25.01.2006, 23:15
Teil 23
"Ach, nichts. Wir gehen jetzt. Wir treffen uns mit Dean.", sagte Rory und trank dabei ihren Kaffee aus. Nach dem letzten Schluck, setzte sie Jamie in den Kinderwagen und beugte sich zu ihrer Mutter um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. Als sie wieder aufsah, sah sie Jess wie er an die Treppe lehnte und sie beobachtete. Sie sah ihn an und sah etwas in seinen Augen, was etwas in ihr rührte.
Eine wohlige Wärme machte sich in ihr breit. Ein aufregendes Kribbeln fühlte ihren Bauch aus. Sie hätte niemals ahnen können, dass Jess genau das selbe wohlig warme Gefühl hatte.
Er konnte den Blick nicht von diesen Himmelblauen Augen, die er so liebte abwenden. Er hatte das Gefühl das die Wärme entweichen würde, doch das geschah dank Bellas Stimme die ihn in die Realität zurück brachte.
"Jess, können wir kurz deine Stereo-Anlage verschieben?", brüllte sie von oben runter.
Er sah noch ein letztes mal in die Atemberaubenden blauen Augen, seufzte, steckte die Hände tief in die Taschen und ging sauer hoch. Rory war wie versteinert.
Dieser Augenblick, dieser unglaubliche Augenblick der nicht einmal 10 Sekunden gedauert hatte, hatte sie total verwirrt. Hatte sie tatsächlich ein Glitzern in seinen Augen gesehen?
Wenn ja, was hatte dieses Glitzen zu bedeuten? Wieso fühlte sie sich so eigenartig? So zittrig?
"Erde an Rory.", sagte Lorelai und bewegte ihre Hand vor den Augen ihrer Tochter auf und ab. Rory schüttelte stirnrunzelnd den Kopf.
"Geht's die gut, Baby?", fragte Lorelai besorgt und sah in die Augen ihrer Tochter.
"Ja. Ja, ähem ... wir kommen zu spät.", murmelte Rory verwirrt und fuhr den Kinderwagen ihrer Tochter los. Auf dem Weg fühlte sie sich immer noch sehr eigenartig. Verdammt, wieso musste er sie so ansehen? Wieso musste er sie immer in ein solches Gefühlschaos bringen? Gott, dafür hasste sie ihn. Zumindest probierte sie es. Aber es funktionierte nicht. Sie konnte ihn nicht hassen. Sie konnte ihn nie hassen. Nicht mal als er sie einfach verlassen hatte. Ganz in ihren Gedanken versunken merkte Rory nicht, dass sie beobachtet wurde bis sich der Beobachter direkt vor sie aufstellte. Rory erschrak fürchterlich und blieb aprubt stehen um nicht mit dem Kinderwagen an die Person zu stoÃen.
"Guten Tag, Ehebrecherin."
"Nenn mich nicht so, Lindsay!", rief Rory wütend aus.
"Oh, tut es unserer kleinen Ehebrecherin weh die Wahrheit zu hören?", fragte Lindsay sarkastisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Lindsay, bitte. Es reicht! Es war nicht nur meine Schuld."
"Ach, willst du jetzt Dean die Schuld an eurer Affäre geben?"
"Nein, natürlich nicht. Aber es war zweiseitig.", versuchte sich Rory zu rechtfertigen.
"Du Schlange hast meinem Ehemann den Kopf verdreht. Ich weià nicht, wie du es angestellt hast aber du hast irgendwas gemacht. Dean würde das sonst nie tun.", brüllte Lindsay sauer. Rory war das unglaublich peinlich. Das erste Mal mit Dean war schon einige Monate her aber Lindsay war gleich zu ihrer Tante nach Washington gefahren, als sie es erfahren hatte und war seit dem auch nicht mehr aufgetaucht. Bis jetzt.
"Lindsay, das ist jetzt so lange her. Bitte lass es auf sich beruhen.", murmelte Rory verlegen und sah auf den Boden.
"Auf sich beruhen lassen? AUF SICH BERUHEN LASSEN?! Ich werde es ganz sicher nicht auf sich beruhen lassen Lorelai Gilmore. DU WIRST MIR DAS RÃCHEN RORY! GLAUB MIR.", Lindsay drehte sich um und ging wutentbrannt weg. Dann drehte sie sich noch einmal um und sah in den Kinderwagen.
"Deine Tochter ist sehr hübsch. So garnicht wie die Mutter. Ich würde sehr gut auf sie aufpassen, wenn ich du wäre.", sagte sie und verschwand in der nächsten Ecke. Sie hinterlieà eine zu tode erschrockene Rory.
