01.05.2006, 07:31
Da bin ich wieder :hi:
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dieses Kapitel mit dem "Wiedersehen" irgendwie sehr schwer gefallen ist
Nächster Teil folgt sehr bald, da ich dank meines kaputten Knöchels (
) zu viel Zeit zum Schreiben habe *grins*
Also, ehrliche Meinung ist natürlich immer erwünscht
So, eigentlich habe ich ja alles schon gesagt, deswegen gehts jetzt einfach weiter
,,Ich kann nicht glauben, dass wir das wirklich tun," meinte Rory, als ihre Mutter ein paar Tage später das Auto vor einem Hotel zum Stehen brachte. Sie hatten den Wagen am Flughafen gemietet und waren dann hierher, zu einem Hotel auf dem Land gefahren.
,,Was meinst du? Dieses häÃliche neongrüne Auto zu mieten oder auf Dean's Hochzeit zu gehen?" fragte Lorelai scherzend, nahm die Sonnenbrille ab und sah sich prüfend um. ,,Nettes Hotel, erinnert mich irgendwie an das DragonFly."
,,Ja, ein bisschen." Rory spürte, wie ihr Knie zu zittern begann und sie konnte es nicht abstellen, so sehr sie sich auch bemühte. Sobald sie aus dem Auto ausstieg, bestand die Möglichkeit, dass sie Dean über den Weg lief. Wollte sie das überhaupt? Natürlich, zuhause hat sie noch darüber gelächelt, hatte sich sogar darauf gefreut ihn endlich wieder zu sehen, doch jetzt? Er rechnete bestimmt nicht damit, dass sie wirklich auftauchte. Sie hatte zwar nicht abgesagt, wie es auf der Karte gestanden war, doch wie groà war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Exfreundin, mit der man jahrelang keinen Kontakt hatte, zur Hochzeit erschien? Wie sollte sie ihn begrüÃen? Was sollte sie sagen?
,,Rory?" Lorelai blickte besorgt zu ihrer Tochter. Sie hatte schon eine ganze Weile wieder über das häÃliche Auto geredet, doch Rory schien in Gedanken versunken zu sein. ,,Alles ok?"
,,Ja, ich denke schon," gab Rory zurück, während sie angestrengt aus dem Fenster starrte, nur um sich selbst zu beruhigen. Sie starrte auf die Eingangstür des Hotels und stellte sich vor, dass Dean jetzt aus dem Hotel treten und sie entdecken könnte. Rory's Vorstellungskraft reichte nicht aus, um diese Szene wirklich bildlich vor Augen zu haben, doch sie stellte schnell fest, dass es gar nicht so unrealistisch war. Es gab tausend Möglichkeiten, wieso er nach drauÃen kommen könnte. Vielleicht hatte er etwas im Auto vergessen, vielleicht musste er etwas mit den Leuten besprechen, die vor dem Hotel standen, vielleicht...
,,Oh mein Gott!"
Die Stimme ihrer Mutter riss Rory aus ihren Gedanken. ,,Was?"
,,Das Geschenk... wir haben kein Hochzeitsgeschenk."
,,Oh!" war das einzige, was Rory hervorbrachte. Sie war in den letzten Tagen so damit beschäftigt gewesen, alles mit ihrer Mutter zu besprechen, ein passendes Kleid zu kaufen, dass sie keinen Gedanken an ein Hochzeitsgeschenk verschwendet hatte. Es war eine Hochzeit! Und wie konnte man ohne Geschenk auf einer Hochzeit auftauchen?
,,Keine Ahnung," beantwortete Lorelai die Frage und lieà ihren Kopf auf das Lenkrad sinken.
,,Ok, wir können jetzt nochmal nach Chicago zurückfahren und irgendetwas kaufen, ok?" schlug Rory vor.
