02.02.2006, 18:00
So nun werde ich mal den neuen Teil posten ^^
vorneweg erstmal, es war sehr schwierig für mich ihn zu schreiben, die gefühle rüberzubringen und dabei doch nicht zu kitschig zu schreiben ist doch schwerer als ich dachte
trotzdem hoffe ich dass ich es einigermassen geschafft habe
Diesen teil möchte ich auch gerne *chrissy* widmen, ich danke dir das du mir immer so konstruktives FB gibst, du hast mich schon auf so manche Ideen gebracht ^^
Und hier ist der neue Teil :
9. Kapitel : Iâm The Man Who Murdered Love
Für einen kurzen Augenblick blieb er stehen und hielt inne. Hatte sie gerade gesagt, dass er warten sollte? Er konnte es nicht glauben. Oder hatte er es sich nur eingebildet? War er so versessen darauf es aus ihrem Mund zu hören, dass er jetzt schon glaubte sie hätte es gesagt? Sie hatte es sicher nicht gesagt.
Er schüttelte mit dem Kopf und ging weiter. Sicher hatte er es sich nur eingebildet. Dann wieder ihre Stimme. Diesmal lauter.
âJess, bitte!â
Nein, er hatte sich es nicht eingebildet, sie hatte es gesagt. Aber was brachte das jetzt noch. Sie hatte doch gegen ihn gestimmt. Was wollte sie also noch?
Er blieb stehen und drehte sich um. Sie stand immer noch an der selben Stelle und blickte ihn an. Und trotz ihres Anblicks stieg Wut in ihm auf. Wut auf sie. Wut auf ihre Entscheidung.
âWarum?â, fragte er und versuchte seine Stimme gefühllos und kalt wirken zu lassen.
âWeil ich mit dir reden will.â
âNein....ich meine... ich meine warum hast du gegen mich gestimmt?â
âWas meinst du?â
âTaylor, Stadtversammlung, Abstimmung, Stadtverbot für mich......klingelst jetzt.â
âOh.â, hauchte sie leise.
âOh. Oh? Das ist alles was du dazu zu sagen hast?â
âIch...â
âNein Rory, ich habâs kapiert. Ich akzeptiere deine Entscheidung.â
âAber ich will nicht...Ich will mit dir reden...â
âUnd warum jetzt auf einmal? WeiÃt du ich komme hier her, ich will mit dir reden und alles was du machst ist mich anzuschreien und wegzulaufen. WeiÃt du Rory ich habâs verstanden. Du brauchst es mir nicht zu erklären. Ich werde gehen.â Er hatte keine Lust sich jetzt ihre Entschuldigungen anzuhören. Wusste sie denn nicht, dass es alles schwerer machen würde?
âAber Jess...â Sie weinte, das wusste er. Aber es war ihm egal. Er drehte sich um und begann wieder die Strasse weiter entlang zu laufen. Das brachte nichts. Er war hergekommen. Hatte ihr eine Chance gegeben mit ihm zu reden und sie hatte nicht gewollt. Also, was verdammt noch mal sollte das hier noch bringen? Sie hatte noch nicht einmal seinen Abschiedsgruà erwidert. Er brauchte das hier alles nicht.
-----------------------------------------------
Tränen rollten ihre Wangen herunter und vermischten sich mit den Regentropfen darauf. Er ging. Sie wollte doch mit ihm reden und er ging einfach. Sie stand nur regungslos da und sah ihm nach. Warum? Warum ging er jetzt? Sie hatte gegen ihn gestimmt, das stimmte ja, aber sie war wütend gewesen. Er war verschwunden und hatte sie zurückgelassen und als dann die Abstimmung kam...
Wie hatte er es überhaupt herausgefunden? Eigentlich war es ihr egal, aber warum gerade jetzt? Nun hatte sie endlich den Entschluss gefasst mit ihm zu reden und er wollte schon wieder verschwinden. Ungeheure Wut stieg in ihr auf und sie ballte die Hände zu Fäusten. Er tauchte also einfach wieder auf und verschwindet wie es ihm passt? Das konnte sie sich nicht bieten lassen. Nein, das wollte sie sich nicht bieten lassen und ehe sie sich versah rannte sie hinter ihm her. Er war doch abgehauen und das würde er kein zweites Mal tun. Nein jetzt nicht. Jetzt wo sie endlich den Mut gefasst hatte mit ihm reden zu wollen.
