12.12.2005, 22:07
[B]Kapitel vierundfünfzig
[/B]"Also, wo wollen wir hin?", fragte Jess, als aus dem Hotel auf die StraÃe gingen. Rory sah sich suchend um.
"Hm, als erstes brauche ich was zu Essen!", sagte sie. Jess nickte und sie machten sich zu einem Hot Dog Stand auf.
Lorelai und Sookie waren mit ihrer Besprechung am Ende. Lorelai wandte sich zum Gehen, aber sie sah Sookie an, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte.
"Sookie? Was ist?"
Sookie versuchte, eine unschuldige Miene zu machen. Das gelang ihr aber nicht. "Ãhm..... Nichts..... Was soll denn sein?"
"Du siehst so aus, als ob du mich um einen Gefallen bitten möchtest, also schieà los!"
Sookie kniff die Augen zusammen. "Na gut. Also, seit Davie da ist, hatten Jackson und ich keinen freien Nachmittag, geschweigedenn einen freien Abend, und ich weià zwar, dass du jetzt bestimmt deine freie Zeit mit Luke verbringen willst, aber...... Jackson hat das Angebot für eine Woche zu einem Seminar nach Washington zu fahren."
"Ein Seminar? Was denn für ein Seminar?", unterbrach Lorelai sie verwirrt.
"Ein Seminar der VFOA - Der Verbände für die Freunde ökoligischem Obstes America, und da sind die Ehefrauen ebenfalls herzlich zugelassen, aber wir können Davie nicht mitnehmen, also....."
"Bittest du mich, Davie, dein neugeborenes, einzigstes Baby, für eine Woche zu nehmen?"
Sookie nickte unsicher. "War ja nur so eine Idee. Vergiss es einfach, ich hätte nicht fragen sollen."
Lorelai strahlte sie jedoch an."Sookie, das ist ja wunderbar! Ich liebe Davey, und ich verspreche dir, gut auf ihn auszupassen!"
Dankbar fiel Sookie ihr um den Hals.
"Danke, danke, danke! Du bist meine beste Freundin!"
Lorelai lachte. "Ja, das weià ich. Also, wann soll es los gehen?"
"In-" Sookie sah auf die Uhr. "Zwei Stunden."
"Was? Oh, Sookie! Du wusstest, dass ich ja sagen werde!"
"Nun ja......Stimmt."
"Na dann mal her mit dem kleinen Racker!"
Eine halbe Stunde später schob Lorelai, voll bepackt mit tausend Taschen, in denen Sachen waren, die Davey "unbedingt brauchte" , mit ihren Sachen und den Ohren voll mit Ermahnungen, den schlafenden Davey in seinem Kinderwagen ins Diner herein. - Und blieb in der Tür stecken. Ãberrascht kam Luke um den Tresen herum und half ihr, den Kinderwagen reinzuhieven.
"Hey, als du gegangen bist, warst du noch schwanger, und jetzt ist das Baby schon da? Hast du Kaffee getrunken?"
Lorelai schmiss sich auf einen Hocker. "Nee, war im Supermarkt und hab mir ein Baby geklaut!", erwiederte sie trocken. "Jetzt mal im ernst. Sookie und Jackson fahren heute auf ein Seminar für gemüseliebende Leute, und da sie seit Davey da ist, keine Zeit für sich hatten, habe ich mich dazu bereit erklärt, Davey für eine Woche zu nehmen. Ich hoffe, dass macht dir nichts aus, oder?"
Luke schüttelte den Kopf. "Hab ich denn eine andere Wahl?"
Lorelai strahlte. "Ich bring dann mal seine und meine Sachen hoch, ok?" Kaum war sie weg, fing Davey an zu weinen. Zögernd ging Luke zum Kinderwagen.
"Shhhhhh!" Er schaukelte sachte den Kinderwagen, doch Davey weinte weiter.
"Luke, SüÃer! Bring den Kleinen doch nach oben!", rief Babette vom Tisch am Fenster aus. Luke nickte und krempelte sich die Ãrmel hoch.
"Na, dann wollen wir doch mal!", sagte er und hob Davey vorsichtig aus dem Kinderwagen auf seinen Arm, und fing an, ihn vorsichtig zu schaukeln. Der Kleine hörte auf, zu weinen und sah Luke mit groÃen Augen an. Sanft strich er Davey über das kleine Köpfchen und ging vorsichtig die Stufen zur Wohnung hoch.
Oben angekommen, kam Lorelai auf ihn zu. "Hey kleiner Mann!", sagte sie und nahm Davey entgegen. "Dich hab ich bis hier oben schreien gehört!" Sie wiegte Davey in ihren Armen, der jetzt an Daumen nuckelte, und ging mit ihm zum Fenster. Luke beobachtete sie fasziniert. Sie spürte seine Blicke und drehte ihren Kopf in seine Richtung.
"Was?", fragte sie unsicher. Luke trat hinter sie und schlang seine Arme um sie.
"Ein Baby steht dir sehr gut!", murmelte er in ihr Ohr. Lorelai drehte sich glücklich lächelnd um.
"Dir aber auch!" Sie warf einen Blick auf Davey, der wieder eingeschlafen war. Vorsichtig legte sie Davey in Jess´ Bett und deckte ihn mit dem Kopfkissen zu. Dann kam sie wieder auf Luke zu, der sie in die Arme nahm.