Rory beeilte sich nach Hause zu kommen. Zu Hause rief sie gleich Dean an und sagte ab, danach rief sie ihre Mom an, um ihr Bescheid zu sagen, dass sie doch zu Hause blieb. Zuerst lieà er sich nicht so leicht abschütteln aber dann musste er es doch einsehen. Rory nahm Jamie aus dem Wagen, setzte sie auf den Boden und gab ihr ihre Spielsachen. Während Jamie quietschend spielte, verlierte Rory sie keinen Moment aus den Augen. Sie wusste, dass das bescheuert war aber der Gedanke diese Bestie könnte sich auch nur an einer unbeachteten Sekunde an ihr Kind nähern, brachte sie schier um vor Angst. Ohne sie eine Sekunde aus den Augen zu lassen, ging Rory an die Fenster um zu kontrollieren, ob sie auch alle wirklich geschlossen waren. Nachdem sie an jedem Fenster geruckelt hatte, schloss sie jede Tür ab. Etwas hibbelig setzte sie sich runter auf den Boden zu ihrer Tochter und spielte mit ihr so gut sie konnte. Nach einer Weile hatte die Aufregung nachgelassen und Rory konnte unbeschwert mit Jamie spielen als auf es auf einmal klingelte. Sie erstarrte. Ihr Mutterinstinkt befahl ihr, sich das Kind zu schnappen und sich zu verstecken.
Komm schon Rory. Regt dich ab. Niemand der Jamie was böses antun will, würde an der Tür klingeln.
Rory versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, was aber nicht so recht klappen wollte. Ãngstlich nahm sie Jamie in den Arm und ging zur Tür. Sie wollte Jamie eigentlich nicht mit zur Tür nehmen aber noch weniger wollte sie sie unbeaufsichtigt lassen. Sie zitterte am ganzen Körper vor Angst und atmete tief durch. Die Person an der Tür wurde langsam ungeduldig und Rory zwang sich endlich durch das Kuckloch zu sehen. Eine Welle der Erleichterung übermannte sie und sie riss regelrecht die Tür auf. Ohne einen Moment nach zu denken fiel sie der Person an der Tür um den Hals. Jess blieb versteinert stehen, als sich ihm Rory mit Jamie im Arm stürmisch umarmte. In ihm regte sich ein behagliches, warmes Gefühl und ohne dessen wirklich bewusst zu sein schloss er die Augen und umarmte sie vorsichtig. Wie vom Blitz getroffen, riss sich Rory von Jess weg, als ihr auffiel was sie da gerade machte. Jess räusperte sich. Rory fuhr sich mit der freien Hand durch das Haar und sah auf den Boden.
Gott, wie bescheuert bin ich eigentlich?! Er muss ja denken, dass ich eine Nymphomanin bin. Zuerst das im Krankenhaus und dann das hier.
"Ãhem ... deine Mom hat mich geschickt. Du hast deine Tasche im Diner vergessen und ich hatte in der Gegen noch was zu tun.", versuchte er zu erklären und reichte ihr ihre Tasche.
"Ãhem ... danke.", verlegen schnappte sich Rory ihre Handtasche.
"Okay, ich geh dann mal.", sagte Jess, fuhr seiner Tochter über durch die Haare und ging los. Rory biss sich auf die Unterlippe. Zwar war das gerade das absolut peinlichste was passieren konnte, jedoch wusste sie das wenn nichts passieren konnte wenn Jess in der Nähe war. Zumindest fühlte sie sich sicher.
"Jess!", rief sie ohne noch weiter drüber nachzudenken.
Er drehte sich um und als sie in seine Augen sah kribbelte es fürchterlich in ihrem Bauch; ihr Herz fing an wie verrückt zu schlagen.
"Okay.", sagte er ohne einen Augenblick nach zu denken. Aber kaum hatte er das gesagt fiel ihm Bella ein. Er musste ihr helfen. Aber er konnte doch wohl noch ei nbisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen. Das ist ja wohl noch gestattet, dachte er sich aber trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen als er Rory und Jamie ins Haus folgte. Kaum betraten sie das Haus wurde Jamie unruhig in den Armen ihrer Mutter, quengelte und streckte die Arme nach Jess aus. Jess nahm sie lächelnd in seine Arme und sofort beruhigte sich das Baby wieder.
"Willst du was trinken?", fragt Rory ganz verlegen und fuhr sich immer wieder durch die Haare.
"Ãhem ... Klar.", antwortete er nicht minder verlegen. Rory nickte und ging zur Küche. Jess setzte sich mit Jamie auf den Schoà auf das Sofa.
"Hey, Windelpupser. Erzähl mal was.", scherzte er und kitzelte sie am Bauch.
"Hey, das habe ich gehört. Jess, was willst du trinken? Kaffee? Bitte, trink Kaffee. Was anderes haben wir nicht da.", rief Rory aus der Küche
"Solange du nicht reinspuckst ist Kaffee in Ordnung.", rief Jess zurück aber er verzog dabei das Gesicht. Er mochte Kaffee eigentlich gar nicht aber er wollte nicht aufstehen und gehen. Aber wenn er nichts trank hätte er keinen Grund gehabt hier zu bleiben, bei seiner Tochter. Ja, nur bei seiner Tochter. Mit Rory hatte das Ganze nichts zu tun. Gar nichts. Jamie fing wieder an zu quengeln und riss sich los. Sie setzte sich auf den Boden und nahm die Fernbedienung. Sie reichte sie Jess und brabbelte. Er runzelte die Stirn.
"Rory, Jamie ich glaub die Kleine will fernsehen.", rief er.
"Mach 12 an.", rief sie zurück.
