13.04.2006, 07:16
Disclaimer: Natürlich gehört nichts mir und ich verdiene auch kein Geld damit. Die Rechte der Serie liegen bei der jeweiligen Produktionsfirma, den Drehbuchautoren usw.
A/N: Hammer! Gleich so viele auf einmal! Ein fettes Knutschi geht an sushi, Lavaaaza, Noodle, Biene, Literati*lover, Chery, jenni1990, Lauren4eva, Searsha und Nicky1111. Schön das ihr die â wenn auch recht kurze - Ãhre der langen Reviews fortführt, hat mich unheimlich gefreut ^^ und genau deswegen findet ihr alle auch eine PM von mir in eurem Postfach, weil ich einfach zu viel zu sagen hatte ^-^.
Puh *seufz*, ich dachte echt ich schaffe es nicht in diesem Kapitel viel zu Rory, Jess und Lorelai zu schreiben, weil dies die erste Story seit langem ist, bei der die Kapitel kürzer sind. Kommen bei euch eigentlich kurze oder lange Kapitel besser an? Das wollte ich nämlich mal ausprobieren. Aber letztendlich habe ich es doch geschafft *hihi*. Zumindest glaube ich das, es bleibt ja letztendlich dann euch überlassen zu bewerten
.
Deswegen lass ich euch die Zeit erst einmal zu lesen.
PS: Nicht das ich vergesse, noch eine kleine Entschuldigung schon mal vorweg. Ich entschuldige mich bei allen Tyras, die das hier lesen. Ich habe nix gegen Tyras sondern wollte einfach nur einen Namen mit âTâ für die Rolle der kommenden Person, das ist der erste der mir eingefallen ist und Tanja war mir dafür einfach zu schade ^^â. Wieso denn nur *hihi*? Also, hoffentlich nimmtâs mir keine mit diesem Namen übel.
Fettes Knutschi, eure SilverAlecis
The Void in Myself â Snowflakes
Für Rory war es keineswegs ein sanftes Erwachen, als sie am nächsten Morgen grob aus ihren Träumen gerissen wurde. Zu ihrer Empörung weckte sie jemand auch noch ziemlich laut. Die Klingel.
Müde und noch ziemlich verschlafen stand sie vom Sofa auf und wanderte mit trüben Blick durch die Wohnung. Eigentlich hätte es ihr gleich Spanisch vorkommen müssen, das sich ihr Bett als Sofa erwies und ihre Haustüre plötzlich einen anderen Platz in ihrer Wohnung bekommen zu haben schien â ganz zu Schweigen von den anderen Sachen, von denen sie wusste, dass sie die Hälfte davon nicht mal besaà â doch richtig nachgedacht hatte sie im ersten Augenblick nicht darüber. Als sich aber dann ihr Besuch als zwei vollkommen wildfremde Leute herausstellte, die ihr fröhlich entgegengrinsten (Die Gesichtsaudrücke der Gäste bei Rorys Anblick jedoch verwundert wurden), wusste Rory es definitiv: Diese Wohnung war nicht die ihre!
Sekunden später bekam sie dafür auch schon die Bestätigung. Jess erschien in Shorts bekleidet und ziemlich verschlafen aus einem Zimmer, das sein Schlafzimmer sein musste, und sah seinen Gästen, inklusive Rory, überrascht entgegen.
âStan?â, gähnte er, während der zweite Name vollkommen in seinem Gähnen unterging. Rory hatte nur noch so viel verstanden wir Hara...
Stan musste der blondhaarige Mann sein, der immer noch mit einer etwas verwirrten Miene in der Tür stand. Rory meinte zu erkennen, das er ungefähr in dem gleichen Alter wie sie war, wenn nicht sogar ein-zwei Jahre älter. Er trug lässige, sportliche Jeans und darüber eine Jacke im selben Stil.
âHaraâ war eine blondhaarige Frau, die etwas gröÃer war als Rory und vielleicht ebenfalls im gleichen Alter. Sie sah Stan ziemlich ähnlich, war auch modisch gekleidet und durch ihre perfekt sitzende Jeans und der hübschen schwarzen Jacke wusste man, das sie auch was davon verstand, wie sie sich anzog. Rory allerdings störten die Blicke, die sie ihr zuwarf. Während nämlich Stan immer noch verwirrt aussah, hatte âHaraâ die Lippen zusammen gepresst und stach sie förmlich mit ihren blauen strahlenden Augen auf. Wenn die Tatsache nicht gewesen wäre, dass sie so das Gesicht einer Furie hatte, hätte Rory sie fast als makellos schön bezeichnet. Allerdings keimte in ihr schon eine Vermutung, wieso ausgerechnet sie so nett von ihre begrüÃt wurde...
