30.01.2006, 10:12
So, da bin ich wieder :hi:
@dine: Danke für dein FB :knuddel:
@ajnevs04: Auch dir Danke!
@Coco: Wow, du hast dich ja mit Zaunpfählen sehr zurückgehalten. *stolz auf dich bin* :biggrin: Danke für dein FB!
@kerry: Das war jetzt der letzte Streit für einige Zeit. Jetzt gehts erstmal zurück nach Stars Hollow... da wird's denke ich mal wieder bisschen lustiger
Und wegen dem Tippfehler: Ich freue mich ja, dass du so stolz auf dich bist :biggrin:, allerdings muss ich sagen, dass es öfters Tippfehler gibt Aber ich bin jetzt trotzdem einfach mal stolz auf dich und schäme mich :lach:
Bin unzufriden mit dem Teil, also her mit Kritik!
,,Und? Hast du immer noch vor die Sache durchzuziehen?" fragte Paris, als Rory ihr am nächsten Tag die Türe öffnete. James war gestern nicht mehr aufgetaucht und Rory hatte nun beschlossen zu ihm zu fahren und mit ihm zu reden. Sie hatte Paris gebeten auf Lara aufzupassen.
,,Natürlich," antwortete Rory, während sie in ihre Jacke schlüpfte. ,,Lara schläft noch, aber sie müsste bald aufwachen. Und pass auf, dass sie nicht die Treppe nach oben laufen will. Seit ihre Gehversuche erfolgreich sind, versucht sie nun sogar schon Treppen alleine hochzusteigen."
,,Ich werde schon auf sie aufpassen," sagte Paris und schob Rory zur Tür hinaus. ,,Und jetzt gehe endlich."
Als Rory eine halbe Stunde später ihr Auto parkte und das Gebäude betrat, blickte sie sich suchend in der groÃen Eingangshalle um, bis sie James entdeckte. Er stand nicht allzu weit entfernt von ihr und unterhielt sich gerade mit ein paar anderen Männern in Anzügen. Linda stand neben ihm - strahlend, wie ein Honigkuchenpferd.
,,Hallo! Sie wollen bestimmt zu James?!"
Rory drehte sich überrascht um und sah Cameron, der sie über hohen Stapel Papier, den er auf den Armen balancierte, hinweg ansah.
,,Ja, aber ich denke er hat noch zu tun... ich werde wohl warten müssen."
,,Ich würde Sie ja bisdahin unterhalten, aber ich muss leider arbeiten. Aber ich könnte Ihnen einen Kaffee bringen?!" bot Cameron an.
,,Das wäre wirklich nett," antwortete Rory und nahm die Kaffeetasse, die ihr Cameron ein paar Minuten später in die Hand drückte, dankbar an. Ihr Blick wanderte immer wieder zu James und Linda hinüber und die Art, wie sie ihn ständig anlächelte, gefiel ihr gar nicht.
,,Erinnern Sie sich noch an das Gespräch über `Erste-Liebe´, das wir letztens geführt haben?" fragte Rory plötzlich und Cameron, der sich gerade wieder zurückziehen wollte, ging wieder ein paar Schritte auf sie zu.
,,Ja, natürlich."
,,Glauben Sie... glauben Sie die beiden," Sie machte eine vage Handbewegung in die Richtung von James und Linda. ,,... sind auch davon betroffen?"
,,Linda und James?"
Rory nickte nur schweigend.
,,James ist doch verheiratet."
,,Bedeutet das, er ist nicht einmal mehr fähig andere Frauen anzusehen?"
,,Er wäre vollkommen verrückt, wenn er über so etwas nachdenken würde. Er hat Sie,... da sollte er an Linda keinen Gedanken verschwenden. Wäre es andersherum, wäre das wohl etwas anderes." Er lächelte kurz verlegen. ,,Tut mir leid. Ich muss jetzt wieder arbeiten, sonst verliere ich noch meinen Job." Er hob kurz die Hand und verschwand dann in dem gegenüberliegenden Zimmer. Als Rory gerade wieder zu James schauen wollte, stellte sie zu ihrem Entsetzen fest, dass Linda genau auf sie zusteuerte.
,,Hallo! James hat mir gesagt, ich soll mich um Sie kümmern, bis er fertig ist. Einen Kaffee haben Sie ja schon?!"
,,Ja, Cameron hat ihn mir gerade gebracht," antwortete Rory nur.
,,Ein wirklich netter Mann... Cameron."
,,Ja, das,..." wollte Rory zustimmen, doch Linda lieà sie gar nicht richtig zu Wort kommen.
,,Natürlich nicht so wie James." Linda seufzte und blickte dann lächelnd zu James hinüber. ,,Aber er ist in Ordnung."
,,Und? Was hat James noch so zu tun?" erkundigte sich Rory, um das unangenehme Schweigen, das einen Moment zwischen ihnen geherrscht hatte, zu unterbrechen.
,,Er redete nur noch bisschen mit den Leuten da drüben... sie wollen morgen den Vertrag unterschreiben."
,,Und? Macht er seine Arbeit gut?" fragte Rory fast schon gelangweilt. ,,Ich habe schlieÃlich keine Ahnung davon."
Linda sah zu James hinüber und lächelte. ,,Sehr gut! Wie immer! Aber sagen Sie ihm nicht, dass ich das gesagt habe. Er will nicht noch mehr Lob ernten, er ist zu bescheiden."
