19.09.2006, 16:48
---------- Flashback Lorelai ---------
Ihr Herzschlag wurde schneller. Sie spürte wie ihre Glieder zitterten, als er sich näherte. âWas tust du?â sie wich einen kleinen Schritt zurück und blickte in seine Augen.
âKönntest du bitte still stehen?â Fragte er und verschloss ihren Mund mit einem Kuss.
Lorelai und Luke lösten sich langsam voneinander. Das nächste Mal war sie es, die sich näherte.â Was tust du?â Sie verlor sich in seinen Augen als sie flüsterte. âKönntest du bitte still stehen?â Sie schlang die Arme um ihn und presste ihre Lippen auf seine. Er drückte sie an sich und erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, welche ihnen den Atem nahm. In diesem Moment wusste die junge Frau, dass sie tatsächlich angekommen war.
--------- Flashback Lorelai Ende ---------
Jenny und Carol tauschten einen sehnsüchtigen Blick. âDas ist so romantisch.â Meinte erstere seufzend.
âDafür dauerte es so lange. Na kommt Mädels, ihr habt gewiss auch schon so romantische Momente erlebt. Ich möchte nun eure Geschichten hören.â
Carol und Jenny tauschten einen Blick.
--------- Flashback Carol ---------
âDas war toll.â Carol lieà sich lachend vom Jetski gleiten.
âEs war ganz nett.â Ramón schob den Jetski auf den trockenen Sand.
Sie musterte ihn Kopf schüttelnd. âWie kannst du so etwas Unglaubliches so herabwürdigen?â
âIch fahre Jetski seit ich geboren bin. Aber schön, dass ich dich beeindrucken konnte.â Er lieà sich auf sein Handtuch sinken.
Carol blieb am seichten Ufer des Meeres stehen und betrachtete den blutroten Sonnenuntergang. Es schien als würde der Feuerball in den türkisblauen Wellen versinken. Sie schloss einen Moment ihre Augen und sog den Duft des Meeres ein weiteres Mal in sich auf. Carol schmeckte noch immer das Salz auf ihren Lippen. Sie öffnete lächelnd die Augen und betrachtete zwei Möwen, wie sie der untergehenden Sonne entgegen flogen. Hinter ihr ertönten leise karibische Klänge von dem kleinen Strandcafe, welches nur wenige Meter entfernt war. In diesem Moment beschloss sie für immer zu bleiben. âIch habe mich noch nie so lebendig gefühlt.â Flüsterte sie lächelnd.
Plötzlich spürte sie zwei kühle Hände auf ihrer Taille. Sie drehte sich langsam um.
âIch auch nicht.â
Carol schüttelte den Kopf. âLass das.â Sie wich Ramóns Blick aus, damit er nicht in ihren Augen lesen konnte, was sie zu verdrängen versuchte.
âWas denn?â Er zog sie an sich.
âWeiÃt du, ich müsste eigentlich schon längst...â Sie hielt inne, als seine Finger durch ihr langes Haar fuhren. Ihr Körper brannte unter seinen Berührungen. Als er seine Lippen endlich auf ihre presste, vergaà sie endgültig die Welt um sich
----------- Flashback Carol Ende ---------
âIm Kontext gesehen ist an dieser Geschichte aber rein gar nichts romantisch.â
----------- Flashback Carol ---------
Carols Wangen glühten feuerrot. Sie kam atemlos vor der kleinen Wohnung an.
Ihr Haar war immer noch voller Sand, auch an ihrer Haut befanden sich noch kleine Körner.
Sie wühlte in ihrer kleinen Umhängetasche nach dem Schlüssel. Ihr Herz schlug noch immer wie verrückt, als sie die Tür aufsperrte und die Wohnung betrat. âCarmen!â Rief sie ihrer Freundin aufgeregt.
Diese kam erschrocken aus ihrem Zimmer. âWas ist denn mit dir los?â Sie musterte Carol Stirn runzelnd.
âMir ist etwas völlig Verrücktes passiert.â Carol schloss die Tür.
Carmen stemmte die Arme in die Hüften. âDas ist wirklich verrückt.â
âCarmen. Ich...â
Ihre Freundin machte eine abweisende Geste mit der Hand. âVerschone mich bitte!
