28.03.2006, 20:45
Hi Leute, da ich keine antwort mehr bekommen habe, dachte ich dass ich das zweite Kapitel auch noch poste :biggrin: . Ich hoffe es gefällt euch, und dass ich wieder so tolles FB bekomme wie beim zweiten Kapitel ^^
2. Kapitel Der Brief
Auf einer Wiese vor einem Steinhäuschen, spielte eine junge Frau überglücklich und zufrieden mit einem Kind. Die Frau hatte lange schwarze Haare, und eine eher blassere Haut. Ihre Augen waren so blau wie der Himmel, und funkelten nur so vor Glück und Freude. Das kleine Kind das vor ihr lag hatte mit ihr Ãhnlichkeiten, genau die blauen Augen, und die Haare schienen ebenfalls schwarz zu werden. Die Kleidung der Frau war ziemlich einfach. Sie bestand aus braunen Leder, an dem sie zur Verzierung Perlen und hellblaue Federn benutzte. Etwas weiter weg, war ein Stall in dem gerade ein groÃer, breitschultriger Mann arbeitete. Seine Haare waren schulterlang, hellbraun und gewellt. Seine Augen waren tiefschwarz. So schwarz wie die Nacht, doch in ihnen war ein glitzern das so hell war wie ein Stern. Es funkelte auf wenn er lachte, oder einfach nur seiner kleinen Familie beim spielen beobachtete. Seine Kleidung wurde aus Einhornfell hergestellt. Als Schmuck benutze er ebenfalls die hellblauen Federn wie seine Frau.
Marja war die erste Frau die er kennen gelernt hatte und lieben gelernt hatte. Er konnte sich keine andere Frau vorstellen als Marja.
Laurin, der Vater des Jungen und Mann der Frau beobachtete sie glücklich. Marja erholte sich schnell nach den Strapazen der Geburt. Er hatte sehr Angst um sie gehabt, doch ihre Mutter, die alte Frau heilte sie wieder, bis sie ganz gesund war. Mik war schon kurz nach der Geburt Kern gesund. Er spielte gerade mit seiner Mutter, und babbelte vergnügt vor sich hin. Langsam lernte er sogar ein Paar Wörter. Er konnte schon âMamaâ und âPapaâ sagen, darauf war Laurin besonders stolz. Seine ersten Schritte versuchte er auch schon, doch das klappte noch nicht so richtig. Die Mutter von Marja hatte erklärt dass es and der schweren Geburt liegen könnte, und er bei der Motorik noch ein Weilchen brauchen würde. Aber ansonsten wäre er völlig gesund.
Laurin würde ihn auch zu einem Einhornzüchter heran ziehen. Dann würden die Einhörner auch noch später zu ihnen gehen können.
Laurin schaute einen Moment lang zum Himmel hinauf. Der blaue Himmel hatte sich verändert. Einige Wolken sind aufgezogen, Laurin dachte sich nichts dabei und beobachtete wieder seine Frau und sein einziges über alles geliebtes Kind. Er beschloss zu ihnen zu gehen. Als er bei ihnen angekommen war, setzte er sich zu ihnen auf den Boden. âHast du schon den Brief an deine Schwester geschrieben den du abschicken willst?!â fragte er und legte seinen Arm um sie. Marja schüttelte den Kopf. âNein, wenn unser Sohn schläft, werde ich ihn anfangen zu schreiben. Sie soll ihn ja auch sehen. Ich möchte dass Gwen die Patin wird, in dem Brief werde ich sie fragen.â erzählte sie ihm. Laurin nickte zufrieden. âJa ich denke sie ist geeignet für eine Patin. Vor allem für unseren Jungen.â Nachdem Laurin das gesagt hat, legte er sich auf die Seite und blickte zu seinen Neugeborenen Sohn. âEr ist wunderschön. Genau wie du.â meinte er zu Marja. Sie lächelte verlegen. âDu Schmeichler. Er sieht mehr wie du aus, denke ich .â Sie lachten.
Von weit her, hörte man plötzlich Pferdehufe, die in ihre Richtung gingen. Laurin horchte auf. âWer will denn jetzt und heute zu uns kommen?!â fragte Marja verwundert. Laurin zuckte mit den Achseln. âIch habe keine Ahnung. Ich werde dem Reiter entgegen laufen.â schlug Laurin vor und war dabei aufzustehen, doch Marja hielt ihn davon ab, indem sie ihn am Arm festhielt. âNein, bleib bitte ihr, es ist gerade so schön.â meinte sie, und zog ihn wieder zurück. Schon lange waren sie nicht mehr so beisammen. Laurin arbeitete schwer, für den Herren des Landes. Und war selten zu Hause. Das machte Marja sehr einsam. Jetzt zwar weniger wie früher, aber er fehlte ihr trotzdem. Laurin war ihr ein und alles und ihr Sohn Mik. Sie blickte ihn flehend an. Diesen Blick konnte Laurin einfach nicht widerstehen. Er seufzte. âAch meine schöne, ich finde es auch einfach wunderschön hier zu sein.â Laurin setzte sich wieder zu ihr. âSoll der Reiter einfach kommen. Vielleicht ist es ja nichts für uns.â sagte er und grinste sie verschmitzt an. Dann nahm er den kleinen Mik in die Armen. âSo schnell werde ich von euch nicht mehr weg gehen.â Laurin drückte den Kleinen fest an sich. âHe, drück ihn nicht so arg, da bekommt er doch keine Luft mehr.â meinte Marja. Laurin lachte. âAch er wird schon nicht versticken wenn ihn sein alter Herr in den Arm nimmt.â
Langsam kam der Reiter näher. Laurin konnte ihn schon erkennen. Er hatte sehr gute Augen. Das hatte er von seinem Vater geerbt. Er konnte Menschen schon nach Hundert Metern Entfernung erkennen. Laurin war sehr stolz auf diese Gabe, denn nicht viele hatten sie. âEs ist der Postreiter.â meinte er. Marja lachte. âJa, denkst du?â Sie lachte, und versuchte den Reiter genauso zu erkennen wie es Laurin kannte. âDas schaffst du nicht, nur ich habe diese Gabe.â meinte Laurin. âJa, das stimmt. Du hast viele Sachen die die anderen nicht haben.â Marja schaute ihn verträumt an. Seid sie ein Kind ist, kennt sie ihn, ihren Laurin. Er war immer ihr bester Freund bis sie sich in ihn verliebte. Es gab zwar am Anfang Probleme, aber die Freundschaft zwischen ihnen war so stark, dass ihre Liebe dabei hielt, und sie glücklich verheiratet sind. Niemand hätte jemals gedacht, dass sie es so lange schaffen würden. Sie waren ein Paar das immer zueinander hielt. Und Mik machte das Glück noch perfekt.
