[Noodle]

So endlich ist das neue Kapitel fertig...
nach einer Schreibblockade die es wirklich in sich hatte, bin ich darüber auch sehr froh

6. Kapitel : Drain The Blood

„Du...!“ Er hätte es sich ja denken können.
„Was fällt dir eigentlich ein!“ Die Stimme wurde lauter, doch Jess drehte sich nicht um. Er hatte keine Lust auf das hier. Völlig lässig griff er in seine Jackentasche und holte eine Zigarette raus. Er hörte wie die Person hinter ihm laut seufzte. Er konnte es sich gut vorstellen. Die Arme verschränkt und den Blick starr auf ihn gerichtet. Ja so war es immer gewesen. Er hatte sie mehr als einmal wütend erlebt.
„Was ist denn Lane?“, fragte er und drehte seinen Kopf, um sie sehen zu können. Und tatsächlich stand sie da mit verschränkten Armen und starrte ihn an.
„Du weiß genau was ist!“
„Nein ich habe keine Ahnung.“, meinte Jess ironisch und stand auf. Seine Zigarette immer noch in der rechten Hand begann er mit der linken Hand seine Taschen nach einem Feuerzeug abzusuchen. „Warum erzählt du es mir nicht einfach.“
„Komm mir nicht so!“, fauchte Lane und erhob den Zeigefinger. Entweder hatte Jess Wahnvorstellungen oder Lane wurde tatsächlich ihrer Mutter immer ähnlicher.
„Wie denn?“
„Na so!“
„Keine Ahnung was du meinst.“ Mittlerweile hatte er das Feuerzeug gefunden und zündete sich seine Zigarette an.
„Oh ich könnte dich...“ Lane fuchtelte wild mit dem Armen vor ihm rum. Er liebte es sie so zu reizen und daher konnte er sich ein Grinsen auch nicht verkneifen. Lanes Wut steigerte sich ins unermessliche. Wenn Blicke töten könnten, dachte er sich. Sein Grinsen wurde breiter.
„Ich sag dir..“, begann Lane noch einmal und atmete tief durch. „...wenn du ihr nur einen Schritt zu nahe kommst.... du weißt dass die ganze Stadt dich beobachtet?!“
„Ach ja? Die haben wohl nichts zu tun.“
„Ich beobachte dich?“
„Uhh, da krieg ich aber Angst.“
„Ich lass dich nicht aus den Augen!“
„Ich werde mit einer Knarre ins Bett gehen.“ Jess hatte seine Zigarette im Mundwinkel und grinste schief. Lane brodelte innerlich. Er zählte schon die Sekunden bis zu ihrem Wutausbruch. 5, 4, 3, 2 .....
Plötzlich riss Lane ihm die Zigarette aus dem Mund und warf sie im hohen Bogen in den See.
„Hey...“, rief er noch verärgert.
„Hier wird nicht geraucht!“
„Wer sagt das?“
„Ich sage das... ach ja und Taylor...du kannst froh sein, dass er dich noch nicht gesehen hat.“
„Das Vergnügen blieb mir heute leider erspart.“, meinte Jess sarkastisch.
„Er würde dich im hochkant aus der Stadt werfen. Du hast nämlich Stadtverbot“
„Häh...?“
„Ja Stadtverbot.“
„So was gibt es?“
„Taylor hat 2 Monate nachdem du abgehauen bist in der Stadtversammlung abstimmen lassen und tja was soll ich sagen du stehst jetzt auf der schwarzen Liste von Stars Hollow.“
„Stadtfeind Nr. 1 ....Mein Lebensziel.“
„Sie hat übrigens auch dafür gestimmt.“
„Wer?“
„Rory. Sie war auch da.“ Jess konnte den triumphierenden Unterton in Lanes Stimme nur schwer überhören. Rory hatte dafür gestimmt, dass er die Stadt nicht mehr betreten dürfte? Seine Miene versteinerte.