,,Keine zehn Elefanten bringen mich dazu noch einmal die ganze Strecke zurück zu fahren. AuÃerdem schlieÃen die Geschäfte bevor wir dort sind." Lorelai lieà ihren Kopf ein paar Mal auf dem Lenkrad aufschlagen, bis ihr eine Idee kam. ,,Ich weiÃ, was wir tun." Das Lächeln auf ihren Gesicht wurde immer breiter und ihre Tochter sah sie schon misstrauisch an. ,,Wir schenken Dean dieses Auto. Die Autovermietung wird es nicht vermissen, niemand mietet so ein Auto und wir lassen uns einfach mit dem Taxi zum Flughafen fahren, einverstanden?"
,,Mum! Ich habe jetzt echt keine Nerven für deine Scherze," gab Rory zurück und warf ihrer Mutter einen genervten Blick zu. ,,Wir brauchen ein Geschenk... ohne Geschenk können wir nicht hingehen."
,,Also fahren wir zurück zum Flughafen und hoffen einen Rückflug zu bekommen?"
,,Nein," stöhnte Rory auf. ,,Wir überlegen einfach, was wir ihnen schenken können."
,,Hm..." Lorelai sah sich suchend im Wagen um und hob dann wahllos ein paar Gegenstände hoch: ,,Eine Macy Gray CD? Eine angebrochene Packung Gummibärchen? Einen Schlüsselanhänger, auf dem `John's Autovermietung´ steht?"
,,Mum!"
,,Was denn?" Lorelai wandte ihren Kopf nach hinten und fischte einen kleinen Teddybären von der Rückbank. ,,Glaubst du, Dean würde sich über so ein Plüschtier mehr freuen?" Sie grinste ihre Tochter an und versuchte durch ihre Scherze den besorgten, nervösen Blick von Rory's Gesicht zu zaubern. Sie nahm das alles zu ernst, sie würden schon irgendwo ein Geschenk auftreiben und wenn sie morgen vor der Zeremonie noch irgendwo hinfahren mussten.
,,Das ist Lara's Bär," sagte Rory und riss ihrer Mutter den Bären aus der Hand. ,,Sie hat ihn von James bekommen. Er hat ihn ihr mal von einer Geschäftsreise mitgebracht und es ist ihr Lieblingsplüschtier."
,,Oh, tut mir leid, das wusste ich nicht." Lorelai biss sich auf die Unterlippe und beobachtete, wie Rory das Plüschtier mit einem nachdenklichen Gesicht hin und her drehte. ,,Ok, wir werden jetzt dort reingehen und das mit dem Geschenk erstmal vergessen. Uns fällt bis morgen früh bestimmt noch irgendwas ein."
,,Ok," sagte Rory zögernd und löste den Sicherheitsgurt. ,,Können wir los?"
,,Mummy? Siehst du den Spielplatz dort drüben?" fragte Willi plötzlich, der die ganze Zeit still auf der Rückbank gesessen war und die Kinder auf dem groÃen Spielplatz beobachtet hatte. ,,Gehört der zum Hotel? Kann ich dorthin?"
,,Lass uns mal nachschauen."
,,WeiÃt du was? Wieso geht Ihr nicht zum Spielplatz und ich gehe schon mal rein und melde uns an?" schlug Rory vor, bevor sie ausstieg und ihre Mutter abwartend ansah.
,,Bist du sicher?"
,,Natürlich. Ich weià doch, dass Willi auf den Spielplatz will. Lara und ich kommen gleich nach," gab Rory lächelnd zurück, bevor sie Lara aus dem Kindersitz hob und mit ihr auf das Hotel zuging.
,,Also haben Sie jetzt das Doppelzimmer und die beiden Einzelzimmer, die auf Forester reserviert waren, storniert?" Dean stand an der Rezeption des Hotels und unterhielt sich, wie es ihm vorkam, schon seit Ewigkeiten mit dem Concierge, der auf seine Frage nur nickte und weiter in den Computer blickte.
