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Normale Version: Was Wäre Wenn Es So Gewesen Wäre...(Lit.+JJ) - 2.Thread
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Hey
Hiermit eröffne ich meinen 2.Thread
Das ist meine erste FF und ich hab mich erst einschreiben müssen. Der Anfang ist nicht überragend, aber es wird besser. Versprochen =)
Also lest weiter


Es war ein wunderschöner Montagmorgen. Alles in der kleinen Stadt Stars Hollow schien wie immer. Alle Menschen gingen ihrer Arbeit nach und genossen die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Es verlief überall alles ruhig und gelassen. Außer in einem gewissen Haus. Das Haus der Gilmore´s. Der Haushalt der Gilmore Familie bestand aus drei Personen. Lorelai Gilmore, die fürsorgliche Mutter und Inhaberin eines Hotels. Luke Danes, der erst kürzlich in den Frauenhaushalt gezogen war und ungefähr seit 2 Monaten Lorelais Freund ist. Und dann gibt es da noch Rory Gilmore, die Tochter von Lorelai und außerdem sehr intelligent. Das sah man auch sehr gut daran, dass heute ihr erster Tag in Yale war, einer Elite-Universität. Lorelai und Rory rannten wild aufgescheucht umher.
„Mum, wo ist meine Uniform?“
„Hier mein Schatz, frisch aus der Wäsche“
Rory rannte schnell nach oben, um sich fertig zu machen…für ihren ersten Tag in Yale. Sie war fürchterlich aufgeregt und hatte die Nacht kaum geschlafen. Auch die ersten Zweifel stiegen schon in ihr hoch.
„Ist es wirklich richtig nach Yale zu gehen? Ich hätte vielleicht doch lieber nach Harvard gehen sollen … Was mach ich denn überhaupt in Yale?! Mein Traum war es schon immer, von Kind auf nach Harvard zu gehen, um dort zu studieren! Und was ist, wenn ich einfach nicht schlau genug bin, um so eine Uni zu besuchen? Ich will meine Mutter doch nicht enttäuschen… Sie ist das allerwichtigste in meinem Leben“
Doch sie kam schnell wieder zu Sinnen, als sie auf ihre Uhr sah.
„Oh mein Gott…schon SO spät?!“, dachte Rory geschockt.
„Ich darf doch nicht auch noch an meinem ersten Schultag zu spät kommen. Das wäre ja eine Katastrophe!“
Und mit diesen Worten rauschte Rory ins Badezimmer, um sich fertig zu machen.
Unten in der Küche hingegen kehrte wieder Ruhe ein, nachdem die aufgeregte Rory nach oben verschwunden war. Lorelai und Luke saßen am Tisch und tranken ihren Kaffee. Wobei man hier anmerken muss, dass Rory und Lorelai den Tag ohne Kaffee kaum überleben würden. Früher sind sie morgens immer zu Luke gefahren, der den besten Kaffee der Stadt hat. Doch jetzt wohnt Luke ja bei den beiden und sorgt dafür, dass sie jeden Morgen ihre Portion an Kaffee erhalten.
„Oh Luke…du bist ein Schatz. Jetzt kann ich mir sogar öfters den Weg zu dir sparen weil du mir ja jeden Morgen, bevor du ins Diner gehst mir meinen Kaffee machst“
„Tja so ändert sich alles, Liebling“ bemerkte Luke.
Die beiden starrten sich die ganze Zeit über an. Sie konnten es noch gar nicht fassen, dass sie endlich zusammen gefunden hatten. Lorelai und Luke waren früher immer nur gute Freunde gewesen, bis auf diesen einen Tag

-Rückblende-

Es war mal wieder einer dieser typischen Sonntagmorgen. Lorelai stand, noch ganz im Schlaf versunken, auf und zog sich an. Rory hatte die Nacht nicht zu Hause geschlafen, denn sie war mit Freunden ausgegangen und hatte dort auch die Nacht verbracht. Also war Lorelai alleine zu Hause und wollte zu ihrem guten Freund Luke fahren, um eine große Tasse Kaffee zu trinken. Sie war schon aus dem Haus gegangen und saß schon im Auto, als ihr plötzlich einfiel, dass Luke geschlossen hatte. Er hatte gerade kleine Renovierungsarbeiten im Laden und deswegen das Wochenende über geschlossen. Sie stieg wieder aus dem Auto aus und lief verzweifelt ans Telefon.
„Ja hallo…Luke Danes am Telefon“
„Luke…hallo…bist du das? Ich…ein Notfall…Kaffee“ sagte Lauren verschlafen und legte auf.
Danach ging sie zum Sofa und schlief wieder ein.
„Lorelai…wach auf“ Lorelai erschrak, doch als sie sah wer sie geweckt hatte beruhigte sie sich wieder.
„Oh hi…Luke du bist es“
„Ja natürlich. Du hast mich angerufen und ich bin sofort hierher gefahren….was ist denn los?“
„Ach ja stimmt ja. Ich hatte dich angerufen“ erinnerte sie sich „Luke ich brauche unbedingt Kaffee sonst sterbe ich“
„Na so schlimm wird’s schon nicht sein“ witzelte Luke.
Er zog eine Tüte hinter sich hervor und holte einen Becher Kaffee raus. Lorelai nahm ihm den Becher sofort ab und trank erst mal einen großen Schlug.
„Hm…meine Rettung“ sagte sie und lehnte sich zurück. Die beiden saßen schweigend nebeneinander, bis Luke einen leichten Druck auf seiner Schulter merkte. Er drehte seinen Kopf und sah verwundert, dass Lorelai ihren Kopf an seine Schulter angelehnt hatte.
„Hey Lore…was“ fragte Luke verwirrt aber gleichzeitig spürte er ein angenehmes Gefühle im Bauch. Im wurde ganz warm…bis
„Schnzzz“
Luke bemerkte, dass Lorelai eingeschlafen war. Er wusste nicht warum er das tat aber er nahm ihren Kopf und legte ihn vorsichtig auf seinen Schoß.
„Wow ist sie schön“ dachte er sich „mir ist das noch nie richtig aufgefallen, oder hab ich es die ganze Zeit verdrängt?“ er bemerkte schon wieder dieses flaue Gefühl. Aber es fühlte sich angenehm an.
„Ich werde mich doch nicht in sie…in sie verliebt haben?! Ach nein bestimmt nicht, oder doch?“
Er schaute wieder runter in ihr Gesicht.
„Oh Gott es stimmt…ich habe…habe mich in sie verliebt!“ dachte Luke und der Gedanke, der bis eben noch total unsinnig in seinen Ohren klang, fühlte sich schöner und angenehmer an. Er näherte seine Hand langsam Lorelais Gesicht und strich mit seinen Fingern über ihre Wange. Plötzlich wachte Lorelai auf und sah Luke an. Der erschrak im ersten Moment, doch dann sah er in ihre schönen Augen und fühlte sich so befreit. Er beugte sich runter und küsste sie einfach. Lorelai war sehr verwirrt, doch dann merkte auch sie die Schmetterlinge in ihrem Bauch und sie fand das Gefühl der weichen Lippen von Luke sehr angenehm, also lies sie den Kuss zu. Doch dann wich Luke zurück und stotterte verlegen
„Ähm…es…es tut…tut mir leid! Ich weis gar nicht warum i…“
Doch er wurde unterbrochen, denn Lorelai setzte sich auf und nun hatte sie ihre Lippen auf seine gedrückt. Obwohl beide sehr verwundert von der Situation waren, küssten sie sich. Es war ein langer und sehr gefühlvoller Kuss. Man merkte, dass sie sich liebten…es war ein Kuss voller Leidenschaft und Liebe. Nachdem sie sich von diesem wahnsinns Kuss gelöst hatten, fing Luke an Lorelais Hals zärtlich zu küssen. Sie machte die Augen zu und genoss einfach die zärtlichen Berührungen. Nun fing Loralei an, langsam Lukes Flanell Hemd aufzuknöpfen und Luke zog ihr langsam das Shirt aus. Ihre Küsse wurden immer wilder und heißer. Sie spürten förmlich wie Blitze durch ihre Körper strömten. Luke arbeitete sich immer weiter vor. Schließlich waren beide nackt…und sie schliefen das erste Mal miteinander. Es war wunderschön und danach stand für die beiden fest, dass sie sich gefunden und nie wieder ziehen lass werden.

-Rückblende zurück-
Dieser eine Tag veränderte ihr ganzes Leben und obwohl sie erst 2 Monaten ein Paar waren, zog Luke bei ihnen ein. Lorelai und Luke flirteten die ganze Zeit miteinander, bis Rory die Treppe runtergestürmt kam.
„Mum, schnell…ich brauch einen Kaffee“
„He Süße, setz dich doch erst mal und beruhig dich. Wir haben doch noch über eine Stunde Zeit…du wolltest ja unbedingt 2 Stunden vorher aufstehen, um ja nicht zu spät zu kommen“
Nun fingen Lorelai und Luke an zu lachen.
„Ja ja macht euch ruhig über mich lustig…ihr wisst doch genau wie ich bin“
Aber jetzt setzte sich auch Rory zu den beiden und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.
„Und bist du schon aufgeregt“ fragte Luke interessiert, der gerade aufgestanden war, um sich etwas zu Essen zu holen.
„Ob ich aufgeregt bin? Soll das ein Witz sein? Natürlich. Ich bin total nervös weil ich ja nicht weis, was mich dort erwartet. Es ist ja alles so neu und ich kenne dort ja auch gar niemanden. Es werden fremde Kurse und Lehrer sein…“
„Mensch Rory, mach dich mal lockerer…ich bin mir sicher du schaffst das. Du hast bis jetzt alles geschafft was du dir in den Kopf gesetzt hast. Und Anschluss wirst du sicher auch schnell finden, denn wer dich nicht mag kann nicht ganz dicht sein“ Jetzt konnte Rory wieder ein kleines Lächeln über die Lippen bringen „Siehst du, es geht doch. Du darfst eines nie vergessen Rory, ich bin deine Mutter und werde immer für dich da sein wenn du mich brauchst. Ich werde deine Entscheidungen in deinem Leben immer respektieren und was das wichtigste ist…Ich bin sehr sehr stolz auf dich mein Schatz“
Rory stand auf, lief zu ihrer Mutter und umarmte sie. Lorelai sah eine kleine Träne die Backe hinunterkullern.
„Es wird alles gut werden…du wirst schon sehen“
„Danke Mum…vielen dank für alles“
Die drei saßen noch eine Weile und unterhielten sich. Bis Luke sich äußerte
„Ich glaube wir müssen los. Ich muss ins Diner und ihr zwei müsst auch noch eine lange Strecke fahren“
Sie zogen sich an und gingen aus dem Haus. Luke drehte sich zu Rory
„Hey kleines. Ich wünsch dir viel Glück und das alles so gut verläuft wie du dirs das wünschst“
„Danke“ Sie umarmte Luke noch mal bevor sie ins Auto einstieg.
„Bye Liebling…wir sehen uns später“
Die zwei küssten sich noch zum Abschied und dann stieg auch Lorelai ins Auto. Sie startete den Motor und fuhr los…los in Richtung Yale.
Die Fahrt dauerte eine Weile, doch dann hatten sie es geschafft. Sie standen vor dem riesigen Campus und hinten dran ragte das große Gebäude in die Luft.
„Da wären wir“ sagte Rory mit leicht zittriger Stimme. Sie wusste, dass es jetzt ernst werden würde und es keinen Weg mehr zurückgibt.
„Ja. Da wären wir…und sogar überpünktlich“ witzelte Lorelai, weil sie versuchte ein wenig Nervosität ihrer Tochter vertreiben zu können. Sie verharrten einige Minuten, bis Rory die Stille löste.
„Ich muss rein…es wird Zeit“
„Ach komm her“ Lorelai nahm ihre Tochter noch mal in den Arm.
„Viel Glück und lass dich nicht unterkriegen“
„Danke Mum. Bis später“
Und mit diesen Worten ging Rory davon, Richtung Eingang.
„Ja…da geht sie hin meine Kleine“ Lorelai schaute ihr hinter her, bis sie sie nicht mehr sehen konnte, dann stieg sie ein und fuhr wieder los.
Als Rory durch die Eingangstür gegangen war, schaute sie sich erst mal ratlos um. Auf ihrem Zettel stand, dass sich alle neuen Studenten in der Aula treffen sollen. Das Problem war nur, sie wusste nicht wo die war. Deshalb beschloss sie einfach jemanden zu fragen, bevor sie hier verzweifelte. Sie ging auf ein dunkelhaariges Mädchen zu, die gerade durch die Tür kam.
„Entschuldige…ich bin neu hier und ich weis leider nicht wo die Aula ist. Könntest du mir vielleicht helfen und mir bitte sagen wo die ist?“
Das Mädchen schaute Rory an und lächelte
„Klar…ich bin auch neu hier, aber ich weis wo die Aula ist. Komm mit, wir gehen einfach zusammen hin, einverstanden?“
„Ja sicher. Das fände ich wirklich super. Dankschön“
„Ach nichts zu danken…ich bin übrigens Amy “
„Hey Amy…ich heiße Rory. Nett dich kennen zu lernen.“
„Gleichfalls…los komm wir gehen weiter“
Amy und Rory gingen weiter und redeten angeregt über alles Mögliche, bis sie vor der Aula standen.
„Los komm wir gehen schon mal rein“ sagte Amy.
Sie zog Rory in den Raum. Überall waren Stühle aufgestellt und sie setzten sich ein bisschen weiter nach vorne. Nach ungefähr 10 Minuten waren alle Stühle besetzt und eine Stimme erklang im Raum
„Ich bitte um Ruhe“ Jetzt sah jeder zu dem Podest und wartete gespannt auf die Ansprache.
„Herzlich Willkommen in Yale. Ich bin ihr neuer Rektor und begrüße sie alle recht herzlich zu ihrem ersten Jahr in Yale. Ich hoffe es wird ihnen hier alle gut gefallen und das sie eine schöne und vor allem lehrreiche Zeit haben werden. Sie werden nach meiner kurzen Ansprache in die Räume gehen, die auf ihren Zetteln stehen. Ich wünsche ihnen Glück und viel Erfolg“
Nach der Rede klatschten alle und fingen an aufzustehen.
„Hey Rory wo musst du denn hin?“ fragte Amy
„In…warte mal…in Raum 8 und du?“
„Schade…ich muss in Raum 5. Das heißt wohl dass wir nicht zusammen sind. Aber wenn du Lust hättest könnten wir die Pause zusammen verbringen?!“
„Oh…ja klar gerne. Ich halte dann Ausschau…bye“
„Bye“
Und so trennten sich die Wege der beiden auch wieder so schnell wie sie begonnen hatten.
Nach ein wenig suchen fand Rory endlich den Raum und ging rein.
Drinnen saßen schon viele und unterhielten sich. Rory suchte sich einen freien Platz und setzte sich hin. Sie fühlte sich ein wenig unwohl weil sie hier alles so fremd fand. Doch plötzlich traf sie etwas leicht am Kopf. Sie schaute auf den Boden und entdeckte einen kleinen Papierflieger
„Das fängt ja schon gut an…bin ich hier im Kindergarten oder in einer Uni?!“ doch dann wurde sie aus den Gedanken gerissen. Ein Junge rief von hinten
„Sorry…tut mir Leid war keine Absicht“
„Ja schon gut…ist ja nichts passie…“ sie drehte sich um und verstummte. Der Junge der sich entschuldigt hatte, saß auf dem Tisch und um ihn herum hatte er scheinbar schon so etwas wie eine Clique aufgebaut. Er hatte kürzere schwarze Haare und so weit sie es erkennen konnten auch noch Reh-braune Augen.
„Wow sieht der gut aus…“ dachte sich Rory. Er hob sich auch ein wenig von den anderen ab. Er hatte seine Uniform etwas lässiger an und die ersten 2 Knöpfe des Hemds geöffnet. Seine ganze Art war anders…ja fast rebellisch.
Doch Rory hatte nicht länger Zeit darüber nachzudenken, da gerade der Lehrer das Zimmer betrat.
„Guten Morgen erstmal…meine Name ist Mr. Brown und ich wünsche ihnen viel Glück und Spass für dieses Jahr. Ich würde sagen, dass wir damit beginnen, dass ich die Namensliste vorlese um zu gucken, ob bereits am ersten Tag jemand fehlt. Danach könnte sich jeder etwas vorstellen…nur ein paar Worte, also nichts großes. Nun gut beginnen wir mal:
Samantha Smith?...Anwesend
Tom Spring?...Anwesend
So ging es weiter bis
Rory Gilmore?...Anwesend
„Oh Rory also…schöner Name“ Rory drehte sich um und sah, dass es schon wieder dieser Junge war.
Jess Mariano? Jawohl der bin ich. Als er das sagte lächelte er und Rory dachte nur „Wow dieses Lachen…einfach umwerfend“
Der Lehrer las noch alle Namen vor und sagte dann
„So da wir das ja geklärt haben würde ich sagen das jeder etwas zu sich sagt…fangen wir mal mit ihnen an, Miss Stinger? Stimmt das?“
Ein kleines zierliches Mädchen antwortete
„Ja sir…also mein Name ist Rebecca Stinger und ich freu mich hier zu sein“
„Na und mich auch“ das war schon wieder dieser Jess.
Der Lehrer räusperte sich um zu zeigen, dass Rebecca weitersprechen sollte.
„Nun ja“ machte sie weiter „ich lese viel, verbringe viel Zeit im Freien und gehe gerne Segeln“
„Oh schön…auch mit mir?“ Jess lächelte.
Nun Mr. Mariano, da sie scheinbar so drauf brennen weiter zu machen, könnten sie gerne beginnen.
„Klar warum nicht…also ich heiß Jess Mariano. Ich fahr gerne Auto, bin viel unterwegs aber mein größtes Hobby sind Mädchen“
Alle Jungs in der Klasse lachten und Jess setzte sich wieder.
„Vielen Dank, Mr. Mariano für diese tolle Vorstellung. Hm…wer macht weiter…ah ja Miss Gilmore“
„Also mein Name ist Rory Gilmore und ich lese viel, unternehme viel…“
„Auch mit mir?“
„Mr. Mariano jetzt reisen sie sich etwas zusammen“
Dann hat die Schulglocke die Stunde beendet und jeder stürmte raus.
„So ein Idiot“ dachte sich Rory „auf den ersten Anschein richtig nett und süß und dann entwickelt er sich zu einem Aufreißer“
Sie packte ihre Sachen ein und verlies das Zimmer ein wenig ärgerlich.
So vergingen die ersten paar Stunden, bis die Glocke zur Mittagspause klingelte.
Rory machte sich auf den Weg, um sich mit Amy zu treffen. Sie ging in die Cafeteria und holte sich erst mal ihr Tablett mit Essen. Dann sah sie sich in der Cafeteria um und suchte Amy. Nach wenigen Umschauen, erblickte sie Amy an einem Tisch mitten in der Cafeteria. Auch sie schaute sich um und sah Rory ebenfalls. Sie winkte ihr zu und nun ging Rory an den Tisch und setzte sich hin.
„Hey Amy“
„Hey Rory, na hast du die Stunden gut überlebt“ lächelte Amy.
„Ja ja…war alles gut. Wie gefällst dir denn bis jetzt?“
„Super und dir?“
„Ja find ich auch. Genau so wie ichs mir vorgestellt habe. Meine ersten Zweifel haben sich gott sei dank auch nicht bestätigt.“
Und so unterhielten sich die beiden blendend, bis Rory ein bekanntes Lachen in der Nähe hörte. Sie drehte sich um und erblickte Jess.
„Hey Rory, alles klar mit dir? Du bist so ruhig geworden?“
„Was…achso…ja alles klar“
„Zu wem guckst du denn dauernd?“
„Ach der Typ da drüben mit den kurzen schwarzen Haaren, der schon wieder auf dem Tisch sitzt. So ein arroganter Idiot, sag ich dir“
Jetzt schaute auch Amy zu Jess und fing plötzlich an zu lachen.
„Was ist da dran denn so witzig?“ wollte Rory neugierig wissen „Du musst diesen Kerl mal erleben“
„Das Vergnügen hatte ich schon“ schmunzelte Amy.
„Was? Du kennst ihn?“
„Ähm…ja …so könnte man es ausdrücken, er ist nämlich mein Bruder. Ich heiße Amy Mariano“
Rory konnte ihren Ohren nicht trauen, Amy und Jess sind Geschwister. Sie lief rot an, denn es war ihr fürchterlich peinlich gleich am ersten Tag, den Bruder der Freundin zu beleidigen.
„Also…es tut…tut mir echt Leid. Wenn ich das gewusst hätte…“
„He Rory ist schon gut“ unterbrach sie Amy „Ich weiß wie er ist“
Und dann lachten beide. Rory war sichtlich erleichtert, dass sich die Situation so gelöst hatte.
„Rory ich glaube wir müssen wieder in den Unterricht…wir sehen uns dann morgen wieder, oder?“
„Ja klar…Alles so wie heute“
„Gut ok…Dann bye bis morgen“
Mit diesen Worten trennten sich die Wege der beiden wieder. Rory wollte wieder in den Unterricht, als sie jemand an der Schulter zurückzog. Rory drehte sich verwundert um und da stand er. Es war Jess.
„Hey Rory…ich wollte mich nur mal persönlich bei dir vorstellen“ lächelte er „und wie ich sehe hast du ja auch schon die Bekanntschaft mit meiner Schwester gemacht?!“
„Ja und weiter? Was willst du Jess?“ Rory versuchte, das alles ziemlich kühl zu sagen, doch es fiel ihr ziemlich schwer weil sie direkt in Jess wunderschönen braunen Augen blickte.
„Er sieht umwerfend aus. Hat aber eine schlechte Art an sich“ dachte sie sich.
„Schade eigentlich“ doch Rory hatte nicht beabsichtigt diesen Satz laut zu sagen. Sie war jetzt leicht errötet und guckte verlegen auf den Boden.
„Was ist Schade?“ fragte Jess sichtlich verwirrt, doch auch von ihren blauen Augen sehr angetan.
„Ach nix“ bemerkte Rory schnell und lief ins Zimmer. Sie setzte sich auf einen Platz und versuchte Jess oder irgendjemanden im Raum nicht anzugucken. Bis sie erschrak, denn es hatte sich jemand sehr lautstark neben sie auf den Platz gesetzt.
„So wies aussieht ist hier der einzigste noch freie Platz im Raum“
Rory sah ihren Nachbarn an und es war schon wieder Jess.
Jetzt wurde sie aber leicht wütend und sagte
„Sag mal. Was willst du denn von mir? Warum lässt du mich nicht in Ruhe?“
„Naja ganz einfach…hier ist nun mal der einzigste freie Platz. Oder willst du, dass ich mich auf den Boden setzte?“ lachte Jess.
Rory versuchte seinen Blick zu meiden.
„Ach mach doch was du willst. Ich meine jeder kann machen was er will“
Jetzt kam auch schon der Lehrer rein und Rory was sichtlich erleichtert darüber. „Was macht der Typ nur mit mir?! Ich mag ihn doch überhaupt nicht…aber dieses Lachen und diese Augen. Immer wenn ich ihn ansehe wird mir ganz anders. Und dieses Kribbeln im Bauch“ sie wurde aus den Gedanken gerissen, als der Lehrer anfing zu sprechen.
„Hallo erstmal. Ich heiße Mr. Teansdale und obwohl es ihr erster Tag an dieser Schule ist, fange ich gleich richtig mit dem Unterricht an. Ich möchte gerne, dass zweier Gruppen ein Thema bearbeiten. Das Thema bleibt ihnen überlassen, es muss nur mit der Schule und den Schülern zu tun haben. Also gut, gibt es freiwillige Gruppen oder muss ich die Gruppen bestimmen?!“
Keiner meldete sich, bis plötzlich ein Arm in die Höhe schnellte. Rory drehte ihren Kopf und sah, dass der der sich meldete schon wieder keine geringerer war…als Jess.
„Oh Gott sei dank…dann fällt der schon mal weg und ich muss nicht mit ihm zusammenarbeiten“ dachte sich Rory erleichtert.
Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Jess griff nämlich rüber, nahm ihre Hand und hob sie auch hoch.
„Mr. Teansdale“ begann er „Wir zwei würden gerne ein Thema bearbeiten“
„Was…was ist los? dachte Rory verwirrt „Wieso denn ausgerechnet mit MIR? Das hat mir ja gerade noch gefehlt“
Doch sie spürte wieder dieses angenehme Gefühl. Sie merkte wie angenehm weich seine Hand war. Sie wünschte sich, dass dieses Gefühl nie zu Ende ginge.
Doch dann kam sie wieder zu sich
„Was denk ich denn da?!! Das kann nicht wahr sein…nein ich darf mir so was nicht einreden“
„Also schön, dass freut mich aber das schon ein Paar feststeht. Das wären dann Mr. Mariano und Miss. Gilmore, stimmts?“
„Ja genau“ antwortete Jess mit einem Lächeln.
„Gut, wer macht weiter?“ fragte Mr. Teansdale.
Uns es schnellten immer mehr Finger in die Luft. Jess bemerkte, dass er immer noch Rorys Hand hielt und lies sie sofort los.
„Mensch Jess…was ist nur mit dir los? Es ist nur ein Spiel…nichts weiter“ dachte er sich und doch spürte auch er ein leichtes Gefühl in der Magengrube.
Nach der Stunde drehte sich Rory zu Jess und fragte ihn
„Hey Jess warum ausgerechnet ich?“
„Hm…nur so…find dich halt sympathisch“ lächelte er und ging davon.
So verging der erste Schultag und Rory ging raus auf den Parkplatz. Sie hielt nach ihrer Mutter Ausschau, um ihr alles schnell zu erzählen. Sie war glücklich und zufrieden mit der Entscheidung nach Yale zu gehen. Schließlich entdeckte sie ihre Mutter und rannte mit einem großen Grinsen im Gesicht auf sie zu und umarmte sie.
„Hey Süße. Wie ich sehe, hast du den ersten Schultag wohl unbeschadet überstanden“ witzelte Lorelai.
„Hey mum…ja es war toll“
„Komm lass uns fahren, du kannst mir alles unterwegs erzählen“
Sie stiegen ins Auto und fuhren los.
„Und? Erzähl mal…wie gefällts dir denn bisher? Hast du schon jemanden kennen gelernt?“
Lorelai brannte darauf alles von ihrer Tochter erzählt zu bekommen und musste auch nicht lange warten, weil Rory anfing
„Oh mum ich kann dir sagen…Yale ist einfach super. Die Kurse, die Lehrer…alles ist einfach super. Ich bin so glücklich mit meiner Entscheidung. Ich habe sogar schon eine neue Freundin kennengelernt. Ihr Name ist Amy.“
„Das klingt ja toll Schatz….und wie siehts mit den Jungs dort aus?“ schmunzelte Lorelai.
„MUM“ lächelte Rory „wenn ich ehrlich bin hab ich gar nicht nach den Jungs geguckt. Ich mein es gibt an einer super Uni weit wichtigeres als Jungs. Doch mit einem hab ich schon die Bekanntschaft gemacht. So ein Idiot sag ich dir…ich muss mit ihm sogar ne Gruppenarbeit machen…der ist so arrogant und ein richtiger Frauenheld und…“ Lorelai unterbrach ihre Tochter mit einem Lachen.
„Ha, du stehst auf ihn oder?“
„Was…nein, hast du mir etwa nicht zugehört? Wie kommst du denn überhaupt auf so einen Schwachsinn?!“
„Tja ganz einfach…sieh dich doch mal an…wie du dich über ihn aufregst, einfach nur süß“ grinste sie.
Das brachte Rory zum grübeln
„Ich soll auf ihn stehen? Nein so ein Schwachsinn…er sieht zwar super aus aber ansonsten reizt mich gar nichts…oder doch?!“
„Hey Rory, was wollen wir denn jetzt machen?“ Lorelai riss Rory aus ihren Gedanken.
„Was? achso…ich weis nicht, vielleicht zu Luke gehen und was Essen?“
„Klasse Idee. Da merkt man halt mal wieder das du meine Tochter bist“

