12.12.2005, 23:11
Kapitel einhundertundsieben
Wieder waren zwei Wochen vergangen. Zwei endlose, lange Wochen ohne ihn. Nahezu jeden Tag war etwas für Rory im Breifkasten gewesen, was sie an ihre gemeinsame Zeit erinnerte. Jedesmal rührte es sie aufs neue, wie Jess sie durch ihre Vergangenheit führte. Vergangenheit, dies Wort hatte schon sooft zwischen ihrer Beziehung gestanden. Es war ihr gröÃtes Problem gewesen, und jetz sollte sie sie wieder zusammenführen. Welche Ironie. Die letze Erinnerung war das Foto von ihr und Jess auf dem Abschlussball. Lange hatte sie es betrachtet, bevor es in der Jess- Box verschwunden war. Sie hatte so glücklich ausgesehen. Sogar Jess, der wie immer seinen Arm um ihrer Hüfte hatte, sah glücklich aus. Seufzend hatte sie an dem Ring gedreht, den Jess ihr damals geschenkt hatte. Der jetzt auch in der Box lag. Doch etwas war anders in diesen zwei Wochen. Etwas veränderte sich in ihrer Einstellung zu Jess. Ja, der Schmerz und die Enttäuschung waren noch da, aber mehr als Erinerrung, so wie früher, wenn sie gefallen war und sich das Knie aufgeschlagen hatte.
What I got to do to make you love me?
What I got to do to make you care?
What do I do when lightning strikes me?
And I wake to find that you're not there?
What I got to do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.
Und das verwirrte sie. War sie bereit dafür, wieder mit Jess neu anzufangen? Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte. Kaum ein Tag, an dem sie ihn nicht vermisste. Wie so oft ging sie mit schwirrendem Kopf ins Bett.
It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.
What do I do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.
Der Nebel war leichter. Sie schwebte durch ihn hindurch, mit einem festen Ziel vor Augen: Das Licht zu erreichen. Wie von selbst kam es auf sie zu, und sie streckte die Hand aus. Glück durchflutete ihren ganzen Körper und lieà sie lächeln. Sie hatte es geschafft. Sie hatte das Licht erreicht! Fest umschloss sie es mit der Hand. Jetzt würde sie es nie wieder loslassen. Sie gehörten einfach zusammen.
It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.
Yeh. Sorry
What I got to do to make you love me?
What I got to do to be heard?
What do I do when lightning strikes me?
What have I got to do?
What have I got to do?
When sorry seems to be the hardest word.
Kapitel einhundertundacht
Zielstrebig ging sie aufs Diner zu. Jetzt war der Augenblick gekommen. So lange war sie nicht mehr im Diner gewesen. Und, na ja, das letzte Mal hatte sie mit Jess geschlafen. Doch dieses Mal wollte sie mit Jess reden. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging herein. Es war gut gefüllt, und Luke war hinter dem Tresen. Als er Rory sah, kam er mit einem leicht erschrockenem Gesichtsausdruck zu ihr.
"Hey Rory, schön dich zu sehen, aber..." Nervös sah er zur Küche. "Jess ist da hinten", sagte er leise.
Rory nickte. "Gut so. Entschuldige mich." Sie ging in die Küche, wo Jess am Herd stand, ein Küchentuch über der Schulter und einen Pfannkuchen in die Pfanne goss. Leise räusperte sie sich. Erschrocken für Jess herum und sah Rory mit offenem Mund an.
"Was ... was machst du hier?" Er räusperte sich ebenfalls und sah zu Boden. Rory presste die Lippen aufeinander und trat einen Schritt auf ihn zu.
"Sieh mich an", bat sie leise. Etwas wiederstrebend hob er den Kopf und sah in ihre Augen.
"Hör zu... in den letzten Wochen ist mir etwas klar geworden. Ich ... ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und ... du hast dich wirklich ins Zeug gelegt, und das hat mir ....die Augen geöffnet." Nervös knetete sie ihre Hände. Das hier war schwieriger als sie dachte. Sie holte tief Luft. "Ich habe gemerkt, dass ich dich nicht vergessen kann. Ich ... ich kann nicht ohne dich. Ãhm ... Du hast mir bewiesen, dass ich dir vertrauen kann. Du hast mir all die schönen Dinge aus unserer Vergangenheit wieder vor Augen geführt und das war einfach ... wundervoll. Ehrlich gesagt hätte ich das nie von dir gedacht. Und ich bin hier her gekommen, um dir zu sagen ... dass ich ... wenn du noch willst ... ich meine, wir beide ..." Sie brach stammelnd ab und versuchte wieder, sich zu sammeln. "Ich will wieder mit dir zusammen sein", sagte sie schlieÃlich leise.
Sprachlos sah Jess sie an. Bei Rorys fragendem Blick konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie war einfach zu süÃ, wie sie vor ihm stand, und sich in ihren eigenen Worten verhaspelte. Langsam beugte er sich vor und küsste sie sanft. Rory konnte nicht anders, sie seufzte auf. Es war wie eine Erlösung, endlich wieder bei Jess zu sein. Er löste sich von ihr.
