29.12.2006, 15:04
Hallo meine Lieben! :knuddel:
Ich entschuldige mich gleich vorab für dieses dramatische Vorwort, aber es muss einfach sein *gg*
Ich kann es nämlich selbst grad nicht ganz fassen, dass ich es geschafft habe, eine FF zu beenden Bin etwas aufgedreht *g*.
Ich habe das erste Kapitel am 27.05.2005 gepostet, die FF hat also über 1 1/2 Jahre gedauert. Sie hatte übrigens 206 Word-Seiten. Das merke ich deshalb an, weil es die längste abgeschlossene Geschichte ist, die ich bis jetzt geschrieben habe.
Bin selbst etwas betrübt, dass sie nun zu Ende ist, da sie meine erste beendete FF ist und sie mir aufgrund bestimmter Inhalte sehr am Herzen liegt. In jedem dieser Charaktere steckt auch ein kleiner Teil meiner selbst.
Bevor ich das letzte Kapitel sowie den Epilog meiner FF Schneeflocken posten werde, möchte ich nochmals allen danken, die mir bis jetzt Feedback gegeben haben.
Danke,
**lil**
*Sternchen*
basiaGG
Cleo
Emerson Rose
Fepa
JavaJunkie4ever
Jule13
kaffeebohne
Lava
Lexymaus
lila lila
LOVE JESS
Meffi
Melian
Nela
Nici
Nicky1111
Noir-Girl
plaudertasche
samaire
Schlumpfinchen
Searsha
Sky Angel
Soffel
Ssandy
Stars_Hollow
sweetie
sweety1010
VENTI_LOVE
für eure Lobe, Kritiken und Motivationen
Ganz besonders möchte ich noch meinen Stammlesern Stars_Hollow, Lava, Schlumpfinchen, sweetie, Fepa, Noir-Girl und Emerson Rose für ihre lieben Kommentare danken!
Vielen Dank natürlich auch an alle (noch) sehr leisen Mitleser.
Es freut mich, dass ihr meine erste Dark-Fanfiction gelesen habt und sie euch gefallen hat!
Wenn ihr Lust habt, schaut doch mal bei meiner noch laufenden Dark-Story Nachtigallen rein und teilt mir eure Meinung mit. Sie ist allerdings keine FF, hat nichts mit GG zu tun. Ich werde aber auch wieder Dark GG Fics schreiben, Ideen habe ich schon ein paar.
Würde mich freuen, wenn ihr wieder dabei seid.
So, nun ist es soweit, ich poste die letzten Teile meiner ersten abgeschlossenen FF.
Ich freue mich über jedes Feedback. Seid einfach knallhart und ehrlich.
Vielen Dank nochmals an alle fürs Lesen und Feedback geben! Ich hoffe, dass euch auch das Ende der FF gefallen wird.
*hel* Bussi Selene
36. Teil
âEs soll schneien, wenn ich der Welt âLebe Wohlâ sage und es soll erst aufhören, nachdem ich beerdigt worden bin.â Hatte meine Mutter gesagt.
Und tatsächlich trug der kalte Wind die ersten Schneeflocken, als ich den Platz des Pfarrers auf dem vollen Friedhof einnahm. Alle waren gekommen. Alle, die meine Mutter gekannt und geliebt hatten. Sie alle hatten ihre tränenden Augen auf mich gerichtet. Voller Hoffnung und Angst. Hoffnung auf Trost. Angst davor niemals Trost finden zu können.
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Was würde sie nun wollen? Was würde sie wollen, dass ich sage? Mein lebloser Körper zitterte. Ich hatte Angst erneut die Kraft zu verlieren. Ich war es ihnen schuldig. Ich war es Mum schuldig. Als ich den Mund öffnete, wurde meine Kehle von einem schmerzhaften Druck erfasst. Kein Wort gelang über meine Lippen, welche wie ausgetrocknet schienen. Ich räusperte mich mühsam. Die Tränen hinterlieÃen Spuren im Schnee. Ich vermied es die anderen anzusehen, wollte nicht auch noch ihren Schmerz spüren. Mein eigener schien mir schon jegliche Kraft genommen zu haben.