Teil 24
Er machte es und die Kleine wurde sofort ruhig. Rory kam mit zwei Tassen an, stellte sie auf den Tisch und setzte sich zu ihm. Sie nahmen ihre Tassen und sahen verlegen zum Fernseher, wo gerade 'Spongebob Schwammkopf' lief. Schweigend tranken sie ihren Kaffee und überlegten krampfhaft, über was sie reden könnten. Endlich sprach Rory. Sie musste ihm das mit Lindsay erzählen. Wenn er es wusste, würde er gut auf sie aufpassen. Aber sie hatte Angst davor. Sie musste ihm dann ja schlieÃlich auch erzählen, dass sie eine Ehebrecherin war.
"Jess, ich muss dir was erzählen."
- - - - - - - - - - -
Eine halbe Stunde später war Rory fertig und sah Jess von der Seite an. Sein unglaublich gut aussehendes Profil war wie versteinert. Sie Hände hielten die, inzwischen kalte, Tasse krampfhaft fest. Er wandte den Blick nicht vom Fernseher ab. Sie räusperte sich.
"Ãhem ... Jess? Willst du nicht was sagen?", fragte sie ängstlich.
"Was soll ich den sagen? Was erwartest du eigentlich von mir? Dass ich aufstehe und vor Freude einen Lambada tanze oder dass ich mich hinsetzte und eine Runde weine?", er wurde wütend und seine am Anfang zittrige Stimme wurde zum Ende hin richtig laut.
"Ne ... Nein, natürlich nicht aber schweige nicht ... bitte, sag was du denkst.", murmelte sie zittrig.
"Verdammt, Rory! Ich denke gar nichts, okay? Es ist dein Problem mit wem du was machst! Es ist mir scheià egal ob du mit einem verheirateten Mann schläfst oder nicht! Gott, macht doch was du willst!", schrie er. Jamie erschrak fürchterlich, als sie ihren Vater schreien hörte und begann zu weinen. Jess nahm sie auf seine Arme, strich ihr über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. Er sah Rory total sauer und eiskalt an. Jamie beruhigte sich schnell und er setzte sie wieder dorthin wo sie gesessen war. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und sah Rory wieder eiskalt an. Seine Rory. Wie hatte sie das tun können? Sie war heilig. Sie war anders wie alle anderen. Das hatte er zumindest immer gedacht und jetzt hörte er so etwas. Niemandem, nicht einmal Luke, hätte er so eine Geschichte geglaubt. Seine heilige Rory schlief mit einem verheirateten Mann? Unmöglich! Aber sie hatte es ihm selbst gesagt. Es ihm gestanden. Er hatte das Gefühl, als hätte Rory irgend etwas verloren. Als hätte dieses Schimmern, dass sie immer hatte an Helligkeit verloren. Als wäre es ganz verschwunden. Alles wirkte jetzt so dunkel. An was sollte er den noch glauben, an was noch vertrauen wenn das, an was er immer geglaubt und vertraut hatte sich als Illusion entpuppte? Er hatte das Gefühl jemand hätte Rory ermordet. Jemand hätte das Bild in ihm von ihr, dass er immer vor jedem beschützt hatte gefunden und es in tausend Stücke zerreiÃt. Rory hatte Rory ermordet.
"Wieso hast du mir das erzählt? Doch nicht etwa, weil du so unglaublich ehrlich bist und allen in deiner Umgebung deine Sünden beichtest?", fragte er sauer.
"Jess, bitte hör auf so mit mir zu reden. Das habe ich schon alles sooft gehört und ich habe dir das bestimmt nicht erzählt um es noch einmal zu hören.", murmelte sie mit zitternder Stimme. Sie sah ihn nicht an. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie hatte gewusst, dass das so kommen musste. Sie hatte so viele Leute mit dieser Geschichte enttäuscht.
"Wieso hast du es mir dann erzählt, Rory?", fragte er immer noch total sauer.
"Weil die dumme Kuh unser Kind bedroht hat.", sagte Rory, wobei sie versuchte nicht zu schreien. Aber kaum sagte sie das, liefen schon die Tränen heià über ihr Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. Die Bedeutung dieser Aussage wurde ihr erst jetzt, wo sie es ausgesprochen hatte richtig klar. Dieses Monster wollte ihrem Baby was antun. Ihrem Baby, die nie jemandem was getan hatte und eines der unschuldigsten Geschöpfe war, die es auf der Welt wohl gab. Lindsay wollte Rache an Rorys Fehler über Jamie ausüben. Und das schlimmste war, das Rory es ihr auch zutrauen würde. Sie sah jetzt schon den leblosen Körper ihres Babys. Dieser Gedanke war es auch, der sie total aus der Fassung brachte. Sie schluchzte und weinte jämmerlich und lies sich auf den Boden fallen. Jess starrte sie erschrocken an. Er hatte noch gar nicht richtig verstanden, was Rory mit drohen meinte. Wer wagte es seiner Tochter zu drohen? Er sah zu Jamie rüber die ahnungslos über die Gefahr die über ihr drohte war. Er beugte sich, griff nach dem Arm der weinenden Rory und zog sie einfach auf. Rory wehrte sich nicht, als Jess sie mit sich in ihr Zimmer zog und einfach aufs Bett setzte. Dann nahm er sich einen Stuhl und setzte sich so hin, dass er ihr direkt in die bauen Augen sehen konnte.
