[Seraph_9]

Danke für euer Fb, hab leider keine Zeit für ausfürlichen dank...
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„Du machst Schluss?“, fragte Rory entsetzt, als sich die Tür hinter Lorelai schloss.
Er antwortete ihr immer noch nicht, setzte sich an seinen Schreibtisch, griff sich die Zeitung von Gestern und las erneut die selben Artikel.
„Logan!“; meinte sie wütend.
Doch er blätterte ruhig in der Zeitung herum.
Das reichte ihr. Sie riss ihm die Zeitung aus der Hand und sah ihn aufgebracht an.
„Was soll das?“, meinte er.
Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Das frage ich dich!“
„Lass mich einfach in Ruhe.“, erklärte er und hob die Zeitung vom Fußboden auf.
„Du kannst nicht einfach Schluss machen und dann verlangen, dass ich so tue als wäre nichts gewesen.“
„Ist auch nicht. Denn du existiertst nicht, folgerichtig kann ich auch nicht Schluss machen mit dir. Und ich habe nicht Schluss gemacht. Ich gebe dir...ich meine Ace nur eine Chance ein besseres Leben zu führen.“, erklärte er sachlich.
„Ohne dich. Du meinst ohne dich würde es mir besser gehen?“
Er nickte. „Zu mindestens würde ich dich...würde ich sie dann nicht wieder in den Koma fahren.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das ist Unsinn. Purer Unsinn. Du hattest keine Schuld an den Unfall. Niemand hat dir je die Schuld daran gegeben, warum machst du dir selber das Leben damit so schwer. Warum gibst du deswegen dein Glück auf?“
„Das geht dich nichts an.“, meinte er abwehrend.
„Oh doch! Das tut es! Denn damit nimmst du mir auch meins.“
Er schüttelte erneut den Kopf. „Wie kann ich dir etwas weg nehmen, wenn du selbst mit mal etwas bist?“

„Das ist mein Café.“, stellte Luke einiger Maßen stolz vor.
Sie blickte sich um. Es war nicht gerade leer, doch kaum hatte sie das Café betreten, wurde es vollkommen still und jeder Blick lag auf ihr. Sie sah sich verwundert um. „Warum sagt keiner was?“, fragte sie leicht ängstlich und folgte Luke zum Tresen.
„Genies die Stille lieber, sie ist nicht von langer Dauer.“, erklärte er und wies auf einen Stuhl am Tresen. „Willst du einen Kaffee?“
„Ich weiß nicht. Will ich?“, fragte sie nach.
Luke dachte kurz nach. Seine Chance. „Nein. Du kannst Kaffee nicht ausstehen. Und lass dir von niemanden einreden, dass du diese Brühe magst.“, erklärte er sicher.
„Luke.“, meinte Miss Patty und setzte sich neben Rory. „Schätzchen merk dir eins. Egal was dieser Mann zu dir sagt, dass du Vegetarierrein bist oder das du keinen Kaffee trinkst. Alles nur gelogen. Wenn du denkst, dass ein normal sterblicher so was nicht essen würde, kannst du davon ausgehen, dass du es magst.“, erklärte sie. „Luke schenk ihr einen Kaffee ein.“
Rory blickte sie verwundert an. „Und sie sind?“
„Miss Patty Süße. Ich war einmal deine Tanzlehrerin.“, stellte sie sich lächelnd vor.
„Ich kann tanzen?“, fragte Rory überrascht und sah zu ihren Beinen hinunter. Sahen nicht gerade aus wie Beine einer Tänzerin.
„Nein.“, meinte das ganze Café und plötzlich schien der alltägliche Lärm zurück zukehren.
„Lass dir nichts von den einreden, du konntest wundervoll tanzen.“, erklärte Miss Patty und verschwand mit einem Lächeln zu ihren Tisch zurück.
„Hier dein Kaffee.“, meinte Luke und schob ihr die Tasse rüber.
„Nett diese Miss Patty.“, meinte Rory und nahm einen kleinen Schluck.
„Verrückt und durchgeknallt trifft es besser.“, brummte Luke vor sich hin.
„Oh mein Gott!“, meinte Rory erstaunt und stellte die Tasse beinahe erschrocken wieder zurück.
„Was ist?“, fragte Luke mit einem besorgten Blick.
Rory musste lächeln. „Der ist fabelhaft. Der beste Kaffee den ich je getrunken habe. Ich meine, ich habe zwar noch nie Kaffee getrunken, aber der ist klasse. Gleich noch eine Tasse bitte.“, meinte sie.