„Sprachlos, was?“ Lane grinste.
Jess ordnete seine Gedanken. Sie wollte nicht mit ihm reden. Sie stimmte dafür ihm Stadtverbot zu erteilen. Sie rannte davon. Sie schrie ihn an....
„Dir hat’s wohl ehrlich die Sprache verschlagen. Dass ich das noch mal erleben darf.“
Lanes Stimme schreckte Jess wieder aus seinen Gedanken.
„Wieso sollte ich dir glauben?“, fragte er und versuchte dabei gefasst zu wirken.
„Wieso sollte ich dich anlügen? Es ist die Wahrheit.“
Ja. Wieso sollte sie ihn anlügen? Rory wollte ihn nicht mehr. Vielleicht hatte sie ihn nie gewollt. Was tat er dann hier?
„Ich verschwinde.“, sagte er noch leise zu Lane bevor er sich umdrehte und wegging. Er musste nachdenken. Vielleicht hatte er doch die falsche Entscheidung getroffen.
„Ja verschwinde nur wieder. Keiner braucht dich!“, schrie Lane noch und stürmte in die andere Richtung davon.
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Im November? Nein das war doch schon im Oktober, oder? Sie konnte sich nicht konzentrieren. Und wo verdammt noch mal war „Die Verwandlung“? Rory stand auf und sah sich um. Der Boden ihres Zimmers war von Büchern bedeckt und in jeder Ecke stapelten sie sich zu 2m hohen Türmen. Sie hatte damit begonnen ihre Bücher zu sortieren, was ihr ein wenig Ablenkung verschaffte. Allerdings war es ihrer Ansicht auch mal wieder dringend nötig gewesen.
„Hab ich dich!“, rief sie auf einmal und begann sich zwischen den Büchern hindurch zu schlängeln. Im gleichen Moment öffnete Lorelai die Tür und ein riesiger Stapel Bücher fiel mit einem lauten Poltern um.
„Mum!... Kannst du nicht aufpassen!“
„Ich kann ja nicht wissen dass du versuchst mit 20 Büchern deine Tür zu versperren.“
„Ich versuche nicht meine Tür zu versperren.“
„Und was machst du dann?“
„Ich sortiere meine Bücher neu.“
„Alphabetisch?“
„Nein, chronologisch, nach Kaufdatum.“, erklärte Rory und bückte sich um „Die Verwandlung“ aufzuheben.
„Aber du hast sie doch erst letzten Monat geordnet oder?“
„Ja schon, aber es hat mir nicht gefallen.“
„Du bist danach jubelnd durch die Stadt gelaufen und hast Pon Pons geschwenkt, so glücklich warst du dass du es endlich geschafft hattest.“
„Stimmt doch gar nicht.“
„Doch, Kirk hat Bilder geschossen. Wenn du willst zeig ich sie dir.“
„Ich verzichte.“
Rory ging wieder zurück zum Bett und legte das Buch auf einen Stapel daneben.
„Ich weiß warum du das hier machst.“, seufzte Lorelai und schlenderte dabei, soweit dass bei den vielen Büchern auf dem Boden möglich war, langsam ins Zimmer.
„Ach ja?“
„Ja. Es ist wegen ...“
„Wegen was?“
„Na du weißt schon. Es fängt mit J an und hört mit ess auf.“
„Nein es ist nicht wegen Jess.“
„Ich bitte dich Rory. Du sortierst die Bücher doch nur, damit du nicht raus musst.“
„Nein ich sortiere sie weil es mal wieder dringend nötig war.“
„Ja so nötig wie ein Loch im Kopf.“, flüsterte Lorelai leise. Rory war damit beschäftigt Bücher durchzublättern und schwieg. Sie hatte keine Lust mit Lorelai zu streiten. Jetzt nicht. Jetzt wo sie über so vieles nachdenken musste.