âMum?â
Ich weià bis heute nicht, ob tatsächlich eines meiner Kinder geflüstert hatte oder diese zarte, kaum hörbare Stimme meiner Einbildung entsprang. Auf jeden fall berührte sie mein blutendes Herz. Ich blickte auf den Sarg. Ein Schwindel erfasste mich erneut. Meine Augen wanderten über die blassen Gesichter. Ich schien tief in ihre Seelen zu blicken.
Eine Schneeflocke landete sanft auf meinem Handrücken. Ich hoffte noch immer zu erwachen. Zu erwachen aus diesem Alptraum.
Ich spürte eine Hand, welche die meine kurz drückte. Voller Liebe und Leben.
Leben.
Liebe.
Meine Stimme zitterte. Sie war heiser und drang anfangs nur sehr schwach durch mein Herz. âMum...â Ich atmete tief durch. â...hatte sich gewünscht, es möge bei ihrem Abschied von dieser Welt und ihren geliebten Menschen schneien...â Meine Finger zitterten, als ich die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. âSchnee war immer etwas Wunderbares für sie. Sie weckte mich jedes Jahr, damit wir die ersten Schneeflocken willkommen heiÃen konnten...â Ich blickte zu Luke. Seine tränenden Augen waren auf den Sarg gerichtet. Ich bemerkte, dass er zitterte. âMum konnte den Schnee riechen. Sie wusste genau, wann es zu schneien beginnen würde und irrte niemals. Mum hatte nicht nur das Gespür für den weiÃen Zauber, welcher Stars Hollow in eine Märchenlandschaft verwandelte...â Carmen schenkte mir ein leichtes Lächeln. â...sie hatte vor allem das Gespür für die Menschen in ihrem Leben. Mum war...â Mein Blick suchte jenen meiner ältesten Tochter, welche ihr Gesicht schluchzend an die Brust ihres Mannes gepresst hatte. âMum ist die wundervollste Mutter, die sich ein Mensch überhaupt zu wünschen darf. Sie war immer da für uns, stand uns in jedem Moment unseres Lebens bei.â Der Druck erfasste mein Herz erneut und begann es in die reiÃenden Tiefen des schwarzen Ozeans zu ziehen. âSogar jetzt...in den letzten Tagen ihrer schweren Krankheit war sie für uns da. Sie wollte, dass sich die Familie wieder näher kommt. Das war ihr wichtiger als alles andere...â Ich atmete tief durch. Meine Stimme überschlug sich. âKann ein Mensch selbstloser sein?...Sie verlieà ihr Elternhaus mit siebzehn und kam in diese kleine Stadt, welche ihr Heimat werden sollte. Auch Mia wusste sofort, dass Mum nicht irgendein Mädchen, sondern etwas ganz Besonderes war. Sie gab ihr einen Arbeitsplatz im Independence Inn, welchem meine Mutter schlieÃlich ihr Herz schenkte. Sie arbeitete sich in unglaublicher Geschwindigkeit hoch und wurde Hotelleiterin. Auch nach dem schweren Schicksalsschlag...â Ich suchte Sookies Blick. â...dem Brand des Hotels, gab sie nicht auf. Es sollte nur etwas mehr als ein Jahr vergehen, bis sie ihr eigenes Hotel eröffnete. Das Dragonfly war das Lebenswerk dieser bewundernswerten Frau. Ihr Leben in Stars Hollow war von Menschen umgeben, welche sie liebte. Keinen einzigen von ihnen hätte sie jemals missen wollen...â Mein Blick wanderte über die Menschen, welche gekommen waren um sich von Mum zu verabschieden. Viele von ihnen wirkten entspannter, andere hatten ihre Augen noch immer schmerzend auf mich geheftet. Es schien, als klammerten sie sich an meine Worte, aus Angst dem reiÃenden Gewässer sonst nachgeben zu müssen. âSie war eine wundervolle Frau.