The Fall Of The Phoenix
#7

Hallo liebe Leserin,

Dein wunsch war mir natürlich befehl. Nun gehts also weiter in der Welt des Phoenix.

Viel spaß beim lesen

Eines helles Licht und ein lautes Geräusch rissen mich aus dem Schlaf. Eine Frau kam ins Zimmer und schob vor sich einen Wagen aus Metall auf dem so einiges an Medizin zu finden war. Sie schob ihn auf mich zu und überreichte mir einen kleinen Becher mit Pillen ehe der Wagen vollends zum stehen gekommen war. > Nimm diese und spüle sie mit Wasser runter < befahl sie mir ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie wartete einen Moment und ehe ich die Pillen geschluckt hatte und ihr den Becher zurückgegeben hatte drehte sie auch schon um und verließ ähnlich donnernd den Raum wie sie ihn betreten hatte. Ich blicke um mich. Zu meiner eigenen Verwunderung stelle ich fest das der Raum in dem ich eingeschlafen bin ein anderer ist als der in dem ich aufgewacht bin, ich kann mir das nur mit der Wirkung der Medikamente erklären und beschließe ehe diese Wirkung erneut einsetzt mich aus dem Staub zu machen. Ich stehe auf und suche meine Sachen zusammen, ich finde nur meine Jeans und meine Lederjacke von meinem Hemd fehlt jede Spur aber ich habe andere Dinge im Kopf und beschließe diese Tatsache zu ignorieren und stattdessen die vorhandene Kleidung zu nutzen. Kurz kontrolliere ich ob alles noch da war wo ich es gestern oder vorgestern, egal jedenfalls bevor ich hier her kam, bei mir hatte. Zigaretten und Geldbeutel waren an ihrem Platz und sogar die 15 $ waren zu meinem erstaunen noch da wo ich sie zuletzt gesehen hatte.
Ich schlüpfe in meine Schuhe und schleich mich zur Tür hinaus. Es muss noch relativ früh sein, denn auf den Gängen herrscht beinahe so was wie Ruhe nur vereinzelt schleichen ein paar Schwestern an mir vorbei, doch keine würdigt mich auch nur eines Blickes. Ich orientiere mich Richtung Aufzug und fahre mit ihm ins Erdgeschoss. Hier ist Treiben heftiger und so fällt es weniger auf das sich hier gerade ein Patient aus dem Staub macht denke ich so bei mir, als eine Hand auf meine Schulter schlägt und mich aus dieser Sicherheit reist. > Hallo James, willst du irgendwo bestimmtes hin? < Ich starre in die stahlblauen Augen von Officer Aimens der mich immer noch kräftig an der Schulter fest hält. > Also Mr. Phoenix, wie ich sehe geht es ihnen besser, und daher haben sie doch sicher nichts dagegen mich zu begleiten. Ich hätte da noch ein paar Fragen an sie bezüglich ihrer Gedächtnislücken. Kommen sie schon ich habe noch besseres zu tun als mich nur um sie zu kümmern. < Er drückt mich nach vorne Richtung Ausgang und bestimmt so dieses Recht zügige Tempo mit dem wir uns Richtung seines Streifenwagens bewegen. Ich überlege ob es Zufall war das er unten in der Aula stand oder rechnete er damit auf mich zu treffen. Wusste er bereit was los war? Konnte er es überhaupt wissen? Er packt mich am Kopf und drückt mich auf die Rückbank seines Wagens. Knallend schlägt er die Tür zu und steigt nur einen Bruchteil später auf dem Fahrersitz ein und fährt los. Wir fahren durch die Straßen und die Lichter der Hochhäuser schneiden durch die Nacht. Vereinzelt kommen Funksprüche rein, die er aber vollends ignorierte. Ich schaue aus dem Fenster und mein Spiegelbild reflektiert in der Scheibe. Ein großes Pflaster ziert meine Stirn und unter meinem rechten Auge prangt ein Feilchen das selbst in der Dunkelheit gut zu erkennen war. Ich streife mir die Haare aus dem Gesicht, sie fühlen sie verfilzt an und meine Kopfhaut juckt bei jeder Berührung. Ich träume vor mich hin und versuche das geschehene zu verarbeiten, also das stoppen des Fahrzeuges mich aus jenen Gedanken reißt.
