[Daniela05]

Hey
also ich hab gerade spontan ein wenig weitergeschrieben und hoffe deswegen, dass es nicht allzu schlecht ist Habe gerade weniger Zeit. Lange REde kurzer Sinn*g* Viel Spaß

11. Chapter

Rory hatte die Türen ihres Kleiderschranks geöffnet und starrte geradewegs hinein. Auf dem Bett lag bereits ihr offener Koffer. Sie musste packen. Packen für eine Woche in New York. Was sollte sie nur mitnehmen? Unschlüssig griff sie nach einem Stapel Hosen und sortierte sie aus.
„Mum?“ hallte die junge Stimme durch das gesamte Gilmore Haus.
„Was ist denn?“ Lorelai kam total abgehetzt im Zimmer ihrer Tochter an. Immer wenn sie rief, war sie zur Stelle. Sie hatte Angst. Fürchterliche Angst, dass Rory sie mal aus einem ganz anderen Grund rufen würde. Einem schlimmen Grund.
„Kann ich vielleicht dein blaues Top mitnehmen, du weist schon mit dem…“
„Ja klar. Es ist in meinem Schrank ganz hinten drin. Ich muss jetzt los, im Inn ist scheinbar irgendwas passiert“
„Schlimm?“
„Nein ich denke nicht. Aber du kennst doch Michel, der macht aus allen Situationen das reinste Drama“ Lorelai lächelte ihre Tochter an, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder aus der Tür in Richtung Treppe. Rory ging Gedanken verloren in das Zimmer ihrer Mutter und öffnete den Schrank. Sie blickte nach oben und erblickte das Oberteil ganz hinten. Sie streckte sich ein wenig und schaffte es tatsächlich dran zu kommen. Mit einem leichten Ruck hatte die junge Frau das Top in der Hand…doch nicht nur das Kleidungsstück. Ein Karton war scheppernd auf dem Boden aufgeschlagen.
„Das kann doch nicht“ Rory sah geschockt hinunter. Ihr Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich und Tränen schossen ihr in die Augen. Sie hatte an diese Box gar nicht mehr gedacht. Sie hatte gedacht, dass Lorelai sie weggeworfen hätte…so wie sie es gewollt hätte. Langsam und mit zittrigen Händen griff sie danach, hob den Karton auf und setzte sich auf das Bett. Sollte sie sie öffnen? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Vielleicht sollte sie die Kiste einfach zu lassen. Nicht hineinschauen. Was wäre, wenn sie schon längst mit allem abgeschlossen hätte? Ein leichtes Lächeln zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Nein. Das war alles Unsinn. Sie war nicht darüber hinweg. Niemals. Wie könnte sie auch? Sie hatte mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen. Weder mit ihrer Vergangenheit, noch mit ihm. Rory war sich noch nicht einmal sicher, ob sie das jemals können würde. Würde sie es eines Tages schaffen mit all dem abzuschließen? Würde sie es schaffen die Vergangenheit zurückzulassen? Sie wusste es nicht. Wusste es wirklich nicht. Nur bei einem war sie Rory sicher. Sie hoffte. Hoffte, dass es eines Tages so weit sein würde. So weit ihre Vergangenheit zu vergessen und ein neues Leben zu beginnen. Ein Leben, das in der Gegenwart ab lief und nicht am vergangen festhielt. Ein glückliches Leben. Ein unbeschwertes. Vielleicht nicht alleine. Vielleicht mit einem Menschen, den sie lieben könnte. Doch auch bei dieser Tatsache war sie sich nicht sicher. Würde sie es überhaupt schaffen wieder einen Mann lieben zu können? So lieben zu können? Fragen über Fragen auf die Rory keine Antwort wusste. Keine Antwort geben konnte. So sehr sie sich das auch wünschte. Es ging einfach nicht…und sie konnte rein gar nicht dagegen tun, außer zu hoffen. Zu hoffen, dass die Zeit ihr helfen würde. Das die Zeit ihre Wunden heilen würde. Doch wie lange konnte sie diese Hoffnung noch aufrechterhalten? Wie lange konnte sie an etwas glauben, an etwas klammern das längst unerreichbar erschien? Die Hoffnung stirbt zuletzt…doch traf das bei Rory auch zu? Vielleicht hatte sie schon längst die Hoffnung aufgegeben. Die Hoffnung und damit sich selbst. Sich selbst und ihr Leben. Ihre Finger fuhren sanft über den rauen Deckel. Das war sie also. Das war die Box. Die Box, die sie angelegt hatte kurz nachdem er…die junge Frau schüttelte den Kopf. Diese Gedanken. Sie wollte nicht mehr daran denken. Wollte diesen unerträglich Schmerz vergessen. Nichts mehr spüren. Einfach nur leben.
Langsam aber sicher glitten ihre Finger an den Rand des Kartons und hoben den Deckel leicht an. Wollte sie den Inhalt sehen? Wollte sie das erblicken, was sie mit ihm verband? Das ihr die glückliche Zeit aufzeigte. Die Zeit, vor dem schrecklichen Ereignis. Bevor er sie schlagartig allein gelassen hat. Allein gelassen und weggegangen war. Weg in eine andere Welt. Ohne sich zu verabschieden. Ohne Lebe Wohl zu sagen. Einfach gegangen, gegangen ins Nichts. Alles was er zurückgelassen hatte war sie und ein Brief. Er hatte Rory allein gelassen. Eine gebrochene Person mit einem gebrochenen Herzen. Und einen Brief. Einen Abschiedsbrief, der ihr alles erklären sollte. Erklären warum sie nun so Qualen durchleiden musste. Bis heute hatte sie diesen Brief nicht geöffnet. Hatte es nicht fertig gebracht die Zeilen auf dem Papier zu lesen. Zu groß war die Angst. Die Angst vor dem, was sie erwarten könnte. Angst vor dem, was sie garantiert erwarten würde. Vor Worten, die es vielleicht wirklich rechtfertigten, was er getan hatte. Worte, die sein Handeln verteidigten…doch gab es die überhaupt? Würde irgendeine Entschuldigungen das gut machen, was er verbrochen hatte?
[SIZE=4]Rory hob den Deckel schließlich ganz ab und da lag er. Da lag der Brief, der ihr vielleicht viele Fragen beantworten könnte. Fragen beantworten oder neue Fragen aufbringen würde. War sie jetzt bereit sich der Wahrheit zu stellen? Bereit sich der Gegenwart zu stellen? War sie bereit sich dem zu öffnen, wovor sie sich die ganze Zeit versteckt hatte…verborgen hielt? [/SIZE]

[B]GLG[/B]