15.01.2006, 22:37
Teil 38
Wie teuflisch muss es sein, dass
Es scheint ich wollte dir
schaden und dass du leidest.
Ich werd doch selbst gefoltert hier.
Es ist schwierig abzuschätzen,
doch es ist sicher nicht mehr weit.
Diese Tage sind die Letzten (die Letzten),
der Spuk ist bald vorbei
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
âWow! Seit wann kannst du denn so gut kochen?â, fragt Alexis während sie sich noch ein letztes Mal die Gabel in den Mund schiebt.
âErstens war mir in den 3 Wochen so langweilig das ich einfach mal was ausprobieren wollte... Und zweitens kommt mein Vater aus Sizilien, da ist es wohl klar das ich Pasta machen kann...â, grinst er.
âGutes Argumentâ, lächelt sie zurück.
Milo steht auf und fängt an den Tisch abzuräumen. Auch Alexis steht auf und will ihm helfen. Sie greift gerade nach einem Teller...
âDas wist du schön lassenâ, meint Milo mit ernster Miene.
â Wieso denn das?â, fragt Alexis verwirrt.
â Heute ist der Alexis - verwöhn - Tag. Da wirst du keinen Finger rühren!â, meint er bestimmend.
âAber...â, setzt sie an.
âOhne wenn und aber... Du wirst hier nichts anfassen.â, meint er und zieht ihr den Teller weg.
Alexis muss bei seinem ernsten Gesichtausdruck schmunzeln. Sie geht zu ihm rüber, beugt sich von hinten über seine Schulter und haucht ihm einen Kuss auf die Wange.
âDankeâ, flüstert sie ihm ins Ohr.
Ihn durchfährt ein angenehmer Schauer, als er auf seiner Haut ihren Atem spürt.
Sie richtet sich wieder auf und fährt mit ihrer Hand leicht über Milos Rücken, bevor sie durch die Tür verschwindet. Milo dreht seinen Kopf und schaut ihr hinterher. Er lächelt und schüttelt dabei leicht den Kopf.
Diese Frau ist einfach unglaublich...
Dann widmet er sich wieder dem Geschirr zu.
Währenddessen sitzt Alexis vor ihrem PC, um nach langer Zeit ihre E-Mails mal wieder zu checken.
Herzlich Willkommen Alexis Bledel. Sie haben 10 neue Nachrichten...
In Gedanken geht sie die E-Mails durch.
Werbung ... Werbung ... Werbung ... Werbung ...
Oh eine E-Mail von Eric.
Sie öffnet diese und beginnt zu lesen .
Hey Alexis!
Na alles klar? Bei mir schon. Hab mich echt gefreut, dass du zu Besuch gekommen bist. Hoffe das ich dich bald wiedersehe. Meld dich bald.
Bye Eric
Alexis muss schmunzeln. Ja, das ist eben ihr kleiner Bruder. Dann geht sie ihre
E-Mails weiter durch.
Werbung... Werbung... Werbung... Werbung...
Als sie den Absender der letzt E-Mail sieht, merkt sie wie ihr Herz immer schneller rast.
Matt...
Als ob wir leiden müssten
macht es uns schwach, ängstlich und krank.
Konnt nicht glauben, dass ich nicht wüsste
wie es ist, wenn der Schmerz dich übermannt.
Die paar Tage sind es Not.
Beendet ist es leicht.
Behalte deine Hoffnung!
Wir sind bald schon alle frei!
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Mit zittriger Hand führt sie die Maus über den Link und öffnet die E-Mail. Mit einem unruhigen Atmen beginnt sie zu lesen.
Liebe Alexis,
wie geht es dir denn? Ich hoffe mal das du gut in L.A angekommen bist. Mir geht es eigentlich gut.
Aber jetzt zu dem Grund, warum ich dir schreibe. Ich bin diese Woche in L.A. Vielleicht können wir uns ja treffen? Unser letztes Treffen hat ja nach diesem Vorfall ein plötzliches Ende genommen. Ich würde mich auf jedenfall freuen, wenn wir uns sehen könnten. Dann können wir unser Treffen einfach nachholen. Kannst natürlich auch deinen Freund mitnehmen. Dann unternehmen wir etwas zu dritt.