"Freust du dich wirklich auf unser Baby?", fragte sie leise. Erstaunt sah Luke sie an.
"Natürlich, wieso fragst du?"
Lorelai wiegte den Kopf. "Na ja, wir werden in der ersten Zeit bestimmt schlaflose Nächte haben, und wir sind wohlmöglich gestresst, weil wir Arbeit und Baby unter einem Hut bekommen müssen, und wir müssen uns an ein Baby gewöhnen, und......"
"Und ich liebe dich!", sagte Luke leise.
Lorelai strahlte. "Ich dich auch Luke. Ich dich auch." Sie kuschelte sich in seinen Armen und vergrub den Kopf in seinem Hemd.
[B]Kapitel fünfundfünfzig
[/B]
"So, nachdem wir gestärkt sind, was willst du jetzt machen?", fragte Jess, als sie durch die StraÃen schlenderten.
Rory zuckte die Schultern. "Ich weià es nicht. Wir können ja einfach die StraÃen entlang gehen, und sehen, wo es uns hinführt. Solange wir wieder ins Hotel finden." Sie grinste. "Ich brauch auf jeden Fall ein Souvenir für Mum. Oh, Mum! Die wollte ich ja anrufen." Sie kramte ihr Handy heraus und wählte die Nummer von Lorelai.
Lorelai und Luke schreckten auf, als Lorelais Handy klingelte. Eilig kramte sie es aus ihrer Tasche.
"Hallo?"
"Hey Mum, ich bin´s. Tut mir leid, dass ich mich nicht vorher gemeldet habe, ich habs vergessen."
"Jaja, du und Jess im Hotelzimmer, da vergisst man schonmal die Mutter!", grinste Lorelai. Luke runzelte die Stirn, aber Lorelai winkte ab.
"Mum!", rief Rory empört.
"Lass mir doch ein bisschen SpaÃ! Achja, Luke und ich passen jetzt eine Woche lang auf Davie auf!"
"Ist ja süÃ! Wie macht Luke sich denn als Leihvater?"
Lorelai drehte sich zu Luke, der sich gerade über Davey beugte um zu sehen, ob er noch schlief. Vorsichtig strich er ihm sanft übers winzige Köpfchen. "Er macht sich ganz toll!", schwärmte sie lächelnd. "Wir reden später weiter, ok? Ruf mich aber bei Luke an, ich wohne solange bei ihm!"
"Ah, du wohnst bei Luke! Na dann treibt es nicht zu wild!", grinste Rory. Jetzt war Lorelai an der Reihe, empört zu sein.
"Rory!"
"Ha, was du kannst, kann ich genauso!"
"Ok, machs gut. Hab dich lieb!"
"Ich dich auch Mum. Bye!"
"Bye." Beide legten auf.
"Gehts den beiden gut?", fragte Luke, nachdem Lorelai aufgelegt hatte. Sie nickte. Luke auch.
"Das ist gut. Sie sollten ihre Freizeit geniessen, solange sie noch können. SchlieÃlich werden sie bald sehr groÃer Verantwortung gegenüber stehen. Gott." Er tiegerte durch die Wohnung und blieb schlieÃlich vor dem Fenster stehen. Zögernd trat Lorelai hinter ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. Was war plötzlich mit ihm los? Woher dieser plötzliche Stimmungswandel?
"Luke?", fragte sie leise. Er drehte sich nicht um, betrachtete nur die Sonne, die blutrot in der Erde versank. Ihre Strahlen malten orange, gelbe und rote Schatten auf sein Gesicht. Er schüttelte abwesend den Kopf. "Manchmal denke ich, das ist nur ein Traum. Das kann gar nicht wahr sein. Jess hat sie nicht geschwängert. So vernünftig ist er nun doch, wenigstens auf Verhütung zu achten." Er drehte sich zu Lorelai um. "Warum konnte er nicht an sowas denken? Jedesmal frage ich das. Dann habe ich Bilder vor meinem Kopf, wie Liz mit achtzehn schwanger war. Wie sie einfach abgehauen ist, ihren Hot Dog König geheiratet hat, und von ihm sitzen gelassen wurde. Alleine, mit einem kleinem Baby. So ein kleines Baby wie Davey. So eins werden sie auch bekommen. Gott, ich habe versagt. Liz hat Jess hierher geschickt, damit ich ihn zur Vernunft bringe, und ich lasse zu, dass er Vater wird. Und sie weià es noch nichtmal. Sie wird mich umbringen, ich schwör´s dir." Lorelai schlang ihre Arme um Luke.
"Du hast nicht versagt, Luke! Du bist der beste Onkel, den Jess je hatte! Du lässt ihn weiterhin wohnen, schickst ihn nicht weg wie Liz! Sie hat doch auch Fehler gemacht, jeder tut das! Niemand ist perfekt, Luke! Komm!" Luke drehte sich um und Lorelai umarmte ihn.
"Danke!" Luke lächelte und küsste sie. Langsam, ohne den Kuss zu unterbrechen, sanken sie auf das Sofa. Luke fuhr langsam unter Lorelais Shirt, als Davey anfing, herzzereissend zu weinen. Stöhnend lieà Luke von Lorelai ab und stand auf, ging zu Jess´ Bett und holte den Kleinen heraus. Sanft wiegte er ihn in seinen Armen.