Luke sah verwundert in die Tasse rein. „Deine Tasse ist aber noch voll.“
„Ja, aber was ist wenn dein Kaffee nach her, wenn meine Tasse leer ist, alle ist? Dann gibt es keinen mehr. Also sorge ich lieber vor.“, erklärte sie stolz und nahm noch einen Schluck.
„Ich könnte neuen machen.“
„Und was ist, wenn dein restlicher Kaffeevorrat ganz plötzlich alle ist?“
„In einem Café der Kaffee alle? Glaub mir ich sorge dafür, dass das nicht passiert.“, erklärte er sicher.
Sie schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht alles kontrollieren.“
Er zog die Augenbraun hoch. „Ach ja?“
„Was ist wenn ein Meteorit hier einschlägt? Der ganze Kaffee wäre hin.“, versuchte sie ihn zu überzeugen.
Er nickte. „Einschließlich der Kaffee in deinen Tassen.“
Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein die Flüssigkeit würde nicht verschwinden und ich könnte sie vom Boden auflecken.“
Er nahm eine zweite Tasse aus dem Regal und goss sie voll Kaffee. „Du bist schon wie deine Mutter.“
„Danke.“, meinte sie kurz lächelnd. Dann dachte sie nach. „Denke ich. War das ein Kompliment?“
„Teils. Teils.“
„Luke!“, kam Taylor wütend rein gestürmt und stellte sich neben Rory an den Tresen.
„Was ist denn schon wieder?“, fragte Luke genervt.
„Was los ist? Jess... er hat... dein Neffe...er hat...“, stotterte Taylor vor sich hin.
Luke sah ihn verwundert an. „Was hat er?“
„Er hat was angestellt, reicht das nicht schon?“, fragte Taylor wütend.
Erneut ging die Ladentür auf und Jess kam rein. Er erblickte Rory nicht und setzte sich auf der anderen Seite neben Taylor hin.
„Jess was hast du angestellt?“, fragte Luke.
Er zuckte mit den Schultern und setzte sein typisches Grinsen auf. „Nichts außer...“
„Sei still.“, meinte Taylor und sah ihn böse an.
Luke zog die Augenbraun hoch. „Taylor, bevor ich ihn bestrafe, wenn ich das überhaupt tun würde, müsste ich schon wissen, was er angestellt hat.“, erklärte Luke.
Jess grinste breit. „Ich bin nur...“
„Ich sagte doch bereits sei still!“, rief Taylor nun etwas lauter. „Bestraf ihn einfach.“
Luke sah zu Jess.
„Ich bin unerlaubt in den Lagerraum von seinem Ladengegangen, weil sie nicht mehr die Chips hatten, die ich wollte. Deswegen schaute ich im Lagerraum nach und da sah ich Taylor.“, erklärte er und versuchte verzweifelt ein Lächeln zu verbergen.
„Und was ist daran nun so schlimm?“, fragte Luke immer noch verwundert.
„Er ist einfach in den Lagerraum gegangen, da dürfen nur Angestellte rein und selbst die müssen vorher anklopfen.“, erklärte Taylor immer noch zornig.
„Und warum?“, fragte Rory.
Plötzlich sahen alle zu ihr.
„Wie warum?“, fragte Taylor nach.
„Warum müssen sie anklopfen? Tun sie da drinnen was, was keiner sehen soll? Sonst wäre es ja irgendwie unnützlich an zu klopfen, weil im Grunde niemand drinnen ist und irgendetwas tut, was keiner mitbekommen soll.“, erklärte sie.
„Würde es dir gefallen, wenn man einfach in dein Zimmer rein kommt, ohne vorher eine Vorwarnung zu geben?“, meinte Taylor.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ja, es sei denn ich tue etwas, was niemand sehen soll.“, erklärte sie.
Jess versuchte immer noch verzweifelt sein Grinsen zu verbergen. „Also ich schätze, er wollte nur die Menschheit vor diesem Anblick beschützen.“, meinte Jess.
Taylor sah stürmisch zu ihn rüber. „Ich sagte doch, sei still.“
Luke musste lächeln, es schien als würde sich eine perfekte Gelegenheit bieten, Taylor mal wieder auf die Palme zu treiben. „Was hat er denn getan?“, fragte Luke.
„Ich habe nur getanzt.“, erklärte Taylor.