â Mein Gesicht löste sich nur mühsam aus der Starre. Ich versuchte ein leichtes Lächeln. âSie hat unser aller Leben erhellt, unsere Herzen und Seelen berührt. Mum war die beste Mutter, die beste GroÃmutter, die beste UrgroÃmutter, die beste Ehefrau, die beste Freundin...â Ich schmeckte meine salzigen Tränen. âIch bin dankbar...â Ich hielt kurz inne um Luft zu holen. âIch bin dankbar für jede einzelne Sekunde, welche ich mit ihr verbringen durfte. Für jeden noch so kleinen und scheinbar unbedeutenden Moment. Mum war stets für mich da. Als ich mich am Spielplatz am Knie verletzte, als mich die kleinen Jungs in der Grundschule ärgerten, als ich meinen ersten Liebeskummer hatte.â Ich verwischte meine Tränen. âSie war da, als ich meinen Abschluss machte und zum College ging. Sie war selbst dann noch für mich da, als uns tausende Kilometer trennten. Trotz hässlicher Konfrontationen und Jahrzehnte der Stille schloss sie mich nach vielen Jahren versöhnlich in die Arme. Danke, Mum...â Ich atmete tief durch. âDanke, dass du mich niemals aus deinem Herzen gelassen hast. Danke für jeden Moment, den du uns geschenkt hast. Du hast uns zu den wertvollen Menschen gemacht, die wir heute sind. Du hast uns allen mehr gegeben, als wir jemals fähig gewesen wären dir zurückzugeben.â Meine Augen suchten erneut die Blicke der Menschen um mich. âDanke, dass ihr alle gekommen seid, um euch von meiner Mutter, Lorelai Victoria Gilmore-Danes, zu verabschieden. Sie war immer für uns da...â Ich atmete tief durch. Zum ersten Mal gelang mir ein leichtes Lächeln. âUnd das wird sie auch immer sein. Tief in unserem Herzen, in unseren Erinnerungen, unseren Gesprächen und unseren Seelen wird sie weiterleben. Ein Mensch ist erst wirklich gegangen, wenn er vergessen worden ist. Und das wird Mum niemals sein. Sie wird immer bei uns sein...Bis in alle Ewigkeit.â
Die Schneeflocken glitzerten in ihrem dunklen Haar. Sie drehte sich fröhlich im Wind.
Ich lauschte ihrer hellen Stimme, dem melodischen Lachen. âEs schneit, Rory. Es schneit.â
Sie umarmte mich lächelnd und küsste meine Wange.
10 Tage später
âIch kann noch bleiben, wenn du das möchtest.â Jenny runzelte ihre Stirn besorgt und trat von einen Fuà auf den anderen.
Ich konnte meinem Mutterinstinkt nicht entsagen und zog ihr die blaue Wollhaube zu Recht, damit diese beide Ohren überdeckte. âNein, Schatz. Es ist in Ordnung. Du musst wieder zur Uni. Mum würde das so wollen.â
Jenny lächelte leicht und blickte sich im verschneiten Garten um. âKannst du dich noch daran erinnern, was Grandma einst zu mir über diesen Garten sagte? Es sei der Garten Eden, in welchem die Engeln leben...Sollte es Eden tatsächlich geben, dann ist sie nun bei uns.â
Ich strich zärtlich über ihre kühlen Wangen. âDas wird sie immer sein.â
Sie blickte mich an. âIch weiÃ. Und dennoch schmerzt es. Ich weiÃ, dass sie nun von ihrer Krankheit erlöst und an einem besseren Ort ist, aber dennoch...oft ist mir, als würde mein Herz zerspringen, als würde es ohne sie nicht mehr schlagen können.â Ich verwischte Jennys Tränen. âEs tut so weh, Mummy...â
Ich zog sie in meine Arme. âEs wird immer wehtun. Es wird leichter werden, aber schmerzen wird es immer. Du kannst mich jederzeit anrufen. Oft hilft es zu redenâ
Sie nickte. âUnd in zwei Wochen sehen wir uns.â Sie löste sich langsam von mir.
