27.02.2006, 17:59
-kurze Rückblende-
Rory wollte Dean zu Hause besuchen. Es sollte eine Ãberraschung sein, denn sie waren genau ein Jahr zusammen. Rory hatte bereits einen Schlüssel zu seinem Haus, also machte sie die Haustür leise auf und schlich sich rein. Sie wollte gerade Dean suchen, als sie ein Geräusch von oben vernahm. Es war ein ziemlich eindeutiges Geräusch. Rory ging leise die Treppe nach oben und merkte, dass die Laute aus Deans Zimmer kamen. Sie hatte Angst vor dem, was sie vielleicht gleich sah aber sie musste Gewissheit haben. Sie ging vorsichtig zu der Tür und öffnete sie einen Spalt und was sie da sah versetzte ihr einen solchen Stoà ins Herzen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Dort war er. Dort war Dean auf seinem Bett. Mit einer anderen. Sie schliefen miteinander und Rory hatte sie auf frischer Tat erwischt. Dean schaute zur Tür und bemerkte Rory. Jetzt sah auch das Mädchen zu ihr und Rory erschrak. Es war nicht nur irgendeine, sondern es war Lindsay. Ja genau, Lindsay die bis zu dem Tag ihre beste Freundin gewesen war. Rory konnte es nicht glauben. Sie wollte es einfach nicht glauben. Sie hoffte einen schlechten Alptraum zu haben und gleich aufzuwachen. Doch es war kein Alptraum, es war die harte Realität. Rory hielt den Scherz nicht mehr aus und sank auf die Knie. Sie war verzweifelt und schluchzte
âNeinâ¦nein das kann nicht seinâ¦das darf nicht wahr seinâ¦du bist doch meine groÃe Liebeâ¦und duâ¦du bist oder nein warst meine beste Freundinâ¦o gott⦠wie könnt ihr nurâ¦wie könnt ihr mir nur so etwas antun?â
Dean der geschockt von der Situation war versuchte sich zu rechtfertigen
âRoryâ¦es tut mir so schrecklich Leidâ¦ich wollte doch nichtâ
Doch Rory wollte all das nicht hören. Sie musste schon genug Schmerz und Leid ertragen und sagte
âIch will nur eines wissenâ¦wie lange schon?!â
Keiner antwortete ihr und Dean und Lindsay starrten auf den Boden.
âANTWORTETâ schrie Rory aufgebracht und verzweifelt.
Sie merkte, wie Tränen ihre Backen hinunterrollten. Doch in dem Moment war ihr es egal. Ihr war alles egal. Sie wollte nur die Antwort hören.
â1 Monatâ sagte Lindsay schlieÃlich leise.
Rory konnte es nicht fassen. Es reichte wohl nicht, dass sie die beiden gerade erwischt hatte, nein sie hatten schon einen Monat lang eine Affäre. Rory fing an heftig zu weinen und rannte aus dem Zimmer. Raus aus dem Haus. Sie musste allein sein. Sie rannte zerstreut nach Hause und in ihr Zimmer. Lorelai, die mitbekommen hatte, wie schnell ihre Tochter nach oben gerannt war, wusste dass etwas nicht stimmte und ging hoch. Sie öffnete Rorys Tür und was sie da sah, zerriss ihr fast das Herz. Da lag ihre Tochter auf dem Bett. Zusammengerollt und in einer Lacke voll Tränen. Lorelai ging sofort auf sie zu und legte sich neben sie aufs Bett. Sie hielt Rory fest und sagte
âMein armer kleiner Lieblingâ¦was ist denn nur passiert? Wer hat dir das angetan?â
Rory konnte nur noch stottern, zu groà war der Schmerz gewesen
âDeanâ¦Lindsayâ¦schon 1 Monatâ¦wieâ¦warumâ¦ich habe ihnen vertrautâ
Lorelai war verzweifelt. Sie hatte ihre Tochter noch nie so aufgelöst gesehen. Erst wurde sie aus den Worten nicht schlau, doch dann begriff sie was passiert war und fragte schockiert
âWas? Dean und Lindsay betrügen dich seit 1 Monat?â
Rory weinte so stark, dass sie nicht antworten konnte. Sie nickte.
âOh mein Gottâ¦das glaube ich nichtâ¦ich meine Dean liebt dich dochâ¦ihr seit für einander geschaffenâ¦und Lindsayâ¦oh schatz es tut mir ja so leid! Wenn ich den in die Finder kriegeâ¦â
Lorelai wollte aufstehen, doch Rory umklammerte sie fest.
