25.09.2006, 20:13
Hm ... irgendwie seid ihr ein bisschen Fb faul geworden oder?
Denn es kommt immer weniger ... besteht noch Interesse an der FF?
Ich poste einfach mal einen neuen Teil ..
Teil 24
âDas war absoluter Wahnsinnâ, stöhnte Jess.
âIch weiÃ, ich war auch dabeiâ, seufzte Rory und nahm Vada auf den Arm. âAber jetzt seh dich mal um, es sieht doch schön aus, oder?â Sie wies auf das fertig renovierte Poolhaus. Es hatte eine Woche gebraucht, um alles fertig zu stellen, und nun war es Rorys und Emilys Meinung nach perfekt.
âJa, ist recht nettâ, brummte Jess. Er war auf dem Rückweg Emily über den Weg gelaufen und sie war mit ins Poolhaus gekommen um ihrer beiden Meinung einzuholen. Da Jess sowieso nicht gut auf Rorys GroÃmutter zu sprechen war, und einen anstrengenden Tag in der Schule hatte, steigerte Emily seine schlechte Laune nur noch mehr. Schnaufend plumpste er in einen der neuen Sessel und vergrub das Gesicht in den Händen.
âSchlechten Tag gehabt?â, fragte Rory und wiegte Vada. Jess nickte, ohne aufzusehen. âEin paar Informationen wären hilfreich Jess.â
Er brummte. âBerufsberatung kommt, und jeder Lehrer denkt mich bequatschen zu können.â
âUnd?â
âNichts weiter und. Es nervt nur.â Er stand auf und nahm ihr Vada ab. âKomm mal her Kleine, du bist aufgedreht. Hat sie geschlafen?â
Rory nickte. âGegen Mittag ein paar Stunden.â Jess stupste Vada auf die Nase und spielte mit seinen Fingern. Sie lutsche an seinem Daumen und kaute zahnlos darauf herum. Rory stellte sich lächelnd hinter Jess und legte das Kinn auf seine Schulter. âAh, sie erkennt ihren Daddyâ, sagte sie leise und vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. âKaum zu glauben, dass sie inzwischen fünf Monate als ist. Bald is sie ein halbes Jahr alt! Ich hasse es diesen Satz zu sagen, aber: Ach, wie die Zeit vergeht.â
Jess drehte sich zu ihr um und umarmte sie. âIch liebe dichâ, murmelte er und küsste sie auf den Haaransatz.
Rory seufzte und küsste ihn kurz.
***
Lorelai saà in Rorys Zimmer und sah sich um. Es war leer, und doch schien jeder Quadratzentimeter sie an Rory zu erinnern. Sie vermisste Rory. Sie vermisste sie seit langem. Seit sie erfuhr, dass ihre Tochter schwanger war, war Rory ihr langsam, Stück für Stück, Millimeter um Millimeter entgleist. War ausgezogen, hörte nicht mehr auf ihren Rat und lebte mit einem Freund zusammen, den Lorelai nie ganz akzeptiert hatte. Hatte ein Baby, was für sie immer noch so unglaublich sureal war. Wollte nicht nach Yale gehen, und lebte bei ihrer Mutter. Wie hatten sie es nur so weit kommen lassen können? Dass sich Rory in ihrer Verzweiflung und Unsicherheit nicht an Lorelai, sondern an Emily wandte? Lorelai vergrub den Kopf in den Händen und schluchzte leise. Sie sollte glücklich sein, nach vielen Jahren hatte sie endlich was sie wollte, eine Familie mit Luke, den sie heiraten würde, dafür jedoch hatte sie Rory verloren.
***
âMister Mariano, einen Moment bitte.â Jess unterdrückte es die Augen zu verdrehen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Literaturlehrer, Mr. Bennington, kam auf ihn zu und setzte sich in einen nahe gelegenen Stuhl. âWie Ihnen sicherlich bewusst ist, sind es noch zwei Monate bis zum Abschluss.â Jess nickte, natürlich wusste er es, er zählte innerlich schon die Tage. âNun gut. Und es gib immer für auÃerordentliche Schüler Stipendienâ, fuhr sein Lehrer fort. âHaben Sie über ein Studium nachgedacht?â
Jess hob die Brauen. âIch â nicht wirklichâ, gab er offen zu und fuhr sich durch die Haare.