âWir werden einen langen Videoabend machen und Pizza essen. Matt möchte auch kommen, wenn es sich ausgeht.â
Jenny lächelte und umarmte mich nochmals. In diesem Moment verlieà Carol das Haus.
âJen?â Sie blickte uns unsicher an. âRamón würde gerne fahren, damit wir den Flug noch erwischen. Es soll einen Stau geben. Ist das okay für dich?â
Jenny löste sich langsam von mir und nickte. âJa.â Sie blickte sich seufzend im Garten um. âJa, lass uns gehen. Ich werde mich nur noch von Grandpa verabschieden.â Sie ging zurück ins Haus.
Carol umarmte mich. âIch hab dich lieb, Mum. Das wollte ich dir nur nochmals sagen.â
âIch dich auch, mein Schatz.â
âDu kommst wie versprochen übernächstes Monat?â
âGlaubst du etwa, ich möchte die Geburt meiner Enkelkinder verpassen? Das habe ich bisher noch nie.â Ich betrachtete sie lächelnd.
Carol blickte auf ihren Bauch. âAm liebsten würde ich sie hier auf der Stelle bekommen. Ich habe mich noch nie so schwanger gefühlt.â
âDu erwartest Zwillinge, mein Schatz.â
âSchade, dass Grandma sie nicht mehr kennen lernen wird.â Ihre Augen tränten.
Ich verwischte ihre Tränen und zog sie in meine Arme.
âWie wird es mit uns allen weitergehen, Mum?â
Ich löste mich langsam von ihr.
âGrandma hat uns wieder zusammengebracht. Wie lange werden wir dieses Verhältnis aufrechterhalten können?â
âSchätzchen, es war nicht nur Mum, welche dies bewirkt hat. Es waren wir selbst. Sie hat uns nur daran erinnert, wie wichtig es ist, einander zu haben. Ich kann dir nicht sagen, wie es weiter gehen wird. Es wird auch in Zukunft Probleme geben, wir alle werden unsere Differenzen haben. Auch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach auslöschen. Aber wir werden daran arbeiten. Du sollst auf jeden fall wissen, dass du mich jederzeit anrufen kannst.â
Carol lächelte. âDanke. Das gilt auch für dich.â
âMum?â Wir hatten ihn nicht kommen gehört.
Carol blickte von Matt zu mir. âIch werde Carmen und Juan holen.â
Als sie gegangen war, näherte sich Matt zögernd. âIch wollte mich nur verabschieden. Ich muss morgen wieder arbeiten.â
Ich nickte leicht. âMatt?â Ich seufzte leise. âEs tut mir leid. Das wollte ich dir nochmals sagen. Ich hätte ehrlich zu dir sein müssen.â
Er wich meinem Blick aus.
âVielleicht kommst du einmal für ein Wochenende vorbei. Ich würde gerne nochmals mit dir über alles sprechen.â
Er nickte leicht. âOkay.â
Ich umarmte ihn. âIch hab dich lieb.â
âIch dich auch.â Er löste sich aus meinen Armen und schenkte mir ein kurzes Lächeln.
âFahr vorsichtig, okay?â
Er nickte und warf dem Haus noch einen letzten Blick zu, bevor er zu seinem Auto ging.
âNun sind sie alle weg...â Luke betrachtete seine Schuhspitzen Stirn runzelnd. Er hatte seine Hände in den Taschen des weiten Mantels vergraben.
âWir sehen sie ja schon bald wieder.â Ich mühte mich um ein Lächeln.
âDeine Rede...sie war wundervoll...â Er drückte meine Hand.
Ich seufzte leise. âIch hatte so viel vorbereitet. Wollte eine ihr würdige Grabesrede halten. Ich brachte aber kein Wort heraus. Alle Worte, sie waren wie verschwunden...â
âDeine Worte kamen von Herzen, Rory. Sie waren wertvoller, als es jede Rede hätte sein können. Deine Mutter hat sich darüber gefreut, dass weià ich. Ich konnte ihre Anwesenheit spüren.â
Ich lächelte leicht. âIch auch.â
Luke wich meinem Blick aus. âHör mal, Rory. Du musst nicht wegen mir bleiben. Ich komme zurecht. Fahre nachhause, wenn du das möchtest.â
âLuke...â
Er blickte mich Stirn runzelnd an.
