27.02.2006, 18:46
âJa?!â
âMan meldet sich nicht mit jaâ
âOh hi Luke. Sorry aber ich hatte heute ziemlich Stress und bin leicht genervtâ
âNa dann wird ich dir nochmal verzeihenâ
âWie gnädig Onkelchenâ
âJess, du weist genau das ich es hasse, wenn du micht so nennst. Das ist ja fast schon genauso schlimm wie Lukiâ
âLuki? Wie süÃâ¦lass mich raten wer diesen Namen erfunden hat. Deine bezaubernde Freundin, stimmts?â
âDas ist nicht witzig aber jaâ
âIch muss zugeben, manchmal hat sie echt gute Ideenâ
âHa ha, aber jetzt mal zu dem Punkt warum ich dich anrufeâ
âIch bin ganz Ohrâ
âJess!â
âSchon gutâ¦erzählâ
âAlso ich habe Lorelai gefragt, ob sie mich heiraten willâ
âDu hast was?â
âJa und sie hat ja gesagt. Wir sind verlobt Jessâ
âAber das ist doch groÃartigâ¦herzlichen Glückwunschâ
âDanke. Jetzt wollte ich dich fragen, nunjaâ¦ob du mein Trauzeuge sein willstâ
âIst das dein ernst? Wieso gerade ich?â
âWeil ich will, dass du das machst. Ich werde auch nur dich fragen und wenn du nein sagst heirate ich halt ohne Trauzeugeâ
âGeht das denn überhaupt?â
âKeine Ahnung. Was sagst du?â
âWann?â
âIn drei Wochenâ
âIch werde da seinâ
âWirklich?â
âJa klar. Ich will ja sehen wie mein Onkelchen heiratetâ
âHast du jemanden den du mitbringen möchtest?â
âDu meinst eine weibliche Begleitung?! Hmâ¦wenn du so fragst, ja ich hätte da jemandenâ
âGut nimm sie mit und danke für allesâ
âKeine Ursacheâ¦aber sag mal ist das denn ok wenn ich komme? Naja wegen Roryâ
âMach dir keinen Kopf. Ich hab sie eben gefragt und sie hat nichts dagegen. Sie freut sich sogar und sie hat gesagt, dass ihr es vielleicht schafft Freunde zu werdenâ
âFreunde alsoâ
âSag mal kann es sein, dass du gern mehr als Freundschaft hättest?â
âNein ich denke nicht. Ich habe zu viel kaputt gemacht und kann nicht erwarten, dass sich das wieder einrängt. SchlieÃlich hat sie ja diesen Loganâ
âLogan?! Du weist von ihm?â
âIch habe Rory mal in New York getroffen und da hat sie mir gesagt, dass sie einen neuen Freund namens Logan hatâ
âNew Yorkâ¦New Yorkâ¦oh mein Gott. Du meinst du bist ihr in einem Park begegnet?â
âJa warum?â
âAberâ¦â
âWas aber? Luke was ist denn los?â
âWir waren dort, um einen Ring für Lorelai auszusuchenâ
âUnd weiter?â
âNaja sie war da mit Logan nicht zusammenâ
âBist du sicher?â
âJaâ¦â
âWarum behauptet sie es dann einfach so kühlâ
âKühl? Wo ich sie gesehen habe, war ihr Gesichtsausdruck alles andere als kühlâ
âDu meinstâ
âJa sie hat geweintâ
âWegen mirâ
âWahrscheinlichâ
âJetzt versteh ich gar nichts mehr. Und was ist jetzt mit diesem Logan?â
âSie ist mit ihm zusammen aber noch nicht langeâ
âAhaâ
âEs tut mir Leid Jessâ
âDas muss es nicht. Ich muss jetzt auch auflegenâ
âGut aber eine Bitte hätte ich da nochâ
âUnd die wäre`â
âWäre es vielleicht möglich, dass du eine oder zwei Wochen auf das Diner aufpasst?â
âFlitterwochen?â
âJa ich will Lorelai überraschenâ
âIch gucke, ob es sich einrichten lässt. Dürfte aber kein Problem seinâ
âRuf mich an, wenn du Bescheid weistâ
âMach ichâ
âBye
âByeâ
Und schon hatten beide den Hörer aufgelegt. Jess wusste nicht genau, was er von all dem halten sollte. Die Reaktion von Rory konnte er sich einfach nicht erklären.
Luke ging es nicht anders. Er kannte Rory von klein auf, doch hier konnte er ihr Verhalten nicht deuten. War es gut oder schlecht, dass sie so reagierte? Er wusste es nicht. Luke kam langsam die Treppe runter und gesellte sich zu den zwei Frauen.
âUnd?â
âEr kommtâ
Luke beobachtete Rory nun noch genauer als vorher. Als er gesagt hatte, dass Jess kommen würde verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und das fiel ihm auf.