Rory verbrannte sich bei Linda's letzten Satz die Zunge an ihrem Kaffee. James und zu bescheiden? Er liebte doch nichts mehr als über seinen Job zu reden und dafür Lorbeeren zu ernten.
,,Alles in Ordnung?" fragte Linda verwirrt, als sie sah, wie Rory mit beiden Händen in der Luft herumfuchtelte.
,,Ãhm... ja. Ich habe mich nur an meinem Kaffee verbrannt," erklärte Rory einen Moment später und blickte auf ihre Bluse, wo sie gerade Kaffee verschüttet hatte und jetzt ein kleiner Kaffeefleck zu sehen war. ,,Also? James bekommt nicht gern Komplimente?" fragte sie nach und hoffte, dass der ironische Unterton in ihrer Stimme nicht zu hören war.
,,Nein, so ist es auch nicht," winkte Linda ab. ,,Er bekommt gern Lob, solange es von den richtige Leuten kommt und es nicht zuviel wird. Aber wenn er in Boston in der Firma ist, wird er ja nur noch mit Lob überhäuft, obwohl ich wetten könnte, dass mindestens die Hälfte davon unecht und nur reiner Neid ist."
,,Neid?"
,,Natürlich! Oder glauben Sie wirklich die alten Hasen aus der Firma sind nicht neidisch, wenn ein 28 Jähriger kommt und ihnen die Arbeit wegnimmt? James muss beim Chef immer als gutes Beispiel herhalten, wenn er allen Anderen Vorhaltungen macht. Dann heiÃt es: James hätte das aber anders gemacht... oder besser... oder oder oder! Er ist nicht sonderlich beliebt in der Firma, aber Walter liebt ihn."
,,Walter?"
,,Unser Chef!"
,,Klar, habe ich vergessen," sagte Rory etwas abwesend, bevor sie leise fragte: ,,Und James macht seinen Job relativ gut, hm?"
,,Ziemlich gut?" Linda fing an zu lachen - wieder das hohe, falsche Lachen, das Rory an ihr so hasste. ,,Er ist der Beste, wenn man Walter Glauben schenken darf. James schafft es alle Kunden zu überzeugen, so unentschlossen sie anfangs auch noch sein wollen. Ich weià nicht genau, wie er das macht, aber irgendwie... er lässt seinen Charme spielen, bringt überzeugende Argumente vor und zack - haben wir einen neuen Auftrag. Mich interessiert es wirklich, wo James in zehn-fünfzehn Jahren ist, wenn er jetzt schon so erfolgreich ist. Vermutlich leitet er eine rieÃige Firma, sitzt aber selbst nur noch zuhause in seiner Luxusvilla und wartet bis das Geld auf seinem Konto eintrifft."
Während Linda ausschweifend und auch etwas scherzend von James' Zukunft erzählte, starrte Rory zu James hinüber und schenkte Linda's Worten keine Aufmerksamkeit mehr.
Als sie beobachtete, wie James dort im Anzug stand, mit den Leuten redete, lachte und entgegen gestreckte Hände schüttelte, wurde ihr etwas bewusst - Sie kannte ihn nicht.
Natürlich - er war ihr Ehemann... aber sie wusste nichts von ihm. Sie kannte ihn nur als den immer gehetzten Mann, der für ein paar Tage nach Hause kam und auch dann nur an seinen Job dachte. Und es schien ihm nicht mal Spaà gemacht zu haben, wenn er morgens aufstand und zur Arbeit gegangen war... und wie genervt war er doch manchmal gewesen, wenn das Telefon klingelte?
Sie hatte von ihm erwartet, dass er sich für ihr Leben interessierte, doch wie konnte sie etwas von jemandem verlangen, was sie selbst nicht tat? Sie hatte sich nie nach seinem Job erkundigt. Sie wusste bis gerade eben weder den Namen seines Chef, noch, dass er der Beste in seiner Firma war.
,,Wissen Sie was?" Linda's direkte Ansprache, riss Rory wieder aus ihren Gedanken. ,,Vergessen Sie alles, was ich soeben von mir gegeben habe."
Rory nickte nur, sie hatte sowieso nicht mitbekommen von was Linda die ganze Zeit geredet hatte.
,,James wird wahrscheinlich nie in Rente gehen. Ich meine, was würde er den ganzen Tag zuhause machen?
,,Würden Sie mich entschuldigen?" Rory umklammerte den Griff ihrer Handtasche fester und verlieà mit schnellen Schritten das Gebäude. Sie konnte jetzt nicht mit James reden, sie musste jetzt einfach alleine sein.
,,Rory? James ist hier!"
Schlagartig öffnete Rory die Augen und setzte sich im Bett auf. Sie wusste einen Moment nicht, wieso Paris in ihrem Schlafzimmer stand. Erst dann fiel ihr wieder ein, dass sie vorher fix und fertig nach "Hause" gekommen war und Paris gebeten hatte auf Lara aufzupassen, damit sie sich ins Schlafzimmer zurückziehen und über alles nachdenken konnte. Anscheinend war sie irgendwann dann einfach eingeschlafen.
,,Lara schläft und ich werde jetzt mal nach Hause gehen," erklärte Paris.
,,Danke! Vielleicht können wir uns ja morgen noch einmal kurz treffen... ich fliege morgen Abend nach Hause."
,,Wirklich?"