,,Hey, Kleine! Sei mal ganz kurz still. Ich weiÃ, dass du Hunger hast, du kriegst ja gleich was zu essen."
Dean zuckte zusammen, als er diese Stimme hörte. Er rieb sich mit beiden Händen über die Schläfen. Fing er wegen dem ganzen Stress schon an, an Halluzinationen zu leiden? Sie konnte unmöglich hier sein.
,,Gut, danke! Und es tut mir wirklich leid wegen den ganzen Unannehmlichkeiten," entschuldigte sich Dean noch einmal, als er den genervten Blick des Concierges auffing.
,,Du willst selbst laufen?!" Da war sie schon wieder! Ihre Stimme! Ihr Lachen, das er so gut kannte. Langsam drehte sich Dean um und erstarrte, als er sie etwa zehn Meter von sich entfernt stehen sah. Auf dem Arm hatte sie ein kleines Mädchen, - vermutlich ihre Tochter - das quengelnd verlangte, von ihrem Arm zu dürfen. Ihre Haare waren länger als bei ihrer letzten Begegnung und waren zu einer ordentlichen Frisur hochgesteckt. Vorsichtig setzte sie das kleine Mädchen auf dem Boden ab, strich ihr über den Kopf - bis sie ihn entdeckte. Ihre Blicke trafen sich und Dean kniff sich in den Arm, um festzustellen, dass er nicht träumte und sie wirklich da war.
Da stand er! Rory stellte fest, dass sich sein ÃuÃeres verändert hatte. Aber wäre es nicht seltsam, wenn man nach vier Jahren immer noch genau gleich aussah? Seine Haare trug er kürzer - kürzer als vor vier Jahren und kürzer als auf dem Foto der Einladungskarte. Er trug ein schwarzes Poloshirt und eine knielange beige Hose - doch diesen Oberflächlichkeiten schenkte sie nicht mehr als einen kurzen Blick. Dann galt ihre gesamte Aufmerksamkeit seinem Blick, den sie nicht richtig deuten konnte. War er überrascht? Geschockt? Erfreut? Einen Moment blickte sie nur in seine Augen und war vollkommen verwirrt. Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte, geschweige denn, was sie tun sollte. Sie stand nur noch ein paar Meter von Dean entfernt... Dean, den sie seit vier Jahren weder gesehen noch gesprochen hatte.
Als Lara an ihrer Hand zupfte, erwachte sie aus ihrer Starre und begriff plötzlich, dass sie nicht Stunden hier stehen und ihn ansehen konnte. Wenn ich schon vollkommen verwirrt bin... wie muss es erst ihm gehen? Er konnte sich ja, im Gegensatz zu mir, nicht einmal auf diese Begegnung vorbereiten. Ich wusste, dass er hier sein würde, doch er hatte keine Ahnung, ob ich wirklich kommen würde...
Das konnte einfach nicht sein! Wieso kam sie genau heute ausgerechnet in das Hotel, in dem morgen seine Hochzeit hätte stattfinden sollen? Wie war das möglich? Er sah, wie sie sich eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, hinter das Ohr strich, ein Lächeln aufsetzte und die Hand zu einem angedeutetem Winken hob. Dann fasste sie nach der Hand des kleinen Mädchens und kam langsam auf ihn zu.
,,Hey!" Sie sprach leise und musterte aufmerksam sein Gesicht, während Dean immer noch wie erstarrt da stand und ihr in die Augen blickte. Er hatte gar nicht mehr gewusst, wie verbüffend blau ihre Augen waren.