âWer ist das denn?â, fragte Stan verwundert, genau in gleichen Moment als âHaraâ den Mund aufmachte und etwas sagen wollte.
âRory Gilmore. Eine alte Freundin.â, erwiderte Jess knapp. âRory, das ist Stan Stephensonâ Jess machte einen leichten Wink mit dem Kopf, in Richtung des Mannes und dann auf âHaraâ. âund das ist seine kleine Schwester Tyra Stephenson, meine Freundin.â
Hah! Rory hatte gewusst, das sie so etwas wie Jessâ Freundin sein musste, oder zumindest heimlich irgendwelche Gefühle für ihn empfand, denn sonst hätte sie Rory niemals so angesehen, wie eine Freundin die Frau ansah, die sie in der Wohnung ihres Freundes in aller Herrgottsfrühe bei ihm zu Hause erwischte. Tyra hieà sie. Rory wusste nicht was sie von ihr halten sollte, doch musste sie ehrlich zugeben, das âHaraâ wirklich besser zu ihr gepasst hätte. Alleine schon durch den Namen wurde ihr eine komisch Aura verliehen. Für Rory stand sofort fest, alle Tyras waren Zicken und sind es auch immer noch, genauso wie die blondhaarige Zicke die vor ihr stand.
âHi Roryâ Auf Stans Gesicht hatte sich ein Grinsen ausgebreitet. Rory merkte, wie er sie neugierig von oben bis unten musterte und schlieÃlich Jess etwas vorwurfsvoll ansah. âJess, wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen, das du mir ewig deine hübsche Freundin vorenthalten hättest.â
âTja, Jess spielt nicht gerne mit offenen Karten.â, meinte Tyra spitz, trat mit einem verführerischen Lächeln auf diesen zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und steckte ihre Zunge in ihn.
Rory war der sarkastische Ton in ihrer Stimme nicht entgangen und sie wurde sich immer sicherer, dass sie mit dieser Frau nicht auskommen würde. Alleine schon diese Art wie sie Jess fast vor ihren Augen demonstrativ verschlag, drehte ihr den Magen um. Als Tyra sich aber dann von Jessâ Lippen löste und ihren Blick Richtung Rory warf, bestätigte sich entgültig ihre Vermutung. Tyras Augen funkelten gefährlich und schienen ihr somit sagen zu wollen: Komm ihm nicht zu nahe, Schätzchen, oder du bekommst es mit mir zu tun.
Rory schaffte es aber nicht ein kleines Lächeln zu verbergen. Sie versuchte ihr mit ihren Augen ebenfalls eine kleine Botschaft in ihre Richtung zu schicken, allerdings war sie sich hundertprozentig sicher, dass sie kein Wort davon verstehen und alles falsch deuten würde. Mädchen, denn fass ich nicht an, denn hatte ich nämlich bereits...
âTyra, SüÃe, wieso seit ihr denn hier?â, fragte Jess matt. Dieser war immer noch so müde, dass er diesen kleinen Blickwechsel zwischen den beiden nicht mitbekommen hatte.
âEigentlich wollten wir mit dir feiern.â, antwortete Stan grinsend. Hinter seinem Rücken zog er eine Flasche Champagner hervor, die er die ganze Zeit versteckt hielt und weder Jess noch Rory bemerkt hatten.
Irritiert zog Jess die Stirn in Falten. âWieso denn?â, fragte er.
âSchatz, anscheinend bist du heute noch nicht richtig auf der Höhe, was?â, lächelte Tyra kopfsschüttelnd. âStan und ich haben doch heute Morgen den Vertrag unterschrieben...â
â...und dürfen uns nun stolze Cafébesitzer nennen.â, ergänzte Stan fröhlich.
Ein Lächeln breitete sich auf Jess Gesicht auf. âSuper!â, grinste er, âMensch, wie konnte ich das nur vergessen.â Er drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Wange und klopfte seinen Freund glückwünschend auf die Schulter.
