27.02.2006, 18:56
Sie rannte so schnell sie konnte wieder nach Hause und hoffte, dass Logan noch nicht aufgestanden war. Als sie die Haustür hereinkam war es immer noch still. Rory ging in die Küche und bereitete alles vor. Nach nur zehn Minuten kam Logan die Treppe herunter. Er war frisch geduscht und fertig angezogen.
âMorgen SüÃeâ lächelte er und gab seiner Freundin einen zärtlichen Kuss.
âMorgenâ kam es nun auch von Rory, die gleich darauf den Kaffee eingoss.
âWomit hab ich denn das verdient?!â fragte Logan, während er sich an den Tisch setzte und alles genau betrachtete.
âNajaâ¦du bist immer so gut zu mir. Da muss ich mich doch auch mal bei dir bedankenâ
âDu bist süÃ, weist du das?â
âJaâ¦nachdem du es mir gesagt hastâ grinste Rory und machte sich am Essen zu schaffenâ¦
âIch will nicht, dass du gehstâ jammerte die junge Frau, während sie Logan fest umklammerte.
âIch doch auch nicht, aber ich muss es nun mal machen. Wir sehen uns ja in zwei Wochen wieder und bis dahin telefonieren wir, ok?â
âJaâ
Die beiden standen da und lagen in den Armen des anderen.
âKomm herâ flüsterte Logan, bevor er Rory noch mal ganz dicht an sich zog und sie zärtlich küsste.
âBis baldâ
âBis baldâ wiederholte Rory traurig und hob nochmals den Arm, um Abschied zu nehmen. Sie stand so lange an der Strasse, bis sie Logans Wagen nicht mehr sehen konnte. Traurig und nieder geschlagen ging sie zurück ins Haus, denn sie erwartete schlieÃlich einen Anrufâ¦
Rory hatte sich schlafen gelegt, doch ein unangenehmes Geräusch riss sie aus ihrer Traumwelt.
âVerdammtâ fluchte sie und versuchte das Störende Teil zu finden. Nach ein wenig suchen erkannte sie das Telefon, das vor sich hin brummte.
âJa?â ging sie etwas genervt und müde ran.
âHey Rory, ich bins Jess. Ich sollte doch anrufen wegen Shirleyâ
âOhâ¦hey Jess. Tut mir leid ich hab gerade geschlafenâ¦wann fährt sie?â
âIn einer halben Stundeâ
âOk. Ich komme gleich vorbeiâ sagte Rory noch schnell, bevor sie auflegte und den Hörer hinknallte. Sie machte sich fertig und ging in richtung Diner.
Als sie den Laden erblickte sah sie bereits zwei Umrisse. Jess und Shirley standen vor der Tür und unterhielten sich angeregt.
âShirley bitte. Ich komm doch bald nach und bis dahin kannst du mich ja anrufen. Es ist ja nicht so das wir im Mittelalter leben und du wirst es kaum glauben aber heutzutage gibt es so etwas wie ein Telefonâ grinste Jess, wobei er das letzte Wort extra lang zog und betonte.
âHa ha Mr. Mariano. Wirklich witzigâ lächelte die junge Frau und schlug ihm liebevoll auf die Schulter.
âHeyâ sagte Rory, als sie die beiden endlich erreicht hatte und sie aus dem Gespräch gerissen hatte.
âHiâ¦schön das du gekommen bistâ kam es fröhlich von Shirley, als sie Rory herzlich umarmte. Die war anfangs ein wenig irritiert, erwiderte die Umarmung aber gerne.
âHeyâ sagte Jess locker und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
âUnd freust du dich wieder auf New York?â
âDu wirst es kaum glauben, aber ich habe dieses Kleinstadtleben wirklich genossen. Das ist was ganz anderes, als in so einer GroÃstadtâ¦da hab ich doch glatt eine super Ideeâ
âAchtung jetzt kommtsâ lachte Jess und sah dabei Rory genau an. Die fühlte sich ein wenig unwohl und wandte sich wieder der jungen Frau zu.
âDu kommst einfach mal nach New Yorkâ
âShirley ich weis nicht, ob ihr das so rechtâ¦â
âJess! Hab ich dich gefragt? AuÃerdem habe ich Rory darum gebeten mich zu besuchen und nicht dichâ lächelte Shirley verschmitz und malte sich schon das Treffen aus.