Hast du ihm eigentlich von unserem Kuss erzählt? Wenn ja, wie hat er reagiert? Okay, ich weià das geht mich eigentlich nicht wirklich etwas an, aber mich würde es schon interessieren. Wenn ich ehrlich bin konnte ich an diesem Tag nur an unseren Kuss denken. Ich weiÃ, dass ich keine Chancen mehr bei dir habe, aber trotzdem hab ich diesen Kuss genossen. Deine Lippen nach all diesen Jahren wieder zu spüren war einfach unglaublich. Es fällt mir schwer dies zuzugeben, aber ich finde das du dies wissen solltest.
Bye Matt
PS: Meld dich bitte bald bei mir.
Alexis wandert mit ihrem Blick auf das Datum.
Er ist schon hier ...
Was soll ich tun?
Ihm absagen?
Und sein Geständnis ... Wow...
Damit habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet...
Milo tritt neben sie. Alexis bekommt nichts davon mit, da sie noch immer wie in Trance auf den Bildschirm starrt. Als Milo ihr sanft eine Hand auf die Schulter legt, zuckt sie zusammen und klickt schnell die E-Mail weg.
âIst alles in Ordnung?â, fragt er besorgt.
âJa... Alles klarâ, weicht sie seinem Blick aus.
âWas war das gerade?â
âWas war was?â, fragt sie zurück.
âNa auf dem Bildschirm. Was du so schnell weggeklickt hast.â
âNur ne E-Mail von Mattâ, antwortet sie. Dabei versucht sie das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
âUnd was wollte er?â
âEr ist momentan in L.A und wollte wissen ob wir irgendetwas zusammen unternehmen.â
Milo sieht sie skeptisch an.
âNatürlich sollst du mitkommenâ, fügt sie schnell hinzu.
âUnd? Unternehmen wir jetzt etwas mit ihm?â, fragt er sie.
âIch weià noch nicht. Der Dreh fängt ja bald an... Und die ganzen Vorbereitungen dazu. Ob wir dann noch Zeit dazu haben?â, versucht sie sich herauszureden und traut dabei nicht Milo in die Augen zu schauen.
âIch muss mal...â, deutet sie mit dem Finger in Richtung Bad.
Noch bevor Milo antworten kann ist sie hinter der Tür verschwunden.
Irgendetwas stimmt doch nicht mit ihr...
Warum regiert sie so komisch auf das Thema ...
Immer wieder fällt sein Blick auf den Bildschirm.
Nein Milo, das kannst du nicht machen ...
Das ist ihre Privatsphäre ...
Aber sonst erfahre ich vielleicht nie, was mit ihr los ist ...
Und schon erscheint mit ein paar Klicks Matts E-Mail auf dem Bildschirm.
Als Alexis wieder aus dem Bad kommt, bleibt sie plötzlich stehen. Sie sieht Milo vor dem PC sitzen.
âMilo ...â, setzt sie flüsternd an.
Dieser dreht sich zu ihr um und schaut sie fassungslos an. Abermals kann sie seinem Blick nicht standhalten.
Stumpf, müde und kühl
macht uns das leben hier.
So stirbt es mit Gefühl
für den in der Zelle neben dir,
doch behalte deine Sinne.
Da ist nicht dein Horizont.
Es regnet Feuer von den Himmeln,
wenn der Erlöser wiederkommt.
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Teil 39
Wie stellt man es an, jemanden zu lieben
Der Dich so sehr verletzt
Denn alles, was er jemals hatte
Waren nur gute Absichtserklärungen!
âMilo, es ist nicht so wie es scheintâ, meint sie ganz leise.
Der Kloà in ihrem Hals scheint immer gröÃer zu werden. Sie versucht ihn herunterzuschlucken, doch es gelingt ihr nicht.
âNicht so wie es scheint?â, wiederholt er. Dabei deutet er auf die E-Mail. âLies dir doch deine Mail wieder durch! Dann änderst du bestimmt deine Meinung!â
Nun wird auch Alexis wütend. Sie weià doch von ihnen am besten was wirklich passiert ist.
âJa du hast ganz Recht! Das war MEINE Mail! Warum liest du sie einfach? Kennst du etwa nicht das Wort Privatsphäre?â, schreit sie ihn regelrecht an.
Milo schaut sie fassungslos an. So wütend hat er sie noch nie erlebt.
