20.04.2006, 07:37
Disclaimer: Natürlich gehört nichts mir und ich verdiene auch kein Geld damit. Die Rechte der Serie liegen bei der jeweiligen Produktionsfirma, den Drehbuchautoren usw.
A/N: WOW! Ihr seit Klasse, Leute ^^. Wieder mal haben mich eure Reviews vom Fessel gehauen. Aber ich liebe ja blaue Flecken, also nur weiter so
.
Herzlicher Dank und ein fettes Knutschi geht dieses Mal an: Falling~star, Chery, Noodle, *Stella*, Nicky1111 und Lavaaaza!
HEL, eure SilverAlecis
The Void in Myself â Darkness
Müde und erschöpft lieà Rory sich auf ihre Couch fallen und vergrub den Kopf in ihre Hände. Sie fühlte sich schlecht. Unheimlich schlecht, doch wieso war ihr schleierhaft. Immer wieder war aber nur ein Bild vor ihren Augen zu sehen. Jessâ Bild. Der Typ mit dem verwuschelten schwarzem Haar und den unheimlich schönen warmen Augen, der ihr mit einem verschmitzten, fast frechem, Lächeln entgegengrinste. Der Typ der ihr geraten hatte, zum Therapeuten zu gehen...
Frustriert hob Rory ihren Kopf wieder, packte sich ein Kissen auf ihrem Sofa und schmiss sich darauf. Alleine schon bei dem Gedanken an diesen hirnrissigen Vorschlag packte sie die blanke Wut. Wie konnte er es nur wagen ihr zu einer Sitzung beim Psychologen zu raten? Sicher, sie hatte mit dem Gedanken gespielt sich das Leben zu nehmen und dies auch fast fertig gebracht, doch hatte sie ihm nicht auch gesagt, dass sie es nicht mehr machen würde? Das sie es nicht mehr fertig brachte?
Anscheinend schien Jess ihr kein Wort von dem zu glauben. Woher nahm er sich eigentlich das Recht sie als Lügnerin â wenn auch nur in Gedanken â zu bezeichnen? War es nicht er, der nie mit der Sprache herausgerückt hatte? Der, der Schlägereien anzettelte ohne anderen den wahren Grund dafür zu verraten oder der, der einfach so Hals über Kopf, ohne Erklärung oder Abschiedsbrief, abgehaut ist? Sie hatte sich niemals irgendetwas dieser Dinge geleistet! Sie hatte nie gelogen!
Rory hielt es schlieÃlich nicht mehr länger aus. Wütend griff sie sich letztendlich das Kissen und donnerte es â ohne groà darauf zu achten â in irgendeine Ecke ihres Wohnzimmers. Erst als ein lautes Klirren von zerbrechenden Porzellan ertönte, sah sie erschrocken auf, sprang vom Sofa hoch und hastete in die Richtung, in die sie das Kissen geschmissen hatte.
Das Kissen hatte anscheinend etwas mit voller Wucht getroffen und der Gegenstand dadurch auf dem Boden gefallen und zerbrochen. Sofort wusste Rory auch was zu Bruch gegangen war, während sie so auf die weiÃen Porzellanscherben am Boden starrte. Benommen sank sie vor ihnen auf die Knie und betrachtete sie mit groÃen Augen. Ihre Kehle zog sich zusammen. Sie spürte wie ihr Körper zu zittern begann und die Tränen wieder drohten hervorzubrechen.
Langsam und zögerlich streckte sie ihre langen Finger aus und griff nach den Scherben. Bei einem der Stücke waren noch die Augen der weiÃen Katze in vollständigem Zustand. Ihre Mum hatte sie ihr zum ersten Kindergartentag geschenkt. Rory wusste noch ganz genau wie sehr sie an diesem Tag Angst gehabt hatte. Verständlich, es war auch das erste Mal, das sie von ihrer Mutter getrennt gewesen war.
Damals, vor dem Kindergartentor, war sie fast in Tränen ausgebrochen und wollte um jeden Preis wieder mit ihr mit, doch Lorelai hatte nur den Kopf geschüttelte und ihr die weiÃe kleine Porzellankatze in die Hand gedrückt. âRoryâ, hatte sie gesagt und dabei gelächelt, âDu musst auf sie aufpassen. Mami muss weg und hat leider keine Zeit das zu tun, deswegen verlässt sie sich auf ihre GroÃe, okay mein Schatz? Immerhin will ich sie ja dann später heil wieder haben.â
Brav hatte Rory damals genickt und sogar ein Lächeln zustande gebracht. Zu einem Wort wie âJaâ war sie einfach nicht fähig gewesen, denn es hatte sie alle Kraft gekostet ihre Tränen zu bezwingen. Ich bin stark, hatte sie sich damals gesagt, Ich bin Mums GroÃe.