âÃhmâ¦klarâ¦warum nichtâ antworte Rory schlieÃlich und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Das war wirklich eine gute Idee. Mittlerweile mochte sie Shirley wirklich gerne und die Zeit wäre bestimmt super. Was hatte sie denn schon zu verlieren?
âIch denke Matt wird gleich kommenâ
âJaâ¦der ist doch immer überpünktlichâ mischte sich Jess ein und blickte auf seine Uhr. Es war nun fünf vor. Matt würde bestimmt jeden Augenblick kommen und wenn man vom Teufel spricht, bog gerade ein schwarzes Auto in die Strasse ein.
âNa hab ichs nicht gesagt?â
âNatürlich Mr. Allwissend. Du hattest mal wieder rechtâ grinste Shirley und beobachtete den Wagen, der sich dem Diner näherte.
âWie lang bleibst du nochmal?â
âIch denke so an die zwei Wochenâ
âOh nein. Das halt ich nicht ausâ jammerte Shirley und setzte ein gekünstelt trauriges Gesicht auf.
âIch glaub ich vermiss dich jetzt schonâ spaÃte Jess, doch er bekam diesmal keinen Schlag, da Matt gerade angehalten hatte und ausstieg.
âHey Alterâ begrüÃte er Jess mit einem Handschlag.
âNa Schnecke?â sagte Matt verschmitzt zu Shirley. Die baute sich vor ihm auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Die beiden Männer konnten sich nicht mehr zurück halten und fingen an zu lachen. Rory beobachtete die ganze Situation und sie fand es schon fast erschreckend, wie gut Jess mit denen zwei auskam. Sie hatte ihn nur selten so unbeschwert lachen hören. Die Zeit in New York tat ihm wohl wirklich gutâ¦oder war es der Abstand von ihr? Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch das war auch nicht nötig. Matt kam nun auf sie zu und gab ihr die Hand.
âUnd du bist wohl Rory? Die Rory?â grinste er und blickte zu Shirley, die ihm viel sagend zunickte.
âJa ich bin Roryâ
âSchön dich kennen zu lernenâ¦endlichâ
Endlich? Was meint er damit? Shirley hatte auch schon so Anspielungen gemachtâ¦hat Jess etwa von mir erzählt? Wenn ja warum?...
âMan ich kann euch gar nicht sagen wie froh ich bin, das ich dieses Kaff überhaupt gefunden habe. War gar nicht so leichtâ
âOh eine Runde Mitleid für Mattyâ grinste Shirley fies und drehte leicht den Kopf.
âDu weist doch genau, dass ich es hasse, wenn du mich so nennstâ
âTja. Ich muss gleiches mit gleichem vergelten. Ich habe dir schon tausendmal gesagt du sollst mich nicht Schnecke nennenâ
âBist doch aber eineâ
âMatty!â
âOk ok schon gutâ
âIhr wärt das perfekte Paar. Wie die Faust aufs Augeâ lachte Jess und guckte abwechselnd zu Shirley und Matt.
âHa nie im Leben! Das würdest du niemals erlebenâ
âDanke für das Kompliment, kann ich nur zurückgebenâ
âIch denke ihr sollet vielleicht mal fahren, denn die Fahrt dauert schon noch ein wenigâ
âJa stimmtâ¦komm herâ sagte Shirley leise und zog Jess an sich âUnd Matt pack schon mal das Gepäck ins Autoâ
âJawohl Sir oder Madamâ
Jess und Shirley umarmten sich herzlich. Sie waren zwar nur für wenige Tage getrennt sein, doch fiel es beiden schwer Abschied zu nehmen. Rory bemerkte ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen, wenn sie die beiden so sah. War das etwa Eifersucht? War sie etwa auf Shirley eifersüchtig? Wegen Jess? Sie schüttelte jedoch nur leicht den Kopf und verdrängte diesen Gedanken. Die zwei hatten es endlich geschafft, sich voneinander zu lösen. Nun ging die junge Frau auf Rory zu und nahm sie ebenfalls in den Arm.
âSchön dich kennen gelernt zu habenâ flüsterte sie ihr ins Ohr
âGanz meinerseitsâ
Die zwei Frauen liesen voneinander ab und Shirley ging auf die Beifahrer Tür zu.