âDas sollten sie aber. Sie haben gute Chancen.â
âKommen Sie schon, was soll ich denn studieren?â
Mister Bennington stand auf und ging zur Tafel. âHören Sie Jess, Sie sind einer der klügsten Schüler in meiner Klasse. Es fehlt Ihnen nur an Disziplin und ein wenig Selbstvertrauen.â Er lachte, als er Jess' Miene sah. âJa Mariano, Selbstvertrauen. Ihre coole Fassade rettet Sie nicht vor der Zukunft. Fangen Sie endlich an, an Ihre Fähigkeiten zu glauben. Es gibt eine Art Wettbewerb in kreativem Schreiben, und der eindrucksvollste Aufsatz bekommt ein volles Stipendium an einer renommierten Universität. Ich habe Ihren letzten Aufsatz eingeschickt, es ist also zu spät sich zu weigern. Sie können gehen.â Er verlieà den Klassenraum und lieà Jess perplex zurück.
âIch und studieren, was geht in den Köpfen der Lehrer vor?â, empörte sich Jess bei Rory, die in einem Sessel saÃ, ihr Buch weggelegt hatte und ihm aufmerksam zuhörte.
Sie hob die Schultern und wiegte den Kopf. âDu kennst meine Meinung dazu.â
âAh, vergiss es.â Er winkte ab und warf sich mit Vada im Arm aufs Bett. âEs ist eh egal, ich werde dieses dumme Stipendium nie bekommen. Vergessen wir es einfach.â
âWenn du meinstâ, sagte Rory müde, legte sich neben ihn und spielte mit Vadas Fingern. âNa du? Bist du nicht auch ein wenig müde?â Vada brabbelte munter vor sich hin und versuchte auf Jess' Daumen zu kauen. âDu solltest mal Grandma sehen, wie sie von Vada begeistert ist.â
âWirklich?â, fragte Jess skeptisch. âSie hält Vada nicht für Rosemarie´s Baby?â
âJess.â Rory sah ihn streng an und hielt Vadas Arm fest als sie Jess' Uhr in den Mund nehmen wollte. âSie ist natürlich nicht mit den Umständen einverstanden, aber sie kann Vadas Charme nicht Wiederstehen. Nicht wahr mein Schatz?â, sagte sie und wuschelte ihrer Tochter durch die Haare.
âTja, etwas was ich ihr vererbt habeâ, sagte Jess gähnend und rutschte höher aufs Bett, bis er in den Kissen lag. Er winkte Rory zu sich und sie kam auf Augenhöhe.
âWeiÃt du, Grandma sagt dass wir gerne bei ihnen Essen können, wenn uns das Poolhaus auf die Nerven geht.â
Er schloss die Augen. âWas niemals passieren wird. Das letzte Essen hat mir gereicht, und da war nur die Hälfte deiner GroÃeltern vertreten.â
âDu warst auch nicht besonders höflichâ, sagte sie schmollend und lieà Vada auf ihren Bauch krabbeln. âWir wohnen bei ihnen, da könnten wir wenigstens zum Essen erscheinen.â
âGut, viel SpaÃ, ich pass solange auf Vada auf während du deinen Ruf als Engel wieder aufzupolieren versuchst.â Er lieà die Augen geschlossen, wusste aber auch so dass er sie getroffen hatte.
âGute Nachtâ, schnappte sie und drehte ihm den Rücken zu.
In der Nacht wurde Jess unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er spürte etwas im Rücken und drehte sich stöhnend um. Im fahlen Mondlicht sah er Vada, die wach zwischen ihm und Rory lag und munter mit den Beinen strampelte. Als sie ihren Daddy erkannte, quietschte sie vergnügt und streckte die Arme nach ihm aus. Jess schüttelte den Kopf, richtete sich auf und nahm sie auf den Arm.