"Rory, erzähl mir genau was passiert ist. Hör auf zu weinen und erzähl!", sagte er bestimmt. Rory schluckte ein paarmal und begann zu erzählen. Schweigend hörte Jess ihr zu. Desto mehr sie sprach, desto wütender wurde er. Was bildete sich diese Lindsay eigentlich ein? Die ganze Wut die Jess eben noch für Rory empfunden hatte, empfing er jetzt für Lindsay. Rory beendete ihre Erzählung und begann wieder fürchterlich zu weinen. Als Jess sie so sah wurde er nur noch mehr wütender. Er stand auf und ging schnellen Schrittes und total sauer ins Wohnzimmer, wo er seine Lederjacke von dem sofa nahm, anzog und raus ging. Er konnte nur für diese Lindsay hoffen, dass jemand in ihrer nähe war, um sie vor ihm zu retten. Rory saà wie gelähmt auf dem Bett, als sie hörte wie die Tür zugeschlagen wurde. Das Geräusch der wütend zugeschlagenen Tür entlähmte sie und sie rannte ihm hinterher. Sie öffnete die Haustür und sah wie er schon relativ weit mit festen Schritten ging und sie schrie, sie schrie als würde sie sich die Seele aus dem Leib schreien:
"JESS! JESS, KOMM ZURÃCK! BITTE! BITTE, LASS MICH NICHT ALLEIN. (langsam lieà sie sich auf die Stufen der Veranda gleiten und murmelte) Bitte.", sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und schluchzte. Sie fühlte sich so einsam, so alleine, so unendlich hilflos. Er war gegangen. Schon wieder. Hatte sie alleine gelassen. Schon wieder. Auf einmal spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Erschrocken sah sie hoch und blickte in die braunen Augen ihres Ex-Freundes. Er war zurück gekommen. Schon wiede. Sie sah ihm wie gebannt ins Gesicht, sie hatte das Gefühl, dass er wieder verschwinden würde, wenn sie wegsah. Er setzte sich langsam neben sie und sah ihr einfach nur in die geröteten Augen. Sie waren sich so nah in diesem Moment aber auch so unglaublich weit entfernt.
"Wieso?", fragte er sie ganz leise. Sie wusste was er meinte, kannte die Antwort.
"Ich war so allein. Du warst nicht da. Er war, er ist so lieb. Er hat mich geküsst und ich konnte nicht mehr denken. Es war so lange her, dass mich jemand so berührt hatte.", murmelte sie. Er konnte sie verstehen. Auch wenn es ihm schwer fiel, das zu zu geben, er verstand sie. Die ganzen Mädchen mit denen er in New York was gehabt hatte, waren nur billige Abklätsche Rorys gewesen. Er hatte sie nur benutzt. Ihre Körper geliebt und hatte sie dann einfach fallen lassen. Genau das hatte Rory auch getan, nur hatte sie ihn nicht fallen lassen. Dazu war Rory einfach zuviel Rory. Jess hielt es kaum noch aus, ihr so nahe zu sitzen aber sie doch nicht berühren zu können. Jess drehte sich zur Tür, die hinter den beiden war. Er sah zur Tür nur um Rory nicht mehr ansehen zu müssen. Seuftzend sah er wieder Rory an.
"Wir sollten wieder reingehen. Jamie ist schon viel zu lange allein.", murmelte er aber konnte nicht aufstehen, konnte sich nicht von diesem unglaublichen blau lösen. Rory nickte und stand schweren Herzens auf. Sie konnte ihr Kind einfach nicht noch mehr alleine lassen. Er stand auch langsam auf und folgte ihr in das Zimmer. Jamie saà immer noch vor dem Fernseher aber sie schrie wütend und schlug auf den Bildschirm ein.
"Was ist den mit ihr los?", fragte Jess erschrocken.
"Bestimmt hat sie nur irgend eine Zeichentrick Figur wieder aufgeregt.", murmelte Rory und lieà sich auf das Sofa fallen. Sie schloss die Augen und legte ihre Hände auf ihren Bauch. Rory konnte sich nicht erinnern jemals so viel geweint zu haben. Ihr Kopf tat weh und sie hatte Krämpfe in ihrem Bauch. Jess blieb lange stehen und sah sie an. Ihr braunes Haar fiel ihr ins Gesicht und auf die Schultern, ihre wunderschönen Augen, in die er sich als erstes verliebt hatte, waren geschlossen, ihr Gesicht blass. Langsam ging er zum Sofa und setzte sich neben sie. Er betrachtete lange ihr Gesicht. Es sah aus wie das eines Engels. So zart und rein. Er strich ihr sanft das Haar aus dem Gesicht. Sie war eingeschlafen und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er zitterte. Gott, wieso kribbelte es so fürchterlich? Wieso konnte er sich nicht an dieses Gefühl in seinem Bauch gewöhnen, dass ihn immer plagte, wenn er Rory nur sah. Sie sah friedlich aus und er konnte den Blick nicht von seinen Lippen lösen. Sie waren rot und schienen nur darauf zu warten von ihm geküsst zu werden.