âIch ... Ich... Ach das spielt doch jetzt keine Rolle!â
âOh doch. Für mich schonâ, erwidert Alexis.
âOkay. Du willst wissen warum? Dann sag ich es dir! Du hast dich am Telefon plötzlich anders angehört. Irgendwas hat nicht gestimmt. Doch immer als ich dich darauf ansprach, hast du dich nur herausgeredet. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Doch du erzählst mir ja nichts. Anscheinend vertraust du mir einfach nicht! Ich wollte doch nur wissen was mit dir los ist! Irgendwie musste ich es doch herausfinden!â
Beide schweigen einen Moment. Alexisâ Kloà im Hals scheint noch gröÃer zu werden.
âAber...â, setzt Alexis an, wird jedoch von Milo unterbrochen.
âHast du ihn geküsst? Ja oder nein?â
Milo wird immer lauter.
âJa! Ja! Ja! Wir haben uns geküsst!â, schreit sie.
Milo nickt leicht mit dem Kopf. Atmet einmal tief ein und aus.
âUnd jetzt sag noch einmal, dass es nicht so ist wie es scheintâ, meint er nun ruhiger.
âMilo... Es war ein Ausrutscher. Glaub mir das. Bitte!â
Aber wie kann ich ihn loslassen, wenn ich ihn so lange geliebt habe und ihm alles gegeben habe, was ich konnte
Vielleicht ist Liebe ein hoffnungsloses Verbrechen
Wenn man das aufgibt, was das ganze Leben gedauert zu haben scheint
Es ist schiefgegangen mit etwas, dass einmal so gut war
Milo steht auf und nimmt seine Jacke vom Stuhl. Er bleibt einem Moment mit dem Rücken zu ihr gekehrt stehen, dann dreht er sich um.
âIch weià nicht was ich glauben sollâ, erwidert er, bevor er durch die Tür verschwindet.
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen
Alexis lässt sich auf die Couch sinken. Was hat sie bloà getan? Wieso hat sie ihm nicht früher die Wahrheit gesagt? Sind Milo und sie noch zusammen, oder ist alles vorbei? Hätte sie es ihm doch früher gesagt! Vielleicht wäre dann alles ganz anders verlaufen...
Ich weià jetzt, dass ich naiv war
Ich wusste nicht, wohin das führen würde
Und ich will nichts herunterspielen
Denn er ist ein guter Mann
Sie stützt ihren Kopf mit ihren Händen ab. Langsam läuft ihr eine Träne die Wange hinunter und zerspringt dann auf dem Boden. Nun kann sie auch nicht die restlichen Tränen unterdrücken. Sie greif nach ihrem Handy und ruft die Person an, mit der sie jetzt als einzige darüber reden kann.
âMatt? Hier ist Alexisâ
âHi Alexis. Ist alles in Ordnung?â
â Kannst du vorbeikommen?â, erwidert sie nur.
âJa klar. Ich bin in einer halben Stunde daâ, meint er.
âOkay. Bis dann.â
âBis gleich.â
Eine halbe Stunde später klingelt es an der Tür. Alexis öffnet diese mit gemischten Gefühlen. Als Matt ihre verheulten Augen sieht, versetzt es ihm ein Stich ins Herz.
âWas ist los?â
âKomm doch erst mal rein.â
Alexis tritt ein Stück zur Seite, sodass er hereinkommen kann. Er schaut sich in der Wohnung um. Nun steht auch Alexis hinter ihm.
âSetzt dich doch.â
Dabei deutet sie auf ihre Couch. Matt nickt nur und begibt sich dorthin. Alexis sitzt sich neben ihn. Sie schweigen. Alexis schaut stur auf den Boden, nicht fähig ihm in die Augen zu schauen. Matt spielt nervös mit seinen Fingern. Er möchte wissen warum sie ihn angerufen hat. Was passiert ist. Wieso er neben ihr auf der Couch sitzt und nichts sagt. Er hält das Schweigen zwischen ihnen einfach nicht mehr aus. Er muss es wissen...
âWillst du mir nicht erzählen was passiert ist?â, fragt er sie vorsichtig.
â Er weià esâ, bringt sie nur hervor.
âWer weià was?â
âMilo weià von dem Kuss.â
âOh. Und ...â, setzt er an, wird aber von Alexis unterbrochen.