"Hm, küss ich so schlecht, dass du seufzen musst?", fragte er amüsiert. Rory sah ihn verblüfft an und begriff dann, was er meinste. Lachend verdrehte sie die Augen und lehnte ihre Stirn an seine. "Ich liebe dich!", flüsterte sie.
"Ich dich auch. Und es tut mir alles so leid." Er küsste sie noch einmal sanft. Dann griff er nach ihren Händen und zog sie in seine Arme. Rory presste sich fest an ihn und schluchzte auf. Ihr wurde bewusst, dass sie zusammengehörten, und dass sie eine Familie werden würden. Sanft strich Jess ihr über den Kopf und hielt sie feste.
Nach einiger Zeit löste sie sich von ihm und küsste ihn auf die Wange. "Ich hab dich so vermisst." Erneute kullerten Tränen, die er sachte wegwischte.
Plötzlich wurde beiden bewusst, wie still es im vorher summenden Diner war. Misstrauisch ging Jess aus der Küche und zog Rory an der Hand hinter sich her.
Alle Augen waren auf sie gerichtet, und man konnte die Fragen deutlich an den Gesichtern ablesen. Rory sah Jess an und lächelte. Jess sah zurück und konnte ebenfalls ein Grinsen nicht unterdrücken. Dann nahm er Rory in die Arme, hob sie etwas hoch und küsste sie leidenschaftlich vor allen.
Miss Patty und Babette pfiffen als erstes, dann stimmten auch die anderen ein und klatschten begeistert Beifall.
Kapitel einhundertundneun
Glücklich lachend kamen sie am Haus der Gilmores an. Jess hatte Rory die ganze Zeit im Arm gehabt und beide konnten die Augen nicht voneinander lassen. In Rorys Zimmer setzte Jess sich aufs Bett.
"Wo ist deine Mutter?"
Rory drehte sich zu ihm. "Bei Sookie und danach wollte sie zu Luke."
"Also haben wir genug Zeit für uns", stellte Jess mit anzüglichem Blick fest.
Rory lachte und drehte sich zur Tür. "Warte mal kurz, ich muss noch was holen." Sie ging zum Schrank im Flur und kramte sie Jess- Box heraus. Damit ging sie zurück in ihr Zimmer und stellte sie auf dem Schreibtisch ab.
"Was ist das?", fragte Jess verwundert. Rory kramte in der Box herum, bis sie ihren Ring fand.
"Das ist", sie steckte sich den Ring an den Finger, drehte sich zu Jess und kam auf ihn zu, "deine Box."
"Meine Box?" Jess zog sie zu sich.
"Ja, deine Box." Rory setzte sich auf seinen SchoÃ. "Da sind all die Dinge drin, die was mit dir zu tun haben. Jetzt kann ich sie ja wieder ausräumen." Sie lächelte. Jess nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich.
"Was hast du eigentlich mit meinen Sachen gemacht?", fragte sie zwischen zwei Küssen.
"Verbrannt" Jess küsste sie weiter, doch Rory löste sich von ihm. "Jetzt sag doch mal!", drängte sie.
Jess seufzte, holte Luft - und schüttelte den Kopf. "Nein."
"Jess!" Rory schob die Unterlippe vor.
Er verdrehte die Augen. "Ich habs in eine Kiste gepackt und in den Schrank gestellt. Zufrieden? Können wir jetzt weitermachen?"
"Du hast eine Rory- Box?", fragte Rory gerührt. Jess nickte. "Das ist süÃ, weiÃt du das?" Sie küsste Jess, der schon leicht genervt aussah. Schnell wurde der Kuss länger und leidenschaftlicher. Jess lieà sich nach hinten sinken und zog Rory mit sich. Rory fühlte sich so glücklich wie lange nicht mehr. Endlich waren sie wieder zusammen! Dann schaltete sie ihre Gedanken aus uns lieà nur noch Jess zu.
Später lagen sie zusammen in Rorys Bett. Jess hatte den einen Arm um ihre Schultern gelegt, und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Sanft strich er mit der freien Hand über ihren Bauch.
"Wie weit bist du jetzt nochmal?", fragte er.
"Viereinahlb Monate, achtzehnte Woche." Sie sah ihn an. "Beim nächsten Termin könnte man sagen, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen bekommen. Und langsam, aber sicher werde ich die AusmaÃe des Mount Everests annehmen." Jess drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und zog sie etwas näher an sich. Lächelnd kuschelte sie sich an ihn.
"Rooooooory! Was muss ich von Luke erfahren? Hast du noch nie von so etwas wie dem Telefon gehört, das der liebe Onkel Bell erfunden hat, sodass wir kommunizieren können ohne uns zu sehen? Dank ihm muss ich nur mit meiner Mutter reden anstatt sie zu sehen! Und du solltest es benutzen, um deiner Mami zu sagen, dass du mit Jess im Diner rumknutscht!"
Lorelai blieb im Flur stehen, als Rory aus ihrem Zimmer kam. Lorelai musterte sie von oben bis unten. Rory Haare waren leicht zerzaust, und ihre Klamotten sahen aus, als ob sie sich in aller Eile angezogen hätte.