Bei Luke angekommen, stiegen sie aus und gingen ins Diner.
„Hey Schatz und hey Rory“ begrüßte Luke die beiden.
Lorelai ging erstmal nach vorne und gab Luke einen zärtlichen Kuss.
„Hm…das hab ich jetzt gebraucht“ lächelte sie.
„Setzt euch doch, ich komme gleich und bring euch was zu Essen und natürlich Kaffee“
„Mensch mum…da hast du dir aber einen spitzen Typ an Land gezogen.“
Die beiden fingen an zu lachen und setzten sich an einen Tisch.
Rory sah durch die Fenster und bewunderte Stars Hollow. Sie war hier ihr schon ihr lebenlang und ist hier aufgewachsen.
„Es ist einfach eine tolle Stadt“
Sie schaute sich die Geschäfte an und dann plötzlich erblickte sie etwas, dass ihr den Atem stocken lies. Da war er. Der Junge, der ihr so sehr das Herz gebrochen hatte. Als sie ihn sah, war es wieder wie ein Stich ins Herz. Nie wieder wollte Rory so verletzt werden wie von diesem Jungen. Wie von Dean Forester. Dean war Rorys erster richtiger und auch einzigster Freund. Sie hatten sich hier im Supermarkt kennen gelernt, indem Dean arbeitet. Sie waren total verliebt ineinander. Sie wollten für immer zusammenbleiben und Rory erlebte auch ihr erstes Mal mit diesem Jungen. Alles schien perfekt zu sein, sogar Lorelai mochte ihn, bis auf einen verhängnisvollen Tag…
-kurze Rückblende-

Rory wollte Dean zu Hause besuchen. Es sollte eine Überraschung sein, denn sie waren genau ein Jahr zusammen. Rory hatte bereits einen Schlüssel zu seinem Haus, also machte sie die Haustür leise auf und schlich sich rein. Sie wollte gerade Dean suchen, als sie ein Geräusch von oben vernahm. Es war ein ziemlich eindeutiges Geräusch. Rory ging leise die Treppe nach oben und merkte, dass die Laute aus Deans Zimmer kamen. Sie hatte Angst vor dem, was sie vielleicht gleich sah aber sie musste Gewissheit haben. Sie ging vorsichtig zu der Tür und öffnete sie einen Spalt und was sie da sah versetzte ihr einen solchen Stoß ins Herzen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Dort war er. Dort war Dean auf seinem Bett. Mit einer anderen. Sie schliefen miteinander und Rory hatte sie auf frischer Tat erwischt. Dean schaute zur Tür und bemerkte Rory. Jetzt sah auch das Mädchen zu ihr und Rory erschrak. Es war nicht nur irgendeine, sondern es war Lindsay. Ja genau, Lindsay die bis zu dem Tag ihre beste Freundin gewesen war. Rory konnte es nicht glauben. Sie wollte es einfach nicht glauben. Sie hoffte einen schlechten Alptraum zu haben und gleich aufzuwachen. Doch es war kein Alptraum, es war die harte Realität. Rory hielt den Scherz nicht mehr aus und sank auf die Knie. Sie war verzweifelt und schluchzte
„Nein…nein das kann nicht sein…das darf nicht wahr sein…du bist doch meine große Liebe…und du…du bist oder nein warst meine beste Freundin…o gott… wie könnt ihr nur…wie könnt ihr mir nur so etwas antun?“
Dean der geschockt von der Situation war versuchte sich zu rechtfertigen
„Rory…es tut mir so schrecklich Leid…ich wollte doch nicht“
Doch Rory wollte all das nicht hören. Sie musste schon genug Schmerz und Leid ertragen und sagte
„Ich will nur eines wissen…wie lange schon?!“
Keiner antwortete ihr und Dean und Lindsay starrten auf den Boden.
„ANTWORTET“ schrie Rory aufgebracht und verzweifelt.
Sie merkte, wie Tränen ihre Backen hinunterrollten. Doch in dem Moment war ihr es egal. Ihr war alles egal. Sie wollte nur die Antwort hören.
„1 Monat“ sagte Lindsay schließlich leise.
Rory konnte es nicht fassen. Es reichte wohl nicht, dass sie die beiden gerade erwischt hatte, nein sie hatten schon einen Monat lang eine Affäre. Rory fing an heftig zu weinen und rannte aus dem Zimmer. Raus aus dem Haus. Sie musste allein sein. Sie rannte zerstreut nach Hause und in ihr Zimmer. Lorelai, die mitbekommen hatte, wie schnell ihre Tochter nach oben gerannt war, wusste dass etwas nicht stimmte und ging hoch. Sie öffnete Rorys Tür und was sie da sah, zerriss ihr fast das Herz. Da lag ihre Tochter auf dem Bett. Zusammengerollt und in einer Lacke voll Tränen. Lorelai ging sofort auf sie zu und legte sich neben sie aufs Bett. Sie hielt Rory fest und sagte
„Mein armer kleiner Liebling…was ist denn nur passiert? Wer hat dir das angetan?“
Rory konnte nur noch stottern, zu groß war der Schmerz gewesen
„Dean…Lindsay…schon 1 Monat…wie…warum…ich habe ihnen vertraut“
Lorelai war verzweifelt. Sie hatte ihre Tochter noch nie so aufgelöst gesehen. Erst wurde sie aus den Worten nicht schlau, doch dann begriff sie was passiert war und fragte schockiert
„Was? Dean und Lindsay betrügen dich seit 1 Monat?“
Rory weinte so stark, dass sie nicht antworten konnte. Sie nickte.
„Oh mein Gott…das glaube ich nicht…ich meine Dean liebt dich doch…ihr seit für einander geschaffen…und Lindsay…oh schatz es tut mir ja so leid! Wenn ich den in die Finder kriege…“
Lorelai wollte aufstehen, doch Rory umklammerte sie fest.
„Nicht mum…geh nicht weg…verlass mich nicht…nicht du auch noch…bitte“ schluchzte Rory
„Ja gut mein Liebling…ich werde dich niemals verlassen und ich werde so lange bei dir bleiben wie du es willst. Es wird alles wieder gut…glaub mir“

-Rückblende zurück-

Der Tag lag jetzt ein halbes Jahr zurück. Dieses halbe Jahr ging Rory durch die Hölle. Sie hatte sich geschworen, dass ein Junge sie nie wieder so verletzten wird. Lorelai, die sich wunderte warum ihre Tochter nicht antwortet sah ebenfalls nach draussen und sah warum ihre Tochter verstummt war.
„Rory? alles ok mit dir?“ fragte sie vorsichtig.
„Ja es geht schon…es tut immer noch weh, die beiden so glücklich zu sehen aber ich verkrafte das jetzt. Ich habe damit abgeschlossen und werde nie wieder wegen den beiden trauern. Das habe ich mir geschworen….Aber ich kann’s trotzdem nicht glauben…Sie werden bald heiraten und bekommen ihr erstes Baby“
„Ja ich weis mein Schatz…es ist schlimm aber du musst nach vorne schauen. Nicht alles und jeder ist so schlimm wie die beiden“
„Danke“
Und dann saßen sie einfach nur da, aßen still ihr Essen und tranken ihren Kaffee. Keiner sagte ein Wort.
„Und genau deshalb werde ich mich auf keinen Typen mehr einlassen. Schon gar nicht auf so einen wie diesen Jess…Ich habe zu große Angst wieder verletzt zu werden. Ich wüsste nicht was ich machen würde, wenn das gleiche noch mal passieren würde.“
„Hey Rory wollen wir nach Hause gehen? Ich bin ziemlich müde…heute war wieder ein sehr stressiger Tag im Hotel“
„Ja klar, wir können gehen…Ich muss auch noch Hausaufgaben machen“
„Was? Es war doch erst der erste Tag und du musst schon Hausaufgaben machen…wow das ist hart“
„Tja so ist das nun mal…kaum angefangen schon muss ich Hausaufgaben machen“ lächelte sie.
Die beiden verabschiedeten sich von Luke und fuhren nach Hause. Dort angekommen ging Rory gleich in ihr Zimmer und fing an ihre Aufgaben für die Uni zu machen. Und dann fiel es ihr wieder ein
„Oje…ich muss ja ein Thema mit Jess bearbeiten. Am besten ich frage ihn, wann wir das machen…auf jeden Fall so schnell wie möglich. Aber über was sollen wir nur schreiben?“
Sie dachte lange nach und dann kam ihr eine Idee
„Ich habs…es muss mit der Schule und den Schülern zu tun haben. Wir nehmen das Thema Schuluniformen, ob es sinnvoll ist die einzusetzen oder ob man die lieber abschaffen sollte. Ja das ist gut, den Vorschlag werde ich auch gleich morgen vorbringen“
Sie war so in die Gedanken und Arbeiten vertieft, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie spät es geworden war und wie müde sie war. Sie packte ihre Sachen für den nächsten Tag, stellte ihre beiden Wecker und legte sich ins Bett.
Ganz anderes als letzte Nacht, konnte sie diesmal ruhig schlafen, weil die Aufregung vom Vortag wie weggeblasen war.
Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und es schien ein warmer Tag zu werden. Rory stand auf und ging erst mal unter die Dusche. Sie zog sich an, nahm ihre Sachen und ging nach unten. Die Küche war noch leer und Rory wunderte sich darüber. Keine Lorelai und kein Luke. Hatten sie verschlafen oder waren sie bei Luke?
Rory machte erst mal Kaffee und ging dann wieder nach oben, um nach ihrer Mutter zu gucken. Sie klopfte an ihrer Tür, doch niemand antwortete. Also öffnete sie die Tür und was sie da sah, lies sie so rot anlaufen, als würde sie einer Tomate die Konkurrenz machen. Sie hatte ihre Mutter und Luke gefunden. Sie standen beide nackt im Zimmer und kamen scheinbar beide aus der Dusche. Sie schauten zu Rory und als sie merkten, dass sie nackt waren, nahmen sie das nächst beste um sich zu bedecken. Rory guckte verlegen weg und machte die Tür wieder zu.
„Man wie peinlich…das hat ja noch passieren müssen“ dachte sich Rory.
Lorelai und Luke zogen sich schnell an und gingen runter. Alle drei machten, als wenn nichts geschehen war. Sie saßen still am Tisch und aßen ihr Frühstück.
Das war sichtlich für alle eine peinliche und unangenehme Situation.
„Man ich halte diese Stille nicht mehr aus“ sagte Lorelai.
„Puh danke Schatz, dass du endlich was sagst“
„Keine Ursache Liebling“ lächelte sie.
„Ich liebe dieses Lachen“ schmunzelte er.
„Und ich liebe dich“
„Ich dich auch“
„Hallo? Habt ihr vielleicht bei euerm geflirte auch mal bemerkt, dass ich auch noch anwesend bin?“
„Oh entschuldige Liebling, dich hatten wir glatt übersehen“ lachte Lorelai.
Dann wurde es auch schon wieder Zeit für die drei aufzubrechen.

