12.12.2005, 23:32
[B]Kapitel einhundertundneunundzwanzig
[/B]"Na gut, wir versuchen, das zu akzeptieren." Emily nickte. "Auch wenn es uns nicht sehr leicht fällt."
Rory nahm dies einfach als ein einfaches 'ja' und umarmte ihre GroÃeltern zögerlich. Zwar war noch nicht alles verziehen, aber der Anfang war geschaffen.
Am Abend kam Lorelai wieder nach Hause.
"Wo warst du?", rief Rory und kam auf sie zu. "WeiÃt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?"
Lorelai setzte sich auf Sofa und zog Rory zu sich. "Ich muss dir was erzählen."
"Was denn?"
"Sherry hat deinen Dad verlassen!", sagte Lorelai.
Geschockt sah Rory sie an. "Was? Wann?"
"Vor ein paar Tagen. Sie hat ein Jobangebot in Paris bekommen, und ihre kleinen Hosen in eine Tasche gepackt und abgehauen."
"Was ist mit Gigi?"
"Hat sie mit Chris zurückgelassen."
"Nein!"
"Doch. Er kam nach Hause, und die Nanny gab ihm einen Brief von ihr."
"Ich kann´s nicht glauben! Wie konnte sie das nur tun?"
"Ich habe keine Ahnung."
"Woher weiÃt du das alles?"
"Er hat mich angerufen."
"Wann?" Rory runzelte die Stirn.
"Gerade. Deswegen war ich auch weg. Er ist ausgeflippt weil er Gigi nicht beruhigen konnte, und wie du ja weiÃt, kenn ich mich mit Windelmonstern bestens aus, und bin zu ihm gefahren."
"Du warst bei ihm?" Rory sah sie mit einem komischem Blick an.
"Ja. Ich hab ihn beruhigt, und wir haben die Wohnung wieder aufgeräumt, und ich glaub, alles wird ok. Ich geh am Montag wieder hin und überzeuge mich davon, dass er noch atmet."
"Oh. Tja, das ist nett von dir."; sagte sie etwas spitz.
"Tja, dein Dad braucht ein bisschen Hilfe,..... nun ja, ein Dad zu sein. Ich mein, er war dein Dad, also ist dir das bekannt."
Rory stand auf. "Ich bin mit Jess verabredet. Du solltest dich ins Bett legen, und wenigstens einmal machen, was man dir sagt." Damit verlieà sie das Haus und lieà eine verdatterte Lorelai zurück.
Sie fuhr nicht zu Jess. Sie waren nicht einmal verabredet. Sie fuhr geradewegs zu Chris. Ihrem Vater. Während der Fahrt dachte sie an kaum etwas, sie wollte nur ankommen und mit ihm reden. Einer musste endlich mal eingreifen, es sollte diesmal nicht werden wie sonst.
Als sie klingelte, öffnete ihr Dad. Wie lange hatten sie sich jetzt schon wieder nicht gesehen? Drei Monate. Er hatte auch schon lange nicht mehr angerufen. Wie immer.
"Rory!" Ãberrascht nahm Chris sie in die Arme. "Was machst du hier? Ich ehm -", er legte die Spielsachen aus der Hand und zog sie herein. "Es ist schön dich zu sehen. Etwas länger her, hm? Komm rein, setz dich. Gigi schläft, was eigentlich ein Wunder ist, aber egal, für dich weck ich sie auf."
"Nein, das ist ok. Ich kann nicht lange bleiben."
"Na dann, komm rein."
"Nein, ich kann nicht bleiben.", wiedersprach sie energisch..
Chris sah sie besorgt an. "O-kay."
"Ich will nicht, dass du Mum nochmal anrufst.", sagte sie bestimmt und sah ihren Dad an.
"Was?" Erstaunt sah er Rory an.
"Ich will, dass du sie in Ruhe lässt."
"Rory, ich -"
"Mum ist mit Luke zusammen, und sie bekommen ein Baby, und es läuft gut. Luke ist perfekt für sie. Und sie ist glücklich."