âAlles ok mit dir?â fragte er vorsichtig
âNa klar. Ist doch schön, dass er es macht. Freut mich für dichâ
âJa das bedeutet mir vielâ
âUnd kommt er allein?â fragte Rory und klang interessierter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.
âNein er bringt jemanden mitâ
âAlso hat er eine Freundinâ
âDas weis ich nicht. Er hat nur gesagt, dass er jemanden hätte, den er mitbringen willâ
âAber das ist ja eigentlich auch egal oder?! Hauptsache er kommtâ
âSicherâ
Danach herrschte eine beklemmende Stille. Rory blätterte schon zum zehnten mal ihren Kalender durch und Lorelai beobachtete ihren Verlobten, der die Gäste bediente.
Also werde ich ihn wieder sehen. Und er hat eine Freundinâ¦aber was habe ich auch erwartet? Ich will doch gar nichts mehr von ihm, oder etwa doch? Ach Quatsch, so ein Schwachsinn. Ich habe ja auch Logan. Ich bin nur mal gespannt, wie es wird, wenn wir uns wieder sehen. Hoffentlich nicht so, wie damals im Parkâ¦
âLore?â
âHm?â
âEs ist vielleicht nicht der passende Moment dafür aber willst du deinen Eltern nicht erzählen, dass du heiraten wirst?â
Augenblicklich versteinerte sich Lorelais Gesichtsausdruck. Ihre Eltern. Ja stimmt, sie wussten nichts davon, dass sie verlobt war.
âGar nichtâ
âIch weis ihr habt nicht den besten Draht zueinander aber für jeden gibtâs einen Neuanfang Schatz. Hast du dir mal Gedanken gemacht, wer dich zum Alter führt? Traditionell macht das der Vater der Brautâ
âJa klar, wenn man einen Vater hat aber für mich gab es noch nie einen richtigen Vater oder eine Mutter. Die beiden wollten immer über mein Leben bestimmen und mir sagen, was ich zu tun hab. Als ich dann mit Rory schwanger wurde, brach für sie die heile Welt zusammen. Ihre achso schlaue Tochter, die auch mal studieren sollte, viel Geld verdienen und heiraten sollte wurde einfach schwanger. Von einem auf den anderen Moment sind alle Pläne und Träume geplatztâ
âSie haben das doch bestimmt nicht so gemeintâ
âOh doch. Du kennst Emily und Richard Gilmore nichtâ
âUnd das finde ich schade. Ich meine sie gehören bald auch zu meiner Familie und ich weis nichts über sieâ
âDa gibtâs auch nicht viel zu wissenâ
âMum Luke hat rechtâ
âRory jetzt fang du nicht auch noch anâ
âAber überleg doch mal. Geh zu ihnen und sprich mit ihnen. Gib ihnen eine zweite Chance. Sie haben Fehler gemacht ja, aber macht das nicht jeder Mensch? Gib ihnen die Einladung und lass sie entscheiden. Lass sie entscheiden, ob sie die Beziehung zu uns retten möchten oder uns verlieren wollenâ
âAber Roryâ¦â
âMum bitte. Wenn du es nicht für dich tust, dann mach es für unsâ
Lorelai sah die beiden an und überlegte krampfhaft. Sie sollte zu ihren Eltern gehen und mit ihnen reden? Aber wahrscheinlich würde es wie immer ablaufen und darauf hatte sie keine Lust. Was sollte sie denn tun? Nach einer Weile hatte sie einen Entschluss gefasst.
âNa gut ich werde zu ihnen gehen. Aber nicht nur wegen mir, sondern auch wegen dir Rory. Ich will nicht, dass es dir wir mir ergeht. Vielleicht hast du die Chance deine GroÃeltern besser kennen zu lernen als ich selbstâ
âDanke Mumâ sagte Rory un umarmte ihre Mutter. Luke stand nur nebendran und lächelte Lorelai an. Er war unheimlich stolz auf seine Verlobte und er wusste, dass diese Entscheidung sie sehr viel Ãberwindung kostete.
âUnd wann willst du das machen?â
âGleich heute Abendâ
âSoll ich mitkommen?â
âNein Schatz, dass muss ich selbst machenâ
âNa gutâ¦â
Seid diesem Augenblick waren einige Stunden vergangen und Lorelai stand vor der Höhle der Löwen. Sie stand schon mindestens 5 Minuten vor der Tür und traute sich nicht zu klopfen. Komm schon Lorelai, reià dich zusammen! Es sind doch nur deine Elternâ¦Und nach weiteren 5 Minuten hatte sie endlich all ihren Mut zusammen gefasst und klopfte schweren Herzens an der rieÃen Tür. Kurz darauf wurde sie auch schon aufgemacht und eine völlig überraschte Person stand ihr entgegen.
âLorelai?!â
âHey Mumâ¦kann ich vielleicht reinkommen?â
Emily sagte kein Wort sondern gab ihr nur ein Hanszeichen, dass sie eintreten sollte. Lorelai zog ihren Mantel aus und hing ihn auf. Dann ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich.