"Ãh ... Hey Mum! Ich ... ich hab irgendwie vergessen, dir Bescheid zu sagen, alles ging so schnell, und ..." Sie warf einen nervösen Blick in ihre Zimmer.
Lorelai zog eine Augenbaue hoch. "Hey Jess!", rief sie in Richtung Rorys Zimmer. "Wie geht´s?"
Einen Moment Stille. Dann: "Ãh ... Gut, danke!" Rory grinste verlegen. Lorelai umarmte ihre Tochter und küsste sie auf die Stirn. "Ich freu mich für dich!", flüsterte sie und ging dann wieder.
Kapitel einhundertundzehn
"Das ist doch nicht dein Ernst!" Rory saà Jess gegenüber auf dem Sofa und sah ihn stirnrunzelnd an. "Wirklich nicht?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein. Wirklich nicht."
"Aber, aber .... echt?"
"Rory!"
"Ja, schon gut, aber ich kann es nicht verstehen." Rory stand auf und griff nach ihrem Glas, das auf dem Tisch stand. "Du willst allen ernstes nicht wissen, was unser Baby wird?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein, will ich nicht. Erinnerst du dich noch an Jackson? Er wollte auch nicht wissen, was Davey wird."
"Also kommst du morgen auch nicht mit?" Rory stellte ihr Glas ab und setzte sich wieder zu ihm auf Luke´s Couch.
Jess küsste sie und strich ihr das Haar zurück. "Ich kann dich hinfahren, abholen, was du willst. Aber ich komm nicht mit."
"Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, was wir machen, wenn das Baby da ist?", fragte Rory nach einiger Zeit.
"Was meinst du?"
"Ich meine, was machen wir? Bleib ich zu Hause wohnen, ziehst du zu uns, ich zu dir, oder ganz woanders? Hast du da gar nicht dran gedacht?" Stirnrunzelnd sah Rory ihn an.
Jess erwiederte den Blick. "Wir waren getrennt, was hätte ich machen sollen? Ich hab versucht, gar nicht an dich zu denken."
"Na danke." Rory stand wieder auf und ging in die Küche. Dort stellte sie sich mit verschränkten Armen ans Fenster und sah raus. Ein Kind fuhr mit seinem Skateboard über die StraÃen und wurde von Taylor verfolgt. Patty stand schwatzend mit Babette vor ihrem Tanzstudio. Jess stellte sich hinter sie und legte die Arme um sie. Sachte drehte er sie zu sich um.
"Hey", sagte er und küsste sie sanft. "Das ist doch kein Drama. Ich konnte in der Zeit nicht an dich denken, ok? Jetzt reg dich nicht auf."
Rory sah ihn an. "Ist ok. Tut mir leid, es ist alles so ... komisch. Ich mein, dass wir getrennt waren, und ... Es ist einfach komisch." Sie umarmte ihn kurz. "Ich muss dann auch mal -" Ihr Handy klingelte. "Hallo?"
"Hey Rory, wie geht es dir?"
Rorys Gesicht hellte sich auf. "Oh mein Gott, Paris!"
"Ja, ich bin´s. Ich wollt dich fragen, was du am Wochenende vorhast."
"Eigentlich nichts Besonderes. Wieso fragst du?"
"Ich wollte dich besuchen, wenn du nichts dagegen hast."
"Machst du Witze? Ich freu mich auf deinen Besuch! WeiÃt du noch den Weg?"
"Klar, am dritten Heruballen links und dann diesem bekloppten Plastikhahn folgen. Keine Angst, den Geruch von Kühen werd ich schon nicht verfehlen."
"Ok, dann bis Freitag!" Rory legte auf. "Stell dir vor, Paris kommt zu Besuch!", sagte sie zu Jess.
"Alle Mann in Deckung", kommentierte er dies nur.
Kapitel einhundertundelf
Nervös betrat Rory am nächsten Morgen das Behandlungszimmer. Jetzt würde sie herausfinden, was ihr Baby war. Ein Mädchen oder ein Junge. Sie konnte es kaum erwarten. Noch einmal tief Luft holen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Muuuuum!", quitschend rannte Rory auf Lorelai zu und hüpfte wie verrückt auf und ab. "Ich weià es, ich weià was es wird!!", rief sie und schnappte nach Luft.
Lorelai machte groÃe Augen. "Nein! Sag es mir, sag es mir!", quietschte sie genauso aufgeregt. Rory strahlte über beide Wangen und erzählte es ihr.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Freitag kam und vor dem Haus der Gilmores hielt quitschend ein silberner Mercedes. Paris, eilig wie immer, stieg aus und klopfte an der Tür. Bevor auch nur eine der Gilmores die Chance hatte, aufzustehen, öffnete Paris selbst die Tür und stapfte herein.
"Hi, selbst meine Grandma öffnet schneller die Tür als ihr beiden!" Sie schmiss sich zu den beiden aufs Sofa und sah sie an.
"Wie geht es euch?"
Lorelai und Rory sahen sich perplex an, bevor sie antworteten. "Gut, und dir?", sagte Lorelai.