Während Marja in ihren Gedanken war, kam der Reiter inzwischen an ihrem Tor an. Laurin ging auf ihn zu. âIch habe eine Eilbrief an Marja van Mari, ist sie da?â fragte der Mann. Laurin nickte. âSie sitzt drüben, bei unserem Kind, ich gebe es ihr, dann können sie weiter reiten.â schlug Laurin ihm vor. Der Postreiter nickte. âIch danke ihnen. Herr von Mari, hier ist der Brief und ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.â antwortete der Postreiter, und ritt mit diesen Worten wieder davon. Laurin schaute ihm noch hinterher, und ging dann zurück zu seiner Frau.
âEr hatte einen Brief für dich. Es steht kein Absender darauf, und es sieht so aus als ob er in Eile geschrieben wurde.â meinte Laurin als er bei Marja ankam, und gab ihn ihr. âJa stimmt er ist in Eile geschrieben worden. Und es ist die Schrift meiner Schwester, sie hat normalerweise eine viel schönere Schrift.â erinnerte sich Marja. Sie nahm den Brief an, und las auf dem Umschlag:
Marja öffnete den Brief so schnell sie konnte, doch das ging nicht so wie sie wollte, und sie zerriss ausversehen den Briefumschlag. Der Brief war genauso geschrieben, wie der Umschlag. âDer kann nur von meiner Schwester sein.â meinte Marja und begann den Brief ihrer Schwester Gwen zu lesen:
Meine liebste Schwester,
Mein Mann Gustanov wurde von dem Fürsten Merandes umgebracht. Bis heute weiss ich nicht warum, und ich entschuldige mich dafür dass ich dir beziehungsweiÃes euch nicht schon eher erzählt habe, aber ich habe mich auf die Suche nach dem ältesten und klügsten Zauberer der Welt Gemacht, nach dem Magier Méphonis. Er ist meine letzte Hoffnung. Ich habe einen Sohn von Gustanov auf die Welt gebracht. Fürst Merandes war sehr eifersüchtig auf Gustanov, weil er ja aus dem Gleichen Volk stammt wie ihr. Aus dem Volk der Zauberer und Feen. Meine liebe Schwester, ich habe solche Angst dass er auch euch was antun könnte, du musst unbedingt bei Laurin bleiben, und darfst nicht von seiner Seite weichen. Fürst Merandes ist sehr gefährlich. Er hat sein dunkles Heer geschickt um nach mir zu suchen, bis jetzt haben sie mich nicht gefunden, weil ich euer Amulett habe, das mich bei jeder Gefahr beschützt. Dafür möchte ich mich noch bei Laurin bedanken, bitte richte es ihm aus.
Es tut mir auch leid, dass ich nicht dich gleich um Rat gefragt habe, aber ich brauche Hilfe von dem gröÃten aller Zauberer, und zwar sehr schnell. Ich konnte nicht selber bei euch vorbeikommen. Ich bin so wütend und traurig zugleich. Ich kann es nicht glauben dass Fürst Merandes so was schlimmes meiner Familie antun kann.
Mein Kind, Franse, ich habe es ausgesetzt, ich konnte ihn nicht mit nehmen, ich wusste auch nicht was ich mit ihm machen sollte.
Bei den letzten Sätzen blicke Marja auf. Tränen stiegen ihr in die Augen. Laurin schaute sie verwundert an. âWas schreibt Gwen denn?! Sind es gute oder schlechte Nachrichten?!â erkundigte er sich, während er mit Mik spielte. Marja schüttelte den Kopf und fing an zu weinen. âNein, es sind keine guten Nachrichten. So schlimme, dass ich nicht weiter lesen kann.â schluchzte sie. Laurin legte den kleinen Mik behutsam auf die Wolldecke und nahm seine Frau in den Arm. âWas hat sie denn geschrieben?!â fragte er nach. Marja holte tief Luft, und fing an ihm den ganzen Brief zu erzählen, bis zu der Stelle an der sie aufgehört hatte zu lesen. Laurin nahm geschockt den Brief aus Marjas Händen, und fing an der Stelle weiter an zu lesen, bei der Marja aufgehört hatte.
Ich bin jetzt in eine Art Gasthaus. Dort werde ich für ein paar Tage Rast machen, weil ich sehr erschöpft bin. Deswegen kam ich dazu dir den Brief zu schreiben. Liebe Schwester, bitte mach dich nicht auf die Suche nach dir. Fürst Merandes würde das dunkle Heer nach euch suchen lassen, ich möchte nicht dass euch auch noch was zustöÃt.
Ich weiss nicht wo ich hin soll, aber ich werde versuchen den Zauberer Méphonis zu finden, egal was mir passiert. Er muss uns helfen.
Liebe Marja, du wirst denken dass ich eine schlechte Mutter bin, weil ich Franse ausgesetzt habe, aber ich sah keinen Ausweg.
Ich lass wieder von mir hören, wenn ich in einem Rasthaus bin. Das wird aber eine Weile dauern, weil ich jetzt eine lange Reise vor mir habe.
GrüÃe Laurin von mir, und bitte erzähl ihm nichts davon, es ist ein Geheimnis zwischen Schwester. Ich liebe dich Marja, und den kleinen Mik auch, wir sehen uns,
Bis dann
Gwen
Fassungslos lies Laurin den Brief senken. Marja schluchzte noch leise neben ihn. âGustanov ist tot? Fürst Merandes ist dabei deine Schwester zu suchen?â Laurin überlegte. Seine Familie und die Familie von Gustanov waren Zaubererfamilien. Sie hatten alle verschiedene Mächte, doch keiner war so stark wie Méphonis. Er war der Meister aller Zauberer. Nur die Männer dieser Familien hatten so eine Macht, die Frauen waren Feen und konnten andere Dinge, wie fliegen, oder sich unsichtbar machen. Laurin war sehr begabt in seiner Fähigkeit mit den Augen. Er konnte meilenweit sehen, und seine Zauberkraft kam auch aus den Augen. Diese Macht hatte nur er. Und er war Einhornzüchter noch dazu. Die Einhörner in dieser Gegend hörten nur auf ihn. Manche kamen sogar freiwillig zu ihm, um sich züchten zu lassen, dies war aber nur selten. In letzter Zeit kamen aber immer wenigere und Laurin fand auch keine mehr, und das wunderte ihn sehr.
Laurin blickte wieder zu Marja. Sie weinte noch immer. âSie hat Franse einfach so ausgesetzt. Wie konnte sie das nur tun.â schluchzte sie. Laurin seufzte. âGwen war auf der Flucht. Sie hatte Angst dass Zerbreus ihn finden könnte und ihn umbringen könnte.â versuchte Laurin zu erklären. âJa aber das kleine Kind stirbt doch.â sagte Marja, und nahm ihren Sohn Mik behutsam in die Arme. Er lächelte seine Mutter zufrieden an. Seine kleinen Fingerchen griffen nach ihren langen silbernen Haaren. Sie schaute Mik traurig an. âEr muss jetzt ins Bett, es wird schon spät.â meinte Marja, und stand mit ihm auf. âJa du hast recht. Ich räume die Decke auf.â sagte Laurin und räumte die Decke auf.