âDu sollst schlafenâ, sagte er leise und legte sie in ihr Bettchen. Davor hockend strich er ihr über den Bauch und sah ihr beim Einschlafen zu. Als ihr Atem ganz regelmäÃig war und sie tief im Land der Träume verschwunden war, richtete er sich auf, schnappte sich seine Jacke und ging auf die Terasse. Die Zigarette schon im Mund, wühlte er in seinen Jackentaschen nach einem Feuerzeug und wurde fündig. Er atmete den Rauch tief ein und schloss für einen Moment die Augen. Obwohl er versuchte sich gegenüber Rory und vor allem Vada einzuschränken, konnte er einer ab und zu nicht absagen. Während er also in seinen Boxershorts, T-Shirt und Jacke in der frischen Mainacht stand und rauchte, fand er Zeit zum Nachdenken. Endlich mal wurde er nicht von den Lehrern, Rory, einem Baby oder Rorys GroÃeltern bequatscht und fand Zeit für sich. Die letzten Monate waren einfach überfüllt mit Ereignissen gewesen, und er hatte das Gefühl von den Dingen einfach überrannt geworden zu sein. Vor fünf Monaten wurde ihm ein Baby in die Arme gedrückt und gesagt, 'hier, das ist deine Tochter.' Dann kam die Umstellung, plötzlich waren Rory und er zu dritt, die Nächte furchtbar kurz, Rory schlecht gelaunt und mit Lorelai zerstritten, und sie lebten im Poolhaus ihrer GroÃeltern. Und er wusste immer noch nicht, wie seine Zukunft aussehen würde, dachte er seufzend und warf die Kippe von sich.
***
Luke sah von seinen Bestellungen auf, als sich die Dinertür öffnete. Erstaunt sah er Jess hinterher, der hinter den Tresen rauschte, sich zwei Donuts nahm und Kaffee einschenkte.
âDeckelâ, wies er seinen Neffen an und machte etwas Platz.
âKeine Zeitâ, sagte Jess und wandte sich schon wieder zum Gehen. âStau auf dem Weg hierhin.â
âKomm nach der Schule vorbei!â, rief Luke ihm hinterher. âLiz will mit dir reden.â
âIch kann´s kaum erwarten!â, sagte Jess und ging.
Luke seufzte und wandte sich wieder seinen Papieren zu.
âAlso schieà los, ich hab nicht viel Zeit.â Jess setzte sich neben seine Mutter und sah sie auffordernd an.
âWie war die Schule?â, fragte Liz breit lächelnd.
Jess verdrehte die Augen. âWundervoll. Liz, was willst du?â
âCharlie ist krankâ, sagte Liz seufzend. âUnd es sieht ... nicht gut aus.â
Jess schwieg. Charlie war der einzige von Liz´ Ex-Freunden den er nicht nur mochte, sondern mit dem er auch noch Kontakt hielt. Er war derjenige, der einem Vater am meisten nahe kam. âWas?â, fragte er knapp.
âDie Ãrzte sagen, es ist fortgeschrittener Lungenkrebsâ, seufzte Liz. âSie haben es erst vor kurzem herausgefunden, aber seine Chancen sind nicht gut.â
Jess nickte und stand auf. âIch muss gehen.â
Zurück im Poolhaus empfing ihn erstmal Vadas Weinen. Seufzend öffnete er die Tür und bekam prompt das weinende Baby in den Arm gedrückt.
âDir auch halloâ, murmelte er und schob Vada auf seine Hüfte. âHey Kleine, ich bin doch da, kein Grund mehr zum weinen.â Er rieb sich über die Augen. Plötzlich fühlte er sich alt.
Rory sank in einen Sessel. âWo warst du denn so lange?â, fragte sie müde.
âRory, ich bin vielleicht eine halbe Stunde später da als sonstâ, sagte Jess genervt und ging mit Vada durchs Zimmer. âWas ist denn los mit dir?â Er strich seiner Tochter über die Wange und gab ihr ihren Schnuller.
âSie ist den ganzen Tag schon soâ, seufzte Rory und streckte sich. âAlles in Ordnung?â
âBestensâ, sagte er durch die Zähne und ging zur Tür. âIch geh raus.â
Rory runzelte die Stirn, ging ihm jedoch nicht hinterher.