In Yale angekommen, ging Rory rein und hielt Ausschau nach Jess, um mit ihm zu reden. Sie ging durch den Flur zu ihrem Schließfach und endlich sah sie ihn. Er lehnte an den Schließfächern und unterhielt sich mit einem Freund. Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging auf ihn zu.
„Hey Jess…Ich müsste mal mit dir reden“
Jess der erst ganz verwundert da stand fing an zu lächeln
„Klar Süße“
„Süße? Was bildet der sich denn eigentlich ein?!“ regte sie sich auf.
„Gut Justin, dann bis heut Abend“
„Jo ok…du kannst ja deine Süße mitnehmen“ lachte Justin und ging davon.
„So du wolltest mit mir reden? Ich bin ganz Ohr…“
„Ja…also…wegen dieser Gruppenarbeitssache. Ich wollte nur fragen, wann wir uns treffen wollen, um das Thema zu bearbeiten. Ich hab mir auch schon ein Thema überlegt…“
„Gut…ich würde sagen wir treffen uns heute gleich nach der Schule, was hältst du davon?“ antwortete Jess in einem lässigen Ton.
„Ähm gleich nach der Schule? Ja gut, dass können wir machen. Und bei wem?“
„Bei mir…du gehst einfach nach der Schule mit mir nach Hause“, bei dem Gedanken musste er lächeln. Rory versuchte ihn nicht allzu sehr anzuschauen, damit ihr nicht schon wieder so was peinliches wie am Vortag passiert.
„Ja so machen wirs und...,“ sie wurde unterbrochen.
„Hey Rory, hast du vielleicht auch Lust heute Abend mitzugehen? Wir gehen bowlen und was essen, also nicht großes“
„Also ich…“
„Achso Amy geht natürlich auch mit und ein paar Freunde von mir“ warf er schnell ein, als er sie ansah und bemerkte wie verunsichert sie war.
„Hm…was solls…ich kann doch mitgehen, wird ja wohl nichts schaden, dachte sie sich und nickte
„Ja ich komm mit“
„Schön, dann bis nachher“ zwinkerte er ihr zu und verschwand auch wieder.
„WAS? Was hab ich da grad getan? Ich geh mit ihm weg? Ausgerechnet mit dem Aufreißer?“ dachte sie geschockt
„Naja…ich mein es ist ja kein Date…und auf diese Weise, kann ich auch Amy näher kennen lernen“ versuchte sie sich einzureden, aber sie wusste genau warum sie ihm zu gesagt hatte. Sie war einfach zu angetan von ihm. Sein Aussehen, sein Geruch, den sie in sich gesogen hatte und selbst seine rebellische Art fand sie nicht mehr schlimm. Nein…sogar sehr anziehend. Es war genau die Kehrseite zu ihr und sie wünschte sich schon lang einen Weg, aus ihrem ach so braven Leben auszubrechen. Vielleicht war das und vielleicht war gerade er, die Chance dazu. Rory merkte, wie sie die ganze Zeit lächeln musste, wenn sie darüber nachdachte.
Es waren bereits mehrere Stunden vergangen und Rory hatte Pause. Sie suchte sich einen ruhigen Ort auf dem Campus und wollte gerade Lorelai anrufen, um ihr zu sagen, dass sie nach der Schule nicht nach Hause kommt, als jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich verwundert um und sah Amy auf sie zukommen.
„Hey Rory...ich hab dich schon gesucht, was machst du denn hier?“
„Oh hi Amy…ich wollte gerade meine Mum anrufen weil ich nach der Schule zu euch komme. Ich muss mit deinem Bruder ein Thema bearbeiten und…“ sie zögerte „und ich geh heute Abend mit euch bowlen…ist dir das recht?“ fragte sie verunsichert.
„Ja klar! Da dich mein Bruder scheinbar ja schon gefragt hat“, als Amy das sagte musste sie lächeln „geht ja alles klar. Ich hab dich gesucht und wollte dich nämlich dasselbe fragen“
„Oh…“
„Ja auf jeden Fall wollte ich dich auch noch fragen, wie du es fänden würdest, heute bei mir zu schlafen. Ich weiß ja auch nicht wie spät das heute werden wird…“
„Echt? Ja klar. Ich würde gern bei dir schlafen…Bloß das Problem ist, ich habe gar keine Sachen dabei…“
„Ach das ist doch kein Problem Rory. Ich kann dir alles leihen“
„Na wenn das so ist, wäre das ja ausgemacht, oder?“
„Japp“
„Gut dann muss ich nur mal meine Mum anrufen, um ihr das alles zu erzählen“
„Ok…wir sehen uns dann. Ich fahr leider nach der Schule nicht mit euch heim, weil ich noch was erledigen muss“
„Achso. Ja dann bis heut Abend oder so“
„Bye Rory“
„Tschüss“
Und schon war Amy wieder verschwunden. Rory wählte Lorelais Nummer und wartete
„Ja hallo?“
„Mum ich bins Rory“
„Oh Gott warum rufst du an? Ist was passiert?“ Rory merkte wie Lorelais Stimme zittrig klang.
„Nein nein es ist nichts“
„Puh…zum Glück“
„Na auf jeden Fall wollte ich dir nur sagen, dass ich nach der Schule nicht nach Hause komme, weil ich mit Jess eine Arbeit für die Schule machen muss…“
„Ach Jess also“ Rory merkte wie sich Lorelais stimme plötzlich viel heiterer anhörte „ist das nicht dieser arroganter Frauenheld?“
„Ja genau der“
„Na dann viel Spaß mein Schatz“ witzelte Lorelai.
„Mum! Wir arbeiten nur…ach ja und heut Abend gehe ich mit ihm, ein paar Freunden und meiner neuen Freundin Amy bowlen. Ich schlafe dann auch gleich bei Amy“
„So ist das also. Aber sag mir eins…schläfst du bei Amy oder bei Jess?“
„Mum! Jetzt reichts aber…ich wollte dir das nur sagen und das du weißt, dass ich erst morgen nach Hause komm“
„Ok. Geht klar Liebling. Wir sehen uns dann morgen und mach mir ja nichts unanständiges“ lachte sie.
„Jetzt reichts mir aber mum…bye“ sagte Rory leicht erhitzt und legte auf.
„Meine Mutter und ihre Witze…einfach schrecklich“ dachte Rory und ging wieder ins Gebäude. Der restliche Tag verging wie im Flug und gerade hatte es zum letzten Mal für heute geklingelt. Rory packte ein, als Jess neben ihr stand.
„Und? Können wir?“
„Ja klar ich bin fertig“
Dann verließen die beide das Zimmer und liefen richtung Parkplatz. Rory folgte Jess zu seinem Auto. Es war ein neuer, schwarzer Jeep.
„Wow der hat Geld gekostet“ dachte sich Rory und bewunderte das Auto. Jess bemerkte das und sagte
„Schön nicht?! Der ist ein Geschenk von meinem Vater. Den hab ich zum Geburtstag bekommen“
„Einfach so zum Geburtstag ein Auto??“ fragte Rory unglaubwürdig. Sie und Lorelai hatten nicht soo viel Geld, um einfach Autos zu verschenken.
„Ja er ist ein Manager und oft unterwegs. Wenn er wieder kommt, versucht er die Zeit, die er bei seinen Kindern versäumt mit Geschenken gut zu machen“
Rory bemerkte einen kleinen Hauch von Schmerz in Jess Stimme, als er das sagte.
„Naja mir solls recht sein, wenns nicht so wäre hätte ich nicht so ein schönes Auto“ er lächelte, doch Rory erkannte, dass es ein gezwungenes Lächeln war aber sie sagte nichts. Die beiden stiegen ein und fuhren los.
„Wo wohnst du eigentlich?“ fragte sie Jess.
„In Stars Hollow“. Rory bemerkte, dass sie mit dem was sie gerade gesagt hatte Jess irgendwie verletzt hatte, aber sie wusste nicht wieso.
„Aha…Stars Hollow also. Du musst wissen ich mag die Stadt nicht besonders“ Rory hingegen hatte das Gefühl, dass er log. Irgendwas verheimlichte er ihr. Aber um ihm es angenehmer zu machen, lenkte sie schnell ab
„Und wo wohnst du?“
„In Hartford. Kennst du Hartford?“ fragte er neugierig.
„Oh ja…und wie ich es kenne“ dachte sich Rory und sagte
„Ja ich kenne Hartford. Meine Großeltern wohnen dort. Wenn ihr dort wohnt, müsst ihr wirklich Geld haben“
„Ja…kann mich nicht beklagen“
Lorelais Eltern wohnten in Hartford. Sie und ihre Eltern hatten noch nie einen guten Draht zueinander, das vielleicht daran lag, dass Lorelai mit 16 schwanger wurde und somit ihre ganzen Pläne und Träume, die sie für sie hatten, auf einmal zu nichte machte. Rory und Lorelai mussten bis vor kurzen immer freitags bei ihnen Essen, weil Emily und Richard Lorelai Geld für Rory geliehen hatten. Doch vor kurzem konnte sie es zurückzahlen und somit mussten sie auch nicht länger freitags mit ihnen Essen. Seitdem ist der Kontakt noch viel schlechter geworden, obwohl Rory genau wusste, dass es beiden Seiten wehtat, wie das Verhältnis zwischen ihnen war. Doch keiner gab es zu und gerade die sture Lorelai nicht. Ja das war Hartford…ein Reichenviertel. Man kann sich nur leisten dort zu wohnen, wenn man richtig Geld hat.
Jess, der gemerkt hatte, dass Rory so still geworden war, sah in ihre Augen und bemerkte Trauer, die sich in ihren blauen Augen widerspiegelte.
„Hey Rory ist alles klar mit dir“ fragte er besorgt.
Rory, die aus den Gedanken gerissen wurde antwortete
„Ja alles klar…Ich war nur kurz in Gedanken versunken“ Sie sah zu Jess, der sofort weg sah.
„Was?!...hab ich das gerade richtig gesehen? Er hat mich nicht so kühl angeguckt, wie er es immer macht, sondern wärmer…ja fast fürsorglich. Kann das sein, dass ich ihn falsch eingeschätzt habe und er doch nicht so ein harter Kerl ist und hinter all dem doch ein weicher Kern steckt?“ Rory lächelte und guckte auch wieder auf die Straße.
„Mensch Jess was ist verdammt noch mal mit dir los? Ich habe mir doch eben ernsthaft Sorgen gemacht…das kann nicht wahr sein. Ich muss mich zusammenreißen und an die Wette denken oder soll ich als Weichei abgestempelt werden?! Nein…bestimmt nicht. Aber ich muss mich beherrschen. Immer wenn ich in ihrer Nähe bin, fühle ich mich so befreit. Ihr Lächeln, einfach ihr ganzes Wesen bezaubern mich. Ich kenne sie doch noch gar nicht so lange...was macht sie nur mit mir?! Jedes mal wenn sie mich anschaut…dieses Gefühl…einfach nur der Wahnsinn. Wenn das so weiter geht dann…nein so weit lasse ich es nicht kommen!“, dachte sich Jess.
Sie fuhren weiter, bis sie endlich in Hartford ankamen. Sie fuhren noch ein Stück, als Jess bremste und in eine Einfahrt einbog.
„Wie sind da…unser bescheidenes Zuhause“ lächelte er.
Rory sah sich das Haus an und dachte
„WOW! Das ist ja kein Haus mehr, sondern vielmehr eine Villa. Das übertrifft sogar noch Grandpas Haus“
Das Haus war wirklich riesig. Vorne dran war ein kleiner Garten. Es war gräulich angestrichen und in der Mitte ragte die große, weiße Eingangstür.
„Hey Rory kommst du heute auch noch mal oder willst du hier draussen lieber Wurzeln schlagen?“ witzelte er.
Rory, die in ihrem Staunen gar nicht mitbekommen hat, dass Jess ausgestiegen war und bereits an der Haustür stand rief zurück
„Hm…muss ich mir noch überlegen. Es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, in Dem Viertel vor Dem Bunker Wurzeln zu schlagen“
Jess bemerkte, dass er Lachen musste
„Was?! Sie bringt mich zum lachen…das kann nicht sein. Das hat bisher noch kein Mädchen vor ihr geschafft…“ dachte er und griff sich verwirrt in seine Haare.
„Ist der süß wenn er das macht“ dachte sich nun Rory und stieg aus, um endlich das Haus von innen zu sehen.
Jess öffnete die Haustür und beide betritten das Haus.
„Wow hier drinnen ist es ja noch schöner, als von außen“ staunte Rory.
„Ja ist schon schön hier drinnen, vor allem hat man Platz“
„Platz?? Das alles ist riesig…man bräuchte hier ja einen Plan um sich nicht zu verlaufen“
„Na wenn das so ist, werde ich dir eine kleine persönliche Führung geben…gratis versteht sich“ lachte er und auch Rory musste darüber lachen.
Er führte sie im ganzen Haus herum und erklärte ihr alles. Als sie im ersten Stock angekommen waren sagte er
„Also…das links von dir ist das Zimmer von Amy, in der Mitte ist das Badezimmer, das wir uns im Moment noch teilen müssen, da meins noch im Ausbau ist und rechts von dir ist mein Zimmer. Komm wir gehen rein…wir müssen schließlich anfangen zu arbeiten“
Er öffnete die Tür und die beiden traten ein. Das Zimmer was riesig, was bei so einem Haus aber auch nicht anderes zu erwarten war. Rory stellte fest, dass er einen guten Geschmack hatte, denn er hatte sein Zimmer schön und stilvoll eingerichtet. In der Mitte stand ein Tisch, an den sie sich setzten.
„So da wären wir…du sagtest du hast bereits ein Thema ausgesucht“ fragte Jess.
„Was…oh ja…und zwar Schuluniformen…ob sie sinnvoll oder unsinnig sind, was hälst du davon?“
„Hm…wenn ich ehrlich sein soll…das Thema ist genial…wie stehst du zu dem Thema?“
„Tja…das ist ne gute Frage, aber ich glaube ich fänds besser, wenn keine Uniformenpflicht bestehen würde und du?“
„Ja ich auch…ich hätte viel lieber coolere Sachen an“ lachte er.
Und dann fingen sie an zu arbeiten. Sie verstanden sich gut und arbeiteten als Team auch super zusammen. Nach 4 Stunden hatten sie es geschafft.
„Mensch bin ich fertig…aber zum Glück haben wir alles heute geschafft“ sagte Rory glücklich.
„Ja stimmt…ich hätte nicht gedacht, dass wir das heute alles schaffen würden“
„Hey Jess, wo ist eigentlich deine Schwester?“
„Hm…die ist glaub mit meiner mum shoppen…das kann noch dauern bis die wieder kommen“ grinste er.
„Ich bräuchte jetzt was entspannendes“ sagte Rory und lehnte sich zurück.
„Rory, bist du spontan?“
„Ich weiß zwar nicht warum du das wissen willst aber ja ich bin spontan“
„Gut dann komm mit ich hab da so ne Idee“ sagte Jess stand auf und ging richtung Tür.
„Wo willst du denn hin?“
„Lass dich einfach überraschen und komm mit“
„Na gut“ sagte Rory unsicher.
Die beiden gingen runter und raus in den Garten. Den Garten hatte Jess ihr vorhin nicht gezeigt. Er war wunderschön und mit vielen Blumen verschönert aber was das schönste war, war der Pool der mitten im Garten ragte.
„Hier ist es echt schön aber was wollen wir hier draussen?“
„Wir gehen schwimmen“
„WAS? Du willst schwimmen gehen?“
„Ja…und ich dachte du wärst spontan“ sagte Jess.
„Bin ich ja auch aber ich hab gar nichts zum Anziehen und...“
Jess unterbrach sie
„Nichts und…machs einfach“ und dann begann er sich auszuziehen. Er zog alles aus, bis er nur noch in Boxershorts da stand. Rory konnte es nicht fassen. Sie mustere ihn und betrachtete seinen schönen Waschbrettbauch.
„Wow ausgezogen sieht er ja noch viel besser aus…“ dachte sie sich und grinste.
„Was ist? Noch nie nen Jungen in Boxershorts gesehen?“ lachte Jess und sprang in den Pool. Rory überlegte kurz und tat es einfach, ohne zu wissen warum sie es tat. Sie fing auch an sich auszuziehen und stand auch nur noch in BH und Slip da. Jess, der gerade an den Rand geschwommen kam, erblickte Rory und ihm stockte der Atem. Wie wunderschön sie doch war.
„Was ist? Noch nie ein Mädchen in Unterwäsche gesehen?“ sagte sie und sprang ebenfalls in den Pool. Der Pool war angenehm warm und das Wasser war genau die Entspannung, die Rory jetzt bebraucht hatte. Die beiden schwammen einige Runden, bis sie sich in der Mitte des Pool trafen. Sie guckten sich beide tief in die Augen. Sie taten genau das, das sie die ganze Zeit versucht hatten zu verhindern. Doch dann packte Rory Jess und drückte ihn unter Wasser. Darauf war Jess nicht gefasst und deshalb gelang es ihr auch. Er packte wiederum ihre Füße und zog sie ebenfalls unter Wasser. Die beide tauchten wieder auf und fingen an zu lachen.
„Dann hätten wir wohl Gleichstand“ grinste Jess.
„Ja…so könnte man es sagen“
Und dann war dieses Gefühl wieder da. Sie starrten sich wieder beide in die Augen. Sie waren so fasziniert voneinander, dass sie einfach nur dastanden und sich anguckten. Alles außenrum schien vergessen. Sie waren in ihrer eigenen Welt versunken. Es war so still geworden, nur das rauschen des Wassers war noch zu hören. Ihre Körper wurden förmlich von Blitzen durchströmt und Jess ging einen Schritt auf Rory zu. Sie waren sich nun so nah, dass sie den Atem auf ihrer nassen Haut spüren konnten. Ihre Gesichter näherten sich und….
„Hey Jess…wo bist du? Ich und Mum sind vom einkaufen zurück“
Als sie das rufen hörten schnellten sie blitzartig auseinander. Amy kam aus der Glastür und erblickte die beiden
„Ah ja…so sieht bei euch also lernen aus“ lachte sie
„Ach sei doch ruhig“ fuhr Jess sie an
„Oh…wie bist du denn drauf. Ich hab euch wohl bei etwas gestört“
Jess ging zum Rand, stieg die Treppe aus dem Pool, nahm seine Sachen und verschwand nach drinnen. Rory sah sich verlegen um, bis Amy sagte
„Und was ist mir dir? Komm raus…wir gehen dir ein Hanstuch holen“
Das lies sich Rory nicht zweimal sagen und stieg ebenfalls aus dem Pool. Nachdem sie ihre Sachen eingesammelt hatte, folgte sie Amy nach oben in ihr Zimmer.
„Hier…trockne dich erst mal ab“
Amy warf Rory ein Handtuch zu.
„Danke“ sagte Rory leise.
Amy sah, dass Rory die ganze Situation sichtlich peinlich gewesen war und lenkte deshalb ab.
„Also…habt ihr euer Thema fertig bekommen?“ fragte sie unschuldig.
„Ja zum Glück. Hat auch lange genug gedauert.“
„Du Rory kann ich dich mal was fragen?“
„Klar…schieß los?“
„Also ich weis nicht wie ich das sagen soll…aber…aber stehst du auf meinen Bruder?“
Auf die Frage war Rory nicht gefasst und lief rot an. Sie stotterte
„Was…ich…nein…ich doch nicht…wie…wie kommst du darauf?“
„Ach nur so…wollte es nur wissen“ lächelte Amy.
„Soll ich dir mal zeigen, was ich heut alles gekauft habe?“ fragte Amy
„Oh ja klar“
Amy zog die Tüten von ihrem Bett näher an sich ran und packte aus. Die ganzen Sachen waren wunderschön. Doch ein Oberteil hatte es ihr besonders angetan. Es war ein ärmelloses Shirt, in einem sanften Blauton, das ihre Augenfarbe unterstrich. Es war eng geschnitten und hatte einen tieferen Ausschnitt.
„Wow das sieht ja toll aus“ sagte Rory und hob das Shirt hoch.
Amy musterte Rory
„Was ist? Warum guckst du mich so an?“
„Hm…wenns dir so gefällt, dann zieh es doch heute Abend an“
„Was…nein ich kann doch nicht…“
„Natürlich kannst du und außerdem was willst du denn sonst anziehen? Willst du etwa in deiner Uniform gehen?“
Beide fingen an zu lachen
„Nein natürlich nicht“
„Na siehst du…gut dann ziehst du das an und da wir scheinbar die gleiche Größe haben, dürfte das doch gar kein Problem sein“
„Danke Amy“
„Na immer wieder gerne“ lächelte sie.
„Hey Amy kann ich dich mal was fragen?“
„Ja klar“
„Also es geht um Jess“
„Ha wusste ichs doch“ schmunzelte sie
„Nein so ist das nicht…also, als wir von der Schule losgefahren sind unterhielten wir uns über sein Auto und…über euern Vater. Obwohl Jess immer auf die Bad-Boy Tour zieht, hab ich geglaubt für einen kurzen Moment Schmerz in seinen Augen zu sehen…“
„Achso…ja obwohl er immer so auf hart macht, nimmt ihn das ganz schön mit, dass unser Vater nur selten zu Hause ist. Früher war das anders. Jimmy, unser Vater, war öfters daheim. Jess und er hatten ein sehr inniges Verhältnis…so ein Vater-Sohn Ding halt. Ich habe eher zu meiner Mutter den Draht, doch er war und ist immer noch so auf Jimmy bezogen. Seit er so viel arbeitet und kaum noch zu Hause ist, hat sich Jess ganz schön zurückgezogen. Er vermisst ihn wahnsinnig, gibt es aber nicht zu. Er muss doch den harten und nicht-verletzbaren Jess spielen“
„Oh…das ist ja traurig. Das habe ich natürlich nicht gewusst. Aber ich weis wie er sich fühlt, denn mein Vater lebt seiner Geburt nicht mehr mit meiner Mum zusammen und ich weis, wie es ist seinen Vater zu vermissen“
„Oh Rory, das tut mir Leid“
„Ach macht nichts…meine Mutter hat einen neuen Freund und ist glücklich. Das ist mir das wichtigste, dass sie glücklich ist. Sie ist nicht nur meine Mutter, sondern auch meine beste Freundin“
„Das ist ja toll…ich hab zu meiner Mutter auch ein starkes Verhältnis, doch Jess verhält sich ihr gegenüber ziemlich kühl und das nimmt sie ziemlich mit“
„Ja klar das kann ich gut verstehen“
„Er hat vielleicht auch Angst, dass wenn er zu deiner Mutter auch so eine starke Bindung eingeht, wieder so im Stich gelassen zu werden. Deshalb versucht er sie auf Abstand zu halten, obwohl ich ja glaube, dass er trotzdem an eurer Mutter hängt“
„Hm…ja das denke ich auch…aber komm lass uns doch das Thema wechseln. Mir wird das ganze zu sentimental“ grinste Amy
„Klar gerne“
Und so unterhielten sie sich über alle möglichen Dinge…auch über Jungs.
„Und Amy…sag schon gibt’s da jemanden besonderen in deinem Leben?“ fragte Roy sehr interessiert.
„Also…“ druckste Amy rum
„Na komm du kannst es mir ruhig sagen“
„Ok…ja da gibt’s jemanden. Er heißt John und ist ein Freund von Jess. Er kommt nachher auch“
„Na das ist doch großartig“
„Ja schon…“lächelte sie verlegen.
„Und? Hast du es ihm schon gesagt?“
„Ja und ich weis auch, dass er was von mir will“
„Na das ist doch wunderbar“
„Finde ich auch“ grinste sie.
„Ja und was ist mir dir Rory?“
„Was? Was soll mit mir sein?“
„Du weißt ganz genau, wie ich das meine…also du magst meinen Bruder, oder? Sei ehrlich, ich wars auch“
„Ok…also…ja schon irgendwie“
„HA ich habs doch genau gewusst. Ihr könnt mir nichts vormachen. Mir entgeht nichts“
„Ich weiß auch nicht aber wenn er in meiner Nähe ist fühle ich mich einfach nur fantastisch…aber ich denke nicht, dass er auch so denkt“
„Oh doch ganz sicher…wenn ich einen kenne ist es mein Bruder. Es reicht ja schon, wie er dich als anschaut oder das er sich vorhin so aufgeregt hat“
„Meinst du?! Naja ich meiner es ist ja nicht so, dass ich ihn liebe oder so. Er hat es mir einfach angetan“
„Ja ja…wie war das noch…lass mich überlegen…so ein Idiot?!“ lachte Amy.
Da klopfte es an die Tür.
„Ja herein“ sagte Amy leicht genervt.
Jess steckte seinen Kopf durch die Tür
„Hey ihr zwei…ich wollte euch nur sagen, dass wir in einer Stunde fahren“
„Ja ok“
Dann machte er die Tür wieder zu und verschwand.
„Dann würde ich sagen wir machen uns mal fertig oder?“ fragte Amy.
„Ja das wäre vielleicht nicht schlecht“
„Gut ok…ich geh noch mal kurz runter. Geh doch an meinen Schrank und hol dir eine Hose raus“
„Ja mach ich…“
Rory stand auf und realisierte, dass sie nur ihre Unterwäsche an hatte. Sie ging zum Schrank und guckte die Hosen durch. Sie zog eine Jeans raus und legte sie zu dem Shirt aufs Bett.
„Hm…am besten ich würde noch duschen gehen“
Sie ging ins Badezimmer und guckte sich gar nicht groß um. Sie zog ein frisches Handtuch aus dem Regal und hatte schon ihren Bh Verschluss geöffnet, als sie plötzlich ein Räuspern hörte. Sie erschrak fürchterlich und schaute hoch. Da stand Jess, der scheinbar grade geduscht hatte, weil er nur mit einem knappen Handtuch um die Hüften gewickelt vor der Dusche stand. Er lächelte verlegen und starrte Rory an
„Oh mein gott…du bist es…tut mir leid…hab gedacht hier drin wäre niemand und oh gott ist das peinlich“ sagte Rory verlegen und wurde rot.
„Ach was. Du konntest doch auch nicht wissen, dass ich grad geduscht habe und außerdem ist doch auch nichts weiter passiert, oder?“ lächelte er.
„Ja stimmt…“
„Na dann geh ich mich mal anziehen und du kannst duschen gehen“
„Gut danke“
Jess ging durch die zweite Tür in sein Zimmer.
„Man das konnte auch wieder nur mir passieren“
Dann ging sie doch endlich duschen. Sie zog sich an, frisierte sich, schminkte sich und ging wieder zu Amy, die bereits fertig war.
„Wow du siehst toll aus“
„Danke du aber auch“
„Komm lass uns runter gehen…Jess wartet sicher schon“
Sie gingen runter und unten an der Haustür stand Jess wirklich schon. Er sah einfach zum anbeißen aus.
„Ich habe ihn noch nie in einer anderen Kleidung außer der Uniform gesehen und muss feststellen, er sieht einfach nur…geil aus“ dachte sie und lächelte ihm zu. Der war genauso gefesselt, als er Rory sah
„Du…Ich meinte ihr seht gut aus“ sagte er.
„Ja ja schon klar“ sagte Amy und ging zum Auto. Rory folgte ihr und schließlich stieg auch Jess ein.
„Ach ja wir treffen uns mit den anderen dort“ bemerkte Jess nebenbei, während er versuchte einen Musiksender reinzukriegen.
„Wer kommt eigentlich alles?“ fragte Amy.
„Wir drei, Justin, John, Becky und…Melissa“
Rory wusste zwar nicht warum er so lange gebraucht hatte, aber sie konnte sich es schon denken. So fuhren sie weiter. Es waren keine Laute zu hören, nur der Radio summte vor sich hin.
Nach einer halben Stunde waren sie an der Bowlingbahn angekommen. Sie stiegen aus und gingen rein. Drinnen warteten die anderen schon. Den einzigen, den Rory wieder erkannt hatte war Justin. Der andere musste wohl John sein. Ein großer, schmaler und blonder Junge. Er sah gut aus aber zum Glück nicht Rorys Geschmack. Rory fand eher dunkle Typen anziehend. Typen wie Jess. Sie kamen an den Tisch und Jess machte Rory mit allen bekannt. Jeder begrüßte sie freudig außer diese Melissa. Wenn Blicke töten könnten, wäre Rory garantiert nicht mehr unter den Lebenden. Sie war sehr hübsch und blond. Ein Mädchen, auf das normal jeder Junge stehen würde. Sie setzten sich zu den anderen. Rory saß neben Becky und Amy. Jess neben Justin uns Melissa. Jess saß direkt gegenüber von ihr. Melissa musterte Rory, bis sie sich Jess zuwandte.
„Oh mein Gott…die macht ihn total an und Jess? Der steigt auch noch darauf ein…“ dachte sich Rory ärgerlich, als sie die beiden beobachtete. Amy bekam das auch mit und flüsterte Rory zu
„Hey ich müsste mal auf die Toilette…kommst du mit?“ Sie zwinkerte Rory zu und sie verstand was sie wollte.
„Ja gehen wir“
„Wir kommen gleich wieder“ sagte Amy in die Runde.
„Wo geht ihr hin?“ fragt Jess.
„Tja Frauen müssen eben auch mal aufs Klo“
„Und das mindestens immer zu zweit“ lachte John und Justin.
Im Klo angekommen, drehte sich Amy zu Rory
„Hey…ich hab gesehen wie du die beiden angesehen hast“
„Was nein…gar nicht“
„Rory!“
„Ja ok…ich finds einfach nur widerlich, wenn ich sehe, wie die sich an den ranmacht und Jess auch noch drauf eingeht“
„Nö“
„Was nö…bist du etwa blind oder was?!“ fragte Rory mit leicht erhitzter Stimme.
„Das geht dir ja ganz schön nah“ schmunzelte Amy „aber du solltest eins wissen…Jess will nichts von Melissa“
„Und woher willst du das denn wissen?“
„Tja ganz einfach ich hab ihn gefragt und er hat gesagt nein“
„Und das glaubst du etwa?“
„JA…er hat mich noch nie angelogen und er würde es auch nicht tun. Melissa läuft ihm schon über einem Jahr nach und bisher war gar nichts und es wird auch nichts werden…er flirtet halt zurück, aber mehr ist da nicht…das kannst du mir echt glauben“
Rory fiel ein Stein vom Herzen.
„Gut ich glaube dir. Lass uns zurückgehen“
Sie gingen wieder zurück an den Tisch
„Sag mal was habt ihr denn da gemacht? Seid ihr ins Klo gefallen oder warum habt ihr so lange gebraucht?“ witzelte John
„Tja, Frauen brauchen halt länger wie ihr Männer…aber hör lieber auf so einen Schwachsinn zu reden und besorg uns mal was Anständiges zu trinken. John kam mit einem großen Tablett wieder.
„So für alle…bedient euch“
Alle nahmen ein Glas und tranken. Der erste Schluck brannte stark in Rorys Hals.
„Wodka-Cola“ flüsterte Amy.
„Oh…“ flüsterte sie zurück und lächelte.
Jeder trank außer John.
„John trinkt nie was“ sagte Amy zu Rory.
So verlief der Abend weiter und mit jeder Stunde wurde die Stimmung lustiger und lockerer. Der Alkohol floss in Strömen und das machte sich bemerkbar. Bei allen. Selbst die Anmachen von Melissa steckte Rory mit einem Lachen weg. Es wurde immer später und später, bis John schließlich sagte.
„Es ist schon sehr spät…ich würde sagen wir gehen. Ich fahre Amy, Rory und Jess nach Hause, weil ich kaum glaube, dass Jess so fahren darf. Und Justin, du passt auf die Mädels auf und bringst sie gut nach Hause. Ihr habts ja nicht weit“
Alle gingen raus und verabschiedeten sich. Rory sah, dass sich Melissa nicht von Jess trennen wollte und ging einfach hin, packte seinen Arm und sagte
„Los Jess wir gehen…tschüss Melissa bis bald“
Melissa funkelte sie nur böse an, lies aber dann doch los und ging mit Justin und Becky mit.
Jess und Rory setzten sich nach hinten. Amy und John saßen vorne. Erst jetzt bemerkten alle, wie müde sie doch waren und es dauerte nicht lang, bis Amy einschlief. Auch Rory kämpfte mit sich, doch dann gewann doch die Müdigkeit die Oberhand und sie schloss die Augen. Ihr Kopf rutschte zur Seite, bis er stoppte und an Jess Schulter anlehnte. Jess schaute sie verwundert an und sah, dass sie eingeschlafen war. Er bewunderte noch eine Weile ihr schönes, schlafendes Gesicht und genoss noch ihren süßen Geruch, bis er schließlich auch einschlief…
„Schau dir die beiden an…sehen die nicht süß zusammen aus?“ flüsterte Amy zu John, als sie die Türen öffneten.
„Ja stimmt…“
Rory hatte ihren Kopf auf der Schulter von Jess und Jess hatte seinen Kopf an ihren angelehnt.
„Hey ihr beiden…aufwachen…wir sind da“
Jess und Rory öffneten die Augen. Sie waren noch ganz benommen aber sie .merkten wie sie geschlafen und gerade da saßen. Sie schnellten hoch und stiegen verlegen aus.
„Ein echt süßes Bild eben“ lächelte Amy
Sie gingen leise ins Haus und hoch in den ersten Stock.
„Also gute Nacht ihr beiden“
„Gute Nacht“
Amy und Rory verschwanden ins linke und Jess und John ins rechte Zimmer. Sie waren alle so müde, dass sie sich gerade was anderes anzogen, dann ins Bett schlüpften und einschliefen.
Rory war am nächsten morgen schon sehr früh aufgewacht und stand in Trance auf. Sie dachte gar nicht mehr daran, dass sie nicht zu Hause war sondern bei den Marianos. Deshalb ging sie noch halb im Schlaf ins Bad und auf die Toilette. Dann sagte sie mit ihrem schlimmern Kater vom Vortag
„Noch ein wenig Mum…mir geht’s nicht so gut“
Sie schlurfte wieder aus dem Bad. Nur diesmal durch die andere Tür. Sie war es so gewohnt, da bei ihr zu Hause das Badezimmer links von ihrem Zimmer liegt. Sie ging schnurstracks aufs Bett zu und legte sich hinein. Sie zog die Decke zu sich und deckte sich zu. Es dauerte keine 2 Sekunden, war sie auch schon wieder eingeschlafen. Das Problem war nur, es war weder ihr Bett noch das von Amy. Es war das Bett von Jess, der auch noch schlief. Da Rory ihm aber die Decke weggezogen hatte, wachte er auf und bekam erst mal einen rießen Schreck. Er wachte auf und blickte sofort in ein fremdes Gesicht in seinem Bett. Doch dann erkannte er die Person und beruhigte sich wieder. Es war Rory. Rory Gilmore. Er betrachtete noch eine Weile ihr wunderschönes Gesicht, bis er näher an sie ran rückte um auch noch Decke abzubekommen. Sie roch so gut und er lies sie ruhig in seinem Bett schlafen, er wollte sie nicht wecken und schlief endlich selbst wieder ein. Später wachte Amy auf und wunderte sich, wo Rory war. Sie stand auf und durchsuchte das ganze Haus, doch ohne Erfolg. Das einzigste Zimmer, das noch übrig blieb, war das von Jess. Sie öffnete es leise und ging hinein. Was sie da sah, lies sie sehr grinsen. Auf dem Bett lagen Rory und Jess. Die Decke lag jetzt auf dem Boden. Sie hatten scheinbar die Nähe von einander gesucht, weil es vielleicht zu kalt geworden war und haben sich deshalb so aneinander gekuschelt. Rory hatte ihren Fuß über Jess und Jess seinen Arm um Rory gelegt.
„Man was für ein Anblick…einfach nur Süß“ dachte sich Amy. Sie guckte auf die Matratze neben dem Bett und sah John, der auch noch schlief. Sie ging zu ihm und küsste ihn sanft auf die Wange. Er wachte sofort auf und sah sie entgeistert an. Doch dann sagte er
„Ach du bist es…Ich dachte schon…“ Amy unterbrach ihn.
„Schhh. Nicht so laut, die anderen beiden schlafen noch“
John kapierte gar nichts mehr und stand auf. Er guckte zum Bett, auf das Amy zeigte und lachte.
„Schh. Hab ich dir eben schon gesagt“ flüsterte Amy „komm wir gehen. Wir lassen die beiden noch weiterschlafen“
John und Amy schlichen sich aus dem Zimmer und gingen in ihr Zimmer.
„Sag mal warum schläft Rory bei Jess im Bett“ fragte John verwirrt.
„Keine Ahnung…aber ich finds gut, du nicht?“
Doch doch schon aber…“ er zögerte
„Aber was?“
„Ach nichts…sie sind süß zusammen“
„Ja stimmt“ lächelte Amy aber sie wusste, dass er ihr was verheimlichte. Sie wollte gerade nachhacken als John mit etwas sehr unerwarteten rausplatze.
„Ich liebe dich“
Amy war geschockt. Sie wusste zwar, dass John was etwas für sie empfand aber mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Sie ging zum Bett und setzte sich erstmal. John ging ihr verwundert nach und setzte sich neben sie.
„Was ist mir dir Amy? Hätte ich das lieber nicht…“, doch er konnte den Satz nicht beenden, da sich Amy vorgebeugt hatte und ihn geküsst hat. Im ersten Moment war er überrascht, aber positiv überrascht. Und jetzt erwiderte auch John den Kuss. Sie umarmten sich und legten sich auf ihr Bett. Sie küssten sich wieder, bis Amy sich löste und ihm
„Ich liebe dich auch“ ins Ohr hauchte. Sie lagen eng umschlungen auf dem Bett und schliefen verliebt ein. Es war schon später Nachmittag geworden, doch keiner der vier wachte auf.
Eine Stunde später erwachte Jess endlich. Und auch John wachte auf. Jess bemerkte, dass er den Arm um Rory gelegt hatte und zog ihn behutsam runter. Er wollte gerade aufstehen, als er merkte, dass es nicht ging. Er sah Rorys Fuß über seinen. Bei dem Anblick musste er lächeln. Er versuchte ihren Fuß so behutsam wie möglich von ihm runter zu heben und tatsächlich gelang es ihm, ohne sie zu wecken. Er schlich sich aus dem Zimmer und ging runter in die Küche. Er machte erst einmal Kaffee, bis er eine Person hinter sich gemerkt hatte. Er drehte sich um und dachte schon er hätte Rory doch geweckt, doch es war John. Jess atmete erleichtert auf
„Ach du bist es…willst du auch einen Kaffee?“
Er nickte.
„Warum bist du denn so Wort karg?“
„Also…ich…ich bin mit deiner Schwester zusammen“ sagte John leise und wartete gespannt auf die Reaktion von Jess.
„Na endlich“
Er gab John eine Tasse Kaffee und setzte sich an den Tisch.
Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Jess, der normal gegen jeden was hatte, der Amy auch nur zu nahe kam, sagte nur „na endlich“.
Er setzte sich neben Jess an den Tisch.
„Was denkst du denn was ich mit dir mache? Dachtest du ich reiße dir den Kopf ab?! Ich weiß doch wie du bist und weiß deshalb auch, dass du sie glücklich machst. Ich merke doch schon langem die Spannung zwischen euch“
„Danke, dass du so denkst Jess“
Jess nickte ihm nur zu.
„Und was ist eigentlich mit dir?“