Rory fühlte sich zwischen dieser ganzen Szene etwas unwohl und vollkommen überflüssig. AuÃerdem gefiel es ihr gar nicht, dass Tyra anscheinend den Drang verspürte zu zeigen â oder besser gesagt, Rory zu zeigen - das sie Jessâ Freundin war, indem sie ihren Körper die ganze Zeit gegen seinen halbnackten räkelte.
âEs tut mir Leid wenn ich störe, doch ich glaube... nun ja, ich sollte jetzt besser gehen.â Etwas unsicher lächelte sie Jess an. Sie nahm sich ihren Mantel, der an Jess Garderobe neben der Türe hing und schlang sich schlieÃlich den Schal um den Hals.
âÃhm ja...â, meinte Jess. Schnell warf er seinen Freunden einen bittenden Blick zu und fügte hinzu: âGeht doch schon mal rein, ich komme gleich nach.â
âKlar!â, grinste Stan.
Tyra schien sich ziemlich unbehaglich zu fühlen bei dem Gedanken daran Jess und Rory alleine zu lassen, jedoch hatte sie keine groÃe Chance zu protestieren. Ihr älterer Bruder hatte sie am Ãrmel gepackt, ins Wohnzimmer gezogen und die Tür geschlossen.
Stille trat ein. Unangenehme Stille. Es war komisch seine Blicke auf ihr zu spüren. Rory jedoch schaffte es nicht ihm entgegenzusehen.
âWillst du nicht doch noch hier bleiben?â, fragte Jess dann, nach ein paar Sekunden.
Rory schüttelte leicht den Kopf. âIch muss nach Hause.â, meinte sie.
âDie Uni?â
Wieder kopfschütteln. âIch studiere nicht mehr.â
âAch so.â, sagte er darauf hin nur.
Rory atmete tief durch. Langsam hob sie ihren Blick, doch was dann in seinen Augen zu lesen war überraschte sie. Das Mitleid von gestern Abend war verschwunden. Zurück blieb einfach nur noch ein liebevoller Blick, den sie wirklich selten in seinen Augen vernommen hatte. âAlso dannâ, lächelte sie schwach, âich geh jetzt...â
Sie wandte sich um und wollte schon zur Tür hinaus, die immer noch offen stand, als sie plötzlich seinen sanften Griff an ihrem Handgelenk spürte. Vorsichtig zog Jess sie wieder zurück, damit sie ihn ansah.
âBitteâ, flüsterte er, âwir sehen uns wieder...â
Ein unglaublicher Ausdruck von Fehlen lag in seinem Gesicht. Wieder kam Rory der Gedanke, dass er sie noch niemals so angesehen hatte. Nicht einmal damals, als er urplötzlich vor ihrer Wohnungstür in Yale stand und sie bat, ein neues Leben mit ihm zu beginnen.
Der Druck um ihr Handgelenk wurde fester. âVersprich es.â
Rory nickte etwas. âIch... ich verspreche es. Wir sehen uns wieder.â
Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. âDu brichst deine Versprechen nicht.â, erwiderte er zufrieden und löste dann den Griff.
Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück, wandte sich wieder von ihm ab und verlieà seine Wohnung.
Rory wusste nicht was sie wieder hierher verschlagen hatte. Nachdem sie Jessâ Wohnung verlassen hatte, war sie nicht nach Hause gegangen, sondern hatte einfach einen Fuà vor den anderen gesetzt, bis sie sich plötzlich hier wiedergefunden hatte. Am Fluss in den sie gestern hatte springen wollen. Er sah noch immer so aus wie sie ihn in Erinnerung hatte und auch die Gegend hatte sich nicht verändert. Natürlich, eine Landschaft konnte sich nicht so einfach verändern, trotzdem aber war irgendetwas anders.
Langsam trat Rory näher an das Brückengeländer heran und streckte ihre Hand nach ihm aus. Sie zitterte. Kurz bevor ihre Fingerkuppen aber das eiserne Metall berühren wollten, hielt Rory inne. Plötzlich ging es nicht mehr. Es gelang ihr einfach nicht mehr das Geländer zu berühren, geschweige denn hinaufzusteigen.
âDu bist eine Lügnerin...â, erklang jäh Jess Stimme ein paar Meter hinter ihr.
Erschrocken wirbelte Rory herum. âWie? Was machst du hier?â, stieà sie hervor.