âRichard? Unsere Tochter ist soeben eingetroffen, würdest du bitte mal kommen?!â schrie Emily nach hinten in richtung einer verschlossenen Tür. Darauf hin ging sie selbst ins Wohnzimmer.
âMöchtest du was trinken?â
âNein dankeâ kam es knapp von Lorelai. Sie wandte sich wieder von ihrer Mutter ab und starrte auf ihre FüÃe.
âLorelai. Was verschafft uns die Ehre?â kam es nun von Richard, der ebenfalls den Raum betreten hatte und sich zu seiner Frau setzte.
âAlsoâ¦ich habe euch was zu sagenâ
âDa sind wir aber mal gespanntâ
âIchâ¦ich werde heiratenâ
âIch glaub jetzt brauch ich doch einen Drinkâ sagte Emily, stand auf und goss sich etwas in ihr Glas.
âNa herzlichen Glückwunschâ kam es nach einer Weile von Richard
âDankeâ
âUnd wer ist der glückliche?â
âLuke Danesâ
âLukeâ¦Lukeâ¦irgendwas sagt mir der Nameâ
âAber natürlich, ist das nicht dieser Dinerbesitzer?â
âMum sag das nicht so abwertend aber ja das ist erâ
âAjaâ
âAja? Ist das alles was du dazu sagst? Keine Vorwürfe oder Vorträge?â fragte Lorelai erstaunt und wandte endlich den Blick von ihren Schuhen.
âWas soll ich denn sonst noch sagen? Wir wissen beide, was für ein Sturkopf du bist. Es wäre egal, was ich dazu sagen würde, denn du würdest ihn trotzdem heiraten. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben aber ich freue mich für dich. In der langen Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten, konnte ich über viele Dinge nachdenken und ins Klare kommen. Mir ist aufgefallen, dass du Fehler gemacht hast aber nicht nur du. Nein ich genauso. Ich hätte dich damals niemals so verstoÃen dürfen. Meine Tochter fehlt mir. Ich habe so vieles in deinem Leben verpasst. Wenn ich deine Beziehung zu Rory sehe, beneide ich euch. Warum können wir nicht auch so eine gute Beziehung zueinander haben. Ich habe eine Enkelin und ich kenne sie fast gar nicht. Das ist schadeâ¦â sagte Emily bedrückt und nahm einen groÃen Schluck aus ihrem Glas. âWer bist du uns was hast du mit meiner Mutter gemacht?â fragte Lorelai gespielt ernst.
âDas ist nicht witzigâ
âNein das ist es wirklich nicht. Ich bin eigentlich nur gekommen weil Rory mich darum gebeten hat. Ich dachte, du hälst mir wieder einen Vortag von wegen, wie weit ich es in meinem Leben doch gebracht habe. Ich bin nicht so wohl habend wie ihr, habe eure Träume zerplatzen lassen und heirate nun auch noch einen Dinerbesitzer. Genau davon bin ich ausgegangen, aber das du so reagierst hätte ich mir noch nicht mal erträumen lassenâ
âSo ändern sich die Zeiten Lorelai. Mir ist so einiges klar geworden. Meinst du wir könnten vielleicht nochmal von vorne anfangen? Kannst du mir noch eine zweite Chance geben?â
Lorelai sah, wie schwer das ihrer Mutter fiel. Sie war endlich von ihrem hohen Ross gestiegen und redete ganz normal. Wie eine Mutter zu ihrer Tochter. Das rührte sie sehr und sie gab mit einem Lächeln ein leises âJaâ zurück. Emily stand ohne Vorwarnung auf, ging auf sie zu und umarmte sie. War das wirklich Emily Gilmore? Mit der Zeit hatte sich wirklich so einiges geändert. Ja sie hatte sich um 180° gedreht. Das hätte niemand jemals für möglich gehalten.
âMeinst du ihr könntet es mal einrichten, dass ihr drei zum Essen kommt?â fragte Richard, der genauso erstaunt über seine Frau war.
âKlar warum auch nicht. Dann könnt ihr ihn endlich kennen lernen und ihr werdet sehen, dass er ein ganz wunderbarer Mensch istâ
âDavon gehen wir auch aus, sonst würdest du ihn ja kaum heiraten wollenâ
âWann soll die Hochzeit stattfinden?â
âIn 3 Wochenâ
âUnd wo?â
âDas wissen wir nicht. Wir müssen uns noch einen Ort aussuchenâ
âEgal wo ihre heiratet, wir werden die Kosten übernehmen. Wir werden alles finanzieren, egal was es kostetâ sagte Richard und Emily nickte.
âAber das kann ich nicht annehmenâ
âOh doch. Du kannst und wirst es annehmenâ
âWir wollen, dass es der schönste Tag in deinem Leben wird und da spielt Geld keine Rolle. Wir sind dankbar, dass du uns überhaupt teilnehmen lässt, stimmts Emily?â
âJaâ
âIch danke euch beidenâ gab Lorelai leise von sich, bis die erste Träne die Wange hinunterkullerte. Sie ging auf ihre Eltern zu und nahm sie in den Arm. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich hier zu Hause. Zum ersten Mal erfuhr sie, was es hieà eine Familie zu haben und sich geborgen zu fühlen.