âEr hat deine Mail gelesen, während ich im Bad war. Als ich wieder rausgekommen bin wusste ich was passiert war. Sein Blick hat alles verraten. Wir haben uns dann gestritten. Unser erster richtiger Streit. Wir haben uns angeschrien und dann ist er gegangen. Sein Blick... Er war so voller Enttäuschung. Ich weià ja nicht einmal ob wir jetzt noch immer zusammen sind.â
Nun kann sie wieder nicht ihren Tränen unterdrücken. Matt ist mit der Situation ein wenig überfordert. Weià nicht so recht was er machen soll. SchlieÃlich ist er an ihrer Situation nicht ganz unbeteiligt. Er rückt langsam ein Stück näher. Vorsichtig legt er ihr eine Hand auf den Rücken. Zuerst zuckt Alexis zusammen und will ein Stück von ihm wegrutschen, doch dann lehnt sie sich gegen ihn und beginnt noch mehr zu weinen. Nun nimmt Matt sie ganz in die Arme und reibt ihr beruhigend mit der Hand über den Rücken.
Aber wie kann ich ihn loslassen, wenn ich ihn so lange geliebt habe und ihm alles gegeben habe, was ich konnte
Vielleicht ist Liebe ein hoffnungsloses Verbrechen
Wenn man das aufgibt, was das ganze Leben gedauert zu haben scheint
Es ist schiefgegangen mit etwas, dass einmal so gut war
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen
âNochmals danke das du vorbei gekommen bist. Ich wusste einfach nicht mit wem ich sonst darüber reden konnteâ, meint Alexis am Türrahmen stehend.
âAch das war kein Problem. Wenn das nächste mal irgendwas ist dann ruf einfach an.â
âDas werde ich machen.â
Sie zwingt sich ein Lächeln auf. Unsicher stehen sie sich gegenüber. Matt geht einen Schritt auf sie zu und nimmt sie in die Arme. Sie schlieÃt die Augen. GenieÃt das Gefühl der Geborgenheit.
âIch bin immer für dich daâ, flüstert er ihr ins Ohr.
Nun lächelt Alexis wieder. Aber diesmal ist es nicht aufgesetzt.
âDanke Matt.â
Sie öffnet wieder die Augen.
âMilo?!â, ruft sie entsetzt und löst sich sofort von der Umarmung.
Matt dreht sich verwundert um und erblickt Milo wie angewurzelt ein paar Meter von ihnen entfernt stehen. Milo schüttelt nur den Kopf. Kann nicht glauben was er da gerade gesehen hat. Das kann doch nicht wirklich wahr sein.
âIch glaube es ist besser wenn ich wieder gehe. Anscheinend störe ich gerade.â
Milo dreht sich um und will gerade gehen als Alexis ihm hinterherläuft.
âMilo bleib bitte stehen!â ruft sie ihm zu.
Milo bleibt stehen, dreht sich jedoch nicht um. Er merkt wie die Schritte von Alexis immer näher kommen.
âMilo, es ...â, fängt Alexis an.
Milo dreht sich zu ihr um.
â... ist nicht so wie es aussieht?â, beendet er ihren Satz. âKomm schon Alexis. Die Masche zieht nicht mehr bei mir. Ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen. Weià du was? Eigentlich bin ich gekommen um mich mit dir auszusprechen. Um alles wieder klar zu stellen. Aber jetzt ist alles glasklar. Geh doch zu deinem Matt zurück! Ich steh jetzt nicht mehr im Weg!â, meint er wütend.
âWie meinst du das?â, flüstert sie mit Tränen in den Augen.
âIch glaube es ist besser wenn wir uns trennen. Bis nächste Woche am Setâ, sagt er kalt.
Er dreht sich wieder um und geht weiter. Alexis kann nicht glauben was gerade passiert ist. Sie will ihm nachlaufen. Ihm nachrufen. Doch ihr Körper ist nicht fähig auch nur die kleinste Bewegung durchzuführen. Soll wirklich alles vorbei sein? Gar keine Hoffung mehr geben?
Ist das, das Ende? Bist Du sicher?
Wie kannst Du das wissen, wenn Du niemals an diesem punkt gewesen bist
Es ist so schwer einfach loszulassen
Denn es ist die einzige Liebe, die ich jemals kannte
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen
Wie teuflisch muss es sein, dass
Es scheint ich wollte dir
schaden und dass du leidest.