âNicht mumâ¦geh nicht wegâ¦verlass mich nichtâ¦nicht du auch nochâ¦bitteâ schluchzte Rory
âJa gut mein Lieblingâ¦ich werde dich niemals verlassen und ich werde so lange bei dir bleiben wie du es willst. Es wird alles wieder gutâ¦glaub mirâ
-Rückblende zurück-
Der Tag lag jetzt ein halbes Jahr zurück. Dieses halbe Jahr ging Rory durch die Hölle. Sie hatte sich geschworen, dass ein Junge sie nie wieder so verletzten wird. Lorelai, die sich wunderte warum ihre Tochter nicht antwortet sah ebenfalls nach draussen und sah warum ihre Tochter verstummt war.
âRory? alles ok mit dir?â fragte sie vorsichtig.
âJa es geht schonâ¦es tut immer noch weh, die beiden so glücklich zu sehen aber ich verkrafte das jetzt. Ich habe damit abgeschlossen und werde nie wieder wegen den beiden trauern. Das habe ich mir geschworenâ¦.Aber ich kannâs trotzdem nicht glaubenâ¦Sie werden bald heiraten und bekommen ihr erstes Babyâ
âJa ich weis mein Schatzâ¦es ist schlimm aber du musst nach vorne schauen. Nicht alles und jeder ist so schlimm wie die beidenâ
âDankeâ
Und dann saÃen sie einfach nur da, aÃen still ihr Essen und tranken ihren Kaffee. Keiner sagte ein Wort.
âUnd genau deshalb werde ich mich auf keinen Typen mehr einlassen. Schon gar nicht auf so einen wie diesen Jessâ¦Ich habe zu groÃe Angst wieder verletzt zu werden. Ich wüsste nicht was ich machen würde, wenn das gleiche noch mal passieren würde.â
âHey Rory wollen wir nach Hause gehen? Ich bin ziemlich müdeâ¦heute war wieder ein sehr stressiger Tag im Hotelâ
âJa klar, wir können gehenâ¦Ich muss auch noch Hausaufgaben machenâ
âWas? Es war doch erst der erste Tag und du musst schon Hausaufgaben machenâ¦wow das ist hartâ
âTja so ist das nun malâ¦kaum angefangen schon muss ich Hausaufgaben machenâ lächelte sie.
Die beiden verabschiedeten sich von Luke und fuhren nach Hause. Dort angekommen ging Rory gleich in ihr Zimmer und fing an ihre Aufgaben für die Uni zu machen. Und dann fiel es ihr wieder ein
âOjeâ¦ich muss ja ein Thema mit Jess bearbeiten. Am besten ich frage ihn, wann wir das machenâ¦auf jeden Fall so schnell wie möglich. Aber über was sollen wir nur schreiben?â
Sie dachte lange nach und dann kam ihr eine Idee
âIch habsâ¦es muss mit der Schule und den Schülern zu tun haben. Wir nehmen das Thema Schuluniformen, ob es sinnvoll ist die einzusetzen oder ob man die lieber abschaffen sollte. Ja das ist gut, den Vorschlag werde ich auch gleich morgen vorbringenâ
Sie war so in die Gedanken und Arbeiten vertieft, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie spät es geworden war und wie müde sie war. Sie packte ihre Sachen für den nächsten Tag, stellte ihre beiden Wecker und legte sich ins Bett.
Ganz anderes als letzte Nacht, konnte sie diesmal ruhig schlafen, weil die Aufregung vom Vortag wie weggeblasen war.
Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und es schien ein warmer Tag zu werden. Rory stand auf und ging erst mal unter die Dusche. Sie zog sich an, nahm ihre Sachen und ging nach unten. Die Küche war noch leer und Rory wunderte sich darüber. Keine Lorelai und kein Luke. Hatten sie verschlafen oder waren sie bei Luke?
Rory machte erst mal Kaffee und ging dann wieder nach oben, um nach ihrer Mutter zu gucken. Sie klopfte an ihrer Tür, doch niemand antwortete. Also öffnete sie die Tür und was sie da sah, lies sie so rot anlaufen, als würde sie einer Tomate die Konkurrenz machen. Sie hatte ihre Mutter und Luke gefunden. Sie standen beide nackt im Zimmer und kamen scheinbar beide aus der Dusche. Sie schauten zu Rory und als sie merkten, dass sie nackt waren, nahmen sie das nächst beste um sich zu bedecken. Rory guckte verlegen weg und machte die Tür wieder zu.
âMan wie peinlichâ¦das hat ja noch passieren müssenâ dachte sich Rory.