Rory nickte, während sie aufstand und schlieÃlich mit Paris nach unten ging, um sich von ihr zu verabschieden.
Als sie mit Paris an der Türe stand, sah sie, dass James drauÃen auf der Bank auf der Veranda saÃ.
,,Hey!" begrüÃte Rory ihn, nachdem Paris gefahren war und ging auf ihn zu.
,,Wieso bist du heute einfach wieder gegangen? Ich dachte, du wolltest mit mir reden?!"
,,Ja, schon... aber, ich musste noch einmal über alles nachdenken," erklärte Rory.
James rückte etwas zur Seite und klopfte neben sich auf die Bank, woraufhin sich Rory ebenfalls setzte.
,,Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?"
,,Erstmal will ich dir sagen, dass es mir Leid, dass ich unseren Hochzeitstag vergessen habe und auch die ganze andere Sache." Sie lächelte etwas verlegen und blickte auf ihre Hände. ,,Und dann will ich dir sagen, dass du deinen Job nicht aufgeben sollst."
,,Was?" Ungläubig blickte James seine Frau an.
,,Gib deinen Job nicht auf, du hast so hart dafür gearbeitet," sagte Rory und war selbst über ihre Worte erstaunt. Doch durch das Gespräch mit Linda war ihr klar geworden, dass sie das wirklich nicht verlangen konnte.
,,Ist das dein Ernst?"
Rory nickte. ,,Ich will dir nicht alles kaputt machen,..." Als sie sah, wie sich auf James' Gesicht ein Lächeln ausbreitete, fuhr sie hastig fort: ,,Allerdings will ich auch nicht so weiterleben wie jetzt. Ich kann es nicht ertragen solange alleine zu sein und dann, wenn du zuhause bist, so zu tun als wäre alles ok. Also gibt es nur zwei Möglichkeiten..."
,,Ich arbeite weniger," meinte James schnell. ,,Ich werde öfters bei dir und Lara sein und...."
,,Wenn du weniger arbeitest und oft zuhause bist, ist es nicht auszuschlieÃen, dass..." Rory beendete ihren Satz nicht. ,,Aber nur unter einer Vorraussetzung!"
,,Alles!"
,,Ich möchte nicht mehr, dass du mit Linda zusammen arbeitest," forderte Rory und beobachtete, wie sich das Lächeln, das gerade noch über James' ganzem Gesicht lag, sich in einen ungläubigen Gesichtsausdruck verwandelte.
,,Was?"
,,Ich möchte nicht, dass du weiterhin mit Linda zusammenarbeitest," wiederholte Rory noch einmal.
,,Die Wörter habe ich verstanden, aber die Begründung nicht."
,,Hör zu, James! Ich werde nie ein gutes Gefühl haben, wenn du mit dieser hübschen Frau, die gleichzeitig deine Exfreundin ist, ständig auf irgendwelchen Geschäftsreisen bist."
,,Das ist doch..."
,,Ja, vielleicht ist es Einbildung, vielleicht ist es pure Eifersucht, aber es ist eben nun mal so. Ich werde jetzt nicht darüber diskutieren. Das sind meine Forderungen: Du suchst dir eine neue Arbeitspartnerin, am besten einen Arbeitspartner und du bist öfters bei mir und Lara... wieoft darüber müssen wir noch reden."
,,Aber..."
,,Ich will jetzt keine Antwort," sagte Rory und erhob sich. ,,Nimm dir soviel Zeit wie du willst und denk darüber nach, ob du damit klar kommst. Lara und ich werden morgen Nachmittag nach Hause fliegen."
,,Was? Morgen ist unser Hochzeitstag."
,,Ich glaube nicht, dass es unter den Umständen in Ordnung wäre den Tag zu feiern. Hier habe ich nichts mehr zu tun... ich habe eine akzeptable Lösung für mich gefunden. Jetzt liegt es an dir, ob du sie annimmst oder nicht. Gute Nacht, James!" Mit diesen Worten ging Rory zurück ins Haus.
Am nächsten Tag stand Rory, wie am Tag zuvor in der Eingangshalle der Firma, in der Cameron arbeitete und blickte sich suchend um. Sie war sich anfangs nicht sicher gewesen, ob sie wirklich extra noch einmal hierher kommen sollte, um sich von Cameron zu verabschieden. Doch als sie dann an die vielen Stunden gedacht hatte, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sie festgestellt, dass es die Höflichkeit verlangte. Deshalb war sie, nachdem sie sich im Krankenhaus von Paris verabschiedet hatte, noch hierher gefahren. Sie erblickte Linda, ging auf sie zu und fragte: ,,Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich Cameron finde?"
,,Cameron?" Linda blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an.
,,Ja, ich wollte mich von ihm verabschieden."
,,Verabschieden? Ach ja, Sie fahren nach Hause," sagte Linda mit einem Lächeln. ,,Ich könnte Cam sagen, dass Sie hier sind, wenn Sie wollen."
,,Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen," antwortete Rory und zwang sich zu einem Lächeln.
Ein paar Minuten später sah sie Cameron auf sie zukommen. ,,Linda hat gesagt, Sie möchten mich sprechen?"
,,Ãhm... ja, ich wollte mich nur verabschieden. James fährt mich nachher zum Flughafen... ich fliege heim."
,,Ach, wirklich? Wie schade! Wie auch immer," Er streckte ihr seine Hand entgegen. ,,Hat mich wirklich gefreut Sie kennenzulernern."