Ich werd doch selbst gefoltert hier.
Es ist schwierig abzuschätzen,
doch es ist sicher nicht mehr weit.
Diese Tage sind die Letzten (die Letzten),
der Spuk ist bald vorbei
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
âWow! Seit wann kannst du denn so gut kochen?â, fragt Alexis während sie sich noch ein letztes Mal die Gabel in den Mund schiebt.
âErstens war mir in den 3 Wochen so langweilig das ich einfach mal was ausprobieren wollte... Und zweitens kommt mein Vater aus Sizilien, da ist es wohl klar das ich Pasta machen kann...â, grinst er.
âGutes Argumentâ, lächelt sie zurück.
Milo steht auf und fängt an den Tisch abzuräumen. Auch Alexis steht auf und will ihm helfen. Sie greift gerade nach einem Teller...
âDas wist du schön lassenâ, meint Milo mit ernster Miene.
â Wieso denn das?â, fragt Alexis verwirrt.
â Heute ist der Alexis - verwöhn - Tag. Da wirst du keinen Finger rühren!â, meint er bestimmend.
âAber...â, setzt sie an.
âOhne wenn und aber... Du wirst hier nichts anfassen.â, meint er und zieht ihr den Teller weg.
Alexis muss bei seinem ernsten Gesichtausdruck schmunzeln. Sie geht zu ihm rüber, beugt sich von hinten über seine Schulter und haucht ihm einen Kuss auf die Wange.
âDankeâ, flüstert sie ihm ins Ohr.
Ihn durchfährt ein angenehmer Schauer, als er auf seiner Haut ihren Atem spürt.
Sie richtet sich wieder auf und fährt mit ihrer Hand leicht über Milos Rücken, bevor sie durch die Tür verschwindet. Milo dreht seinen Kopf und schaut ihr hinterher. Er lächelt und schüttelt dabei leicht den Kopf.
Diese Frau ist einfach unglaublich...
Dann widmet er sich wieder dem Geschirr zu.
Währenddessen sitzt Alexis vor ihrem PC, um nach langer Zeit ihre E-Mails mal wieder zu checken.
Herzlich Willkommen Alexis Bledel. Sie haben 10 neue Nachrichten...
In Gedanken geht sie die E-Mails durch.
Werbung ... Werbung ... Werbung ... Werbung ...
Oh eine E-Mail von Eric.
Sie öffnet diese und beginnt zu lesen .
Hey Alexis!
Na alles klar? Bei mir schon. Hab mich echt gefreut, dass du zu Besuch gekommen bist. Hoffe das ich dich bald wiedersehe. Meld dich bald.
Bye Eric
Alexis muss schmunzeln. Ja, das ist eben ihr kleiner Bruder. Dann geht sie ihre
E-Mails weiter durch.
Werbung... Werbung... Werbung... Werbung...
Als sie den Absender der letzt E-Mail sieht, merkt sie wie ihr Herz immer schneller rast.
Matt...
Als ob wir leiden müssten
macht es uns schwach, ängstlich und krank.
Konnt nicht glauben, dass ich nicht wüsste
wie es ist, wenn der Schmerz dich übermannt.
Die paar Tage sind es Not.
Beendet ist es leicht.
Behalte deine Hoffnung!
Wir sind bald schon alle frei!
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Mit zittriger Hand führt sie die Maus über den Link und öffnet die E-Mail. Mit einem unruhigen Atmen beginnt sie zu lesen.
Liebe Alexis,
wie geht es dir denn? Ich hoffe mal das du gut in L.A angekommen bist. Mir geht es eigentlich gut.
Aber jetzt zu dem Grund, warum ich dir schreibe. Ich bin diese Woche in L.A. Vielleicht können wir uns ja treffen? Unser letztes Treffen hat ja nach diesem Vorfall ein plötzliches Ende genommen. Ich würde mich auf jedenfall freuen, wenn wir uns sehen könnten. Dann können wir unser Treffen einfach nachholen. Kannst natürlich auch deinen Freund mitnehmen. Dann unternehmen wir etwas zu dritt.