"Na du? Warum weinst du denn? Hast du Hunger? Hat er Hunger?" Er drehte sich zu Lorelai um, die in Daveys Tasche kramte, und in der Küche ihm Milch zubereitete. Dann testete sie an ihrem Handgelenk, ob die Milch zu heià war, und gab Luke die Flasche. Vorsichtig gab er sie Davey, der sofort begierig dran saugte. Langsam ging er mit Davey im Arm zum Sofa und setzte sich wieder neben Lorelai.
"Jetzt können wir ja schonmal an ihm üben", meinte Luke, während Davie den letzten Rest Milch trank.
Lorelai lächelte ihn an. "Klar, Daddy!" Luke musste auch grinsen. Es war komisch, dass diese Wort bald auf ihn zutreffen würde. Daddy.
[B]Kapitel sechsundfünfzig
[/B]Jess und Rory schlenderten durch die riesigen Abteilungen des Macy´s, als eine schrille Stimme hinter ihnen rief: "Jess, Baby! Was machst du denn hier? Komm her, Schatz!" Jess verzog ertappt das Gesicht. "Nein!", stöhnte er und fing einen erstaunten Blick von Rory auf. Er nahm ihre Hand.
"Komm, da müssen wir jetzt durch!"
Er zog die verwirrte Rory mit sich. "Was ist denn los? Und wer war das?", fragte sie, doch da stoppten sie schon vor einer Frau mit blonden Haaren, die Jess herzlich umarmte.
"Jess, mein Baby, warum hast du mir nicht gesagt, dass du in New York bist? Aber wir stehen ja mitten in Macy´s, lasst uns zu mir nach Hause gehen!"
Ehe sie sich versahen, saÃen sie schon in ihrem Wagen und fuhren los.
"Willst du dich nicht mal vorstellen?", fragte Jess nach einiger Zeit.
"Huch, das hab ich ja ganz vergessen, ich bin Liz!", sagte Liz und lächelte in den Rückspiegel zu Rory.
"Liz? HeiÃt das, Sie sind Jess Mum?", fragte Rory erstaunt. Sie hatte sich Jess Mum irgendwie anders vorgestellt.
Liz schütteltte den Kopf. "Du, Schätzchen, mach mich nicht älter als ich bin. Also, du bist?" Sie sah Rory auffordernd an.
"Mum, das ist Rory, Rory, Mum", stellte Jess die beiden vor. Liz grinste. "Rory, ja?"
Als sie bei Liz ankamen, traten sie in ein schönes, helles Apartment. Rory konnte es sich nicht verkneifen, sie hatte das nicht erwartet. Nach allem, was sie von Jess über seine Vergangenheit gehört hatte, dachte sie nicht, dass Liz in so einer schönen Wohnung lebte. Auch Jess sah sich mit Interesse um.
"Seit wann lebst du denn hier?", fragte er erstaunt. Liz strahlte.
"Seit ich TJ kennengelernt habe! Wir sind schon seit einem halben Jahr zusammen, und er ist wirklich gut zu mir! Jetzt arbeitet er noch, aber er kommt am Abend wieder, wenn ihr bleiben wollt?"
"Lieber nicht", murmelte Jess. Rory stieà ihm ihren Ellbogen in die Seite und lächelte Liz an.
"Wir bleiben gerne!" Liz nickte freudig.
"Dann setzt euch mal hin, ich hol und was zu trinken." Sie ging in die Küche und die beiden setzten sich auf Sofa.
Jess schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich bin mal gespannt, wie lange das mal wieder hält. Ich setzte zehn Mäuse darauf, dass sie in spätestens zwei Monaten wieder auf der StraÃe ist oder in irgendeiner Baracke." Rory wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. SchlieÃlich kannte Jess Liz viel besser als sie, deswegen zog sie es vor, zu schweigen, bis Liz wieder kam.
"Warum bist du so still?", fragte Jess nach kurzer Zeit.. Rory wiegte den Kopf.
"Ich weiÃ, ehrlich gesagt, nicht was ich dazu sagen soll, immerhin kenn ich deine Mutter nicht. AuÃerdem ist mir nicht so gut." Jess legte seinen Arm um ihre Schultern, als Liz wiederkam.
"So, jetzt erzählt mal, wie läuft es so bei euch? Wie ist Stars Hollow?" Sie setzte sich und sah die beiden eifrig an. Rory´s Magen krampfte sich stärker zusammen, und ihr wurde klar, was bald passieren würde.
"Ãhm.... Kann ich mal die Toilette benutzen?", fragte sie schüchtern.
Liz nickte. "Klar, erste Tür links!" Rory verlieà eilig das Wohnzimmer. Jess sah ihr besorgt hinterher.
Kapitel siebenundfünfzig
Rory schluchzte leise. Sie hasste es, sich übergeben zu müssen, und hatte Angst, dass Liz es mitbekam. SchlieÃlich wusste sie ja noch nichts, und sie sah doch so glücklich aus, da wollte Rory ihr nicht sagen, dass ihr Sohn Vater werden würde.
Es klopfte leise an der Tür. "Rory?", drang Jess´ Stimme hervor. "Bist du ok?"
