15.04.2006, 22:52
Kapitel 1: Angst und Irrsinn
In meinen Träumen verfolgten sie mich. Es waren Stimmen, die Sachen sagten, wie ‚Lucas, was hast du mir da bloà angetan’ oder ‚Wiedereinmal ein Fehler von dir, Lucas’. Ich hatte es satt, verlor die Kontrolle, trat und schlug um mich, bis ich schlieÃlich mit dem Kopf am Boden aufschlug und der sanfte Schmerz mich wachrüttelte. So ging es mir jede Nacht, seit Nicole und ich geheiratet hatten. Natürlich versuchte ich, mir nichts vor Nicole anmerken zu lassen, sie glauben zu lassen, dass ich sie über alles liebte, denn das tat ich gewiss nicht. Sie bemerkte nichts, aber mein Körper stellte in ihrer Gegenwart immer auf Alarm. Es war für mich mehr als deutlich, dass ich sie bloà ausnutzte und deshalb mied ich sie. Ich konnte es nicht ertragen, jemanden auszunutzen, jemanden anzulügen. Jedes mal, wenn sie mich fragte, ob wir vielleicht reden könnten, sagte ich ihr, ich habe zu tun. Es wurde schon beinahe zur Angewohnheit, nicht mit ihr zu reden, ihr aus dem Weg zu gehen. Wegen meinen nächtlichen Träumen übersiedelte Nicole wieder zurück in ihr Apartment. Sie bemerkte immer nur meine Bruchlandungen auf den Boden, doch nie die Tritte und Schläge, die ich austeilte.
Diese Nacht schlug ich wieder mit dem Kopf auf dem Parkettboden in meiner kleinen Wohnung auf. Der Boden war eisig kalt und ich fror, als ich ihn berührte. Vom Schlag am Hinterkopf noch halb betäubt, rappelte ich mich auf und lieà meine Kehrseite direkt auf den Küchensessel fallen. Ich sehnte mich nach Lorelai, denn sie war noch nicht von der Europareise mit Rory zurück. So sehnlich wünschte ich mir ihr Gesicht mit dem sie mich nach ein paar alltäglichen Kabbeleien anlächelte. Lorelai... Lorelai... Als ich zur Spüle ging, um mir ein Glas Wasser zu nehmen, bemerkte ich einen Wagen mit der Aufschrift ‚Shuttle’, der vorbei fuhr und zwar Richtung der StraÃe, in der Lorelai wohnte. Das ist Lorelai!
Wie vom Blitz getroffen schnappte ich meine Jacke. Ein Gefühl der Freude und des Glücks kehrte in meinen Körper zurück. In Nicoles Gegenwart kannte ich dieses Gefühl gar nicht, denn es war mir fremd, es in Anwesenheit anderer zu spüren. Es gab nur einen Menschen, der mir dieses Gefühl der Wärme, der Geborgenheit, des Glücks und der Freude bescherte: Lorelai.
Ich zog meine Jacke an und eilte die Treppen meiner Wohnung hinunter. Das Dunkel der Nacht regierte mein Diner, denn ich konnte kaum meine Hand vor Augen sehen. Als mein Diner durchquert war, stand ich auf der StraÃe und wusste überhaupt nicht, was ich eigentlich wollte. Würde sich Lorelai freuen, mich zu sehen? Wie würde sie reagieren? Eine innere Stimme sagte mir, dass ich es herausfinden sollte, also rannte ich los. Kalter Wind wehte mir durchs Haar, in meinem Pyjama wurde mir kalt, aber ich drehte nicht um. Dafür empfand ich zu viel Glück. Ich war verwirrt, denn wie konnte man für einen Menschen bloà so viel empfinden, dass man in seinem peinlichsten Schlafanzug einem ‚Cityshuttle’ hinterherlief?
Das Ziel war erreicht, Lorelais Haus. Ungeduldig klingelte ich an der Haustürglocke. Verdammt, macht denn hier keiner auf? Ich versuchte es noch fünf Minuten lang, dann jedoch gab ich auf. Vielleicht kam zufällig jemand anders mit dem ‚Shuttle’ nach Hause? Beweisen konnte ich es ja nicht, dass es Lorelais ‚Shuttle’ - Fahrzeug war, denn dafür lief ich zu langsam. Der Wagen war sicher schon angekommen, als ich erst los lief. Verärgert aber auch traurig zugleich machte ich mich auf den Weg zurück ins Diner.
Ich saà bereits in meinem Armsessel, als das Telefon klingelte. Es war 22:47 Uhr, eine Viertelstunde nachdem ich an Lorelais Haustür läutete. Während einem langen Gähnen hob ich ab.
„Hallo?“ ,fragte ich in der Hoffnung, dass es möglicherweise Lorelai war.
„Hey, Schatz, was machst du gerade?“ ,hörte ich eine sanfte Stimme aus dem Hörer fragen. Es war Nicoles Stimme.
„Ich, ähm, ich... baue gerade ein Regal. Ich rufe dich zurück.“ ,sagte ich nervös, legte auf und schmiss den Hörer einfach so auf den Boden. Eigentlich wollte ich den Hörer gar nicht auf den Boden werfen, nur seit der Kreuzfahrt war irgendetwas mit mir nicht mehr in Ordnung. Immer, wenn es ums Zielen oder ums Treffen ging, fing alles um mich herum ans schwanken an und es war für mich unmöglich zu treffen. War ich krank? Bildete ich mir das alles ein? Ich wusste nicht, was mit mir los war, aber ich wusste, warum es mit mir los war...