Meine Augen glitten über das Haus meiner Vergangenheit und den Mann, welcher mir immer ein Vater gewesen war. âIch bin zuhause.â
Ich entschuldige mich gleich vorab für dieses dramatische Vorwort, aber es muss einfach sein *gg*
Ich kann es nämlich selbst grad nicht ganz fassen, dass ich es geschafft habe, eine FF zu beenden Bin etwas aufgedreht *g*.
Ich habe das erste Kapitel am 27.05.2005 gepostet, die FF hat also über 1 1/2 Jahre gedauert. Sie hatte übrigens 206 Word-Seiten. Das merke ich deshalb an, weil es die längste abgeschlossene Geschichte ist, die ich bis jetzt geschrieben habe.
Bin selbst etwas betrübt, dass sie nun zu Ende ist, da sie meine erste beendete FF ist und sie mir aufgrund bestimmter Inhalte sehr am Herzen liegt. In jedem dieser Charaktere steckt auch ein kleiner Teil meiner selbst.
Bevor ich das letzte Kapitel sowie den Epilog meiner FF Schneeflocken posten werde, möchte ich nochmals allen danken, die mir bis jetzt Feedback gegeben haben.
Danke,
**lil**
*Sternchen*
basiaGG
Cleo
Emerson Rose
Fepa
JavaJunkie4ever
Jule13
kaffeebohne
Lava
Lexymaus
lila lila
LOVE JESS
Meffi
Melian
Nela
Nici
Nicky1111
Noir-Girl
plaudertasche
samaire
Schlumpfinchen
Searsha
Sky Angel
Soffel
Ssandy
Stars_Hollow
sweetie
sweety1010
VENTI_LOVE
für eure Lobe, Kritiken und Motivationen
Ganz besonders möchte ich noch meinen Stammlesern Stars_Hollow, Lava, Schlumpfinchen, sweetie, Fepa, Noir-Girl und Emerson Rose für ihre lieben Kommentare danken!
Vielen Dank natürlich auch an alle (noch) sehr leisen Mitleser.
Es freut mich, dass ihr meine erste Dark-Fanfiction gelesen habt und sie euch gefallen hat!
Wenn ihr Lust habt, schaut doch mal bei meiner noch laufenden Dark-Story Nachtigallen rein und teilt mir eure Meinung mit. Sie ist allerdings keine FF, hat nichts mit GG zu tun. Ich werde aber auch wieder Dark GG Fics schreiben, Ideen habe ich schon ein paar.
Würde mich freuen, wenn ihr wieder dabei seid.
So, nun ist es soweit, ich poste die letzten Teile meiner ersten abgeschlossenen FF.
Ich freue mich über jedes Feedback. Seid einfach knallhart und ehrlich.
Vielen Dank nochmals an alle fürs Lesen und Feedback geben! Ich hoffe, dass euch auch das Ende der FF gefallen wird.
*hel* Bussi Selene
36. Teil
âEs soll schneien, wenn ich der Welt âLebe Wohlâ sage und es soll erst aufhören, nachdem ich beerdigt worden bin.â Hatte meine Mutter gesagt.
Und tatsächlich trug der kalte Wind die ersten Schneeflocken, als ich den Platz des Pfarrers auf dem vollen Friedhof einnahm. Alle waren gekommen. Alle, die meine Mutter gekannt und geliebt hatten. Sie alle hatten ihre tränenden Augen auf mich gerichtet. Voller Hoffnung und Angst. Hoffnung auf Trost. Angst davor niemals Trost finden zu können.