,,Dean?" Als Dean nach einem Moment des Schweigens immer noch nichts gesagt hatte, blickte Rory ihn etwas verwirrt an. Natürlich war er überrascht sie zu sehen... doch wieso brachte er kein einziges Wort heraus? ,,Dean? Du bist doch Dean, oder? Wenn nicht, muss er aber einen Doppelgänger oder einen Zwilling haben. Und wenn das wirklich so sein sollte, fände ich es ziemlich gemein von ihm, dass er mir das nie erzählt hat," meinte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Dean musste sich beherrschen, um nicht ungläubig den Kopf zu schüteln. Da stand sie also tatsächlich vor ihm und tat das, was sie immer in Situationen gemacht hatte, in denen sie sich verlegen und unwohl fühlte: Sie sprach viel zu viel!
,,Hi!" Dieses kleine Wort brachte er mühsam heraus, nachdem er sich geräuspert hatte und sich noch einmal vergewissert hatte, dass er tatsächlich nicht träumte.
,,Wow! Ein Wort!"
,,Ãhm... tut mir leid... aber... was machst du hier?" Dean wunderte sich, wieso Rory überhaupt nicht überrascht zu sein schien, ihn hier zu sehen. Hatte sie damit gerechnet, dass sie, egal in welches Hotel sie in Chicago ging, ihm über den Weg lief?
,,Was ich hier mache?" fragte Rory lachend. ,,Das müsstest du doch am besten wissen oder hast du deine eigene Hochzeit vergessen?"
,,Du bist wegen meiner Hochzeit hier?" fragte Dean immer noch ungläubig.
,,Ãhm, ja!" Etwas verlegen fuhr sich Rory über die Haare. ,,Ich weiÃ, ich hätte anrufen sollen... aber auf der Einladungskarte stand, dass man nur ab und nicht zusagen müsste."
,,Einladungskarte?"
,,Ja, das sind diese kleinen Papierteile, die man bekommt, wenn man zu einem bedeutendem Fest wie einer Hochzeit eingeladen wird," scherzte Rory.
,,Darauf stand wirklich, dass man nur absagen sollte," meinte Dean nachdenklich. ,,Würdest du mich kurz entschuldigen? Ich bin gleich wieder hier."
Ohne eine Antwort abzuwarten lief er die Treppe mit groÃen Schritten hinauf und lieà eine verwirrte Rory zurück.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dieses Kapitel mit dem "Wiedersehen" irgendwie sehr schwer gefallen ist

Nächster Teil folgt sehr bald, da ich dank meines kaputten Knöchels (

Also, ehrliche Meinung ist natürlich immer erwünscht

So, eigentlich habe ich ja alles schon gesagt, deswegen gehts jetzt einfach weiter

,,Ich kann nicht glauben, dass wir das wirklich tun," meinte Rory, als ihre Mutter ein paar Tage später das Auto vor einem Hotel zum Stehen brachte. Sie hatten den Wagen am Flughafen gemietet und waren dann hierher, zu einem Hotel auf dem Land gefahren.
,,Was meinst du? Dieses häÃliche neongrüne Auto zu mieten oder auf Dean's Hochzeit zu gehen?" fragte Lorelai scherzend, nahm die Sonnenbrille ab und sah sich prüfend um. ,,Nettes Hotel, erinnert mich irgendwie an das DragonFly."
,,Ja, ein bisschen." Rory spürte, wie ihr Knie zu zittern begann und sie konnte es nicht abstellen, so sehr sie sich auch bemühte. Sobald sie aus dem Auto ausstieg, bestand die Möglichkeit, dass sie Dean über den Weg lief. Wollte sie das überhaupt? Natürlich, zuhause hat sie noch darüber gelächelt, hatte sich sogar darauf gefreut ihn endlich wieder zu sehen, doch jetzt? Er rechnete bestimmt nicht damit, dass sie wirklich auftauchte. Sie hatte zwar nicht abgesagt, wie es auf der Karte gestanden war, doch wie groà war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Exfreundin, mit der man jahrelang keinen Kontakt hatte, zur Hochzeit erschien? Wie sollte sie ihn begrüÃen? Was sollte sie sagen?