Die Tür geht auf und der Officer Aimens zieht mich aus dem Auto. Wir betreten über die Stufen das Polizeigebäude, ziehen an etlichen Büros vorbei, er hält mich fest am Oberarm und drückt mir dabei die Blutzufuhr so stark ab das meine Finger taub werden. Wir gehen zwei Etagen rauf und nach weiteren vier Türen kommen wir endlich zum Stehen und er lässt meinen Arm los. Ich schüttle ihn aus und blicke den Officer dabei vorwurfsvoll an, er ignoriert das provokativ und schubst mich in das Büro. > Setz dich auf deine vier Buchstaben, und jetzt raus mit der Sprache und komm mir nicht wieder ich kann mich an nichts erinnern. Ich habe fast nichts über dich gefunden im Computer du bist seit fast 4 Jahren scheinbar untergetaucht und deine letzte Adresse gibt es nicht einmal mehr. Verstehst du was ich sage da steht nicht einmal mehr ein Haus. Ich weiß nicht was du für einer bist und ich habe keine Ahnung was du ausgefressen hast, aber seit dem 11.9. haben wir ein gewaltiges Problem mit Leuten die untergetaucht sind und eben seit jener Zeit bist du unauffindbar. Kein Eintrag, nicht einmal einen verdammten Strafzettel hast du bekommen. Tut mir Leid wenn ich dir das mitteile aber das FBI wartet ebenfalls bereits auf dich. Denn laut unseren Anweisungen bist du Terrorverdächtig und ich denke dass selbst du weißt was das heißt. Wenn ich ehrlich bin traue ich dir so was nicht zu. Wenn man in deiner Vergangenheit wühlt soweit das möglich ist, passt dieses Bild nicht in das eines Attentäters. Aber das FBI interessiert vermutlich wenig was ich denke. Die werden dich auf ihre Art vernehmen dass du alles gestehst nur dass es ein Ende hat. Verstehst du was ich damit sagen möchte? Entweder du redest mit mir oder mit denen und glaub mir es ist besser mit mir zu reden. < Er lässt sich beinahe erschöpft in seinen Stuhl fallen und atmet dabei tief durch. Ich starre ihn an, tausend Bilder schießen mir durch den Kopf. Ich kann nicht fassen was ich da höre. Ich ein Terrorist? Spinnen die? Ich meine Hallo? Wie in Gottes Namen kommen die auf so etwas? Ich starre ihn noch immer an, mustere sein Mimik, es bewegt sich nicht ein Muskel in seinem Gesicht er schaut mich immer noch mit dem gleichen erwartungsvollen Blick an wie am Ende seines Vortrages. Ich überlege krampfhaft was ich machen soll und plötzlich ohne jede Gegenwehr höre ich mich selbst sagen. > OK Officer was wollen sie wissen? Ich erzähle ihnen alles. Aber ich bin kein Terrorist das müssen sie mir glauben. Also bitte fragen sie was sie wissen wollen und ich antworte ihnen und versprochen ich versuche dabei auch immer die Wahrheit zu sagen. < Ich grinse ihn an und versuche damit der Ironischen Bemerkung Nachdruck zu verleihen. Er steigt nicht darauf ein sondern behält beinahe denselben Gesichtsausdruck bei. > Freut mich zu hören das du so freundlich bist mir zu Antworten. Aber ehrlich gesagt stellen sich mir zu viele Fragen um dir alle zu stellen. Ich meine selbst bei deiner Kindheit sind so viele Ungereimtheiten zu finden dass ich nicht wüsste mit was ich anfangen sollte. Also James fangen wir doch einfach damit an. Erzähl einfach und wenn noch Fragen bleiben stelle ich sie dir. Ist das ein Deal? < Ich nicke und überlege kurz mit was ich Anfange. Und entschließe mich bei dem anzufangen was sich am ehesten Anbieten und was er ja eigentlich auch hören wollte. Mit meiner Kindheit. > Also Officer wie sie wollen. Ich erzähle ihnen einfach alles von Anfang an und sie entscheiden was sie interessiert und was nicht. OK? < Er nickte mir zu und ich fing an zu erzählen. > Geboren wurde ich in