Hastig wischte sie sich die Tränen weg. "Ãhm.....A-Alles..... Ok...." Sie merkte, wie ihre Stimme zitterte und verfluchte es. Langsam drückte sich die Klinke runter und Jess kam herein. "Du kannst mir nichts vormachen!", sagte er sanft und hockte sich vor ihr auf den Boden. "Was ist los?"
Rory schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die Haare. "Ich weià auch nicht..... Deine Mum..... wenn sie es rausbekommt...... wie wird sie reagieren? Sie ist so nett, und bestimmt ist sie dann sauer auf dich oder mich oder uns, oder sie hasst uns, und du siehst sie doch so selten, da will ich nicht, dass ihr euch nicht gut versteht, verstehst du?" Jess seufzte und nahm sie in den Arm.
"Ach, Schätzchen, glaubst du wirklich, ich hätte es noch nicht gemerkt? SchlieÃlich war ich vor achtzehn Jahren in der gleichen Situation!" Erschrocken drehte Rory den kopf zur Tür, in der Liz lehnte. Sie lächelte.
"Jetzt sieh mich doch nicht so erschrocken an, ich beisse dich nicht! Ich freu mich, dass mein Baby eine so tolle Freundin hat, und dass ihr ein Baby bekommt, ist doch toll! Na und, dann seid ihr eben jung, ich war es auch, und sieh mal, wie toll Jess geworden ist! Jetzt komm her!" Sie kam zu Rory, zog sie hoch und schloss sie in die Arme. Danach war Jess an der Reihe, obwohl er sich wehrte. "Liz.... ist doch Ok, jetzt lass mich los, ich ersticke noch!", kam es dumpf aus Liz´ Armen hervor. Liz zog Rory mit sich. "Ich habe in meinem Zimmer noch Sachen von damals, die kann ich dir zeigen, wenn du willst!" Rory nickte und Liz zog sie mit sich. Langsam schlenderte Jess ins Wohnzimmer und setzte sich. Rory und Liz kamen auch und setzen sich nebeneinander auf das Sofa. Liz hatte einen Schuhkarton auf dem Schoà und zeigte Rory Fotos.
"Sind Sie.... Ich meine, bist du das?", fragte Rory und zeigte auf ein Foto, auf dem Liz lächelnd vor einem Hot Dog Stand stand und schon einen beachtlichen Bauch hatte. Liz lachte. "Ja, das war eine meiner Flashdance Phasen. Schreckliche Modesünden."
"Und wie weit warst du damals?"
"Ãhm.... Das müsste so siebter Monat sein!"
Rory hob die Augenbrauen. "Wow. Dann werde ich ja bald aussehen wie ein Ballon!"
Liz lachte. "Ja, das dachte ich auch. Irgendwann haben mir nur noch Sachen gepasst, die ungefähr so groà wie Kartoffelsäcke waren."
"Na, dann kommen ja noch tolle Zeiten auf mich zu."
"Ja. Vor allem am Ende der Schwangerschaft war es lästig, so eine Kugel vor sich hin zu schieben. Aber es hat sich gelohnt. Sie dir Jess an!" Jess sah kurz grimmig von seinem Buch auf und lächelte dann zuckersüÃ. Rory fischte ein Foto aus der Schachtel.
"Oooooh, ist das Jess?". fragte sie begeistert. Liz nickte.
"Da war er etwas drei Wochen alt!" Rory konnte sich nicht mehr einkriegen. Jess sah einfach zu süà auf dem Foto aus. Liz hielt ihr einen Strampler unter die Nase.
"Das war sein erster Strampler. SüÃ, oder?" Rory nickte und schwelgte mit Liz weiter in Jess´ Kindheit.
"Hey, Liz, ich bin zu Hause!" kam es später von der Tür. Jess sank grimmig tiefer in seinen Sessel. Liz sprang auf und lief zum Flur.
"Hey, TJ, sieh mal, wer zu Besuch ist!" Sie zog TJ mit sich.
"Das ist mein Baby Jess und seine Freundin Rory." TJ musterte Rory anerkennend. Schüchtern senkte sie den Blick. Jess zog die Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts.
"Wow, da hat Jess aber einen guten Fang gelandet!", sagte TJ. "Ich meine....... Nett, euch kennenzulernen.", fügte er schnell hinzu. Liz verdrehte die Augen und ging Pizza bestellen.
"Meldet euch, wenn ihr Hilfe braucht, und kommt mal öfter vorbei!", sagte Liz beim Abschied. Rory nickte und lieà sich von Liz umarmen. "Und wenn du meine Hilfe brauchst, kannst du dich ruhig melden!", sagte sie noch und umarmte Jess. Dieser muffelte nur, aber als Rory ihm ihren Ellbogen in die Rippen stieÃ, setzte er ein übertriebenes Lächeln auf und sagte: "Aber klar doch Mum!" Liz strubbelte ihm durch die Haare und sie verlieÃen, nachdem sie sich von TJ verabschiedet hatten, die Wohnung.
"Deine Mum ist echt nett!", sagte Rory, als wieder im Hotel waren. Jess nickte. "War es komisch für dich?", fragte sie weiter.
"Ich weià nicht. Sie ist plötzlich so nett, und fürsorglich..... nur leider achtzehn Jahre zu spät." Rory ruschte näher zu ihm.
"War es damals so schlimm?" Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Liz früher nicht so nett war. Jess zuckte die Achseln.
"Ehrlich gesagt will ich jetzt nicht darüber reden, ok?" Er sah sie bittend an und Rory nickte.
