27.02.2006, 18:23
âOh SüÃeâ¦das tut mir ja so leidâ¦aber versuch mir bitte zu sagen, was er dir gesagt hatâ
âokâ¦alsoâ¦ich habe gesagt, dass ich ihn so nicht kenneâ¦dannâ¦dann hat erâ¦er gesagt, dass ich mir doch einen anderen suchenâ¦.suchen soll. So einer wie Deanâ¦der mich wieder betrügt und belügtâ¦und ich werdeâ¦werde sicher einen findenâ¦beiâ¦bei dem ich mich ausheulen kannâ stammelte Rory vor sich hin und fiel ihrer Mutter wieder in die Arme.
âDas hat er gesagt? Das kann ich mir gar nicht vorstellenâ¦â brachte Lorelai geschockt hervor.
âJa hat erâ¦und obwohl ich gesehen hab, dass es ihm Leid tat, was er gesagt hatteâ¦habe ich ihn auch verletztâ¦ich habe gesagtâ¦gesagt, dass sein Vater froh sein kannâ¦kann, dass er nicht oft zu Hause ist undâ¦und so einen Sohn nicht ertragen muss. Er hängt unheimlich an ihm und es hatâ¦hat ihn sehr getroffen. Aber esâ¦es war mir egal mum. Ich wollte ihm nur so wehtun, wie er mir. Ich war so wütendâ¦â
âDas kann ich verstehen. Und wie soll es jetzt weiter gehen?â
âIchâ¦ich weis es nichtâ¦â stotterte Rory.
Noch eine ganze Weile redete Lorelai ihrer Tochter gut zu und tröstete sie, bis Rory vor Erschöpfung schlieÃlich einschlief. Die beiden hatten sich darauf geeinigt, dass sie morgen bei Jess anrufen würde, um über die Sache zu reden.
Jess war immer noch unterwegs nach Hause. Er war an der nächsten Gelegenheit stehen geblieben und dachte nach
âWas hat sie nur gesagt? Aber die bessere Frageâ¦warum habe ich sie so verletztâ¦schon wieder. Sie hat echt was besseres verdient, als mich. Rory wäre ohne mich besser dranâ¦oder nicht?! Ich weis es nichtâ¦Oh nein was hab ich da wieder verbocktâ¦Ich liebe sie doch soâ¦â Nach einer Weile hatte er aber beschlossen weiter zu fahren.
Er stand vor der Haustür und schloss sie auf. Jess ging rein und stellte fest, dass jemand in der Küche räumte. Er atmete tief durch und machte sich auf den Weg zur Küche. Dort saÃen sie. Dort saÃen Liz und Amy. Die beiden blickten ihn an und Jess sah, dass etwas nicht stimmte.
âWas ist denn hier los?â fragte er kühl.
âSetzt dich lieberâ sagte Amy und zeigte auf den Stuhl neben sich. Jess wollte sich zwar nicht setzten, tat es aber trotzdem.
âSo was ist jetzt?â
âJessâ¦ich muss dir was sagenâ druckste Liz und schaute Jess tief in die Augen.
âUnd das wäre?â
âNun ja alsoâ¦ichâ¦ich und dein Vaterâ¦wir â¦wir werden uns scheiden lassenâ sagte Liz leise aber ausdrucksvoll.
âIhr wollt was? Wieso denn?â schrie Jess und stand sofort wieder.
âEs lief schon lange nicht mehr gutâ¦und ich habeâ¦habe jemanden anderes kennen gelerntâ
âDas glaube ich einfach nicht! Und was sagt Dad dazu?â
âEr sieht es genauso wie ich. Die Liebe bei uns ist schon lange erloschenâ¦â
âDU LÃGSTâ schrie Jess seine Mutter an
âJess beruhige dich dochâ sagte Amy und stand ebenfalls auf.
âUnd warum bist du so ruhig? Sie lassen sich scheiden und Mum hat schon wieder einen neuenâ
âEs ist besser soâ
âBesser so?! Du lügst ja nur wenn du den Mund aufmachst!â
âWieso sollte ich euch anlügen? Ich habe euch noch nieâ¦â doch Jess lies Liz nicht weiter ausreden.