Chris kratzte sich am Kopf. "Ich finde das toll, Rory. Ich -"
"Du würdest es versauen! Du würdest alles kaputt machen. Denn das tust du immer. Jedesmal wenn du zurückkommst, endet es immer auf die gleiche Weise: Mum weint, und du bist nicht da. Und- ich weiÃ, du willst es vielleicht nicht, aber so ist es."
Chris war perplex. "Ich- ich brauchte nur Hilfe."
"Das nächste Mal, wenn du Hilfe brauchst, ruf eine Nanny an, oder einen Babysitter, oder mich, lass nur Mum in Ruhe." Sie holte Luft. "Es tut mir leid, ich muss gehen. Gib Gigi einen Kuss von mir." Sie drehte sich um und ging. Chris sah seiner Tochter hinterher und lieà den Kopf sinken.
[B]Kapitel einhundertunddreiÃig
[/B]
"Hey du", begrüÃte Lorelai ihre Tochter, als diese die Treppen hochstieg und in Lorelais Zimmer kam. "Dank der 'Bettruhe', die mir so freundlicherweise aufgeschwatzt wurde, hatte ich Gelegenheit gehabt, mir unsere Kataloge anzusehen, und ich muss sagen: Die Schweden sind da! Ikea ist bei uns gelandet, und da sind mir direkt tausend Ideen eingefallen, wie wir eure Wohnung dekorieren könnten, natürlich nur wenn du willst, damit ihr euch von all den anderen langweiligen Amerikanern abhebt und einen Touch schwedisch erhaltet. Hey, was ist los?" Rory hatte sich mit nachdenklicher Miene auf Lorelais Bett gesetzt.
"Ach, du hast dich also endlich in dein Bett begeben, wie der Arzt gesagt hat?", fragte sie spitz.
Lorelai hob eine Braue. "Warum greifst du mich so an?"
"Tu ich nicht. Ich finde es nur unverantwortlich, dass wenn man dir sagt Bettruhe, du durch die Gegend rennst."
"Also hör mal, ich hab deinem Dad geholfen!", verteidigte sich Lorelai und verschränkte die Arme vor der Brust.
Rory presste die Lippen aufeinander und nickte. "Ja, Dad."
"Was hast du plötzlich gegen Christopher?"
"Nichts. Ich finde es nur nicht ok, dass du nicht tust, was für dich und das Baby am Besten ist!"
"Oh, glaubst du, ich handle so verantwortungslos? Ich weià schon, was ich tue Rory!" Diese zuckte mit den Achseln und stand auf. "Was auch immer."
"WeiÃt du, seit du schwanger bist, bist du manchmal unerträglich!", rief Lorelai ihr nach, als Rory aus dem Zimmer ging.
Unten ging Rory nicht in ihr Zimmer, sie ging ganz raus. Als sie durch das dunkle Stars Hollow ging, merkte sie ihre Wut. Auf ihren Dad, auf ihre Mum. Um sich Luft zu machen, kickte sie gegen einen Stein. Ihr Baby trat sie von innen, dabei musste sie lächeln und legte eine Hand auf den Bauch.
Vor dem Diner angekommen traf sie auf Jess, der rauchend auf der Treppe saÃ. Als er Rory erkannte, schmiss er die Zigarette weg und stand auf.
"Hey", sagte er überrascht und blieà den letzten Rauch weg. "Was machst du denn noch hier?"
"Ich wollte ein bisschen raus", antwortete sie und küsste ihn. Kurz danach verzog sie das Gesicht. "Du schmeckst wie ein Aschenbecher."
"Tja, wie kommts wohl?" Er grinste sie schief an.
"Wieso rauchst du wieder? Ich dachte, das hast du dir abgewöhnt", forschte sie nach.
"Hab ich doch, ich rauch nur noch von Zeit zu Zeit eine." Fragend sah er sie an. "Was ist los mit dir?" Rory seufzte und schüttelte den Kopf. Doch Jess setzte sich wieder und zog Rory mit sich. "Erzähl", forderte er sie auf.