Nach einer Weile kam Jess wieder, immer noch äuÃerst genervt. âWo ist Vada?â, fragte Rory ihn.
âEmilyâ, sagte er knapp und verschwand im Bad. Unter einer kalten Dusche versuchte er sich abzuregen. Es ging ihm einfach alles auf die Nerven, ständig fühlte er die Augen Rorys GroÃmutter ihm hinterher sehen, Liz ging ihm extrem auf die Nerven, und Rory langsam aber sicher auch. Seit sie zu ihren GroÃeltern gezogen waren, hatte er nicht mehr mit ihr geschlafen und sie war zunehmens schlecht gelaunt. Und, selbst wenn er es nicht gerne zugab, nahm ihn die Neuigkeit von Charlies Krankheit mit.
âWas ist los mit dir?â, fragte sie auch sobald er aus der Dusche kam. Jess sah sie kurz mürrisch an und fuhr sich mit einem Handtuch über die Haare. âJess?â
âSchlechter Tagâ, sagte er und ging zum Kleiderschrank. Zu seinem Leidwesen kam Rory ihm hinterher. Sie berührte ihn an der Schulter und wischte ein paar Tropfen weg. Seufzend legte sie ihr Kinn auf seine Schulter. âBist du von mir genervt?â, fragte sie leise. âIch weiÃ, ich bin im Moment nicht die einfachste Person. Und lasse es vielleicht an dir aus.â
âDas kannst du laut sagenâ, sagte er und griff nach einem T-Shirt. Verletzt von seiner Kühlheit ging sie ein paar Schritte zurück. âWas hab ich dir denn getan?â
âRory, lass es, okay? Ich hatte einen schlechten Tag und will einfach nur eine rauchen. Wenn deine Grandma Vada wiederbringt, sag Bescheid. Vielleicht ist es mir ja dann mal erlaubt, mich um meine Tochter zu kümmern ohne Kritik zu hören.â Er griff nach seiner Jacke und ging nach drauÃen.
Als er wieder reinkam, lag Vada im Bett, ebenso wie Rory. Als er sich neben sie legte, drehte sie ihm den Rücken zu und zog die Decke bis unters Kinn hoch.
Denn es kommt immer weniger ... besteht noch Interesse an der FF?
Ich poste einfach mal einen neuen Teil ..


Teil 24
âDas war absoluter Wahnsinnâ, stöhnte Jess.
âIch weiÃ, ich war auch dabeiâ, seufzte Rory und nahm Vada auf den Arm. âAber jetzt seh dich mal um, es sieht doch schön aus, oder?â Sie wies auf das fertig renovierte Poolhaus. Es hatte eine Woche gebraucht, um alles fertig zu stellen, und nun war es Rorys und Emilys Meinung nach perfekt.
âJa, ist recht nettâ, brummte Jess. Er war auf dem Rückweg Emily über den Weg gelaufen und sie war mit ins Poolhaus gekommen um ihrer beiden Meinung einzuholen. Da Jess sowieso nicht gut auf Rorys GroÃmutter zu sprechen war, und einen anstrengenden Tag in der Schule hatte, steigerte Emily seine schlechte Laune nur noch mehr. Schnaufend plumpste er in einen der neuen Sessel und vergrub das Gesicht in den Händen.
âSchlechten Tag gehabt?â, fragte Rory und wiegte Vada. Jess nickte, ohne aufzusehen. âEin paar Informationen wären hilfreich Jess.â
Er brummte. âBerufsberatung kommt, und jeder Lehrer denkt mich bequatschen zu können.â
âUnd?â
âNichts weiter und. Es nervt nur.â Er stand auf und nahm ihr Vada ab. âKomm mal her Kleine, du bist aufgedreht. Hat sie geschlafen?â
Rory nickte. âGegen Mittag ein paar Stunden.â Jess stupste Vada auf die Nase und spielte mit seinen Fingern. Sie lutsche an seinem Daumen und kaute zahnlos darauf herum. Rory stellte sich lächelnd hinter Jess und legte das Kinn auf seine Schulter. âAh, sie erkennt ihren Daddyâ, sagte sie leise und vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. âKaum zu glauben, dass sie inzwischen fünf Monate als ist. Bald is sie ein halbes Jahr alt! Ich hasse es diesen Satz zu sagen, aber: Ach, wie die Zeit vergeht.â
Jess drehte sich zu ihr um und umarmte sie. âIch liebe dichâ, murmelte er und küsste sie auf den Haaransatz.