-kurzer Blick in Jess Zimmer-

Rory wachte langsam aber sicher auf. Sie setzte sich auf und streckte sich. Als sie ganz zu sich gekommen war, merkte sie mit Entsetzen, in welchem Bett sie gerade erwacht war.
„OH MEIN GOTT! Wie komme ich hier her? Oje ich weiß wieder…vorhin als ich in Trance hier rum gewandelt bin. Zum Glück ist Jess nicht mehr hier. Was er wohl sagen wird?!“ dachte sie
Sie ging ebenfalls aus dem Zimmer nach unten, um Jess zu suchen.

-zurück zu Jess und John-

Sie ging runter und hörte endlich Jess Stimme. Er war aber nicht allein und so weit sie sich an den gestrigen Abend entsinnen konnte war John bei ihm. Sie wollte gerade zu den beiden gehen, als sie ihren Namen hörte. Sie wollte es eigentlich nicht, stellte sich dann aber dann doch vor die Küche und lauschte.
„Was soll mit mir denn sein?“
„Na mit dir und Rory“
Rory stand wie gefesselt da und hörte genau hin.
„Du weißt doch warum ich das alles mache. Es war doch nur eine dumme Wette und nichts weiter“
„Ja genau das meine ich ja…vergiss doch die Wette mit Justin einfach. Wenn du das durchziehst und sie es rausfindet, wirst du sie fürchterlich verletzten“
„Wieso denn verletzten…wir sind doch nicht zusammen“ brummte Jess
„Aber ich habe gesehen wie sie dich angesehen hat und außerdem…wie du sie immer ansiehst Jess“
„Bild dir bloß nichts ein…ich empfinde rein gar nichts für dieses Mädchen“
Rory schnürte es die Kehle zu. Was sollte das denn alles dann, wenn er nichts für sie empfindet. Der Pool, gestern Abend…das alles soll nichts zu bedeuten haben? Sie merkte, wie sich ihre Augen langsam mit Tränen anfüllten.
„sie ist mir so was von egal. Du weißt, dass ich mit Justin gewettet habe, dass ich sie in einer Woche rumbekomme. Also waren solche Maßnahmen eben notwendig, sie ist doch auch gar nicht mein Typ“
Rory konnte es nicht fassen. Er hatte es ihr alles nur vorgespielt? Er hatte nur mit ihr geflirtet und sie überhaupt angesprochen wegen einen dummen Wette? Sie war nur ein Teil einer Wette.
„Er hatte von anfang an kein ehrliches Interesse an mir. Ich wusste es, dass mich ein Junge wieder verletzten wird“
Der Kloß in ihrem Hals schnürte ihr die Kehle immer weiter zu. Sie konnte nicht mehr zuhören. Sie trat in den Türrahmen und weinte. Jess und John erschraken und schauten sie an. Als sie sie sahen, wurde ihnen klar, dass sie die ganze Zeit mitgehört hatte. Jess wurde ganz schwer ums Herz. Er wusste was er da angerichtet hatte.
„Rory…ich…“ begann Jess, doch er wusste nicht was er sagen sollte.
„Du hast mich nur benutzt? Es war für dich alles nur ein Spiel? Und ich dachte…ich war so ein Idiot mich auf so einen wie dich einzulassen. Das war ein großer Fehler und zum Glück bin ich dahinter gekommen sonst…“
Rory konnte nicht mehr reden. Ihre Kehle war trocken und abgeschnürt. Sie brachte keinen Laut mehr heraus. Alles was sie merkte, war das nasse Gefühl auf ihrem Gesicht. Die Nässe der Tränen. Sie drehte sich um und rannte hoch. Hoch in Amys Zimmer.
Jess und John saßen regungslos da. Jess konnte es nicht glauben. Er hatte sie zu tiefst verletzt. Das konnte er nie wieder gut machen. John, der sah, wie blass Jess geworden war fragte behutsam
„Hey…Jess…alles klar? Dafür, dass sie dir rein gar nichts bedeutet, geht es dir aber verdammt nah. Du magst sie doch, nicht wahr?“
Jess überlegte und nickte schließlich.
„Sogar sehr…und jetzt…oh je was hab ich nur getan“
„Ich hab dir gesagt du darfst das nicht machen“
„Ich muss raus hier…weg von allem“
„Jess weglaufen bringt dir doch auch nichts“
Doch da war Jess schon verschwunden. John hörte nur noch die Tür klatschen und Autoreifen quietschen.
Amy stieg gerade aus dem Bett, als Rory reinkam.
„Hey Rory ich muss dir un…“ sie stockte, als sie sah, wie aufgelöst Rory war.
„Oje Rory was ist denn passiert?“
Amy ging auf Rory zu und nahm sie erst mal in den Arm. Rory begann wieder zu weinen. Der Schmerz was zu tief. Es tat so weh.
„Die Bruder…eine Wette…er hat mich nur verarscht“ schluchzte Rory
„Was? Nein das kann nicht sein…das kann ich nicht glauben. Dieser Vollidiot“
sagte Amy aufgebracht.
Sie strich Rory beruhigend über den Rücken. Sie hatte sich wieder einigermaßen beruhigt.
„Kann mich bitte jemand nach Hause fahren?“ fragte Rory
„Ja natürlich…komm“