Hast du ihm eigentlich von unserem Kuss erzählt? Wenn ja, wie hat er reagiert? Okay, ich weià das geht mich eigentlich nicht wirklich etwas an, aber mich würde es schon interessieren. Wenn ich ehrlich bin konnte ich an diesem Tag nur an unseren Kuss denken. Ich weiÃ, dass ich keine Chancen mehr bei dir habe, aber trotzdem hab ich diesen Kuss genossen. Deine Lippen nach all diesen Jahren wieder zu spüren war einfach unglaublich. Es fällt mir schwer dies zuzugeben, aber ich finde das du dies wissen solltest.
Bye Matt
PS: Meld dich bitte bald bei mir.
Alexis wandert mit ihrem Blick auf das Datum.
Er ist schon hier ...
Was soll ich tun?
Ihm absagen?
Und sein Geständnis ... Wow...
Damit habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet...
Milo tritt neben sie. Alexis bekommt nichts davon mit, da sie noch immer wie in Trance auf den Bildschirm starrt. Als Milo ihr sanft eine Hand auf die Schulter legt, zuckt sie zusammen und klickt schnell die E-Mail weg.
âIst alles in Ordnung?â, fragt er besorgt.
âJa... Alles klarâ, weicht sie seinem Blick aus.
âWas war das gerade?â
âWas war was?â, fragt sie zurück.
âNa auf dem Bildschirm. Was du so schnell weggeklickt hast.â
âNur ne E-Mail von Mattâ, antwortet sie. Dabei versucht sie das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
âUnd was wollte er?â
âEr ist momentan in L.A und wollte wissen ob wir irgendetwas zusammen unternehmen.â
Milo sieht sie skeptisch an.
âNatürlich sollst du mitkommenâ, fügt sie schnell hinzu.
âUnd? Unternehmen wir jetzt etwas mit ihm?â, fragt er sie.
âIch weià noch nicht. Der Dreh fängt ja bald an... Und die ganzen Vorbereitungen dazu. Ob wir dann noch Zeit dazu haben?â, versucht sie sich herauszureden und traut dabei nicht Milo in die Augen zu schauen.
âIch muss mal...â, deutet sie mit dem Finger in Richtung Bad.
Noch bevor Milo antworten kann ist sie hinter der Tür verschwunden.
Irgendetwas stimmt doch nicht mit ihr...
Warum regiert sie so komisch auf das Thema ...
Immer wieder fällt sein Blick auf den Bildschirm.
Nein Milo, das kannst du nicht machen ...
Das ist ihre Privatsphäre ...
Aber sonst erfahre ich vielleicht nie, was mit ihr los ist ...
Und schon erscheint mit ein paar Klicks Matts E-Mail auf dem Bildschirm.
Als Alexis wieder aus dem Bad kommt, bleibt sie plötzlich stehen. Sie sieht Milo vor dem PC sitzen.
âMilo ...â, setzt sie flüsternd an.
Dieser dreht sich zu ihr um und schaut sie fassungslos an. Abermals kann sie seinem Blick nicht standhalten.
Stumpf, müde und kühl
macht uns das leben hier.
So stirbt es mit Gefühl
für den in der Zelle neben dir,
doch behalte deine Sinne.
Da ist nicht dein Horizont.
Es regnet Feuer von den Himmeln,
wenn der Erlöser wiederkommt.
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei,
und wir sind frei.
Teil 39
Wie stellt man es an, jemanden zu lieben
Der Dich so sehr verletzt
Denn alles, was er jemals hatte
Waren nur gute Absichtserklärungen!
âMilo, es ist nicht so wie es scheintâ, meint sie ganz leise.
Der Kloà in ihrem Hals scheint immer gröÃer zu werden. Sie versucht ihn herunterzuschlucken, doch es gelingt ihr nicht.
âNicht so wie es scheint?â, wiederholt er. Dabei deutet er auf die E-Mail. âLies dir doch deine Mail wieder durch! Dann änderst du bestimmt deine Meinung!â
Nun wird auch Alexis wütend. Sie weià doch von ihnen am besten was wirklich passiert ist.
âJa du hast ganz Recht! Das war MEINE Mail! Warum liest du sie einfach? Kennst du etwa nicht das Wort Privatsphäre?â, schreit sie ihn regelrecht an.
Milo schaut sie fassungslos an. So wütend hat er sie noch nie erlebt.
âIch ... Ich... Ach das spielt doch jetzt keine Rolle!â
âOh doch. Für mich schonâ, erwidert Alexis.