Sie überholte ihn und blieb vor ihm stehen. Verwundert hielt er inne. Und dann....
Klatsch. Sie hatte ihm eine geknallt.
âWas fällt dir eigentlich ein?â, fauchte sie.
Verwundert starrte er sie an.
âDu kannst nicht einfach abhauen wann du willst.â, schrie sie weiter. âNein Jess du wirst nicht abhauen, du nicht. Du bist schon so oft einfach gegangen, doch diesmal wird es anders sein. Diesmal wirst du mich nicht einfach so stehen lassen.â
Er erwiderte nichts. Ihre Reaktion hatte ihn wohl doch aus der Fassung gebracht und Rory glaubte ihn das erste Mal in ihrem Leben sprachlos zu sehen.
âIch werde dich stehen lassen. Ja du hast richtig gehört. Ich werde dich stehen lassen. Das ist meine Stadt und du hast kein Recht mich stehen zu lassen.â
Sie redete sich in Rage und das wusste sie. Aber es kümmerte sie nicht. Sie wollte ihm nur ihre Meinung sagen. Bis jetzt hatte er nichts erwidert und sie einfach nur reden lassen. Sie hatte keine Lust mehr auf das.
âAlso Jessâ, sagte sie nun gefasster. âLebe wohlâ
Noch einmal atmete sie tief durch und dann rannte sie. Es interessierte sie nicht ob er ihr hinterherlief. Sie hatte ihm alles gesagt und jetzt würde er gehen und ein für alle mal weg sein. Für immer. So war es besser.
Sie rannte weg von der Strasse einen grasbewachsenen Hügel hinunter und musste aufpassen nicht auszurutschen, da der Rasen vom vielen Regen durchnässt war. Weg sie wollte einfach nur weg, so weit wie möglich. Von weitem erkannte sie das Independence Inn oder jedenfalls das was davon noch übrig war nach dem groÃen Brand. Sie stoppte kurz bevor sie den See erreichte. Erst jetzt wurde ihr bewusst wo sie war. Am See. An dem See wo sie sich das erste Mal geküsst hatten. Warum war sie ausgerechnet hier gelandet? Sie hätte überall hinlaufen können und jetzt stand sie hier. Es regnete jetzt stärker und sie beobachtete wie die Regentropfen auf die glatte Oberfläche des Sees fielen und dann in ihm verschwanden. Sie war klatschnass aber es kümmerte sie nicht. Jetzt kümmerte sie gar nichts mehr.
âRory?â
Sie drehte sich um und da stand er. Er war ihr gefolgt. War das etwa die letzte Chance?
-------------------------------------------------------
âWas willst du noch von mir? Huh Jess? Warum tauchst du immer auf, wenn alles anfängt gut zu werden? Warum musst du immer alles kaputt machen?â
Er sah wie Tränen ihre Wangen hinunterrollten. Sie sah so verletzlich aus. Wie aus Porzellan und er befürchtete, wenn er jetzt das Falsche sagen würde, zerspringt sie in tausend Scherben. Wie Porzellan, das auf den harten Boden trifft. Sie war so zerbrechlich.
Ein Blitz durchzuckte den schwarzen Himmel dicht gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Der Regen prasselte auf sie nieder und Jess konnte hören wie die Tropfen auf die Oberfläche des Sees prallten.
Beide waren inzwischen völlig durchnässt. Jess T-Shirt und seine Jacke darüber klebten an seinem Körper und die Regentropfen liefen an seinem Gesicht herab. Er konnte sich nicht rühren. Nichts sagen. Er wollte sie nicht zerbrechen sehen.