Zu Hause angekommen, rief sie nach ihrer Mutter. Doch es blieb still. Das hieß wohl, dass Lorelai bei Luke war. Rory war das ganz recht so. Sie wollte jetzt ein wenig alleine sein. Sie wollte nachdenken. Sie ging hoch und lies sich erst mal ein warmes Bad ein und setze sich rein…

-Im Haus der Marianos-

Amy war gerade in der Küche und wartete auf ihren Bruder. Sie war so sauer auf ihn. Wie konnte er es nur wagen, Rory so weh zu tun. Dann hörte sie auch schon die Haustür. Sie stürmte an die Tür. Und er stand da. Es war Jess. Er war Kreide bleich und man könnte meinen er hätte 1 Woche nicht geschlafen.
„JESS“ schrie Amy wütend.
„Was fällt dir bloß e…“ sie sprach nicht weiter, denn als sie näher gekommen war, sah sie, dass es ihm sehr schlecht ging und dass sie wahrscheinlich doch Recht hatte.
„Wo warst du denn? Warum hast du das denn nur getan?“
„Ich weis es nicht“ sagte Jess in einem Ton, den Amy nicht kannte. Er klang so aufgelöst und auch ein wenig verzweifelt.
„Ich dachte du magst sie? Und dann machst du so etwas?! Jess was zum Teufel hat dich da nur geritten“
„Amy…ich glaube…ich…liebe sie. Ich kenne sie zwar erst seit kurzem aber sie bewirkt in mir etwas, das noch nie jemand geschafft hat. Ihr Aussehen, ihr Geruch, ihr Lachen, ihr Charakter…sie verzaubert mich. In ihrer Nähe fühle ich mich so geborgen und wohl. Dieses Gefühl hatte ich schon lang nicht mehr. Sie bringt mich zum lachen, doch wenn ich in ihrer Nähe bin, kann ich manchmal nicht so sein, wie ich sein will. Ich verliere die Kontrolle über mich und meinen Körper. Ich habe lange keinen mehr an mich ran gelassen, doch sie hat es geschafft mein Herz in nur so kurzer Zeit zu berühren. Sie hat es geschafft meine schützende Hülle zu durchbrechen und was habe ich gemacht? Ich habe sie so sehr verletzt. Ich sehe noch genau ihre Trauer erfüllten Augen vor mir. Ich habe ihr so sehr wehgetan…das ist mir klar. Ich habe sie verloren, bevor ich sie überhaupt hatte. Was bin ich doch nur für ein Idiot…so ein Vollidiot. Das wird sie mir nie verzeihen könne“
Amy war geschockt. Noch nie hatte sich ihr Bruder sich jemanden so geöffnet, wie ihr gerade. Jess hatte noch nie so viel an einem Stück gesagt und was das wichtigste ist…er hat noch nie so frei über seine Gefühle geredet. Für einen Moment hat er die harte Schale geöffnet und den weichen Kern zum Vorschein kommen lassen. Sie ging zu ihm und nahm ihn in den Arm.
„Mensch Jess…so etwas hast du mir noch nie gesagt…du musst sie wirklich lieben. Aber du darfst sie nicht aufgeben, du musst um sie kämpfen und ihr beweisen, dass es nicht nur eine dumme Wette war, sondern das du mehr empfindest“
Jess stand da und dann geschah das mit dem Amy am wenigsten gerechnet hatte. Er erwiderte ihre Umarmung und sagte
„Danke“
„Jess?!“ Amy war sehr überrascht und lächelte
„Ha mein Bruder hat sich verschossen…zum ersten Mal richtig“
„Ja stimmt…selbst bei meinen Ex-Freundinnen hatte ich nie ein solches Gefühl“
„Ach ja…kämpfe um sie und ich werde dir dabei helfen“
„Das werde ich…ich werde meine erste richtige Liebe nicht aufgeben“
„Liebe kann wunderbar sein auch fürchterlich wehtun“

- Zurück zu Rory -

Sie lag erstarrt auf ihrem Bett. Sie war fassungslos über das, das sie gerade gehört hatte. Hatte sie geträumt und sich das alles nur eingebildet? Sie hoffte es so sehr, doch stellte mit Entsetzen fest, dass es leider nicht so war. Es war real, wie sie.
„Ich hatte angefangen ihm zu vertrauen. Ich dachte doch tatsächlich, er würde Interesse an mir haben. Wie blöd bin ich eigentlich? Ich habe mir doch damals geschworen, dass es ein Junge nie wieder so weit treiben wird. Und jetzt? Ich habe es einfach ignoriert und das habe ich jetzt davon“ schluchzte sie, bevor sie sich in den Schlaf geweint hatte.
- Im Dragonfly Inn-

„Sookie? Sookie??? SOOKIE!“ schrie Lorelai durch das ganze Hotel, auf der Suche nach ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Sookie St. James. Sie und Sookie hatten schon immer den Traum, ihr eigenes Hotel zu eröffnen. Und vor kurzem haben sie ihren Traum Wirklichkeit werden lassen und dass ´Inn eröffnet. Lorelai konnte Sookie immer alles erzählen und wenn Rory mal nicht da war, war Sookie immer für sie da. Heut brauchte Lorelai mal wieder den Rat ihrer Freundin. Sie rannte das gesamte Hotel nach Sookie ab. Und dann hörte sie sie.
„Hey Lor…was zur Hölle ist denn mit dir los? Wieso schreist du hier so rum, als ginge es um dein Leben“
„Oh da bist du ja…komm mit ich muss dir was erzählen“
Sie zog Sookie in die Küche.
„Ja und? Was gibt’s denn so wichtiges?“ fragte Sookie neugierig, denn sie wusste wenn Lorelai so aufgedreht durch die Gegend rennt, muss es etwas sehr bedeutsames sein.
„Also…ich…ich weiß ja nicht…und ich bin mir nicht sicher…“
„Lorelai jetzt rück endlich raus mit der Sprache“
„Ich liebe Luke“
„Mensch Süße, dass weis ich doch und das war auch bestimmt nicht der Grund warum du hier auftauchst“
„Nein…also ich bin vielleicht schwanger…weis es aber nicht genau. Ich bin etwas überfällig und mir wird dauernd schlecht“
„Na das ist…ist doch großartig, oder?“ fragte Sookie unsicher.
„Ja schon aber ich weis nicht ob Luke schon ein Kind wollte. Ich mein wir sind doch nicht so lange zusammen und so…“
„Ihr seid zwar noch nicht lange ein Paar aber lieben tut er dich schon ewig…glaub mir“
Die beiden fingen an zu lachen und nachdem sie die Vermutung jemanden mitgeteilt hatte fühlte sie sich gleich viel besser. Sie konnte sich langsam an den Gedanken gewöhnen nochmals Mutter zu werden.
„Weißt du was wir beiden Hübschen jetzt machen?! Wir fahren in die nächst beste Apotheke und holen einen Test, damit du endlich Gewissheit“
Lorelai nickte. Das war eine gute Idee.
„Ich sag nur mal kurz Bescheid, dass wir verschwinden. Geh doch schon mal raus ich komme sofort nach“
Das lies sich Lorelai auch nicht zweimal sagen und ging gut gelaunt zu ihrem Auto.
„Wie wäre es wohl noch ein Kind zu haben? Bestimmt wunderbar und vor allem wäre es ein Kind der wahren Liebe. Mit Luke“ dachte sie verträumt.
„So bin wieder da wir können los“
An der Apotheke angekommen fragte Sookie
„Soll ich ihn holen gehen oder willst du das selber machen“
„Könntest du das machen? Ich…“
„Ja ist ok…bin gleich zurück“
Lorelai war ihrer Freundin sehr dankbar. Sie hatte sie bis jetzt immer unterstützt und war für sie da. Sie war froh außer Rory noch so einen Menschen in ihrem Leben zu haben.
„So ich hab ihn…was willst du jetzt machen? Zu wem willst du gehen?“
„Könnten wir den Test bei dir machen? Weil…ich weiß nicht ob Rory schon zurück ist und ich will nicht unnötig für Wirbel sorgen wenn…wenns falscher Alarm ist“
„Natürlich. Mein Schatz ist auch nicht da, also sind wir ganz allein“ lächelte Sookie und fuhr los.
Bei Sookie angekommen fing die Nervosität in Lorelai aufzusteigen. Sie gingen rein und legten erst mal ihre Sachen ab.
„Willst du allein sein?“
Lorelai schüttelte den Kopf.
„Gut und willst du vielleicht noch was trinken bevor du das jetzt machst?“
„Nein danke Sookie. Ich geh dann mal ins Bad und komm gleich wieder“
Sookie nickte und setzte sich auf das Sofa.
Lorelai ging ins Badezimmer und machte die Tür zu.
„Jetzt wird’s ernst“
Sie war so aufgeregt, dass sie schon anfing zu zittern. Ihr Herz fühlte sich an, als wenn es gleich vor lauter schlagen auseinander springen würde.
Sie öffnete den Test und erkannte, dass er sich gar nicht unterschied von dem Test, mit dem sie damals mit 16 festgestellt hatte, dass sie schwanger war. Und da stand sie wieder. In der gleichen Situation, mit dem Unterschied das sie älter geworden war und für immer einen Mann an der Seite haben würde.
Es vergingen einige Minuten, bis Lorelai aus dem Badezimmer kam. Sookie stand sofort auf
„Und??“
Lorelai zuckte mit den Schultern. Sie hatte den Test noch nicht abgelesen. Sie hatte zu viel Angst vor dem Ergebnis.
„Könntest du vielleicht?“
Sookie ging sofort zu ihr. Lorelai gab ihr den Test.
„Blau bedeutet schwanger und rot nicht schwanger“ sagte sie.
Sookie nickte und guckte auf den Streifen….
„Und??“ fragte Lorelai leise und verunsichert.
„Naja…es ist rot…also nicht schwanger“ sagte sie vorsichtig.
„Oh…“ Sookie sah, dass Lorelai enttäuscht war.
„Was? Warum bin ich denn enttäuscht?! Eigentlich ist es doch eine gute Nachricht das ich nicht schwanger bin…zumindest noch nicht“
„Wie fühlst du dich?“
„Hm…ziemlich erleichtert. Es hat wohl nicht sein sollen“ lächelte Lorelai.
Sookie erkannte, dass das kein ehrliches Lachen war und nahm sie in den Arm. Sie merkte, wie Lorelai leise und still anfing zu weinen.
„Also hatte sie sich doch gewünscht…schwanger zu sein“ dachte sich Sookie.

Lorelai kam erst spät am Abend nach Hause. Sie wollte Rory nicht wecken und schlich sich leise nach oben ins Schlafzimmer. Luke lag schon im Bett und schlief.
„Wie süß er doch aussieht wenn er schläft“ dachte sich Lorelai mit einem Lächeln.
Sie ging ins Badezimmer und machte sich fertig. Dann ging sie behutsam ans Bett und kuschelte sich rein. Auf einmal merkte sie ein warmes und angenehmes Gefühl. Es war Luke. Er hatte sich dicht an seine Freundin geschmiegt und einen Arm um sie gelegt. Lorelai musste grinsen
„Wie sehr habe ich das heute vermisst…Ich liebe ihn von ganzen Herzen und falls ich mal schwanger werden sollte, wird das ein wundervolles Kind werden, so wie Rory. Ein Kind unseren unendlichen Liebe“, mit diesem Gedanken schlief sie schließlich zufrieden und glücklich ein.

Am nächsten Morgen stand Rory vor den Toren von Yale. Sie hatte sich überlegt heute vielleicht lieber nicht hierher zu kommen. Doch sie konnte sich nicht ewig verkriechen und vor allem nicht vor ihm und…ihren Gefühlen. Sie wusste, dass wenn sie ihm heut begegnen wird, dass sie es nicht aushalten wird. Sie war zu tiefst verletzt worden und das schon wieder von einem Jungen…den sie mochte. Sie ging durch die Eingangstür und rannte förmlich durch den Flur zu ihrem Schließfach. Den Blick immer gesenkt und auf den Boden gerichtet. Zu groß war die Angst davor, ihm gegenüber zu stehen. Sie hatte gerade ihr Schließfach geöffnet, als sie zwei bekannte Stimmen erkannte. Sie wollte sich nicht umdrehen, sie wollte es nicht sehen. Doch sie tat es und bereute es in der nächsten Sekunde auch schon wieder. Da standen Amy…und Jess. Sie unterhielten sich angeregt. Auch sie hatten Rory entdeckt. Jess ging sofort weg. Er hatte ihre Tränen erfüllten, traurigen Augen gesehen und war verschwunden.
Amy ging auf sie zu, doch Rory rannte in die Toilette. Sie konnte diesen stechenden Schmerz einfach nicht mehr ertragen. Sie hatte so gelitten.
„Ich kann…kann nicht mehr“ stotterte sie und brach zusammen.
„RORY!“ schrie jemand, doch sie hörte es nicht mehr.
Als sie wieder erwachte, lag sie in einem hellen und weißen Zimmer. Erst sah sie noch alles sehr verschwommen und nur Umrisse, die langsam ihren Namen sagten. Dann wurden die Umrisse klarer und sie erkannte ihre Mutter und Amy.
„Oh mein Gott…was machst du denn für Sachen? Ich war so krank vor Sorge, als der Direktor mich anrief und sagte, du seist im Krankenhaus“ schrie ihre Mutter förmlich voller Sorge.
„Hey mum…bitte nicht so laut ja?“ sagte Rory leise.
„Oh ja natürlich Kleines…“
„Hey Amy“
„Hey Rory…ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich bin dir nachgelaufen weil ich mir dir reden wollte und fand dich zusammengebrochen auf der Toilette“
„Was wolltest du denn mir sagen?“ fragte Rory neugierig.
„Naja…also…“ stammelte Amy.
„Ja ja schon verstanden. Ich komme wieder zu dir wenn ihr zwei fertig seid. Ich hol mir jetzt erst mal einen Kaffee“ Und mit diesen Worten stand Lorelai auf und verlies das Zimmer.
„Also?“
„Es geht…geht um Jess“
Rory merkte, wie ein Kloß in ihrer Kehle ihr die Luft abschnitt.
„Also ich weiß, wie sehr er dich verletzt hat. Aber glaube mir bitte Rory…er mag dich wirklich sehr. Er hat das alles wieder nur gesagt weil…nun ja du weist ja wie er ist. Als er wieder nach Hause kam war er total fertig und er hat sich mir anvertraut. Das hätte er früher nie getan…er hat sich sehr verändert. Du hast ihn verändert Rory. Das wollte ich dir nur sagen und dir das hier geben“ sie griff in ihre Tasche und übergab Rory einen Brief „den hier soll ich dir geben. Weil er weiß, dass er dich sehr gekränkt hat will er dir das nicht persönlich sagen, da er weiß wie das enden würde“
Rory nahm den Brief und schaute ihn an.
„Ich geh dann mal. Ich bitte dich lese ihn durch und entscheide dann, ob du ihm noch eine Chance geben willst“
Amy verabschiedete sich und ging. Da saß sie nun allein in ihrem Krankenbett, mit dem Brief von Jess. Sollte sie ihn öffnen oder es doch besser sein lassen? Sie hatte Angst vor dem was in dem Brief stand, doch sie wollte es andererseits auch unbedingt wissen. Also machte sie langsam den Umschlag auf und machte den Brief auf. Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie endlich anfing zu lesen:

Liebe Rory,
ich kann meine Gefühle, die ich gerade durchlebe nicht in einem Brief aufschreiben, doch ich versuche dir zu erklären, warum ich so gehandelt habe.
Ich weiß genau, wie sehr ich dich verletzt habe und es tut mir so schrecklich Leid. Für das was ich getan habe, gibt es keine Worte und Entschuldigungen, dass weiß ich. Ich sehe ständig deine Schmerz erfüllten, traurigen Augen vor mir. Jedes Mal wenn ich an dich denke, immer wenn ich die Augen schließe, ich kann nicht schlafen ohne dieses Bild vor Augen. Es zerreißt mir das Herz dich so zu sehen. Es war anfangs wirklich nur eine Wette und ich dachte nicht weiter darüber nach. Doch umso mehr und näher ich dich kennen lernte, wusste ich nicht mehr, ob es richtig ist, so was zu tun. Du hast mich sehr verändert. Die kurze Zeit mit dir war einfach wundervoll und ich bedauere es zu tiefst, dass es wahrscheinlich bei dieser kurzen gemeinsamen Zeit bleiben wird. Am Ende wollt ich die Wette nicht mehr gewinnen…auf keinen Fall. Als ich dich so gesehen habe, als du so friedlich neben mir geschlafen hast, habe ich beschlossen an dem Tag zu Justin zu fahren, um ihm zu sagen, dass er die Wette gewonnen hat. Doch als John mich dann so direkt darauf angesprochen hat, bekam ich ein wenig Panik und wusste nicht was ich machen sollte. Du weist doch wie ich bin, ich zeige keine Gefühle und ich fühlte mich mit dieser Frage so überrumpelt, dass ich das sagte, was ich wahrscheinlich mein Leben lang bereuen werde.
Ich bin kein großer Fan von großen Worten, aber ich habe versucht es dir zu erklären.
Ich hoffe du kannst mir irgendwann mal verzeihen. Jetzt weist du hoffentlich wie ich fühle und das ich nie die Absicht hatte dich zu verletzten.
Es tut mir unendlich Leid.
Ich liebe dich, du bist die einzigste, die ich jemals geliebt habe und lieben werde. Du bist ein so wundervoller Mensch Rory Gilmore.
In Liebe,
Jess
Rory bemerkte, wie Tränen auf das Papier tropften. Sie konnte es nicht glauben. War das Jess Mariano?!
„Das…das kann nicht sein. Empfindet er wirklich so? Ich liebe dich…warum sagt er so etwas. Das macht es mir noch schwerer ihn zu hassen. Sollte ich ihn überhaupt hassen?! Vielleicht meint er es ja so, wie er es schreibt. Ich hoffe es so sehr, denn…ich liebe ihn auch. Oh nein…wie konnte das in so kurzer Zeit nur passieren? Was soll ich denn jetzt nur machen?“
„Rory?“ Lorelai kam gerade wieder ins Zimmer „Amy hat mir alles erzählt. Wie geht es dir denn? Ich weiß wie du dich fühlen musst. Da muss wohl alles von damals hochkommen von…“ doch sie sprach nicht weiter und setzte sich neben Rory aufs Bett.
„Ach mum…was soll ich denn nur tun?“
Lorelai nahm ihre weinende Tochter in den Arm. Sie sah den Brief in ihren Händen.
„Ist der etwa von ihm?“ fragte sie etwas aufgebracht „der wagt es noch dir zu schreiben?“
„Hier lies ihn ruhig und beurteile dann“ bat Rory ihre Mutter.
Lorelai nahm den Brief und las ihn durch. Als sie ihn gelesen hatte, lies sie ihn langsam sinken.
„Oh…“ war alles was sie noch von sich geben konnte.
Rory nickte.
„Bis vor wenigen Stunden war ich noch fest entschlossen ihn aus meinem Leben zu streichen, doch jetzt weis ich nicht mehr was ich machen soll. Hilf mir mum“
„Tut mir Leid Süße, aber das musst du selber entscheiden. Da kann ich dir diesmal leider auch nicht helfen. Aber einen Rat gebe ich dir…egal wie du dich entscheidest, hör auf dein Herz“
„Danke“ schluchzte Rory und schlief ein.
Am nächsten Morgen wachte Rory von einem sehr lauten Geräusch auf.
„Psst Luke, sie sollte noch ein wenig schlafen“
„Tschuldige Lore. Die Tasche ist mir aus den Händen geglitten“
„Ist ja nicht so schlimm“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn.
Sie verfielen in einen langen und leidenschaftlichen Kuss, bis Rory sich räusperte.
„Oh Rory haben wir dich geweckt? Wie geht es dir denn heute?“ fragte Luke
„Naja schon besser. Wann darf ich gehen?“
„Heute. Wie waren gerade dabei deine Sachen zu packen bis…“ Lorelai lächelte.
„Ja ja schon klar“
„Da du schon mal wach bist kannst du dich anziehen und wir können fahren“
Das lies sich Rory nicht zweimal sagen und verschwand um sich anzuziehen.
Endlich wieder zu Hause angekommen, ging sie in ihr Zimmer und schaltete den Radio ein.
„Was soll ich denn nur tun? Ihm noch eine Chance geben oder ihn vergessen“
Sie holte ein Blatt Papier raus und einen Stift. Sie wollte ihm antworten. Sie musste ihm antworten.
„Nur was? Gib mir doch ein Zeichen nur irgendeins. Wenn ich auf mein Herz höre, sollte ich ihm noch eine Chance geben, doch was ist…“
Doch dann hörte sie es. Den Song den sie gerade im Radio spielten. Das war das Zeichen.