âOkay. Du willst wissen warum? Dann sag ich es dir! Du hast dich am Telefon plötzlich anders angehört. Irgendwas hat nicht gestimmt. Doch immer als ich dich darauf ansprach, hast du dich nur herausgeredet. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Doch du erzählst mir ja nichts. Anscheinend vertraust du mir einfach nicht! Ich wollte doch nur wissen was mit dir los ist! Irgendwie musste ich es doch herausfinden!â
Beide schweigen einen Moment. Alexisâ Kloà im Hals scheint noch gröÃer zu werden.
âAber...â, setzt Alexis an, wird jedoch von Milo unterbrochen.
âHast du ihn geküsst? Ja oder nein?â
Milo wird immer lauter.
âJa! Ja! Ja! Wir haben uns geküsst!â, schreit sie.
Milo nickt leicht mit dem Kopf. Atmet einmal tief ein und aus.
âUnd jetzt sag noch einmal, dass es nicht so ist wie es scheintâ, meint er nun ruhiger.
âMilo... Es war ein Ausrutscher. Glaub mir das. Bitte!â
Aber wie kann ich ihn loslassen, wenn ich ihn so lange geliebt habe und ihm alles gegeben habe, was ich konnte
Vielleicht ist Liebe ein hoffnungsloses Verbrechen
Wenn man das aufgibt, was das ganze Leben gedauert zu haben scheint
Es ist schiefgegangen mit etwas, dass einmal so gut war
Milo steht auf und nimmt seine Jacke vom Stuhl. Er bleibt einem Moment mit dem Rücken zu ihr gekehrt stehen, dann dreht er sich um.
âIch weià nicht was ich glauben sollâ, erwidert er, bevor er durch die Tür verschwindet.
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen
Alexis lässt sich auf die Couch sinken. Was hat sie bloà getan? Wieso hat sie ihm nicht früher die Wahrheit gesagt? Sind Milo und sie noch zusammen, oder ist alles vorbei? Hätte sie es ihm doch früher gesagt! Vielleicht wäre dann alles ganz anders verlaufen...
Ich weià jetzt, dass ich naiv war
Ich wusste nicht, wohin das führen würde
Und ich will nichts herunterspielen
Denn er ist ein guter Mann
Sie stützt ihren Kopf mit ihren Händen ab. Langsam läuft ihr eine Träne die Wange hinunter und zerspringt dann auf dem Boden. Nun kann sie auch nicht die restlichen Tränen unterdrücken. Sie greif nach ihrem Handy und ruft die Person an, mit der sie jetzt als einzige darüber reden kann.
âMatt? Hier ist Alexisâ
âHi Alexis. Ist alles in Ordnung?â
â Kannst du vorbeikommen?â, erwidert sie nur.
âJa klar. Ich bin in einer halben Stunde daâ, meint er.
âOkay. Bis dann.â
âBis gleich.â
Eine halbe Stunde später klingelt es an der Tür. Alexis öffnet diese mit gemischten Gefühlen. Als Matt ihre verheulten Augen sieht, versetzt es ihm ein Stich ins Herz.
âWas ist los?â
âKomm doch erst mal rein.â
Alexis tritt ein Stück zur Seite, sodass er hereinkommen kann. Er schaut sich in der Wohnung um. Nun steht auch Alexis hinter ihm.
âSetzt dich doch.â
Dabei deutet sie auf ihre Couch. Matt nickt nur und begibt sich dorthin. Alexis sitzt sich neben ihn. Sie schweigen. Alexis schaut stur auf den Boden, nicht fähig ihm in die Augen zu schauen. Matt spielt nervös mit seinen Fingern. Er möchte wissen warum sie ihn angerufen hat. Was passiert ist. Wieso er neben ihr auf der Couch sitzt und nichts sagt. Er hält das Schweigen zwischen ihnen einfach nicht mehr aus. Er muss es wissen...
âWillst du mir nicht erzählen was passiert ist?â, fragt er sie vorsichtig.
â Er weià esâ, bringt sie nur hervor.
âWer weià was?â
âMilo weià von dem Kuss.â
âOh. Und ...â, setzt er an, wird aber von Alexis unterbrochen.