Rory starrte ihn noch immer an. Auch ihre Kleidung klebte an ihr, aber es kümmerte sie nicht. Alles was sie erwartete war seine Antwort. Das wusste er. Und er überlegte, doch er fand keine Antwort auf ihre Fragen. Er konnte sie einfach nur ansehen.
Einige Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht und klebten ihr an der Wange. Sie zitterte leicht. Ihre Arme waren fest um ihren Oberkörper geschlungen als würde es ihr mehr Halt geben. Ihre blauen Augen waren starr auf ihn gerichtet und blickten ihn erwartungsvoll an.
Wieder durchzuckten ein Donner und ein Blitz den Himmel und machten die Stille noch unerträglicher. Die Spannung zwischen den beiden stieg ins unermessliche. Er wusste, wenn er jetzt nicht antworten würde, hatte er sie für immer verloren. Es war seine letzte Chance. Er musste das Risiko eingehen.
âIch wollte nur mit dir reden.â, durchbrach er die Stille.
âÃber was Jess? Wenn du reden willst dann rede. Aber das tust du ja nicht. Du stehst nur da.â
Er schwieg.
âWeiÃt du wie weh es tat, als du verschwunden bist? Du warst einfach weg. Kein Abschiedsbrief. Garnichts. Keine Erklärung.â, fuhr sie fort und schluchzte. Ihr Zittern wurde stärker.
âIch wollte dich nicht verletzen.â, erklärte er.
âDas hast du aber getan Jess. Das hast du verdammt noch mal getan!â, schrie sie nun.
âIch dachte es wäre besser so.â
âWarum? Warum dachtest du es wäre besser wenn du verschwindest? Es tat weh, Jess. Es tat so verdammt weh.â, schrie sie weiter und ihre Stimme zitterte.
âEin Abschied hätte alles schwerer gemacht.â
âWarum?â
âWenn...wenn ich mich verabschiedet hätte...dann...ich hätte nicht mehr gehen können. Wenn ich es dir gesagt hätte, hätte ich es im nächsten Moment bereut und wäre geblieben. Aber ich musste weg.â
Er beobachtete sie. Ihre Bewegung. Den Ausdruck auf ihrem Gesicht bei jedem Wort das er aussprach, doch sie zeigte keinerlei Rührung. Ihre Miene war starr. So wie der Blick der auf ihm ruhte.
âDu sagst immer wieder, dass du gehen musstest, aber nie warum. Ich will den Grund wissen!â, forderte sie.
âRory...â
âNein Jess, ich will den Grund wissen. Den Grund warum du wirklich gegangen bist.â Wieder schluchzte sie. âIch weià du bist nicht gegangen, weil du die Schule nicht beenden konntest. Ich weià du bist auch nicht wegen deinem Vater gegangen. Das waren alles nur noch mehr Gründe, aber den eigentlichen Grund hast du mir bis heute verschwiegen und nun will ich ihn wissen Jess. Ich habe ein recht ihn zu erfahren.â, brüllte sie.
Jess atmete tief durch. Es stimmte. Den eigentlichen Grund hatte er ihr verschwiegen. Er schloss die Augen und atmete nochmals tief ein. Der Moment war gekommen. Als er die Augen wieder öffnete schien sein Sinn klarer zu sein und nun wusste er was er sagen wollte.
âIch hatte Angst.â, flüsterte er und wandte seinen Blick von ihr ab. Wieder schweigen. Wieder hörte er die Regentropfen prasseln.
âWovor?â, fragte Rory. Ihre Stimme war leise und kaum zu vernehmen, aber er hatte es gehört.
âVor uns.â, kam es noch leiser aus Jess Mund. Er spürte wie Rory seinen Blick suchte, lieà es aber nicht zu, dass sie ihm in die Augen schauen konnte.
âVor meinen Gehfühlen zu dir.â Er hatte es gesagt. Das, was er so lange für sich behalten hatte, was ihn aufzufressen drohte, hatte er endlich laut ausgesprochen. Die Zeit blieb stehen. Nur die Regentropfen fielen noch stetig vom Himmel. Und er wartete. Wartete darauf, dass sie reagieren würde.