,,Ebenfalls!" gab Rory zurück, als sie seine Hand ergriff. ,,Es hat wirklich Spaà gemacht sich mit Ihnen zu unterhalten."
,,Vielleicht kommen Sie ja irgendwann wieder nach England oder ich mal zufällig nach Conneticut."
,,Man kann nie wissen." Lächelnd hob Rory die Schultern.
,,Ich wünsche Ihnen und James viel Glück,... dass alles wieder in Ordnung kommt."
,,Vielen Dank! Verlangt es die Höflichkeit, dass ich Ihnen und Linda Glück wünsche?" fragte Rory grinsend, woraufhin Cameron nur sein Gesicht verzog und den Kopf schüttelte.
,,Das müssen Sie nicht, egal ob es die Höflichkeit verlangen würde oder nicht... Die Sache mit mir und Linda ist beendet. Nicht, dass wir jemals richtig zusammen gewesen wären, aber... jetzt ist es eben ganz vorbei."
,,Wirklich? Wie kommt es zu dem Sinneswandel?"
,,Ob Sie es glauben oder nicht: Andrea hat angerufen."
,,Ihre Exfreundin, über die wir letztes Mal geredet haben?" fragte Rory ungläubig.
,,Ja!"
,,Und... sie will wieder..."
,,Nein, nein, ich denke nicht, dass sie wieder mit mir zusammen sein will... es sei denn, sie hat sich ganz plötzlich scheiden lassen. Aber was es auch immer ist, sie will sich nächste Woche mit mir treffen. Und wer weiÃ? Vielleicht hat sie sich so verändert, dass ich sie gar nicht mehr so toll finde... und ich endlich mal wieder eine richtige Beziehung haben kann, weil ich die Frauen nicht dauernd mit ihr vergleichen muss," meinte Cameron augenzwinkernd. ,,Und selbst, wenn sie geschieden wäre und mir noch eine Chance geben würde... es würde bestimmt nicht klappen. Es ist doch total unrealistisch, dass man für immer mit seiner Ersten Liebe zusammenkommt."
,,Vermutlich," antwortete Rory nur und ihre Gedanken wanderten zu Dean. Sie hatten oft wieder zusammengefunden und doch war es nicht für die Ewigkeit bestimmt gewesen. Und bei ihrer Mum und ihrem Dad war es genau dasselbe gewesen. ,,Ich wünsche Ihnen viel Glück, bei was auch immer Sie sich erhoffen," meinte Rory lächelnd und reichte Cameron noch einmal die Hand. ,,Ich muss jetzt gehen. Ich habe noch nicht einmal zu Ende gepackt. Auf Wiedersehen!"
,,Auf Wiedersehen, Rory!"
Sie drehte sich um, verlieà das Gebäude und stieg ins Auto. Wenn sie den Flug erwischen wollte, sollte sie sich jetzt wirklich etwas beeilen.
,,Und? Hast du dich von Paris verabschiedet?" empfing James sie, als sie nach "Hause" kam.
,,Ja, sie will uns irgendwann mal in nächster Zeit besuchen kommen," erzählte Rory und begann die letzten Sachen einzupacken, die noch herumlagen. Das Meiste hatte sie schon heute Morgen eingepackt. Ihr Blick fiel auf die Einladungskarte, die auf dem Boden neben dem Sofa lag. Was sollte sie damit machen? Mit nach Hause nehmen oder wegwerfen? Wegwerfen, beschloss sie, hob die Karte auf und ging in die Küche. Sie öffnete den Mülleimer und wollte die Karte gerade dort reinwerfen, als sich eine Stimme in ihr meldete:
Wieso wirfst du sie überhaupt weg?
,,Weil ich nicht weiÃ, was ich damit anfangen soll."
Hast du Angst, dass dich die Karte dazu verführt auf dieser Hochzeit aufzutauchen?
,,Quatsch! Was soll ich auf dieser Hochzeit?"
Vielleicht Dean wiedersehen?
,,Ich will Dean überhaupt nicht wiedersehen."
Lügnerin!
,,Wieso sollte ich Dean wiedersehen wollen?"
Vielleicht, weil du ihn vermisst und du dich davon überzeugen willst, dass du damals keinen Fehler gemacht hast. Vielleicht willst du dich davon überzeugen, dass es wirklich unrealistisch ist mit der ersten Liebe sein ganzes Leben zu verbringen. Vielleicht haben Cameron's Worte vorher Zweifel in dir aufkommen lassen?!
,,Das ist der gröÃte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe," antwortete Rory der Stimme in ihrem Kopf
Und wieso wirfst du die Karte dann weg? Gib zu, dass du Angst hat, sie könnte dich dazu verleiten auf diese Hochzeit zu gehen.
,,Ok, schau her! Ich stecke diese Karte jetzt in meine Handtasche." Rory öffnete den ReiÃverschluss ihrer Handtasche und steckte die Karte ein. ,,Glaubst du mir jetzt? Ich habe keine Angst, dass mich diese dumme Einladungskarte zu irgendwas verleiten wird. Ok?"
Sie bekam keine Antwort. Ich bin wirklich verrückt. Jetzt führe ich schon Gespräche mit einer fiesen Stimme in meinem Kopf. Sie schüttelte ungläubig den Kopf, ging zurück ins Wohnzimmer und legte die letzten Sachen in ihren Koffer.