“You should let me love you
Let me be the one to give you everything you want and need
Baby good love and protection
Make me your selection
Show you the way love's supposed to be
Baby you should let me love you, love you, love you”


Rory fing sofort an zu schreiben.

„Lieber Jess,
als erstes möchte ich dir danken, dass du mir diesen Brief geschrieben hast. Dieser kleine Brief hat eine Menge geändert. Du hast mir wirklich sehr weh getan, dass weist du. Doch ich denke und hoffe, dass mit der Zeit die Wunden verheilen werden und ich dir verzeihen kann. Seit ich dich das erste Mal gesehen hab, muss ich ständig an dich denken. Bis zu diesem einen Zeitpunkt, habe ich wirklich geglaubt ich könnte mich wirklich wieder auf jemanden einlassen und das hätte ich nicht mehr für möglich gehalten. Ich möchte gerne mit dir reden. Komm an den Steg in Stars Hollow. Ich weiß, dass du die Stadt nicht magst aber wenn du kommst wäre das wieder ein Beweis, dass du es ernst meinst. Ich hoffe es wirklich Jess. Noch so eine Aktion würde mir das Herz in zwei brechen und ich glaube nicht, dass es dann noch große Hoffnung gäbe. Ich werde dir eine zweite Chance geben, doch bitte ich dich nichts zu überstürzen.
Wir treffen uns morgen Abend um 8 am Steg. Ich hoffe, dass du kommen wirst, denn ich…ich liebe dich auch Jess Mariano.
Rory

Sie las sich den Brief noch mehrere Male durch, bis sie einen Umschlag aus ihrer Schublade zog und den Brief hinein steckte. Sie atmete ein letztes Mal tief durch und klebte den Umschlag schließlich zu.
Der weilen unten im Wohnzimmer. Lorelai und Luke saßen eng aneinander auf der Coach.
„Und so war es? Das hat er wirklich geschrieben?“
„Ja…“
„wow…an Rorys Stelle würde ich jetzt nicht wissen, was ich machen sollte“
„Ja. Sie weiß es auch nicht. Sie hat mich um Rat gefragt, doch da kann ich meinem Baby leider keinen Rat geben. Das muss sie alleine schaffen. Ach, wenn ich ihr doch nur helfen könnte…ich sitz hier mit dir und mache gar nichts und…“
„Hey Schatz“ unterbrach Luke seine Freundin „ich sag dir jetzt mal was. Ich kenne dich schon sehr lange. Und die ganze Zeit über warst du Rory eine so fabelhafte Mutter. Sie konnte immer zu dir gehen, wenn sie Probleme hatte und du hast sie nie abgewiesen. Ihr habt so ein inniges Verhältnis zueinander, um das euch sicher viele beneiden werden. Du hast ihr immer geholfen und unterstützt, egal was sie vorhatte. Nur diesmal kannst du ihr die Entscheidung nicht leichter machen aber ich weis eins…wenn du es könntest würdest du es ohne zu zögern tun“
„Ach Luke…womit hab ich dich nur verdient? Du bist so gut zu mir…“schluchzte Lorelai.
„Red nicht so einen Unsinn. Soll ich dir sagen warum ich und Rory so zu dir sind? Weil du einfach einer der wundervollsten Menschen bist die ich kenne. An dir ist einfach alles perfekt und wenn man dich braucht, du einfach da bist. Deshalb liebe ich dich auch so sehr Lorelai Gilmore“
Lorelai sagte, während ihre kleine Freudentränen die Backe hinunterkullerten
„Danke. Und genau deshalb liebe ich dich so Luke Danes. Ich wüsste manchmal nicht, was ich ohne dich machen würde…“
„Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, denn ich bin hier und immer für dich da“
So schlief sie auch schon dicht an Luke geschmiedet ein.

„Hallo Amy. Tut mir Leid das ich dich noch so spät störe aber ich hätte da eine Bitte an dich.
„Hey Rory, schön, das es dir wieder besser geht. Ja klar schieß los“
„Also, ich komme morgen noch nicht nach Yale. Mir geht’s noch nicht wieder so gut und ich sollte lieber noch einen Tag zu Hause bleiben. Aber könntest du vielleicht morgen früh bei mir vorbeikommen, bevor du oder ihr nach Yale fahrt?“
„Ja klar aber warum?“
„Ich hab da was, was ich dir mitgeben will“
Na gut, dann bis morgen früh…gute Besserung, bye“
„Danke, bye“
Rory legte den Hörer, zufrieden mit sich wieder hin. Sie würde Amy morgen früh den Brief für Jess mitgeben und hoffte, dass alles gut ging.
Sie legte sich hin und schlief auch sofort ein. Sie träumte ganz wirres Zeug. Zum Beispiel, wie morgen das Treffen verlaufen würde.
Am nächsten Morgen wurde sie von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Sie stand sofort auf und zog sich gerade eine Jacke über. Sie nahm den Brief und ging nach unten zur Tür. Als sie am Wohnzimmer vorbeikam, sah sie wie Luke und Lorelai eng umschlungen da lagen und friedlich schliefen.
„Ob ich auch mal einen Mann treffen werde und auch so glücklich werde wie Mum?! Vielleicht ist es ja Jess…“ dachte sie.
Rory ging zur Tür und öffnete sie. Sie bekam einen riesen Schreck, weil vor ihr Amy stand und gerade klopfen wollte.
„Puhh…du hast mich aber erschreckt“
„Ja du mich aber auch“ lächelte Amy „so was hast du schönes für mich?“
„Hier“ Rory gab den Brief Amy „der ist für…“
„Jess. Hab ich mir gedacht. Ich hoffe es sind gute Nachrichten, denn Jess liegt nur noch daheim in seinem Bett und grübelt. Ich denke über dich Roy“
Den Gedanken lies Rory lächeln
„Ohh…du lächelst. Das heist also es gibt Hoffnung, oder?“
„Ich sag noch nichts. Gib ihm bitte den Brief so schnell wie möglich, ja?“
„Kein Problem. Das mache ich sofort. Wir haben heut nämlich auch keinen Unterricht. Alle Professoren sind einberufen worden…keine Ahnung warum“
„Und dann bist du extra aufgestanden und hier her gefahren?“
„Ja ich habe Jess da etwas versprochen“
„Aha…“
„Na gut, dann werde ich den Brief mal meinem Bruder bringen. Bis bald“
„Ja bis dann“
Rory machte die Tür zu und ging wieder in ihr Zimmer.

- Haus der Marianos -

Jess lag in seinem Bett. Er wollte schlafen, doch konnte nicht. Jedes Mal wenn er eingeschlafen war, erschienen ihm Rorys traurige Augen.
„Wieso nur…wie konnte so etwas nur passieren? Wie konnte ich mich überhaupt erst verlieben?“
Er lag noch lange so da und dachte nach, bis jemand an seiner Tür klopfte.
„Ja?“ fragte er leicht genervt.
„Hey Jess…wenn du so drauf bist kann ich ja wohl wieder gehen, oder?“
Es war Amy. Mit Rorys Brief in der Hand.
„Nein warte…tut mir Leid“
„Ja schon gut. Ich weiß ja was du durchmachst. Aber ich hab hier was für dich…von Rory“
Als Jess ihren Namen gehört hatte, stand er sofort auf und lief zu Amy. Sie gab ihm den Brief.
„Ich hoffe es geht gut für dich aus“ sagte sie und verlies das Zimmer von Jess.
Der stand geschockt da und konnte nicht glauben was er da in der Hand hielt. Ein Brief von ihr. Von Rory. Er löste sich langsam aus seiner Starre und setzte sich aufs Bett. Er öffnete langsam den Umschlag und klappte das Papier auf.
Er holte noch mal tief Luft und fing an zu lesen

Lieber Jess,
als erstes möchte ich dir danken…………

Jess las alles genau durch, doch bei einer Stelle blieb er hängen

denn ich…ich liebe dich auch Jess Mariano

Er konnte nicht glauben, was er da las. Er musste sich versichern, dass es auch kein Missverständnis war und las es noch ungefähr 10-mal durch, bis er endlich realisierte, was da stand.
„Sie…sie liebt mich auch“ dachte er geschockt „sie will mir eine zweite Chance geben, nach all dem was passiert ist. Sie ist wirklich ein wunderbarer Mensch. Und…ich werde sie heute treffen. Oh nein in Stars Hollow. Ich kann doch nicht…was ist wenn…ach egal ich muss es einfach machen. Wenn ich heute nicht komme ist es endgültig aus, bevor es begonnen hat“
Er lies sich nach hinten fallen und konnte nun endlich einschlafen, denn er wusste, dass sie ihn liebt und ihm wahrscheinlich verzeihen kann.
Als Jess wieder aufwachte drehte er sich zufrieden um und schaute auf die Uhr.
„Es ist 7 Uhr…WAS? Es ist schon 7????“
Er stand sofort auf und rannte ins Bad. Er ging schnell duschen, zog sich was frisches an und stylte sich schnell.
„Oje…das wird richtig knapp, hoffentlich schaffe ich noch rechtzeitig“
Er eilte in Amys Zimmer
„Amy ich geh mal schnell weg“
„Was? Wohin?“
Doch Jess hörte es nicht mehr, denn er war schon nach unten geeilt und hatte sich seine Jacke und die Schlüssel geschnappt. Er ging zum Auto und fuhr los.

Indessen bei Rory. Sie hatte bereits geduscht und stand vor der Kleider Frage.
„Was zieh ich denn an? Es ist doch eigentlich auch egal…wir wollen ja nur reden“
Sie zog sich einfach eine Jeans und ein schlichtes Top an. Sie ging runter in die Küche, wo Lorelai gerade saß.
„Hey mum…was machst du denn zu Hause? Ich dachte du musst heute länger arbeiten?“ fragte sie, denn sie hatte nicht damit gerechnet, auf ihre Mutter zu treffen.
„Na das nenn ich ja mal eine freudige Begrüßung. Es scheint ja gerade so, als wäre es dir ganz recht gewesen, wenn ich nicht da gewesen wäre“ Lorelai musterte ihre Tochter skeptisch.
„Ich geh dann wieder, wollte nur gerade was holen aber sag du mir mal was du jetzt vorhast?“
„Tja…also“ stammelte Rory verlegen.
„Oh. Ich verstehe, du hast ihm also noch eine Chance gegeben?“
„Also…ja. Wir treffen uns gleich um zu reden“
„Ach Liebling, irgendwie habe ich ja schon geahnt, dass du dich so entscheiden wirst. Aber irgendwas in mir sagt, dass ich mir gewünscht hätte, dass du anders entscheidest. Ich weiß auch nicht“
„Das machst nichts. Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst aber glaube mir, diesmal habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Hoffe ich zumindest. Ich habe auf deinen Rat gehört. Mein Herz verlangt ihn und keinen anderen“
„Na gut, wenn das so ist wünsch ich dir alles Glück der Welt, dass das mit euch beiden klappt. Aber eines sag ich dir, wenn er dir noch mal weh tut bekommt er es mit mir zu tun und du weist ja wie ich bin“ lächelte sie.
„Klar…ich überlass ihn dann mit Freuden dir“
Darauf verfielen beide in einen Lachanfall.
„So ich geh dann mal. Ich will nicht zu spät kommen“
„Ja ich muss auch los. Sookie und Michel verzweifeln doch ohne mich“ witzelte Lorelai.
Sie nahmen beide ihre Jacken und gingen zur Tür“
„Soll ich dich irgendwo hinfahren?“
„Nein nicht nötig. Wir treffen uns in Stars Hollow“
„Oh gut. Na dann machs beste draus Süße“
„Danke mum“
Sie umarmten sich noch einmal, bevor Lorelai weg fuhr. Rory lief langsam zum Steg. Sie war noch früh dran. Am Steg angekommen, entdeckte sie noch niemanden. Sie setzte sich hin und starrte aufs Wasser. Jede Minute schaute sie auf ihre Uhr. Genau jetzt war es 8 Uhr.
„Was mache ich denn, wenn er nicht kommt?“
Sie wartete weitere 10 Minuten, ohne eine Spur von Jess.
„Oh man. Ich hätte mir ja denken können, dass er nicht kommt. Wahrscheinlich hat er den Brief auch nur zum Spaß geschrieben und ich habe mich zum Affen gemacht. Ich denke, ich sollte jetzt gehen“
Rory wollte gerade aufstehen, als sie Schritte hinter sich vernahm. Sie drehte sich um und da stand er. Da stand Jess, völlig außer Atem. Er war wirklich gekommen.
„Hey Rory tut mir echt Leid, dass ich so spät dran bin, aber auf dem Weg hier her war ein Unfall und ich konnte nicht…“
„Schon gut. Jetzt bist du ja da“ unterbrach Rory „komm setz dich“
Jess setzte sich neben sie. Es entstand eine kurze Stille, bis er all seinen Mut zusammen nahm
„Rory…es tut mir echt Leid. Ich weiß gar nicht, warum ich so einen Scheiß gebaut habe. Ich bin dir so dankbar dafür, dass du mir noch eine Chance gibst“
„Du hast mich schon verletzt, dass gebe ich zu. Aber ich habe da auch ein wenig überreagiert. Du musst wissen, mein Ex-Freund hat micht betrogen und belogen. Er hatte mit meiner besten Freundin eine Affäre, bis ich sie erwischt habe. Jetzt sind sie glücklich zusammen, werden bald heiraten und erwarten ihr erstes Kind. Und als die Sache mit dir war, kam alles wieder hoch und ich musste an die schlimme Zeit denken. Deswegen habe ich auch so heftig reagiert. Ich wollte mich eigentlich nie wieder auf jemanden einlassen, damit nicht schon wieder so etwas passiert. Doch dann bist du schlagartig aufgetaucht und alles hat sich geändert. Ich habe wieder Gefühle entwickelt, von denen ich dachte, dass ich sie nie wieder spüren würde“
Jess sah auf den See und konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. Sie hatte schon eine so schlimme Zeit durchlebt und gab ihm trotz allem noch eine Chance. Sie musste wirklich ein großes Herz besitzen.
„Das…das tut mir Leid. Ich wusste ja nicht…Aber jetzt wo ich das weis, bin ich noch umso überraschter, dass du mir noch eine Chance gibst, dass du mich überhaupt noch sehen willst“
„Ich wollte dich anfangs auch aus meinem Leben verbannen, bis ich deinen Brief gelesen habe. Der hat so einiges geändert“ lächelte sie.
„Hey Jess kann ich dich mal was fragen?“
„Klar, alles was du willst. Ich bin dir schließlich was schuldig“
„Also…sag mir bitte warum du Stars Hollow so verabscheust. Ich meine es ist so schön hier, ich verstehe das nicht“
Rory sah, dass sie wieder diesen wunden Punkt bei Jess getroffen hatte.
„Ich hasse Stars Hollow nicht. Ich mag nur einen gewissen Einwohner nicht. Meinen Onkel“
„Was? Du hast einen Onkel hier?“
„Ja und deshalb vermeide ich auch hier her zu kommen. Meine mum hat mir so schlimme Dinge über ihn erzählt und als wir dann vor einem halben Jahr aufeinander trafen, gab es einen riesigen Streit“
„Oh Jess, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht verlangt, dass du hier her kommst“
„Nein ist schon gut. Jetzt weißt dus wenigstens. Ich wollte herkommen, um dir zu beweisen, dass ich es ernst meine“
Nach diesem Satz herrschte wieder eine peinliche Stille zwischen den beiden, bis Jess bemerkte, dass Rory leicht zitterte.
„Ist dir kalt?“
„Naja…schon ein wenig“
Und ohne zu zögern zog er seine Lederjacke aus und legte sie Rory um.
„Jess…was machst du da? Jetzt frierst du doch“
„Nein schon gut. Hauptsache dir ist warm“
Doch Rory sah, dass ihm kalt wurde. Sie dachte nicht weiter nach und rückte näher an ihn ran. Damit hatte Jess nicht gerechnet. Der saß wie versteinert da, bis Rory ihren Kopf an seiner Schulter anlehnte. Nun rückte auch er näher ran und legte seinen Arm um sie.
„Und besser so?“ grinste Rory
„Viel besser“
Und so saßen die beiden eine Weile da. Sie betrachteten den See und den Glitzer der Sterne, die sich auf dem Wasser spiegelten. Sie hatten alles um sie herum vergessen. Für die zwei stand es fest, es gab nur die beiden und niemanden anderes. Sie redeten noch eine Weile. Vor allem über Bücher. Rory und Jess konnten es nicht glauben, sie teilten sich beide ihre große Liebe zu Büchern.
„Hast du das gelesen?“
„Ja…ich fand es aber nicht so gut und du?“
„Doch doch…glaub mir das ist ein spitzen Buch. Du musst es öfter Lesen, dann wird es besser. Ich glaube ich habe es so an die 15-mal gelesen und du?“
„Hm, ich glaub so 40-mal“ lachte Jess.
„Was? Das ist ja unglaublich. Und dir gefällt es echt nicht?“
„Doch“
„Warum hast du dann gesagt, dass es dir nicht gefällt?“
„Weil ich dir gerne zuhöre“
„Oh du…“ sie lächelte und stieß Jess leicht in die Rippen.
„Was ist denn? Es ist die Wahrheit“
Er schaute sie an und auch sie hob ihren Kopf von seiner Schulter und guckte ihn an. Sie waren so angetan von einander. Es war wie damals, am Pool, bis Amy reinplatze. Doch diesmal war es ein klein wenig anders. Es war keiner weit und breit, der die beiden stören könnte. Ihre Gesichter näherten sich langsam. Sie fühlte sich regelrecht verschlungen von seinen schönen Augen. Jess ging es aber auch nicht anders. Sie kamen sich immer näher und schlossen die Augen. Endlich trafen ihre Lippen aufeinander. Anfangs war es noch ein zaghafter und vorsichtiger Kuss, doch dann wurde er intensiver. Zu sehr hatten die beiden auf diesen Augenblick gehofft. Sie genossen die Berührungen des anderen. Sie verfielen in einen langen und sehr leidenschaftlichen Kuss. Bis sich Rory endlich löste um Luft zu holen
„Wow…sag mal hast du irgendwo noch ein Organ mit dem du atmest? Ich wäre nämlich fast erstickt“ lachte sie,
Auch Jess musste Lachen
„Siehst du, genau das ist eines von diesen Dingen warum ich mich so zu dir hingezogen fühle. Du bringst mich zum Lachen und das schaffen nur wenige. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen…nein ich habe auch nur eine Lunge wie du. Ich denke aber wenn wir noch ein wenig üben, wirst du auch mehr Ausdauer beweisen können“ grinste er.
„Na wenn das so ist…sollten wir gleich anfangen“
Sie zog ihn an sich heran und küsste ihn. Er war zwar erst überrascht, machte dann aber auch wieder nur allzu gerne mit. So saßen sie bestimmt noch eine gute Stunde da und verbrachten sie nur damit, sich entweder an zu gucken, zu schmusen oder sich zu küssen.
„Ich glaube ich sollte dann mal gehen. Meine Mum macht sich sonst noch Sorgen, wo ich bleib“ schmunzelte Rory.
„Ja gut ich muss dann auch wieder. Sehen wir uns morgen?“
„Klar doch…“
„Aber ob ich es bis dahin ohne dich aushalte, ist eine gute Frage“ lachte Jess.
„Ja ich auch und übrigens du bist noch süßer wenn du lachst oder dir verwirrt in die Haare greifst. Das liebe ich“
„Ach ja…und ich liebe dich“
Zuerst wusste Rory nicht, was sie antworten sollte. Ihr ging das ein klein wenig zu schnell. Und das sah Jess auch
„Hey du brauchst es nicht zu sagen…ich weiß ja, dass du noch Zeit brauchst“
Nachdem Rory das gehört hatte, war sie sich ganz sicher.
„Nein schon gut. Ich…ich liebe dich auch“
Sie standen auf und fielen sich in die Arme.
„Und denkst du es war richtig mir noch eine Chance zu geben?“
„Auf jeden Fall“
Sie küssten sich noch mal und verabschiedeten sich. Dann gingen beide wieder ihre eigenen Wege. Aber es war anders als vorher. Sie waren glücklich und zufrieden…alle beide. Rory sprang mit einem breiten Lachen nach Hause und Jess fuhr auch mit einem Grinsen in richtung Hartford.
Als beide zu Hause angekommen waren, hatten sie ihr Lächeln immer noch nicht abstellen können. Sie waren einfach zu glücklich. Bis vor wenigen Stunden, hatte keiner der beiden auch nur im geringsten geahnt, dass der Tag so enden würde. Und gerade Jess nicht, der noch heute Mittag davon überzeugt war, Rory für immer verloren zu haben. Beide schliefen sofort ein und es war der beste und ruhigste Schlaf, den sie seit langem hatte.