[/B]"Also, wo wollen wir hin?", fragte Jess, als aus dem Hotel auf die StraÃe gingen. Rory sah sich suchend um.
"Hm, als erstes brauche ich was zu Essen!", sagte sie. Jess nickte und sie machten sich zu einem Hot Dog Stand auf.
Lorelai und Sookie waren mit ihrer Besprechung am Ende. Lorelai wandte sich zum Gehen, aber sie sah Sookie an, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte.
"Sookie? Was ist?"
Sookie versuchte, eine unschuldige Miene zu machen. Das gelang ihr aber nicht. "Ãhm..... Nichts..... Was soll denn sein?"
"Du siehst so aus, als ob du mich um einen Gefallen bitten möchtest, also schieà los!"
Sookie kniff die Augen zusammen. "Na gut. Also, seit Davie da ist, hatten Jackson und ich keinen freien Nachmittag, geschweigedenn einen freien Abend, und ich weià zwar, dass du jetzt bestimmt deine freie Zeit mit Luke verbringen willst, aber...... Jackson hat das Angebot für eine Woche zu einem Seminar nach Washington zu fahren."
"Ein Seminar? Was denn für ein Seminar?", unterbrach Lorelai sie verwirrt.
"Ein Seminar der VFOA - Der Verbände für die Freunde ökoligischem Obstes America, und da sind die Ehefrauen ebenfalls herzlich zugelassen, aber wir können Davie nicht mitnehmen, also....."
"Bittest du mich, Davie, dein neugeborenes, einzigstes Baby, für eine Woche zu nehmen?"
Sookie nickte unsicher. "War ja nur so eine Idee. Vergiss es einfach, ich hätte nicht fragen sollen."
Lorelai strahlte sie jedoch an."Sookie, das ist ja wunderbar! Ich liebe Davey, und ich verspreche dir, gut auf ihn auszupassen!"
Dankbar fiel Sookie ihr um den Hals.
"Danke, danke, danke! Du bist meine beste Freundin!"
Lorelai lachte. "Ja, das weià ich. Also, wann soll es los gehen?"
"In-" Sookie sah auf die Uhr. "Zwei Stunden."
"Was? Oh, Sookie! Du wusstest, dass ich ja sagen werde!"
"Nun ja......Stimmt."
"Na dann mal her mit dem kleinen Racker!"
Eine halbe Stunde später schob Lorelai, voll bepackt mit tausend Taschen, in denen Sachen waren, die Davey "unbedingt brauchte" , mit ihren Sachen und den Ohren voll mit Ermahnungen, den schlafenden Davey in seinem Kinderwagen ins Diner herein. - Und blieb in der Tür stecken. Ãberrascht kam Luke um den Tresen herum und half ihr, den Kinderwagen reinzuhieven.
"Hey, als du gegangen bist, warst du noch schwanger, und jetzt ist das Baby schon da? Hast du Kaffee getrunken?"
Lorelai schmiss sich auf einen Hocker. "Nee, war im Supermarkt und hab mir ein Baby geklaut!", erwiederte sie trocken. "Jetzt mal im ernst. Sookie und Jackson fahren heute auf ein Seminar für gemüseliebende Leute, und da sie seit Davey da ist, keine Zeit für sich hatten, habe ich mich dazu bereit erklärt, Davey für eine Woche zu nehmen. Ich hoffe, dass macht dir nichts aus, oder?"
Luke schüttelte den Kopf. "Hab ich denn eine andere Wahl?"
Lorelai strahlte. "Ich bring dann mal seine und meine Sachen hoch, ok?" Kaum war sie weg, fing Davey an zu weinen. Zögernd ging Luke zum Kinderwagen.
"Shhhhhh!" Er schaukelte sachte den Kinderwagen, doch Davey weinte weiter.
"Luke, SüÃer! Bring den Kleinen doch nach oben!", rief Babette vom Tisch am Fenster aus. Luke nickte und krempelte sich die Ãrmel hoch.
"Na, dann wollen wir doch mal!", sagte er und hob Davey vorsichtig aus dem Kinderwagen auf seinen Arm, und fing an, ihn vorsichtig zu schaukeln. Der Kleine hörte auf, zu weinen und sah Luke mit groÃen Augen an. Sanft strich er Davey über das kleine Köpfchen und ging vorsichtig die Stufen zur Wohnung hoch.
Oben angekommen, kam Lorelai auf ihn zu. "Hey kleiner Mann!", sagte sie und nahm Davey entgegen. "Dich hab ich bis hier oben schreien gehört!" Sie wiegte Davey in ihren Armen, der jetzt an Daumen nuckelte, und ging mit ihm zum Fenster. Luke beobachtete sie fasziniert. Sie spürte seine Blicke und drehte ihren Kopf in seine Richtung.
"Was?", fragte sie unsicher. Luke trat hinter sie und schlang seine Arme um sie.
"Ein Baby steht dir sehr gut!", murmelte er in ihr Ohr. Lorelai drehte sich glücklich lächelnd um.
"Dir aber auch!" Sie warf einen Blick auf Davey, der wieder eingeschlafen war. Vorsichtig legte sie Davey in Jess´ Bett und deckte ihn mit dem Kopfkissen zu. Dann kam sie wieder auf Luke zu, der sie in die Arme nahm.