@dine: Danke für dein FB :knuddel:
@ajnevs04: Auch dir Danke!
@Coco: Wow, du hast dich ja mit Zaunpfählen sehr zurückgehalten. *stolz auf dich bin* :biggrin: Danke für dein FB!
@kerry: Das war jetzt der letzte Streit für einige Zeit. Jetzt gehts erstmal zurück nach Stars Hollow... da wird's denke ich mal wieder bisschen lustiger
Und wegen dem Tippfehler: Ich freue mich ja, dass du so stolz auf dich bist :biggrin:, allerdings muss ich sagen, dass es öfters Tippfehler gibt Aber ich bin jetzt trotzdem einfach mal stolz auf dich und schäme mich :lach:
Bin unzufriden mit dem Teil, also her mit Kritik!
,,Und? Hast du immer noch vor die Sache durchzuziehen?" fragte Paris, als Rory ihr am nächsten Tag die Türe öffnete. James war gestern nicht mehr aufgetaucht und Rory hatte nun beschlossen zu ihm zu fahren und mit ihm zu reden. Sie hatte Paris gebeten auf Lara aufzupassen.
,,Natürlich," antwortete Rory, während sie in ihre Jacke schlüpfte. ,,Lara schläft noch, aber sie müsste bald aufwachen. Und pass auf, dass sie nicht die Treppe nach oben laufen will. Seit ihre Gehversuche erfolgreich sind, versucht sie nun sogar schon Treppen alleine hochzusteigen."
,,Ich werde schon auf sie aufpassen," sagte Paris und schob Rory zur Tür hinaus. ,,Und jetzt gehe endlich."
Als Rory eine halbe Stunde später ihr Auto parkte und das Gebäude betrat, blickte sie sich suchend in der groÃen Eingangshalle um, bis sie James entdeckte. Er stand nicht allzu weit entfernt von ihr und unterhielt sich gerade mit ein paar anderen Männern in Anzügen. Linda stand neben ihm - strahlend, wie ein Honigkuchenpferd.
,,Hallo! Sie wollen bestimmt zu James?!"
Rory drehte sich überrascht um und sah Cameron, der sie über hohen Stapel Papier, den er auf den Armen balancierte, hinweg ansah.
,,Ja, aber ich denke er hat noch zu tun... ich werde wohl warten müssen."
,,Ich würde Sie ja bisdahin unterhalten, aber ich muss leider arbeiten. Aber ich könnte Ihnen einen Kaffee bringen?!" bot Cameron an.
,,Das wäre wirklich nett," antwortete Rory und nahm die Kaffeetasse, die ihr Cameron ein paar Minuten später in die Hand drückte, dankbar an. Ihr Blick wanderte immer wieder zu James und Linda hinüber und die Art, wie sie ihn ständig anlächelte, gefiel ihr gar nicht.
,,Erinnern Sie sich noch an das Gespräch über `Erste-Liebe´, das wir letztens geführt haben?" fragte Rory plötzlich und Cameron, der sich gerade wieder zurückziehen wollte, ging wieder ein paar Schritte auf sie zu.
,,Ja, natürlich."
,,Glauben Sie... glauben Sie die beiden," Sie machte eine vage Handbewegung in die Richtung von James und Linda. ,,... sind auch davon betroffen?"
,,Linda und James?"
Rory nickte nur schweigend.
,,James ist doch verheiratet."
,,Bedeutet das, er ist nicht einmal mehr fähig andere Frauen anzusehen?"
,,Er wäre vollkommen verrückt, wenn er über so etwas nachdenken würde. Er hat Sie,... da sollte er an Linda keinen Gedanken verschwenden. Wäre es andersherum, wäre das wohl etwas anderes." Er lächelte kurz verlegen. ,,Tut mir leid. Ich muss jetzt wieder arbeiten, sonst verliere ich noch meinen Job." Er hob kurz die Hand und verschwand dann in dem gegenüberliegenden Zimmer. Als Rory gerade wieder zu James schauen wollte, stellte sie zu ihrem Entsetzen fest, dass Linda genau auf sie zusteuerte.
,,Hallo! James hat mir gesagt, ich soll mich um Sie kümmern, bis er fertig ist. Einen Kaffee haben Sie ja schon?!"
,,Ja, Cameron hat ihn mir gerade gebracht," antwortete Rory nur.
,,Ein wirklich netter Mann... Cameron."
,,Ja, das,..." wollte Rory zustimmen, doch Linda lieà sie gar nicht richtig zu Wort kommen.
,,Natürlich nicht so wie James." Linda seufzte und blickte dann lächelnd zu James hinüber. ,,Aber er ist in Ordnung."
,,Und? Was hat James noch so zu tun?" erkundigte sich Rory, um das unangenehme Schweigen, das einen Moment zwischen ihnen geherrscht hatte, zu unterbrechen.
,,Er redete nur noch bisschen mit den Leuten da drüben... sie wollen morgen den Vertrag unterschreiben."
,,Und? Macht er seine Arbeit gut?" fragte Rory fast schon gelangweilt. ,,Ich habe schlieÃlich keine Ahnung davon."
Linda sah zu James hinüber und lächelte. ,,Sehr gut! Wie immer! Aber sagen Sie ihm nicht, dass ich das gesagt habe. Er will nicht noch mehr Lob ernten, er ist zu bescheiden."