âAch ja?! Warum hast du mir dann die ganzen Lügen mit Luke aufgetischt? Er ist quasi so was wie ein Vater für meine Freundin. Wir sind aufeinander getroffen und haben uns ausgesprochenâ¦da sind ein paar interessante Dinge rausgekommen. Luke wollte mich und auch Amy schon immer kennen lernenâ¦aber du hetzt mich gegen ihn auf und deiner Tochter erzählst du erst gar nichts davon! Von wegen es ist besser, wenn sie von so einem schlechten Menschen nichts weisâ¦â
âStopp! Wer ist Luke und was soll das alles?â sagte Amy etwas lauter und schaute abwechselnd zu ihrem Bruder und ihrer Mutter.
âNa los erzähls ihr mumâ¦erzähl ihr ruhig allesâ
âIchâ¦ich kann nichtâ sagte Liz und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände.
âDann werde ich dirs eben sagen. Also Amy du hast einen Onkel. Er heiÃt Luke und wohnt in Stars Hollow. Unsere ach so tolle Mutter hat mir gesagt, dass er nichts von uns wissen willâ¦aber es ist ganz das Gegenteil! Liz hat uns ihm immer vorenthaltenâ
âDasâ¦das glaub ich einfach nichtâ stotterte Amy und lies sich wieder in den Stuhl sinken.
âUnd was macht Dad jetzt? Wo will er wohnen?â
âEr wohnt nicht mehr hier. Er will sich ein Leben weit weg von uns aufbauen. Er hat gesagt, dass ich mich um euch kümmern soll. Jimmy willâ¦will nichts mehr mit uns zu tun habenâ
âDAS GLAUBE ICH NICHT! SOWAS WÃRDE ER NIE TUNâ schrie Jess und sein Gesicht fühlte sich sehr heià an. Er war so sauer, wütend, verletzt und verwirrt. Es wusste nicht, wie er das alles verarbeiten sollte. Einen rieseln Streit mit Rory, dann die Sache mit Luke, die Scheidung und zu guter letzt das sein Vater nichts mehr von ihm wissen wollte. Er hing sehr an seinem Vater und jetzt sollte alles vorbei sein?! Jess hielt es nicht mehr aus. Der ganze Schmerz und die vielen Gefühle.
âIch muss hier wegâ sagte er und verschwand nach oben. Er ging in sein Zimmer, nahm seine Reisetasche vom Schrank und schmiss alles schnell rein, was er brauchte. In der Eile und seiner Wut bemerkte er gar nicht, dass Amy in der Tür stand und ihn betrachtete.
âWas hast du denn jetzt vor?â
âWegâ¦einfach nur weg von allemâ
Er hatte alles gepackt und stand nun seiner Schwester gegenüber. Sie schauten sich tief in die Augen und spürten, was der andere durchmachte.
âWo willst du hin?â
âIch weis es nichtâ¦ich weis es echt nichtâ
âWas ist mit Rory? Willst du sie einfach aufgeben und verlassen?â
âWas soll ich denn machen?! Wir hatten einen groÃen Streit und ich glaube, dass sie mir eh nicht so leicht verzeihen wird. Ich liebe sie so sehr, dass ich sie ziehen lassen muss. Ich muss den Menschen loslassen, der mir am meisten bedeutet. Heute wurde mir wieder deutlich, dass sie ohne mich besser dran ist. Jeder ist ohne mich besser dranâ¦â
âDas stimmt nicht aber ich werde dich nicht aufhalten. Du bist mein Bruder und ich respektiere deine Entscheidungâ¦wirst du wieder kommen?â
âIch denke nichtâ¦â
âDu kannst auf dich aufpassen aber tu mir einen Gefallen und verschwinde nicht einfach ohne Rory lebe wohl zu sagenâ
âIch werde ihr schreibenâ¦ich würde es nicht ertragen ihr gegenüber zu stehenâ
âVersteheâ¦machâs gutâ¦ich werde dich vermissenâ schluchzte Amy und umarmte ihren Bruder. Jess erwiderte ihre Umarmung und wischte ihr Tränen von dem Gesicht.
âDankeâ flüsterte er ihr ins Ohr
âRuf mich anâ
âOkâ
âVersprochen?â
âVersprochen!â
Mit diesen Worten lief Jess an Amy vorbei, die Treppe hinunter und nach draussen. Er stieg in sein Auto und fuhr los. Jess schaute noch mal in den Spiegel zurück auf sein zu Hauseâ¦das er vielleicht nie wieder sehen wird.