"Freust du dich wirklich auf unser Baby?", fragte sie leise. Erstaunt sah Luke sie an.
"Natürlich, wieso fragst du?"
Lorelai wiegte den Kopf. "Na ja, wir werden in der ersten Zeit bestimmt schlaflose Nächte haben, und wir sind wohlmöglich gestresst, weil wir Arbeit und Baby unter einem Hut bekommen müssen, und wir müssen uns an ein Baby gewöhnen, und......"
"Und ich liebe dich!", sagte Luke leise.
Lorelai strahlte. "Ich dich auch Luke. Ich dich auch." Sie kuschelte sich in seinen Armen und vergrub den Kopf in seinem Hemd.
[B]Kapitel fünfundfünfzig
[/B]
"So, nachdem wir gestärkt sind, was willst du jetzt machen?", fragte Jess, als sie durch die StraÃen schlenderten.
Rory zuckte die Schultern. "Ich weià es nicht. Wir können ja einfach die StraÃen entlang gehen, und sehen, wo es uns hinführt. Solange wir wieder ins Hotel finden." Sie grinste. "Ich brauch auf jeden Fall ein Souvenir für Mum. Oh, Mum! Die wollte ich ja anrufen." Sie kramte ihr Handy heraus und wählte die Nummer von Lorelai.
Lorelai und Luke schreckten auf, als Lorelais Handy klingelte. Eilig kramte sie es aus ihrer Tasche.
"Hallo?"
"Hey Mum, ich bin´s. Tut mir leid, dass ich mich nicht vorher gemeldet habe, ich habs vergessen."
"Jaja, du und Jess im Hotelzimmer, da vergisst man schonmal die Mutter!", grinste Lorelai. Luke runzelte die Stirn, aber Lorelai winkte ab.
"Mum!", rief Rory empört.
"Lass mir doch ein bisschen SpaÃ! Achja, Luke und ich passen jetzt eine Woche lang auf Davie auf!"
"Ist ja süÃ! Wie macht Luke sich denn als Leihvater?"
Lorelai drehte sich zu Luke, der sich gerade über Davey beugte um zu sehen, ob er noch schlief. Vorsichtig strich er ihm sanft übers winzige Köpfchen. "Er macht sich ganz toll!", schwärmte sie lächelnd. "Wir reden später weiter, ok? Ruf mich aber bei Luke an, ich wohne solange bei ihm!"
"Ah, du wohnst bei Luke! Na dann treibt es nicht zu wild!", grinste Rory. Jetzt war Lorelai an der Reihe, empört zu sein.
"Rory!"
"Ha, was du kannst, kann ich genauso!"
"Ok, machs gut. Hab dich lieb!"
"Ich dich auch Mum. Bye!"
"Bye." Beide legten auf.
"Gehts den beiden gut?", fragte Luke, nachdem Lorelai aufgelegt hatte. Sie nickte. Luke auch.
"Das ist gut. Sie sollten ihre Freizeit geniessen, solange sie noch können. SchlieÃlich werden sie bald sehr groÃer Verantwortung gegenüber stehen. Gott." Er tiegerte durch die Wohnung und blieb schlieÃlich vor dem Fenster stehen. Zögernd trat Lorelai hinter ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. Was war plötzlich mit ihm los? Woher dieser plötzliche Stimmungswandel?
"Luke?", fragte sie leise. Er drehte sich nicht um, betrachtete nur die Sonne, die blutrot in der Erde versank. Ihre Strahlen malten orange, gelbe und rote Schatten auf sein Gesicht. Er schüttelte abwesend den Kopf. "Manchmal denke ich, das ist nur ein Traum. Das kann gar nicht wahr sein. Jess hat sie nicht geschwängert. So vernünftig ist er nun doch, wenigstens auf Verhütung zu achten." Er drehte sich zu Lorelai um. "Warum konnte er nicht an sowas denken? Jedesmal frage ich das. Dann habe ich Bilder vor meinem Kopf, wie Liz mit achtzehn schwanger war. Wie sie einfach abgehauen ist, ihren Hot Dog König geheiratet hat, und von ihm sitzen gelassen wurde. Alleine, mit einem kleinem Baby. So ein kleines Baby wie Davey. So eins werden sie auch bekommen. Gott, ich habe versagt. Liz hat Jess hierher geschickt, damit ich ihn zur Vernunft bringe, und ich lasse zu, dass er Vater wird. Und sie weià es noch nichtmal. Sie wird mich umbringen, ich schwör´s dir." Lorelai schlang ihre Arme um Luke.
"Du hast nicht versagt, Luke! Du bist der beste Onkel, den Jess je hatte! Du lässt ihn weiterhin wohnen, schickst ihn nicht weg wie Liz! Sie hat doch auch Fehler gemacht, jeder tut das! Niemand ist perfekt, Luke! Komm!" Luke drehte sich um und Lorelai umarmte ihn.
"Danke!" Luke lächelte und küsste sie. Langsam, ohne den Kuss zu unterbrechen, sanken sie auf das Sofa. Luke fuhr langsam unter Lorelais Shirt, als Davey anfing, herzzereissend zu weinen. Stöhnend lieà Luke von Lorelai ab und stand auf, ging zu Jess´ Bett und holte den Kleinen heraus. Sanft wiegte er ihn in seinen Armen.