"Na ja, Princeton ist ganz ok, ich lern etwas und bin mit Jamie zusammen, meine Mutter hat sich schon wieder Botox spritzen lassen, mein Vater hat eine neue Affäre, was will man mehr?" Sie ratterte das alles in einer Geschwindigkeit herunter, die Lorelai alle Ehre machte. "Ach ja, ich schlaf bei euch, das wusstet ihr doch, oder?"
Lorelai runzelte die Stirn. "Ãhm ... nein?" Sie sah Rory fragend an, die den Kopf schüttelte. "Na, dann wisst ihr es ja jetzt.", redete Paris munter weiter und stand auf. "Ich bring dann mal meine Sachen in dein Zimmer. Mach dir nicht die Mühe aufzustehen, du kommst ja eh erst an wenn ich schon wieder zurück bin." Sobald sie in Rorys Zimmer verschwunden war, lieà Lorelai den Kopf nach hinten sinken.
"Was haben wir uns nur angetan?"
"Hat sich ja nichts verändert", sagte Paris, als sie und Rory durch Stars Hollow auf dem Weg zum Diner waren. "Immer noch wie bei den drei Schweinchen."
Rory verdrehte die Augen und lächelte. "Jetzt erzähl doch mal, wie läuft es so?"
"Gut." Paris nickte, aber Rory sah ihr an, dass da noch etwas war. Doch man konnte Paris zu nichts drängen, das wusste sie. Also gingen sie ins Diner und setzten sich an einen Tisch, der etwas abgelegener war.
"Also Paris, was willst du essen?", fragte Rory und sah, wie Paris den Vorhang hinterm Tresen kritisch betrachtete. "Paris", stöhnte sie, "da Oben wohnen Luke und Jess, kein Porno- Ring oder sonst etwas."
"Schon gut" Abwehrend hob Paris die Hände.
Jess kam zu ihnen, küsste Rory kurz und sah dann Paris. "Hi. Was wollt ihr?", fragte er und bemerkte Paris´ Röntgenblick mit einem Stirnrunzeln.
"Für mich Chilli Pommes, Cola und Kirschkuchen.", sagte Rory. "Paris?"
"Wie sieht die Küche aus?", fragte diese Jess, ohne auf Rory einzugehen.
Er sah sie leicht verwirrt an. "Ein groÃer Herd, Regale, Essen, Pfannen, willst du die ganze Aufzählung?"
"Auch Mitbewohner wie Kakerlaken, Mäuse, Ratten?"
"Nein, aber das Krümelmonster."
Bevor Paris antworten konnte, griff Rory ein. "Paris nimmt dasselbe wie ich." Dankbar gab Jess ihr noch einen Kuss und verschwand dann wieder.
"So", fing Paris an, sobald er auÃer Hörweite war. "Ihr seid also immer noch heià aufeinander wie vorher, wie?"
Rory sah sie einen Moment sprachlos an. "Ãhm ..." Sie fing sich wieder. "Nein, eigentlich ... sind wir erst seit drei Tagen wieder zusammen." Und sie erzählte Paris die Geschichte.
"Nicht schlecht.", sagte sie, als Rory fertig war. "Wenigstens hattet ihr dann ein wenig Abwechslung. Oder besser gesagt: Ihr habt gemerkt, dass ihr euch liebt."
"Paris, ist alles in Ordnung bei dir? Ich mein, zwischen dir und Jamie?" Rory sah sie ernst an. Paris Gellar sah traurig aus. Das war bis jetzt erst einmal vorgekommen.
"Es ist", sie seufzte und nahm sich eine Pommes. "Es ist komisch. Seit wir zusammen studieren, läuft alles wie ... von selbst. Ich mein, Jamie kommt vorbei, wir gehen aus, wir lernen, er lädt mich zum Essen ein, aber all dies macht er so selbstverständlich, es ist fast wie Routine. Ich weià nicht, ich weiÃ, dass ich hohe Anforderungen stelle, aber ich bin nunmal kritisch, und so, wie es jetzt ist, ... ist es nicht richtig." Stirnrunzelnd sah sie Rory an.
"Liebst du ihn noch?", fragte sie.
Paris zögerte. "Ich denke schon", antwortete sie schlieÃlich.
"Hast du mit ihm geredet? Ich meine, hast du ihm all das gesagt was du mir gesagt hast?"
Paris schüttelte den Kopf. "Man kann mit Kerlen nicht über so etwas reden", sagte sie.
"Aber du musst es ihm sagen."
Paris wiegte den Kopf. "Na gut, ich denke darüber nach. Was machen wir eigentlich heute Abend?"
"Was willst du machen? Wir könnten uns Videos ausleihen?"
Paris grinste. "Ist immer noch dieser Vorhang da?"
"Nein, den haben wir abschaffen können. Also, was hälst du von dem Vorschlag?"
Paris nickte. "Ok. Aber bloà keinen von diesen Herz- Schmerz Filmen, die so vorraussehbar sind!"
Rory seufzte leise.