Marja ging in der Zwischenzeit ins Haus, um Mik ins Bett zu bringen. Sie musste ihrer Schwester helfen, egal wie, sie musste es einfach. Sie war in groÃer Gefahr, nach dem was sie im Brief gelesen hatte. Ihr tat Franse so unendlich leid. Vielleicht war ihr kleiner Neffe schon gestorben? Aber irgendwie hatte Marja das Gefühl das dem nicht so war, und so beschloss sie ihrer Schwester einen Brief zurück zu schreiben. Sie wusste zwar nicht wo sie war, aber Feen hatten die Fähigkeit, Menschen besonders die aus ihrer Familie zu finden egal wo sie waren, und daran hatte ihre Schwester Gwen wahrscheinlich nicht gedacht.
Marja wollte den Brief auch alleine zu Gwen bringen, da sie dem Postreiter nicht vertraute. Nicht alle waren so wie der, der den Brief gebracht hat. Viele waren verfeindet den Zauberern und Feen gegenüber, und machten deshalb einen groÃen Bogen um das Land. Nachdem Marja den kleinen Mik ins Bett gebracht hatte, setzte sie sich an den Holzschreibtisch, den Laurin für sie gemacht hatte, zündete eine Kerze an und begann zu schreiben. Zuerst fiel ihr gar nichts ein, doch dann schrieb sie was das Zeug hielt. Den Brief hatte sei vor sich liegen. Laurin hatte ihn ihr noch mal gegeben, damit sie ihn zu ende lesen konnte. Es machte sie noch trauriger, aber auch mutiger, und entschlossener.
DrauÃen wurde es dunkler und dunkler. Laurin räumte während Marja den Brief schrieb noch den Einhornstall auf. Er war traurig. Kein Einhorn suchte eine Unterkunft bei ihn. Er fragte sich wo sie nur alle waren. Wolken zogen auf. Dicke pechschwarze Wolken, so schwarze Wolken hatte Laurin schon lange nicht mehr gesehen. Er trat aus den Stall um sie genauer anzuschauen. Es waren keine normalen Wolken. Irgendetwas unheimliches hatten sie an sich. Ein Grummeln kam aus ihnen. âHm, wird wohl ein ziemlich starkes Gewitter.â murmelte er zu sich selber. Dann begann er die Ställe zu festigen, damit nichts passieren konnte, auch am Haus verangelte er die Fenster.
Marja blickte nach unten als sie die Geräusche hörte. Sie öffnete das Fenster das hinter ihrem Schreibtisch war, und sah Laurin wie er alles niet und Nagelfest machte. âLaurin, was ist denn los, warum verschlieÃt du denn alles?â Noch während Marja sprach erhellte ein Blitz, der so hell war, dass es nicht mehr dunkel war, sondern taghell. Marja erschrak sich. âDeswegen mach ich alles fest, es wird nicht nur ein Gewitter aufkommen, sondern auch ein Sturm, mach das Fenster wieder zu, ich mache es jetzt bei den oberen Fenstern.â Marja nickte. Jetzt sah auch sie wie die dunklen Wolken auf sie zu kamen. Viele Lichtblitze waren in ihnen zu sehen. Der Donner hörte sich schrecklich an, so als ob ein riesengroÃer Drache direkt neben ihnen Feuer spucken würde. âLaurin, komm rein, der Sturm ist nicht mehr weit1!â rief Marja in Panik. âIch schaffe das schon, ich möchte nur die Fenster zu machen, ich mach es mit meiner Zauberkraft.â meinte Laurin und konzentrierte sich. Marja machte das Fenster zu, und nach einem kurzen Moment schlieÃen sich auch die Fensterläden. Einen Moment blieb Marja im Dunkeln stehen, doch dann erhellte sich ihre Kerze die sie davor ausgeblasen hatte. Es fing an auf die Fensterläden zu prasseln, der Regen hatte begonnen. Schnell nahm Marja die Kerze und ging mit ihr nach unten um zu sehen ob Laurin schon rein gegangen war.
Er war schon im Haus. Seine ganzen Kleider die er anhatte, waren triefnass. âDer Regen war wohl schneller als ich.â sagte er und lächelte dabei. Marja lächelte mit ihm. Sie liebte es wenn er seine Witze machte. Viele die auÃen herum standen, verstanden die Witze nicht nur Marja konnte darüber lachen, und das war das besondere bei ihnen. Marja fiel es immer schwerer sich darüber Gedanken zu machen in der Nacht wegzugehen. Sie würde Laurin zu sehr vermissen. Und sie wusste ja nicht einmal ob sie ihn dann jemals wieder sah, geschweige denn ihren gemeinsamen Sohn Mik. Doch sie musste es tun, das wusste Marja, ihre Schwester brauchte sie, jetzt und sofort; sie gab es in dem Brief zwar nicht zu, aber Marja konnte ihre Angst aus dem Brief lesen. Sie musste ihrer Schwester helfen, koste es was es wolle.
âGehen wir schlafen, ich muss morgen früh raus.â schlug Laurin vor. Marja nickte. Auch sie war müde. Es hatte sie sehr angestrengt, den Brief zu lesen, oder noch mehr zu verstehen. Und dann noch die Ãberlegungen in der Nacht weg zugehen, waren für sie wirklich sehr schwierig, und sie konnte noch nicht wirklich begreifen auf welche Gefahr sie sich brachte.
Sie jagte diese Gedanken in den Hinterkopf. Jetzt war es wichtig die letzte Nacht bei ihrer Familie zu verbringen. âKomm, ich bringe dir was trockenes zum anziehen.â sagte Marja, und ging wieder nach oben um die Kleidung von Laurin zu holen.
Als sie bei seinem Schrank war lächelte sie wieder. Laurin trug nur Einhornfell. Das verziert war mit blauen Adlerfedern. Es war von den Adlern der Bergen. Dort waren ausschlieÃlich nur Adler mit blauen Federn. Laurin war schon oft dort. Fast jedes mal brachte er einen ganzen Sack mit blauen Adlerfedern. Marja nähte sie dann an das Einhornfell. Das Einhornfell kam immer von den verstorbenen Einhörnern, die zwar zu Laurin kamen, aber sterbenskrank waren. Das Fell von ihnen war sehr wertvoll, und Laurin zog es nach dem Tod der Einhörner jedes Mal ab, um neue Kleidung für sich zu schaffen.
Marja holte einen Nachtanzug von Laurin. Er bestand ebenfalls aus Einhornfell. Nur waren dort nicht so viele Adlerfedern angenäht.