Er fuhr einfach los, egal wohin. Jess dachte nicht weiter nach und ihm war es auch egal, dass ihm Tränen über die Backe liefen. Ihm war alles egalâ¦
Rory schlief den ganzen Tag und die ganze Nacht, bis zum nächsten morgen durch. Sie setzte sich hin und streckte sich erstmal, bevor sie in die Küche ging.
âNa Hon, wie gehtâs dir denn?â fragte Lorelai ihre Tochter und holte ihr eine Tasse Kaffee
âHierâ
âDankeâ
Sie trank einen Schluck und schaute ihre Mum an
âIch denke ich rufe ihn heute an. Gestern war alles zu viel aber heute sieht die Welt schon wieder ganz anders ausâ
âJa stimmtâ¦ihr solltet euch einfach mal aussprechenâ
âJa vielleichtâ¦â
âAlso ich muss dann los. Im Hotel geht es drunter und drüberâ
âKlar verstehe schonâ
âBis heute Mittag dannâ sagte Lorelai stand auf, gab Rory einen Kuss auf die Backe und machte sich auf den Weg nach draussen. Rory wollte sich gerade nachschenken, als ihre Mum noch etwas rief
âHey Schätzchenâ¦hier liegt ein Brief für dichâ
Rory stand auf und ging verwundert zur Tür, wo Lorelai ihr den Brief entgegenhielt. Sie nahm ihn und ihre Mutter machte sich auf den Weg. Rory schaute verwundert auf den Umschlag.
âRory Gilmoreâ war das einzigste. Kein Absender, keine Informationenâ¦rein gar nichts. Rory machte die Tür zu und ging hoch in ihr Zimmer. Sie schaltete erstmal das Radio ein. Musik war eine Sache, die sie beruhigen konnte. Sie hat immer etwas Gutes an sich. Wenn sie damals nicht das Lied gehört hätte, wäre sie nie mit Jess zusammengekommen.
âSo und nun der nächste Song. Ein trauriger Lovesong von Whitney Houstonâ ertönte die Stimme.
If I should stay,
I would only be in your way.
So I'll go, but I know,
I'll think of you ev'ry step of the way.
Rory setzte sich auf ihr Bett und machte den Brief auf. Sie entfaltete das Blatt und erschrak. Die Handschriftâ¦sie kannte diese Handschrift. Sie atmete noch mal tief durch und begann zu lesen:
Liebe Rory,
nun sitze ich wieder mal hier und schreibe dir einen Brief. Es kommt mir wie ein Déjavu vor. Nur dieses Mal ist es anders, wie letztes mal. Ich bitte dich nicht um ein Chanceâ¦nicht noch eine weitere.
Rory ahnte, worauf das ganze hinauslief. Sie musste noch einmal tief Luft holen um weiter zu lesen.
And I will always love you.
will always love you.
You, my darling you. Hmm.
Bittersweet memories
That is all I'm taking with me.
So, goodbye. Please, don't cry.
We both know I'm not what you, you need.
Sie hatte Angst, doch sie musste wissen, was er wollte
Ich sitze in meinem Auto und weis noch nicht wohin mich mein Schicksal führt. Das klingt vielleicht lächerlich, doch so ist es. Ich glaube an das Schicksal und auch daran, dass es uns zusammen geführt hat. Ich muss weg von allem. Nach unserem Streit bin ich nach Hause gefahren und bin auf meine Mutter getroffen. Wir hatten eine heftige Auseinandersetzung. Sie hat gesagt, dass sie und mein Dad sich scheiden lassen wollen. Angeblich will er nichts mehr mit mir zu tun habenâ¦mit uns allen. Er will sich ein Leben fern von seiner Familie aufbauen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie mich das getroffen hat. Mein Vater war früher mein ein und alles und jetztâ¦jetzt ist er weg. Aus meinem Leben verschwunden. Die Scheidung, unser Streit, die Lüge mit Luke und die Tatsache, dass sich alles ändern wird hat mich veranlasst, mal wieder wegzugehen. Ich lasse alles hinter mir. Es ist einfach alles zu viel für mich und ich kann nicht damit umgehen. Du erinnerst dich bestimmt noch an unser Gesprächâ¦wo ich dir gesagt habe, dass ich vor all meinen Problemen weglaufe. Und genau das mach ich gerade wieder. Der Grund aus dem ich dir diesen Brief überlasse ist, dass ich dir lebe wohl sagen will. Ich kann mich nicht persönlich verabschieden weil das mich so fertig machen würde. In dein Gesicht zu sehen, den Schmerz in deinen Augen zu sehenâ¦das würde ich nicht noch einmal aushalten. Ich will nur, dass du weist, dass ich an all dem Schuld bin. Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Du warst das letzte halbe Jahr immer für mich da. Du warst meine Luft zum atmen, mein Licht und meine Wärme. Du hast mir so vieles gegeben und gezeigt. Doch ich glaube, du bist ohne mich besser dran. Du wirst sicherlich irgendwann jemanden finden, der dich verdient hat. Ich jedenfalls habe so einen wundervollen und gütigen Menschen wie dich einfach nicht verdient. Du bist zu gut für diese Welt Rory. Du hast mich so in deinen Bann gezogen, wie nie jemand vor dir. Dein Lächeln und deine Augen sind einfach unbeschreiblich. Du versucht in jedem Menschen das gute zu sehen und hast es schlieÃlich geschafft meine harte Schale zu durchdringen. Mir fehlen langsam die Worte⦠Ich weis nur einsâ¦ich werde dich schrecklich vermissen. Ich danke dir für die beste Zeit meines Lebens. Ohne dich wird wohl alles trist und sinnlos werden. Doch mir ist das egalâ¦mir ist jetzt alles egal. Ich muss das tun auch wenn du es nicht verstehen kannst oder wirst. Ich hoffe, dass du einen anderen Mann findest und mit ihm glücklich wirst. Es tut mir Leidâ¦so unendlich Leid. Ich wollte dir nie so wehtun, doch jetzt tue ich esâ¦schon wieder. Was bin ich nur für ein ScheiÃkerl. Du bist das beste, dass mir in meinem Leben passiert ist. Kein Mann wird es schaffen, dich so zu lieben wie ich. Manchmal ist es besser, den Menschen den man liebt einfach loszulassen. Das werde ich schweren Herzens auch tun. Ich werde dich loslassen und dein Leben geht auch ohne mich weiter. Vielleicht führt das Schicksal uns irgendwann und irgendwo wieder zusammen. Ich wünsche dir alles Beste der Welt. Doch vor allem wieder Glück und Liebe. Ich liebe dich von ganzem Herzen und werde es für immer tun. Machs gut Rory. Es tut mit so Leid. Ich werde dich niemals vergessenâ¦
Leb wohl
Dein immer liebender
Jess
âokâ¦alsoâ¦ich habe gesagt, dass ich ihn so nicht kenneâ¦dannâ¦dann hat erâ¦er gesagt, dass ich mir doch einen anderen suchenâ¦.suchen soll. So einer wie Deanâ¦der mich wieder betrügt und belügtâ¦und ich werdeâ¦werde sicher einen findenâ¦beiâ¦bei dem ich mich ausheulen kannâ stammelte Rory vor sich hin und fiel ihrer Mutter wieder in die Arme.
âDas hat er gesagt? Das kann ich mir gar nicht vorstellenâ¦â brachte Lorelai geschockt hervor.
âJa hat erâ¦und obwohl ich gesehen hab, dass es ihm Leid tat, was er gesagt hatteâ¦habe ich ihn auch verletztâ¦ich habe gesagtâ¦gesagt, dass sein Vater froh sein kannâ¦kann, dass er nicht oft zu Hause ist undâ¦und so einen Sohn nicht ertragen muss. Er hängt unheimlich an ihm und es hatâ¦hat ihn sehr getroffen. Aber esâ¦es war mir egal mum. Ich wollte ihm nur so wehtun, wie er mir. Ich war so wütendâ¦â
âDas kann ich verstehen. Und wie soll es jetzt weiter gehen?â
âIchâ¦ich weis es nichtâ¦â stotterte Rory.
Noch eine ganze Weile redete Lorelai ihrer Tochter gut zu und tröstete sie, bis Rory vor Erschöpfung schlieÃlich einschlief. Die beiden hatten sich darauf geeinigt, dass sie morgen bei Jess anrufen würde, um über die Sache zu reden.
Jess war immer noch unterwegs nach Hause. Er war an der nächsten Gelegenheit stehen geblieben und dachte nach
âWas hat sie nur gesagt? Aber die bessere Frageâ¦warum habe ich sie so verletztâ¦schon wieder. Sie hat echt was besseres verdient, als mich. Rory wäre ohne mich besser dranâ¦oder nicht?! Ich weis es nichtâ¦Oh nein was hab ich da wieder verbocktâ¦Ich liebe sie doch soâ¦â Nach einer Weile hatte er aber beschlossen weiter zu fahren.