Sie seufzte erneut und erzählte es ihm.
Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, ging sie wieder in Haus der Gilmores. "Hast du dich abgeregt?", rief Lorelai von oben. Rory antwortete nicht und ging in ihr Zimmer.
"Und, warst du auch schön im Bett?", fragte Luke am Telefon. Lorelai zögerte. Sie wusste, dass Luke es nicht gutheissen würde, wenn er erfuhr dass sie bei Chris gewesen war. Doch sollte sie ihn anlügen?
"Ja, und mein Obst hab ich auch gegessen. Bist du stolz auf mich?", sagte sie schlieÃlich. Immerhin lag sie ja im Bett.
"Gleich morgen bastle ich dir einen Preis." Lorelai lachte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Am nächsten Morgen ging Rory schon etwas früher, obwohl ihre Mum noch schlief. Als sie aus der Tür ging, traf sie auf Luke.
"Hey Rory.", begrüÃte er sie.
"Oh. Morgen, Luke. Tut mir leid, ich bin spät dran", murmelte sie und drängte sich an ihm vorbei. Etwas verwundert sah Luke ihr hinterher und ging dann rein.
Vorsichtig öffnete er Lorelais Schlafzimmertür und sah sich um. Dann entdeckte er, dass Lorelai wach war.
"Hey, murmelte sie und setzte sich etwas auf. Luke setzte sich mit ernster Miene auf das Bett und sah sie an.
"Du hast mich gestern angelogen!", sagt er.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
[B]Kapitel einhundertundeinunddreiÃig
[/B]Lorelai sah ihn fassungslos an. Wusste er es? Woher? Hatte Chris? Oder - oder Rory?
"Ich .. äh ... Was?", stammelte sie geschockt.
Luke deutete auf den Nachttisch. "Du sagtest am Telefon, dass du dein Obst gegessen hast. Der Apfel liegt noch genauso unberührt da, wie ich ihn dir dagelassen habe."
"Oh." Erleichtert atmete sie aus. Er wusste es also nicht. Zum Glück. "Tja, ich ... ich dachte, wenn ich sage, dass ich ihn gegessen hätte,dass er sich dann unter magischen Umständen auflöst." Sie brachte ein schiefes Lächeln zustande.
"Jaja" Luke hielt ihr auffordernd den Teller unter die Nase.
"Doch nicht auf nüchternden Magen!", protestierte Lorelai. "Und - der ist braun." Mit gekräuselter Nase deutete sie auf den angeschrumpelten Apfel.
Seufzend stand ihr Freund auf. "Ich hol dir einen Neuen. Wenn du ihn isst."
"Werd ich." Lorelai zog ihn zu sich und küsste ihn dankbar. "Was wäre ich nur ohne dich?"
"´Ne Leiche mit Vitaminmangel."
"Hey." Jess klopfte auf den Tresen, hinter dem Rory stand und Bücher einscannte.
Ãberracht sah sie ihn an. "Jess! Was machst du hier? Du hast doch Schule!"
"Reg dich ab", lachte er, "ich hab auch manchmal Pause, um das ganze Wissen zu verarbeiten. Ich wollt dich nur sehen, fragen, ob du noch immer scheisse gelaunt bist."
"Nette Ausdrucksweise." Rory legte die Bücher zur Seite und sah ihn an. Sie hob die Schultern. "Sie will es nicht einsehen und ich hab keine Lust, ewig rumzudiskutieren. Also ist Funkstille." Sie beugte sich vor und empfing den Kuss ihres Freundes.
"Hol mich nach der Schule ab. Wir fahren raus, ok?" Sie nickte und Jess verschwand wieder.
Also stand Rory wie verabredet am Nachmittag vor der Schule.
"Hey." Jess stand vor der Fahrertür. "Steig aus, ich fahre."
"Nein", wehrte Rory ab. "Du hast bereits ein Auto von mir verschrottet, nicht auch noch dieses."
"Komm schon."