Rory verbrannte sich bei Linda's letzten Satz die Zunge an ihrem Kaffee. James und zu bescheiden? Er liebte doch nichts mehr als über seinen Job zu reden und dafür Lorbeeren zu ernten.
,,Alles in Ordnung?" fragte Linda verwirrt, als sie sah, wie Rory mit beiden Händen in der Luft herumfuchtelte.
,,Ãhm... ja. Ich habe mich nur an meinem Kaffee verbrannt," erklärte Rory einen Moment später und blickte auf ihre Bluse, wo sie gerade Kaffee verschüttet hatte und jetzt ein kleiner Kaffeefleck zu sehen war. ,,Also? James bekommt nicht gern Komplimente?" fragte sie nach und hoffte, dass der ironische Unterton in ihrer Stimme nicht zu hören war.
,,Nein, so ist es auch nicht," winkte Linda ab. ,,Er bekommt gern Lob, solange es von den richtige Leuten kommt und es nicht zuviel wird. Aber wenn er in Boston in der Firma ist, wird er ja nur noch mit Lob überhäuft, obwohl ich wetten könnte, dass mindestens die Hälfte davon unecht und nur reiner Neid ist."
,,Neid?"
,,Natürlich! Oder glauben Sie wirklich die alten Hasen aus der Firma sind nicht neidisch, wenn ein 28 Jähriger kommt und ihnen die Arbeit wegnimmt? James muss beim Chef immer als gutes Beispiel herhalten, wenn er allen Anderen Vorhaltungen macht. Dann heiÃt es: James hätte das aber anders gemacht... oder besser... oder oder oder! Er ist nicht sonderlich beliebt in der Firma, aber Walter liebt ihn."
,,Walter?"
,,Unser Chef!"
,,Klar, habe ich vergessen," sagte Rory etwas abwesend, bevor sie leise fragte: ,,Und James macht seinen Job relativ gut, hm?"
,,Ziemlich gut?" Linda fing an zu lachen - wieder das hohe, falsche Lachen, das Rory an ihr so hasste. ,,Er ist der Beste, wenn man Walter Glauben schenken darf. James schafft es alle Kunden zu überzeugen, so unentschlossen sie anfangs auch noch sein wollen. Ich weià nicht genau, wie er das macht, aber irgendwie... er lässt seinen Charme spielen, bringt überzeugende Argumente vor und zack - haben wir einen neuen Auftrag. Mich interessiert es wirklich, wo James in zehn-fünfzehn Jahren ist, wenn er jetzt schon so erfolgreich ist. Vermutlich leitet er eine rieÃige Firma, sitzt aber selbst nur noch zuhause in seiner Luxusvilla und wartet bis das Geld auf seinem Konto eintrifft."
Während Linda ausschweifend und auch etwas scherzend von James' Zukunft erzählte, starrte Rory zu James hinüber und schenkte Linda's Worten keine Aufmerksamkeit mehr.
Als sie beobachtete, wie James dort im Anzug stand, mit den Leuten redete, lachte und entgegen gestreckte Hände schüttelte, wurde ihr etwas bewusst - Sie kannte ihn nicht.
Natürlich - er war ihr Ehemann... aber sie wusste nichts von ihm. Sie kannte ihn nur als den immer gehetzten Mann, der für ein paar Tage nach Hause kam und auch dann nur an seinen Job dachte. Und es schien ihm nicht mal Spaà gemacht zu haben, wenn er morgens aufstand und zur Arbeit gegangen war... und wie genervt war er doch manchmal gewesen, wenn das Telefon klingelte?
Sie hatte von ihm erwartet, dass er sich für ihr Leben interessierte, doch wie konnte sie etwas von jemandem verlangen, was sie selbst nicht tat? Sie hatte sich nie nach seinem Job erkundigt. Sie wusste bis gerade eben weder den Namen seines Chef, noch, dass er der Beste in seiner Firma war.
,,Wissen Sie was?" Linda's direkte Ansprache, riss Rory wieder aus ihren Gedanken. ,,Vergessen Sie alles, was ich soeben von mir gegeben habe."
Rory nickte nur, sie hatte sowieso nicht mitbekommen von was Linda die ganze Zeit geredet hatte.
,,James wird wahrscheinlich nie in Rente gehen. Ich meine, was würde er den ganzen Tag zuhause machen?
,,Würden Sie mich entschuldigen?" Rory umklammerte den Griff ihrer Handtasche fester und verlieà mit schnellen Schritten das Gebäude. Sie konnte jetzt nicht mit James reden, sie musste jetzt einfach alleine sein.
,,Rory? James ist hier!"
Schlagartig öffnete Rory die Augen und setzte sich im Bett auf. Sie wusste einen Moment nicht, wieso Paris in ihrem Schlafzimmer stand. Erst dann fiel ihr wieder ein, dass sie vorher fix und fertig nach "Hause" gekommen war und Paris gebeten hatte auf Lara aufzupassen, damit sie sich ins Schlafzimmer zurückziehen und über alles nachdenken konnte. Anscheinend war sie irgendwann dann einfach eingeschlafen.
,,Lara schläft und ich werde jetzt mal nach Hause gehen," erklärte Paris.
,,Danke! Vielleicht können wir uns ja morgen noch einmal kurz treffen... ich fliege morgen Abend nach Hause."
,,Wirklich?"