Philadelphia und verbrachte dort auch die ersten zwei Jahre meines Lebens. Mein Vater war Immobilienmakler bei einer angesehenen Firma in Phili. Und so kam es das wir ständig am umziehen waren und dies gipfelte letzen Endes sogar darin das wir aus Phili weg Richtung New York. Ich kann ihnen gar nicht genau sagen wie oft wir umgezogen sind von New Rachelle nach Brooklyn von dort weiter nach Long Island und wieder zurück nach Brooklyn. Und sie ging das immer weiter. Ich glaube alleine in meinen ersten fünf bis sechs Jahren sind wir fünfzehnmal umgezogen. Ich weiß nicht ob sie sich das vorstellen können. Ich war nie lange genug an einem Ort um Freunde zu finden, manchmal nicht mal genug Zeit um überhaupt andere Kinder kennen zulernen. Ich hatte meist nur meine Eltern, wobei eigentlich nur meine Mum für mich da war, denn mein Dad war mehr arbeiten als zuhause. An Geschwister war nicht zu denken, erstens weil keine Zeit dazu war und zweitens aber das erfuhr ich erst später weil es bei der Schwangerschaft mit mir Komplikationen gab und meine Mum dies nicht noch einmal mitmachen wollte. In Brooklyn bezogen wir Ende 87 glaub ich, ein Haus in unmittelbarer Nähe eines Parks soviel weiß ich noch. Wir hatten einen eigenen Garten und mein Dad versprach das wir hier nun länger bleiben würden. Und er hielt tatsächlich Wort. Über sechs Jahre fast fluchartiges Herumziehen hatte endlich ein Ende gefunden. Ich wurde ein geschult und hatte endlich ein na ja sagen wir mal ein beinahe normales Leben. In meiner Klasse fand ich nicht wirklich Anschluss, da ich der kleinste war wurde ich oft gehänselt und im Laufe der geschnitten bis ich mich nur noch am Rande mitbewegte. Diese Position hielt ich bei über Jahre. War nie sonderlich beliebt und zog mich daher in meine eigene Welt zurück. Kaum konnte ich lesen verschlang ich ein Buch nach dem anderen. Erst Kinderbücher und im Laufe der Zeit wurde ich älter und die Bücher anspruchsvoller. Was ich nicht verstand las ich woanders nach und wenn es mich traurig machte dass ich keine Freunde hatte und das oft Tage lang in der Schule niemand auch nur ein Wort zu mir sagte zog ich mich zurück in meine Traumwelten. Ich denke heute nicht das diese Art und Weise des Heranreifens richtig war, aber es war ja keiner da der mich daran hindern hätte können. Mein Dad arbeitete immer noch hart und der Preis eines festen Wohnsitzes war das er noch öfter als sonst auf Reisen war und daher noch seltener zuhause. Meine Mum versank in ihre Welt. Lernte ein paar Frauen kenn die ihr aufzeigten wie schön und frei man ungebunden ist. Kein Mann der einen hindert das zu machen was man möchte und vor allem keine Kinder die einen bremsten. Und so behandelte sie mich auch. Ich wurde mit Bücher ruhig gestellt. Bekam mehre duzend Bücher pro Jahr geschenkt. Nur um zu verhindern das ich mich hätte beschweren können. Ein positiver Nebeneffekt war das meine Noten sich immer auf dem Höchstniveau bewegten, was meine Eltern in ihrem tun bestärkte und mich in der Schule noch mehr zum Außenseiter machte als ich ohne hin schon war. Die Jahre zogen so ins Land ich war gerade elf geworden, als meine Eltern mir mitteilten das die Geschäfte meines Vaters schlecht liefen und wir in ein kleineres Haus ziehen müssten. Wir bleiben zwar in Brooklyn meinten sie aber ich müsse die Schule wechseln und mir daher neue Freunde suchen. Ich fand diese Äußerung sehr seltsam und noch heute könnte ich mich amüsieren darüber. Es fiel ihnen in all den Jahren nicht auf das ich nie bei einem anderen Kind zuhause, geschweige denn jemals eines bei mir war.