„Ich dachte wir unternehmen heute Abend etwas.“, brach Lorelai das Schweigen. „Der Pate läuft um 8 im Kino.“
„Keine Lust.“
„Aber Rory du willst doch nicht den ganzen Tag mit den Büchern hier verbringen.“
„Nein das will ich nicht, denn wenn ich damit fertig bin, werde ich anfangen meine alten Schulsachen zu sortieren und dann werde ich meine Wäsche waschen.“
„Das kannst du auch noch morgen machen.“
„Aber ich will es heute noch tun.“
„Aber warum denn?“
„Weil ich jetzt Lust habe und morgen werde ich vielleicht keine Lust mehr haben und dann sitze ich hier und bin gelangweilt.“
„Bitte Rory. Es ist der Pate.“
„Nein.“
„Ich helfe dir auch morgen.“
„Nein“
„Ich wasch deine Wäsche.“
Rory schaute ihre Mutter ungläubig an.
„Du willst was?“
„Ich wasche deine Wäsche wenn du heute Abend mit mir ins Kino gehst.“
„Der Pate ist dir soviel wert?“
„Aber immer“
„Gut.“
„Gut? Das heißt du kommst mit?“
„Ja“
„Super.“
„Aber wehe meine Wäsche ist morgen nicht hundertprozentig sauber. Ach ja und sie sollte noch meine Größe haben wenn sie trocken ist.“
„Verstanden Captian.“ Lorelai salutierte, was Rory dazu brachte zu grinsen.
„Also heute um halb acht.“
„Japp heute um halb acht.“, wiederholte Lorelai und drehte sich wieder zur Tür. „Ach ja und bevor ich es vergesse. Wenn ich heute Abend in deinem Zimmer auch nur noch ein Buch auf dem Boden liegen sehe dann...“
„Dann was?“, fragte Rory neugierig.
„Dann bitte ich Kirk die Fotos von deinem Jubellauf letzten Monat als Werbeplakat für die nächste Cheerleader-Auswahl an das schwarze Brett von Stars Hollow zu hängen.“
„Mum!“
„Hey du hast doch gesagt es dauert nicht lange bis das hier fertig ist, also brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen.“
„Raus!“
„Ich geh ja schon.“, grinste Lorelai und schloss hinter sich die Tür.
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„Warum sagst du mir das nicht?“ Jess stürmte in den Lagerraum.
Luke schreckte hoch. Er hatte Jess gar nicht kommen hören. Das Diner war so gut wie leer und Luke war in den Lagerraum gegangen um die Lieferungen einzuordnen.
„Was? Was habe ich dir nicht gesagt?“, fragte er etwas gereizt und begann mit einem Messer die Pakete zu öffnen.
„Ich habe Stadtverbot?“
„Ach das“ Luke seufzte auf.
„Wann hättest du es mir denn gesagt?“
„Ich hätte es dir schon noch gesagt.“
„Und wann Luke? Bevor sie mit dem Teeren und Federn anfangen oder danach?“
„Früh genug.“
„Und wie viel stand es?“
„Häh, was?“
„Wie viele Stimmen habe ich bekommen auf dieser Stadtversammlung?“
„Es stand 54 zu 2.“
„Und wer hat für mich gestimmt?“
„Na ja da waren ich und......ich glaube es war Kirk, aber ich nehme an er wusste nicht so recht worum es ging.“
„Na toll.“
„Hey Jess du hast die Stadt sowieso nie gemocht, warum ärgert es dich so.“
„Die sind doch alle bekloppt.“, fauchte Jess, stürmte aus dem Lager und ließ einen verdutzten Luke zurück. Das letzte was er jetzt wollte war mit Luke zu reden. Schon gar nicht darüber. Es war sinnlos gewesen hierher zu kommen. Sie hatte gegen ihn gestimmt. Das sagte doch wohl alles, oder? Er musste so schnell wie möglich von hier weg. Lange würde er das nicht mehr aushalten. Vor allem da er nichts mehr hatte was ihn hier noch halten würde...


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