Rory nickte, während sie aufstand und schlieÃlich mit Paris nach unten ging, um sich von ihr zu verabschieden.
Als sie mit Paris an der Türe stand, sah sie, dass James drauÃen auf der Bank auf der Veranda saÃ.
,,Hey!" begrüÃte Rory ihn, nachdem Paris gefahren war und ging auf ihn zu.
,,Wieso bist du heute einfach wieder gegangen? Ich dachte, du wolltest mit mir reden?!"
,,Ja, schon... aber, ich musste noch einmal über alles nachdenken," erklärte Rory.
James rückte etwas zur Seite und klopfte neben sich auf die Bank, woraufhin sich Rory ebenfalls setzte.
,,Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?"
,,Erstmal will ich dir sagen, dass es mir Leid, dass ich unseren Hochzeitstag vergessen habe und auch die ganze andere Sache." Sie lächelte etwas verlegen und blickte auf ihre Hände. ,,Und dann will ich dir sagen, dass du deinen Job nicht aufgeben sollst."
,,Was?" Ungläubig blickte James seine Frau an.
,,Gib deinen Job nicht auf, du hast so hart dafür gearbeitet," sagte Rory und war selbst über ihre Worte erstaunt. Doch durch das Gespräch mit Linda war ihr klar geworden, dass sie das wirklich nicht verlangen konnte.
,,Ist das dein Ernst?"
Rory nickte. ,,Ich will dir nicht alles kaputt machen,..." Als sie sah, wie sich auf James' Gesicht ein Lächeln ausbreitete, fuhr sie hastig fort: ,,Allerdings will ich auch nicht so weiterleben wie jetzt. Ich kann es nicht ertragen solange alleine zu sein und dann, wenn du zuhause bist, so zu tun als wäre alles ok. Also gibt es nur zwei Möglichkeiten..."
,,Ich arbeite weniger," meinte James schnell. ,,Ich werde öfters bei dir und Lara sein und...."
,,Wenn du weniger arbeitest und oft zuhause bist, ist es nicht auszuschlieÃen, dass..." Rory beendete ihren Satz nicht. ,,Aber nur unter einer Vorraussetzung!"
,,Alles!"
,,Ich möchte nicht mehr, dass du mit Linda zusammen arbeitest," forderte Rory und beobachtete, wie sich das Lächeln, das gerade noch über James' ganzem Gesicht lag, sich in einen ungläubigen Gesichtsausdruck verwandelte.
,,Was?"
,,Ich möchte nicht, dass du weiterhin mit Linda zusammenarbeitest," wiederholte Rory noch einmal.
,,Die Wörter habe ich verstanden, aber die Begründung nicht."
,,Hör zu, James! Ich werde nie ein gutes Gefühl haben, wenn du mit dieser hübschen Frau, die gleichzeitig deine Exfreundin ist, ständig auf irgendwelchen Geschäftsreisen bist."
,,Das ist doch..."
,,Ja, vielleicht ist es Einbildung, vielleicht ist es pure Eifersucht, aber es ist eben nun mal so. Ich werde jetzt nicht darüber diskutieren. Das sind meine Forderungen: Du suchst dir eine neue Arbeitspartnerin, am besten einen Arbeitspartner und du bist öfters bei mir und Lara... wieoft darüber müssen wir noch reden."
,,Aber..."
,,Ich will jetzt keine Antwort," sagte Rory und erhob sich. ,,Nimm dir soviel Zeit wie du willst und denk darüber nach, ob du damit klar kommst. Lara und ich werden morgen Nachmittag nach Hause fliegen."
,,Was? Morgen ist unser Hochzeitstag."
,,Ich glaube nicht, dass es unter den Umständen in Ordnung wäre den Tag zu feiern. Hier habe ich nichts mehr zu tun... ich habe eine akzeptable Lösung für mich gefunden. Jetzt liegt es an dir, ob du sie annimmst oder nicht. Gute Nacht, James!" Mit diesen Worten ging Rory zurück ins Haus.
Am nächsten Tag stand Rory, wie am Tag zuvor in der Eingangshalle der Firma, in der Cameron arbeitete und blickte sich suchend um. Sie war sich anfangs nicht sicher gewesen, ob sie wirklich extra noch einmal hierher kommen sollte, um sich von Cameron zu verabschieden. Doch als sie dann an die vielen Stunden gedacht hatte, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sie festgestellt, dass es die Höflichkeit verlangte. Deshalb war sie, nachdem sie sich im Krankenhaus von Paris verabschiedet hatte, noch hierher gefahren. Sie erblickte Linda, ging auf sie zu und fragte: ,,Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich Cameron finde?"
,,Cameron?" Linda blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an.
,,Ja, ich wollte mich von ihm verabschieden."
,,Verabschieden? Ach ja, Sie fahren nach Hause," sagte Linda mit einem Lächeln. ,,Ich könnte Cam sagen, dass Sie hier sind, wenn Sie wollen."
,,Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen," antwortete Rory und zwang sich zu einem Lächeln.
Ein paar Minuten später sah sie Cameron auf sie zukommen. ,,Linda hat gesagt, Sie möchten mich sprechen?"
,,Ãhm... ja, ich wollte mich nur verabschieden. James fährt mich nachher zum Flughafen... ich fliege heim."
,,Ach, wirklich? Wie schade! Wie auch immer," Er streckte ihr seine Hand entgegen. ,,Hat mich wirklich gefreut Sie kennenzulernern."