Puh, ich hoffe er gefällt euch ^^
vorneweg erstmal, es war sehr schwierig für mich ihn zu schreiben, die gefühle rüberzubringen und dabei doch nicht zu kitschig zu schreiben ist doch schwerer als ich dachte
trotzdem hoffe ich dass ich es einigermassen geschafft habe
Diesen teil möchte ich auch gerne *chrissy* widmen, ich danke dir das du mir immer so konstruktives FB gibst, du hast mich schon auf so manche Ideen gebracht ^^
Und hier ist der neue Teil :
9. Kapitel : Iâm The Man Who Murdered Love
Für einen kurzen Augenblick blieb er stehen und hielt inne. Hatte sie gerade gesagt, dass er warten sollte? Er konnte es nicht glauben. Oder hatte er es sich nur eingebildet? War er so versessen darauf es aus ihrem Mund zu hören, dass er jetzt schon glaubte sie hätte es gesagt? Sie hatte es sicher nicht gesagt.
Er schüttelte mit dem Kopf und ging weiter. Sicher hatte er es sich nur eingebildet. Dann wieder ihre Stimme. Diesmal lauter.
âJess, bitte!â
Nein, er hatte sich es nicht eingebildet, sie hatte es gesagt. Aber was brachte das jetzt noch. Sie hatte doch gegen ihn gestimmt. Was wollte sie also noch?
Er blieb stehen und drehte sich um. Sie stand immer noch an der selben Stelle und blickte ihn an. Und trotz ihres Anblicks stieg Wut in ihm auf. Wut auf sie. Wut auf ihre Entscheidung.
âWarum?â, fragte er und versuchte seine Stimme gefühllos und kalt wirken zu lassen.
âWeil ich mit dir reden will.â
âNein....ich meine... ich meine warum hast du gegen mich gestimmt?â
âWas meinst du?â
âTaylor, Stadtversammlung, Abstimmung, Stadtverbot für mich......klingelst jetzt.â
âOh.â, hauchte sie leise.
âOh. Oh? Das ist alles was du dazu zu sagen hast?â
âIch...â
âNein Rory, ich habâs kapiert. Ich akzeptiere deine Entscheidung.â
âAber ich will nicht...Ich will mit dir reden...â
âUnd warum jetzt auf einmal? WeiÃt du ich komme hier her, ich will mit dir reden und alles was du machst ist mich anzuschreien und wegzulaufen. WeiÃt du Rory ich habâs verstanden. Du brauchst es mir nicht zu erklären. Ich werde gehen.â Er hatte keine Lust sich jetzt ihre Entschuldigungen anzuhören. Wusste sie denn nicht, dass es alles schwerer machen würde?
âAber Jess...â Sie weinte, das wusste er. Aber es war ihm egal. Er drehte sich um und begann wieder die Strasse weiter entlang zu laufen. Das brachte nichts. Er war hergekommen. Hatte ihr eine Chance gegeben mit ihm zu reden und sie hatte nicht gewollt. Also, was verdammt noch mal sollte das hier noch bringen? Sie hatte noch nicht einmal seinen Abschiedsgruà erwidert. Er brauchte das hier alles nicht.
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Tränen rollten ihre Wangen herunter und vermischten sich mit den Regentropfen darauf. Er ging. Sie wollte doch mit ihm reden und er ging einfach. Sie stand nur regungslos da und sah ihm nach. Warum? Warum ging er jetzt? Sie hatte gegen ihn gestimmt, das stimmte ja, aber sie war wütend gewesen. Er war verschwunden und hatte sie zurückgelassen und als dann die Abstimmung kam...
Wie hatte er es überhaupt herausgefunden? Eigentlich war es ihr egal, aber warum gerade jetzt? Nun hatte sie endlich den Entschluss gefasst mit ihm zu reden und er wollte schon wieder verschwinden. Ungeheure Wut stieg in ihr auf und sie ballte die Hände zu Fäusten. Er tauchte also einfach wieder auf und verschwindet wie es ihm passt? Das konnte sie sich nicht bieten lassen. Nein, das wollte sie sich nicht bieten lassen und ehe sie sich versah rannte sie hinter ihm her. Er war doch abgehauen und das würde er kein zweites Mal tun. Nein jetzt nicht. Jetzt wo sie endlich den Mut gefasst hatte mit ihm reden zu wollen.