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Was würde sie nun wollen? Was würde sie wollen, dass ich sage? Mein lebloser Körper zitterte. Ich hatte Angst erneut die Kraft zu verlieren. Ich war es ihnen schuldig. Ich war es Mum schuldig. Als ich den Mund öffnete, wurde meine Kehle von einem schmerzhaften Druck erfasst. Kein Wort gelang über meine Lippen, welche wie ausgetrocknet schienen. Ich räusperte mich mühsam. Die Tränen hinterlieÃen Spuren im Schnee. Ich vermied es die anderen anzusehen, wollte nicht auch noch ihren Schmerz spüren. Mein eigener schien mir schon jegliche Kraft genommen zu haben.
âMum?â
Ich weià bis heute nicht, ob tatsächlich eines meiner Kinder geflüstert hatte oder diese zarte, kaum hörbare Stimme meiner Einbildung entsprang. Auf jeden fall berührte sie mein blutendes Herz. Ich blickte auf den Sarg. Ein Schwindel erfasste mich erneut. Meine Augen wanderten über die blassen Gesichter. Ich schien tief in ihre Seelen zu blicken.
Eine Schneeflocke landete sanft auf meinem Handrücken. Ich hoffte noch immer zu erwachen. Zu erwachen aus diesem Alptraum.
Ich spürte eine Hand, welche die meine kurz drückte. Voller Liebe und Leben.
Leben.
Liebe.
Meine Stimme zitterte. Sie war heiser und drang anfangs nur sehr schwach durch mein Herz. âMum...â Ich atmete tief durch. â...hatte sich gewünscht, es möge bei ihrem Abschied von dieser Welt und ihren geliebten Menschen schneien...â Meine Finger zitterten, als ich die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. âSchnee war immer etwas Wunderbares für sie. Sie weckte mich jedes Jahr, damit wir die ersten Schneeflocken willkommen heiÃen konnten...â Ich blickte zu Luke. Seine tränenden Augen waren auf den Sarg gerichtet. Ich bemerkte, dass er zitterte. âMum konnte den Schnee riechen. Sie wusste genau, wann es zu schneien beginnen würde und irrte niemals. Mum hatte nicht nur das Gespür für den weiÃen Zauber, welcher Stars Hollow in eine Märchenlandschaft verwandelte...â Carmen schenkte mir ein leichtes Lächeln. â...sie hatte vor allem das Gespür für die Menschen in ihrem Leben. Mum war...â Mein Blick suchte jenen meiner ältesten Tochter, welche ihr Gesicht schluchzend an die Brust ihres Mannes gepresst hatte. âMum ist die wundervollste Mutter, die sich ein Mensch überhaupt zu wünschen darf. Sie war immer da für uns, stand uns in jedem Moment unseres Lebens bei.â Der Druck erfasste mein Herz erneut und begann es in die reiÃenden Tiefen des schwarzen Ozeans zu ziehen. âSogar jetzt...in den letzten Tagen ihrer schweren Krankheit war sie für uns da. Sie wollte, dass sich die Familie wieder näher kommt. Das war ihr wichtiger als alles andere...â Ich atmete tief durch. Meine Stimme überschlug sich. âKann ein Mensch selbstloser sein?...Sie verlieà ihr Elternhaus mit siebzehn und kam in diese kleine Stadt, welche ihr Heimat werden sollte. Auch Mia wusste sofort, dass Mum nicht irgendein Mädchen, sondern etwas ganz Besonderes war. Sie gab ihr einen Arbeitsplatz im Independence Inn, welchem meine Mutter schlieÃlich ihr Herz schenkte. Sie arbeitete sich in unglaublicher Geschwindigkeit hoch und wurde Hotelleiterin. Auch nach dem schweren Schicksalsschlag...