,,Ebenfalls!" gab Rory zurück, als sie seine Hand ergriff. ,,Es hat wirklich Spaà gemacht sich mit Ihnen zu unterhalten."
,,Vielleicht kommen Sie ja irgendwann wieder nach England oder ich mal zufällig nach Conneticut."
,,Man kann nie wissen." Lächelnd hob Rory die Schultern.
,,Ich wünsche Ihnen und James viel Glück,... dass alles wieder in Ordnung kommt."
,,Vielen Dank! Verlangt es die Höflichkeit, dass ich Ihnen und Linda Glück wünsche?" fragte Rory grinsend, woraufhin Cameron nur sein Gesicht verzog und den Kopf schüttelte.
,,Das müssen Sie nicht, egal ob es die Höflichkeit verlangen würde oder nicht... Die Sache mit mir und Linda ist beendet. Nicht, dass wir jemals richtig zusammen gewesen wären, aber... jetzt ist es eben ganz vorbei."
,,Wirklich? Wie kommt es zu dem Sinneswandel?"
,,Ob Sie es glauben oder nicht: Andrea hat angerufen."
,,Ihre Exfreundin, über die wir letztes Mal geredet haben?" fragte Rory ungläubig.
,,Ja!"
,,Und... sie will wieder..."
,,Nein, nein, ich denke nicht, dass sie wieder mit mir zusammen sein will... es sei denn, sie hat sich ganz plötzlich scheiden lassen. Aber was es auch immer ist, sie will sich nächste Woche mit mir treffen. Und wer weiÃ? Vielleicht hat sie sich so verändert, dass ich sie gar nicht mehr so toll finde... und ich endlich mal wieder eine richtige Beziehung haben kann, weil ich die Frauen nicht dauernd mit ihr vergleichen muss," meinte Cameron augenzwinkernd. ,,Und selbst, wenn sie geschieden wäre und mir noch eine Chance geben würde... es würde bestimmt nicht klappen. Es ist doch total unrealistisch, dass man für immer mit seiner Ersten Liebe zusammenkommt."
,,Vermutlich," antwortete Rory nur und ihre Gedanken wanderten zu Dean. Sie hatten oft wieder zusammengefunden und doch war es nicht für die Ewigkeit bestimmt gewesen. Und bei ihrer Mum und ihrem Dad war es genau dasselbe gewesen. ,,Ich wünsche Ihnen viel Glück, bei was auch immer Sie sich erhoffen," meinte Rory lächelnd und reichte Cameron noch einmal die Hand. ,,Ich muss jetzt gehen. Ich habe noch nicht einmal zu Ende gepackt. Auf Wiedersehen!"
,,Auf Wiedersehen, Rory!"
Sie drehte sich um, verlieà das Gebäude und stieg ins Auto. Wenn sie den Flug erwischen wollte, sollte sie sich jetzt wirklich etwas beeilen.
,,Und? Hast du dich von Paris verabschiedet?" empfing James sie, als sie nach "Hause" kam.
,,Ja, sie will uns irgendwann mal in nächster Zeit besuchen kommen," erzählte Rory und begann die letzten Sachen einzupacken, die noch herumlagen. Das Meiste hatte sie schon heute Morgen eingepackt. Ihr Blick fiel auf die Einladungskarte, die auf dem Boden neben dem Sofa lag. Was sollte sie damit machen? Mit nach Hause nehmen oder wegwerfen? Wegwerfen, beschloss sie, hob die Karte auf und ging in die Küche. Sie öffnete den Mülleimer und wollte die Karte gerade dort reinwerfen, als sich eine Stimme in ihr meldete:
Wieso wirfst du sie überhaupt weg?
,,Weil ich nicht weiÃ, was ich damit anfangen soll."
Hast du Angst, dass dich die Karte dazu verführt auf dieser Hochzeit aufzutauchen?
,,Quatsch! Was soll ich auf dieser Hochzeit?"
Vielleicht Dean wiedersehen?
,,Ich will Dean überhaupt nicht wiedersehen."
Lügnerin!
,,Wieso sollte ich Dean wiedersehen wollen?"
Vielleicht, weil du ihn vermisst und du dich davon überzeugen willst, dass du damals keinen Fehler gemacht hast. Vielleicht willst du dich davon überzeugen, dass es wirklich unrealistisch ist mit der ersten Liebe sein ganzes Leben zu verbringen. Vielleicht haben Cameron's Worte vorher Zweifel in dir aufkommen lassen?!
,,Das ist der gröÃte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe," antwortete Rory der Stimme in ihrem Kopf
Und wieso wirfst du die Karte dann weg? Gib zu, dass du Angst hat, sie könnte dich dazu verleiten auf diese Hochzeit zu gehen.
,,Ok, schau her! Ich stecke diese Karte jetzt in meine Handtasche." Rory öffnete den ReiÃverschluss ihrer Handtasche und steckte die Karte ein. ,,Glaubst du mir jetzt? Ich habe keine Angst, dass mich diese dumme Einladungskarte zu irgendwas verleiten wird. Ok?"
Sie bekam keine Antwort. Ich bin wirklich verrückt. Jetzt führe ich schon Gespräche mit einer fiesen Stimme in meinem Kopf. Sie schüttelte ungläubig den Kopf, ging zurück ins Wohnzimmer und legte die letzten Sachen in ihren Koffer.
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