âEr hat deine Mail gelesen, während ich im Bad war. Als ich wieder rausgekommen bin wusste ich was passiert war. Sein Blick hat alles verraten. Wir haben uns dann gestritten. Unser erster richtiger Streit. Wir haben uns angeschrien und dann ist er gegangen. Sein Blick... Er war so voller Enttäuschung. Ich weià ja nicht einmal ob wir jetzt noch immer zusammen sind.â
Nun kann sie wieder nicht ihren Tränen unterdrücken. Matt ist mit der Situation ein wenig überfordert. Weià nicht so recht was er machen soll. SchlieÃlich ist er an ihrer Situation nicht ganz unbeteiligt. Er rückt langsam ein Stück näher. Vorsichtig legt er ihr eine Hand auf den Rücken. Zuerst zuckt Alexis zusammen und will ein Stück von ihm wegrutschen, doch dann lehnt sie sich gegen ihn und beginnt noch mehr zu weinen. Nun nimmt Matt sie ganz in die Arme und reibt ihr beruhigend mit der Hand über den Rücken.
Aber wie kann ich ihn loslassen, wenn ich ihn so lange geliebt habe und ihm alles gegeben habe, was ich konnte
Vielleicht ist Liebe ein hoffnungsloses Verbrechen
Wenn man das aufgibt, was das ganze Leben gedauert zu haben scheint
Es ist schiefgegangen mit etwas, dass einmal so gut war
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen
âNochmals danke das du vorbei gekommen bist. Ich wusste einfach nicht mit wem ich sonst darüber reden konnteâ, meint Alexis am Türrahmen stehend.
âAch das war kein Problem. Wenn das nächste mal irgendwas ist dann ruf einfach an.â
âDas werde ich machen.â
Sie zwingt sich ein Lächeln auf. Unsicher stehen sie sich gegenüber. Matt geht einen Schritt auf sie zu und nimmt sie in die Arme. Sie schlieÃt die Augen. GenieÃt das Gefühl der Geborgenheit.
âIch bin immer für dich daâ, flüstert er ihr ins Ohr.
Nun lächelt Alexis wieder. Aber diesmal ist es nicht aufgesetzt.
âDanke Matt.â
Sie öffnet wieder die Augen.
âMilo?!â, ruft sie entsetzt und löst sich sofort von der Umarmung.
Matt dreht sich verwundert um und erblickt Milo wie angewurzelt ein paar Meter von ihnen entfernt stehen. Milo schüttelt nur den Kopf. Kann nicht glauben was er da gerade gesehen hat. Das kann doch nicht wirklich wahr sein.
âIch glaube es ist besser wenn ich wieder gehe. Anscheinend störe ich gerade.â
Milo dreht sich um und will gerade gehen als Alexis ihm hinterherläuft.
âMilo bleib bitte stehen!â ruft sie ihm zu.
Milo bleibt stehen, dreht sich jedoch nicht um. Er merkt wie die Schritte von Alexis immer näher kommen.
âMilo, es ...â, fängt Alexis an.
Milo dreht sich zu ihr um.
â... ist nicht so wie es aussieht?â, beendet er ihren Satz. âKomm schon Alexis. Die Masche zieht nicht mehr bei mir. Ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen. Weià du was? Eigentlich bin ich gekommen um mich mit dir auszusprechen. Um alles wieder klar zu stellen. Aber jetzt ist alles glasklar. Geh doch zu deinem Matt zurück! Ich steh jetzt nicht mehr im Weg!â, meint er wütend.
âWie meinst du das?â, flüstert sie mit Tränen in den Augen.
âIch glaube es ist besser wenn wir uns trennen. Bis nächste Woche am Setâ, sagt er kalt.
Er dreht sich wieder um und geht weiter. Alexis kann nicht glauben was gerade passiert ist. Sie will ihm nachlaufen. Ihm nachrufen. Doch ihr Körper ist nicht fähig auch nur die kleinste Bewegung durchzuführen. Soll wirklich alles vorbei sein? Gar keine Hoffung mehr geben?
Ist das, das Ende? Bist Du sicher?
Wie kannst Du das wissen, wenn Du niemals an diesem punkt gewesen bist
Es ist so schwer einfach loszulassen
Denn es ist die einzige Liebe, die ich jemals kannte
Wie findet man die Wörter zu sagen,
dass Schluss ist
Wenn Dein Herz nicht das Herz hat
auf Wiedersehen zu sagen