Eine Stunde später saÃen alle drei immer noch da und unterhielten sich.
âWie geht es eigentlich Rory?â
âIhr geht es gut. In Yale läuft auch alles gutâ
âDas freut mich zu hören. Hat sie eigentlich einen jungen Mann an ihrer Seite?â
âJa. Sein Name ist Logan Huntzberger. Er geht ebenfalls nach Yaleâ
âHuntzberger? Sag mir aber bitte nicht, dass es die Huntzberger sind, die wir kennen Richardâ
âWieso? Was ist denn mit ihnen?â
âIch kann sie nicht leiden. Das sind die Sorte von Menschen, die denken nur weil sie Geld haben besser als alle andere zu sein. Sie sind einfach arrogantâ
âIch will ja echt nichts sagen, aber genau so warst du auch mumâ
âBestimmt nichtâ
âNaja egal. Auf jeden Fall hat deine Mutter rechtâ
âWenn es die sind, die ihr meint dann ist es ja ganz toll. Ich wusste, warum ich Jess magâ sagte Lorelai unbewusst
âJess? Wer ist denn Jess?â
âJess ist Rorys Ex- Freund. Das ist eine lange Geschichteâ
âEr heiÃt aber nicht zufällig Mariano mit Nachnamen, oder?â
âDoch genau derâ
âOh wir kennen ihn. Ihn mögen wir besonders. Er lebt ja in der Nachbarschaft aber jetzt wo du ihn erwähnst, fällt mir auf, dass ich ihn schon lange nicht mehr gesehn habeâ
âEr wohnt nicht mehr hierâ
âSie sind umgezogen?â
âNein er ist abgehauenâ
âAbgehauen? Das glaubt man von ihm gar nichtâ
âNein das haben wir damals auch nicht gedachtâ
âUnd er war mit Rory zusammen?â
âJa war er. Er hat sie wieder richtig glücklich gemacht und seid er weg ist, ist sie nicht mehr die Selbe. Ich denke, er ist ihre groÃe Liebe, doch leider kam es nicht so, wie es sein sollte. Und um eins bitte ich euch. Sprecht Rory nicht auf ihn an, wenn sie euch nichts erzählt, ok?â
âWenn du es so willst, werden wir natürlich nichts sagenâ
âUnd übrigens er ist der Neffe von Lukeâ
âAch wirklich? Was für ein Zufall. Kommt er dann eigentlich auch auf die Hochzeit?â
âJaâ
âSchön. Dann werden wir ihn ja mal wieder sehenâ sagte Emily und lächelte ihre Tochter an. Richard saà nur da und lauschte gespannt der Unterhaltung.
Lorelai hatte sich vor knapp einer halben Stunde von ihren Eltern verabschiedet und war gerade auf dem Weg nach Hause. Sie konnte den heutigen Abend immer noch nicht glauben. War das vielleicht alle nur ein Traum? Wenn ja, sollte er niemals enden. Was hatte Emily Gilmore veranlasst, sich so zu ändern? Fragen um Fragen, auf die Lorelai keine Antwort fand. Sie wusste nur eins. Genau so wie es gerade eben verlaufen ist, hatte sie sich schon immer gewünscht. Sie wollte immer eine normal Familie, wie alle anderen Kinder auch. Doch sie wurde enttäuscht und war mit nur 16 Jahren auf sich alleine gestellt. Und genau seit dieser Zeit hatte sie endlich erfahren, was es heiÃt eine âFamilieâ zu sein. Seit Rory auf der Welt ist, ist sie Lorelais ein und alles. Um nichts in der Welt würde sie ihre Tochter eintauschen und sie würde auch nie die Zeit zurückdrehen, wenn sie könnte. Rory war in ihren Augen das Beste, was ihr jemals wieder fahren ist. Und wer weis, vielleicht hat alles so kommen müssen, damit sich ihre Eltern Gedanken machen und sich endlich von ihrem hohen Ross begeben. Sie war einfach überglücklich. Lorelai freute sich wahnsinnig auf die Hochzeit. Nach so vielen Fehlschlägen hatte sie endlich die Liebe ihres Lebens gefunden und man kann kaum glauben, dass sie direkt vor ihrer Nase war. Die ganzen Jahre über war sie blind und verschloss die Augen vor dem Menschen, den sie jetzt über alles auf der Welt liebt. Sie hatte ihre Augen vor Luke verschlossen. Er war immer nur ein guter Freund und ihr war noch nie der Gedanke gekommen, dass er vielleicht mehr sein könnte. Es könnte keinen besseren Mann an ihrer Seite geben. Von Anfang an hatte er sie akzeptiert und nicht verachtet, wie die meisten Menschen, weil sie schwanger warâ¦
âMan meldet sich nicht mit jaâ