Das neue Haus war wirklich viel kleiner als das letzte aber es reichte für uns. Und im Herbst 1992 tat mein Dad das vielleicht erste Mal in meinem Leben das richte für mich. Er fuhr mit mir raus zur Brooklyn Bridge und ich starrte wie gefesselt auf die Skyline von New York. Ich meine ich war hier aufgewachsen und doch sah ich nun zum ersten Mal dieses Bild. Ich wollte über den Hudson, wollte zwischen den Türmen stehen wollte dieselbe Luft atmen wie die da drüben. Meine Sehnsucht war geweckt. Ich erinnere mich als wäre es erst gestern gewesen. Mein Alter kam früher als sonst nach Hause und er blickte mich mit seinen müden Augen an. Er hatte in den letzten Monaten stark abgebaut und war nur noch ein Schatten jenes Mannes den ich still und heimlich bewundert hatte. Trotz all der Enttäuschungen war er für mich irgendwie ein Held und obwohl ich viele Erinnerungen an ihn wohl mir selbst aus Büchern zusammen gereimt hatte, war er ein toller Mann für mich. Wir verbrachten nicht viel Zeit zusammen wie ich ihnen ja schon sage aber wenn, dann war es meistens toll. Wir gingen dann immer in den Park und er erzählte mir während wir ein paar Bälle schlugen von seinen Reisen. Von Europa und Asien wo er oft geschäftlich zu tun hatte. In letzter Zeit waren diese Momente selten geworden. Er reiste nicht mehr durch die Welt sondern tingelte durch Dörfer an der Ostküste. Vielleicht war auch deshalb jener Tag so etwas Besonderes für mich weil er endlich wieder einmal für seinen Sohn da war. Es war einer der letzten warmen Tage des Jahres, die Sonne hatte nicht mehr die Kraft wie noch vor ein paar Wochen aber dennoch war es warm genug das ein Pullover reichte um nicht zu frieren. Wir standen lange an der Brücke und ich habe ihn vermutlich hundertmal gebeten mit mir dort rüber zufahren doch er ließ sich nicht erweichen. Doch er erzählte mir eine Menge über New York, die Geschichte und die Geschichten. Er rauchte dabei beinahe eine Schachtel und obwohl es mich immer störte das er rauchte so war es mir an diesem Tage absolut egal. Er malte mit seinen Worten Bilder in meinem Kopf und ich sah die Gesichter der Leute auf den Schiffen, wenn sie hoffnungsvoll aus weit entfernen Ländern hier her kamen um ein neues Leben zu beginnen. Ich spürte den Wind den die Bauarbeiter der Wolkenkratzer gefühlt haben müssen als sie in hundert Metern Höhe Stahlträger bewegt haben. Ich konnte mir alles vorstellen und doch war diese Stadt so fern für mich. Das Leben dort schien unerreichbar und doch wusste ich ab diesem Moment, mein Leben wäre da drüben besser als hier wo ich jetzt war. Für mich hatte es sich zwar gebessert, in der neuen Schule fand ich mehr Anschluss und einige Jungs wollten sogar mit mir Baseball spielen aber es war nicht das was ich wollte. Es schien mir einfach zu wenig und ich wusste das wonach sich mein innerstes sehnte könnte ich da drüben erfahren. Doch ich war zu jung, zu klein und bereits auf der Heimfahrt beschlich mich das Gefühl das sich heute etwas in mir verändert hatte, dass es wohl ab heute anders sein würde. Ich hatte das Gefühl dass das Leben wie ich es kannte wohl ein anderes werden würde. Ich konnte es nicht erklären, nicht in Worte fassen ja nicht einmal verstehen aber ich spürte es einfach. Während wir die Straße lang fuhren in der wir wohnten fühlte ich mich dazu bestimmt eines Tages mein Leben zu ändern und vor allem diese Stadt zu fühlen. Ich kann es ihnen auch heute nicht wirklich erklären was damals mit mir los war, aber es veränderte sich etwas. Können sie mir folgen? < Ich hatte die ganze Zeit in der ich erzählt hatte auf den Boden gestarrt. Und schaute nun das erste Mal wieder in das Gesicht von Officer Aimens. Er schaute mich an und musterte mich intensiver als vor meiner Geschichte. Er schien zu überlegen und holte ein paar mal tief Luft ohne etwas zu sagen. Ehe er scheinbar gesammelt das Wort ergriff. > Ziemlich interessant, muss zugeben das aus ausführlicher als ich gedacht habe und ob du es glaubst oder nicht ich kann einiges sehr gut nachvollziehen. Aber ich hätte dich jetzt eh unterbrochen weil ich dich Fragen wollte ob du etwas trinken willst, vielleicht ein Glas Wasser? Danach höre ich dir gerne weiter zu. Einverstanden? < Nickend nahm ich das Wasser an und begann mir zu sammeln. Es hat gut getan das alles Mal zu erzählen dachte ich mir. Und starte kurzfristig aus dem Fenster.

Das Verlangen nach dieser Stadt wurde stärker umso näher wir dieser sündigen Insel kamen umso nervöser, ja umso erregter wurde ich. Ich verzehrte mich nach ihr, wollte eintauchen in dieses Leben.
THE FALL OF THE PHOENIX



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