â Ich suchte Sookies Blick. â...dem Brand des Hotels, gab sie nicht auf. Es sollte nur etwas mehr als ein Jahr vergehen, bis sie ihr eigenes Hotel eröffnete. Das Dragonfly war das Lebenswerk dieser bewundernswerten Frau. Ihr Leben in Stars Hollow war von Menschen umgeben, welche sie liebte. Keinen einzigen von ihnen hätte sie jemals missen wollen...â Mein Blick wanderte über die Menschen, welche gekommen waren um sich von Mum zu verabschieden. Viele von ihnen wirkten entspannter, andere hatten ihre Augen noch immer schmerzend auf mich geheftet. Es schien, als klammerten sie sich an meine Worte, aus Angst dem reiÃenden Gewässer sonst nachgeben zu müssen. âSie war eine wundervolle Frau.â Mein Gesicht löste sich nur mühsam aus der Starre. Ich versuchte ein leichtes Lächeln. âSie hat unser aller Leben erhellt, unsere Herzen und Seelen berührt. Mum war die beste Mutter, die beste GroÃmutter, die beste UrgroÃmutter, die beste Ehefrau, die beste Freundin...â Ich schmeckte meine salzigen Tränen. âIch bin dankbar...â Ich hielt kurz inne um Luft zu holen. âIch bin dankbar für jede einzelne Sekunde, welche ich mit ihr verbringen durfte. Für jeden noch so kleinen und scheinbar unbedeutenden Moment. Mum war stets für mich da. Als ich mich am Spielplatz am Knie verletzte, als mich die kleinen Jungs in der Grundschule ärgerten, als ich meinen ersten Liebeskummer hatte.â Ich verwischte meine Tränen. âSie war da, als ich meinen Abschluss machte und zum College ging. Sie war selbst dann noch für mich da, als uns tausende Kilometer trennten. Trotz hässlicher Konfrontationen und Jahrzehnte der Stille schloss sie mich nach vielen Jahren versöhnlich in die Arme. Danke, Mum...â Ich atmete tief durch. âDanke, dass du mich niemals aus deinem Herzen gelassen hast. Danke für jeden Moment, den du uns geschenkt hast. Du hast uns zu den wertvollen Menschen gemacht, die wir heute sind. Du hast uns allen mehr gegeben, als wir jemals fähig gewesen wären dir zurückzugeben.â Meine Augen suchten erneut die Blicke der Menschen um mich. âDanke, dass ihr alle gekommen seid, um euch von meiner Mutter, Lorelai Victoria Gilmore-Danes, zu verabschieden. Sie war immer für uns da...â Ich atmete tief durch. Zum ersten Mal gelang mir ein leichtes Lächeln. âUnd das wird sie auch immer sein. Tief in unserem Herzen, in unseren Erinnerungen, unseren Gesprächen und unseren Seelen wird sie weiterleben. Ein Mensch ist erst wirklich gegangen, wenn er vergessen worden ist. Und das wird Mum niemals sein. Sie wird immer bei uns sein...Bis in alle Ewigkeit.â
----------- Flashback ---------
Die Schneeflocken glitzerten in ihrem dunklen Haar. Sie drehte sich fröhlich im Wind.
Ich lauschte ihrer hellen Stimme, dem melodischen Lachen. âEs schneit, Rory. Es schneit.â
Sie umarmte mich lächelnd und küsste meine Wange.
--------- Flashback Ende -------
Lorelai Victoria Gilmore-Danes
Geliebte Ehefrau, Mutter, GroÃmutter, UrgroÃmutter und Freundin
Geboren 17.04.1968, Gestorben 25.12.2044
Ruhe in Frieden
Der Tod ist nicht das Ende,
Nicht die Vergänglichkeit
Der Tod ist nur die Wende,
Beginn der Ewigkeit
10 Tage später
âIch kann noch bleiben, wenn du das möchtest.â Jenny runzelte ihre Stirn besorgt und trat von einen Fuà auf den anderen.