Während Marja oben war hatte sich Laurin schon ausgezogen und wartete auf Marja. Sie gab ihm die Kleidung. âIch habe gerade wieder daran denken müssen, dass keine Einhörner mehr zu uns kommen.â erzählte sie ihm. Laurin seufzte. âIch weià auch nicht, warum sie nicht mehr kommen. Früher kamen sie in Scharen, aber jetzt, kommen sie nicht mehr. Ich verstehe es auch nicht.â sagte Laurin, und schüttelte den Kopf. âDa steckt bestimmt Merandes dahinter. Er holt sie zu sich her, und verhext sie zu schwarzen Rappen, mit Feueraugen, und die Hörner benutzt er für Waffen. Der feine Staub der Hörner kann Fähigkeiten verleihen, das wissen nicht viele.â erklärte Laurin. Er legte den Arm um Marja. Sie seufzte. âUnd meine Schwester ist jetzt auf der Suche nach Méphonis.â Kann er das wirklich schaffen Laurin?! Ich habe nur gedacht dass er eine Legende ist.â meinte Marja. Laurin lachte. âMéphonis? Eine Legende?! Er lebt genauso wie Merandes, oder Zerbreus.â Mraja liefen die Tränen über die Wangen. âOh meine Liebste, ich würde deiner Schwester liebend gerne helfen, doch niemand weià wo sie ist.â sagte Laurin. Marja erzählte Laurin nichts von den Zauberkräften der Feen. Er war da immer sehr eigensinnig. Trotzdem liebte sie ihn über alles, und kuschelte sich an ihn. Laurin küsste sie auf die Stirn. âWir müssen nur aufpassen dass uns nichts passiert. Ich werde dir immer helfen. Das weiÃt du doch meine Liebste?!â erkundigte sich Laurin. Marja nickte âAber ja ich weià dass du immer für mich da bist. Ich liebe dich natürlich auch. Du und ich gehören zusammen.â Marjas Herz klopfte heftig als sie das sagte. Der Gedanke ihn verlassen zu müssen, war noch schlimmer geworden. Sie liebte ihn wirklich, aber ihre Schwester ebenfalls, und sie war in gröÃter Gefahr. Marja seufzte. Sie musste sich langsam schlafen legen, dachte sie bei sich. Die Reise und Suche wird lang, und sie musste früher raus wie Laurin, damit er es nicht merkte. Er würde es merken, aber erst später wenn sie schon lange weg war. âGehen wir schlafen.â schlug sie vor. Laurin streckte sich, gähnte und nickte ihr dabei zu. âJa, es ist doch recht spät.â Er stand auf, Marja stand nach ihm auf und nahm seine Hand um nach oben zu gehen. Der Regen prasselte immer noch stark an die Fensterläden, und der Wind rüttelte so fest daran, dass man denken konnte dass das ganze Haus auseinander genommen wird. Doch Marja störte das weniger, sie war in ihren Gedanken gesunken, während sie nach oben liefen.
Als sie im Bett lagen beobachtete Marja wie Laurin einschlief. Sie merkte es nicht, aber bald war auch sie eingeschlafen. Sie träumte von ihrer Schwester, und wie sie ihr half. Träumte aber auch, dass Laurin ihr gefolgt war, um sie vor etwas fürchterlichem zu retten, jedoch starb sie dabei.
Sie schreckte auf, schweiÃgebadet. Es war eine Vision, das wusste sie. Feen besitzen auch die Gabe Dinge voraus zu sehen, die sehr wahrscheinlich passieren könnten. Marja setzte sich langsam an den Bettrand. Sie wollte Laurin nicht aufwecken. Doch er bewegte sich, und es hörte sich so an, als ob er aufwachen würde, doch er drehte sich nur um. Marja atmete erleichtert auf. Sie zog sich rasch an. Der Regen prasselte immer noch gegen die Fensterläden.
Marja holte den Brief den sie für Gwen geschrieben hatte, steckte ihn in ihre Tasche in der sie die wichtigsten Sachen eingepackt hat, und machte sich auf den Weg nach unten.
Sie blies die Kerze aus die sie davor kurz angezündet hatte. So schnell sie konnte lief sie aus dem Haus. Wenn sie es langsam machen würde, würde sie bloà wieder zurück kehren wollen. Aber sie konnte nicht. Sie schloss die Tür, und lief aus dem Hof. Am Tor blieb sie kurz stehen und drehte sich um. Marja schloss für einen Moment die Augen. Mein Laurin, ich weià nicht ob es ein Fehler ist, was ich jetzt anfange, aber ich muss meiner Schwester helfen. Bitte verzeih mir, dachte sie. Ihr liefen Tränen über das Gesicht als sie sich umdrehte, und in den Regen hinaus lief.
Marja lief lange. Sie wusste nicht lange, denn sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Ständig dachte sie an Laurin, und ihren Sohn Mik. Das Unwetter hielt noch an, nur der Regen wurde etwas weniger. Nur das Gewitter blieb. Es war ein trockenes Gewitter. Solche gab es nicht mehr so oft wie früher. Sie waren deswegen so schlimm, weil alles sofort unter ihnen verbrannte, sobald ein Blitz in ein Haus oder Baum eintraf. Marja sah einen alten trockenen Baum. Sie überlegte ob sie bei ihm rasten sollte, oder noch weiter laufen sollte. Aber sie konnte nicht mehr. Deswegen setzte sie sich unter den Baum. Ununterbrochen Blitzte und Donnerte es. Sie holte ihre Tasche und suchte etwas essbares. Marja fand jedoch bloà etwas Brot. Warum hatte sie sich nicht mehr eingepackt. Sie teilte es in eine Hälfte und aà die andere Hälfte.
Nachdem sie es gegessen hatte legte sie sich müde auf den Stein der neben ihr lag. Er war so kalt und nass. Es erinnerte sie an ihre Geburt. Dort lag sie auch auf einem kalten Felsen. Allerdings konnte sie sich an mehr gar nicht mehr erinnern. Sie wünschte es dass sie es könnte. Als sie schwanger war freute sie sich so sehr auf dieses Ereignis. Sie war völlig gesund während der Schwangerschaft. Marja überlegte oft warum so etwas passierte. Auf keinen Fall wollte sie dass etwas schlimmes passiert. Fast wäre sie gestorben. Marja seufzte. Ihre Augen fielen vor den Anstrengungen zu. Sie sah noch einen Blitz am Himmel und hörte einen gewaltigen Donner rollen. Dann war sie rasch in einem tiefen Schlaf gesunken. Das Gewitter tobte immer noch, und die Blitze waren so nah, dass man sie beinahe berühren konnte. Ein Blitz traf den alten knorrigen Baum der hinter Marja stand, und krachend fiel der alte Baum auf Marja herab. Er traf sie mit aller Wucht auf ihren Kopf. Sofort war Marja tot. Kurz darauf rollte ein weiterer lauter Donner. Danach war alles still. Als ob jemand einen Schalter gedrückt hatte, bei dem man das trockene Gewitter und auch Marja ´s Lebensgeist ausschalten.