"Ach, nichts. Wir gehen jetzt. Wir treffen uns mit Dean.", sagte Rory und trank dabei ihren Kaffee aus. Nach dem letzten Schluck, setzte sie Jamie in den Kinderwagen und beugte sich zu ihrer Mutter um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. Als sie wieder aufsah, sah sie Jess wie er an die Treppe lehnte und sie beobachtete. Sie sah ihn an und sah etwas in seinen Augen, was etwas in ihr rührte.
Eine wohlige Wärme machte sich in ihr breit. Ein aufregendes Kribbeln fühlte ihren Bauch aus. Sie hätte niemals ahnen können, dass Jess genau das selbe wohlig warme Gefühl hatte.
Er konnte den Blick nicht von diesen Himmelblauen Augen, die er so liebte abwenden. Er hatte das Gefühl das die Wärme entweichen würde, doch das geschah dank Bellas Stimme die ihn in die Realität zurück brachte.
"Jess, können wir kurz deine Stereo-Anlage verschieben?", brüllte sie von oben runter.
Er sah noch ein letztes mal in die Atemberaubenden blauen Augen, seufzte, steckte die Hände tief in die Taschen und ging sauer hoch. Rory war wie versteinert.
Dieser Augenblick, dieser unglaubliche Augenblick der nicht einmal 10 Sekunden gedauert hatte, hatte sie total verwirrt. Hatte sie tatsächlich ein Glitzern in seinen Augen gesehen?
Wenn ja, was hatte dieses Glitzen zu bedeuten? Wieso fühlte sie sich so eigenartig? So zittrig?
"Erde an Rory.", sagte Lorelai und bewegte ihre Hand vor den Augen ihrer Tochter auf und ab. Rory schüttelte stirnrunzelnd den Kopf.
"Geht's die gut, Baby?", fragte Lorelai besorgt und sah in die Augen ihrer Tochter.
"Ja. Ja, ähem ... wir kommen zu spät.", murmelte Rory verwirrt und fuhr den Kinderwagen ihrer Tochter los. Auf dem Weg fühlte sie sich immer noch sehr eigenartig. Verdammt, wieso musste er sie so ansehen? Wieso musste er sie immer in ein solches Gefühlschaos bringen? Gott, dafür hasste sie ihn. Zumindest probierte sie es. Aber es funktionierte nicht. Sie konnte ihn nicht hassen. Sie konnte ihn nie hassen. Nicht mal als er sie einfach verlassen hatte. Ganz in ihren Gedanken versunken merkte Rory nicht, dass sie beobachtet wurde bis sich der Beobachter direkt vor sie aufstellte. Rory erschrak fürchterlich und blieb aprubt stehen um nicht mit dem Kinderwagen an die Person zu stoÃen.
"Guten Tag, Ehebrecherin."
"Nenn mich nicht so, Lindsay!", rief Rory wütend aus.
"Oh, tut es unserer kleinen Ehebrecherin weh die Wahrheit zu hören?", fragte Lindsay sarkastisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Lindsay, bitte. Es reicht! Es war nicht nur meine Schuld."
"Ach, willst du jetzt Dean die Schuld an eurer Affäre geben?"
"Nein, natürlich nicht. Aber es war zweiseitig.", versuchte sich Rory zu rechtfertigen.
"Du Schlange hast meinem Ehemann den Kopf verdreht. Ich weià nicht, wie du es angestellt hast aber du hast irgendwas gemacht. Dean würde das sonst nie tun.", brüllte Lindsay sauer. Rory war das unglaublich peinlich. Das erste Mal mit Dean war schon einige Monate her aber Lindsay war gleich zu ihrer Tante nach Washington gefahren, als sie es erfahren hatte und war seit dem auch nicht mehr aufgetaucht. Bis jetzt.
"Lindsay, das ist jetzt so lange her. Bitte lass es auf sich beruhen.", murmelte Rory verlegen und sah auf den Boden.
"Auf sich beruhen lassen? AUF SICH BERUHEN LASSEN?! Ich werde es ganz sicher nicht auf sich beruhen lassen Lorelai Gilmore. DU WIRST MIR DAS RÃCHEN RORY! GLAUB MIR.", Lindsay drehte sich um und ging wutentbrannt weg. Dann drehte sie sich noch einmal um und sah in den Kinderwagen.
"Deine Tochter ist sehr hübsch. So garnicht wie die Mutter. Ich würde sehr gut auf sie aufpassen, wenn ich du wäre.", sagte sie und verschwand in der nächsten Ecke. Sie hinterlieà eine zu tode erschrockene Rory.
Rory beeilte sich nach Hause zu kommen. Zu Hause rief sie gleich Dean an und sagte ab, danach rief sie ihre Mom an, um ihr Bescheid zu sagen, dass sie doch zu Hause blieb. Zuerst lieà er sich nicht so leicht abschütteln aber dann musste er es doch einsehen. Rory nahm Jamie aus dem Wagen, setzte sie auf den Boden und gab ihr ihre Spielsachen. Während Jamie quietschend spielte, verlierte Rory sie keinen Moment aus den Augen. Sie wusste, dass das bescheuert war aber der Gedanke diese Bestie könnte sich auch nur an einer unbeachteten Sekunde an ihr Kind nähern, brachte sie schier um vor Angst. Ohne sie eine Sekunde aus den Augen zu lassen, ging Rory an die Fenster um zu kontrollieren, ob sie auch alle wirklich geschlossen waren. Nachdem sie an jedem Fenster geruckelt hatte, schloss sie jede Tür ab. Etwas hibbelig setzte sie sich runter auf den Boden zu ihrer Tochter und spielte mit ihr so gut sie konnte. Nach einer Weile hatte die Aufregung nachgelassen und Rory konnte unbeschwert mit Jamie spielen als auf es auf einmal klingelte. Sie erstarrte. Ihr Mutterinstinkt befahl ihr, sich das Kind zu schnappen und sich zu verstecken.