Er stand vor der Haustür und schloss sie auf. Jess ging rein und stellte fest, dass jemand in der Küche räumte. Er atmete tief durch und machte sich auf den Weg zur Küche. Dort saÃen sie. Dort saÃen Liz und Amy. Die beiden blickten ihn an und Jess sah, dass etwas nicht stimmte.
âWas ist denn hier los?â fragte er kühl.
âSetzt dich lieberâ sagte Amy und zeigte auf den Stuhl neben sich. Jess wollte sich zwar nicht setzten, tat es aber trotzdem.
âSo was ist jetzt?â
âJessâ¦ich muss dir was sagenâ druckste Liz und schaute Jess tief in die Augen.
âUnd das wäre?â
âNun ja alsoâ¦ichâ¦ich und dein Vaterâ¦wir â¦wir werden uns scheiden lassenâ sagte Liz leise aber ausdrucksvoll.
âIhr wollt was? Wieso denn?â schrie Jess und stand sofort wieder.
âEs lief schon lange nicht mehr gutâ¦und ich habeâ¦habe jemanden anderes kennen gelerntâ
âDas glaube ich einfach nicht! Und was sagt Dad dazu?â
âEr sieht es genauso wie ich. Die Liebe bei uns ist schon lange erloschenâ¦â
âDU LÃGSTâ schrie Jess seine Mutter an
âJess beruhige dich dochâ sagte Amy und stand ebenfalls auf.
âUnd warum bist du so ruhig? Sie lassen sich scheiden und Mum hat schon wieder einen neuenâ
âEs ist besser soâ
âBesser so?! Du lügst ja nur wenn du den Mund aufmachst!â
âWieso sollte ich euch anlügen? Ich habe euch noch nieâ¦â doch Jess lies Liz nicht weiter ausreden.
âAch ja?! Warum hast du mir dann die ganzen Lügen mit Luke aufgetischt? Er ist quasi so was wie ein Vater für meine Freundin. Wir sind aufeinander getroffen und haben uns ausgesprochenâ¦da sind ein paar interessante Dinge rausgekommen. Luke wollte mich und auch Amy schon immer kennen lernenâ¦aber du hetzt mich gegen ihn auf und deiner Tochter erzählst du erst gar nichts davon! Von wegen es ist besser, wenn sie von so einem schlechten Menschen nichts weisâ¦â
âStopp! Wer ist Luke und was soll das alles?â sagte Amy etwas lauter und schaute abwechselnd zu ihrem Bruder und ihrer Mutter.
âNa los erzähls ihr mumâ¦erzähl ihr ruhig allesâ
âIchâ¦ich kann nichtâ sagte Liz und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände.
âDann werde ich dirs eben sagen. Also Amy du hast einen Onkel. Er heiÃt Luke und wohnt in Stars Hollow. Unsere ach so tolle Mutter hat mir gesagt, dass er nichts von uns wissen willâ¦aber es ist ganz das Gegenteil! Liz hat uns ihm immer vorenthaltenâ
âDasâ¦das glaub ich einfach nichtâ stotterte Amy und lies sich wieder in den Stuhl sinken.
âUnd was macht Dad jetzt? Wo will er wohnen?â
âEr wohnt nicht mehr hier. Er will sich ein Leben weit weg von uns aufbauen. Er hat gesagt, dass ich mich um euch kümmern soll. Jimmy willâ¦will nichts mehr mit uns zu tun habenâ
âDAS GLAUBE ICH NICHT! SOWAS WÃRDE ER NIE TUNâ schrie Jess und sein Gesicht fühlte sich sehr heià an. Er war so sauer, wütend, verletzt und verwirrt. Es wusste nicht, wie er das alles verarbeiten sollte. Einen rieseln Streit mit Rory, dann die Sache mit Luke, die Scheidung und zu guter letzt das sein Vater nichts mehr von ihm wissen wollte. Er hing sehr an seinem Vater und jetzt sollte alles vorbei sein?! Jess hielt es nicht mehr aus. Der ganze Schmerz und die vielen Gefühle.
âIch muss hier wegâ sagte er und verschwand nach oben. Er ging in sein Zimmer, nahm seine Reisetasche vom Schrank und schmiss alles schnell rein, was er brauchte. In der Eile und seiner Wut bemerkte er gar nicht, dass Amy in der Tür stand und ihn betrachtete.