âIch bin dir gefolgt.â, antwortete Jess als wäre es eine Selbstverständlichkeit und trat näher, âDu hast mir versprochen das wir uns wiedersehen.â
âJa, das habe ich auch! Wir hätten uns wiedergesehen.â
Jess aber schüttelte nur den Kopf, als Zeichen, dass er ihre Worte nicht glaubte. âWieso bist du dann hier?â, wollte er wissen, âIch weià das du genau das Gleiche vorhast wie gestern.â
Nachdenklich sah Rory ihn an. Jetzt, da er so vor ihr stand, wurde ihr zum ersten Mal wirklich richtig bewusst das er sich in den letzten Jahren verändert hatte. Aber nicht durch sein Aussehen. Sondern durch seine Art. Oder war er vielleicht schon immer so gewesen und ihr ist es bloà nie aufgefallen? Es kam ihr komisch vor, doch auf einmal schienen Gefühle in ihr zu erwachen die das Verlangen hatten bei ihm zu sein.
Gestern als er Rory in den Arm genommen hatte, hatte sie sich so geborgen gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Sie konnte sich vollkommen fallen lassen und einfach nur seine Nähe und Wärme wahrnehmen, die auf eine unheimlich schöne Art und Weise ihr zugeflüstert hatte: Ich bin da...
Da... Hier... Bei ihr...
Trotzdem aber hatte sie immer noch den Jess vor Augen, der sie damals verlassen hatte. Der ihr wehgetan und sie wie eine Selbstverständlichkeit behandelt hatte. Konnte man dem so einen Menschen wirklich Vertrauen schenken, mal abgesehen von der Tatsache, das sie es so gerne machen würde?
Langsam schüttelte Rory den Kopf und senkte ihren Blick. âNein...â, wisperte sie, âIch... es geht nicht mehr. Ich habe es versucht, aber es geht nicht mehr. Du hast gestern zu viel verhindert.â
âDenkst du denn das es falsch ist, dass ich dein Leben gerettet habe? Ãberleg doch mal, wäre es dir wirklich lieber gewesen, gestern zu sterben? Du hättest nicht mal mehr den ersten Winterschnee erlebt!â
Verwundert hob Rory wieder ihren Kopf. âSchnee?â, murmelte sie erschrocken.
Erst jetzt viel ihr auf was sich an dem Bild von gestern am Fluss verändert hatte. Nun war es nicht mehr der kalte Regen der dieses Bild trübte, sondern heute fielen groÃe, weiÃe Schneeflocken vom Himmel und landeten sanft auf der Erde.
Sie hatte dein Schnee geliebt...
Sie hätte es nicht gewollt wenn sie den ersten Schnee des Winters nicht mehr zu Gesicht bekommen hätte...
TBC
A/N: Hammer! Gleich so viele auf einmal! Ein fettes Knutschi geht an sushi, Lavaaaza, Noodle, Biene, Literati*lover, Chery, jenni1990, Lauren4eva, Searsha und Nicky1111. Schön das ihr die â wenn auch recht kurze - Ãhre der langen Reviews fortführt, hat mich unheimlich gefreut ^^ und genau deswegen findet ihr alle auch eine PM von mir in eurem Postfach, weil ich einfach zu viel zu sagen hatte ^-^.
Puh *seufz*, ich dachte echt ich schaffe es nicht in diesem Kapitel viel zu Rory, Jess und Lorelai zu schreiben, weil dies die erste Story seit langem ist, bei der die Kapitel kürzer sind. Kommen bei euch eigentlich kurze oder lange Kapitel besser an? Das wollte ich nämlich mal ausprobieren. Aber letztendlich habe ich es doch geschafft *hihi*. Zumindest glaube ich das, es bleibt ja letztendlich dann euch überlassen zu bewerten

Deswegen lass ich euch die Zeit erst einmal zu lesen.
PS: Nicht das ich vergesse, noch eine kleine Entschuldigung schon mal vorweg. Ich entschuldige mich bei allen Tyras, die das hier lesen. Ich habe nix gegen Tyras sondern wollte einfach nur einen Namen mit âTâ für die Rolle der kommenden Person, das ist der erste der mir eingefallen ist und Tanja war mir dafür einfach zu schade ^^â. Wieso denn nur *hihi*? Also, hoffentlich nimmtâs mir keine mit diesem Namen übel.
Fettes Knutschi, eure SilverAlecis
The Void in Myself â Snowflakes
Für Rory war es keineswegs ein sanftes Erwachen, als sie am nächsten Morgen grob aus ihren Träumen gerissen wurde. Zu ihrer Empörung weckte sie jemand auch noch ziemlich laut. Die Klingel.