SchlieÃlich hatte ihre Mum ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt, kurz gelächelt und war dann verschwunden.
Es mochte vielleicht komisch klingen, doch die Katze hatte ihr damals wirklich geholfen. Rory hatte nämlich nicht richtig verstanden, wieso ihre Mum sie plötzlich an einem wildfremden Ort ganz alleine lieÃ. Sie war sogar schon so weit, dass sie geglaubt hatte sie wollte sie los werden. Aber als Lorelai gesagt hatte, dass sie ihre Katze wiederhaben wollte, wusste Rory, dass sie sich wiedersehen werden, denn in Wirklichkeit war sie die Katze gewesen, die gut auf sich aufpassen hat sollen...
Plötzlich gelang es Rory nicht mehr. Die Tränen hatten letztendlich die Ãberhand gewonnen. Verzweifelt schloss sie ihre rechte Hand um eine der Scherben und fing bitterlich zu weinen an. Sie spürte die Wärme die von ihrer Hand auf einmal ausging und wusste auch warum, doch in diesem Augenblick war es ihr egal. Rory gab sich vollkommen ihren Tränen hin und unterdrückte jeglichen körperlichen Schmerz...
Wütend und etwas verärgert schmiss Jess seine Wohnungstür zu und schleuderte seine Jacke auf seine Couch, nachdem er in sein Wohnzimmer kam. Zu seiner Ãberraschung jedoch war das Zimmer nicht leer. Tyra saà in einem der Sessel und blitzte ihn mit ihren groÃen blauen Augen gefährlich an. âWo warst du?â, wollte sie wissen, âDenkst du nicht auch, das Zigarettenholen bei dir etwas zu lange dauert? Stan ist schon gegangen, er hat ein Date.â
Irritiert legte Jess die Stirn in Falten. âWie?â, fragte er verwundert und dann fiel es ihm aber wie Schuppen vor die Augen. âRichtig, ich hab dir ja erzählt, ich würde Zigaretten holen gehen.â
Tyras Gesichtszüge wurden spöttisch. Langsam erhob sie sich aus dem Sessel und stemmte die Hände in ihre Hüften. âSchön das du wenigstens zugibst das du gelogen hast.â
Ihre Worte klangen aber keineswegs befriedigend, sondern wurden mit jeder Silbe die sie sprach nur noch ärgerlicher. âAlso?â, fauchte sie nun schon fast, âWo warst du? Etwa bei dieser kleinen Bitsch von Freundin die du da hast?â
Jess konnte einfach nicht anders als sie entsetzt anzusehen. âWie? Redest du von Rory?â
âNatürlich!â, schrie sie ihm förmlich entgegen, âOhne war hier heute Morgen noch irgendeine Frau von der ich vielleicht noch nichts weiÃ?â
âJetzt mach aber mal einen Punkt!â Aufgebracht schlug Jess mit der Handfläche gegen die Wand und blitzte seine Freundin sauer an. âHör auf so von Rory zu reden, hast du verstanden?! Sie ist bei weitem anständiger, als du es je sein wirst!â
Tyra dachte aber überhaupt nicht daran sich den Mund verbieten zu lassen. âAch ja? Bei weitem anständiger?â, wiederholte sie, âIst sie etwa Mutter Theresa oder was? Hey, wenn anständig so viel bedeutet, wie mach dich an einen vergebenen Typen ran, dann verzichte ich mit Freuden darauf!â
âDu glaubst tatsächlich zwischen uns ist was passiert?â
âNatürlich! Immerhin hast du mir ja noch nicht das Gegenteil gesagt und diesem Mädchen sieht man doch gleich an, dass die es faustig hinter den Ohren hat! Die will was von dir, da spüre ich einfach.â
âSo!â, rief Jess zornig. Ohne einen weiteren Kommentar von Tyra mitanhören zu müssen, packte er sie an den Schultern und schob sie aus der Wohnung. Tyra hatte keine Chance, sich seinem Griff zu entziehen. Weder mit irgendwelchen Schimpfereien noch gewalttätigen Taten ihrer Fingernägel gelang es ihr, dass Jess sie loslieÃ.