âRory ich zähl auf dich. Du kommst uns mal besuchen und dann ziehen wir ein wenig um die Häuse und Jess, ich will hoffen, dass du anrufstâ
âKlar Madamâ
âMachts gut ihr zweiâ war das letzte das noch von Shirley zu hören war, als sie ins Auto einstieg und die Tür zu machte. Matt zündete den Motor und das Auto begann zu rollen. Alles hoben zum Abschied nochmal die Hand, bis das Auto hinter einer Wand verschwunden war und sie nicht mehr zu sehen warenâ¦
Rory und Jess standen noch eine Weile da ohne ein Wort zu sagen. Die Situation fühlte sich seltsam an und keiner der beiden wusste so recht, wie er sich verhalten sollte. Das war noch alles zu neu und keiner wollte etwas falsch machen. Sie versuchten schlieÃlich Freunde zu werden.
âJetzt sind nur noch wir übrigâ sagte Jess endlich, nachdem er Minuten lang mit sich gekämpft hatte.
âJa stimmtâ nickte Rory und blickte ihn an. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sie schon wieder diese Ãbelkeit bemerkte. Sie presste schnell die Hand vor den Mund und rannte wortlos an Jess vorbei ins Diner. Der war sichtlich verwirrt und folgte ihr schlieÃlich. Sie war so schnell wie möglich nach oben ins Apartment gerannt und ins Badezimmer. Rory hing schon wieder über der Toilette, als sie jemand hinter sich bemerkte. Sie hob ihren Kopf und drückte die Spülung.
âGehtâs dir nicht gut?â fragte Jess besorgt und musterte die junge Frau. Die ging ans Waschbecken, um sich das Gesicht zu waschen.
âIchâ¦ich weis auch nicht. Das ganze hat gestern Nacht angefangenâ
âDu hattest das schon mal?â
âJaâ¦Ich versteh das auch nicht, denn krank fühle ich mich nichtâ Sie betrachtete s ich im Spiegel und dachte nach.
âRoryâ¦ich verstehe zwar nicht all zu viel davon, aber könnte es nicht seinâ¦ich meine diese plötzliche Ãbelkeitâ
Rory guckte ihn verwundert raus und merkte erst jetzt, worauf er hinaus wollte. An die Möglichkeit hatte sich noch gar nicht gedacht. Was wäre wenn sie wirklich?
âDu meinst ich bin vielleicht schâ¦schwanger?â brachte sie leise und geschockt hervor. Jess nickte nur, denn etwas zu sagen wäre zu hart für ihn. Allein diese Worte auszusprechen hatten ihn Ãberwindung gekostet. Er konnte den Gedanken ertragen, dass Rory schwanger sein könnteâ¦von einem andern.
âIchâ¦ich weis nichtâ stotterte sie schlieÃlich, als sie sich langsam an den Gedanken gewöhnt hatte. Erst jetzt fiel ihr auf, das sie ein wenig überfällig war. Aber das hatte nichts zu bedeuten, oder doch? Das ganze konnte auch vom Stress kommen. Die letzten Tage waren doch reichlich stressig gewesen.
âMach doch einfach einen Testâ schlug der junge Mann vor und senkte leicht den Kopf.
âIch werde dann besser gehenâ stammelte Rory vor sich hin und ging zügig an Jess vorbei. Sie musste es wissen. Sie musste Gewissheit haben. Rory rannte nach Hause, ging in ihr Zimmer und kramte in ihrer Schublade.
âWo ist dennâ¦â Sie suchte das, was vielleicht ihr ganzes Leben verändern könnte âAch da ist er jaâ Rory zog einen Schwangerschaftstest aus der Schublade. Lorelai hatte ihr den zum Geburtstag geschenkt. Als kleiner Witz sozusagen, doch ihr war im Moment ganz anders zu mute. Sie ging ins Badezimmer und machte ohne länger darüber nachzudenken den Test. Rory lies sich auf den Boden sinken.