"Hach, na gut." Rory stieg aus und wechselte auf den Beifahrersitz.
"Wo fahren wir denn hin?", fragte sie, als sie Stars Hollow verlieÃen.
Jess wiegte den Kopf. "Lass sich überraschen", sagte er bedeutungsvoll.
"Essen!" Luke stief die Treppen rauf und hielt die Dinertüte hoch. Freudig klatschte Lorelai in die Hände.
"Endlich Essen! Du ahnst ja nicht, wie sehr ich das vermisst hab. Richtiges, ungesundes, gemüsefreies Essen - das ist Salat." Ihr Lächeln fiel zusammen, als sie den Inhalt auspackte und das Grüne Zeug entdeckte. "Luke, jetzt übertreib mal nicht, einmal was 'Gesundes' am Tag reicht doch! Quäl mich nicht so!"
Luke setzte sich neben ihr aufs Bett. "Ich lebe doch auch noch, und ernähre mich gesund."
"Das hat mich auch immer verwundert."
"Wo sind wir?", fragte Rory. Sie wusste nicht mehr, wo sie waren, wo sie langgefahren waren. Um sie herum waren fast nur noch Wiesen und Weiden.
Jess parkte den Wagen und stieg aus. "Kommst du?"
"Wohin denn?", fragte sie und stieg aus. Jess nahm sie an der Hand und ging mit ihr zu einem kleinen See, der hinter einer Wiese lag. Gemeinsam setzten sie sich und lieÃen die Beine im Wasser baumeln.
"Es ist schön hier", murmelte Rory und lieà sich nach hinten ins Gras fallen. Sie spürte, wie ihr Baby strampelte.
"Hab ich mir gedacht", antwortete Jess und legte sich neben sie. Sachte strich er ihr übers Haar. "Also, jetzt lass mal all den Scheià hinter dir, denk nicht an deine Mum oder deinen Dad, denk mal an dich. Klar?"
"Ja, Sir.", antwortete Rory und grinste. So lagen sie beide nebeneinander, sahen in den Himmel, und genossen die letzten warmen Herbsttage.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
[/B]"Na gut, wir versuchen, das zu akzeptieren." Emily nickte. "Auch wenn es uns nicht sehr leicht fällt."
Rory nahm dies einfach als ein einfaches 'ja' und umarmte ihre GroÃeltern zögerlich. Zwar war noch nicht alles verziehen, aber der Anfang war geschaffen.
Am Abend kam Lorelai wieder nach Hause.
"Wo warst du?", rief Rory und kam auf sie zu. "WeiÃt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?"
Lorelai setzte sich auf Sofa und zog Rory zu sich. "Ich muss dir was erzählen."
"Was denn?"
"Sherry hat deinen Dad verlassen!", sagte Lorelai.
Geschockt sah Rory sie an. "Was? Wann?"
"Vor ein paar Tagen. Sie hat ein Jobangebot in Paris bekommen, und ihre kleinen Hosen in eine Tasche gepackt und abgehauen."
"Was ist mit Gigi?"
"Hat sie mit Chris zurückgelassen."
"Nein!"
"Doch. Er kam nach Hause, und die Nanny gab ihm einen Brief von ihr."
"Ich kann´s nicht glauben! Wie konnte sie das nur tun?"
"Ich habe keine Ahnung."
"Woher weiÃt du das alles?"
"Er hat mich angerufen."
"Wann?" Rory runzelte die Stirn.
"Gerade. Deswegen war ich auch weg. Er ist ausgeflippt weil er Gigi nicht beruhigen konnte, und wie du ja weiÃt, kenn ich mich mit Windelmonstern bestens aus, und bin zu ihm gefahren."
"Du warst bei ihm?" Rory sah sie mit einem komischem Blick an.
"Ja. Ich hab ihn beruhigt, und wir haben die Wohnung wieder aufgeräumt, und ich glaub, alles wird ok. Ich geh am Montag wieder hin und überzeuge mich davon, dass er noch atmet."
"Oh. Tja, das ist nett von dir."; sagte sie etwas spitz.