Wieder waren zwei Wochen vergangen. Zwei endlose, lange Wochen ohne ihn. Nahezu jeden Tag war etwas für Rory im Breifkasten gewesen, was sie an ihre gemeinsame Zeit erinnerte. Jedesmal rührte es sie aufs neue, wie Jess sie durch ihre Vergangenheit führte. Vergangenheit, dies Wort hatte schon sooft zwischen ihrer Beziehung gestanden. Es war ihr gröÃtes Problem gewesen, und jetz sollte sie sie wieder zusammenführen. Welche Ironie. Die letze Erinnerung war das Foto von ihr und Jess auf dem Abschlussball. Lange hatte sie es betrachtet, bevor es in der Jess- Box verschwunden war. Sie hatte so glücklich ausgesehen. Sogar Jess, der wie immer seinen Arm um ihrer Hüfte hatte, sah glücklich aus. Seufzend hatte sie an dem Ring gedreht, den Jess ihr damals geschenkt hatte. Der jetzt auch in der Box lag. Doch etwas war anders in diesen zwei Wochen. Etwas veränderte sich in ihrer Einstellung zu Jess. Ja, der Schmerz und die Enttäuschung waren noch da, aber mehr als Erinerrung, so wie früher, wenn sie gefallen war und sich das Knie aufgeschlagen hatte.
What I got to do to make you love me?
What I got to do to make you care?
What do I do when lightning strikes me?
And I wake to find that you're not there?
What I got to do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.
Und das verwirrte sie. War sie bereit dafür, wieder mit Jess neu anzufangen? Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte. Kaum ein Tag, an dem sie ihn nicht vermisste. Wie so oft ging sie mit schwirrendem Kopf ins Bett.
It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.
What do I do to make you want me?
What I got to do to be heard?
What do I say when it's all over?
Sorry seems to be the hardest word.
Der Nebel war leichter. Sie schwebte durch ihn hindurch, mit einem festen Ziel vor Augen: Das Licht zu erreichen. Wie von selbst kam es auf sie zu, und sie streckte die Hand aus. Glück durchflutete ihren ganzen Körper und lieà sie lächeln. Sie hatte es geschafft. Sie hatte das Licht erreicht! Fest umschloss sie es mit der Hand. Jetzt würde sie es nie wieder loslassen. Sie gehörten einfach zusammen.
It's sad, so sad
It's a sad, sad situation.
And it's getting more and more absurd.
It's sad, so sad
Why can't we talk it over?
Oh it seems to me
That sorry seems to be the hardest word.
Yeh. Sorry
What I got to do to make you love me?
What I got to do to be heard?
What do I do when lightning strikes me?
What have I got to do?
What have I got to do?
When sorry seems to be the hardest word.
Kapitel einhundertundacht
Zielstrebig ging sie aufs Diner zu. Jetzt war der Augenblick gekommen. So lange war sie nicht mehr im Diner gewesen. Und, na ja, das letzte Mal hatte sie mit Jess geschlafen. Doch dieses Mal wollte sie mit Jess reden. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging herein. Es war gut gefüllt, und Luke war hinter dem Tresen. Als er Rory sah, kam er mit einem leicht erschrockenem Gesichtsausdruck zu ihr.
"Hey Rory, schön dich zu sehen, aber..." Nervös sah er zur Küche. "Jess ist da hinten", sagte er leise.
Rory nickte. "Gut so. Entschuldige mich." Sie ging in die Küche, wo Jess am Herd stand, ein Küchentuch über der Schulter und einen Pfannkuchen in die Pfanne goss. Leise räusperte sie sich. Erschrocken für Jess herum und sah Rory mit offenem Mund an.
"Was ... was machst du hier?" Er räusperte sich ebenfalls und sah zu Boden. Rory presste die Lippen aufeinander und trat einen Schritt auf ihn zu.
"Sieh mich an", bat sie leise. Etwas wiederstrebend hob er den Kopf und sah in ihre Augen.
"Hör zu... in den letzten Wochen ist mir etwas klar geworden. Ich ... ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und ... du hast dich wirklich ins Zeug gelegt, und das hat mir ....die Augen geöffnet." Nervös knetete sie ihre Hände. Das hier war schwieriger als sie dachte. Sie holte tief Luft. "Ich habe gemerkt, dass ich dich nicht vergessen kann. Ich ... ich kann nicht ohne dich. Ãhm ... Du hast mir bewiesen, dass ich dir vertrauen kann. Du hast mir all die schönen Dinge aus unserer Vergangenheit wieder vor Augen geführt und das war einfach ... wundervoll. Ehrlich gesagt hätte ich das nie von dir gedacht. Und ich bin hier her gekommen, um dir zu sagen ... dass ich ... wenn du noch willst ... ich meine, wir beide ..." Sie brach stammelnd ab und versuchte wieder, sich zu sammeln. "Ich will wieder mit dir zusammen sein", sagte sie schlieÃlich leise.
Sprachlos sah Jess sie an. Bei Rorys fragendem Blick konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie war einfach zu süÃ, wie sie vor ihm stand, und sich in ihren eigenen Worten verhaspelte. Langsam beugte er sich vor und küsste sie sanft. Rory konnte nicht anders, sie seufzte auf. Es war wie eine Erlösung, endlich wieder bei Jess zu sein. Er löste sich von ihr.