,,Rory?" Lorelai blickte besorgt zu ihrer Tochter. Sie hatte schon eine ganze Weile wieder über das häÃliche Auto geredet, doch Rory schien in Gedanken versunken zu sein. ,,Alles ok?"
,,Ja, ich denke schon," gab Rory zurück, während sie angestrengt aus dem Fenster starrte, nur um sich selbst zu beruhigen. Sie starrte auf die Eingangstür des Hotels und stellte sich vor, dass Dean jetzt aus dem Hotel treten und sie entdecken könnte. Rory's Vorstellungskraft reichte nicht aus, um diese Szene wirklich bildlich vor Augen zu haben, doch sie stellte schnell fest, dass es gar nicht so unrealistisch war. Es gab tausend Möglichkeiten, wieso er nach drauÃen kommen könnte. Vielleicht hatte er etwas im Auto vergessen, vielleicht musste er etwas mit den Leuten besprechen, die vor dem Hotel standen, vielleicht...
,,Oh mein Gott!"
Die Stimme ihrer Mutter riss Rory aus ihren Gedanken. ,,Was?"
,,Das Geschenk... wir haben kein Hochzeitsgeschenk."
,,Oh!" war das einzige, was Rory hervorbrachte. Sie war in den letzten Tagen so damit beschäftigt gewesen, alles mit ihrer Mutter zu besprechen, ein passendes Kleid zu kaufen, dass sie keinen Gedanken an ein Hochzeitsgeschenk verschwendet hatte. Es war eine Hochzeit! Und wie konnte man ohne Geschenk auf einer Hochzeit auftauchen?
,,Keine Ahnung," beantwortete Lorelai die Frage und lieà ihren Kopf auf das Lenkrad sinken.
,,Ok, wir können jetzt nochmal nach Chicago zurückfahren und irgendetwas kaufen, ok?" schlug Rory vor.
,,Keine zehn Elefanten bringen mich dazu noch einmal die ganze Strecke zurück zu fahren. AuÃerdem schlieÃen die Geschäfte bevor wir dort sind." Lorelai lieà ihren Kopf ein paar Mal auf dem Lenkrad aufschlagen, bis ihr eine Idee kam. ,,Ich weiÃ, was wir tun." Das Lächeln auf ihren Gesicht wurde immer breiter und ihre Tochter sah sie schon misstrauisch an. ,,Wir schenken Dean dieses Auto. Die Autovermietung wird es nicht vermissen, niemand mietet so ein Auto und wir lassen uns einfach mit dem Taxi zum Flughafen fahren, einverstanden?"
,,Mum! Ich habe jetzt echt keine Nerven für deine Scherze," gab Rory zurück und warf ihrer Mutter einen genervten Blick zu. ,,Wir brauchen ein Geschenk... ohne Geschenk können wir nicht hingehen."
,,Also fahren wir zurück zum Flughafen und hoffen einen Rückflug zu bekommen?"
,,Nein," stöhnte Rory auf. ,,Wir überlegen einfach, was wir ihnen schenken können."
,,Hm..." Lorelai sah sich suchend im Wagen um und hob dann wahllos ein paar Gegenstände hoch: ,,Eine Macy Gray CD? Eine angebrochene Packung Gummibärchen? Einen Schlüsselanhänger, auf dem `John's Autovermietung´ steht?"
,,Mum!"
,,Was denn?" Lorelai wandte ihren Kopf nach hinten und fischte einen kleinen Teddybären von der Rückbank. ,,Glaubst du, Dean würde sich über so ein Plüschtier mehr freuen?" Sie grinste ihre Tochter an und versuchte durch ihre Scherze den besorgten, nervösen Blick von Rory's Gesicht zu zaubern. Sie nahm das alles zu ernst, sie würden schon irgendwo ein Geschenk auftreiben und wenn sie morgen vor der Zeremonie noch irgendwo hinfahren mussten.