Lorelai und Luke zogen sich schnell an und gingen runter. Alle drei machten, als wenn nichts geschehen war. Sie saÃen still am Tisch und aÃen ihr Frühstück.
Das war sichtlich für alle eine peinliche und unangenehme Situation.
âMan ich halte diese Stille nicht mehr ausâ sagte Lorelai.
âPuh danke Schatz, dass du endlich was sagstâ
âKeine Ursache Lieblingâ lächelte sie.
âIch liebe dieses Lachenâ schmunzelte er.
âUnd ich liebe dichâ
âIch dich auchâ
âHallo? Habt ihr vielleicht bei euerm geflirte auch mal bemerkt, dass ich auch noch anwesend bin?â
âOh entschuldige Liebling, dich hatten wir glatt übersehenâ lachte Lorelai.
Dann wurde es auch schon wieder Zeit für die drei aufzubrechen.
In Yale angekommen, ging Rory rein und hielt Ausschau nach Jess, um mit ihm zu reden. Sie ging durch den Flur zu ihrem SchlieÃfach und endlich sah sie ihn. Er lehnte an den SchlieÃfächern und unterhielt sich mit einem Freund. Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging auf ihn zu.
âHey Jessâ¦Ich müsste mal mit dir redenâ
Jess der erst ganz verwundert da stand fing an zu lächeln
âKlar SüÃeâ
âSüÃe? Was bildet der sich denn eigentlich ein?!â regte sie sich auf.
âGut Justin, dann bis heut Abendâ
âJo okâ¦du kannst ja deine SüÃe mitnehmenâ lachte Justin und ging davon.
âSo du wolltest mit mir reden? Ich bin ganz Ohrâ¦â
âJaâ¦alsoâ¦wegen dieser Gruppenarbeitssache. Ich wollte nur fragen, wann wir uns treffen wollen, um das Thema zu bearbeiten. Ich hab mir auch schon ein Thema überlegtâ¦â
âGutâ¦ich würde sagen wir treffen uns heute gleich nach der Schule, was hältst du davon?â antwortete Jess in einem lässigen Ton.
âÃhm gleich nach der Schule? Ja gut, dass können wir machen. Und bei wem?â
âBei mirâ¦du gehst einfach nach der Schule mit mir nach Hauseâ, bei dem Gedanken musste er lächeln. Rory versuchte ihn nicht allzu sehr anzuschauen, damit ihr nicht schon wieder so was peinliches wie am Vortag passiert.
âJa so machen wirs und...,â sie wurde unterbrochen.
âHey Rory, hast du vielleicht auch Lust heute Abend mitzugehen? Wir gehen bowlen und was essen, also nicht groÃesâ
âAlso ichâ¦â
âAchso Amy geht natürlich auch mit und ein paar Freunde von mirâ warf er schnell ein, als er sie ansah und bemerkte wie verunsichert sie war.
âHmâ¦was sollsâ¦ich kann doch mitgehen, wird ja wohl nichts schaden, dachte sie sich und nickte
âJa ich komm mitâ
âSchön, dann bis nachherâ zwinkerte er ihr zu und verschwand auch wieder.
âWAS? Was hab ich da grad getan? Ich geh mit ihm weg? Ausgerechnet mit dem AufreiÃer?â dachte sie geschockt
âNajaâ¦ich mein es ist ja kein Dateâ¦und auf diese Weise, kann ich auch Amy näher kennen lernenâ versuchte sie sich einzureden, aber sie wusste genau warum sie ihm zu gesagt hatte. Sie war einfach zu angetan von ihm. Sein Aussehen, sein Geruch, den sie in sich gesogen hatte und selbst seine rebellische Art fand sie nicht mehr schlimm. Neinâ¦sogar sehr anziehend. Es war genau die Kehrseite zu ihr und sie wünschte sich schon lang einen Weg, aus ihrem ach so braven Leben auszubrechen. Vielleicht war das und vielleicht war gerade er, die Chance dazu. Rory merkte, wie sie die ganze Zeit lächeln musste, wenn sie darüber nachdachte.
Es waren bereits mehrere Stunden vergangen und Rory hatte Pause. Sie suchte sich einen ruhigen Ort auf dem Campus und wollte gerade Lorelai anrufen, um ihr zu sagen, dass sie nach der Schule nicht nach Hause kommt, als jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich verwundert um und sah Amy auf sie zukommen.
âHey Rory...ich hab dich schon gesucht, was machst du denn hier?â
âOh hi Amyâ¦ich wollte gerade meine Mum anrufen weil ich nach der Schule zu euch komme. Ich muss mit deinem Bruder ein Thema bearbeiten undâ¦â sie zögerte âund ich geh heute Abend mit euch bowlenâ¦ist dir das recht?â fragte sie verunsichert.