âAm besten du kommst wieder, wenn du dich beruhigt hast und nur das du es gleich weiÃt, ich werde dir bestimmt nicht erzählen, wieso Rory heute Nacht bei mir war!â
Nach dieser Ansage schlug er ihr die Tür vor der Nase zu. Wie verdattert blieb Tyra davor stehen und starrte gegen die Tür. Plötzlich schlug sie mit der Faust dagegen und rief Jess noch von der anderen Seite aus zu: âAch! Dann gibst du also auch zu, dass sie die ganze Nacht bei dir war! Du Arsch!â
Nachdem ihre Stimme verklungen war, hörte Jess wie Tyras Absätze ein paar Sekunden später hastig die Treppen hinunterrannten und ein erleichtertes Gefühl machte sich in seinem Brustkorb breit. Er stritt nicht gerne mit ihr und vermied es so gut es ging, doch eben hatte er einfach nicht anders gekonnte.
Als er in die Wohnung gekommen war, hatte er überhaupt nicht mehr an Tyra gedacht, was eigentlich ziemlich dumm von ihm war, immerhin hätte er es besser wissen müssen.
Tyra war der Typ, der immer eine offene Konfrontation suchte, wenn sie zornig oder verletzt wegen einer Sache war. Eben das genaue Gegenteil von ihm. Ihm war klar gewesen, dass sie wütend sein würde, wenn er sie einfach sitzen lieÃ, doch so gerne er auch bei Tyra und Stan geblieben wäre, hatte er es einfach nicht geschafft Rory aus seinem Kopf zu bekommen und welche Folgen sein Handeln haben würden...
Rory...
Der Gedanke an sie schmerzte auf irgendeine Art und Weise. Wie mochte es ihr jetzt wohl gehen? War sie denn wirklich besser ohne ihn dran?
Dabei hatte er ihr doch nie wehtun, sondern ihr einfach nur helfen wollen! Es zeriss ihn innerlich sie leiden zu wissen. Von diesem glücklichen, befreiten Mädchen mit den groÃen Träumen schien einfach nichts mehr übrig zu sein. Das Mädchen, dass er geliebt hatte, war verschwunden...
Benommen mit tränenverschmierten Augen starte Rory auf die verschlossene Schublade. Noch immer zitterte sie, während sie ein kaltes Stück Metall in der rechten Hand hielt, auf dem sich einige Blutspuren ihrer verletzten Hand zeichneten. SchlieÃlich atmete sie tief durch und steckte den Schlüssel in das kleine Schloss. Es klackte leise und Rory konnte die Schublade langsam herausziehen.
Ein kleines unberührter Stapel voller Briefe lag darin. Rory konnte gleich auf dem Ersten die feinsäuberliche Schrift ihrer GroÃmutter erkennen. Entschlossen holte sie die Briefe heraus und öffnete zögerlich den ihrer Grandma.
Liebe Rory,
warum meldest du dich nie? Dein Grandpa und ich würden uns wirklich darüber freuen, wenn wir dich mal wieder zu Gesicht bekommen würden. Wir würden gerne wissen wie es dir geht. Was machst du so?
Deinem Grandpa ist es letzte Woche gelungen einen groÃen Auftrag an Land zu ziehen und wir werden dafür in drei Wochen eine Geschäftreise antreten, bei der wir zwei Monate in Europa verbringen werden. Es wäre unheimlich schön wenn du mitkommen würdest. In Madrid gibt es sicher noch viele Dinge, die du nicht gesehen hast und ein bisschen Abwechslung würde dir nicht schaden. Eingeschlossen natürlich auch die Freundlichkeit der Menschen dort, immerhin kann man davon ja nie genug bekommen.
Wie gesagt, überleg es dir bitte. Ruf doch zurück.
In Liebe, deine GroÃeltern
Rorys Herz zog sich zusammen. Ein Blick auf das Datum zeigte ihr, dass er Brief ungefähr eine Woche alt sein musste. Das bedeutete, dass ihre GroÃeltern noch zu Hause waren. Sie wusste aber, dass sie nicht zusagen würde. Niemals... Sicher, der Gedanke ihre GroÃeltern wiederzusehen gefiel ihr wirklich, denn sie sehnte sich nach ihnen, doch mit dem Kontinent verband sie einfach zu viele Erinnerungen an ihre Mutter und jetzt Urlaub zu machen, kam ihr einfach so falsch vor.
Ohne noch weiter darüber nachzudenken, faltete sie wieder den Brief zusammen, steckte ihn zurück in den Umschlag und nahm den Nächsten. Von Luke.
Wieder musste sie sich fragen, wie es ihm wohl gehen mochte. Gleichzeitig aber wollte irgendetwas in ihr es auch nicht wissen. Was ist, wenn es ihm schrecklich ging? Sich ihn nur leidend vorzustellen war schon unheimlich schmerzhaft.