"Tja, dein Dad braucht ein bisschen Hilfe,..... nun ja, ein Dad zu sein. Ich mein, er war dein Dad, also ist dir das bekannt."
Rory stand auf. "Ich bin mit Jess verabredet. Du solltest dich ins Bett legen, und wenigstens einmal machen, was man dir sagt." Damit verlieà sie das Haus und lieà eine verdatterte Lorelai zurück.
Sie fuhr nicht zu Jess. Sie waren nicht einmal verabredet. Sie fuhr geradewegs zu Chris. Ihrem Vater. Während der Fahrt dachte sie an kaum etwas, sie wollte nur ankommen und mit ihm reden. Einer musste endlich mal eingreifen, es sollte diesmal nicht werden wie sonst.
Als sie klingelte, öffnete ihr Dad. Wie lange hatten sie sich jetzt schon wieder nicht gesehen? Drei Monate. Er hatte auch schon lange nicht mehr angerufen. Wie immer.
"Rory!" Ãberrascht nahm Chris sie in die Arme. "Was machst du hier? Ich ehm -", er legte die Spielsachen aus der Hand und zog sie herein. "Es ist schön dich zu sehen. Etwas länger her, hm? Komm rein, setz dich. Gigi schläft, was eigentlich ein Wunder ist, aber egal, für dich weck ich sie auf."
"Nein, das ist ok. Ich kann nicht lange bleiben."
"Na dann, komm rein."
"Nein, ich kann nicht bleiben.", wiedersprach sie energisch..
Chris sah sie besorgt an. "O-kay."
"Ich will nicht, dass du Mum nochmal anrufst.", sagte sie bestimmt und sah ihren Dad an.
"Was?" Erstaunt sah er Rory an.
"Ich will, dass du sie in Ruhe lässt."
"Rory, ich -"
"Mum ist mit Luke zusammen, und sie bekommen ein Baby, und es läuft gut. Luke ist perfekt für sie. Und sie ist glücklich."
Chris kratzte sich am Kopf. "Ich finde das toll, Rory. Ich -"
"Du würdest es versauen! Du würdest alles kaputt machen. Denn das tust du immer. Jedesmal wenn du zurückkommst, endet es immer auf die gleiche Weise: Mum weint, und du bist nicht da. Und- ich weiÃ, du willst es vielleicht nicht, aber so ist es."
Chris war perplex. "Ich- ich brauchte nur Hilfe."
"Das nächste Mal, wenn du Hilfe brauchst, ruf eine Nanny an, oder einen Babysitter, oder mich, lass nur Mum in Ruhe." Sie holte Luft. "Es tut mir leid, ich muss gehen. Gib Gigi einen Kuss von mir." Sie drehte sich um und ging. Chris sah seiner Tochter hinterher und lieà den Kopf sinken.
[B]Kapitel einhundertunddreiÃig
[/B]
"Hey du", begrüÃte Lorelai ihre Tochter, als diese die Treppen hochstieg und in Lorelais Zimmer kam. "Dank der 'Bettruhe', die mir so freundlicherweise aufgeschwatzt wurde, hatte ich Gelegenheit gehabt, mir unsere Kataloge anzusehen, und ich muss sagen: Die Schweden sind da! Ikea ist bei uns gelandet, und da sind mir direkt tausend Ideen eingefallen, wie wir eure Wohnung dekorieren könnten, natürlich nur wenn du willst, damit ihr euch von all den anderen langweiligen Amerikanern abhebt und einen Touch schwedisch erhaltet. Hey, was ist los?" Rory hatte sich mit nachdenklicher Miene auf Lorelais Bett gesetzt.
"Ach, du hast dich also endlich in dein Bett begeben, wie der Arzt gesagt hat?", fragte sie spitz.
Lorelai hob eine Braue. "Warum greifst du mich so an?"
"Tu ich nicht. Ich finde es nur unverantwortlich, dass wenn man dir sagt Bettruhe, du durch die Gegend rennst."