Freu mich wie gesagt auf FB ^^, hab euch alle lieb, grüsse Liony
2. Kapitel Der Brief
Auf einer Wiese vor einem Steinhäuschen, spielte eine junge Frau überglücklich und zufrieden mit einem Kind. Die Frau hatte lange schwarze Haare, und eine eher blassere Haut. Ihre Augen waren so blau wie der Himmel, und funkelten nur so vor Glück und Freude. Das kleine Kind das vor ihr lag hatte mit ihr Ãhnlichkeiten, genau die blauen Augen, und die Haare schienen ebenfalls schwarz zu werden. Die Kleidung der Frau war ziemlich einfach. Sie bestand aus braunen Leder, an dem sie zur Verzierung Perlen und hellblaue Federn benutzte. Etwas weiter weg, war ein Stall in dem gerade ein groÃer, breitschultriger Mann arbeitete. Seine Haare waren schulterlang, hellbraun und gewellt. Seine Augen waren tiefschwarz. So schwarz wie die Nacht, doch in ihnen war ein glitzern das so hell war wie ein Stern. Es funkelte auf wenn er lachte, oder einfach nur seiner kleinen Familie beim spielen beobachtete. Seine Kleidung wurde aus Einhornfell hergestellt. Als Schmuck benutze er ebenfalls die hellblauen Federn wie seine Frau.
Marja war die erste Frau die er kennen gelernt hatte und lieben gelernt hatte. Er konnte sich keine andere Frau vorstellen als Marja.
Laurin, der Vater des Jungen und Mann der Frau beobachtete sie glücklich. Marja erholte sich schnell nach den Strapazen der Geburt. Er hatte sehr Angst um sie gehabt, doch ihre Mutter, die alte Frau heilte sie wieder, bis sie ganz gesund war. Mik war schon kurz nach der Geburt Kern gesund. Er spielte gerade mit seiner Mutter, und babbelte vergnügt vor sich hin. Langsam lernte er sogar ein Paar Wörter. Er konnte schon âMamaâ und âPapaâ sagen, darauf war Laurin besonders stolz. Seine ersten Schritte versuchte er auch schon, doch das klappte noch nicht so richtig. Die Mutter von Marja hatte erklärt dass es and der schweren Geburt liegen könnte, und er bei der Motorik noch ein Weilchen brauchen würde. Aber ansonsten wäre er völlig gesund.
Laurin würde ihn auch zu einem Einhornzüchter heran ziehen. Dann würden die Einhörner auch noch später zu ihnen gehen können.
Laurin schaute einen Moment lang zum Himmel hinauf. Der blaue Himmel hatte sich verändert. Einige Wolken sind aufgezogen, Laurin dachte sich nichts dabei und beobachtete wieder seine Frau und sein einziges über alles geliebtes Kind. Er beschloss zu ihnen zu gehen. Als er bei ihnen angekommen war, setzte er sich zu ihnen auf den Boden. âHast du schon den Brief an deine Schwester geschrieben den du abschicken willst?!â fragte er und legte seinen Arm um sie. Marja schüttelte den Kopf. âNein, wenn unser Sohn schläft, werde ich ihn anfangen zu schreiben. Sie soll ihn ja auch sehen. Ich möchte dass Gwen die Patin wird, in dem Brief werde ich sie fragen.â erzählte sie ihm. Laurin nickte zufrieden. âJa ich denke sie ist geeignet für eine Patin. Vor allem für unseren Jungen.â Nachdem Laurin das gesagt hat, legte er sich auf die Seite und blickte zu seinen Neugeborenen Sohn. âEr ist wunderschön. Genau wie du.â meinte er zu Marja. Sie lächelte verlegen. âDu Schmeichler. Er sieht mehr wie du aus, denke ich .â Sie lachten.
Von weit her, hörte man plötzlich Pferdehufe, die in ihre Richtung gingen. Laurin horchte auf. âWer will denn jetzt und heute zu uns kommen?!â fragte Marja verwundert. Laurin zuckte mit den Achseln. âIch habe keine Ahnung. Ich werde dem Reiter entgegen laufen.â schlug Laurin vor und war dabei aufzustehen, doch Marja hielt ihn davon ab, indem sie ihn am Arm festhielt. âNein, bleib bitte ihr, es ist gerade so schön.â meinte sie, und zog ihn wieder zurück. Schon lange waren sie nicht mehr so beisammen. Laurin arbeitete schwer, für den Herren des Landes. Und war selten zu Hause. Das machte Marja sehr einsam. Jetzt zwar weniger wie früher, aber er fehlte ihr trotzdem. Laurin war ihr ein und alles und ihr Sohn Mik. Sie blickte ihn flehend an. Diesen Blick konnte Laurin einfach nicht widerstehen. Er seufzte. âAch meine schöne, ich finde es auch einfach wunderschön hier zu sein.â Laurin setzte sich wieder zu ihr. âSoll der Reiter einfach kommen. Vielleicht ist es ja nichts für uns.â sagte er und grinste sie verschmitzt an. Dann nahm er den kleinen Mik in die Armen. âSo schnell werde ich von euch nicht mehr weg gehen.â Laurin drückte den Kleinen fest an sich. âHe, drück ihn nicht so arg, da bekommt er doch keine Luft mehr.â meinte Marja. Laurin lachte. âAch er wird schon nicht versticken wenn ihn sein alter Herr in den Arm nimmt.â
Langsam kam der Reiter näher. Laurin konnte ihn schon erkennen. Er hatte sehr gute Augen. Das hatte er von seinem Vater geerbt. Er konnte Menschen schon nach Hundert Metern Entfernung erkennen. Laurin war sehr stolz auf diese Gabe, denn nicht viele hatten sie. âEs ist der Postreiter.â meinte er. Marja lachte. âJa, denkst du?â Sie lachte, und versuchte den Reiter genauso zu erkennen wie es Laurin kannte. âDas schaffst du nicht, nur ich habe diese Gabe.â meinte Laurin. âJa, das stimmt. Du hast viele Sachen die die anderen nicht haben.â Marja schaute ihn verträumt an. Seid sie ein Kind ist, kennt sie ihn, ihren Laurin. Er war immer ihr bester Freund bis sie sich in ihn verliebte. Es gab zwar am Anfang Probleme, aber die Freundschaft zwischen ihnen war so stark, dass ihre Liebe dabei hielt, und sie glücklich verheiratet sind. Niemand hätte jemals gedacht, dass sie es so lange schaffen würden. Sie waren ein Paar das immer zueinander hielt. Und Mik machte das Glück noch perfekt.
Während Marja in ihren Gedanken war, kam der Reiter inzwischen an ihrem Tor an. Laurin ging auf ihn zu. âIch habe eine Eilbrief an Marja van Mari, ist sie da?â fragte der Mann. Laurin nickte. âSie sitzt drüben, bei unserem Kind, ich gebe es ihr, dann können sie weiter reiten.â schlug Laurin ihm vor. Der Postreiter nickte. âIch danke ihnen. Herr von Mari, hier ist der Brief und ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.â antwortete der Postreiter, und ritt mit diesen Worten wieder davon. Laurin schaute ihm noch hinterher, und ging dann zurück zu seiner Frau.