Noch ein paar Minuten, dann hab ich Gewissheit. Ich kann doch nicht schwanger seinâ¦oder doch? Ich bin noch nicht mal 21 und auÃerdem studiere ich noch. Ein Kind wäre jetztâ¦wäre jetzt absolut nicht die beste Entscheidung. Ich muss doch Yale beenden und einen Job finden. Ich fühl mich noch gar nicht bereit dazu, doch wenn es wirklich so ist, werde ich das Kind auf jeden Fall bekommen
Rory saà die wenigen Minuten auf dem Boden und starrte vor sich hin. Endlich war die Zeit abgelaufen und sie konnte sich Gewissheit verschaffen. Langsam und ängstlich senkte sie ihren Blick und guckte auf den Streifenâ¦
âNegativâ Immer noch hatte sie das Ergebnis vor Augen. Es war bereits eine Stunde vergangen seit sie den Test gemacht hatte und nun saà sie allein in der Küche. Rory hatte ihre Tasse Kaffee fest umklammert. Als sie das Ergebnis gesehen hatte, atmete sie erleichtert aus. Sie war so froh darüber, dass der Test nicht positiv war, doch etwas erschreckte sie dabei. Es war nicht die Tatsache, dass sie überhaupt schwanger sein könnte oder was die Zukunft bringen würdeâ¦nein. Es war die Tatsache, dass sie sich kein gemeinsames Kind mit Logan vorstellen konnte. So sehr sie es auch wollte, es ging nicht. Irgendetwas in ihrem Inneren protestierte dagegen. Eine Stimme tief in ihr sagte nein und diese Stimmte war ihr Herz. Warum war es nur so abwägig mit Logan eine Familie zu gründen? Rory verstand sich nicht mehr. Sie liebte ihn doch. Wenn der Test wirklich positiv gewesen wäre, was hätte sie dann nur gemacht? Sie wollte zwar Kinder, irgendwann und wenn sie auf ihr Herze hörte, dann auch nicht mit Logan.
Es brachte nichts darüber zu grübeln und so entschloss sich Rory einkaufen zu gehen. Das würde sie auf andere Gedanken bringen.
Sie ging durch den Supermarkt und packte alles ein, was sie brauchte. Zum Entsetzen ihrerseits war es wirklich viel, sehr viel.
âHey kann ich ihnen vielleicht behilflich sein?â ertönte eine bekannte Stimme hinter Rory. Sie drehte sich um und blickte direkt in diese wundervollen braunen Augen.
âHm mal überlegen. Ein wild fremder Mann bietet mir sein Hilfe an. Was soll ich sagen?â
âGanz einfach jaaaâ
âWenn das so ist sag ich mal jaâ
Beide brachen in einem Lachen aus. Er schaffte es doch immer wieder sie zum lachen zu bringen. Jess nahm einen Teil der Einkäufe ab.
âSag mal was hast du denn vor?â fragte er, als er unter dem ganzen Zeug hervorguckte.
âNa was denkst du denn? Du kennst mich doch, ich bin eine Gilmoreâ
âOh pardon, das hätte ich glatt vergessenâ grinste er verschmitzt.
âWir haben nichts essbares mehr zu Hauseâ
âUnd das hier nennst du etwa essbar?â fragte er ungläubig und begutachtete die Artikel.
âKlar. Du hast doch etwa nicht anâ sie verengte ihre Augen und trat näher auf ihn zu âgesundes Zeug gedacht?â flüsterte sie.
âNatürlich nichtâ flüsterte er ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht âdu bist schlieÃlich eine Gilmoreâ
âDu lernst aber schnellâ lachte Rory und setzte ihre Einkäufe fort. Jess wunderte sich immer wieder über seine Ex- Freundin. Sie war einfach verrücktâ¦verrückt aber süÃ.
âUnd du willst mir wirklich zumuten, dass ich das alles hier bis zu dir schleppe?â fragte Jess wehleidig. Rory hatte ihn wirklich zugepackt.
âDu kannst auch gerne mit dem Auto fahren. Ganz wie du willstâ grinste sie und setzte sich, ebenfalls ziemlich voll bepackt, in Bewegung.
Als die beiden endlich das Haus erblickten atmeten sie erleichtert aus. Sie gingen zügiger und Rory schloss die Tür auf. Sie stürmten in die Küche, stellten die Tüten ab und liesen sich erschöpft aber lächelnd auf den Stühlen nieder.
âHa wir haben es geschafft. Ich glaubs noch nichtâ sagte Rory, während sie sich ihre Arme rieb.
âWas nimmst du auch so viel Sachen mit? Das kannst du niemals alles essenâ bemerkte Jess und sah sie an. Rory drehte ihren Kopf leicht und zog die Augenbrauen nach oben.
âOh sorry. Stimmt jaâ¦du bist eine Gilmoreâ grinste er und bekam dafür auch gleich wieder ein Lächeln.
âDu bist mein Retter. Wenn du nicht da gewesen wärst, wie hätte ich dann das alles nach Hause gebracht?â
âHm, weis nicht. Aber ich will es so genau auch gar nicht wissen, denn ich bin froh, dass wir uns begegnet sindâ
âIch auchâ Nach diesen Worten entstand wieder eine Stille. Es war jedoch keine bedrückte oder peinliche Situation. Nein, sie saÃen einfach nur da und sagten nichts.