Jess biss sich auf die Lippen. „Ja, in einem Tütü.“
„Was? Du hattest eine Tütü an?“, fragte Luke sensationsgeil nach.
„Aber nur weil ich Ballett getanzt habe.“
„Kann man das nicht auch ohne Tütü?“, fragte Rory.
Taylor sah wieder wütend zu ihr rüber. „Würde man Ballett ohne Tütü tanzen, wäre es kein Ballett. Kein richtiges.“, er sah wieder zu Luke, welcher verzweifelt versucht nicht vor Lachen los zu weinen. „Also Luke, was hast du nun vor?“
„Mmm? Ich besorge mir gleich eine Kamera und lasse Jess dem nächst wieder in deinen Lagerraum rein platzen.“, erklärte er.
Rory musste lachen. „Also ich weiß ja nicht, ob man sich das antun sollte.“, gab sie dazu.
Taylor sah wieder zu ihr.
„Ich kann es nicht empfehlen.“, meinte Jess.
Nun blickte Taylor zu ihn. „Ihr habt doch alle kein Geschmack!“, erklärte er beleidigt und stürmte wieder aus dem Laden, noch lange Zeit danach war Lachen hinter ihm zu hören.
„Hier scheint ja immer was los zu sein.“, stellte Rory fest, nach dem sie sich beruhigt hatte und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee.
Jess sah leicht verträumt zu ihr rüber. Es war ein seltsames Gefühl, sie auf einmal wieder in der Stadt zu haben. In den vergangenen Monaten saß er beinahe täglich an ihrem Bett. Sie schlafend zu sehen, war für ihn normal geworden. Doch jetzt war es beinahe wie früher. Sie lachte, trank Kaffee, saß neben ihn. Als wäre er mit einer Zeitmaschine drei Jahre in die Vergangenheit gereist.
„Wo ist eigentlich Lorelai?“, fragte Jess und blickte dabei zu Luke.
Plötzlich verstummte das Lächeln von Rory und Luke. Rory sah auf die Uhr und stand auf. „Ich sollte dann mal wieder gehen. Vielleicht ist sie ja schon zurück.“, meinte sie und sah traurig ihre Tasse Kaffee an. „Könntest du mir die beiden sicher weg stellen? Das wenn ich wieder her komme, sie auch noch da sind?“, fragte sie mit sehnsüchtigen Augen.
Luke lächelte. „Ich werde dir neuen Kaffee machen, wenn du wieder da bist, versprochen.“, erklärte er.
Rory lächelte und ging.
Jess sah verwundert zu Luke. „Wo ist denn nun Lorelai?“, fragte er erneut.
Luke zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“

Sie klopfte an die Tür, bis ihr einfiel, dass Luke drauf bestanden hatte, das sie einen Schlüssel mit nahm. Lorelai war noch immer nicht da und im Haus herrschte eine seltsame Stille. Mit leicht zögernden Schritten betrat sie das Wohnzimmer. Dieses Mal war es anders. Es war ihr nicht mehr vollkommen fremd. Langsam erzeugte es bei ihr ein Gefühl von Heimat. Sie schlenderte zum Kamin, auf dessen Sims einige Bilder standen. Die meisten waren von ihr, dann welche von Lorelai und welche von beiden. Auch das Bild vom Haus ihrer Großeltern entdeckte sie erneut. Das Haus war wunderschön, doch nicht halb so schön wie dieses hier. Rory trennte sich von den Bildern und ging die Treppe hoch zu den wenigen Zimmer, die sie noch nicht begutachtet hatte.

Sie konnte noch nicht wieder zurück fahren, nach dem sie von Logan kam. Zu tief saß noch der Schrecken bei ihr. Ohne ein Ziel vor Augen zu haben, fuhr sie einfach los und ihre Willkür führte sie zu den Trümmern ihres alten Hotels. Es war nicht mehr viel übrig geblieben. Sie war nicht ein einziges Mal mehr hier gewesen, seit sie das Dragonfly eröffnet hatte. Warum auch? Es gehörte nicht mehr zu ihrem Leben. Doch jetzt, jetzt wünschte sie es wäre noch so. Das sie die Uhr zurück drehen konnte und Rory wieder in ihrer Chilton Uniform zusammen mit Dean ins Luke’s kommen sehen könnte. Einfach die Uhr zurückstellen. Die Zeit vor dem Unfall, vor der Uni, vor Europa, vor Jess. Die Zeit, die sie damals nicht zu schätzen wusste.