âAber...â
Carmen trat einen Schritt näher und musterte ihre Freundin Kopf schüttelnd. âIch hätte dir so etwas niemals zugetraut. Du warst doch immer so lieb und rücksichtsvoll, geradezu Ãbel erregend. Anscheinend tut dir die Sonne nicht mehr gut.â
âCarmen, wir haben nur...â
âIch weiÃ, was ihr getrieben habt. Es steht dir mitten ins Gesicht geschrieben. Vielleicht solltest du erst mal kalt duschen gehen.â
âWas ist eigentlich los mit dir?â
âEr ist verlobt! Kapierst du das immer noch nicht? Hast du kein Gewissen der Kleinen gegenüber? Miguel hat mir erzählt, Ramón hätte ihr erzählt, dass er heute seiner Cousine beim Umzug helfe! Sagt das nicht schon alles? Wenn du seiner Verlobten gegenüber schon kein schlechtes Gewissen hast, dann habe es zumindest dir selbst gegenüber! Ich weiÃ, dass alles kann mir egal sein. Aber das ist es nicht! Weil du meine beste Freundin bist und dich schon wieder ausnützen lässt! Ich habe es satt, dich ständig leiden zu sehen.â
âHör auf, Carmen.â Carols Augen begannen zu tränen. âIch hatte heute den schönsten Nachmittag meines Lebens. Zum ersten Mal hat mir ein Mann das Gefühl gegeben mehr als nur ein Stück Fleisch zu sein. Zum ersten Mal habe ich nicht das Gefühl, mich ausziehen zu müssen, damit er nicht aufhört mich zu lieben...â
âCarol...â Carmens Stimme wurde sanfter.
âIch liebe ihn und er erwidert meine Gefühle.â
Carmen seufzte. âWarum verlässt er sie dann nicht und belügt sie?â Sie strich ihrer Freundin sanft über den Arm.
âEr wird sie verlassen.â
âHat er das gesagt?â
Carol nickte.
âWeiÃt du, die Männer hier sagen unglaublich viel, wenn der Tag lang ist.â
âEr hat mich aber nicht belogen.â
âWarum weinst du dann, wenn du dir diesbezüglich angeblich so sicher bist?â Carmen nahm ihre Freundin in die Arme.
âWir haben monatelang versucht nur befreundet zu sein, ehrlich.â Carol presste den Kopf an Carmens Brust und schluchzte. âIch habe ein schlechtes Gewissen diesem Mädchen gegenüber, glaub mir das. Aber...ich konnte nicht anders.â
---------- Flashback Carol Ende ---------
âZwei Wochen später verlieà er sie schlieÃlich wirklich. Sie rief darauf über einen Monat lang mindestens dreimal täglich bei mir an und beschimpfte mich. Ich ertrug es wortlos, weil ich mich so schlecht wegen der ganzen Sache fühlte. Plötzlich hörten diese Anrufe auf. Den Grund dafür weià ich bis heute nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass Carmen irgendetwas zu ihr sagte. Ramón versuchte einige Male mit ihr zu sprechen, doch sie blockte stets ab oder ging nicht ans Telefon. Fünf Jahre später traf ich sie erst wieder. In einem kleinen Cafe in einem Vorort San Juans. Sie saà an einem Tisch mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern und sprach mit mir als wäre nie etwas passiert. Sie erkundigte sich lediglich ob Ramón und ich noch zusammen wären, ansonsten sprachen wir nur über unsere Berufe und die Zeit auf der Uni. Trotz allem habe ich bis heute ein schlechtes Gewissen. Es war nicht richtig, was wir taten.â
Mum drückte Carols Hand. âDas war es nicht, aber letztendlich kam alles so, wie es kommen musste.â
Ihre Enkeltochter nickte leicht.
âWeiÃt du, ich habe Ramón sofort gemocht. Und das obwohl er einen viel zu schwachen Kaffee machte.â
Carol lachte. âDas hat Grandpa sofort richtig gemacht.â
âJa, sein Kaffee war schon immer perfekt. Luke ist einzigartig. Einen wie ihn gibt es kein zweites Mal.â Mum lächelte glücklich.