âMorgen SüÃeâ lächelte er und gab seiner Freundin einen zärtlichen Kuss.
âMorgenâ kam es nun auch von Rory, die gleich darauf den Kaffee eingoss.
âWomit hab ich denn das verdient?!â fragte Logan, während er sich an den Tisch setzte und alles genau betrachtete.
âNajaâ¦du bist immer so gut zu mir. Da muss ich mich doch auch mal bei dir bedankenâ
âDu bist süÃ, weist du das?â
âJaâ¦nachdem du es mir gesagt hastâ grinste Rory und machte sich am Essen zu schaffenâ¦
âIch will nicht, dass du gehstâ jammerte die junge Frau, während sie Logan fest umklammerte.
âIch doch auch nicht, aber ich muss es nun mal machen. Wir sehen uns ja in zwei Wochen wieder und bis dahin telefonieren wir, ok?â
âJaâ
Die beiden standen da und lagen in den Armen des anderen.
âKomm herâ flüsterte Logan, bevor er Rory noch mal ganz dicht an sich zog und sie zärtlich küsste.
âBis baldâ
âBis baldâ wiederholte Rory traurig und hob nochmals den Arm, um Abschied zu nehmen. Sie stand so lange an der Strasse, bis sie Logans Wagen nicht mehr sehen konnte. Traurig und nieder geschlagen ging sie zurück ins Haus, denn sie erwartete schlieÃlich einen Anrufâ¦
Rory hatte sich schlafen gelegt, doch ein unangenehmes Geräusch riss sie aus ihrer Traumwelt.
âVerdammtâ fluchte sie und versuchte das Störende Teil zu finden. Nach ein wenig suchen erkannte sie das Telefon, das vor sich hin brummte.
âJa?â ging sie etwas genervt und müde ran.
âHey Rory, ich bins Jess. Ich sollte doch anrufen wegen Shirleyâ
âOhâ¦hey Jess. Tut mir leid ich hab gerade geschlafenâ¦wann fährt sie?â
âIn einer halben Stundeâ
âOk. Ich komme gleich vorbeiâ sagte Rory noch schnell, bevor sie auflegte und den Hörer hinknallte. Sie machte sich fertig und ging in richtung Diner.
Als sie den Laden erblickte sah sie bereits zwei Umrisse. Jess und Shirley standen vor der Tür und unterhielten sich angeregt.
âShirley bitte. Ich komm doch bald nach und bis dahin kannst du mich ja anrufen. Es ist ja nicht so das wir im Mittelalter leben und du wirst es kaum glauben aber heutzutage gibt es so etwas wie ein Telefonâ grinste Jess, wobei er das letzte Wort extra lang zog und betonte.
âHa ha Mr. Mariano. Wirklich witzigâ lächelte die junge Frau und schlug ihm liebevoll auf die Schulter.
âHeyâ sagte Rory, als sie die beiden endlich erreicht hatte und sie aus dem Gespräch gerissen hatte.
âHiâ¦schön das du gekommen bistâ kam es fröhlich von Shirley, als sie Rory herzlich umarmte. Die war anfangs ein wenig irritiert, erwiderte die Umarmung aber gerne.
âHeyâ sagte Jess locker und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
âUnd freust du dich wieder auf New York?â
âDu wirst es kaum glauben, aber ich habe dieses Kleinstadtleben wirklich genossen. Das ist was ganz anderes, als in so einer GroÃstadtâ¦da hab ich doch glatt eine super Ideeâ
âAchtung jetzt kommtsâ lachte Jess und sah dabei Rory genau an. Die fühlte sich ein wenig unwohl und wandte sich wieder der jungen Frau zu.
âDu kommst einfach mal nach New Yorkâ
âShirley ich weis nicht, ob ihr das so rechtâ¦â
âJess! Hab ich dich gefragt? AuÃerdem habe ich Rory darum gebeten mich zu besuchen und nicht dichâ lächelte Shirley verschmitz und malte sich schon das Treffen aus.
âÃhmâ¦klarâ¦warum nichtâ antworte Rory schlieÃlich und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Das war wirklich eine gute Idee. Mittlerweile mochte sie Shirley wirklich gerne und die Zeit wäre bestimmt super. Was hatte sie denn schon zu verlieren?