„Rory…hey Süße wach sofort auf“
Rory erwachte und schaute auf ihren Wecker.
„Mum…was? Bist du verrückt mich so früh zu wecken? Es ist 7 Uhr und Samstag“
„Ja ja schon gut…aber ich konnte es nicht mehr abwarten“
„Was denn?“ nun hatte es Lorelai doch tatsächlich geschafft Rory vollkommen wach zu kriegen.
„Na du weißt schon…“ druckste Lorelai.
„Nein was denn?“ tat Rory ganz unwissend, obwohl sie sich schon dachte um was es ging.
„Ja wie ist es denn gestern gelaufen? Mit…“ Lorelai musste kurz überlegen und grinste „mit Jess?“
„Tja“ sagte Rory und lächelte.
„Oh…deinem Gesichtsausruck nach, ging es doch besser wie ich dachte. Und seid ihr zusammen?“
„Ähm…ich denke schon…ja“
„Und du bist dir da wirklich sicher? Ich meine, dass er es vielleicht nicht…“
„Nicht ernst meint? Ja ich bin mir sicher. Ich hatte gestern einfach das Gefühl, dass er es ernst meint. Wir haben auch über ziemlich schmerzhafte Dinge geredet. Wir beide“
„Du meinst, du hast ihm die Sache mit…ach du weißt schon mit wem erzählt?“
„Ja habe ich, um ihm zu erklären, warum ich so heftig reagiert habe“
„Ach so. Und wie hat er es aufgefasst?“
„Naja zuerst ein wenig schockiert, doch dann hat er sich nur noch mehr gewundert, dass ich nach all dem was passiert war, ihm noch eine Chance geben kann“
„Ja dann hat er ja genau die richtige Reaktion gezeigt“ schmunzelte Lorelai
„Zum Glück. Ich habe mich selbst darüber gewundert, wie frei er über seine Gefühle spricht. So weit ich ihn jetzt kenne und gehört habe, ist es wohl ein Typ, der überhaupt nicht gerne Gefühle zulässt und zeigt“
„Tja ich sags schon immer. Das hast du alles von mir geerbt. Wir Gilmores bringen einfach jeden dazu, sich in uns zu verlieben. Wir kriegen sogar einen mürrischen Diner-Besitzer und einen kleinen Bad-Boy“ lachte Lorelai.
Rory fing ebenfalls an zu lachen.
„Mensch Mum…du bist unmöglich“
„Danke. Ich weis“ grinste sie „aber wenigstens hast du dein Lachen wieder gefunden und darüber bin ich sehr erleichtert“
„Ja ich auch…aber lassen wir mal von mir ab und reden über dich. Was gibt’s denn neues in den letzten paar Tagen?“
„Hm also ich bin glücklich mit Luke und ich bin glücklich mit Luke und lass mich überlegen…hab ich schon erwähnt, dass ich mit Luke sehr glücklich bin?“
„JA. Und das sogar ganze drei Mal. Naja eigentlich ist das ja nicht Neues, denn ich konnte mir das auch vorher denken.
„Na dann. Im Hotel läufts super. Mit Sookie versteh ich mich auch immer noch prima und…“ Lorelai stockte und bemerkte, wie es ihr langsam die Kehle zudrückte. Rory bemerkte auch, dass ihrer Mutter etwas auf dem Herzen lag und sah Lorelai´s wässrige Augen.
„Mum…was ist denn passiert?“
„Ich kann nicht“
„Du sagst mir jetzt auf der Stelle, was dir auf dem Herzen liegt, verstanden?! Bisher haben wir uns immer alles erzählt und deswegen machen wir hier auch keine Ausnahme“
Lorelai bemerkte ein wenig Wut in Rorys Stimme und lies sich schließlich breit schlagen.
„Naja…also…vor zwei Tagen dachte ich ernsthaft ich…ich sei schwanger. Ich war überfällig und mir war andauernd schlecht. Da habe ich und Sookie einen Test gemacht. Der fiel negativ aus“
„Oh das tut mir Leid…Hättest du dir denn gewünscht, dass du schwanger bist?“
„Ich weis nicht. Aber irgendwie bestand eine kleine Hoffung, dass es so ist. Ja“
Rory nahm ihre Mutter in den Arm.
„Ich denke, du wirst noch ein Kind bekommen, mit dem Mann der dich wirklich liebt und auch nie im Stich lassen wird. Und ich…ich hätte dann ein kleines Geschwisterchen“ lächelte Rory um ihre Mutter aufzubauen.
„Du fändest es also nicht schlimm?“
„Ganz im Gegenteil. Ich würde mich riesig freuen“
„Danke Gott“
„Hä?“ Rory war sichtlich verwirrt.
„Na ich habe Gott eben gedankt, dass er mir die bezaubernste Tochter auf Erden geschenkt hat“
„Nein Mum. Das warst du. Du hast mich zu dem gemacht, was ich heute bin und dafür bin ICH dir sehr dankbar“
„Ach Rory…“
„Lorelai?? Rory??“ Die beiden hörten eine vertraute Stimme rufen.
„Schatz wir sind hier oben“ schrie Lorelai.
„Doch nicht so laut“ sagte ihre Tochter und rieb sich die Ohren.
„Wie soll er uns denn sonst hören?!“
Luke kam ins Zimmer.
„Hey ihr beiden. Was treibt ihr denn da?“
„Tja mein Liebling…was wohl, Frauengespräche natürlich“ lachte Lorelai.
„Dann dürfte ich euch bitten euer Frauengespräch kurz zu unterbrechen und mir zu helfen?“
„Warum? Was ist denn los?“
„Naja im Diner sind meine Leute krank geworden und ich schaff es nicht alleine“
Tochter und Mutter grinsten sich an und nickten.
Rory verschwand kurz im Bad, um sich anzuziehen und zu waschen.
„Was sollte denn das jetzt heißen?“ fragte Luke total verwirrt.“
„Wir brauchen keine Worte um uns zu verstehen. Aber los lass uns gehen“
Lorelai und Rory standen beide mit einem komischen Lächeln im Gesicht da, dass Luke irgendwie beunruhigend fand.
„Warum grinst ihr eigentlich um die Wette?“ wollte Luke wissen, während sie sich auf den Weg zum Diner machten.
„Nur so. Wir sind halt glücklich“
„und außerdem…können wir jetzt neue Kreationen an lebenden Versuchsobjekten testen“ ergänzte Lorelai.
„Oh nein Schatz. Das wirst du schön bleiben lassen. Das letzte Mal sind da ja ganz abartige Mischungen zusammengekommen. Zum Beispiel Pommes zum Kuchen“
„Was denn? Ich fand das gar nicht so schlecht“ sagte Lorelai und verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund.
„Nein Lore. Lass das. Du weist genau, dass ich deinem Schmollmund einfach nicht widerstehen kann“
„Genau deswegen tue ich das doch auch“ schmunzelte sie.
„Aber du musst doch auch verstehen, dass nicht jeder so einen abgedrehten Geschmack und vor allem einen so riesigen Magen hat, wie ihr beide“
„Tja die Leute sind ja auch verrückt und wissen nicht was gut ist“
Lorelai küsste Luke zärtlich, der nun nichts mehr sagen konnte, außer
„Na das kann ja heiter werden mit euch zweien“
Rory stieß ihre Mutter an
„Hey das wird ein rießen Spaß“ flüsterte sie
„Ich weis. Lass dir schon mal schöne Kreationen einfallen“
Rory nickte und beide fingen lauthals an zu lachen.
„Was gibt’s denn jetzt schon wieder zu lachen?“
„Nichts nichts“ sagte Lorelai und zwinkerte Rory zu.
„Hey Mum ich hab da eine Idee“ sagte Rory und zog ihre Mutter an sich, um ihr was ins Ohr zu flüstern. Als sie fertig war löste sich Lorelai wieder und hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
„ Das ist eine super Idee, so machen wirs. Und ich denke, dass ich gewinnen werde“
„Ha das hättest du wohl gerne“
Sie kamen endlich am Diner an, wo schon eine lange Schlange auf sie wartete.
Luke schloss die Tür auf und alle Gäste strömten rein.
„Hey Schatz wir gehen in die Küche“ schrie Lorelai ihrem Freund zu und zog Rory in die Küche.
„So da wären wir…schau dir nur das ganze Zeug an. Kommt dir da irgendwas bekannt vor?“ lachte Lorelai.
„Naja eigentlich nicht so wirklich aber komm lass uns anfangen“
Jeder der beiden holte sich eine Pfanne und stellte sie auf den Herd. Sie gingen durch die Küche und holten sich alle Zutaten, die sie verarbeiten wollten. So begannen beide fröhlich singend zu kochen.
„So ich denke dann, das mein Essen fertig ist und wie siehts bei dir aus?“
„Ja meins aus“ sagte Lorelai und betrachtete strahlend ihr Gericht.
Sie richteten das Essen auf Teller an und gingen raus ins Diner.
„Hey alle mal herhören“ schrie die ältere Gilmore durch das Diner.
„Ich und Rory haben einen kleinen Wettbewerb veranstaltet. Wir haben gekocht und bitten jetzt jeden nach vorne zu kommen und zu kosten“
„Ich nenne mein Gericht“ begann Rory „hm…Omlett auf einem Traum von Erdbeeren“
„Und meins heißt…Würstchen in Marmelade schwimmend“ grinste sie.
Alle Gäste gingen vor und probierten. Einige verzogen ihre Gesichter und andere schüttelten sich.
„Also lasst uns abstimmen“
„Wer ist für Rory´s Gericht?“ Fast alle Hände schossen in die Höhe, einschließlich Luke´s.
„Und wer ist für meins?“ Der einzigste der die Hand hob war Kirk und der aß echt alles.
„Na dann haben wir ja einen klaren Sieger“ lachte Luke.
„Och man“ spielte Lorelai beleidigt „aber daran sieht man ja mal wieder, dass es besser ist, wenn wir nicht kochen“
„Na das kannst du laut sagen“ bestätigte Rory, bis plötzlich ihr Handy klingelte.
„Ja hallo?“
„Hey Süße“
Rory´s Augen leuchteten von einem auf den anderen Moment auf.
„Jess…woher hast du meine Nummer?“
Als Rory den Namen ausgesprochen hatte, versteinerte Luke.
„WAS? Hat sie da eben Jess gesagt?“
„Hey Schatz was ist denn?“
„Wer ist denn dieser Jess?“ fragte Luke seine Freundin.
„Ach Luke. Ich habe dirs doch erzählt, von dem Jungen, der Rory zuerst verletzt und dann denn bezaubernden Brief geschrieben hat. Ah ja…sie sind jetzt zusammen“ lächelte Lorelai.
„Oh nein…Warum mache ich mir denn überhaupt Sorgen? Es gibt noch 1000 andere Jungen die Jess heißen. Es ist bestimmt nicht dieser Jess“ versuchte sich Luke einzureden. Doch irgendetwas in ihm ahnte schlimmes…
„Ja klar treffen wir uns heute“ strahlte Rory
„Und wann und wo?“
„Kann ich dich gleich wieder zurückrufen? Ich muss mal kurz was mit meiner Mum klären“
„Klar aber warte nicht zu lange…bye“ sagte Jess und legte auf.
„Mum?“
„Ja?“
„Komm mal kurz mit“ sie zog ihre Mutter in die Küche.
„Willst du ihn kennen lernen?“
„Was?“
„Na ob du Jess kennen lernen willst“ sagte Rory ungeduldig.
„JA natürlich…was denkst du denn“
„Wir könnten heute doch einen Video-Abend machen, was sagst du?“
„Das ist eine klasse Idee Schatz. Du und Jess und ich und Luke“
„Ja genau. Das wird toll. Gut da wir das jetzt geklärt haben, rufe ich Jess schnell an“
„Gut mach das und ich geh wieder zu Luke und erzähl ihm das“
Lorelai ging wieder raus ins Diner und Rory rief Jess an.
„Ja?“
„Hey Jess“ lächelte Rory.
„Na? Hast du alles geklärt?”
“Ja. Also wir…wir machen heute einen Video-Abend“ sagte Rory unsicher „ist dir das Recht? Da wären wir zwei, meine Mutter und ihr Freund“
Darauf folgte eine kurze Stille in der Leitung, doch Jess meldete sich wieder
„Ja klar. Wann soll ich da sein? Aber ich weis gar nicht wo du wohnst“
„Kein Problem. Du kommst um 7 an den Steg. Dann gehen wir gemeinsam zu mir“
„Klingt gut“
„Japp. Du ich muss wieder, muss heute im Diner aushelfen“
„Im Diner? Luke´s Diner?“ fragte Jess, wie vom Blitz getroffen.
„Ja warum? Du kennst das Diner?“
„Ach nur so…du geh wieder an die Arbeit…bye“
„Ja gut“ fragte Rory verwirrt, weil Jess sich so anders anhörte.
Sie wollte schon auflegen
„Ach und übrigens…ich liebe dich Rory“
Rory musste lächeln. Wie schön sich das anhörte. Sie konnte noch gar nicht glauben, dass nach all dem was in den letzten Tagen passiert war doch alles wieder gut geworden ist.
„Ich dich auch“ sagte sie und legte auf.

- bei Jess -

„Was? Warum hilft sie im Diner aus?....Oh nein. Luke wird doch wohl nicht…der Freund ihrer Mutter sein?! Nein ach was. DER doch nicht. Sie ist wahrscheinlich nur spontan eingesprungen und es steckt nichts hinter all dem“ versuchte sich Jess ebenfalls einzureden, doch auch er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als jemand rein kam
„Hey Bruder“
Es war Amy. Jess atmete erleichtert auf.
„Hey Schwester“
„Du hast mir noch gar nichts erzählt. Wir haben uns seit gestern gar nicht mehr gesehen. Wie ist es gelaufen?“
Jess sah wie neugierig Amy war und wollte sie ein wenig hinters Licht führen. Er setzte ein bedrücktes und trauriges Gesicht auf.
„Was? Deim Gesicht nach zu urteilen…hat sie dir keine Chance mehr gegeben“ fragte Amy vorsichtig.
Jess konnte nichts sagen, denn wenn er jetzt den Mund aufgemacht hätte, hätte er loslachen müssen. Er nickte.
„Oh das tut mir ja so Leid. Ich hatte mir was anderes gewünscht“
Sie wollte gerade Jess umarmen, bis der es nicht mehr aushielt und anfing zu lachen.
„Na du hast es aber schnell überwunden“ sagte Amy erstaunt.
„Also…wie soll ichs sagen…ich und Rory sind zusammen“ lachte Jess.
„Du!“ lachte Amy und stieß ihrem Bruder leicht in die Seite „Wie konntest du mir nur so einen Schrecken einjagen?!“
„Tja“
„Das freut mich ja so für euch. Und besonders für dich. Endlich hast du DAS Mädchen, das du von ganzem Herzen liebst“