"Hm, küss ich so schlecht, dass du seufzen musst?", fragte er amüsiert. Rory sah ihn verblüfft an und begriff dann, was er meinste. Lachend verdrehte sie die Augen und lehnte ihre Stirn an seine. "Ich liebe dich!", flüsterte sie.
"Ich dich auch. Und es tut mir alles so leid." Er küsste sie noch einmal sanft. Dann griff er nach ihren Händen und zog sie in seine Arme. Rory presste sich fest an ihn und schluchzte auf. Ihr wurde bewusst, dass sie zusammengehörten, und dass sie eine Familie werden würden. Sanft strich Jess ihr über den Kopf und hielt sie feste.
Nach einiger Zeit löste sie sich von ihm und küsste ihn auf die Wange. "Ich hab dich so vermisst." Erneute kullerten Tränen, die er sachte wegwischte.
Plötzlich wurde beiden bewusst, wie still es im vorher summenden Diner war. Misstrauisch ging Jess aus der Küche und zog Rory an der Hand hinter sich her.
Alle Augen waren auf sie gerichtet, und man konnte die Fragen deutlich an den Gesichtern ablesen. Rory sah Jess an und lächelte. Jess sah zurück und konnte ebenfalls ein Grinsen nicht unterdrücken. Dann nahm er Rory in die Arme, hob sie etwas hoch und küsste sie leidenschaftlich vor allen.
Miss Patty und Babette pfiffen als erstes, dann stimmten auch die anderen ein und klatschten begeistert Beifall.
Kapitel einhundertundneun
Glücklich lachend kamen sie am Haus der Gilmores an. Jess hatte Rory die ganze Zeit im Arm gehabt und beide konnten die Augen nicht voneinander lassen. In Rorys Zimmer setzte Jess sich aufs Bett.
"Wo ist deine Mutter?"
Rory drehte sich zu ihm. "Bei Sookie und danach wollte sie zu Luke."
"Also haben wir genug Zeit für uns", stellte Jess mit anzüglichem Blick fest.
Rory lachte und drehte sich zur Tür. "Warte mal kurz, ich muss noch was holen." Sie ging zum Schrank im Flur und kramte sie Jess- Box heraus. Damit ging sie zurück in ihr Zimmer und stellte sie auf dem Schreibtisch ab.
"Was ist das?", fragte Jess verwundert. Rory kramte in der Box herum, bis sie ihren Ring fand.
"Das ist", sie steckte sich den Ring an den Finger, drehte sich zu Jess und kam auf ihn zu, "deine Box."
"Meine Box?" Jess zog sie zu sich.
"Ja, deine Box." Rory setzte sich auf seinen SchoÃ. "Da sind all die Dinge drin, die was mit dir zu tun haben. Jetzt kann ich sie ja wieder ausräumen." Sie lächelte. Jess nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich.
"Was hast du eigentlich mit meinen Sachen gemacht?", fragte sie zwischen zwei Küssen.
"Verbrannt" Jess küsste sie weiter, doch Rory löste sich von ihm. "Jetzt sag doch mal!", drängte sie.
Jess seufzte, holte Luft - und schüttelte den Kopf. "Nein."
"Jess!" Rory schob die Unterlippe vor.
Er verdrehte die Augen. "Ich habs in eine Kiste gepackt und in den Schrank gestellt. Zufrieden? Können wir jetzt weitermachen?"
"Du hast eine Rory- Box?", fragte Rory gerührt. Jess nickte. "Das ist süÃ, weiÃt du das?" Sie küsste Jess, der schon leicht genervt aussah. Schnell wurde der Kuss länger und leidenschaftlicher. Jess lieà sich nach hinten sinken und zog Rory mit sich. Rory fühlte sich so glücklich wie lange nicht mehr. Endlich waren sie wieder zusammen! Dann schaltete sie ihre Gedanken aus uns lieà nur noch Jess zu.
Später lagen sie zusammen in Rorys Bett. Jess hatte den einen Arm um ihre Schultern gelegt, und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Sanft strich er mit der freien Hand über ihren Bauch.
"Wie weit bist du jetzt nochmal?", fragte er.
"Viereinahlb Monate, achtzehnte Woche." Sie sah ihn an. "Beim nächsten Termin könnte man sagen, ob wir ein Mädchen oder einen Jungen bekommen. Und langsam, aber sicher werde ich die AusmaÃe des Mount Everests annehmen." Jess drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und zog sie etwas näher an sich. Lächelnd kuschelte sie sich an ihn.
"Rooooooory! Was muss ich von Luke erfahren? Hast du noch nie von so etwas wie dem Telefon gehört, das der liebe Onkel Bell erfunden hat, sodass wir kommunizieren können ohne uns zu sehen? Dank ihm muss ich nur mit meiner Mutter reden anstatt sie zu sehen! Und du solltest es benutzen, um deiner Mami zu sagen, dass du mit Jess im Diner rumknutscht!"