âIch denke Matt wird gleich kommenâ
âJaâ¦der ist doch immer überpünktlichâ mischte sich Jess ein und blickte auf seine Uhr. Es war nun fünf vor. Matt würde bestimmt jeden Augenblick kommen und wenn man vom Teufel spricht, bog gerade ein schwarzes Auto in die Strasse ein.
âNa hab ichs nicht gesagt?â
âNatürlich Mr. Allwissend. Du hattest mal wieder rechtâ grinste Shirley und beobachtete den Wagen, der sich dem Diner näherte.
âWie lang bleibst du nochmal?â
âIch denke so an die zwei Wochenâ
âOh nein. Das halt ich nicht ausâ jammerte Shirley und setzte ein gekünstelt trauriges Gesicht auf.
âIch glaub ich vermiss dich jetzt schonâ spaÃte Jess, doch er bekam diesmal keinen Schlag, da Matt gerade angehalten hatte und ausstieg.
âHey Alterâ begrüÃte er Jess mit einem Handschlag.
âNa Schnecke?â sagte Matt verschmitzt zu Shirley. Die baute sich vor ihm auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Die beiden Männer konnten sich nicht mehr zurück halten und fingen an zu lachen. Rory beobachtete die ganze Situation und sie fand es schon fast erschreckend, wie gut Jess mit denen zwei auskam. Sie hatte ihn nur selten so unbeschwert lachen hören. Die Zeit in New York tat ihm wohl wirklich gutâ¦oder war es der Abstand von ihr? Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch das war auch nicht nötig. Matt kam nun auf sie zu und gab ihr die Hand.
âUnd du bist wohl Rory? Die Rory?â grinste er und blickte zu Shirley, die ihm viel sagend zunickte.
âJa ich bin Roryâ
âSchön dich kennen zu lernenâ¦endlichâ
Endlich? Was meint er damit? Shirley hatte auch schon so Anspielungen gemachtâ¦hat Jess etwa von mir erzählt? Wenn ja warum?...
âMan ich kann euch gar nicht sagen wie froh ich bin, das ich dieses Kaff überhaupt gefunden habe. War gar nicht so leichtâ
âOh eine Runde Mitleid für Mattyâ grinste Shirley fies und drehte leicht den Kopf.
âDu weist doch genau, dass ich es hasse, wenn du mich so nennstâ
âTja. Ich muss gleiches mit gleichem vergelten. Ich habe dir schon tausendmal gesagt du sollst mich nicht Schnecke nennenâ
âBist doch aber eineâ
âMatty!â
âOk ok schon gutâ
âIhr wärt das perfekte Paar. Wie die Faust aufs Augeâ lachte Jess und guckte abwechselnd zu Shirley und Matt.
âHa nie im Leben! Das würdest du niemals erlebenâ
âDanke für das Kompliment, kann ich nur zurückgebenâ
âIch denke ihr sollet vielleicht mal fahren, denn die Fahrt dauert schon noch ein wenigâ
âJa stimmtâ¦komm herâ sagte Shirley leise und zog Jess an sich âUnd Matt pack schon mal das Gepäck ins Autoâ
âJawohl Sir oder Madamâ
Jess und Shirley umarmten sich herzlich. Sie waren zwar nur für wenige Tage getrennt sein, doch fiel es beiden schwer Abschied zu nehmen. Rory bemerkte ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen, wenn sie die beiden so sah. War das etwa Eifersucht? War sie etwa auf Shirley eifersüchtig? Wegen Jess? Sie schüttelte jedoch nur leicht den Kopf und verdrängte diesen Gedanken. Die zwei hatten es endlich geschafft, sich voneinander zu lösen. Nun ging die junge Frau auf Rory zu und nahm sie ebenfalls in den Arm.
âSchön dich kennen gelernt zu habenâ flüsterte sie ihr ins Ohr
âGanz meinerseitsâ
Die zwei Frauen liesen voneinander ab und Shirley ging auf die Beifahrer Tür zu.
âRory ich zähl auf dich. Du kommst uns mal besuchen und dann ziehen wir ein wenig um die Häuse und Jess, ich will hoffen, dass du anrufstâ
âKlar Madamâ
âMachts gut ihr zweiâ war das letzte das noch von Shirley zu hören war, als sie ins Auto einstieg und die Tür zu machte. Matt zündete den Motor und das Auto begann zu rollen. Alles hoben zum Abschied nochmal die Hand, bis das Auto hinter einer Wand verschwunden war und sie nicht mehr zu sehen warenâ¦
Rory und Jess standen noch eine Weile da ohne ein Wort zu sagen. Die Situation fühlte sich seltsam an und keiner der beiden wusste so recht, wie er sich verhalten sollte. Das war noch alles zu neu und keiner wollte etwas falsch machen. Sie versuchten schlieÃlich Freunde zu werden.