âOh hi Luke. Sorry aber ich hatte heute ziemlich Stress und bin leicht genervtâ
âNa dann wird ich dir nochmal verzeihenâ
âWie gnädig Onkelchenâ
âJess, du weist genau das ich es hasse, wenn du micht so nennst. Das ist ja fast schon genauso schlimm wie Lukiâ
âLuki? Wie süÃâ¦lass mich raten wer diesen Namen erfunden hat. Deine bezaubernde Freundin, stimmts?â
âDas ist nicht witzig aber jaâ
âIch muss zugeben, manchmal hat sie echt gute Ideenâ
âHa ha, aber jetzt mal zu dem Punkt warum ich dich anrufeâ
âIch bin ganz Ohrâ
âJess!â
âSchon gutâ¦erzählâ
âAlso ich habe Lorelai gefragt, ob sie mich heiraten willâ
âDu hast was?â
âJa und sie hat ja gesagt. Wir sind verlobt Jessâ
âAber das ist doch groÃartigâ¦herzlichen Glückwunschâ
âDanke. Jetzt wollte ich dich fragen, nunjaâ¦ob du mein Trauzeuge sein willstâ
âIst das dein ernst? Wieso gerade ich?â
âWeil ich will, dass du das machst. Ich werde auch nur dich fragen und wenn du nein sagst heirate ich halt ohne Trauzeugeâ
âGeht das denn überhaupt?â
âKeine Ahnung. Was sagst du?â
âWann?â
âIn drei Wochenâ
âIch werde da seinâ
âWirklich?â
âJa klar. Ich will ja sehen wie mein Onkelchen heiratetâ
âHast du jemanden den du mitbringen möchtest?â
âDu meinst eine weibliche Begleitung?! Hmâ¦wenn du so fragst, ja ich hätte da jemandenâ
âGut nimm sie mit und danke für allesâ
âKeine Ursacheâ¦aber sag mal ist das denn ok wenn ich komme? Naja wegen Roryâ
âMach dir keinen Kopf. Ich hab sie eben gefragt und sie hat nichts dagegen. Sie freut sich sogar und sie hat gesagt, dass ihr es vielleicht schafft Freunde zu werdenâ
âFreunde alsoâ
âSag mal kann es sein, dass du gern mehr als Freundschaft hättest?â
âNein ich denke nicht. Ich habe zu viel kaputt gemacht und kann nicht erwarten, dass sich das wieder einrängt. SchlieÃlich hat sie ja diesen Loganâ
âLogan?! Du weist von ihm?â
âIch habe Rory mal in New York getroffen und da hat sie mir gesagt, dass sie einen neuen Freund namens Logan hatâ
âNew Yorkâ¦New Yorkâ¦oh mein Gott. Du meinst du bist ihr in einem Park begegnet?â
âJa warum?â
âAberâ¦â
âWas aber? Luke was ist denn los?â
âWir waren dort, um einen Ring für Lorelai auszusuchenâ
âUnd weiter?â
âNaja sie war da mit Logan nicht zusammenâ
âBist du sicher?â
âJaâ¦â
âWarum behauptet sie es dann einfach so kühlâ
âKühl? Wo ich sie gesehen habe, war ihr Gesichtsausdruck alles andere als kühlâ
âDu meinstâ
âJa sie hat geweintâ
âWegen mirâ
âWahrscheinlichâ
âJetzt versteh ich gar nichts mehr. Und was ist jetzt mit diesem Logan?â
âSie ist mit ihm zusammen aber noch nicht langeâ
âAhaâ
âEs tut mir Leid Jessâ
âDas muss es nicht. Ich muss jetzt auch auflegenâ
âGut aber eine Bitte hätte ich da nochâ
âUnd die wäre`â
âWäre es vielleicht möglich, dass du eine oder zwei Wochen auf das Diner aufpasst?â
âFlitterwochen?â
âJa ich will Lorelai überraschenâ
âIch gucke, ob es sich einrichten lässt. Dürfte aber kein Problem seinâ
âRuf mich an, wenn du Bescheid weistâ
âMach ichâ
âBye
âByeâ
Und schon hatten beide den Hörer aufgelegt. Jess wusste nicht genau, was er von all dem halten sollte. Die Reaktion von Rory konnte er sich einfach nicht erklären.
Luke ging es nicht anders. Er kannte Rory von klein auf, doch hier konnte er ihr Verhalten nicht deuten. War es gut oder schlecht, dass sie so reagierte? Er wusste es nicht. Luke kam langsam die Treppe runter und gesellte sich zu den zwei Frauen.
âUnd?â
âEr kommtâ
Luke beobachtete Rory nun noch genauer als vorher. Als er gesagt hatte, dass Jess kommen würde verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und das fiel ihm auf.
âAlles ok mit dir?â fragte er vorsichtig
âNa klar. Ist doch schön, dass er es macht. Freut mich für dichâ
âJa das bedeutet mir vielâ
âUnd kommt er allein?â fragte Rory und klang interessierter, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.