âJa klar! Da dich mein Bruder scheinbar ja schon gefragt hatâ, als Amy das sagte musste sie lächeln âgeht ja alles klar. Ich hab dich gesucht und wollte dich nämlich dasselbe fragenâ
âOhâ¦â
âJa auf jeden Fall wollte ich dich auch noch fragen, wie du es fänden würdest, heute bei mir zu schlafen. Ich weià ja auch nicht wie spät das heute werden wirdâ¦â
âEcht? Ja klar. Ich würde gern bei dir schlafenâ¦Bloà das Problem ist, ich habe gar keine Sachen dabeiâ¦â
âAch das ist doch kein Problem Rory. Ich kann dir alles leihenâ
âNa wenn das so ist, wäre das ja ausgemacht, oder?â
âJappâ
âGut dann muss ich nur mal meine Mum anrufen, um ihr das alles zu erzählenâ
âOkâ¦wir sehen uns dann. Ich fahr leider nach der Schule nicht mit euch heim, weil ich noch was erledigen mussâ
âAchso. Ja dann bis heut Abend oder soâ
âBye Roryâ
âTschüssâ
Und schon war Amy wieder verschwunden. Rory wählte Lorelais Nummer und wartete
âJa hallo?â
âMum ich bins Roryâ
âOh Gott warum rufst du an? Ist was passiert?â Rory merkte wie Lorelais Stimme zittrig klang.
âNein nein es ist nichtsâ
âPuhâ¦zum Glückâ
âNa auf jeden Fall wollte ich dir nur sagen, dass ich nach der Schule nicht nach Hause komme, weil ich mit Jess eine Arbeit für die Schule machen mussâ¦â
âAch Jess alsoâ Rory merkte wie sich Lorelais stimme plötzlich viel heiterer anhörte âist das nicht dieser arroganter Frauenheld?â
âJa genau derâ
âNa dann viel Spaà mein Schatzâ witzelte Lorelai.
âMum! Wir arbeiten nurâ¦ach ja und heut Abend gehe ich mit ihm, ein paar Freunden und meiner neuen Freundin Amy bowlen. Ich schlafe dann auch gleich bei Amyâ
âSo ist das also. Aber sag mir einsâ¦schläfst du bei Amy oder bei Jess?â
âMum! Jetzt reichts aberâ¦ich wollte dir das nur sagen und das du weiÃt, dass ich erst morgen nach Hause kommâ
âOk. Geht klar Liebling. Wir sehen uns dann morgen und mach mir ja nichts unanständigesâ lachte sie.
âJetzt reichts mir aber mumâ¦byeâ sagte Rory leicht erhitzt und legte auf.
âMeine Mutter und ihre Witzeâ¦einfach schrecklichâ dachte Rory und ging wieder ins Gebäude. Der restliche Tag verging wie im Flug und gerade hatte es zum letzten Mal für heute geklingelt. Rory packte ein, als Jess neben ihr stand.
âUnd? Können wir?â
âJa klar ich bin fertigâ
Dann verlieÃen die beide das Zimmer und liefen richtung Parkplatz. Rory folgte Jess zu seinem Auto. Es war ein neuer, schwarzer Jeep.
âWow der hat Geld gekostetâ dachte sich Rory und bewunderte das Auto. Jess bemerkte das und sagte
âSchön nicht?! Der ist ein Geschenk von meinem Vater. Den hab ich zum Geburtstag bekommenâ
âEinfach so zum Geburtstag ein Auto??â fragte Rory unglaubwürdig. Sie und Lorelai hatten nicht soo viel Geld, um einfach Autos zu verschenken.
âJa er ist ein Manager und oft unterwegs. Wenn er wieder kommt, versucht er die Zeit, die er bei seinen Kindern versäumt mit Geschenken gut zu machenâ
Rory bemerkte einen kleinen Hauch von Schmerz in Jess Stimme, als er das sagte.
âNaja mir solls recht sein, wenns nicht so wäre hätte ich nicht so ein schönes Autoâ er lächelte, doch Rory erkannte, dass es ein gezwungenes Lächeln war aber sie sagte nichts. Die beiden stiegen ein und fuhren los.
âWo wohnst du eigentlich?â fragte sie Jess.
âIn Stars Hollowâ. Rory bemerkte, dass sie mit dem was sie gerade gesagt hatte Jess irgendwie verletzt hatte, aber sie wusste nicht wieso.