âJetzt sind nur noch wir übrigâ sagte Jess endlich, nachdem er Minuten lang mit sich gekämpft hatte.
âJa stimmtâ nickte Rory und blickte ihn an. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sie schon wieder diese Ãbelkeit bemerkte. Sie presste schnell die Hand vor den Mund und rannte wortlos an Jess vorbei ins Diner. Der war sichtlich verwirrt und folgte ihr schlieÃlich. Sie war so schnell wie möglich nach oben ins Apartment gerannt und ins Badezimmer. Rory hing schon wieder über der Toilette, als sie jemand hinter sich bemerkte. Sie hob ihren Kopf und drückte die Spülung.
âGehtâs dir nicht gut?â fragte Jess besorgt und musterte die junge Frau. Die ging ans Waschbecken, um sich das Gesicht zu waschen.
âIchâ¦ich weis auch nicht. Das ganze hat gestern Nacht angefangenâ
âDu hattest das schon mal?â
âJaâ¦Ich versteh das auch nicht, denn krank fühle ich mich nichtâ Sie betrachtete s ich im Spiegel und dachte nach.
âRoryâ¦ich verstehe zwar nicht all zu viel davon, aber könnte es nicht seinâ¦ich meine diese plötzliche Ãbelkeitâ
Rory guckte ihn verwundert raus und merkte erst jetzt, worauf er hinaus wollte. An die Möglichkeit hatte sich noch gar nicht gedacht. Was wäre wenn sie wirklich?
âDu meinst ich bin vielleicht schâ¦schwanger?â brachte sie leise und geschockt hervor. Jess nickte nur, denn etwas zu sagen wäre zu hart für ihn. Allein diese Worte auszusprechen hatten ihn Ãberwindung gekostet. Er konnte den Gedanken ertragen, dass Rory schwanger sein könnteâ¦von einem andern.
âIchâ¦ich weis nichtâ stotterte sie schlieÃlich, als sie sich langsam an den Gedanken gewöhnt hatte. Erst jetzt fiel ihr auf, das sie ein wenig überfällig war. Aber das hatte nichts zu bedeuten, oder doch? Das ganze konnte auch vom Stress kommen. Die letzten Tage waren doch reichlich stressig gewesen.
âMach doch einfach einen Testâ schlug der junge Mann vor und senkte leicht den Kopf.
âIch werde dann besser gehenâ stammelte Rory vor sich hin und ging zügig an Jess vorbei. Sie musste es wissen. Sie musste Gewissheit haben. Rory rannte nach Hause, ging in ihr Zimmer und kramte in ihrer Schublade.
âWo ist dennâ¦â Sie suchte das, was vielleicht ihr ganzes Leben verändern könnte âAch da ist er jaâ Rory zog einen Schwangerschaftstest aus der Schublade. Lorelai hatte ihr den zum Geburtstag geschenkt. Als kleiner Witz sozusagen, doch ihr war im Moment ganz anders zu mute. Sie ging ins Badezimmer und machte ohne länger darüber nachzudenken den Test. Rory lies sich auf den Boden sinken.