Komm schon Rory. Regt dich ab. Niemand der Jamie was böses antun will, würde an der Tür klingeln.
Rory versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, was aber nicht so recht klappen wollte. Ãngstlich nahm sie Jamie in den Arm und ging zur Tür. Sie wollte Jamie eigentlich nicht mit zur Tür nehmen aber noch weniger wollte sie sie unbeaufsichtigt lassen. Sie zitterte am ganzen Körper vor Angst und atmete tief durch. Die Person an der Tür wurde langsam ungeduldig und Rory zwang sich endlich durch das Kuckloch zu sehen. Eine Welle der Erleichterung übermannte sie und sie riss regelrecht die Tür auf. Ohne einen Moment nach zu denken fiel sie der Person an der Tür um den Hals. Jess blieb versteinert stehen, als sich ihm Rory mit Jamie im Arm stürmisch umarmte. In ihm regte sich ein behagliches, warmes Gefühl und ohne dessen wirklich bewusst zu sein schloss er die Augen und umarmte sie vorsichtig. Wie vom Blitz getroffen, riss sich Rory von Jess weg, als ihr auffiel was sie da gerade machte. Jess räusperte sich. Rory fuhr sich mit der freien Hand durch das Haar und sah auf den Boden.
Gott, wie bescheuert bin ich eigentlich?! Er muss ja denken, dass ich eine Nymphomanin bin. Zuerst das im Krankenhaus und dann das hier.
"Ãhem ... deine Mom hat mich geschickt. Du hast deine Tasche im Diner vergessen und ich hatte in der Gegen noch was zu tun.", versuchte er zu erklären und reichte ihr ihre Tasche.
"Ãhem ... danke.", verlegen schnappte sich Rory ihre Handtasche.
"Okay, ich geh dann mal.", sagte Jess, fuhr seiner Tochter über durch die Haare und ging los. Rory biss sich auf die Unterlippe. Zwar war das gerade das absolut peinlichste was passieren konnte, jedoch wusste sie das wenn nichts passieren konnte wenn Jess in der Nähe war. Zumindest fühlte sie sich sicher.
"Jess!", rief sie ohne noch weiter drüber nachzudenken.
Er drehte sich um und als sie in seine Augen sah kribbelte es fürchterlich in ihrem Bauch; ihr Herz fing an wie verrückt zu schlagen.
"Okay.", sagte er ohne einen Augenblick nach zu denken. Aber kaum hatte er das gesagt fiel ihm Bella ein. Er musste ihr helfen. Aber er konnte doch wohl noch ei nbisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen. Das ist ja wohl noch gestattet, dachte er sich aber trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen als er Rory und Jamie ins Haus folgte. Kaum betraten sie das Haus wurde Jamie unruhig in den Armen ihrer Mutter, quengelte und streckte die Arme nach Jess aus. Jess nahm sie lächelnd in seine Arme und sofort beruhigte sich das Baby wieder.
"Willst du was trinken?", fragt Rory ganz verlegen und fuhr sich immer wieder durch die Haare.
"Ãhem ... Klar.", antwortete er nicht minder verlegen. Rory nickte und ging zur Küche. Jess setzte sich mit Jamie auf den Schoà auf das Sofa.
"Hey, Windelpupser. Erzähl mal was.", scherzte er und kitzelte sie am Bauch.
"Hey, das habe ich gehört. Jess, was willst du trinken? Kaffee? Bitte, trink Kaffee. Was anderes haben wir nicht da.", rief Rory aus der Küche
"Solange du nicht reinspuckst ist Kaffee in Ordnung.", rief Jess zurück aber er verzog dabei das Gesicht. Er mochte Kaffee eigentlich gar nicht aber er wollte nicht aufstehen und gehen. Aber wenn er nichts trank hätte er keinen Grund gehabt hier zu bleiben, bei seiner Tochter. Ja, nur bei seiner Tochter. Mit Rory hatte das Ganze nichts zu tun. Gar nichts. Jamie fing wieder an zu quengeln und riss sich los. Sie setzte sich auf den Boden und nahm die Fernbedienung. Sie reichte sie Jess und brabbelte. Er runzelte die Stirn.
"Rory, Jamie ich glaub die Kleine will fernsehen.", rief er.
"Mach 12 an.", rief sie zurück.