Rory wollte Dean zu Hause besuchen. Es sollte eine Ãberraschung sein, denn sie waren genau ein Jahr zusammen. Rory hatte bereits einen Schlüssel zu seinem Haus, also machte sie die Haustür leise auf und schlich sich rein. Sie wollte gerade Dean suchen, als sie ein Geräusch von oben vernahm. Es war ein ziemlich eindeutiges Geräusch. Rory ging leise die Treppe nach oben und merkte, dass die Laute aus Deans Zimmer kamen. Sie hatte Angst vor dem, was sie vielleicht gleich sah aber sie musste Gewissheit haben. Sie ging vorsichtig zu der Tür und öffnete sie einen Spalt und was sie da sah versetzte ihr einen solchen Stoà ins Herzen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Dort war er. Dort war Dean auf seinem Bett. Mit einer anderen. Sie schliefen miteinander und Rory hatte sie auf frischer Tat erwischt. Dean schaute zur Tür und bemerkte Rory. Jetzt sah auch das Mädchen zu ihr und Rory erschrak. Es war nicht nur irgendeine, sondern es war Lindsay. Ja genau, Lindsay die bis zu dem Tag ihre beste Freundin gewesen war. Rory konnte es nicht glauben. Sie wollte es einfach nicht glauben. Sie hoffte einen schlechten Alptraum zu haben und gleich aufzuwachen. Doch es war kein Alptraum, es war die harte Realität. Rory hielt den Scherz nicht mehr aus und sank auf die Knie. Sie war verzweifelt und schluchzte
âNeinâ¦nein das kann nicht seinâ¦das darf nicht wahr seinâ¦du bist doch meine groÃe Liebeâ¦und duâ¦du bist oder nein warst meine beste Freundinâ¦o gott⦠wie könnt ihr nurâ¦wie könnt ihr mir nur so etwas antun?â
Dean der geschockt von der Situation war versuchte sich zu rechtfertigen
âRoryâ¦es tut mir so schrecklich Leidâ¦ich wollte doch nichtâ
Doch Rory wollte all das nicht hören. Sie musste schon genug Schmerz und Leid ertragen und sagte
âIch will nur eines wissenâ¦wie lange schon?!â
Keiner antwortete ihr und Dean und Lindsay starrten auf den Boden.
âANTWORTETâ schrie Rory aufgebracht und verzweifelt.
Sie merkte, wie Tränen ihre Backen hinunterrollten. Doch in dem Moment war ihr es egal. Ihr war alles egal. Sie wollte nur die Antwort hören.
â1 Monatâ sagte Lindsay schlieÃlich leise.
Rory konnte es nicht fassen. Es reichte wohl nicht, dass sie die beiden gerade erwischt hatte, nein sie hatten schon einen Monat lang eine Affäre. Rory fing an heftig zu weinen und rannte aus dem Zimmer. Raus aus dem Haus. Sie musste allein sein. Sie rannte zerstreut nach Hause und in ihr Zimmer. Lorelai, die mitbekommen hatte, wie schnell ihre Tochter nach oben gerannt war, wusste dass etwas nicht stimmte und ging hoch. Sie öffnete Rorys Tür und was sie da sah, zerriss ihr fast das Herz. Da lag ihre Tochter auf dem Bett. Zusammengerollt und in einer Lacke voll Tränen. Lorelai ging sofort auf sie zu und legte sich neben sie aufs Bett. Sie hielt Rory fest und sagte
âMein armer kleiner Lieblingâ¦was ist denn nur passiert? Wer hat dir das angetan?â
Rory konnte nur noch stottern, zu groà war der Schmerz gewesen
âDeanâ¦Lindsayâ¦schon 1 Monatâ¦wieâ¦warumâ¦ich habe ihnen vertrautâ
Lorelai war verzweifelt. Sie hatte ihre Tochter noch nie so aufgelöst gesehen. Erst wurde sie aus den Worten nicht schlau, doch dann begriff sie was passiert war und fragte schockiert
âWas? Dean und Lindsay betrügen dich seit 1 Monat?â
Rory weinte so stark, dass sie nicht antworten konnte. Sie nickte.
âOh mein Gottâ¦das glaube ich nichtâ¦ich meine Dean liebt dich dochâ¦ihr seit für einander geschaffenâ¦und Lindsayâ¦oh schatz es tut mir ja so leid! Wenn ich den in die Finder kriegeâ¦â
Lorelai wollte aufstehen, doch Rory umklammerte sie fest.