Kurz schloss Rory die Lider, atmete tief durch und öffnete schlieÃlich den Brief. Eine krakelige Schrift zog sich über das Papier und sie erkannte, dass er es ziemlich eilig gehabt hatte, als er diese Zeilen schrieb, oder gezittert haben musste. Eigentlich war Luke auch der Typ, der sich bei Dinge viel Zeit nahm, um sie gut zu machen. Sei es auch nur, wenn es um das Briefe schreiben ging.
Liebe Rory,
wie geht es dir? Bis auf die Tatsache, das Taylor mich zur Zeit mit einer neuen Geschäftidee, die er für mein Café einwickelt hatte, ständig nervt, kann man eigentlich sagen, dass es mir gut geht.
In Stars Hollow ist eigentlich alles wie immer. Das Diner wie immer stockvoll und die Leute feiern jeden Monat ihre Feste, während Taylor Kirk dauernd alberne Befehle gibt, mit denen er uns alle nervt. Letztens ging Kirk sogar soweit, dass er versucht hatte Petty in ihrem eigenen Tanzstudio Hausverbot zu erteilen. Wieso genau, weià der Geier. Ehrlich gesagt mache ich mir auch nicht wirklich die Mühe Kirks ungewöhnliche Verhaltensweise zu verstehen. Wo wir gerade bei dem Thema Kirk sind, weiÃt du eigentlich das er und Lulu heiraten wollen? Letzte Woche hat er sie gefragt und zwar vor meiner versammelten Kundschaft im Diner und seit ihrem âJaâ posaunt er überall sein Glück durch die Gegend. Man kann ihm nicht mal mehr eine Bestellung bringen, ohne von dem Namen âLuluâ verfolgt zu werden. Nun ja, ich auf jeden Fall freue mich schon auf den Tag, an dem dieses elende Theater vorbei ist.
Rory, du weiÃt ich will dich nicht unter Druck setzten und kann wirklich verstehen, wenn du keine Lust dazu hast, aber mich würde es wahnsinnig freuen, wenn du mal vorbeischauen würdest. Natürlich ist der Kaffee wie immer gratis und ganz so wie du es magst. Ich kann sogar den Kirschkuchentag vorlegen.
Nun, so langsam komme ich zum Ende, die Arbeit ruft und du weiÃt ja, Schreiben liegt mir nicht besonders.
Lass doch mal wieder was von dir hören.
Liebe GrüÃe, Luke
Abermals hatten sich Rorys Augen mit Tränen gefüllt. Sie wusste nicht warum, denn in dem Brief lag kein einziges Wort der Traurigkeit, doch die Aura, die er verströmte, sagte Rory, das Luke bei diesen Zeilen unheimlich gelitten hatte. Selbst wenn er schrieb, versuchte er alles normal wirken zu lassen.
In Stars Hollow ist eigentlich alles wie immer...
Das stimmte nicht. Rory hatte fast gehört wie Luke innerlich bei diesem Satz immer im Hinterkopf hatte: Nein, sie ist nicht da! Sie ist nicht da! Einfach nicht da...
Auch hatte sie den Schmerz in Luke gespürt, wie er sich langsam von ihrer Brust aus in ihrem Körper ausbreitete und schlieÃlich fast ihre Finger lähmten.
Wieso? Wieso tat es nur so verdammt weh!, schrie eine erstickte Stimme in ihrem Kopf. Und wieso... Wieso bin ich nur alleine?
Lustlos blätterte Jess durch die Seiten seines Buches. Die letzten zwei Stunden hatte er damit verbracht mehr als fünfzig Seiten zu lesen und das Frustrierende daran war, das keines der Wörter in seinem Kopf hängen geblieben war.
SchlieÃlich gab er auf und schloss matt den Deckel. Verloren, prangte in weiÃer Schrift auf dem dunklen Umschlag und erzählte die Geschichte von einem Jungen der als ein toter Geist in der Welt der Menschen weilte und alles versuchte um seinen inneren Frieden zu finden.
Ein bisschen erinnerte Jess der Junge an Rory. Sie versuchte auch alles um mit sich selbst ins Reine zu kommen und endlich wieder glücklich zu werden...
Als Jess jedoch realisierte, das seine Gedanken wieder bei ihr hängen geblieben waren, versuchte er sich dazu zu zwingen, Rory zu vergessen. Versuchte sich daran zu erinnern, dass sie ihn nicht brauchte und seine Hilfe nicht wollte.
Es war schwer, aber er würde sie nicht dazu zwingen seine Hilfe anzunehmen. Rory musste selbst begreifen...