Rory seufzte und küsste ihn kurz.
***
Lorelai saà in Rorys Zimmer und sah sich um. Es war leer, und doch schien jeder Quadratzentimeter sie an Rory zu erinnern. Sie vermisste Rory. Sie vermisste sie seit langem. Seit sie erfuhr, dass ihre Tochter schwanger war, war Rory ihr langsam, Stück für Stück, Millimeter um Millimeter entgleist. War ausgezogen, hörte nicht mehr auf ihren Rat und lebte mit einem Freund zusammen, den Lorelai nie ganz akzeptiert hatte. Hatte ein Baby, was für sie immer noch so unglaublich sureal war. Wollte nicht nach Yale gehen, und lebte bei ihrer Mutter. Wie hatten sie es nur so weit kommen lassen können? Dass sich Rory in ihrer Verzweiflung und Unsicherheit nicht an Lorelai, sondern an Emily wandte? Lorelai vergrub den Kopf in den Händen und schluchzte leise. Sie sollte glücklich sein, nach vielen Jahren hatte sie endlich was sie wollte, eine Familie mit Luke, den sie heiraten würde, dafür jedoch hatte sie Rory verloren.
***
âMister Mariano, einen Moment bitte.â Jess unterdrückte es die Augen zu verdrehen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Literaturlehrer, Mr. Bennington, kam auf ihn zu und setzte sich in einen nahe gelegenen Stuhl. âWie Ihnen sicherlich bewusst ist, sind es noch zwei Monate bis zum Abschluss.â Jess nickte, natürlich wusste er es, er zählte innerlich schon die Tage. âNun gut. Und es gib immer für auÃerordentliche Schüler Stipendienâ, fuhr sein Lehrer fort. âHaben Sie über ein Studium nachgedacht?â
Jess hob die Brauen. âIch â nicht wirklichâ, gab er offen zu und fuhr sich durch die Haare.
âDas sollten sie aber. Sie haben gute Chancen.â
âKommen Sie schon, was soll ich denn studieren?â
Mister Bennington stand auf und ging zur Tafel. âHören Sie Jess, Sie sind einer der klügsten Schüler in meiner Klasse. Es fehlt Ihnen nur an Disziplin und ein wenig Selbstvertrauen.â Er lachte, als er Jess' Miene sah. âJa Mariano, Selbstvertrauen. Ihre coole Fassade rettet Sie nicht vor der Zukunft. Fangen Sie endlich an, an Ihre Fähigkeiten zu glauben. Es gibt eine Art Wettbewerb in kreativem Schreiben, und der eindrucksvollste Aufsatz bekommt ein volles Stipendium an einer renommierten Universität. Ich habe Ihren letzten Aufsatz eingeschickt, es ist also zu spät sich zu weigern. Sie können gehen.â Er verlieà den Klassenraum und lieà Jess perplex zurück.
âIch und studieren, was geht in den Köpfen der Lehrer vor?â, empörte sich Jess bei Rory, die in einem Sessel saÃ, ihr Buch weggelegt hatte und ihm aufmerksam zuhörte.
Sie hob die Schultern und wiegte den Kopf. âDu kennst meine Meinung dazu.â
âAh, vergiss es.â Er winkte ab und warf sich mit Vada im Arm aufs Bett. âEs ist eh egal, ich werde dieses dumme Stipendium nie bekommen. Vergessen wir es einfach.â
âWenn du meinstâ, sagte Rory müde, legte sich neben ihn und spielte mit Vadas Fingern. âNa du? Bist du nicht auch ein wenig müde?â Vada brabbelte munter vor sich hin und versuchte auf Jess' Daumen zu kauen. âDu solltest mal Grandma sehen, wie sie von Vada begeistert ist.â
âWirklich?â, fragte Jess skeptisch. âSie hält Vada nicht für Rosemarie´s Baby?â
âJess.â Rory sah ihn streng an und hielt Vadas Arm fest als sie Jess' Uhr in den Mund nehmen wollte. âSie ist natürlich nicht mit den Umständen einverstanden, aber sie kann Vadas Charme nicht Wiederstehen. Nicht wahr mein Schatz?â, sagte sie und wuschelte ihrer Tochter durch die Haare.