âEr hatte einen Brief für dich. Es steht kein Absender darauf, und es sieht so aus als ob er in Eile geschrieben wurde.â meinte Laurin als er bei Marja ankam, und gab ihn ihr. âJa stimmt er ist in Eile geschrieben worden. Und es ist die Schrift meiner Schwester, sie hat normalerweise eine viel schönere Schrift.â erinnerte sich Marja. Sie nahm den Brief an, und las auf dem Umschlag:
An: Marja von Mari,
Eilbrief, so schnell wie möglich
Nach Elland
Eilbrief, so schnell wie möglich
Nach Elland
Marja öffnete den Brief so schnell sie konnte, doch das ging nicht so wie sie wollte, und sie zerriss ausversehen den Briefumschlag. Der Brief war genauso geschrieben, wie der Umschlag. âDer kann nur von meiner Schwester sein.â meinte Marja und begann den Brief ihrer Schwester Gwen zu lesen:
Meine liebste Schwester,
Mein Mann Gustanov wurde von dem Fürsten Merandes umgebracht. Bis heute weiss ich nicht warum, und ich entschuldige mich dafür dass ich dir beziehungsweiÃes euch nicht schon eher erzählt habe, aber ich habe mich auf die Suche nach dem ältesten und klügsten Zauberer der Welt Gemacht, nach dem Magier Méphonis. Er ist meine letzte Hoffnung. Ich habe einen Sohn von Gustanov auf die Welt gebracht. Fürst Merandes war sehr eifersüchtig auf Gustanov, weil er ja aus dem Gleichen Volk stammt wie ihr. Aus dem Volk der Zauberer und Feen. Meine liebe Schwester, ich habe solche Angst dass er auch euch was antun könnte, du musst unbedingt bei Laurin bleiben, und darfst nicht von seiner Seite weichen. Fürst Merandes ist sehr gefährlich. Er hat sein dunkles Heer geschickt um nach mir zu suchen, bis jetzt haben sie mich nicht gefunden, weil ich euer Amulett habe, das mich bei jeder Gefahr beschützt. Dafür möchte ich mich noch bei Laurin bedanken, bitte richte es ihm aus.
Es tut mir auch leid, dass ich nicht dich gleich um Rat gefragt habe, aber ich brauche Hilfe von dem gröÃten aller Zauberer, und zwar sehr schnell. Ich konnte nicht selber bei euch vorbeikommen. Ich bin so wütend und traurig zugleich. Ich kann es nicht glauben dass Fürst Merandes so was schlimmes meiner Familie antun kann.
Mein Kind, Franse, ich habe es ausgesetzt, ich konnte ihn nicht mit nehmen, ich wusste auch nicht was ich mit ihm machen sollte.
Bei den letzten Sätzen blicke Marja auf. Tränen stiegen ihr in die Augen. Laurin schaute sie verwundert an. âWas schreibt Gwen denn?! Sind es gute oder schlechte Nachrichten?!â erkundigte er sich, während er mit Mik spielte. Marja schüttelte den Kopf und fing an zu weinen. âNein, es sind keine guten Nachrichten. So schlimme, dass ich nicht weiter lesen kann.â schluchzte sie. Laurin legte den kleinen Mik behutsam auf die Wolldecke und nahm seine Frau in den Arm. âWas hat sie denn geschrieben?!â fragte er nach. Marja holte tief Luft, und fing an ihm den ganzen Brief zu erzählen, bis zu der Stelle an der sie aufgehört hatte zu lesen. Laurin nahm geschockt den Brief aus Marjas Händen, und fing an der Stelle weiter an zu lesen, bei der Marja aufgehört hatte.
Ich bin jetzt in eine Art Gasthaus. Dort werde ich für ein paar Tage Rast machen, weil ich sehr erschöpft bin. Deswegen kam ich dazu dir den Brief zu schreiben. Liebe Schwester, bitte mach dich nicht auf die Suche nach dir. Fürst Merandes würde das dunkle Heer nach euch suchen lassen, ich möchte nicht dass euch auch noch was zustöÃt.
Ich weiss nicht wo ich hin soll, aber ich werde versuchen den Zauberer Méphonis zu finden, egal was mir passiert. Er muss uns helfen.
Liebe Marja, du wirst denken dass ich eine schlechte Mutter bin, weil ich Franse ausgesetzt habe, aber ich sah keinen Ausweg.
Ich lass wieder von mir hören, wenn ich in einem Rasthaus bin. Das wird aber eine Weile dauern, weil ich jetzt eine lange Reise vor mir habe.
GrüÃe Laurin von mir, und bitte erzähl ihm nichts davon, es ist ein Geheimnis zwischen Schwester. Ich liebe dich Marja, und den kleinen Mik auch, wir sehen uns,
Bis dann
Gwen
Fassungslos lies Laurin den Brief senken. Marja schluchzte noch leise neben ihn. âGustanov ist tot? Fürst Merandes ist dabei deine Schwester zu suchen?â Laurin überlegte. Seine Familie und die Familie von Gustanov waren Zaubererfamilien. Sie hatten alle verschiedene Mächte, doch keiner war so stark wie Méphonis. Er war der Meister aller Zauberer. Nur die Männer dieser Familien hatten so eine Macht, die Frauen waren Feen und konnten andere Dinge, wie fliegen, oder sich unsichtbar machen. Laurin war sehr begabt in seiner Fähigkeit mit den Augen. Er konnte meilenweit sehen, und seine Zauberkraft kam auch aus den Augen. Diese Macht hatte nur er. Und er war Einhornzüchter noch dazu. Die Einhörner in dieser Gegend hörten nur auf ihn. Manche kamen sogar freiwillig zu ihm, um sich züchten zu lassen, dies war aber nur selten. In letzter Zeit kamen aber immer wenigere und Laurin fand auch keine mehr, und das wunderte ihn sehr.
Laurin blickte wieder zu Marja. Sie weinte noch immer. âSie hat Franse einfach so ausgesetzt. Wie konnte sie das nur tun.â schluchzte sie. Laurin seufzte. âGwen war auf der Flucht. Sie hatte Angst dass Zerbreus ihn finden könnte und ihn umbringen könnte.â versuchte Laurin zu erklären. âJa aber das kleine Kind stirbt doch.â sagte Marja, und nahm ihren Sohn Mik behutsam in die Arme. Er lächelte seine Mutter zufrieden an. Seine kleinen Fingerchen griffen nach ihren langen silbernen Haaren. Sie schaute Mik traurig an. âEr muss jetzt ins Bett, es wird schon spät.â meinte Marja, und stand mit ihm auf. âJa du hast recht. Ich räume die Decke auf.â sagte Laurin und räumte die Decke auf.