,,Das ist Lara's Bär," sagte Rory und riss ihrer Mutter den Bären aus der Hand. ,,Sie hat ihn von James bekommen. Er hat ihn ihr mal von einer Geschäftsreise mitgebracht und es ist ihr Lieblingsplüschtier."
,,Oh, tut mir leid, das wusste ich nicht." Lorelai biss sich auf die Unterlippe und beobachtete, wie Rory das Plüschtier mit einem nachdenklichen Gesicht hin und her drehte. ,,Ok, wir werden jetzt dort reingehen und das mit dem Geschenk erstmal vergessen. Uns fällt bis morgen früh bestimmt noch irgendwas ein."
,,Ok," sagte Rory zögernd und löste den Sicherheitsgurt. ,,Können wir los?"
,,Mummy? Siehst du den Spielplatz dort drüben?" fragte Willi plötzlich, der die ganze Zeit still auf der Rückbank gesessen war und die Kinder auf dem groÃen Spielplatz beobachtet hatte. ,,Gehört der zum Hotel? Kann ich dorthin?"
,,Lass uns mal nachschauen."
,,WeiÃt du was? Wieso geht Ihr nicht zum Spielplatz und ich gehe schon mal rein und melde uns an?" schlug Rory vor, bevor sie ausstieg und ihre Mutter abwartend ansah.
,,Bist du sicher?"
,,Natürlich. Ich weià doch, dass Willi auf den Spielplatz will. Lara und ich kommen gleich nach," gab Rory lächelnd zurück, bevor sie Lara aus dem Kindersitz hob und mit ihr auf das Hotel zuging.
,,Also haben Sie jetzt das Doppelzimmer und die beiden Einzelzimmer, die auf Forester reserviert waren, storniert?" Dean stand an der Rezeption des Hotels und unterhielt sich, wie es ihm vorkam, schon seit Ewigkeiten mit dem Concierge, der auf seine Frage nur nickte und weiter in den Computer blickte.
,,Hey, Kleine! Sei mal ganz kurz still. Ich weiÃ, dass du Hunger hast, du kriegst ja gleich was zu essen."
Dean zuckte zusammen, als er diese Stimme hörte. Er rieb sich mit beiden Händen über die Schläfen. Fing er wegen dem ganzen Stress schon an, an Halluzinationen zu leiden? Sie konnte unmöglich hier sein.
,,Gut, danke! Und es tut mir wirklich leid wegen den ganzen Unannehmlichkeiten," entschuldigte sich Dean noch einmal, als er den genervten Blick des Concierges auffing.
,,Du willst selbst laufen?!" Da war sie schon wieder! Ihre Stimme! Ihr Lachen, das er so gut kannte. Langsam drehte sich Dean um und erstarrte, als er sie etwa zehn Meter von sich entfernt stehen sah. Auf dem Arm hatte sie ein kleines Mädchen, - vermutlich ihre Tochter - das quengelnd verlangte, von ihrem Arm zu dürfen. Ihre Haare waren länger als bei ihrer letzten Begegnung und waren zu einer ordentlichen Frisur hochgesteckt. Vorsichtig setzte sie das kleine Mädchen auf dem Boden ab, strich ihr über den Kopf - bis sie ihn entdeckte. Ihre Blicke trafen sich und Dean kniff sich in den Arm, um festzustellen, dass er nicht träumte und sie wirklich da war.
Da stand er! Rory stellte fest, dass sich sein ÃuÃeres verändert hatte. Aber wäre es nicht seltsam, wenn man nach vier Jahren immer noch genau gleich aussah? Seine Haare trug er kürzer - kürzer als vor vier Jahren und kürzer als auf dem Foto der Einladungskarte. Er trug ein schwarzes Poloshirt und eine knielange beige Hose - doch diesen Oberflächlichkeiten schenkte sie nicht mehr als einen kurzen Blick. Dann galt ihre gesamte Aufmerksamkeit seinem Blick, den sie nicht richtig deuten konnte. War er überrascht? Geschockt? Erfreut? Einen Moment blickte sie nur in seine Augen und war vollkommen verwirrt. Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte, geschweige denn, was sie tun sollte. Sie stand nur noch ein paar Meter von Dean entfernt... Dean, den sie seit vier Jahren weder gesehen noch gesprochen hatte.