âTja, etwas was ich ihr vererbt habeâ, sagte Jess gähnend und rutschte höher aufs Bett, bis er in den Kissen lag. Er winkte Rory zu sich und sie kam auf Augenhöhe.
âWeiÃt du, Grandma sagt dass wir gerne bei ihnen Essen können, wenn uns das Poolhaus auf die Nerven geht.â
Er schloss die Augen. âWas niemals passieren wird. Das letzte Essen hat mir gereicht, und da war nur die Hälfte deiner GroÃeltern vertreten.â
âDu warst auch nicht besonders höflichâ, sagte sie schmollend und lieà Vada auf ihren Bauch krabbeln. âWir wohnen bei ihnen, da könnten wir wenigstens zum Essen erscheinen.â
âGut, viel SpaÃ, ich pass solange auf Vada auf während du deinen Ruf als Engel wieder aufzupolieren versuchst.â Er lieà die Augen geschlossen, wusste aber auch so dass er sie getroffen hatte.
âGute Nachtâ, schnappte sie und drehte ihm den Rücken zu.
In der Nacht wurde Jess unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er spürte etwas im Rücken und drehte sich stöhnend um. Im fahlen Mondlicht sah er Vada, die wach zwischen ihm und Rory lag und munter mit den Beinen strampelte. Als sie ihren Daddy erkannte, quietschte sie vergnügt und streckte die Arme nach ihm aus. Jess schüttelte den Kopf, richtete sich auf und nahm sie auf den Arm.
âDu sollst schlafenâ, sagte er leise und legte sie in ihr Bettchen. Davor hockend strich er ihr über den Bauch und sah ihr beim Einschlafen zu. Als ihr Atem ganz regelmäÃig war und sie tief im Land der Träume verschwunden war, richtete er sich auf, schnappte sich seine Jacke und ging auf die Terasse. Die Zigarette schon im Mund, wühlte er in seinen Jackentaschen nach einem Feuerzeug und wurde fündig. Er atmete den Rauch tief ein und schloss für einen Moment die Augen. Obwohl er versuchte sich gegenüber Rory und vor allem Vada einzuschränken, konnte er einer ab und zu nicht absagen. Während er also in seinen Boxershorts, T-Shirt und Jacke in der frischen Mainacht stand und rauchte, fand er Zeit zum Nachdenken. Endlich mal wurde er nicht von den Lehrern, Rory, einem Baby oder Rorys GroÃeltern bequatscht und fand Zeit für sich. Die letzten Monate waren einfach überfüllt mit Ereignissen gewesen, und er hatte das Gefühl von den Dingen einfach überrannt geworden zu sein. Vor fünf Monaten wurde ihm ein Baby in die Arme gedrückt und gesagt, 'hier, das ist deine Tochter.' Dann kam die Umstellung, plötzlich waren Rory und er zu dritt, die Nächte furchtbar kurz, Rory schlecht gelaunt und mit Lorelai zerstritten, und sie lebten im Poolhaus ihrer GroÃeltern. Und er wusste immer noch nicht, wie seine Zukunft aussehen würde, dachte er seufzend und warf die Kippe von sich.
***
Luke sah von seinen Bestellungen auf, als sich die Dinertür öffnete. Erstaunt sah er Jess hinterher, der hinter den Tresen rauschte, sich zwei Donuts nahm und Kaffee einschenkte.
âDeckelâ, wies er seinen Neffen an und machte etwas Platz.
âKeine Zeitâ, sagte Jess und wandte sich schon wieder zum Gehen. âStau auf dem Weg hierhin.â
âKomm nach der Schule vorbei!â, rief Luke ihm hinterher. âLiz will mit dir reden.â
âIch kann´s kaum erwarten!â, sagte Jess und ging.
Luke seufzte und wandte sich wieder seinen Papieren zu.