---------- Flashback Lorelai ---------
Es duftet nach Schnee. Mit diesem Gedanken erwachte Lorelai eines nachts lächelnd. Sie öffnete das Fenster ihres Schlafzimmers und atmete tief durch. Einen Moment schloss sie die Augen, bevor sie schlieÃlich in warme Kleidung schlüpfte und die Treppen hinunterlief.
âRory! Es duftet nach Schnee!â Ãbermütig riss sie die Tür des Schlafzimmers ihrer Tochter auf. Ihre gute Laune verschwand mit einem Mal, als sie auf das leere, säuberlich gemachte Bett blickte. Ein Druck erfasste ihr Herz. Rory war vor einer Woche endgültig zu Logan gezogen. Sie würde mit ihr keinen Schneespaziergang machen. Nicht heute. Vielleicht auch niemals wieder. Lorelai sank aufs Bett und griff nach dem Plüschhahn ihrer Tochter. Sie drückte ihn fest an sich. Was Rory wohl gerade machte? Roch sie auch den Duft des Schnees? Ihr Blick fiel auf ein altes Foto, welches sie mit ihrer damals zehnjährigen Tochter abbildete. Lorelais Augen begannen zu tränen.
Plötzlich vernahm sie das Geräusch der Haustür. Langsame Schritte näherten sich dem Raum.
Lorelai erhob sich Stirn runzelnd.
âHi.â Luke betrat lächelnd den Raum.
âLuke? Was machst du denn hier?â
âIch dachte, du möchtest vielleicht spazieren gehen.â
âAber...Luke, es ist mitten in der Nacht...Du musst früh auf...Seit wann riechst du den Schnee?â Sie musterte ihn verwirrt.
Er ergriff ihre Hand. âNa komm schon. Sonst verpassen wir die ersten Flocken.â Er führte sie aus dem Haus. Lorelai hackte sich bei ihm unter. Sie genossen die Stille um sich und hielten erst vor dem Pavillon. Lorelai umarmte Luke strahlend. âDanke.â Als ihre Lippen die seinen berührten, begann es endlich zu schneien.
--------- Flashback Lorelai Ende ---------
âWenn man von der Sonne spricht...â
Luke betrat lächelnd das Zimmer. âIch hoffe, die drei halten dich nicht zu lange auf.â Er zwinkerte und küsste sie liebevoll. âHast du deine Tabletten genommen?â
âSie haben darauf bestanden. Ganz schön hartnäckig, die Kleinen.â
âWie fühlst du dich?â
âAls hätte ich monatelang keinen Kaffee getrunken.â Sie lächelte gequält. âIch bin nur etwas müde.â Sie wandte sich an mich. âWir haben uns nun lange unterhalten. Lasst uns das morgen fortsetzen. Bringt Matt mit, ja? Gebt allen einen Gute Nacht Kuss von mir. Luke, bleib bitte noch ein paar Minuten bei mir.â Sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
Er nickte. âSo lange du möchtest.â
Carol, Jenny und ich verabschiedeten uns von den beiden mit einem Kuss auf die Wange und verlieÃen das Zimmer.
âEs ist spät geworden.â Carol warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. âIch werde zu Bett gehen.
Ich wollte mich schon von meinen beiden Töchtern verabschieden, als mir ein Gedanke kam. âHört mal, das ehemalige Cafe von Luke ist nun ein Pub. Was haltet ihr davon, wenn wir noch ein wenig durch den Schnee spazieren und Pete, dem Besitzer, danach eine faire Chance geben? Wir haben viel nachzuholen.â
Jenny und Carol tauschten einen Blick. âOkay. Das klingt gut.â Antwortete erstere schlieÃlich.
Carol nickte. âLasst mich nur schnell nach den Kindern sehen.â
âOkay.â Meine Hoffnung auch Matt am unteren Stockwerk anzutreffen wurde enttäuscht. Er war noch immer nicht zurück. SchlieÃlich verlieÃen nur Carol, Jenny und ich das Haus und wanderten durch die Schneelandschaft. Wir würden an jenem Abend nicht nur Peteâs Irish Pub, sondern in erster Linie uns selbst eine Chance geben.