Als Lara an ihrer Hand zupfte, erwachte sie aus ihrer Starre und begriff plötzlich, dass sie nicht Stunden hier stehen und ihn ansehen konnte. Wenn ich schon vollkommen verwirrt bin... wie muss es erst ihm gehen? Er konnte sich ja, im Gegensatz zu mir, nicht einmal auf diese Begegnung vorbereiten. Ich wusste, dass er hier sein würde, doch er hatte keine Ahnung, ob ich wirklich kommen würde...
Das konnte einfach nicht sein! Wieso kam sie genau heute ausgerechnet in das Hotel, in dem morgen seine Hochzeit hätte stattfinden sollen? Wie war das möglich? Er sah, wie sie sich eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, hinter das Ohr strich, ein Lächeln aufsetzte und die Hand zu einem angedeutetem Winken hob. Dann fasste sie nach der Hand des kleinen Mädchens und kam langsam auf ihn zu.
,,Hey!" Sie sprach leise und musterte aufmerksam sein Gesicht, während Dean immer noch wie erstarrt da stand und ihr in die Augen blickte. Er hatte gar nicht mehr gewusst, wie verbüffend blau ihre Augen waren.
,,Dean?" Als Dean nach einem Moment des Schweigens immer noch nichts gesagt hatte, blickte Rory ihn etwas verwirrt an. Natürlich war er überrascht sie zu sehen... doch wieso brachte er kein einziges Wort heraus? ,,Dean? Du bist doch Dean, oder? Wenn nicht, muss er aber einen Doppelgänger oder einen Zwilling haben. Und wenn das wirklich so sein sollte, fände ich es ziemlich gemein von ihm, dass er mir das nie erzählt hat," meinte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Dean musste sich beherrschen, um nicht ungläubig den Kopf zu schüteln. Da stand sie also tatsächlich vor ihm und tat das, was sie immer in Situationen gemacht hatte, in denen sie sich verlegen und unwohl fühlte: Sie sprach viel zu viel!
,,Hi!" Dieses kleine Wort brachte er mühsam heraus, nachdem er sich geräuspert hatte und sich noch einmal vergewissert hatte, dass er tatsächlich nicht träumte.
,,Wow! Ein Wort!"
,,Ãhm... tut mir leid... aber... was machst du hier?" Dean wunderte sich, wieso Rory überhaupt nicht überrascht zu sein schien, ihn hier zu sehen. Hatte sie damit gerechnet, dass sie, egal in welches Hotel sie in Chicago ging, ihm über den Weg lief?
,,Was ich hier mache?" fragte Rory lachend. ,,Das müsstest du doch am besten wissen oder hast du deine eigene Hochzeit vergessen?"
,,Du bist wegen meiner Hochzeit hier?" fragte Dean immer noch ungläubig.
,,Ãhm, ja!" Etwas verlegen fuhr sich Rory über die Haare. ,,Ich weiÃ, ich hätte anrufen sollen... aber auf der Einladungskarte stand, dass man nur ab und nicht zusagen müsste."
,,Einladungskarte?"
,,Ja, das sind diese kleinen Papierteile, die man bekommt, wenn man zu einem bedeutendem Fest wie einer Hochzeit eingeladen wird," scherzte Rory.
,,Darauf stand wirklich, dass man nur absagen sollte," meinte Dean nachdenklich. ,,Würdest du mich kurz entschuldigen? Ich bin gleich wieder hier."
Ohne eine Antwort abzuwarten lief er die Treppe mit groÃen Schritten hinauf und lieà eine verwirrte Rory zurück.
[SIGPIC][/SIGPIC]