Ein Klingel riss ihn aus seinen Gedanken. Genervt sah Jess auf und nahm sich vor es zu ignorieren, doch als die Klingel ein paar Sekunden ein zweites Mal erklang, schlenderte er dennoch zur Tür und öffnete sie diese. Als sich aber Rory als sein Besuch herausstellte, hätte es ihm fast die Sprach verschlagen.
Sie zitterte. Ihre braunen langen Haare hingen ihr wirr über die Schultern und umrahmten unordentlich ihre helles Gesicht, indem ihre blauen Augen ihm geschwollen und gerötet fast flehend entgegensahen. âIch... brauche dich...â, murmelte Rory. âBitte...â
TBC
A/N: WOW! Ihr seit Klasse, Leute ^^. Wieder mal haben mich eure Reviews vom Fessel gehauen. Aber ich liebe ja blaue Flecken, also nur weiter so

Herzlicher Dank und ein fettes Knutschi geht dieses Mal an: Falling~star, Chery, Noodle, *Stella*, Nicky1111 und Lavaaaza!
HEL, eure SilverAlecis
The Void in Myself â Darkness
Müde und erschöpft lieà Rory sich auf ihre Couch fallen und vergrub den Kopf in ihre Hände. Sie fühlte sich schlecht. Unheimlich schlecht, doch wieso war ihr schleierhaft. Immer wieder war aber nur ein Bild vor ihren Augen zu sehen. Jessâ Bild. Der Typ mit dem verwuschelten schwarzem Haar und den unheimlich schönen warmen Augen, der ihr mit einem verschmitzten, fast frechem, Lächeln entgegengrinste. Der Typ der ihr geraten hatte, zum Therapeuten zu gehen...
Frustriert hob Rory ihren Kopf wieder, packte sich ein Kissen auf ihrem Sofa und schmiss sich darauf. Alleine schon bei dem Gedanken an diesen hirnrissigen Vorschlag packte sie die blanke Wut. Wie konnte er es nur wagen ihr zu einer Sitzung beim Psychologen zu raten? Sicher, sie hatte mit dem Gedanken gespielt sich das Leben zu nehmen und dies auch fast fertig gebracht, doch hatte sie ihm nicht auch gesagt, dass sie es nicht mehr machen würde? Das sie es nicht mehr fertig brachte?
Anscheinend schien Jess ihr kein Wort von dem zu glauben. Woher nahm er sich eigentlich das Recht sie als Lügnerin â wenn auch nur in Gedanken â zu bezeichnen? War es nicht er, der nie mit der Sprache herausgerückt hatte? Der, der Schlägereien anzettelte ohne anderen den wahren Grund dafür zu verraten oder der, der einfach so Hals über Kopf, ohne Erklärung oder Abschiedsbrief, abgehaut ist? Sie hatte sich niemals irgendetwas dieser Dinge geleistet! Sie hatte nie gelogen!
Rory hielt es schlieÃlich nicht mehr länger aus. Wütend griff sie sich letztendlich das Kissen und donnerte es â ohne groà darauf zu achten â in irgendeine Ecke ihres Wohnzimmers. Erst als ein lautes Klirren von zerbrechenden Porzellan ertönte, sah sie erschrocken auf, sprang vom Sofa hoch und hastete in die Richtung, in die sie das Kissen geschmissen hatte.
Das Kissen hatte anscheinend etwas mit voller Wucht getroffen und der Gegenstand dadurch auf dem Boden gefallen und zerbrochen. Sofort wusste Rory auch was zu Bruch gegangen war, während sie so auf die weiÃen Porzellanscherben am Boden starrte. Benommen sank sie vor ihnen auf die Knie und betrachtete sie mit groÃen Augen. Ihre Kehle zog sich zusammen. Sie spürte wie ihr Körper zu zittern begann und die Tränen wieder drohten hervorzubrechen.
Langsam und zögerlich streckte sie ihre langen Finger aus und griff nach den Scherben. Bei einem der Stücke waren noch die Augen der weiÃen Katze in vollständigem Zustand. Ihre Mum hatte sie ihr zum ersten Kindergartentag geschenkt. Rory wusste noch ganz genau wie sehr sie an diesem Tag Angst gehabt hatte. Verständlich, es war auch das erste Mal, das sie von ihrer Mutter getrennt gewesen war.