âNicht mumâ¦geh nicht wegâ¦verlass mich nichtâ¦nicht du auch nochâ¦bitteâ schluchzte Rory
âJa gut mein Lieblingâ¦ich werde dich niemals verlassen und ich werde so lange bei dir bleiben wie du es willst. Es wird alles wieder gutâ¦glaub mirâ
-Rückblende zurück-
Der Tag lag jetzt ein halbes Jahr zurück. Dieses halbe Jahr ging Rory durch die Hölle. Sie hatte sich geschworen, dass ein Junge sie nie wieder so verletzten wird. Lorelai, die sich wunderte warum ihre Tochter nicht antwortet sah ebenfalls nach draussen und sah warum ihre Tochter verstummt war.
âRory? alles ok mit dir?â fragte sie vorsichtig.
âJa es geht schonâ¦es tut immer noch weh, die beiden so glücklich zu sehen aber ich verkrafte das jetzt. Ich habe damit abgeschlossen und werde nie wieder wegen den beiden trauern. Das habe ich mir geschworenâ¦.Aber ich kannâs trotzdem nicht glaubenâ¦Sie werden bald heiraten und bekommen ihr erstes Babyâ
âJa ich weis mein Schatzâ¦es ist schlimm aber du musst nach vorne schauen. Nicht alles und jeder ist so schlimm wie die beidenâ
âDankeâ
Und dann saÃen sie einfach nur da, aÃen still ihr Essen und tranken ihren Kaffee. Keiner sagte ein Wort.
âUnd genau deshalb werde ich mich auf keinen Typen mehr einlassen. Schon gar nicht auf so einen wie diesen Jessâ¦Ich habe zu groÃe Angst wieder verletzt zu werden. Ich wüsste nicht was ich machen würde, wenn das gleiche noch mal passieren würde.â
âHey Rory wollen wir nach Hause gehen? Ich bin ziemlich müdeâ¦heute war wieder ein sehr stressiger Tag im Hotelâ
âJa klar, wir können gehenâ¦Ich muss auch noch Hausaufgaben machenâ
âWas? Es war doch erst der erste Tag und du musst schon Hausaufgaben machenâ¦wow das ist hartâ
âTja so ist das nun malâ¦kaum angefangen schon muss ich Hausaufgaben machenâ lächelte sie.
Die beiden verabschiedeten sich von Luke und fuhren nach Hause. Dort angekommen ging Rory gleich in ihr Zimmer und fing an ihre Aufgaben für die Uni zu machen. Und dann fiel es ihr wieder ein
âOjeâ¦ich muss ja ein Thema mit Jess bearbeiten. Am besten ich frage ihn, wann wir das machenâ¦auf jeden Fall so schnell wie möglich. Aber über was sollen wir nur schreiben?â
Sie dachte lange nach und dann kam ihr eine Idee
âIch habsâ¦es muss mit der Schule und den Schülern zu tun haben. Wir nehmen das Thema Schuluniformen, ob es sinnvoll ist die einzusetzen oder ob man die lieber abschaffen sollte. Ja das ist gut, den Vorschlag werde ich auch gleich morgen vorbringenâ
Sie war so in die Gedanken und Arbeiten vertieft, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie spät es geworden war und wie müde sie war. Sie packte ihre Sachen für den nächsten Tag, stellte ihre beiden Wecker und legte sich ins Bett.
Ganz anderes als letzte Nacht, konnte sie diesmal ruhig schlafen, weil die Aufregung vom Vortag wie weggeblasen war.
Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und es schien ein warmer Tag zu werden. Rory stand auf und ging erst mal unter die Dusche. Sie zog sich an, nahm ihre Sachen und ging nach unten. Die Küche war noch leer und Rory wunderte sich darüber. Keine Lorelai und kein Luke. Hatten sie verschlafen oder waren sie bei Luke?
Rory machte erst mal Kaffee und ging dann wieder nach oben, um nach ihrer Mutter zu gucken. Sie klopfte an ihrer Tür, doch niemand antwortete. Also öffnete sie die Tür und was sie da sah, lies sie so rot anlaufen, als würde sie einer Tomate die Konkurrenz machen. Sie hatte ihre Mutter und Luke gefunden. Sie standen beide nackt im Zimmer und kamen scheinbar beide aus der Dusche. Sie schauten zu Rory und als sie merkten, dass sie nackt waren, nahmen sie das nächst beste um sich zu bedecken. Rory guckte verlegen weg und machte die Tür wieder zu.
âMan wie peinlichâ¦das hat ja noch passieren müssenâ dachte sich Rory.
