu Hause rumsitzten! Wieso versteht er das nicht?", schluchzte Rory los.
"Ach SüÃe, er macht sich doch nur Sorgen!"
"Dann soll er das lassen!"
"Rory!"
"Nein! Wenn es das heiÃt, schwanger zu sein, dann will ich es nicht mehr sein!" Sie sprang auf und lief in ihr Zimmer.
"Weglaufen bringt dir nichts!", rief Lorelai hinterher. Rory Tür öffnete sich wieder.
"Ich weiÃ, du Schlaumeier, aber solange es mir das Gefühl gibt, dass es was bringt, nützt es mir was! Und jetzt geh zu deinen Eltern und lass dich runtermachen, damit wir uns nachher alle drei im Mitleid suhlen können!", sagte sie finster und knallte die Tür wieder zu. Kopfschüttelnd wandte sich Lorelai zum Gehen, als die Tür abermals aufging.
"Ich brauch Eis!", rief Rory mürrisch, holte zwei riesige Eimer Eis aus dem Kühlschrank sowie zwei Löffel, drehte sich zu Lane und fragte finster:
"Kommst du und suhlst dich mit mir?" Hektisch sprang Lane auf und eilte ihr nach.
"Stehts zu Diensten!"
Kopfschüttelnd sahen Luke und Lorelai ihnen nach.
"Wirst du auch so ein Hormon- Monster werden?", fragte Luke voll grauenhafter Vorahnung.
"Wenn du mich davon abhälst!" Grinsend hakte sich Lorelai bei ihm ein und sie gingen zum Auto.
[B]Kapitel sechzig[/B]
Zehn vor Sieben standen Lorelai und Luke vor dem Haus der Gilmores und klingelten.
"Bitte versprech mir, dass du mir beistehst, und nichts persönlich nimmst, was sie sagen, ok?", bat Lorelai, ehe ein neues Hausmädchen die Tür öffnete.
"Ihre Mutter bittet sie ins Wohnzimmer", sagte sie, ehe sie den beiden ihre Mäntel abnahm. Zögernd kamen sie herein, wo Richard und Emily schon warteten. Freudig stand Emily auf und schloss Lorelai in die Arme.
"Da seid ihr ja!", rief sie fröhlich und schob sie zum Sofa.
"Wie geht es Rory?", fragte sie leise, als sie zum Getränketisch ging.
"Rory geht es gut, Mum. Sie und Jess streiten im Moment, wer arbeiten gehen soll, aber sonst ist alles in Ordnung." Sie stellte sich neben Emily. "Sie vermisst euch", fügte sie leise hinzu. Emily nickte traurig, fasste sich dann aber wieder.
"Keiner von ihnen sollte arbeiten!", sagte sie in ihrer üblichen Art. "Kannst du das nicht unterbinden?"
"Mum, die beiden sind bald eine Familie, sie brauchen Geld, vovon sollen sie denn leben, hm?", fragte Lorelai vorischtig, um Emily nicht zu verletzen.
"Aber Luke und ich unterstützen sie natürlich, wo wir können!", fügte sie noch hinzu. Emily nickte.
"Aber Rory sollte nicht arbeiten, wenn sie später in der Schwangerschaft ist. Das musst du dann verbieten, Lorelai!" Lorelai nickte ruhig, innerlich war sie jetzt schon genervt.
"Mum, du kennst mich doch!", sagte sie und setzte sich zu Luke. Emily reichte den anderen ihre Drinks, doch Lorelai wehrte ab.
"Ich möchte bitte nur Wasser Mum!" Emily sah sie verwundert an. "Weil..... ich noch fahren muss!", fügte sie schnell hinzu. Luke stöhnte neben ihr leise auf, doch Lorelai stieà ihm ihren Ellbogen in die Seite.
"Nun gut" Emily reichte Lorelai ihr gewünschtes Wasser und setzte sich.
"Nun, ihr beiden, was gibt es denn neues?", fragte Richard und sah sie interessiert an. Lorelai und Luke tauschten einen schnellen Blick, doch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, kam das Hausmädchen herein.
"Das Essen ist fertig!"
~Flashback~
Nervös kam Lorelai langsam die Treppe runter, Jetzt war der Moment gekommen. Jetzt würde sie es ihren Eltern sagen. Lorelai´s Magen flatterte. Sie war froh, noch nichts gegessen zu haben, sonst wäre es spätestens jetzt wieder drauÃen gewesen. Es war schon ein Wunder, dass ihre Eltern es noch nicht mitbekommen hatten, dass sie sich des Ãfteren morgens übergeben musste. Sie atmete noch einmal tief durch. Jetzt stand sie vor dem Wohnzimmer, indem ihre Mutter saÃ. Noch könnte sie umkehren. Doch was dann? Bald würde man es sehen können, und dann würden ihre Eltern sicherlich noch mehr ausflippen als jetzt. Sie atmete tief durch und redete sich Mut zu. Was würde jetzt passieren? Würden sie sie rauschmeiÃen? Nein, dann würden ja die Leute reden. Aber das würden sie auch, wenn sie anfing, immer runder zu werden. Ihr Mut versank in tiefen Zweifeln. Sie konnte doch ihren Eltern nicht so sehr das Herz brechen! Sie waren zwar praktisch nie einer Meinung, aber es waren doch ihre Eltern!