Sie überholte ihn und blieb vor ihm stehen. Verwundert hielt er inne. Und dann....
Klatsch. Sie hatte ihm eine geknallt.
âWas fällt dir eigentlich ein?â, fauchte sie.
Verwundert starrte er sie an.
âDu kannst nicht einfach abhauen wann du willst.â, schrie sie weiter. âNein Jess du wirst nicht abhauen, du nicht. Du bist schon so oft einfach gegangen, doch diesmal wird es anders sein. Diesmal wirst du mich nicht einfach so stehen lassen.â
Er erwiderte nichts. Ihre Reaktion hatte ihn wohl doch aus der Fassung gebracht und Rory glaubte ihn das erste Mal in ihrem Leben sprachlos zu sehen.
âIch werde dich stehen lassen. Ja du hast richtig gehört. Ich werde dich stehen lassen. Das ist meine Stadt und du hast kein Recht mich stehen zu lassen.â
Sie redete sich in Rage und das wusste sie. Aber es kümmerte sie nicht. Sie wollte ihm nur ihre Meinung sagen. Bis jetzt hatte er nichts erwidert und sie einfach nur reden lassen. Sie hatte keine Lust mehr auf das.
âAlso Jessâ, sagte sie nun gefasster. âLebe wohlâ
Noch einmal atmete sie tief durch und dann rannte sie. Es interessierte sie nicht ob er ihr hinterherlief. Sie hatte ihm alles gesagt und jetzt würde er gehen und ein für alle mal weg sein. Für immer. So war es besser.
Sie rannte weg von der Strasse einen grasbewachsenen Hügel hinunter und musste aufpassen nicht auszurutschen, da der Rasen vom vielen Regen durchnässt war. Weg sie wollte einfach nur weg, so weit wie möglich. Von weitem erkannte sie das Independence Inn oder jedenfalls das was davon noch übrig war nach dem groÃen Brand. Sie stoppte kurz bevor sie den See erreichte. Erst jetzt wurde ihr bewusst wo sie war. Am See. An dem See wo sie sich das erste Mal geküsst hatten. Warum war sie ausgerechnet hier gelandet? Sie hätte überall hinlaufen können und jetzt stand sie hier. Es regnete jetzt stärker und sie beobachtete wie die Regentropfen auf die glatte Oberfläche des Sees fielen und dann in ihm verschwanden. Sie war klatschnass aber es kümmerte sie nicht. Jetzt kümmerte sie gar nichts mehr.
âRory?â
Sie drehte sich um und da stand er. Er war ihr gefolgt. War das etwa die letzte Chance?
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âWas willst du noch von mir? Huh Jess? Warum tauchst du immer auf, wenn alles anfängt gut zu werden? Warum musst du immer alles kaputt machen?â
Er sah wie Tränen ihre Wangen hinunterrollten. Sie sah so verletzlich aus. Wie aus Porzellan und er befürchtete, wenn er jetzt das Falsche sagen würde, zerspringt sie in tausend Scherben. Wie Porzellan, das auf den harten Boden trifft. Sie war so zerbrechlich.
Ein Blitz durchzuckte den schwarzen Himmel dicht gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Der Regen prasselte auf sie nieder und Jess konnte hören wie die Tropfen auf die Oberfläche des Sees prallten.
Beide waren inzwischen völlig durchnässt. Jess T-Shirt und seine Jacke darüber klebten an seinem Körper und die Regentropfen liefen an seinem Gesicht herab. Er konnte sich nicht rühren. Nichts sagen. Er wollte sie nicht zerbrechen sehen.
Rory starrte ihn noch immer an. Auch ihre Kleidung klebte an ihr, aber es kümmerte sie nicht. Alles was sie erwartete war seine Antwort. Das wusste er. Und er überlegte, doch er fand keine Antwort auf ihre Fragen. Er konnte sie einfach nur ansehen.