Noch ein paar Minuten, dann hab ich Gewissheit. Ich kann doch nicht schwanger seinâ¦oder doch? Ich bin noch nicht mal 21 und auÃerdem studiere ich noch. Ein Kind wäre jetztâ¦wäre jetzt absolut nicht die beste Entscheidung. Ich muss doch Yale beenden und einen Job finden. Ich fühl mich noch gar nicht bereit dazu, doch wenn es wirklich so ist, werde ich das Kind auf jeden Fall bekommen
Rory saà die wenigen Minuten auf dem Boden und starrte vor sich hin. Endlich war die Zeit abgelaufen und sie konnte sich Gewissheit verschaffen. Langsam und ängstlich senkte sie ihren Blick und guckte auf den Streifenâ¦
âNegativâ Immer noch hatte sie das Ergebnis vor Augen. Es war bereits eine Stunde vergangen seit sie den Test gemacht hatte und nun saà sie allein in der Küche. Rory hatte ihre Tasse Kaffee fest umklammert. Als sie das Ergebnis gesehen hatte, atmete sie erleichtert aus. Sie war so froh darüber, dass der Test nicht positiv war, doch etwas erschreckte sie dabei. Es war nicht die Tatsache, dass sie überhaupt schwanger sein könnte oder was die Zukunft bringen würdeâ¦nein. Es war die Tatsache, dass sie sich kein gemeinsames Kind mit Logan vorstellen konnte. So sehr sie es auch wollte, es ging nicht. Irgendetwas in ihrem Inneren protestierte dagegen. Eine Stimme tief in ihr sagte nein und diese Stimmte war ihr Herz. Warum war es nur so abwägig mit Logan eine Familie zu gründen? Rory verstand sich nicht mehr. Sie liebte ihn doch. Wenn der Test wirklich positiv gewesen wäre, was hätte sie dann nur gemacht? Sie wollte zwar Kinder, irgendwann und wenn sie auf ihr Herze hörte, dann auch nicht mit Logan.
Es brachte nichts darüber zu grübeln und so entschloss sich Rory einkaufen zu gehen. Das würde sie auf andere Gedanken bringen.
Sie ging durch den Supermarkt und packte alles ein, was sie brauchte. Zum Entsetzen ihrerseits war es wirklich viel, sehr viel.
âHey kann ich ihnen vielleicht behilflich sein?â ertönte eine bekannte Stimme hinter Rory. Sie drehte sich um und blickte direkt in diese wundervollen braunen Augen.
âHm mal überlegen. Ein wild fremder Mann bietet mir sein Hilfe an. Was soll ich sagen?â
âGanz einfach jaaaâ
âWenn das so ist sag ich mal jaâ
Beide brachen in einem Lachen aus. Er schaffte es doch immer wieder sie zum lachen zu bringen. Jess nahm einen Teil der Einkäufe ab.
âSag mal was hast du denn vor?â fragte er, als er unter dem ganzen Zeug hervorguckte.
âNa was denkst du denn? Du kennst mich doch, ich bin eine Gilmoreâ
âOh pardon, das hätte ich glatt vergessenâ grinste er verschmitzt.
âWir haben nichts essbares mehr zu Hauseâ
âUnd das hier nennst du etwa essbar?â fragte er ungläubig und begutachtete die Artikel.
âKlar. Du hast doch etwa nicht anâ sie verengte ihre Augen und trat näher auf ihn zu âgesundes Zeug gedacht?â flüsterte sie.
âNatürlich nichtâ flüsterte er ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht âdu bist schlieÃlich eine Gilmoreâ
âDu lernst aber schnellâ lachte Rory und setzte ihre Einkäufe fort. Jess wunderte sich immer wieder über seine Ex- Freundin. Sie war einfach verrücktâ¦verrückt aber süÃ.
âUnd du willst mir wirklich zumuten, dass ich das alles hier bis zu dir schleppe?â fragte Jess wehleidig. Rory hatte ihn wirklich zugepackt.
âDu kannst auch gerne mit dem Auto fahren. Ganz wie du willstâ grinste sie und setzte sich, ebenfalls ziemlich voll bepackt, in Bewegung.
Als die beiden endlich das Haus erblickten atmeten sie erleichtert aus. Sie gingen zügiger und Rory schloss die Tür auf. Sie stürmten in die Küche, stellten die Tüten ab und liesen sich erschöpft aber lächelnd auf den Stühlen nieder.
âHa wir haben es geschafft. Ich glaubs noch nichtâ sagte Rory, während sie sich ihre Arme rieb.
âWas nimmst du auch so viel Sachen mit? Das kannst du niemals alles essenâ bemerkte Jess und sah sie an. Rory drehte ihren Kopf leicht und zog die Augenbrauen nach oben.
âOh sorry. Stimmt jaâ¦du bist eine Gilmoreâ grinste er und bekam dafür auch gleich wieder ein Lächeln.
âDu bist mein Retter. Wenn du nicht da gewesen wärst, wie hätte ich dann das alles nach Hause gebracht?â
âHm, weis nicht. Aber ich will es so genau auch gar nicht wissen, denn ich bin froh, dass wir uns begegnet sindâ
âIch auchâ Nach diesen Worten entstand wieder eine Stille. Es war jedoch keine bedrückte oder peinliche Situation. Nein, sie saÃen einfach nur da und sagten nichts.