In meinen Träumen verfolgten sie mich. Es waren Stimmen, die Sachen sagten, wie ‚Lucas, was hast du mir da bloà angetan’ oder ‚Wiedereinmal ein Fehler von dir, Lucas’. Ich hatte es satt, verlor die Kontrolle, trat und schlug um mich, bis ich schlieÃlich mit dem Kopf am Boden aufschlug und der sanfte Schmerz mich wachrüttelte. So ging es mir jede Nacht, seit Nicole und ich geheiratet hatten. Natürlich versuchte ich, mir nichts vor Nicole anmerken zu lassen, sie glauben zu lassen, dass ich sie über alles liebte, denn das tat ich gewiss nicht. Sie bemerkte nichts, aber mein Körper stellte in ihrer Gegenwart immer auf Alarm. Es war für mich mehr als deutlich, dass ich sie bloà ausnutzte und deshalb mied ich sie. Ich konnte es nicht ertragen, jemanden auszunutzen, jemanden anzulügen. Jedes mal, wenn sie mich fragte, ob wir vielleicht reden könnten, sagte ich ihr, ich habe zu tun. Es wurde schon beinahe zur Angewohnheit, nicht mit ihr zu reden, ihr aus dem Weg zu gehen. Wegen meinen nächtlichen Träumen übersiedelte Nicole wieder zurück in ihr Apartment. Sie bemerkte immer nur meine Bruchlandungen auf den Boden, doch nie die Tritte und Schläge, die ich austeilte.
Diese Nacht schlug ich wieder mit dem Kopf auf dem Parkettboden in meiner kleinen Wohnung auf. Der Boden war eisig kalt und ich fror, als ich ihn berührte. Vom Schlag am Hinterkopf noch halb betäubt, rappelte ich mich auf und lieà meine Kehrseite direkt auf den Küchensessel fallen. Ich sehnte mich nach Lorelai, denn sie war noch nicht von der Europareise mit Rory zurück. So sehnlich wünschte ich mir ihr Gesicht mit dem sie mich nach ein paar alltäglichen Kabbeleien anlächelte. Lorelai... Lorelai... Als ich zur Spüle ging, um mir ein Glas Wasser zu nehmen, bemerkte ich einen Wagen mit der Aufschrift ‚Shuttle’, der vorbei fuhr und zwar Richtung der StraÃe, in der Lorelai wohnte. Das ist Lorelai!
Wie vom Blitz getroffen schnappte ich meine Jacke. Ein Gefühl der Freude und des Glücks kehrte in meinen Körper zurück. In Nicoles Gegenwart kannte ich dieses Gefühl gar nicht, denn es war mir fremd, es in Anwesenheit anderer zu spüren. Es gab nur einen Menschen, der mir dieses Gefühl der Wärme, der Geborgenheit, des Glücks und der Freude bescherte: Lorelai.
Ich zog meine Jacke an und eilte die Treppen meiner Wohnung hinunter. Das Dunkel der Nacht regierte mein Diner, denn ich konnte kaum meine Hand vor Augen sehen. Als mein Diner durchquert war, stand ich auf der StraÃe und wusste überhaupt nicht, was ich eigentlich wollte. Würde sich Lorelai freuen, mich zu sehen? Wie würde sie reagieren? Eine innere Stimme sagte mir, dass ich es herausfinden sollte, also rannte ich los. Kalter Wind wehte mir durchs Haar, in meinem Pyjama wurde mir kalt, aber ich drehte nicht um. Dafür empfand ich zu viel Glück. Ich war verwirrt, denn wie konnte man für einen Menschen bloà so viel empfinden, dass man in seinem peinlichsten Schlafanzug einem ‚Cityshuttle’ hinterherlief?
Das Ziel war erreicht, Lorelais Haus. Ungeduldig klingelte ich an der Haustürglocke. Verdammt, macht denn hier keiner auf? Ich versuchte es noch fünf Minuten lang, dann jedoch gab ich auf. Vielleicht kam zufällig jemand anders mit dem ‚Shuttle’ nach Hause? Beweisen konnte ich es ja nicht, dass es Lorelais ‚Shuttle’ - Fahrzeug war, denn dafür lief ich zu langsam. Der Wagen war sicher schon angekommen, als ich erst los lief. Verärgert aber auch traurig zugleich machte ich mich auf den Weg zurück ins Diner.
Ich saà bereits in meinem Armsessel, als das Telefon klingelte. Es war 22:47 Uhr, eine Viertelstunde nachdem ich an Lorelais Haustür läutete. Während einem langen Gähnen hob ich ab.
„Hallo?“ ,fragte ich in der Hoffnung, dass es möglicherweise Lorelai war.
„Hey, Schatz, was machst du gerade?“ ,hörte ich eine sanfte Stimme aus dem Hörer fragen. Es war Nicoles Stimme.
„Ich, ähm, ich... baue gerade ein Regal. Ich rufe dich zurück.“ ,sagte ich nervös, legte auf und schmiss den Hörer einfach so auf den Boden. Eigentlich wollte ich den Hörer gar nicht auf den Boden werfen, nur seit der Kreuzfahrt war irgendetwas mit mir nicht mehr in Ordnung. Immer, wenn es ums Zielen oder ums Treffen ging, fing alles um mich herum ans schwanken an und es war für mich unmöglich zu treffen. War ich krank? Bildete ich mir das alles ein? Ich wusste nicht, was mit mir los war, aber ich wusste, warum es mit mir los war...
Be original.