Teil 24
Er machte es und die Kleine wurde sofort ruhig. Rory kam mit zwei Tassen an, stellte sie auf den Tisch und setzte sich zu ihm. Sie nahmen ihre Tassen und sahen verlegen zum Fernseher, wo gerade 'Spongebob Schwammkopf' lief. Schweigend tranken sie ihren Kaffee und überlegten krampfhaft, über was sie reden könnten. Endlich sprach Rory. Sie musste ihm das mit Lindsay erzählen. Wenn er es wusste, würde er gut auf sie aufpassen. Aber sie hatte Angst davor. Sie musste ihm dann ja schlieÃlich auch erzählen, dass sie eine Ehebrecherin war.
"Jess, ich muss dir was erzählen."
- - - - - - - - - - -
Eine halbe Stunde später war Rory fertig und sah Jess von der Seite an. Sein unglaublich gut aussehendes Profil war wie versteinert. Sie Hände hielten die, inzwischen kalte, Tasse krampfhaft fest. Er wandte den Blick nicht vom Fernseher ab. Sie räusperte sich.
"Ãhem ... Jess? Willst du nicht was sagen?", fragte sie ängstlich.
"Was soll ich den sagen? Was erwartest du eigentlich von mir? Dass ich aufstehe und vor Freude einen Lambada tanze oder dass ich mich hinsetzte und eine Runde weine?", er wurde wütend und seine am Anfang zittrige Stimme wurde zum Ende hin richtig laut.
"Ne ... Nein, natürlich nicht aber schweige nicht ... bitte, sag was du denkst.", murmelte sie zittrig.
"Verdammt, Rory! Ich denke gar nichts, okay? Es ist dein Problem mit wem du was machst! Es ist mir scheià egal ob du mit einem verheirateten Mann schläfst oder nicht! Gott, macht doch was du willst!", schrie er. Jamie erschrak fürchterlich, als sie ihren Vater schreien hörte und begann zu weinen. Jess nahm sie auf seine Arme, strich ihr über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. Er sah Rory total sauer und eiskalt an. Jamie beruhigte sich schnell und er setzte sie wieder dorthin wo sie gesessen war. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und sah Rory wieder eiskalt an. Seine Rory. Wie hatte sie das tun können? Sie war heilig. Sie war anders wie alle anderen. Das hatte er zumindest immer gedacht und jetzt hörte er so etwas. Niemandem, nicht einmal Luke, hätte er so eine Geschichte geglaubt. Seine heilige Rory schlief mit einem verheirateten Mann? Unmöglich! Aber sie hatte es ihm selbst gesagt. Es ihm gestanden. Er hatte das Gefühl, als hätte Rory irgend etwas verloren. Als hätte dieses Schimmern, dass sie immer hatte an Helligkeit verloren. Als wäre es ganz verschwunden. Alles wirkte jetzt so dunkel. An was sollte er den noch glauben, an was noch vertrauen wenn das, an was er immer geglaubt und vertraut hatte sich als Illusion entpuppte? Er hatte das Gefühl jemand hätte Rory ermordet. Jemand hätte das Bild in ihm von ihr, dass er immer vor jedem beschützt hatte gefunden und es in tausend Stücke zerreiÃt. Rory hatte Rory ermordet.
"Wieso hast du mir das erzählt? Doch nicht etwa, weil du so unglaublich ehrlich bist und allen in deiner Umgebung deine Sünden beichtest?", fragte er sauer.
"Jess, bitte hör auf so mit mir zu reden. Das habe ich schon alles sooft gehört und ich habe dir das bestimmt nicht erzählt um es noch einmal zu hören.", murmelte sie mit zitternder Stimme. Sie sah ihn nicht an. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie hatte gewusst, dass das so kommen musste. Sie hatte so viele Leute mit dieser Geschichte enttäuscht.
"Wieso hast du es mir dann erzählt, Rory?", fragte er immer noch total sauer.
"Weil die dumme Kuh unser Kind bedroht hat.", sagte Rory, wobei sie versuchte nicht zu schreien. Aber kaum sagte sie das, liefen schon die Tränen heià über ihr Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. Die Bedeutung dieser Aussage wurde ihr erst jetzt, wo sie es ausgesprochen hatte richtig klar. Dieses Monster wollte ihrem Baby was antun. Ihrem Baby, die nie jemandem was getan hatte und eines der unschuldigsten Geschöpfe war, die es auf der Welt wohl gab. Lindsay wollte Rache an Rorys Fehler über Jamie ausüben. Und das schlimmste war, das Rory es ihr auch zutrauen würde. Sie sah jetzt schon den leblosen Körper ihres Babys. Dieser Gedanke war es auch, der sie total aus der Fassung brachte. Sie schluchzte und weinte jämmerlich und lies sich auf den Boden fallen. Jess starrte sie erschrocken an. Er hatte noch gar nicht richtig verstanden, was Rory mit drohen meinte. Wer wagte es seiner Tochter zu drohen? Er sah zu Jamie rüber die ahnungslos über die Gefahr die über ihr drohte war. Er beugte sich, griff nach dem Arm der weinenden Rory und zog sie einfach auf. Rory wehrte sich nicht, als Jess sie mit sich in ihr Zimmer zog und einfach aufs Bett setzte. Dann nahm er sich einen Stuhl und setzte sich so hin, dass er ihr direkt in die bauen Augen sehen konnte.