Emily sah auf. "Lorelai, wie lange willst du denn da noch stehen? Komm rein oder lass es bleiben, du machst mich noch ganz verrückt, wenn du im Türrahmen stehst. Und steh gerade, du wirst noch einen Buckel bekommen. Und die Beine zusammen! Eine Lady steht immer akkurat, nicht in sich zusammen gesunken! Hast du denn gar nichts behalten? Wofür haben wir dich denn in eine teure Benimmschule nach Prescott geschickt?" Emily sah sie tadelnd an, und Lorelai seufzte innerlich. Ja, die Benimmschule in Prescott. Lauter feine, verwöhnte Kinder, die brav alles lernte, was ihnen vorgemacht wurde. Einzig allein Christopher, der sie heimlich besucht hatte, machte den Aufenthalt angenehmer. Ja, das war Christopher. Fuhr quer duch Amerika, um sie für zwei Nächte zu besuchen. Und ein Baby zu zeugen. Lorelai kam aus ihren Gedanken und setzte sich auf das steife Sofa gegenüber ihrer Mutter. Sie verteckte ihre Hände unter ihren Beinen.
"Mum?" Sie räusperte sich. "Ich....... ich muss.... dir und Dad...... etwas sagen....."
Emily hob die Augenbrauen. "Dein Vater ist in seinem Büro, er arbeitet. Er möchte nicht gestört werden, es sei denn es ist wichtig. Ist es das?"
Lorelai kniff die Augen zusammen. "Ja, es ist wichtig, Mutter!", sagte sie kühl, fing sich dann aber wieder. "Bitte!", sagte sie etwas weicher. Emily studierte ihr Gesicht und lieà das Hausmädchen dann Richard holen. Er kam und setze sich neben Emily.
"Was ist denn Lorelai? Wenn es geht, fass dich bitte kurz, ich muss noch dringend nach China telefonieren!"
Lorelai schnaubte. Warum, Warum nur konnten ihre Eltern nicht einmal ganz für sie da sein? Wieso musste ihnen alles wichtiger sein als ihre eigene, einzige Tochter? Na schön. Ihre Eltern wollen keine unnötige Zeit verlieren, bitte. Richard musste noch telefonieren, bitte. Sie sollte sich kurz fassen, dann fasste sie sich eben kurz.
"Ich bin schwanger!", sagte sie fest. Keine Angst drang durch ihre Worte. Sie schloss die Augen, in Erwartung, was jetzt kommen würde.
"Wie bitte?", schnappte Emily, Ihre Stimme hätte die Luft zerschneiden können. Lorelai sah ihr mutig entgegen.
"Ich. Bin. Schwanger.", wiederholte sie klar und deutlich. Richard sah sie einfach nur an. Lorelai glaubte, so etwas wie Trauer oder Enttäuschung zu sehen, auf keinen Fall Wut, wie sie dachte. Doch Emily lenkte sie wieder ab.
"Wie weit?", fragte sie kalt. Lorelai antwortete nicht sofort. "Wie weit, Lorelai? Jetzt rede doch endlich!", rief sie ungeduldig. Das Hausmädchen kam, dch Emily winkte hart ab. "Nicht jetzt!"
"Dritter Monat.", sagte Lorelai, als das Hausmädchen wieder verschwand.
"Dritter Monat? Dritt.... Lorelai! Wie kannst du uns so etwas solange verschweigen?", rief Emily aufgebracht.
"Wann hätte ich es euch denn erzählen sollen? Hätte ich sagen sollen: 'Ach ja Mum, ich bin schwanger, und wann gehen wir zum Treffen der Stiefmütterchen morgen?' Wäre es euch so lieb gewesen? Ihr habt doch nie Zeit!"
"Schieb deinen Fehler nicht auf uns!", rief Emily.
"Fehler? Mum, ich bekomme ein Kind! Das kannst du doch keinen Fehler nennen! AuÃerdem hab ich mir das sicher nicht ausgesucht! Ich habe es euch auÃerdem verschwiegen, weil ich nicht sicher war, ob ich das Kind bekommen werde!"
"Und das hast du einfach so ohne uns entschieden?"
"Nein, ihr habt mitentschieden. Indem ihr euch nämlich lieber um Wohltätigkeitsverantstaltungen gekümmert habt, ist mein Baby langsam aber sicher in mir gewachsen!"
"Man kann es also nicht mehr wegmachen lassen?", fragte Richard brüchig. Lorelai schüttelte den Kopf.
"Nein, man kann es nicht 'weg machen lassen'! Und ich werde mein Baby auch nicht abgeben!"
"Du bist noch minderjährig junges Fräulein, wir haben Verantwortung für dich zu übernehmen! Solange du noch nicht volljährig bist, und in diesem Haus lebst, tust du, was wir dir sagen!"
Lorelai sprang auf. "Jetzt kommt mir nicht mit diesen Sprüchen aus der Mottenkiste! Ihr könnt nicht über mein Baby bestimmen! Und ich habe doch nie das getan, was ihr wolltet! Wie sonst hätte ich schwanger werden können! Ihr habt auch Mitschuld dran, das könnt iht nicht leugnen!"
Richard stand ebenfalls auf. Erstaunt sah Lorelai ihn an. Ihr kam es vor, als ob er um Meter gewachsen wäre.
"Rede nicht in diesem Ton mit uns, Lorelai! Und wage es nicht, uns die Schuld dafür zuzuschieben! Du willst doch immer so erwachsen sein, dann gehört auch dazu, aufzupassen, dass so etwas nicht passiert!"
Lorelai kamen sie Tränen. Um sie ihren Eltern ja nicht zu zeigen, lief sie in ihr Zimmer.
Richerd setzte sich wieder. Plötzlich war er sehr müde. Er fühlte sich um Jahre gealtert.
"Was haben wir nur falsch gemacht?", fragte Emily. Verwundert hörte er Traurigkeit aus der Stimme einer Frau.
~Flashback Ende~