Lorelai und Luke zogen sich schnell an und gingen runter. Alle drei machten, als wenn nichts geschehen war. Sie saÃen still am Tisch und aÃen ihr Frühstück.
Das war sichtlich für alle eine peinliche und unangenehme Situation.
âMan ich halte diese Stille nicht mehr ausâ sagte Lorelai.
âPuh danke Schatz, dass du endlich was sagstâ
âKeine Ursache Lieblingâ lächelte sie.
âIch liebe dieses Lachenâ schmunzelte er.
âUnd ich liebe dichâ
âIch dich auchâ
âHallo? Habt ihr vielleicht bei euerm geflirte auch mal bemerkt, dass ich auch noch anwesend bin?â
âOh entschuldige Liebling, dich hatten wir glatt übersehenâ lachte Lorelai.
Dann wurde es auch schon wieder Zeit für die drei aufzubrechen.
In Yale angekommen, ging Rory rein und hielt Ausschau nach Jess, um mit ihm zu reden. Sie ging durch den Flur zu ihrem SchlieÃfach und endlich sah sie ihn. Er lehnte an den SchlieÃfächern und unterhielt sich mit einem Freund. Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging auf ihn zu.
âHey Jessâ¦Ich müsste mal mit dir redenâ
Jess der erst ganz verwundert da stand fing an zu lächeln
âKlar SüÃeâ
âSüÃe? Was bildet der sich denn eigentlich ein?!â regte sie sich auf.
âGut Justin, dann bis heut Abendâ
âJo okâ¦du kannst ja deine SüÃe mitnehmenâ lachte Justin und ging davon.
âSo du wolltest mit mir reden? Ich bin ganz Ohrâ¦â
âJaâ¦alsoâ¦wegen dieser Gruppenarbeitssache. Ich wollte nur fragen, wann wir uns treffen wollen, um das Thema zu bearbeiten. Ich hab mir auch schon ein Thema überlegtâ¦â
âGutâ¦ich würde sagen wir treffen uns heute gleich nach der Schule, was hältst du davon?â antwortete Jess in einem lässigen Ton.
âÃhm gleich nach der Schule? Ja gut, dass können wir machen. Und bei wem?â
âBei mirâ¦du gehst einfach nach der Schule mit mir nach Hauseâ, bei dem Gedanken musste er lächeln. Rory versuchte ihn nicht allzu sehr anzuschauen, damit ihr nicht schon wieder so was peinliches wie am Vortag passiert.
âJa so machen wirs und...,â sie wurde unterbrochen.
âHey Rory, hast du vielleicht auch Lust heute Abend mitzugehen? Wir gehen bowlen und was essen, also nicht groÃesâ
âAlso ichâ¦â
âAchso Amy geht natürlich auch mit und ein paar Freunde von mirâ warf er schnell ein, als er sie ansah und bemerkte wie verunsichert sie war.
âHmâ¦was sollsâ¦ich kann doch mitgehen, wird ja wohl nichts schaden, dachte sie sich und nickte
âJa ich komm mitâ
âSchön, dann bis nachherâ zwinkerte er ihr zu und verschwand auch wieder.
âWAS? Was hab ich da grad getan? Ich geh mit ihm weg? Ausgerechnet mit dem AufreiÃer?â dachte sie geschockt
âNajaâ¦ich mein es ist ja kein Dateâ¦und auf diese Weise, kann ich auch Amy näher kennen lernenâ versuchte sie sich einzureden, aber sie wusste genau warum sie ihm zu gesagt hatte. Sie war einfach zu angetan von ihm. Sein Aussehen, sein Geruch, den sie in sich gesogen hatte und selbst seine rebellische Art fand sie nicht mehr schlimm. Neinâ¦sogar sehr anziehend. Es war genau die Kehrseite zu ihr und sie wünschte sich schon lang einen Weg, aus ihrem ach so braven Leben auszubrechen. Vielleicht war das und vielleicht war gerade er, die Chance dazu. Rory merkte, wie sie die ganze Zeit lächeln musste, wenn sie darüber nachdachte.
Es waren bereits mehrere Stunden vergangen und Rory hatte Pause. Sie suchte sich einen ruhigen Ort auf dem Campus und wollte gerade Lorelai anrufen, um ihr zu sagen, dass sie nach der Schule nicht nach Hause kommt, als jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich verwundert um und sah Amy auf sie zukommen.
âHey Rory...ich hab dich schon gesucht, was machst du denn hier?â
âOh hi Amyâ¦ich wollte gerade meine Mum anrufen weil ich nach der Schule zu euch komme. Ich muss mit deinem Bruder ein Thema bearbeiten undâ¦â sie zögerte âund ich geh heute Abend mit euch bowlenâ¦ist dir das recht?â fragte sie verunsichert.