âNein er bringt jemanden mitâ
âAlso hat er eine Freundinâ
âDas weis ich nicht. Er hat nur gesagt, dass er jemanden hätte, den er mitbringen willâ
âAber das ist ja eigentlich auch egal oder?! Hauptsache er kommtâ
âSicherâ
Danach herrschte eine beklemmende Stille. Rory blätterte schon zum zehnten mal ihren Kalender durch und Lorelai beobachtete ihren Verlobten, der die Gäste bediente.
Also werde ich ihn wieder sehen. Und er hat eine Freundinâ¦aber was habe ich auch erwartet? Ich will doch gar nichts mehr von ihm, oder etwa doch? Ach Quatsch, so ein Schwachsinn. Ich habe ja auch Logan. Ich bin nur mal gespannt, wie es wird, wenn wir uns wieder sehen. Hoffentlich nicht so, wie damals im Parkâ¦
âLore?â
âHm?â
âEs ist vielleicht nicht der passende Moment dafür aber willst du deinen Eltern nicht erzählen, dass du heiraten wirst?â
Augenblicklich versteinerte sich Lorelais Gesichtsausdruck. Ihre Eltern. Ja stimmt, sie wussten nichts davon, dass sie verlobt war.
âGar nichtâ
âIch weis ihr habt nicht den besten Draht zueinander aber für jeden gibtâs einen Neuanfang Schatz. Hast du dir mal Gedanken gemacht, wer dich zum Alter führt? Traditionell macht das der Vater der Brautâ
âJa klar, wenn man einen Vater hat aber für mich gab es noch nie einen richtigen Vater oder eine Mutter. Die beiden wollten immer über mein Leben bestimmen und mir sagen, was ich zu tun hab. Als ich dann mit Rory schwanger wurde, brach für sie die heile Welt zusammen. Ihre achso schlaue Tochter, die auch mal studieren sollte, viel Geld verdienen und heiraten sollte wurde einfach schwanger. Von einem auf den anderen Moment sind alle Pläne und Träume geplatztâ
âSie haben das doch bestimmt nicht so gemeintâ
âOh doch. Du kennst Emily und Richard Gilmore nichtâ
âUnd das finde ich schade. Ich meine sie gehören bald auch zu meiner Familie und ich weis nichts über sieâ
âDa gibtâs auch nicht viel zu wissenâ
âMum Luke hat rechtâ
âRory jetzt fang du nicht auch noch anâ
âAber überleg doch mal. Geh zu ihnen und sprich mit ihnen. Gib ihnen eine zweite Chance. Sie haben Fehler gemacht ja, aber macht das nicht jeder Mensch? Gib ihnen die Einladung und lass sie entscheiden. Lass sie entscheiden, ob sie die Beziehung zu uns retten möchten oder uns verlieren wollenâ
âAber Roryâ¦â
âMum bitte. Wenn du es nicht für dich tust, dann mach es für unsâ
Lorelai sah die beiden an und überlegte krampfhaft. Sie sollte zu ihren Eltern gehen und mit ihnen reden? Aber wahrscheinlich würde es wie immer ablaufen und darauf hatte sie keine Lust. Was sollte sie denn tun? Nach einer Weile hatte sie einen Entschluss gefasst.
âNa gut ich werde zu ihnen gehen. Aber nicht nur wegen mir, sondern auch wegen dir Rory. Ich will nicht, dass es dir wir mir ergeht. Vielleicht hast du die Chance deine GroÃeltern besser kennen zu lernen als ich selbstâ
âDanke Mumâ sagte Rory un umarmte ihre Mutter. Luke stand nur nebendran und lächelte Lorelai an. Er war unheimlich stolz auf seine Verlobte und er wusste, dass diese Entscheidung sie sehr viel Ãberwindung kostete.
âUnd wann willst du das machen?â
âGleich heute Abendâ
âSoll ich mitkommen?â
âNein Schatz, dass muss ich selbst machenâ
âNa gutâ¦â
Seid diesem Augenblick waren einige Stunden vergangen und Lorelai stand vor der Höhle der Löwen. Sie stand schon mindestens 5 Minuten vor der Tür und traute sich nicht zu klopfen. Komm schon Lorelai, reià dich zusammen! Es sind doch nur deine Elternâ¦Und nach weiteren 5 Minuten hatte sie endlich all ihren Mut zusammen gefasst und klopfte schweren Herzens an der rieÃen Tür. Kurz darauf wurde sie auch schon aufgemacht und eine völlig überraschte Person stand ihr entgegen.
âLorelai?!â
âHey Mumâ¦kann ich vielleicht reinkommen?â
Emily sagte kein Wort sondern gab ihr nur ein Hanszeichen, dass sie eintreten sollte. Lorelai zog ihren Mantel aus und hing ihn auf. Dann ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich.