"Na du? Warum weinst du denn? Hast du Hunger? Hat er Hunger?" Er drehte sich zu Lorelai um, die in Daveys Tasche kramte, und in der Küche ihm Milch zubereitete. Dann testete sie an ihrem Handgelenk, ob die Milch zu heià war, und gab Luke die Flasche. Vorsichtig gab er sie Davey, der sofort begierig dran saugte. Langsam ging er mit Davey im Arm zum Sofa und setzte sich wieder neben Lorelai.
"Jetzt können wir ja schonmal an ihm üben", meinte Luke, während Davie den letzten Rest Milch trank.
Lorelai lächelte ihn an. "Klar, Daddy!" Luke musste auch grinsen. Es war komisch, dass diese Wort bald auf ihn zutreffen würde. Daddy.
[B]Kapitel sechsundfünfzig
[/B]Jess und Rory schlenderten durch die riesigen Abteilungen des Macy´s, als eine schrille Stimme hinter ihnen rief: "Jess, Baby! Was machst du denn hier? Komm her, Schatz!" Jess verzog ertappt das Gesicht. "Nein!", stöhnte er und fing einen erstaunten Blick von Rory auf. Er nahm ihre Hand.
"Komm, da müssen wir jetzt durch!"
Er zog die verwirrte Rory mit sich. "Was ist denn los? Und wer war das?", fragte sie, doch da stoppten sie schon vor einer Frau mit blonden Haaren, die Jess herzlich umarmte.
"Jess, mein Baby, warum hast du mir nicht gesagt, dass du in New York bist? Aber wir stehen ja mitten in Macy´s, lasst uns zu mir nach Hause gehen!"
Ehe sie sich versahen, saÃen sie schon in ihrem Wagen und fuhren los.
"Willst du dich nicht mal vorstellen?", fragte Jess nach einiger Zeit.
"Huch, das hab ich ja ganz vergessen, ich bin Liz!", sagte Liz und lächelte in den Rückspiegel zu Rory.
"Liz? HeiÃt das, Sie sind Jess Mum?", fragte Rory erstaunt. Sie hatte sich Jess Mum irgendwie anders vorgestellt.
Liz schütteltte den Kopf. "Du, Schätzchen, mach mich nicht älter als ich bin. Also, du bist?" Sie sah Rory auffordernd an.
"Mum, das ist Rory, Rory, Mum", stellte Jess die beiden vor. Liz grinste. "Rory, ja?"
Als sie bei Liz ankamen, traten sie in ein schönes, helles Apartment. Rory konnte es sich nicht verkneifen, sie hatte das nicht erwartet. Nach allem, was sie von Jess über seine Vergangenheit gehört hatte, dachte sie nicht, dass Liz in so einer schönen Wohnung lebte. Auch Jess sah sich mit Interesse um.
"Seit wann lebst du denn hier?", fragte er erstaunt. Liz strahlte.
"Seit ich TJ kennengelernt habe! Wir sind schon seit einem halben Jahr zusammen, und er ist wirklich gut zu mir! Jetzt arbeitet er noch, aber er kommt am Abend wieder, wenn ihr bleiben wollt?"
"Lieber nicht", murmelte Jess. Rory stieà ihm ihren Ellbogen in die Seite und lächelte Liz an.
"Wir bleiben gerne!" Liz nickte freudig.
"Dann setzt euch mal hin, ich hol und was zu trinken." Sie ging in die Küche und die beiden setzten sich auf Sofa.
Jess schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich bin mal gespannt, wie lange das mal wieder hält. Ich setzte zehn Mäuse darauf, dass sie in spätestens zwei Monaten wieder auf der StraÃe ist oder in irgendeiner Baracke." Rory wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. SchlieÃlich kannte Jess Liz viel besser als sie, deswegen zog sie es vor, zu schweigen, bis Liz wieder kam.
"Warum bist du so still?", fragte Jess nach kurzer Zeit.. Rory wiegte den Kopf.
"Ich weiÃ, ehrlich gesagt, nicht was ich dazu sagen soll, immerhin kenn ich deine Mutter nicht. AuÃerdem ist mir nicht so gut." Jess legte seinen Arm um ihre Schultern, als Liz wiederkam.
"So, jetzt erzählt mal, wie läuft es so bei euch? Wie ist Stars Hollow?" Sie setzte sich und sah die beiden eifrig an. Rory´s Magen krampfte sich stärker zusammen, und ihr wurde klar, was bald passieren würde.
"Ãhm.... Kann ich mal die Toilette benutzen?", fragte sie schüchtern.
Liz nickte. "Klar, erste Tür links!" Rory verlieà eilig das Wohnzimmer. Jess sah ihr besorgt hinterher.
Kapitel siebenundfünfzig
Rory schluchzte leise. Sie hasste es, sich übergeben zu müssen, und hatte Angst, dass Liz es mitbekam. SchlieÃlich wusste sie ja noch nichts, und sie sah doch so glücklich aus, da wollte Rory ihr nicht sagen, dass ihr Sohn Vater werden würde.
Es klopfte leise an der Tür. "Rory?", drang Jess´ Stimme hervor. "Bist du ok?"
Hastig wischte sie sich die Tränen weg. "Ãhm.....A-Alles..... Ok...." Sie merkte, wie ihre Stimme zitterte und verfluchte es. Langsam drückte sich die Klinke runter und Jess kam herein. "Du kannst mir nichts vormachen!", sagte er sanft und hockte sich vor ihr auf den Boden. "Was ist los?"