Marja ging in der Zwischenzeit ins Haus, um Mik ins Bett zu bringen. Sie musste ihrer Schwester helfen, egal wie, sie musste es einfach. Sie war in groÃer Gefahr, nach dem was sie im Brief gelesen hatte. Ihr tat Franse so unendlich leid. Vielleicht war ihr kleiner Neffe schon gestorben? Aber irgendwie hatte Marja das Gefühl das dem nicht so war, und so beschloss sie ihrer Schwester einen Brief zurück zu schreiben. Sie wusste zwar nicht wo sie war, aber Feen hatten die Fähigkeit, Menschen besonders die aus ihrer Familie zu finden egal wo sie waren, und daran hatte ihre Schwester Gwen wahrscheinlich nicht gedacht.
Marja wollte den Brief auch alleine zu Gwen bringen, da sie dem Postreiter nicht vertraute. Nicht alle waren so wie der, der den Brief gebracht hat. Viele waren verfeindet den Zauberern und Feen gegenüber, und machten deshalb einen groÃen Bogen um das Land. Nachdem Marja den kleinen Mik ins Bett gebracht hatte, setzte sie sich an den Holzschreibtisch, den Laurin für sie gemacht hatte, zündete eine Kerze an und begann zu schreiben. Zuerst fiel ihr gar nichts ein, doch dann schrieb sie was das Zeug hielt. Den Brief hatte sei vor sich liegen. Laurin hatte ihn ihr noch mal gegeben, damit sie ihn zu ende lesen konnte. Es machte sie noch trauriger, aber auch mutiger, und entschlossener.
DrauÃen wurde es dunkler und dunkler. Laurin räumte während Marja den Brief schrieb noch den Einhornstall auf. Er war traurig. Kein Einhorn suchte eine Unterkunft bei ihn. Er fragte sich wo sie nur alle waren. Wolken zogen auf. Dicke pechschwarze Wolken, so schwarze Wolken hatte Laurin schon lange nicht mehr gesehen. Er trat aus den Stall um sie genauer anzuschauen. Es waren keine normalen Wolken. Irgendetwas unheimliches hatten sie an sich. Ein Grummeln kam aus ihnen. âHm, wird wohl ein ziemlich starkes Gewitter.â murmelte er zu sich selber. Dann begann er die Ställe zu festigen, damit nichts passieren konnte, auch am Haus verangelte er die Fenster.
Marja blickte nach unten als sie die Geräusche hörte. Sie öffnete das Fenster das hinter ihrem Schreibtisch war, und sah Laurin wie er alles niet und Nagelfest machte. âLaurin, was ist denn los, warum verschlieÃt du denn alles?â Noch während Marja sprach erhellte ein Blitz, der so hell war, dass es nicht mehr dunkel war, sondern taghell. Marja erschrak sich. âDeswegen mach ich alles fest, es wird nicht nur ein Gewitter aufkommen, sondern auch ein Sturm, mach das Fenster wieder zu, ich mache es jetzt bei den oberen Fenstern.â Marja nickte. Jetzt sah auch sie wie die dunklen Wolken auf sie zu kamen. Viele Lichtblitze waren in ihnen zu sehen. Der Donner hörte sich schrecklich an, so als ob ein riesengroÃer Drache direkt neben ihnen Feuer spucken würde. âLaurin, komm rein, der Sturm ist nicht mehr weit1!â rief Marja in Panik. âIch schaffe das schon, ich möchte nur die Fenster zu machen, ich mach es mit meiner Zauberkraft.â meinte Laurin und konzentrierte sich. Marja machte das Fenster zu, und nach einem kurzen Moment schlieÃen sich auch die Fensterläden. Einen Moment blieb Marja im Dunkeln stehen, doch dann erhellte sich ihre Kerze die sie davor ausgeblasen hatte. Es fing an auf die Fensterläden zu prasseln, der Regen hatte begonnen. Schnell nahm Marja die Kerze und ging mit ihr nach unten um zu sehen ob Laurin schon rein gegangen war.
Er war schon im Haus. Seine ganzen Kleider die er anhatte, waren triefnass. âDer Regen war wohl schneller als ich.â sagte er und lächelte dabei. Marja lächelte mit ihm. Sie liebte es wenn er seine Witze machte. Viele die auÃen herum standen, verstanden die Witze nicht nur Marja konnte darüber lachen, und das war das besondere bei ihnen. Marja fiel es immer schwerer sich darüber Gedanken zu machen in der Nacht wegzugehen. Sie würde Laurin zu sehr vermissen. Und sie wusste ja nicht einmal ob sie ihn dann jemals wieder sah, geschweige denn ihren gemeinsamen Sohn Mik. Doch sie musste es tun, das wusste Marja, ihre Schwester brauchte sie, jetzt und sofort; sie gab es in dem Brief zwar nicht zu, aber Marja konnte ihre Angst aus dem Brief lesen. Sie musste ihrer Schwester helfen, koste es was es wolle.
âGehen wir schlafen, ich muss morgen früh raus.â schlug Laurin vor. Marja nickte. Auch sie war müde. Es hatte sie sehr angestrengt, den Brief zu lesen, oder noch mehr zu verstehen. Und dann noch die Ãberlegungen in der Nacht weg zugehen, waren für sie wirklich sehr schwierig, und sie konnte noch nicht wirklich begreifen auf welche Gefahr sie sich brachte.
Sie jagte diese Gedanken in den Hinterkopf. Jetzt war es wichtig die letzte Nacht bei ihrer Familie zu verbringen. âKomm, ich bringe dir was trockenes zum anziehen.â sagte Marja, und ging wieder nach oben um die Kleidung von Laurin zu holen.
Als sie bei seinem Schrank war lächelte sie wieder. Laurin trug nur Einhornfell. Das verziert war mit blauen Adlerfedern. Es war von den Adlern der Bergen. Dort waren ausschlieÃlich nur Adler mit blauen Federn. Laurin war schon oft dort. Fast jedes mal brachte er einen ganzen Sack mit blauen Adlerfedern. Marja nähte sie dann an das Einhornfell. Das Einhornfell kam immer von den verstorbenen Einhörnern, die zwar zu Laurin kamen, aber sterbenskrank waren. Das Fell von ihnen war sehr wertvoll, und Laurin zog es nach dem Tod der Einhörner jedes Mal ab, um neue Kleidung für sich zu schaffen.
Marja holte einen Nachtanzug von Laurin. Er bestand ebenfalls aus Einhornfell. Nur waren dort nicht so viele Adlerfedern angenäht.