âRichard? Unsere Tochter ist soeben eingetroffen, würdest du bitte mal kommen?!â schrie Emily nach hinten in richtung einer verschlossenen Tür. Darauf hin ging sie selbst ins Wohnzimmer.
âMöchtest du was trinken?â
âNein dankeâ kam es knapp von Lorelai. Sie wandte sich wieder von ihrer Mutter ab und starrte auf ihre FüÃe.
âLorelai. Was verschafft uns die Ehre?â kam es nun von Richard, der ebenfalls den Raum betreten hatte und sich zu seiner Frau setzte.
âAlsoâ¦ich habe euch was zu sagenâ
âDa sind wir aber mal gespanntâ
âIchâ¦ich werde heiratenâ
âIch glaub jetzt brauch ich doch einen Drinkâ sagte Emily, stand auf und goss sich etwas in ihr Glas.
âNa herzlichen Glückwunschâ kam es nach einer Weile von Richard
âDankeâ
âUnd wer ist der glückliche?â
âLuke Danesâ
âLukeâ¦Lukeâ¦irgendwas sagt mir der Nameâ
âAber natürlich, ist das nicht dieser Dinerbesitzer?â
âMum sag das nicht so abwertend aber ja das ist erâ
âAjaâ
âAja? Ist das alles was du dazu sagst? Keine Vorwürfe oder Vorträge?â fragte Lorelai erstaunt und wandte endlich den Blick von ihren Schuhen.
âWas soll ich denn sonst noch sagen? Wir wissen beide, was für ein Sturkopf du bist. Es wäre egal, was ich dazu sagen würde, denn du würdest ihn trotzdem heiraten. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben aber ich freue mich für dich. In der langen Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten, konnte ich über viele Dinge nachdenken und ins Klare kommen. Mir ist aufgefallen, dass du Fehler gemacht hast aber nicht nur du. Nein ich genauso. Ich hätte dich damals niemals so verstoÃen dürfen. Meine Tochter fehlt mir. Ich habe so vieles in deinem Leben verpasst. Wenn ich deine Beziehung zu Rory sehe, beneide ich euch. Warum können wir nicht auch so eine gute Beziehung zueinander haben. Ich habe eine Enkelin und ich kenne sie fast gar nicht. Das ist schadeâ¦â sagte Emily bedrückt und nahm einen groÃen Schluck aus ihrem Glas. âWer bist du uns was hast du mit meiner Mutter gemacht?â fragte Lorelai gespielt ernst.
âDas ist nicht witzigâ
âNein das ist es wirklich nicht. Ich bin eigentlich nur gekommen weil Rory mich darum gebeten hat. Ich dachte, du hälst mir wieder einen Vortag von wegen, wie weit ich es in meinem Leben doch gebracht habe. Ich bin nicht so wohl habend wie ihr, habe eure Träume zerplatzen lassen und heirate nun auch noch einen Dinerbesitzer. Genau davon bin ich ausgegangen, aber das du so reagierst hätte ich mir noch nicht mal erträumen lassenâ
âSo ändern sich die Zeiten Lorelai. Mir ist so einiges klar geworden. Meinst du wir könnten vielleicht nochmal von vorne anfangen? Kannst du mir noch eine zweite Chance geben?â
Lorelai sah, wie schwer das ihrer Mutter fiel. Sie war endlich von ihrem hohen Ross gestiegen und redete ganz normal. Wie eine Mutter zu ihrer Tochter. Das rührte sie sehr und sie gab mit einem Lächeln ein leises âJaâ zurück. Emily stand ohne Vorwarnung auf, ging auf sie zu und umarmte sie. War das wirklich Emily Gilmore? Mit der Zeit hatte sich wirklich so einiges geändert. Ja sie hatte sich um 180° gedreht. Das hätte niemand jemals für möglich gehalten.
âMeinst du ihr könntet es mal einrichten, dass ihr drei zum Essen kommt?â fragte Richard, der genauso erstaunt über seine Frau war.
âKlar warum auch nicht. Dann könnt ihr ihn endlich kennen lernen und ihr werdet sehen, dass er ein ganz wunderbarer Mensch istâ
âDavon gehen wir auch aus, sonst würdest du ihn ja kaum heiraten wollenâ
âWann soll die Hochzeit stattfinden?â
âIn 3 Wochenâ
âUnd wo?â
âDas wissen wir nicht. Wir müssen uns noch einen Ort aussuchenâ
âEgal wo ihre heiratet, wir werden die Kosten übernehmen. Wir werden alles finanzieren, egal was es kostetâ sagte Richard und Emily nickte.
âAber das kann ich nicht annehmenâ
âOh doch. Du kannst und wirst es annehmenâ
âWir wollen, dass es der schönste Tag in deinem Leben wird und da spielt Geld keine Rolle. Wir sind dankbar, dass du uns überhaupt teilnehmen lässt, stimmts Emily?â
âJaâ
âIch danke euch beidenâ gab Lorelai leise von sich, bis die erste Träne die Wange hinunterkullerte. Sie ging auf ihre Eltern zu und nahm sie in den Arm. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich hier zu Hause. Zum ersten Mal erfuhr sie, was es hieà eine Familie zu haben und sich geborgen zu fühlen.