Müde und noch ziemlich verschlafen stand sie vom Sofa auf und wanderte mit trüben Blick durch die Wohnung. Eigentlich hätte es ihr gleich Spanisch vorkommen müssen, das sich ihr Bett als Sofa erwies und ihre Haustüre plötzlich einen anderen Platz in ihrer Wohnung bekommen zu haben schien â ganz zu Schweigen von den anderen Sachen, von denen sie wusste, dass sie die Hälfte davon nicht mal besaà â doch richtig nachgedacht hatte sie im ersten Augenblick nicht darüber. Als sich aber dann ihr Besuch als zwei vollkommen wildfremde Leute herausstellte, die ihr fröhlich entgegengrinsten (Die Gesichtsaudrücke der Gäste bei Rorys Anblick jedoch verwundert wurden), wusste Rory es definitiv: Diese Wohnung war nicht die ihre!
Sekunden später bekam sie dafür auch schon die Bestätigung. Jess erschien in Shorts bekleidet und ziemlich verschlafen aus einem Zimmer, das sein Schlafzimmer sein musste, und sah seinen Gästen, inklusive Rory, überrascht entgegen.
âStan?â, gähnte er, während der zweite Name vollkommen in seinem Gähnen unterging. Rory hatte nur noch so viel verstanden wir Hara...
Stan musste der blondhaarige Mann sein, der immer noch mit einer etwas verwirrten Miene in der Tür stand. Rory meinte zu erkennen, das er ungefähr in dem gleichen Alter wie sie war, wenn nicht sogar ein-zwei Jahre älter. Er trug lässige, sportliche Jeans und darüber eine Jacke im selben Stil.
âHaraâ war eine blondhaarige Frau, die etwas gröÃer war als Rory und vielleicht ebenfalls im gleichen Alter. Sie sah Stan ziemlich ähnlich, war auch modisch gekleidet und durch ihre perfekt sitzende Jeans und der hübschen schwarzen Jacke wusste man, das sie auch was davon verstand, wie sie sich anzog. Rory allerdings störten die Blicke, die sie ihr zuwarf. Während nämlich Stan immer noch verwirrt aussah, hatte âHaraâ die Lippen zusammen gepresst und stach sie förmlich mit ihren blauen strahlenden Augen auf. Wenn die Tatsache nicht gewesen wäre, dass sie so das Gesicht einer Furie hatte, hätte Rory sie fast als makellos schön bezeichnet. Allerdings keimte in ihr schon eine Vermutung, wieso ausgerechnet sie so nett von ihre begrüÃt wurde...
âWer ist das denn?â, fragte Stan verwundert, genau in gleichen Moment als âHaraâ den Mund aufmachte und etwas sagen wollte.
âRory Gilmore. Eine alte Freundin.â, erwiderte Jess knapp. âRory, das ist Stan Stephensonâ Jess machte einen leichten Wink mit dem Kopf, in Richtung des Mannes und dann auf âHaraâ. âund das ist seine kleine Schwester Tyra Stephenson, meine Freundin.â
Hah! Rory hatte gewusst, das sie so etwas wie Jessâ Freundin sein musste, oder zumindest heimlich irgendwelche Gefühle für ihn empfand, denn sonst hätte sie Rory niemals so angesehen, wie eine Freundin die Frau ansah, die sie in der Wohnung ihres Freundes in aller Herrgottsfrühe bei ihm zu Hause erwischte. Tyra hieà sie. Rory wusste nicht was sie von ihr halten sollte, doch musste sie ehrlich zugeben, das âHaraâ wirklich besser zu ihr gepasst hätte. Alleine schon durch den Namen wurde ihr eine komisch Aura verliehen. Für Rory stand sofort fest, alle Tyras waren Zicken und sind es auch immer noch, genauso wie die blondhaarige Zicke die vor ihr stand.
âHi Roryâ Auf Stans Gesicht hatte sich ein Grinsen ausgebreitet. Rory merkte, wie er sie neugierig von oben bis unten musterte und schlieÃlich Jess etwas vorwurfsvoll ansah. âJess, wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen, das du mir ewig deine hübsche Freundin vorenthalten hättest.â
âTja, Jess spielt nicht gerne mit offenen Karten.â, meinte Tyra spitz, trat mit einem verführerischen Lächeln auf diesen zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und steckte ihre Zunge in ihn.