- Im Diner -

Rory kam wieder aus der Küche, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Na so wies aussieht geht heute Abend wohl alles klar. Ich konnte Luke auch überreden zu kommen. Er schließt heute Abend früher und du kannst dann auch Heim gehen wenn du willst“
„Nein das kann ich nicht…ihr habt doch viel Arbeit hier und…“
„Nichts und. Schließlich hast du die Wette gewonnen und du musst noch einkaufen gehen“
„Na wenn das so ist, werde ich mal Leider nach Hause gehen müssen. Dann musst du halt die Arbeit von uns beiden übernehmen und alles austesten, was dir gerade einfällt“
„Da drauf kannst du dich aber verlassen“ grinste Lorelai.
Rory holte ihre restlichen Sachen und ging noch mal zu ihrer Mutter.
„Danke“ flüsterte sie ihr ins Ohr.
Lorelai nickte und machte sich auch schon wieder an die Arbeit.
Rory ging aus dem Diner in Richtung Haus. Sie guckte auf die Uhr und sah, dass es erst 12 Uhr war. Sie überlegte kurz, beschloss dann aber doch Jess anzurufen und ihn zu bitten früher zu kommen.
„Hey Rory“ sagte Jess glücklich ins Telefon, als er den Namen seiner Freundin auf dem Display gesehen hatte. Ja den Namen Seiner Freundin. Er konnte es immer noch nicht ganz wahrnehmen, dass er jetzt mit ihr zusammen war. Er war so glücklich, wie er es schon lange nicht mehr gewesen war.
„Hey Jess…also ich muss jetzt nicht mehr im Diner arbeiten. Es ist erst 12 Uhr und da wollte ich dich fragen ob…“
„Ob ich früher kommen kann?“ unterbrach er sie.
„Ja genau also wenn du nichts besseres vorhast dann…“
„Natürlich komme ich. Als wenn ich was besseres vorhätte, als mich mit dir zu treffen. Ich habe heute schon den ganzen Tag an dich gedacht“
Als Rory das hörte, war es für sie wieder eine Bestätigung, dass sie die einzig richtige Entscheidung getroffen hatte.
„Hey Süße bist du noch dran oder hat es dir die Sprache verschlagen“
„Was…achso nein. Ja, dass hab ich auch. Ich kanns kaum noch abwarten, bis du kommst“
„Wann soll ich da sein? Hm…wie wärs mit gleich?“ schmunzelte er.
„Gleich? Warte mal, da muss ich erst noch gucken, ob ich Zeit habe. Ja das könnte gehen“ lachte Rory.
„Gut dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Steg“
„Kanns kaum noch abwarten. Bis dann, ich lieb dich“
„Ich dich auch“
„Bye“
Rory klappte, zufrieden mit sich, ihr Handy zu und ging nach Hause.
„So was zieh ich jetzt an?“ Sie stand vor ihrem Kleiderschrank und grübelte.
„Ist doch eigentlich auch nicht so wichtig. Ich meine er liebt mich ja so wie ich bin. Ja ER liebt mich…nein falsch…Er liebt MICH, Rory und keine andere. Ich hätte niemals gedacht, dass mich ein Junge noch mal so verzaubern würde. In so kurzer Zeit. Und das Gefühl ist viel besser, viel intensiver als bei…“ Als sie
an Dean dachte, merkte sie wie sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten.
„NEIN. Ich muss endlich mal mit diesem Thema abschließen…ich meine ich habe jetzt Jess. Ja genau ich habe meine große Liebe nach so einer großen Enttäuschung letztendlich doch noch gefunden. Ich frage mich nur, wenn ich nicht nach Yale gegangen wäre, ob uns das Schicksal trotzdem zusammen geführt hätte?!“
Rory bemerkte, dass sie in der Zwischenzeit ziemlich lang überlegt hatte und wandte sich jetzt wieder ihrem Kleiderschrank zu. Sie holte eine einfache Jeans aus dem Schrank und ein schwarzes Shirt.
„Jetzt muss ich nur noch schnell duschen gehen und dann kann ich mich auch noch fertig machen“ sagte sie und hüpfte richtung Dusche.
Nachdem sie sich angezogen, frisiert und ein wenig geschminkt hatte, machte sie sich auf den Weg zum Steg. Dort angekommen war sie wieder die erste, die da war. Sie setzte sich wieder auf die gleiche Stelle und starrte auf den See.
„Genau hier ist es passiert. Genau hier haben wir uns das erste mal geküsst. Ich bin so froh, dass ich ihm verziehen habe. Dieser Ort wird immer etwas besonderes für mich bleiben. Es ist so schön einfach nur hier zu sitzen und auf den See zu gucken. Hier ist noch alles so ruhig, so unschuldig“
„WAHHH“ schrie jemand hinter hier.
„Ahhhh“ Rory erschrak fürchterlich. Sie drehte sich um und entdeckte Jess, der vor lauter Lachen schon fast auf dem Boden lag.
„Findest du das etwas lustig?! Ich war so im Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass du hier bist. Ich bin vor Schreck fast in den See gefallen“
„Naja ich denke ich hätte dich gerettet“ sagte Jess, der sich langsam wieder beruhigte.
„Was du denkst es nur?“
„Nein ich Weiß es“
„Na dann fühl ich mich ja gleich viel sicherer, wenn du mich rettest“ lächelte sie. Rory ging langsam auf ihn zu und schaute ihm tief in die Augen. In die Auge, in die sie sich verliebt hatte.
„Ach übrigens…es würde dir gut tun, wenn du öfters mal so unbeschwert lachen würdest“
„Ja vielleicht…“
Doch er konnte nicht weiterreden. Rory hatte seine Lippen mit einem Kuss versiegelt. Jess schloss die Arme um sie und genoss die Gegenwart seiner Freundin. Sie verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss, bis Rory sich wieder löste.
„Komm lass uns gehen…zum knutschen bleibt uns noch der ganze Tag“ lachte sie und nahm seine Hand.
„Na wenn du das sagst. Dann lass uns mal gehen“ lächelte jetzt auch Jess.
Sie schlenderten Händchen haltend zum Gilmore Haus.
„Hier wohnst du also“ sagte Jess und musterte gespannt das Haus.
„Ja…es ist zwar nicht so eine Villa wie dein Haus aber ich bin glücklich damit“
„Die Größe ist doch egal. Es gefällt mir, komm lass uns rein gehen“
Die beiden betraten das Haus und Rory wartete nervös auf einen Kommentar ihres Freundes.
„Schön…sehr gemütlich“ sagte er schließlich.
„Ja finde ich auch. Aber jetzt bekommst du erstmal eine persönliche Führung von mir“ grinste sie und schleifte Jess in die Küche.
„Das ist unsere Küche. Naja eigentlich wird sie aber eher selten gebraucht. Wenn wir Hunger haben, bestellen wir entweder oder gehen zu Luke“
„Zu Luke?“ fragte Jess und versuchte seine Stimme kühl klingen zu lassen, obwohl er entsetzt war.
„Ja zu Luke. Er hat ein Diner und…“
„Was ist das denn?“ fragte Jess erstaunt.
„Was?“ Rory folgte seinem Blick und sah die offene Schranktür.
„Ja das was du da siehst, ist unser Lebenselixier…Kaffee. Ich und meine Mum sind süchtig danach. Obwohl meine Mum noch ein wenig schlimmer ist wie ich. Sie schafft den Tag nicht, ohne ihr Kaffee Pensum“
„Und was passiert, wenn sie einen Tag mal keinen trinkt?“
„Hm…sie überlebt es nicht. Nein Quatsch…Ich weis es nicht, denn die Situation ist noch nie eingetreten und ich bete, dass es nie geschieht“
Sie ging zu der Schranktür und schloss sie wieder. Jetzt waren die Türme von Kaffeepulver wieder verschwunden.
„Wow ihr seid ja verrückt“ lachte er.
„Tja so sind wir Gilmores eben…na dann gehen wir mal weiter“
Sie zeigte Jess alles und endlich waren sie bei Rorys Zimmer angekommen.
„Und das ist mein Reich“ sagte sie und stieß die Tür auf.
Sie betraten ihr Zimmer und das erste, was ihm sofort auffiel, waren die vielen Bücher.
„Du…du hast ja eine Unmenge an Büchern“ sagte er erstaunt.
„Ja stimmt. Ich finde es sind schon fast zu viele aber ich kann mich einfach von keinem trennen…“
„So geht’s mir auch immer“
Jetzt ging er auf Rory zu und küsste sie.
„Da ich jetzt alles gesehen habe könnten wir ja eigentlich da weitermachen, wo wir stehen geblieben waren“ sagte er mit einem verführerischen Grinsen.
„Kannst du mir mal sagen, wie man Dir widerstehen kann?“
„Ja kann ich…und zwar gar nicht. Das hat bis jetzt noch keine geschafft“
Sie küssten sich innig und lange.
„Hey…wir müssen noch ein wenig einkaufen gehen“ sagte sie, ganz außer Atem.
„Muss das denn ausgerechnet jetzt sein?“
„Ja. Wir brauchen noch ein paar Dinge für heute Abend“
Doch Jess wollte nicht gehen und zog sie wieder an sich. Rory lies den Kuss zu, doch dann stieß sie ihn weg.
„Komm schon, lass uns gehen“ sagte sie und verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund.
„Oh nein. Was soll das denn jetzt?! Bei dem Schmollmund kann man ja gar nicht nein sagen“
„Tja…das hab ich alles von meiner Mum. Es ist doch nicht so schlimm. Ich versprech dir, es wird noch besser, wenn wir wieder kommen“
Rory grinste ihn süß an.
„Na dann worauf warten wir noch“ sagte Jess schnell und zog Rory runter zur Haustür, nach draussen.
„Wo gehen wir denn hin?“
„Zu Doose´s“
„Was soll das denn sein?“
„Unser Supermarkt hier“
Sie gingen rein und fingen an einzukaufen.
„Hey Rory…warum starren die uns alle so an?“
„In Stars Hollow bleibt eigentlich nichts geheim. Sie wissen ja nicht, dass ich mit dir zusammen bin und das ist halt das interessanteste im Moment“
„Achso…na dann“
Sie beachteten einfach die ganzen Gesichter, die sie anstarrten, nicht und kauften weiter ein.
„Sag mal für wen nimmst du denn das ganze Zeug mit?“
„Das ist auch so eine Angewohnheit von uns. Wir verschlingen Unmengen an Essen. Aber wir mögen kein gesundes Zeug wie Salat oder so…bäää“ sagte Rory und schüttelte sich.
„Oh je…ich habe so das Gefühl, dass mich bei euch noch einiges erwartet“
„Japp…aber du gewöhnst dich dran“ sagte sie und gab ihm einen Kuss.
„Rory hat einen neuen Freund. Wer ist das? Woher kommt er?“ hörte man aus allen Ecken flüstern.
Jess und seine Freundin gingen zur Kasse und zahlten. Sie wollten gerade das Geschäft verlassen, als sich Rory noch mal umdrehte und sagte
„Hey hört mal alle zu. Ich weis ja wie ihr seid und vor allem wie neugierig. Deshalb sag ich euch lieber gleich, mit wem ich zusammen bin. Das hier ist Jess Mariano und er kommt aus Hartford. Ich hoffe ich habe eure Fragen beantwortet und, dass ihr uns nicht mehr so anstarrt. Dafür wäre ich euch sehr dankbar“ Sie drehte sich wieder zu dem verdutzten Jess um, hackte sich ein und die beiden gingen weiter.
„So kenne ich dich ja gar nicht“ lobte er Rory.
„Tja auf dich werden noch viele Überraschungen warten“
„Und was machen wir jetzt?“
„Jetzt gehen wir noch Videos ausleihen…also komm“
Die beiden gingen zur Videothek und holten ein paar Filme. Sie machten sich langsam wieder auf den Weg nach Hause. Rory räumte noch schnell die Einkäufe weg und ging wieder zu Jess. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Und was nun?“
„Hm…wie wärs damit“ Er legte seine Arme um ihre Hüften und küsste sie zärtlich.
„Ja ich glaub daran könnte ich mich glatt gewöhnen“ grinste sie „aber lass uns nicht so doof herumstehen…wir gehen nach oben“
Rory nahm Jess Hand und zog ihn nach oben, in ihr Zimmer.
Sie küssten sich. Die ganze Welt um sie herum schien vergessen. Alles schien vergessen. Für die beide zählte nur der Augenblick. Endlich hatte jeder von ihnen seinen Partner gefunden…ja fast schon sein Gegenstück. Jess Hände ruhten immer noch auf Rorys Hüften. Er drängte sie sanft in richtung Bett. Sie legten sich hin, ohne von einander abzulassen. Nach einer Weile liesen sie voneinander ab. Sie lagen einfach nur da. Rory lag mit ihrem Kopf auf Jess Brust. Er streife ihr sanft durchs Haar.
„Ich bin so glücklich. Ich glaube im Moment könnte mein Glück kaum etwas erschüttern“
„Mir geht’s genauso“
Und schon nach kurzer Zeit waren sie eingeschlafen. Sie fühlten sich in der Gegenwart des anderen so sicher und geborgen.

- im Diner -

In der Zwischenzeit war schon viel Zeit verstrichen und es war Abend geworden.
„So ich möchte jetzt alle hier im Raum bitten, das Diner zu verlassen. Wir schließen heute früher“
Die Menge stand auf und verlies sichtlich verärgert das Diner. Luke ging zur Tür und drehte das Schild auf „Closed“. Er ging in die Küche und umarmte seine Freundin zärtlich von hinten.
„Na Schatz“
„Na Süßer“ lächelte Lorelai.
Luke küsste den Hals seiner Freundin.
„Darauf habe ich heut schon den ganzen Tag gewartet“ flüsterte er ihr ins Ohr.
„Ja ich auch“
Sie drehte sich um und küsste ihn auf seine wunderbar weichen Lippen. Es war ein Kuss voller Leidenschaft und Wärme.
„So schwer wie es mir auch fällt…lass uns nach Hause gehen“
„Ja gut“
Sie verliesen das Diner und Luke schloss noch schnell zu, bevor sie wie ein frisch verliebtes Pärchen nach Hause gingen. Lorelai schloss die Haustür auf und ging rein.
„Rory?Jess?“
Keine Antwort.
„Sie sind bestimmt oben“ sagte Luke.
„Geh du doch schon mal in die Küche. Ich geh mal schnell hoch und guck, wo die beiden sind“
Sie ging die Treppe rauf und klopfte an, da aber keine Zeichen von innen kam, machte sie die Tür vorsichtig auf und ging rein. Sie musste lächeln, als sie endlich ihre Tochter entdeckt hatte. Rory lag immer noch auf Jess und er hatte seinen Arm schützend um sie gelegt. Beide schliefen noch tief und fest. Lorelai schlich sich näher ran und betrachtete Jess.
„Ganz meine Tochter. Einen super Geschmack. Jess ist ja wirklich schnuckelich. Wahrscheinlich ein richtiger Frauenschwarm…ich glaube, wenn ich jünger wäre und meinen Liebling nicht hätte, könnte ich mich glatt in ihn vergucken. Da merkt man halt wieder mal, dass Rory Meine Tochter ist“
Sie schlich sich wieder leise raus und machte die Tür zu.
„Und hast du sie gefunden?“
„Ja sie ist oben. Sie schläft gerade…In den Armen von Jess. Sie sehen so süß zusammen aus. Wie sie so friedlich schlafen. Ich denke wir sollten sie nicht wecken und uns einen Abend alleine machen sollten“
„Das wäre auch nicht schlecht“ grinste er.
Die beiden gingen zum Sofa und setzten sich. Dann schob Luke das Video ein und gesellte sich wieder zu seiner Freundin. Sie saßen eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa. Nach einer halben Stunde merkte Luke, wie sich Lorelai an ihn anlehnte. Sie war ebenfalls eingeschlafen.
„Das war wohl doch ganz schön anstrengend“ lächelte er „ich liebe es wenn sie schläft. Ihr Gesicht sieht so friedlich aus…ja so wunderschön. Wenn ich überlege, dass ich bis vor ein paar Monaten nur ein guter Freund gewesen bin und jetzt IHR Freund bin. Ich will niemals eine andere Frau neben mir haben. Sie ist mein ein uns alles…mein Leben“
Er lehnte seinen Kopf an Lorelai und flüsterte ihr ins Ohr
„Ich liebe dich abgöttisch“ und schlief schließlich auch ein.
Nun war nur noch eine Stille im Gilmore Haus zu vernehmen. Alle schliefen friedlich in den Armen ihrer Geliebten. Es schien einfach alles so perfekt…ja schon fast zu perfekt.
Am nächsten Morgen wachte Lorelai auf. Luke war nirgends zu sehen, deshalb beschloss sie in der Küche nachzusehen. Sie ging verschlafen in die Küche und entdeckte einen kleinen Zettel auf dem Tisch.
Morgen mein Schatz
Ich bin schon im Diner. Ich wollte dich nicht wecken…du sahst einfach zu süß aus. Du kannst ja bevor du ins Inn fährst deinen Kaffee bei mir abholen.
Ich liebe dich
Luke
„Man oh man…dieser Mann ist schon fast zu gut um wahr zu sein“ dachte sich Lorelai, während sie sich Kaffee machte. Auch im oberen Stockwerk tat sich etwas. Rory und Jess wachten langsam auf. Jess musste sich erst noch orientieren, doch bemerkte dann mit einem Grinsen, dass er die ganze Nachte bei Rory verbracht hatte. Er drehte seinen Kopf und sah direkt in Rorys Gesicht.
„Sie ist so niedlich, wenn sie schläft“ Jess strich vorsichtig über ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schlug auch Rory ihre Augen auf und blickte in Jess Kaffeebraune Augen.
„Morgen Süße“
„Morgen“
„Und gut geschlafen?“
„Ja klar…auf so einem schönen Körper“ schmunzelte sie.
„Tja man tut was man kann…ich hab aber auch super geschlafen“
Bei all dem drum herum hatten sie ganz vergessen, dass sie heute wieder nach Yale mussten.
„OH NEIN“ schrie Rory aufgeregt, als sie endlich wieder an Yale dachte.
„Was ist denn?“
„Wir müssen uns fertig machen“
„Aber warum denn?! Lass uns lieber noch ein wenig kuscheln“
„JESS…Wir müssen nach Yale!“
„Yale?...YALE! Oh je das hatte ich ja ganz vergessen. Wieviel Uhr haben wir denn?“
Rory schaute auf die Uhr und beruhigte sich wieder ein wenig.
„Puh. Es reicht noch. Wahrscheinlich sind wir so früh aufgewacht, weil wir gestern nicht so spät eingeschlafen sind“
Sie standen langsam aus dem Bett auf.
„Wie willst du das denn jetzt machen? Ich meine du hast deine Sachen gar nicht hier“
„Keine Sorgen…ich habe alles im Auto. Ich dachte mir irgendwie schon, dass der Abend so enden würde und habe deshalb vorsichtshalber alles eingepackt“
„An was du nicht alles denkst“ lachte Rory „los lass uns runter gehen. Wir können noch in Ruhe frühstücken“
Sie gingen gemeinsam nach unten in die Küche, wo Lorelai die beiden schon sehnsüchtig erwartete.
„Hey ihr beiden“
„Morgen Mum“
„Morgen Miss Gilmore“
„Ach Jess. Nenn mich doch bitte Lorelai…ich kann das förmliche nicht so haben“
„Gut Lorelai“
„Also ich hab euch gestern nicht geweckt. Ihr saht einfach zu putzig aus“ schmunzelte sie.
„MUM!“
„Ja ja schon gut. Wollt ihr einen Kaffee?“
„Gerne“
Sie setzten sich an den Tisch und Lorelai goss ihnen Kaffee in die Tassen.
„Und was habt ihr heute vor“
„Weis noch nicht. Wir müssen erstmal nach Yale und dann sehen wir weiter“
„Gut ok. Du kannst dich ja dann melden. Ich geh dann mal zu Luke und hol mir noch einen guten Kaffee, bevor ich ins Inn fahre“
Jess erstarrte. Also war es wahrscheinlich doch so.
„Schön…wir machen uns dann mal fertig“
„Ich geh jetzt auch mal“
„Tschüss“
„Bye Jess, hoffe wir sehen uns bald wieder“
„Ja…bye“
Lorelai ging aus dem Haus.
„Hey Rory ich geh dann mal ans Auto und hol meine Sachen“
„ja klar. Ich geh schon mal duschen“
Sie ging nach oben und ins Badezimmer. Sie sprang schnell unter die Dusche.
Jess ging derweil zu seinem Auto und kam in die Nähe vom Diner. Er blieb wie angewurzelt stehen. Er beobachte Lorelai, die gerade am Eingang stand und mit einem Mann mit Baseball Kappe und Flanellhemd redete. Mit Luke. Seinem Onkel. Und dann passierte das, das er die ganze Zeit befürchtet hatte. Sie küssten sich.
„Also ist es doch so. Die Mutter meiner Freundin ist ausgerechnet mit Luke zusammen“
Jess ging mit schnellen Schritten zu seinem Auto und setzte sich rein. Er startete den Motor und fuhr wieder zu Rory.
„Hey Schatz da bist du ja wieder“ begrüßte Rory Jess, nachdem sie frisch geduscht aus dem Bad kam.
„Ich denke du willst jetzt auch noch oder?“
„Ja“
„Gut dann hole ich mal meine Sachen aus dem Schrank und warte solange, bis du geduscht bist“
Jess ging ins Bad, zog sich aus und stieg in die Dusche. Das warme Wasser tat gut. Er stand einfach nur da, lies das Wasser über seinen Körper fließen und dachte nach.
„Oh man…warum ausgerechnet er?! Ich bin ausgerechnet in die Frau verliebt, deren Mutter mit Luke zusammen ist. Ich denke, dass wir früher oder später aufeinander treffen werden. Das gibt ein Chaos…Was soll ich nur machen? Es Rory vielleicht sagen? Nein…Ich kann das nicht. Aber ich will sie nicht verlieren. Sie ist mein ein und alles. Ohne sie wäre mein Leben sinnlos. Ich muss abwarten und das beste hoffen“
Jess stieg aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Er ging raus zu Rory, die schon ungeduldig darauf wartete, dass sie endlich ins Bad konnte.
„Na hast du es doch noch geschafft? Ich habe schon gedacht, du wärst eingeschlafen“ witzelte sie. Doch Jess ging nicht darauf ein, sondern ging auf sie zu und umarmte sie.
„Jess?!“ Mit so was hatte Rory nicht gerechnet.
„Ich liebe dich und ich will, dass du das weist“
„Was ist denn los mit dir?“ sie wunderte sich über sein Verhalten und hatte seine Umarmung erwidert.
„Für mich bist und bleibst du, die einzig wahre und große Liebe. Ich werde niemanden in meinem Leben so sehr lieben wie dich Rory. Du hast mir wieder die Augen für wirklich wichtige Dinge geöffnet. Wenn ich dich verlieren würde, wüsste ich nicht, was aus mir werden würde. Mein ganzes Leben wäre sinnlos. Ich werde dich beschützen, selbst wenn ich für dich sterben müsste. Das verspreche ich dir“
„Hör auf damit“ Rory löste sich von ihm und war aufgebracht „Was redest du da nur? Mir wird nichts passieren. Ich würde es auch niemals zulassen, dass du wegen mir sterben würdest. NIEMALS. Hast du verstanden?!“ schrie sie.
„Aber…“
„Nichts aber. Ich empfinde genauso und wenn dir etwas zustoßen würde, wegen mir könnte ich mir das nie im Lebe verzeihen“
„Ist ja schon gut“ Jess versuchte sie zu beruhigen und nahm sie wieder in den Arm. Er schaffte es tatsächlich und Rory wurde wieder ruhig.
„Lass uns nie wieder über solch schlimme Dinge reden, verstanden?“
„Ja gut“
„Komm wir müssen uns anziehen“
Sie verschwand im Badezimmer. Jess stand in ihrem Zimmer und zog seine Uniform an.
„Ich werde so was nie wieder sagen. Das verspreche ich dir Rory. Aber ich werde mein Versprechen immer einhalten und falls es so weit kommen sollte, werde ich es einhalten. Ich werde dich immer beschützen“ dachte er sich und ging ebenfalls ins Bad, wo Rory sich gerade die Haare machte. Jess stellte sich neben seine Freundin und fing an seine Frisur zu gehlen.
„Wir sehen aus, als wenn wir schon ewig zusammen wären. Ein eingespieltes Team“ lachte Rory und nun konnte auch Jess wieder ein kleines Lächeln über seine Lippen bringen. Die beiden nahmen ihre Sachen und gingen nach unten.
„Wir nehmen meinen Wagen, oder?“
„Nein wir fliegen“
„Was?!“
„Mensch Jess da war ein Witz. Natürlich mit deinem Wagen…“
Sie gingen raus und stiegen ein. Jess drehte das Radio an und fuhr los.
Und da ertönt wieder das Lied. DAS Lied, das Rory als Zeichen aufgefasst hatte.

You should let me love you
Let me be the one to give you everything you want and need
Baby good love and protection
Make me your selection
Show you the way love's supposed to be
Baby you should let me love you, love you, love you


„Oh nein“ brummte Jess
„Was ist denn?“
„Dieses Lied…ich mag es nicht“
„Ach echt nicht?“ Rory grinste.
„Ja…aber warum grinst du so?“
„Ich denke du solltest den Song mögen“
„Ach ja und warum?“
„Der hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir jetzt zusammen sind“
„Hää“ Rory sah, wie verwirrt Jess jetzt aus der Wäsche guckte
„Naja…ich habe auf ein Zeichen gewartet, was ich machen sollte. Ich wusste nicht, ob ich dir noch eine Chance geben sollte und dann…hörte ich diesen Song und worum es geht. Das hab ich dann als ein Zeichen aufgefasst und dir diesen Brief geschrieben“
„Wow…dann werde ich dieser Lied nicht mögen sondern LIEBEN“ er drehte das Radio lauter und lachte.

Listen
Your true beauty's description looks so good that it hurts
You're a dime plus ninety-nine and it's a shame
Don't even know what you're worth
Everywhere you go they stop and stare
Cause you're bad and it shows
From your head to your toes, Out of control, baby you know


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