âWas hast du denn jetzt vor?â
âWegâ¦einfach nur weg von allemâ
Er hatte alles gepackt und stand nun seiner Schwester gegenüber. Sie schauten sich tief in die Augen und spürten, was der andere durchmachte.
âWo willst du hin?â
âIch weis es nichtâ¦ich weis es echt nichtâ
âWas ist mit Rory? Willst du sie einfach aufgeben und verlassen?â
âWas soll ich denn machen?! Wir hatten einen groÃen Streit und ich glaube, dass sie mir eh nicht so leicht verzeihen wird. Ich liebe sie so sehr, dass ich sie ziehen lassen muss. Ich muss den Menschen loslassen, der mir am meisten bedeutet. Heute wurde mir wieder deutlich, dass sie ohne mich besser dran ist. Jeder ist ohne mich besser dranâ¦â
âDas stimmt nicht aber ich werde dich nicht aufhalten. Du bist mein Bruder und ich respektiere deine Entscheidungâ¦wirst du wieder kommen?â
âIch denke nichtâ¦â
âDu kannst auf dich aufpassen aber tu mir einen Gefallen und verschwinde nicht einfach ohne Rory lebe wohl zu sagenâ
âIch werde ihr schreibenâ¦ich würde es nicht ertragen ihr gegenüber zu stehenâ
âVersteheâ¦machâs gutâ¦ich werde dich vermissenâ schluchzte Amy und umarmte ihren Bruder. Jess erwiderte ihre Umarmung und wischte ihr Tränen von dem Gesicht.
âDankeâ flüsterte er ihr ins Ohr
âRuf mich anâ
âOkâ
âVersprochen?â
âVersprochen!â
Mit diesen Worten lief Jess an Amy vorbei, die Treppe hinunter und nach draussen. Er stieg in sein Auto und fuhr los. Jess schaute noch mal in den Spiegel zurück auf sein zu Hauseâ¦das er vielleicht nie wieder sehen wird.
Er fuhr einfach los, egal wohin. Jess dachte nicht weiter nach und ihm war es auch egal, dass ihm Tränen über die Backe liefen. Ihm war alles egalâ¦
Rory schlief den ganzen Tag und die ganze Nacht, bis zum nächsten morgen durch. Sie setzte sich hin und streckte sich erstmal, bevor sie in die Küche ging.
âNa Hon, wie gehtâs dir denn?â fragte Lorelai ihre Tochter und holte ihr eine Tasse Kaffee
âHierâ
âDankeâ
Sie trank einen Schluck und schaute ihre Mum an
âIch denke ich rufe ihn heute an. Gestern war alles zu viel aber heute sieht die Welt schon wieder ganz anders ausâ
âJa stimmtâ¦ihr solltet euch einfach mal aussprechenâ
âJa vielleichtâ¦â
âAlso ich muss dann los. Im Hotel geht es drunter und drüberâ
âKlar verstehe schonâ
âBis heute Mittag dannâ sagte Lorelai stand auf, gab Rory einen Kuss auf die Backe und machte sich auf den Weg nach draussen. Rory wollte sich gerade nachschenken, als ihre Mum noch etwas rief
âHey Schätzchenâ¦hier liegt ein Brief für dichâ
Rory stand auf und ging verwundert zur Tür, wo Lorelai ihr den Brief entgegenhielt. Sie nahm ihn und ihre Mutter machte sich auf den Weg. Rory schaute verwundert auf den Umschlag.
âRory Gilmoreâ war das einzigste. Kein Absender, keine Informationenâ¦rein gar nichts. Rory machte die Tür zu und ging hoch in ihr Zimmer. Sie schaltete erstmal das Radio ein. Musik war eine Sache, die sie beruhigen konnte. Sie hat immer etwas Gutes an sich. Wenn sie damals nicht das Lied gehört hätte, wäre sie nie mit Jess zusammengekommen.
âSo und nun der nächste Song. Ein trauriger Lovesong von Whitney Houstonâ ertönte die Stimme.
If I should stay,
I would only be in your way.
So I'll go, but I know,
I'll think of you ev'ry step of the way.
Rory setzte sich auf ihr Bett und machte den Brief auf. Sie entfaltete das Blatt und erschrak. Die Handschriftâ¦sie kannte diese Handschrift. Sie atmete noch mal tief durch und begann zu lesen:
Liebe Rory,
nun sitze ich wieder mal hier und schreibe dir einen Brief. Es kommt mir wie ein Déjavu vor. Nur dieses Mal ist es anders, wie letztes mal. Ich bitte dich nicht um ein Chanceâ¦nicht noch eine weitere.