"Also hör mal, ich hab deinem Dad geholfen!", verteidigte sich Lorelai und verschränkte die Arme vor der Brust.
Rory presste die Lippen aufeinander und nickte. "Ja, Dad."
"Was hast du plötzlich gegen Christopher?"
"Nichts. Ich finde es nur nicht ok, dass du nicht tust, was für dich und das Baby am Besten ist!"
"Oh, glaubst du, ich handle so verantwortungslos? Ich weià schon, was ich tue Rory!" Diese zuckte mit den Achseln und stand auf. "Was auch immer."
"WeiÃt du, seit du schwanger bist, bist du manchmal unerträglich!", rief Lorelai ihr nach, als Rory aus dem Zimmer ging.
Unten ging Rory nicht in ihr Zimmer, sie ging ganz raus. Als sie durch das dunkle Stars Hollow ging, merkte sie ihre Wut. Auf ihren Dad, auf ihre Mum. Um sich Luft zu machen, kickte sie gegen einen Stein. Ihr Baby trat sie von innen, dabei musste sie lächeln und legte eine Hand auf den Bauch.
Vor dem Diner angekommen traf sie auf Jess, der rauchend auf der Treppe saÃ. Als er Rory erkannte, schmiss er die Zigarette weg und stand auf.
"Hey", sagte er überrascht und blieà den letzten Rauch weg. "Was machst du denn noch hier?"
"Ich wollte ein bisschen raus", antwortete sie und küsste ihn. Kurz danach verzog sie das Gesicht. "Du schmeckst wie ein Aschenbecher."
"Tja, wie kommts wohl?" Er grinste sie schief an.
"Wieso rauchst du wieder? Ich dachte, das hast du dir abgewöhnt", forschte sie nach.
"Hab ich doch, ich rauch nur noch von Zeit zu Zeit eine." Fragend sah er sie an. "Was ist los mit dir?" Rory seufzte und schüttelte den Kopf. Doch Jess setzte sich wieder und zog Rory mit sich. "Erzähl", forderte er sie auf.
Sie seufzte erneut und erzählte es ihm.
Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, ging sie wieder in Haus der Gilmores. "Hast du dich abgeregt?", rief Lorelai von oben. Rory antwortete nicht und ging in ihr Zimmer.
"Und, warst du auch schön im Bett?", fragte Luke am Telefon. Lorelai zögerte. Sie wusste, dass Luke es nicht gutheissen würde, wenn er erfuhr dass sie bei Chris gewesen war. Doch sollte sie ihn anlügen?
"Ja, und mein Obst hab ich auch gegessen. Bist du stolz auf mich?", sagte sie schlieÃlich. Immerhin lag sie ja im Bett.
"Gleich morgen bastle ich dir einen Preis." Lorelai lachte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Am nächsten Morgen ging Rory schon etwas früher, obwohl ihre Mum noch schlief. Als sie aus der Tür ging, traf sie auf Luke.
"Hey Rory.", begrüÃte er sie.
"Oh. Morgen, Luke. Tut mir leid, ich bin spät dran", murmelte sie und drängte sich an ihm vorbei. Etwas verwundert sah Luke ihr hinterher und ging dann rein.
Vorsichtig öffnete er Lorelais Schlafzimmertür und sah sich um. Dann entdeckte er, dass Lorelai wach war.
"Hey, murmelte sie und setzte sich etwas auf. Luke setzte sich mit ernster Miene auf das Bett und sah sie an.
"Du hast mich gestern angelogen!", sagt er.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
[B]Kapitel einhundertundeinunddreiÃig
[/B]Lorelai sah ihn fassungslos an. Wusste er es? Woher? Hatte Chris? Oder - oder Rory?
"Ich .. äh ... Was?", stammelte sie geschockt.
Luke deutete auf den Nachttisch. "Du sagtest am Telefon, dass du dein Obst gegessen hast. Der Apfel liegt noch genauso unberührt da, wie ich ihn dir dagelassen habe."