Rory war der sarkastische Ton in ihrer Stimme nicht entgangen und sie wurde sich immer sicherer, dass sie mit dieser Frau nicht auskommen würde. Alleine schon diese Art wie sie Jess fast vor ihren Augen demonstrativ verschlag, drehte ihr den Magen um. Als Tyra sich aber dann von Jessâ Lippen löste und ihren Blick Richtung Rory warf, bestätigte sich entgültig ihre Vermutung. Tyras Augen funkelten gefährlich und schienen ihr somit sagen zu wollen: Komm ihm nicht zu nahe, Schätzchen, oder du bekommst es mit mir zu tun.
Rory schaffte es aber nicht ein kleines Lächeln zu verbergen. Sie versuchte ihr mit ihren Augen ebenfalls eine kleine Botschaft in ihre Richtung zu schicken, allerdings war sie sich hundertprozentig sicher, dass sie kein Wort davon verstehen und alles falsch deuten würde. Mädchen, denn fass ich nicht an, denn hatte ich nämlich bereits...
âTyra, SüÃe, wieso seit ihr denn hier?â, fragte Jess matt. Dieser war immer noch so müde, dass er diesen kleinen Blickwechsel zwischen den beiden nicht mitbekommen hatte.
âEigentlich wollten wir mit dir feiern.â, antwortete Stan grinsend. Hinter seinem Rücken zog er eine Flasche Champagner hervor, die er die ganze Zeit versteckt hielt und weder Jess noch Rory bemerkt hatten.
Irritiert zog Jess die Stirn in Falten. âWieso denn?â, fragte er.
âSchatz, anscheinend bist du heute noch nicht richtig auf der Höhe, was?â, lächelte Tyra kopfsschüttelnd. âStan und ich haben doch heute Morgen den Vertrag unterschrieben...â
â...und dürfen uns nun stolze Cafébesitzer nennen.â, ergänzte Stan fröhlich.
Ein Lächeln breitete sich auf Jess Gesicht auf. âSuper!â, grinste er, âMensch, wie konnte ich das nur vergessen.â Er drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Wange und klopfte seinen Freund glückwünschend auf die Schulter.
Rory fühlte sich zwischen dieser ganzen Szene etwas unwohl und vollkommen überflüssig. AuÃerdem gefiel es ihr gar nicht, dass Tyra anscheinend den Drang verspürte zu zeigen â oder besser gesagt, Rory zu zeigen - das sie Jessâ Freundin war, indem sie ihren Körper die ganze Zeit gegen seinen halbnackten räkelte.
âEs tut mir Leid wenn ich störe, doch ich glaube... nun ja, ich sollte jetzt besser gehen.â Etwas unsicher lächelte sie Jess an. Sie nahm sich ihren Mantel, der an Jess Garderobe neben der Türe hing und schlang sich schlieÃlich den Schal um den Hals.
âÃhm ja...â, meinte Jess. Schnell warf er seinen Freunden einen bittenden Blick zu und fügte hinzu: âGeht doch schon mal rein, ich komme gleich nach.â
âKlar!â, grinste Stan.
Tyra schien sich ziemlich unbehaglich zu fühlen bei dem Gedanken daran Jess und Rory alleine zu lassen, jedoch hatte sie keine groÃe Chance zu protestieren. Ihr älterer Bruder hatte sie am Ãrmel gepackt, ins Wohnzimmer gezogen und die Tür geschlossen.
Stille trat ein. Unangenehme Stille. Es war komisch seine Blicke auf ihr zu spüren. Rory jedoch schaffte es nicht ihm entgegenzusehen.
âWillst du nicht doch noch hier bleiben?â, fragte Jess dann, nach ein paar Sekunden.
Rory schüttelte leicht den Kopf. âIch muss nach Hause.â, meinte sie.
âDie Uni?â
Wieder kopfschütteln. âIch studiere nicht mehr.â
âAch so.â, sagte er darauf hin nur.
Rory atmete tief durch. Langsam hob sie ihren Blick, doch was dann in seinen Augen zu lesen war überraschte sie. Das Mitleid von gestern Abend war verschwunden. Zurück blieb einfach nur noch ein liebevoller Blick, den sie wirklich selten in seinen Augen vernommen hatte. âAlso dannâ, lächelte sie schwach, âich geh jetzt...â
Sie wandte sich um und wollte schon zur Tür hinaus, die immer noch offen stand, als sie plötzlich seinen sanften Griff an ihrem Handgelenk spürte. Vorsichtig zog Jess sie wieder zurück, damit sie ihn ansah.