Eine Stunde später saÃen alle drei immer noch da und unterhielten sich.
âWie geht es eigentlich Rory?â
âIhr geht es gut. In Yale läuft auch alles gutâ
âDas freut mich zu hören. Hat sie eigentlich einen jungen Mann an ihrer Seite?â
âJa. Sein Name ist Logan Huntzberger. Er geht ebenfalls nach Yaleâ
âHuntzberger? Sag mir aber bitte nicht, dass es die Huntzberger sind, die wir kennen Richardâ
âWieso? Was ist denn mit ihnen?â
âIch kann sie nicht leiden. Das sind die Sorte von Menschen, die denken nur weil sie Geld haben besser als alle andere zu sein. Sie sind einfach arrogantâ
âIch will ja echt nichts sagen, aber genau so warst du auch mumâ
âBestimmt nichtâ
âNaja egal. Auf jeden Fall hat deine Mutter rechtâ
âWenn es die sind, die ihr meint dann ist es ja ganz toll. Ich wusste, warum ich Jess magâ sagte Lorelai unbewusst
âJess? Wer ist denn Jess?â
âJess ist Rorys Ex- Freund. Das ist eine lange Geschichteâ
âEr heiÃt aber nicht zufällig Mariano mit Nachnamen, oder?â
âDoch genau derâ
âOh wir kennen ihn. Ihn mögen wir besonders. Er lebt ja in der Nachbarschaft aber jetzt wo du ihn erwähnst, fällt mir auf, dass ich ihn schon lange nicht mehr gesehn habeâ
âEr wohnt nicht mehr hierâ
âSie sind umgezogen?â
âNein er ist abgehauenâ
âAbgehauen? Das glaubt man von ihm gar nichtâ
âNein das haben wir damals auch nicht gedachtâ
âUnd er war mit Rory zusammen?â
âJa war er. Er hat sie wieder richtig glücklich gemacht und seid er weg ist, ist sie nicht mehr die Selbe. Ich denke, er ist ihre groÃe Liebe, doch leider kam es nicht so, wie es sein sollte. Und um eins bitte ich euch. Sprecht Rory nicht auf ihn an, wenn sie euch nichts erzählt, ok?â
âWenn du es so willst, werden wir natürlich nichts sagenâ
âUnd übrigens er ist der Neffe von Lukeâ
âAch wirklich? Was für ein Zufall. Kommt er dann eigentlich auch auf die Hochzeit?â
âJaâ
âSchön. Dann werden wir ihn ja mal wieder sehenâ sagte Emily und lächelte ihre Tochter an. Richard saà nur da und lauschte gespannt der Unterhaltung.
Lorelai hatte sich vor knapp einer halben Stunde von ihren Eltern verabschiedet und war gerade auf dem Weg nach Hause. Sie konnte den heutigen Abend immer noch nicht glauben. War das vielleicht alle nur ein Traum? Wenn ja, sollte er niemals enden. Was hatte Emily Gilmore veranlasst, sich so zu ändern? Fragen um Fragen, auf die Lorelai keine Antwort fand. Sie wusste nur eins. Genau so wie es gerade eben verlaufen ist, hatte sie sich schon immer gewünscht. Sie wollte immer eine normal Familie, wie alle anderen Kinder auch. Doch sie wurde enttäuscht und war mit nur 16 Jahren auf sich alleine gestellt. Und genau seit dieser Zeit hatte sie endlich erfahren, was es heiÃt eine âFamilieâ zu sein. Seit Rory auf der Welt ist, ist sie Lorelais ein und alles. Um nichts in der Welt würde sie ihre Tochter eintauschen und sie würde auch nie die Zeit zurückdrehen, wenn sie könnte. Rory war in ihren Augen das Beste, was ihr jemals wieder fahren ist. Und wer weis, vielleicht hat alles so kommen müssen, damit sich ihre Eltern Gedanken machen und sich endlich von ihrem hohen Ross begeben. Sie war einfach überglücklich. Lorelai freute sich wahnsinnig auf die Hochzeit. Nach so vielen Fehlschlägen hatte sie endlich die Liebe ihres Lebens gefunden und man kann kaum glauben, dass sie direkt vor ihrer Nase war. Die ganzen Jahre über war sie blind und verschloss die Augen vor dem Menschen, den sie jetzt über alles auf der Welt liebt. Sie hatte ihre Augen vor Luke verschlossen. Er war immer nur ein guter Freund und ihr war noch nie der Gedanke gekommen, dass er vielleicht mehr sein könnte. Es könnte keinen besseren Mann an ihrer Seite geben. Von Anfang an hatte er sie akzeptiert und nicht verachtet, wie die meisten Menschen, weil sie schwanger warâ¦