Damals, vor dem Kindergartentor, war sie fast in Tränen ausgebrochen und wollte um jeden Preis wieder mit ihr mit, doch Lorelai hatte nur den Kopf geschüttelte und ihr die weiÃe kleine Porzellankatze in die Hand gedrückt. âRoryâ, hatte sie gesagt und dabei gelächelt, âDu musst auf sie aufpassen. Mami muss weg und hat leider keine Zeit das zu tun, deswegen verlässt sie sich auf ihre GroÃe, okay mein Schatz? Immerhin will ich sie ja dann später heil wieder haben.â
Brav hatte Rory damals genickt und sogar ein Lächeln zustande gebracht. Zu einem Wort wie âJaâ war sie einfach nicht fähig gewesen, denn es hatte sie alle Kraft gekostet ihre Tränen zu bezwingen. Ich bin stark, hatte sie sich damals gesagt, Ich bin Mums GroÃe.
SchlieÃlich hatte ihre Mum ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt, kurz gelächelt und war dann verschwunden.
Es mochte vielleicht komisch klingen, doch die Katze hatte ihr damals wirklich geholfen. Rory hatte nämlich nicht richtig verstanden, wieso ihre Mum sie plötzlich an einem wildfremden Ort ganz alleine lieÃ. Sie war sogar schon so weit, dass sie geglaubt hatte sie wollte sie los werden. Aber als Lorelai gesagt hatte, dass sie ihre Katze wiederhaben wollte, wusste Rory, dass sie sich wiedersehen werden, denn in Wirklichkeit war sie die Katze gewesen, die gut auf sich aufpassen hat sollen...
Plötzlich gelang es Rory nicht mehr. Die Tränen hatten letztendlich die Ãberhand gewonnen. Verzweifelt schloss sie ihre rechte Hand um eine der Scherben und fing bitterlich zu weinen an. Sie spürte die Wärme die von ihrer Hand auf einmal ausging und wusste auch warum, doch in diesem Augenblick war es ihr egal. Rory gab sich vollkommen ihren Tränen hin und unterdrückte jeglichen körperlichen Schmerz...
~*~
Irritiert legte Jess die Stirn in Falten. âWie?â, fragte er verwundert und dann fiel es ihm aber wie Schuppen vor die Augen. âRichtig, ich hab dir ja erzählt, ich würde Zigaretten holen gehen.â
Tyras Gesichtszüge wurden spöttisch. Langsam erhob sie sich aus dem Sessel und stemmte die Hände in ihre Hüften. âSchön das du wenigstens zugibst das du gelogen hast.â
Ihre Worte klangen aber keineswegs befriedigend, sondern wurden mit jeder Silbe die sie sprach nur noch ärgerlicher. âAlso?â, fauchte sie nun schon fast, âWo warst du? Etwa bei dieser kleinen Bitsch von Freundin die du da hast?â
Jess konnte einfach nicht anders als sie entsetzt anzusehen. âWie? Redest du von Rory?â
âNatürlich!â, schrie sie ihm förmlich entgegen, âOhne war hier heute Morgen noch irgendeine Frau von der ich vielleicht noch nichts weiÃ?â
âJetzt mach aber mal einen Punkt!â Aufgebracht schlug Jess mit der Handfläche gegen die Wand und blitzte seine Freundin sauer an. âHör auf so von Rory zu reden, hast du verstanden?! Sie ist bei weitem anständiger, als du es je sein wirst!â
Tyra dachte aber überhaupt nicht daran sich den Mund verbieten zu lassen. âAch ja? Bei weitem anständiger?â, wiederholte sie, âIst sie etwa Mutter Theresa oder was? Hey, wenn anständig so viel bedeutet, wie mach dich an einen vergebenen Typen ran, dann verzichte ich mit Freuden darauf!â
âDu glaubst tatsächlich zwischen uns ist was passiert?â
âNatürlich! Immerhin hast du mir ja noch nicht das Gegenteil gesagt und diesem Mädchen sieht man doch gleich an, dass die es faustig hinter den Ohren hat! Die will was von dir, da spüre ich einfach.â
âSo!â, rief Jess zornig. Ohne einen weiteren Kommentar von Tyra mitanhören zu müssen, packte er sie an den Schultern und schob sie aus der Wohnung. Tyra hatte keine Chance, sich seinem Griff zu entziehen. Weder mit irgendwelchen Schimpfereien noch gewalttätigen Taten ihrer Fingernägel gelang es ihr, dass Jess sie loslieÃ.