Lorelai blieb im Flur stehen, als Rory aus ihrem Zimmer kam. Lorelai musterte sie von oben bis unten. Rory Haare waren leicht zerzaust, und ihre Klamotten sahen aus, als ob sie sich in aller Eile angezogen hätte.
"Ãh ... Hey Mum! Ich ... ich hab irgendwie vergessen, dir Bescheid zu sagen, alles ging so schnell, und ..." Sie warf einen nervösen Blick in ihre Zimmer.
Lorelai zog eine Augenbaue hoch. "Hey Jess!", rief sie in Richtung Rorys Zimmer. "Wie geht´s?"
Einen Moment Stille. Dann: "Ãh ... Gut, danke!" Rory grinste verlegen. Lorelai umarmte ihre Tochter und küsste sie auf die Stirn. "Ich freu mich für dich!", flüsterte sie und ging dann wieder.
Kapitel einhundertundzehn
"Das ist doch nicht dein Ernst!" Rory saà Jess gegenüber auf dem Sofa und sah ihn stirnrunzelnd an. "Wirklich nicht?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein. Wirklich nicht."
"Aber, aber .... echt?"
"Rory!"
"Ja, schon gut, aber ich kann es nicht verstehen." Rory stand auf und griff nach ihrem Glas, das auf dem Tisch stand. "Du willst allen ernstes nicht wissen, was unser Baby wird?"
Jess schüttelte den Kopf. "Nein, will ich nicht. Erinnerst du dich noch an Jackson? Er wollte auch nicht wissen, was Davey wird."
"Also kommst du morgen auch nicht mit?" Rory stellte ihr Glas ab und setzte sich wieder zu ihm auf Luke´s Couch.
Jess küsste sie und strich ihr das Haar zurück. "Ich kann dich hinfahren, abholen, was du willst. Aber ich komm nicht mit."
"Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, was wir machen, wenn das Baby da ist?", fragte Rory nach einiger Zeit.
"Was meinst du?"
"Ich meine, was machen wir? Bleib ich zu Hause wohnen, ziehst du zu uns, ich zu dir, oder ganz woanders? Hast du da gar nicht dran gedacht?" Stirnrunzelnd sah Rory ihn an.
Jess erwiederte den Blick. "Wir waren getrennt, was hätte ich machen sollen? Ich hab versucht, gar nicht an dich zu denken."
"Na danke." Rory stand wieder auf und ging in die Küche. Dort stellte sie sich mit verschränkten Armen ans Fenster und sah raus. Ein Kind fuhr mit seinem Skateboard über die StraÃen und wurde von Taylor verfolgt. Patty stand schwatzend mit Babette vor ihrem Tanzstudio. Jess stellte sich hinter sie und legte die Arme um sie. Sachte drehte er sie zu sich um.
"Hey", sagte er und küsste sie sanft. "Das ist doch kein Drama. Ich konnte in der Zeit nicht an dich denken, ok? Jetzt reg dich nicht auf."
Rory sah ihn an. "Ist ok. Tut mir leid, es ist alles so ... komisch. Ich mein, dass wir getrennt waren, und ... Es ist einfach komisch." Sie umarmte ihn kurz. "Ich muss dann auch mal -" Ihr Handy klingelte. "Hallo?"
"Hey Rory, wie geht es dir?"
Rorys Gesicht hellte sich auf. "Oh mein Gott, Paris!"
"Ja, ich bin´s. Ich wollt dich fragen, was du am Wochenende vorhast."
"Eigentlich nichts Besonderes. Wieso fragst du?"
"Ich wollte dich besuchen, wenn du nichts dagegen hast."
"Machst du Witze? Ich freu mich auf deinen Besuch! WeiÃt du noch den Weg?"
"Klar, am dritten Heruballen links und dann diesem bekloppten Plastikhahn folgen. Keine Angst, den Geruch von Kühen werd ich schon nicht verfehlen."
"Ok, dann bis Freitag!" Rory legte auf. "Stell dir vor, Paris kommt zu Besuch!", sagte sie zu Jess.
"Alle Mann in Deckung", kommentierte er dies nur.
Kapitel einhundertundelf
Nervös betrat Rory am nächsten Morgen das Behandlungszimmer. Jetzt würde sie herausfinden, was ihr Baby war. Ein Mädchen oder ein Junge. Sie konnte es kaum erwarten. Noch einmal tief Luft holen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Muuuuum!", quitschend rannte Rory auf Lorelai zu und hüpfte wie verrückt auf und ab. "Ich weià es, ich weià was es wird!!", rief sie und schnappte nach Luft.
Lorelai machte groÃe Augen. "Nein! Sag es mir, sag es mir!", quietschte sie genauso aufgeregt. Rory strahlte über beide Wangen und erzählte es ihr.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Freitag kam und vor dem Haus der Gilmores hielt quitschend ein silberner Mercedes. Paris, eilig wie immer, stieg aus und klopfte an der Tür. Bevor auch nur eine der Gilmores die Chance hatte, aufzustehen, öffnete Paris selbst die Tür und stapfte herein.
"Hi, selbst meine Grandma öffnet schneller die Tür als ihr beiden!" Sie schmiss sich zu den beiden aufs Sofa und sah sie an.
"Wie geht es euch?"