âBitteâ, flüsterte er, âwir sehen uns wieder...â
Ein unglaublicher Ausdruck von Fehlen lag in seinem Gesicht. Wieder kam Rory der Gedanke, dass er sie noch niemals so angesehen hatte. Nicht einmal damals, als er urplötzlich vor ihrer Wohnungstür in Yale stand und sie bat, ein neues Leben mit ihm zu beginnen.
Der Druck um ihr Handgelenk wurde fester. âVersprich es.â
Rory nickte etwas. âIch... ich verspreche es. Wir sehen uns wieder.â
Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. âDu brichst deine Versprechen nicht.â, erwiderte er zufrieden und löste dann den Griff.
Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück, wandte sich wieder von ihm ab und verlieà seine Wohnung.
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Langsam trat Rory näher an das Brückengeländer heran und streckte ihre Hand nach ihm aus. Sie zitterte. Kurz bevor ihre Fingerkuppen aber das eiserne Metall berühren wollten, hielt Rory inne. Plötzlich ging es nicht mehr. Es gelang ihr einfach nicht mehr das Geländer zu berühren, geschweige denn hinaufzusteigen.
âDu bist eine Lügnerin...â, erklang jäh Jess Stimme ein paar Meter hinter ihr.
Erschrocken wirbelte Rory herum. âWie? Was machst du hier?â, stieà sie hervor.
âIch bin dir gefolgt.â, antwortete Jess als wäre es eine Selbstverständlichkeit und trat näher, âDu hast mir versprochen das wir uns wiedersehen.â
âJa, das habe ich auch! Wir hätten uns wiedergesehen.â
Jess aber schüttelte nur den Kopf, als Zeichen, dass er ihre Worte nicht glaubte. âWieso bist du dann hier?â, wollte er wissen, âIch weià das du genau das Gleiche vorhast wie gestern.â
Nachdenklich sah Rory ihn an. Jetzt, da er so vor ihr stand, wurde ihr zum ersten Mal wirklich richtig bewusst das er sich in den letzten Jahren verändert hatte. Aber nicht durch sein Aussehen. Sondern durch seine Art. Oder war er vielleicht schon immer so gewesen und ihr ist es bloà nie aufgefallen? Es kam ihr komisch vor, doch auf einmal schienen Gefühle in ihr zu erwachen die das Verlangen hatten bei ihm zu sein.
Gestern als er Rory in den Arm genommen hatte, hatte sie sich so geborgen gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Sie konnte sich vollkommen fallen lassen und einfach nur seine Nähe und Wärme wahrnehmen, die auf eine unheimlich schöne Art und Weise ihr zugeflüstert hatte: Ich bin da...
Da... Hier... Bei ihr...
Trotzdem aber hatte sie immer noch den Jess vor Augen, der sie damals verlassen hatte. Der ihr wehgetan und sie wie eine Selbstverständlichkeit behandelt hatte. Konnte man dem so einen Menschen wirklich Vertrauen schenken, mal abgesehen von der Tatsache, das sie es so gerne machen würde?
Langsam schüttelte Rory den Kopf und senkte ihren Blick. âNein...â, wisperte sie, âIch... es geht nicht mehr. Ich habe es versucht, aber es geht nicht mehr. Du hast gestern zu viel verhindert.â
âDenkst du denn das es falsch ist, dass ich dein Leben gerettet habe? Ãberleg doch mal, wäre es dir wirklich lieber gewesen, gestern zu sterben? Du hättest nicht mal mehr den ersten Winterschnee erlebt!â
Verwundert hob Rory wieder ihren Kopf. âSchnee?â, murmelte sie erschrocken.
Erst jetzt viel ihr auf was sich an dem Bild von gestern am Fluss verändert hatte. Nun war es nicht mehr der kalte Regen der dieses Bild trübte, sondern heute fielen groÃe, weiÃe Schneeflocken vom Himmel und landeten sanft auf der Erde.
Sie hatte dein Schnee geliebt...
Sie hätte es nicht gewollt wenn sie den ersten Schnee des Winters nicht mehr zu Gesicht bekommen hätte...
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