âAm besten du kommst wieder, wenn du dich beruhigt hast und nur das du es gleich weiÃt, ich werde dir bestimmt nicht erzählen, wieso Rory heute Nacht bei mir war!â
Nach dieser Ansage schlug er ihr die Tür vor der Nase zu. Wie verdattert blieb Tyra davor stehen und starrte gegen die Tür. Plötzlich schlug sie mit der Faust dagegen und rief Jess noch von der anderen Seite aus zu: âAch! Dann gibst du also auch zu, dass sie die ganze Nacht bei dir war! Du Arsch!â
Nachdem ihre Stimme verklungen war, hörte Jess wie Tyras Absätze ein paar Sekunden später hastig die Treppen hinunterrannten und ein erleichtertes Gefühl machte sich in seinem Brustkorb breit. Er stritt nicht gerne mit ihr und vermied es so gut es ging, doch eben hatte er einfach nicht anders gekonnte.
Als er in die Wohnung gekommen war, hatte er überhaupt nicht mehr an Tyra gedacht, was eigentlich ziemlich dumm von ihm war, immerhin hätte er es besser wissen müssen.
Tyra war der Typ, der immer eine offene Konfrontation suchte, wenn sie zornig oder verletzt wegen einer Sache war. Eben das genaue Gegenteil von ihm. Ihm war klar gewesen, dass sie wütend sein würde, wenn er sie einfach sitzen lieÃ, doch so gerne er auch bei Tyra und Stan geblieben wäre, hatte er es einfach nicht geschafft Rory aus seinem Kopf zu bekommen und welche Folgen sein Handeln haben würden...
Rory...
Der Gedanke an sie schmerzte auf irgendeine Art und Weise. Wie mochte es ihr jetzt wohl gehen? War sie denn wirklich besser ohne ihn dran?
Dabei hatte er ihr doch nie wehtun, sondern ihr einfach nur helfen wollen! Es zeriss ihn innerlich sie leiden zu wissen. Von diesem glücklichen, befreiten Mädchen mit den groÃen Träumen schien einfach nichts mehr übrig zu sein. Das Mädchen, dass er geliebt hatte, war verschwunden...
~*~
Ein kleines unberührter Stapel voller Briefe lag darin. Rory konnte gleich auf dem Ersten die feinsäuberliche Schrift ihrer GroÃmutter erkennen. Entschlossen holte sie die Briefe heraus und öffnete zögerlich den ihrer Grandma.
Liebe Rory,
warum meldest du dich nie? Dein Grandpa und ich würden uns wirklich darüber freuen, wenn wir dich mal wieder zu Gesicht bekommen würden. Wir würden gerne wissen wie es dir geht. Was machst du so?
Deinem Grandpa ist es letzte Woche gelungen einen groÃen Auftrag an Land zu ziehen und wir werden dafür in drei Wochen eine Geschäftreise antreten, bei der wir zwei Monate in Europa verbringen werden. Es wäre unheimlich schön wenn du mitkommen würdest. In Madrid gibt es sicher noch viele Dinge, die du nicht gesehen hast und ein bisschen Abwechslung würde dir nicht schaden. Eingeschlossen natürlich auch die Freundlichkeit der Menschen dort, immerhin kann man davon ja nie genug bekommen.
Wie gesagt, überleg es dir bitte. Ruf doch zurück.
In Liebe, deine GroÃeltern
Rorys Herz zog sich zusammen. Ein Blick auf das Datum zeigte ihr, dass er Brief ungefähr eine Woche alt sein musste. Das bedeutete, dass ihre GroÃeltern noch zu Hause waren. Sie wusste aber, dass sie nicht zusagen würde. Niemals... Sicher, der Gedanke ihre GroÃeltern wiederzusehen gefiel ihr wirklich, denn sie sehnte sich nach ihnen, doch mit dem Kontinent verband sie einfach zu viele Erinnerungen an ihre Mutter und jetzt Urlaub zu machen, kam ihr einfach so falsch vor.
Ohne noch weiter darüber nachzudenken, faltete sie wieder den Brief zusammen, steckte ihn zurück in den Umschlag und nahm den Nächsten. Von Luke.
Wieder musste sie sich fragen, wie es ihm wohl gehen mochte. Gleichzeitig aber wollte irgendetwas in ihr es auch nicht wissen. Was ist, wenn es ihm schrecklich ging? Sich ihn nur leidend vorzustellen war schon unheimlich schmerzhaft.
Kurz schloss Rory die Lider, atmete tief durch und öffnete schlieÃlich den Brief. Eine krakelige Schrift zog sich über das Papier und sie erkannte, dass er es ziemlich eilig gehabt hatte, als er diese Zeilen schrieb, oder gezittert haben musste. Eigentlich war Luke auch der Typ, der sich bei Dinge viel Zeit nahm, um sie gut zu machen. Sei es auch nur, wenn es um das Briefe schreiben ging.