âJa klar! Da dich mein Bruder scheinbar ja schon gefragt hatâ, als Amy das sagte musste sie lächeln âgeht ja alles klar. Ich hab dich gesucht und wollte dich nämlich dasselbe fragenâ
âOhâ¦â
âJa auf jeden Fall wollte ich dich auch noch fragen, wie du es fänden würdest, heute bei mir zu schlafen. Ich weià ja auch nicht wie spät das heute werden wirdâ¦â
âEcht? Ja klar. Ich würde gern bei dir schlafenâ¦Bloà das Problem ist, ich habe gar keine Sachen dabeiâ¦â
âAch das ist doch kein Problem Rory. Ich kann dir alles leihenâ
âNa wenn das so ist, wäre das ja ausgemacht, oder?â
âJappâ
âGut dann muss ich nur mal meine Mum anrufen, um ihr das alles zu erzählenâ
âOkâ¦wir sehen uns dann. Ich fahr leider nach der Schule nicht mit euch heim, weil ich noch was erledigen mussâ
âAchso. Ja dann bis heut Abend oder soâ
âBye Roryâ
âTschüssâ
Und schon war Amy wieder verschwunden. Rory wählte Lorelais Nummer und wartete
âJa hallo?â
âMum ich bins Roryâ
âOh Gott warum rufst du an? Ist was passiert?â Rory merkte wie Lorelais Stimme zittrig klang.
âNein nein es ist nichtsâ
âPuhâ¦zum Glückâ
âNa auf jeden Fall wollte ich dir nur sagen, dass ich nach der Schule nicht nach Hause komme, weil ich mit Jess eine Arbeit für die Schule machen mussâ¦â
âAch Jess alsoâ Rory merkte wie sich Lorelais stimme plötzlich viel heiterer anhörte âist das nicht dieser arroganter Frauenheld?â
âJa genau derâ
âNa dann viel Spaà mein Schatzâ witzelte Lorelai.
âMum! Wir arbeiten nurâ¦ach ja und heut Abend gehe ich mit ihm, ein paar Freunden und meiner neuen Freundin Amy bowlen. Ich schlafe dann auch gleich bei Amyâ
âSo ist das also. Aber sag mir einsâ¦schläfst du bei Amy oder bei Jess?â
âMum! Jetzt reichts aberâ¦ich wollte dir das nur sagen und das du weiÃt, dass ich erst morgen nach Hause kommâ
âOk. Geht klar Liebling. Wir sehen uns dann morgen und mach mir ja nichts unanständigesâ lachte sie.
âJetzt reichts mir aber mumâ¦byeâ sagte Rory leicht erhitzt und legte auf.
âMeine Mutter und ihre Witzeâ¦einfach schrecklichâ dachte Rory und ging wieder ins Gebäude. Der restliche Tag verging wie im Flug und gerade hatte es zum letzten Mal für heute geklingelt. Rory packte ein, als Jess neben ihr stand.
âUnd? Können wir?â
âJa klar ich bin fertigâ
Dann verlieÃen die beide das Zimmer und liefen richtung Parkplatz. Rory folgte Jess zu seinem Auto. Es war ein neuer, schwarzer Jeep.
âWow der hat Geld gekostetâ dachte sich Rory und bewunderte das Auto. Jess bemerkte das und sagte
âSchön nicht?! Der ist ein Geschenk von meinem Vater. Den hab ich zum Geburtstag bekommenâ
âEinfach so zum Geburtstag ein Auto??â fragte Rory unglaubwürdig. Sie und Lorelai hatten nicht soo viel Geld, um einfach Autos zu verschenken.
âJa er ist ein Manager und oft unterwegs. Wenn er wieder kommt, versucht er die Zeit, die er bei seinen Kindern versäumt mit Geschenken gut zu machenâ
Rory bemerkte einen kleinen Hauch von Schmerz in Jess Stimme, als er das sagte.
âNaja mir solls recht sein, wenns nicht so wäre hätte ich nicht so ein schönes Autoâ er lächelte, doch Rory erkannte, dass es ein gezwungenes Lächeln war aber sie sagte nichts. Die beiden stiegen ein und fuhren los.
âWo wohnst du eigentlich?â fragte sie Jess.
âIn Stars Hollowâ. Rory bemerkte, dass sie mit dem was sie gerade gesagt hatte Jess irgendwie verletzt hatte, aber sie wusste nicht wieso.