"Rory, erzähl mir genau was passiert ist. Hör auf zu weinen und erzähl!", sagte er bestimmt. Rory schluckte ein paarmal und begann zu erzählen. Schweigend hörte Jess ihr zu. Desto mehr sie sprach, desto wütender wurde er. Was bildete sich diese Lindsay eigentlich ein? Die ganze Wut die Jess eben noch für Rory empfunden hatte, empfing er jetzt für Lindsay. Rory beendete ihre Erzählung und begann wieder fürchterlich zu weinen. Als Jess sie so sah wurde er nur noch mehr wütender. Er stand auf und ging schnellen Schrittes und total sauer ins Wohnzimmer, wo er seine Lederjacke von dem sofa nahm, anzog und raus ging. Er konnte nur für diese Lindsay hoffen, dass jemand in ihrer nähe war, um sie vor ihm zu retten. Rory saà wie gelähmt auf dem Bett, als sie hörte wie die Tür zugeschlagen wurde. Das Geräusch der wütend zugeschlagenen Tür entlähmte sie und sie rannte ihm hinterher. Sie öffnete die Haustür und sah wie er schon relativ weit mit festen Schritten ging und sie schrie, sie schrie als würde sie sich die Seele aus dem Leib schreien:
"JESS! JESS, KOMM ZURÃCK! BITTE! BITTE, LASS MICH NICHT ALLEIN. (langsam lieà sie sich auf die Stufen der Veranda gleiten und murmelte) Bitte.", sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und schluchzte. Sie fühlte sich so einsam, so alleine, so unendlich hilflos. Er war gegangen. Schon wieder. Hatte sie alleine gelassen. Schon wieder. Auf einmal spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Erschrocken sah sie hoch und blickte in die braunen Augen ihres Ex-Freundes. Er war zurück gekommen. Schon wiede. Sie sah ihm wie gebannt ins Gesicht, sie hatte das Gefühl, dass er wieder verschwinden würde, wenn sie wegsah. Er setzte sich langsam neben sie und sah ihr einfach nur in die geröteten Augen. Sie waren sich so nah in diesem Moment aber auch so unglaublich weit entfernt.
"Wieso?", fragte er sie ganz leise. Sie wusste was er meinte, kannte die Antwort.
"Ich war so allein. Du warst nicht da. Er war, er ist so lieb. Er hat mich geküsst und ich konnte nicht mehr denken. Es war so lange her, dass mich jemand so berührt hatte.", murmelte sie. Er konnte sie verstehen. Auch wenn es ihm schwer fiel, das zu zu geben, er verstand sie. Die ganzen Mädchen mit denen er in New York was gehabt hatte, waren nur billige Abklätsche Rorys gewesen. Er hatte sie nur benutzt. Ihre Körper geliebt und hatte sie dann einfach fallen lassen. Genau das hatte Rory auch getan, nur hatte sie ihn nicht fallen lassen. Dazu war Rory einfach zuviel Rory. Jess hielt es kaum noch aus, ihr so nahe zu sitzen aber sie doch nicht berühren zu können. Jess drehte sich zur Tür, die hinter den beiden war. Er sah zur Tür nur um Rory nicht mehr ansehen zu müssen. Seuftzend sah er wieder Rory an.
"Wir sollten wieder reingehen. Jamie ist schon viel zu lange allein.", murmelte er aber konnte nicht aufstehen, konnte sich nicht von diesem unglaublichen blau lösen. Rory nickte und stand schweren Herzens auf. Sie konnte ihr Kind einfach nicht noch mehr alleine lassen. Er stand auch langsam auf und folgte ihr in das Zimmer. Jamie saà immer noch vor dem Fernseher aber sie schrie wütend und schlug auf den Bildschirm ein.
"Was ist den mit ihr los?", fragte Jess erschrocken.
"Bestimmt hat sie nur irgend eine Zeichentrick Figur wieder aufgeregt.", murmelte Rory und lieà sich auf das Sofa fallen. Sie schloss die Augen und legte ihre Hände auf ihren Bauch. Rory konnte sich nicht erinnern jemals so viel geweint zu haben. Ihr Kopf tat weh und sie hatte Krämpfe in ihrem Bauch. Jess blieb lange stehen und sah sie an. Ihr braunes Haar fiel ihr ins Gesicht und auf die Schultern, ihre wunderschönen Augen, in die er sich als erstes verliebt hatte, waren geschlossen, ihr Gesicht blass. Langsam ging er zum Sofa und setzte sich neben sie. Er betrachtete lange ihr Gesicht. Es sah aus wie das eines Engels. So zart und rein. Er strich ihr sanft das Haar aus dem Gesicht. Sie war eingeschlafen und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er zitterte. Gott, wieso kribbelte es so fürchterlich? Wieso konnte er sich nicht an dieses Gefühl in seinem Bauch gewöhnen, dass ihn immer plagte, wenn er Rory nur sah. Sie sah friedlich aus und er konnte den Blick nicht von seinen Lippen lösen. Sie waren rot und schienen nur darauf zu warten von ihm geküsst zu werden.
Meine Ff-A daughter's Mistake
[SIZE=1]Liebe ... Liebe ist an mich gestoÃen ... Liebe ist an sie gestoÃen ... Wir sind an einander gestoÃen ...
[/SIZE]