Liebe Rory,
wie geht es dir? Bis auf die Tatsache, das Taylor mich zur Zeit mit einer neuen Geschäftidee, die er für mein Café einwickelt hatte, ständig nervt, kann man eigentlich sagen, dass es mir gut geht.
In Stars Hollow ist eigentlich alles wie immer. Das Diner wie immer stockvoll und die Leute feiern jeden Monat ihre Feste, während Taylor Kirk dauernd alberne Befehle gibt, mit denen er uns alle nervt. Letztens ging Kirk sogar soweit, dass er versucht hatte Petty in ihrem eigenen Tanzstudio Hausverbot zu erteilen. Wieso genau, weià der Geier. Ehrlich gesagt mache ich mir auch nicht wirklich die Mühe Kirks ungewöhnliche Verhaltensweise zu verstehen. Wo wir gerade bei dem Thema Kirk sind, weiÃt du eigentlich das er und Lulu heiraten wollen? Letzte Woche hat er sie gefragt und zwar vor meiner versammelten Kundschaft im Diner und seit ihrem âJaâ posaunt er überall sein Glück durch die Gegend. Man kann ihm nicht mal mehr eine Bestellung bringen, ohne von dem Namen âLuluâ verfolgt zu werden. Nun ja, ich auf jeden Fall freue mich schon auf den Tag, an dem dieses elende Theater vorbei ist.
Rory, du weiÃt ich will dich nicht unter Druck setzten und kann wirklich verstehen, wenn du keine Lust dazu hast, aber mich würde es wahnsinnig freuen, wenn du mal vorbeischauen würdest. Natürlich ist der Kaffee wie immer gratis und ganz so wie du es magst. Ich kann sogar den Kirschkuchentag vorlegen.
Nun, so langsam komme ich zum Ende, die Arbeit ruft und du weiÃt ja, Schreiben liegt mir nicht besonders.
Lass doch mal wieder was von dir hören.
Liebe GrüÃe, Luke
Abermals hatten sich Rorys Augen mit Tränen gefüllt. Sie wusste nicht warum, denn in dem Brief lag kein einziges Wort der Traurigkeit, doch die Aura, die er verströmte, sagte Rory, das Luke bei diesen Zeilen unheimlich gelitten hatte. Selbst wenn er schrieb, versuchte er alles normal wirken zu lassen.
In Stars Hollow ist eigentlich alles wie immer...
Das stimmte nicht. Rory hatte fast gehört wie Luke innerlich bei diesem Satz immer im Hinterkopf hatte: Nein, sie ist nicht da! Sie ist nicht da! Einfach nicht da...
Auch hatte sie den Schmerz in Luke gespürt, wie er sich langsam von ihrer Brust aus in ihrem Körper ausbreitete und schlieÃlich fast ihre Finger lähmten.
Wieso? Wieso tat es nur so verdammt weh!, schrie eine erstickte Stimme in ihrem Kopf. Und wieso... Wieso bin ich nur alleine?
~*~
SchlieÃlich gab er auf und schloss matt den Deckel. Verloren, prangte in weiÃer Schrift auf dem dunklen Umschlag und erzählte die Geschichte von einem Jungen der als ein toter Geist in der Welt der Menschen weilte und alles versuchte um seinen inneren Frieden zu finden.
Ein bisschen erinnerte Jess der Junge an Rory. Sie versuchte auch alles um mit sich selbst ins Reine zu kommen und endlich wieder glücklich zu werden...
Als Jess jedoch realisierte, das seine Gedanken wieder bei ihr hängen geblieben waren, versuchte er sich dazu zu zwingen, Rory zu vergessen. Versuchte sich daran zu erinnern, dass sie ihn nicht brauchte und seine Hilfe nicht wollte.
Es war schwer, aber er würde sie nicht dazu zwingen seine Hilfe anzunehmen. Rory musste selbst begreifen...
Ein Klingel riss ihn aus seinen Gedanken. Genervt sah Jess auf und nahm sich vor es zu ignorieren, doch als die Klingel ein paar Sekunden ein zweites Mal erklang, schlenderte er dennoch zur Tür und öffnete sie diese. Als sich aber Rory als sein Besuch herausstellte, hätte es ihm fast die Sprach verschlagen.
Sie zitterte. Ihre braunen langen Haare hingen ihr wirr über die Schultern und umrahmten unordentlich ihre helles Gesicht, indem ihre blauen Augen ihm geschwollen und gerötet fast flehend entgegensahen. âIch... brauche dich...â, murmelte Rory. âBitte...â
~*~