"Oh." Erleichtert atmete sie aus. Er wusste es also nicht. Zum Glück. "Tja, ich ... ich dachte, wenn ich sage, dass ich ihn gegessen hätte,dass er sich dann unter magischen Umständen auflöst." Sie brachte ein schiefes Lächeln zustande.
"Jaja" Luke hielt ihr auffordernd den Teller unter die Nase.
"Doch nicht auf nüchternden Magen!", protestierte Lorelai. "Und - der ist braun." Mit gekräuselter Nase deutete sie auf den angeschrumpelten Apfel.
Seufzend stand ihr Freund auf. "Ich hol dir einen Neuen. Wenn du ihn isst."
"Werd ich." Lorelai zog ihn zu sich und küsste ihn dankbar. "Was wäre ich nur ohne dich?"
"´Ne Leiche mit Vitaminmangel."
"Hey." Jess klopfte auf den Tresen, hinter dem Rory stand und Bücher einscannte.
Ãberracht sah sie ihn an. "Jess! Was machst du hier? Du hast doch Schule!"
"Reg dich ab", lachte er, "ich hab auch manchmal Pause, um das ganze Wissen zu verarbeiten. Ich wollt dich nur sehen, fragen, ob du noch immer scheisse gelaunt bist."
"Nette Ausdrucksweise." Rory legte die Bücher zur Seite und sah ihn an. Sie hob die Schultern. "Sie will es nicht einsehen und ich hab keine Lust, ewig rumzudiskutieren. Also ist Funkstille." Sie beugte sich vor und empfing den Kuss ihres Freundes.
"Hol mich nach der Schule ab. Wir fahren raus, ok?" Sie nickte und Jess verschwand wieder.
Also stand Rory wie verabredet am Nachmittag vor der Schule.
"Hey." Jess stand vor der Fahrertür. "Steig aus, ich fahre."
"Nein", wehrte Rory ab. "Du hast bereits ein Auto von mir verschrottet, nicht auch noch dieses."
"Komm schon."
"Hach, na gut." Rory stieg aus und wechselte auf den Beifahrersitz.
"Wo fahren wir denn hin?", fragte sie, als sie Stars Hollow verlieÃen.
Jess wiegte den Kopf. "Lass sich überraschen", sagte er bedeutungsvoll.
"Essen!" Luke stief die Treppen rauf und hielt die Dinertüte hoch. Freudig klatschte Lorelai in die Hände.
"Endlich Essen! Du ahnst ja nicht, wie sehr ich das vermisst hab. Richtiges, ungesundes, gemüsefreies Essen - das ist Salat." Ihr Lächeln fiel zusammen, als sie den Inhalt auspackte und das Grüne Zeug entdeckte. "Luke, jetzt übertreib mal nicht, einmal was 'Gesundes' am Tag reicht doch! Quäl mich nicht so!"
Luke setzte sich neben ihr aufs Bett. "Ich lebe doch auch noch, und ernähre mich gesund."
"Das hat mich auch immer verwundert."
"Wo sind wir?", fragte Rory. Sie wusste nicht mehr, wo sie waren, wo sie langgefahren waren. Um sie herum waren fast nur noch Wiesen und Weiden.
Jess parkte den Wagen und stieg aus. "Kommst du?"
"Wohin denn?", fragte sie und stieg aus. Jess nahm sie an der Hand und ging mit ihr zu einem kleinen See, der hinter einer Wiese lag. Gemeinsam setzten sie sich und lieÃen die Beine im Wasser baumeln.
"Es ist schön hier", murmelte Rory und lieà sich nach hinten ins Gras fallen. Sie spürte, wie ihr Baby strampelte.
"Hab ich mir gedacht", antwortete Jess und legte sich neben sie. Sachte strich er ihr übers Haar. "Also, jetzt lass mal all den Scheià hinter dir, denk nicht an deine Mum oder deinen Dad, denk mal an dich. Klar?"
"Ja, Sir.", antwortete Rory und grinste. So lagen sie beide nebeneinander, sahen in den Himmel, und genossen die letzten warmen Herbsttage.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~