âAlso schieà los, ich hab nicht viel Zeit.â Jess setzte sich neben seine Mutter und sah sie auffordernd an.
âWie war die Schule?â, fragte Liz breit lächelnd.
Jess verdrehte die Augen. âWundervoll. Liz, was willst du?â
âCharlie ist krankâ, sagte Liz seufzend. âUnd es sieht ... nicht gut aus.â
Jess schwieg. Charlie war der einzige von Liz´ Ex-Freunden den er nicht nur mochte, sondern mit dem er auch noch Kontakt hielt. Er war derjenige, der einem Vater am meisten nahe kam. âWas?â, fragte er knapp.
âDie Ãrzte sagen, es ist fortgeschrittener Lungenkrebsâ, seufzte Liz. âSie haben es erst vor kurzem herausgefunden, aber seine Chancen sind nicht gut.â
Jess nickte und stand auf. âIch muss gehen.â
Zurück im Poolhaus empfing ihn erstmal Vadas Weinen. Seufzend öffnete er die Tür und bekam prompt das weinende Baby in den Arm gedrückt.
âDir auch halloâ, murmelte er und schob Vada auf seine Hüfte. âHey Kleine, ich bin doch da, kein Grund mehr zum weinen.â Er rieb sich über die Augen. Plötzlich fühlte er sich alt.
Rory sank in einen Sessel. âWo warst du denn so lange?â, fragte sie müde.
âRory, ich bin vielleicht eine halbe Stunde später da als sonstâ, sagte Jess genervt und ging mit Vada durchs Zimmer. âWas ist denn los mit dir?â Er strich seiner Tochter über die Wange und gab ihr ihren Schnuller.
âSie ist den ganzen Tag schon soâ, seufzte Rory und streckte sich. âAlles in Ordnung?â
âBestensâ, sagte er durch die Zähne und ging zur Tür. âIch geh raus.â
Rory runzelte die Stirn, ging ihm jedoch nicht hinterher.
Nach einer Weile kam Jess wieder, immer noch äuÃerst genervt. âWo ist Vada?â, fragte Rory ihn.
âEmilyâ, sagte er knapp und verschwand im Bad. Unter einer kalten Dusche versuchte er sich abzuregen. Es ging ihm einfach alles auf die Nerven, ständig fühlte er die Augen Rorys GroÃmutter ihm hinterher sehen, Liz ging ihm extrem auf die Nerven, und Rory langsam aber sicher auch. Seit sie zu ihren GroÃeltern gezogen waren, hatte er nicht mehr mit ihr geschlafen und sie war zunehmens schlecht gelaunt. Und, selbst wenn er es nicht gerne zugab, nahm ihn die Neuigkeit von Charlies Krankheit mit.
âWas ist los mit dir?â, fragte sie auch sobald er aus der Dusche kam. Jess sah sie kurz mürrisch an und fuhr sich mit einem Handtuch über die Haare. âJess?â
âSchlechter Tagâ, sagte er und ging zum Kleiderschrank. Zu seinem Leidwesen kam Rory ihm hinterher. Sie berührte ihn an der Schulter und wischte ein paar Tropfen weg. Seufzend legte sie ihr Kinn auf seine Schulter. âBist du von mir genervt?â, fragte sie leise. âIch weiÃ, ich bin im Moment nicht die einfachste Person. Und lasse es vielleicht an dir aus.â
âDas kannst du laut sagenâ, sagte er und griff nach einem T-Shirt. Verletzt von seiner Kühlheit ging sie ein paar Schritte zurück. âWas hab ich dir denn getan?â
âRory, lass es, okay? Ich hatte einen schlechten Tag und will einfach nur eine rauchen. Wenn deine Grandma Vada wiederbringt, sag Bescheid. Vielleicht ist es mir ja dann mal erlaubt, mich um meine Tochter zu kümmern ohne Kritik zu hören.â Er griff nach seiner Jacke und ging nach drauÃen.
Als er wieder reinkam, lag Vada im Bett, ebenso wie Rory. Als er sich neben sie legte, drehte sie ihm den Rücken zu und zog die Decke bis unters Kinn hoch.