Rory schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die Haare. "Ich weià auch nicht..... Deine Mum..... wenn sie es rausbekommt...... wie wird sie reagieren? Sie ist so nett, und bestimmt ist sie dann sauer auf dich oder mich oder uns, oder sie hasst uns, und du siehst sie doch so selten, da will ich nicht, dass ihr euch nicht gut versteht, verstehst du?" Jess seufzte und nahm sie in den Arm.
"Ach, Schätzchen, glaubst du wirklich, ich hätte es noch nicht gemerkt? SchlieÃlich war ich vor achtzehn Jahren in der gleichen Situation!" Erschrocken drehte Rory den kopf zur Tür, in der Liz lehnte. Sie lächelte.
"Jetzt sieh mich doch nicht so erschrocken an, ich beisse dich nicht! Ich freu mich, dass mein Baby eine so tolle Freundin hat, und dass ihr ein Baby bekommt, ist doch toll! Na und, dann seid ihr eben jung, ich war es auch, und sieh mal, wie toll Jess geworden ist! Jetzt komm her!" Sie kam zu Rory, zog sie hoch und schloss sie in die Arme. Danach war Jess an der Reihe, obwohl er sich wehrte. "Liz.... ist doch Ok, jetzt lass mich los, ich ersticke noch!", kam es dumpf aus Liz´ Armen hervor. Liz zog Rory mit sich. "Ich habe in meinem Zimmer noch Sachen von damals, die kann ich dir zeigen, wenn du willst!" Rory nickte und Liz zog sie mit sich. Langsam schlenderte Jess ins Wohnzimmer und setzte sich. Rory und Liz kamen auch und setzen sich nebeneinander auf das Sofa. Liz hatte einen Schuhkarton auf dem Schoà und zeigte Rory Fotos.
"Sind Sie.... Ich meine, bist du das?", fragte Rory und zeigte auf ein Foto, auf dem Liz lächelnd vor einem Hot Dog Stand stand und schon einen beachtlichen Bauch hatte. Liz lachte. "Ja, das war eine meiner Flashdance Phasen. Schreckliche Modesünden."
"Und wie weit warst du damals?"
"Ãhm.... Das müsste so siebter Monat sein!"
Rory hob die Augenbrauen. "Wow. Dann werde ich ja bald aussehen wie ein Ballon!"
Liz lachte. "Ja, das dachte ich auch. Irgendwann haben mir nur noch Sachen gepasst, die ungefähr so groà wie Kartoffelsäcke waren."
"Na, dann kommen ja noch tolle Zeiten auf mich zu."
"Ja. Vor allem am Ende der Schwangerschaft war es lästig, so eine Kugel vor sich hin zu schieben. Aber es hat sich gelohnt. Sie dir Jess an!" Jess sah kurz grimmig von seinem Buch auf und lächelte dann zuckersüÃ. Rory fischte ein Foto aus der Schachtel.
"Oooooh, ist das Jess?". fragte sie begeistert. Liz nickte.
"Da war er etwas drei Wochen alt!" Rory konnte sich nicht mehr einkriegen. Jess sah einfach zu süà auf dem Foto aus. Liz hielt ihr einen Strampler unter die Nase.
"Das war sein erster Strampler. SüÃ, oder?" Rory nickte und schwelgte mit Liz weiter in Jess´ Kindheit.
"Hey, Liz, ich bin zu Hause!" kam es später von der Tür. Jess sank grimmig tiefer in seinen Sessel. Liz sprang auf und lief zum Flur.
"Hey, TJ, sieh mal, wer zu Besuch ist!" Sie zog TJ mit sich.
"Das ist mein Baby Jess und seine Freundin Rory." TJ musterte Rory anerkennend. Schüchtern senkte sie den Blick. Jess zog die Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts.
"Wow, da hat Jess aber einen guten Fang gelandet!", sagte TJ. "Ich meine....... Nett, euch kennenzulernen.", fügte er schnell hinzu. Liz verdrehte die Augen und ging Pizza bestellen.
"Meldet euch, wenn ihr Hilfe braucht, und kommt mal öfter vorbei!", sagte Liz beim Abschied. Rory nickte und lieà sich von Liz umarmen. "Und wenn du meine Hilfe brauchst, kannst du dich ruhig melden!", sagte sie noch und umarmte Jess. Dieser muffelte nur, aber als Rory ihm ihren Ellbogen in die Rippen stieÃ, setzte er ein übertriebenes Lächeln auf und sagte: "Aber klar doch Mum!" Liz strubbelte ihm durch die Haare und sie verlieÃen, nachdem sie sich von TJ verabschiedet hatten, die Wohnung.
"Deine Mum ist echt nett!", sagte Rory, als wieder im Hotel waren. Jess nickte. "War es komisch für dich?", fragte sie weiter.
"Ich weià nicht. Sie ist plötzlich so nett, und fürsorglich..... nur leider achtzehn Jahre zu spät." Rory ruschte näher zu ihm.
"War es damals so schlimm?" Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Liz früher nicht so nett war. Jess zuckte die Achseln.
"Ehrlich gesagt will ich jetzt nicht darüber reden, ok?" Er sah sie bittend an und Rory nickte.