Einige Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht und klebten ihr an der Wange. Sie zitterte leicht. Ihre Arme waren fest um ihren Oberkörper geschlungen als würde es ihr mehr Halt geben. Ihre blauen Augen waren starr auf ihn gerichtet und blickten ihn erwartungsvoll an.
Wieder durchzuckten ein Donner und ein Blitz den Himmel und machten die Stille noch unerträglicher. Die Spannung zwischen den beiden stieg ins unermessliche. Er wusste, wenn er jetzt nicht antworten würde, hatte er sie für immer verloren. Es war seine letzte Chance. Er musste das Risiko eingehen.
âIch wollte nur mit dir reden.â, durchbrach er die Stille.
âÃber was Jess? Wenn du reden willst dann rede. Aber das tust du ja nicht. Du stehst nur da.â
Er schwieg.
âWeiÃt du wie weh es tat, als du verschwunden bist? Du warst einfach weg. Kein Abschiedsbrief. Garnichts. Keine Erklärung.â, fuhr sie fort und schluchzte. Ihr Zittern wurde stärker.
âIch wollte dich nicht verletzen.â, erklärte er.
âDas hast du aber getan Jess. Das hast du verdammt noch mal getan!â, schrie sie nun.
âIch dachte es wäre besser so.â
âWarum? Warum dachtest du es wäre besser wenn du verschwindest? Es tat weh, Jess. Es tat so verdammt weh.â, schrie sie weiter und ihre Stimme zitterte.
âEin Abschied hätte alles schwerer gemacht.â
âWarum?â
âWenn...wenn ich mich verabschiedet hätte...dann...ich hätte nicht mehr gehen können. Wenn ich es dir gesagt hätte, hätte ich es im nächsten Moment bereut und wäre geblieben. Aber ich musste weg.â
Er beobachtete sie. Ihre Bewegung. Den Ausdruck auf ihrem Gesicht bei jedem Wort das er aussprach, doch sie zeigte keinerlei Rührung. Ihre Miene war starr. So wie der Blick der auf ihm ruhte.
âDu sagst immer wieder, dass du gehen musstest, aber nie warum. Ich will den Grund wissen!â, forderte sie.
âRory...â
âNein Jess, ich will den Grund wissen. Den Grund warum du wirklich gegangen bist.â Wieder schluchzte sie. âIch weià du bist nicht gegangen, weil du die Schule nicht beenden konntest. Ich weià du bist auch nicht wegen deinem Vater gegangen. Das waren alles nur noch mehr Gründe, aber den eigentlichen Grund hast du mir bis heute verschwiegen und nun will ich ihn wissen Jess. Ich habe ein recht ihn zu erfahren.â, brüllte sie.
Jess atmete tief durch. Es stimmte. Den eigentlichen Grund hatte er ihr verschwiegen. Er schloss die Augen und atmete nochmals tief ein. Der Moment war gekommen. Als er die Augen wieder öffnete schien sein Sinn klarer zu sein und nun wusste er was er sagen wollte.
âIch hatte Angst.â, flüsterte er und wandte seinen Blick von ihr ab. Wieder schweigen. Wieder hörte er die Regentropfen prasseln.
âWovor?â, fragte Rory. Ihre Stimme war leise und kaum zu vernehmen, aber er hatte es gehört.
âVor uns.â, kam es noch leiser aus Jess Mund. Er spürte wie Rory seinen Blick suchte, lieà es aber nicht zu, dass sie ihm in die Augen schauen konnte.
âVor meinen Gehfühlen zu dir.â Er hatte es gesagt. Das, was er so lange für sich behalten hatte, was ihn aufzufressen drohte, hatte er endlich laut ausgesprochen. Die Zeit blieb stehen. Nur die Regentropfen fielen noch stetig vom Himmel. Und er wartete. Wartete darauf, dass sie reagieren würde.
Puh, ich hoffe er gefällt euch ^^