Rory ahnte, worauf das ganze hinauslief. Sie musste noch einmal tief Luft holen um weiter zu lesen.
And I will always love you.
will always love you.
You, my darling you. Hmm.
Bittersweet memories
That is all I'm taking with me.
So, goodbye. Please, don't cry.
We both know I'm not what you, you need.
Sie hatte Angst, doch sie musste wissen, was er wollte
Ich sitze in meinem Auto und weis noch nicht wohin mich mein Schicksal führt. Das klingt vielleicht lächerlich, doch so ist es. Ich glaube an das Schicksal und auch daran, dass es uns zusammen geführt hat. Ich muss weg von allem. Nach unserem Streit bin ich nach Hause gefahren und bin auf meine Mutter getroffen. Wir hatten eine heftige Auseinandersetzung. Sie hat gesagt, dass sie und mein Dad sich scheiden lassen wollen. Angeblich will er nichts mehr mit mir zu tun habenâ¦mit uns allen. Er will sich ein Leben fern von seiner Familie aufbauen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie mich das getroffen hat. Mein Vater war früher mein ein und alles und jetztâ¦jetzt ist er weg. Aus meinem Leben verschwunden. Die Scheidung, unser Streit, die Lüge mit Luke und die Tatsache, dass sich alles ändern wird hat mich veranlasst, mal wieder wegzugehen. Ich lasse alles hinter mir. Es ist einfach alles zu viel für mich und ich kann nicht damit umgehen. Du erinnerst dich bestimmt noch an unser Gesprächâ¦wo ich dir gesagt habe, dass ich vor all meinen Problemen weglaufe. Und genau das mach ich gerade wieder. Der Grund aus dem ich dir diesen Brief überlasse ist, dass ich dir lebe wohl sagen will. Ich kann mich nicht persönlich verabschieden weil das mich so fertig machen würde. In dein Gesicht zu sehen, den Schmerz in deinen Augen zu sehenâ¦das würde ich nicht noch einmal aushalten. Ich will nur, dass du weist, dass ich an all dem Schuld bin. Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Du warst das letzte halbe Jahr immer für mich da. Du warst meine Luft zum atmen, mein Licht und meine Wärme. Du hast mir so vieles gegeben und gezeigt. Doch ich glaube, du bist ohne mich besser dran. Du wirst sicherlich irgendwann jemanden finden, der dich verdient hat. Ich jedenfalls habe so einen wundervollen und gütigen Menschen wie dich einfach nicht verdient. Du bist zu gut für diese Welt Rory. Du hast mich so in deinen Bann gezogen, wie nie jemand vor dir. Dein Lächeln und deine Augen sind einfach unbeschreiblich. Du versucht in jedem Menschen das gute zu sehen und hast es schlieÃlich geschafft meine harte Schale zu durchdringen. Mir fehlen langsam die Worte⦠Ich weis nur einsâ¦ich werde dich schrecklich vermissen. Ich danke dir für die beste Zeit meines Lebens. Ohne dich wird wohl alles trist und sinnlos werden. Doch mir ist das egalâ¦mir ist jetzt alles egal. Ich muss das tun auch wenn du es nicht verstehen kannst oder wirst. Ich hoffe, dass du einen anderen Mann findest und mit ihm glücklich wirst. Es tut mir Leidâ¦so unendlich Leid. Ich wollte dir nie so wehtun, doch jetzt tue ich esâ¦schon wieder. Was bin ich nur für ein ScheiÃkerl. Du bist das beste, dass mir in meinem Leben passiert ist. Kein Mann wird es schaffen, dich so zu lieben wie ich. Manchmal ist es besser, den Menschen den man liebt einfach loszulassen. Das werde ich schweren Herzens auch tun. Ich werde dich loslassen und dein Leben geht auch ohne mich weiter. Vielleicht führt das Schicksal uns irgendwann und irgendwo wieder zusammen. Ich wünsche dir alles Beste der Welt. Doch vor allem wieder Glück und Liebe. Ich liebe dich von ganzem Herzen und werde es für immer tun. Machs gut Rory. Es tut mit so Leid. Ich werde dich niemals vergessenâ¦
Leb wohl
Dein immer liebender
Jess