Lorelai und Rory sahen sich perplex an, bevor sie antworteten. "Gut, und dir?", sagte Lorelai.
"Na ja, Princeton ist ganz ok, ich lern etwas und bin mit Jamie zusammen, meine Mutter hat sich schon wieder Botox spritzen lassen, mein Vater hat eine neue Affäre, was will man mehr?" Sie ratterte das alles in einer Geschwindigkeit herunter, die Lorelai alle Ehre machte. "Ach ja, ich schlaf bei euch, das wusstet ihr doch, oder?"
Lorelai runzelte die Stirn. "Ãhm ... nein?" Sie sah Rory fragend an, die den Kopf schüttelte. "Na, dann wisst ihr es ja jetzt.", redete Paris munter weiter und stand auf. "Ich bring dann mal meine Sachen in dein Zimmer. Mach dir nicht die Mühe aufzustehen, du kommst ja eh erst an wenn ich schon wieder zurück bin." Sobald sie in Rorys Zimmer verschwunden war, lieà Lorelai den Kopf nach hinten sinken.
"Was haben wir uns nur angetan?"
"Hat sich ja nichts verändert", sagte Paris, als sie und Rory durch Stars Hollow auf dem Weg zum Diner waren. "Immer noch wie bei den drei Schweinchen."
Rory verdrehte die Augen und lächelte. "Jetzt erzähl doch mal, wie läuft es so?"
"Gut." Paris nickte, aber Rory sah ihr an, dass da noch etwas war. Doch man konnte Paris zu nichts drängen, das wusste sie. Also gingen sie ins Diner und setzten sich an einen Tisch, der etwas abgelegener war.
"Also Paris, was willst du essen?", fragte Rory und sah, wie Paris den Vorhang hinterm Tresen kritisch betrachtete. "Paris", stöhnte sie, "da Oben wohnen Luke und Jess, kein Porno- Ring oder sonst etwas."
"Schon gut" Abwehrend hob Paris die Hände.
Jess kam zu ihnen, küsste Rory kurz und sah dann Paris. "Hi. Was wollt ihr?", fragte er und bemerkte Paris´ Röntgenblick mit einem Stirnrunzeln.
"Für mich Chilli Pommes, Cola und Kirschkuchen.", sagte Rory. "Paris?"
"Wie sieht die Küche aus?", fragte diese Jess, ohne auf Rory einzugehen.
Er sah sie leicht verwirrt an. "Ein groÃer Herd, Regale, Essen, Pfannen, willst du die ganze Aufzählung?"
"Auch Mitbewohner wie Kakerlaken, Mäuse, Ratten?"
"Nein, aber das Krümelmonster."
Bevor Paris antworten konnte, griff Rory ein. "Paris nimmt dasselbe wie ich." Dankbar gab Jess ihr noch einen Kuss und verschwand dann wieder.
"So", fing Paris an, sobald er auÃer Hörweite war. "Ihr seid also immer noch heià aufeinander wie vorher, wie?"
Rory sah sie einen Moment sprachlos an. "Ãhm ..." Sie fing sich wieder. "Nein, eigentlich ... sind wir erst seit drei Tagen wieder zusammen." Und sie erzählte Paris die Geschichte.
"Nicht schlecht.", sagte sie, als Rory fertig war. "Wenigstens hattet ihr dann ein wenig Abwechslung. Oder besser gesagt: Ihr habt gemerkt, dass ihr euch liebt."
"Paris, ist alles in Ordnung bei dir? Ich mein, zwischen dir und Jamie?" Rory sah sie ernst an. Paris Gellar sah traurig aus. Das war bis jetzt erst einmal vorgekommen.
"Es ist", sie seufzte und nahm sich eine Pommes. "Es ist komisch. Seit wir zusammen studieren, läuft alles wie ... von selbst. Ich mein, Jamie kommt vorbei, wir gehen aus, wir lernen, er lädt mich zum Essen ein, aber all dies macht er so selbstverständlich, es ist fast wie Routine. Ich weià nicht, ich weiÃ, dass ich hohe Anforderungen stelle, aber ich bin nunmal kritisch, und so, wie es jetzt ist, ... ist es nicht richtig." Stirnrunzelnd sah sie Rory an.
"Liebst du ihn noch?", fragte sie.
Paris zögerte. "Ich denke schon", antwortete sie schlieÃlich.
"Hast du mit ihm geredet? Ich meine, hast du ihm all das gesagt was du mir gesagt hast?"
Paris schüttelte den Kopf. "Man kann mit Kerlen nicht über so etwas reden", sagte sie.
"Aber du musst es ihm sagen."
Paris wiegte den Kopf. "Na gut, ich denke darüber nach. Was machen wir eigentlich heute Abend?"
"Was willst du machen? Wir könnten uns Videos ausleihen?"
Paris grinste. "Ist immer noch dieser Vorhang da?"
"Nein, den haben wir abschaffen können. Also, was hälst du von dem Vorschlag?"
Paris nickte. "Ok. Aber bloà keinen von diesen Herz- Schmerz Filmen, die so vorraussehbar sind!"
Rory seufzte leise.