Während Marja oben war hatte sich Laurin schon ausgezogen und wartete auf Marja. Sie gab ihm die Kleidung. âIch habe gerade wieder daran denken müssen, dass keine Einhörner mehr zu uns kommen.â erzählte sie ihm. Laurin seufzte. âIch weià auch nicht, warum sie nicht mehr kommen. Früher kamen sie in Scharen, aber jetzt, kommen sie nicht mehr. Ich verstehe es auch nicht.â sagte Laurin, und schüttelte den Kopf. âDa steckt bestimmt Merandes dahinter. Er holt sie zu sich her, und verhext sie zu schwarzen Rappen, mit Feueraugen, und die Hörner benutzt er für Waffen. Der feine Staub der Hörner kann Fähigkeiten verleihen, das wissen nicht viele.â erklärte Laurin. Er legte den Arm um Marja. Sie seufzte. âUnd meine Schwester ist jetzt auf der Suche nach Méphonis.â Kann er das wirklich schaffen Laurin?! Ich habe nur gedacht dass er eine Legende ist.â meinte Marja. Laurin lachte. âMéphonis? Eine Legende?! Er lebt genauso wie Merandes, oder Zerbreus.â Mraja liefen die Tränen über die Wangen. âOh meine Liebste, ich würde deiner Schwester liebend gerne helfen, doch niemand weià wo sie ist.â sagte Laurin. Marja erzählte Laurin nichts von den Zauberkräften der Feen. Er war da immer sehr eigensinnig. Trotzdem liebte sie ihn über alles, und kuschelte sich an ihn. Laurin küsste sie auf die Stirn. âWir müssen nur aufpassen dass uns nichts passiert. Ich werde dir immer helfen. Das weiÃt du doch meine Liebste?!â erkundigte sich Laurin. Marja nickte âAber ja ich weià dass du immer für mich da bist. Ich liebe dich natürlich auch. Du und ich gehören zusammen.â Marjas Herz klopfte heftig als sie das sagte. Der Gedanke ihn verlassen zu müssen, war noch schlimmer geworden. Sie liebte ihn wirklich, aber ihre Schwester ebenfalls, und sie war in gröÃter Gefahr. Marja seufzte. Sie musste sich langsam schlafen legen, dachte sie bei sich. Die Reise und Suche wird lang, und sie musste früher raus wie Laurin, damit er es nicht merkte. Er würde es merken, aber erst später wenn sie schon lange weg war. âGehen wir schlafen.â schlug sie vor. Laurin streckte sich, gähnte und nickte ihr dabei zu. âJa, es ist doch recht spät.â Er stand auf, Marja stand nach ihm auf und nahm seine Hand um nach oben zu gehen. Der Regen prasselte immer noch stark an die Fensterläden, und der Wind rüttelte so fest daran, dass man denken konnte dass das ganze Haus auseinander genommen wird. Doch Marja störte das weniger, sie war in ihren Gedanken gesunken, während sie nach oben liefen.
Als sie im Bett lagen beobachtete Marja wie Laurin einschlief. Sie merkte es nicht, aber bald war auch sie eingeschlafen. Sie träumte von ihrer Schwester, und wie sie ihr half. Träumte aber auch, dass Laurin ihr gefolgt war, um sie vor etwas fürchterlichem zu retten, jedoch starb sie dabei.
Sie schreckte auf, schweiÃgebadet. Es war eine Vision, das wusste sie. Feen besitzen auch die Gabe Dinge voraus zu sehen, die sehr wahrscheinlich passieren könnten. Marja setzte sich langsam an den Bettrand. Sie wollte Laurin nicht aufwecken. Doch er bewegte sich, und es hörte sich so an, als ob er aufwachen würde, doch er drehte sich nur um. Marja atmete erleichtert auf. Sie zog sich rasch an. Der Regen prasselte immer noch gegen die Fensterläden.
Marja holte den Brief den sie für Gwen geschrieben hatte, steckte ihn in ihre Tasche in der sie die wichtigsten Sachen eingepackt hat, und machte sich auf den Weg nach unten.
Sie blies die Kerze aus die sie davor kurz angezündet hatte. So schnell sie konnte lief sie aus dem Haus. Wenn sie es langsam machen würde, würde sie bloà wieder zurück kehren wollen. Aber sie konnte nicht. Sie schloss die Tür, und lief aus dem Hof. Am Tor blieb sie kurz stehen und drehte sich um. Marja schloss für einen Moment die Augen. Mein Laurin, ich weià nicht ob es ein Fehler ist, was ich jetzt anfange, aber ich muss meiner Schwester helfen. Bitte verzeih mir, dachte sie. Ihr liefen Tränen über das Gesicht als sie sich umdrehte, und in den Regen hinaus lief.
Marja lief lange. Sie wusste nicht lange, denn sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Ständig dachte sie an Laurin, und ihren Sohn Mik. Das Unwetter hielt noch an, nur der Regen wurde etwas weniger. Nur das Gewitter blieb. Es war ein trockenes Gewitter. Solche gab es nicht mehr so oft wie früher. Sie waren deswegen so schlimm, weil alles sofort unter ihnen verbrannte, sobald ein Blitz in ein Haus oder Baum eintraf. Marja sah einen alten trockenen Baum. Sie überlegte ob sie bei ihm rasten sollte, oder noch weiter laufen sollte. Aber sie konnte nicht mehr. Deswegen setzte sie sich unter den Baum. Ununterbrochen Blitzte und Donnerte es. Sie holte ihre Tasche und suchte etwas essbares. Marja fand jedoch bloà etwas Brot. Warum hatte sie sich nicht mehr eingepackt. Sie teilte es in eine Hälfte und aà die andere Hälfte.
Nachdem sie es gegessen hatte legte sie sich müde auf den Stein der neben ihr lag. Er war so kalt und nass. Es erinnerte sie an ihre Geburt. Dort lag sie auch auf einem kalten Felsen. Allerdings konnte sie sich an mehr gar nicht mehr erinnern. Sie wünschte es dass sie es könnte. Als sie schwanger war freute sie sich so sehr auf dieses Ereignis. Sie war völlig gesund während der Schwangerschaft. Marja überlegte oft warum so etwas passierte. Auf keinen Fall wollte sie dass etwas schlimmes passiert. Fast wäre sie gestorben. Marja seufzte. Ihre Augen fielen vor den Anstrengungen zu. Sie sah noch einen Blitz am Himmel und hörte einen gewaltigen Donner rollen. Dann war sie rasch in einem tiefen Schlaf gesunken. Das Gewitter tobte immer noch, und die Blitze waren so nah, dass man sie beinahe berühren konnte. Ein Blitz traf den alten knorrigen Baum der hinter Marja stand, und krachend fiel der alte Baum auf Marja herab. Er traf sie mit aller Wucht auf ihren Kopf. Sofort war Marja tot. Kurz darauf rollte ein weiterer lauter Donner. Danach war alles still. Als ob jemand einen Schalter gedrückt hatte, bei dem man das trockene Gewitter und auch Marja ´s Lebensgeist ausschalten.
Freu mich wie gesagt auf FB ^^, hab euch alle lieb, grüsse Liony
guckt doch mal vorbei: http://forum.gilmoregirls.de/showthread.php?t=8163
würd mich freuen .
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http://sdl.thefanpage.de/content/blogsection/1/29/
Sturm der Liebe (die seite is auch cool )