Ich konnte meinem Mutterinstinkt nicht entsagen und zog ihr die blaue Wollhaube zu Recht, damit diese beide Ohren überdeckte. âNein, Schatz. Es ist in Ordnung. Du musst wieder zur Uni. Mum würde das so wollen.â
Jenny lächelte leicht und blickte sich im verschneiten Garten um. âKannst du dich noch daran erinnern, was Grandma einst zu mir über diesen Garten sagte? Es sei der Garten Eden, in welchem die Engeln leben...Sollte es Eden tatsächlich geben, dann ist sie nun bei uns.â
Ich strich zärtlich über ihre kühlen Wangen. âDas wird sie immer sein.â
Sie blickte mich an. âIch weiÃ. Und dennoch schmerzt es. Ich weiÃ, dass sie nun von ihrer Krankheit erlöst und an einem besseren Ort ist, aber dennoch...oft ist mir, als würde mein Herz zerspringen, als würde es ohne sie nicht mehr schlagen können.â Ich verwischte Jennys Tränen. âEs tut so weh, Mummy...â
Ich zog sie in meine Arme. âEs wird immer wehtun. Es wird leichter werden, aber schmerzen wird es immer. Du kannst mich jederzeit anrufen. Oft hilft es zu redenâ
Sie nickte. âUnd in zwei Wochen sehen wir uns.â Sie löste sich langsam von mir.
âWir werden einen langen Videoabend machen und Pizza essen. Matt möchte auch kommen, wenn es sich ausgeht.â
Jenny lächelte und umarmte mich nochmals. In diesem Moment verlieà Carol das Haus.
âJen?â Sie blickte uns unsicher an. âRamón würde gerne fahren, damit wir den Flug noch erwischen. Es soll einen Stau geben. Ist das okay für dich?â
Jenny löste sich langsam von mir und nickte. âJa.â Sie blickte sich seufzend im Garten um. âJa, lass uns gehen. Ich werde mich nur noch von Grandpa verabschieden.â Sie ging zurück ins Haus.
Carol umarmte mich. âIch hab dich lieb, Mum. Das wollte ich dir nur nochmals sagen.â
âIch dich auch, mein Schatz.â
âDu kommst wie versprochen übernächstes Monat?â
âGlaubst du etwa, ich möchte die Geburt meiner Enkelkinder verpassen? Das habe ich bisher noch nie.â Ich betrachtete sie lächelnd.
Carol blickte auf ihren Bauch. âAm liebsten würde ich sie hier auf der Stelle bekommen. Ich habe mich noch nie so schwanger gefühlt.â
âDu erwartest Zwillinge, mein Schatz.â
âSchade, dass Grandma sie nicht mehr kennen lernen wird.â Ihre Augen tränten.
Ich verwischte ihre Tränen und zog sie in meine Arme.
âWie wird es mit uns allen weitergehen, Mum?â
Ich löste mich langsam von ihr.
âGrandma hat uns wieder zusammengebracht. Wie lange werden wir dieses Verhältnis aufrechterhalten können?â
âSchätzchen, es war nicht nur Mum, welche dies bewirkt hat. Es waren wir selbst. Sie hat uns nur daran erinnert, wie wichtig es ist, einander zu haben. Ich kann dir nicht sagen, wie es weiter gehen wird. Es wird auch in Zukunft Probleme geben, wir alle werden unsere Differenzen haben. Auch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach auslöschen. Aber wir werden daran arbeiten. Du sollst auf jeden fall wissen, dass du mich jederzeit anrufen kannst.â
Carol lächelte. âDanke. Das gilt auch für dich.â
âMum?â Wir hatten ihn nicht kommen gehört.
Carol blickte von Matt zu mir. âIch werde Carmen und Juan holen.â
Als sie gegangen war, näherte sich Matt zögernd. âIch wollte mich nur verabschieden. Ich muss morgen wieder arbeiten.â
Ich nickte leicht. âMatt?â Ich seufzte leise. âEs tut mir leid. Das wollte ich dir nochmals sagen. Ich hätte ehrlich zu dir sein müssen.â
Er wich meinem Blick aus.
âVielleicht kommst du einmal für ein Wochenende vorbei. Ich würde gerne nochmals mit dir über alles sprechen.â
Er nickte leicht. âOkay.â
Ich umarmte ihn. âIch hab dich lieb.â
âIch dich auch.â Er löste sich aus meinen Armen und schenkte mir ein kurzes Lächeln.
âFahr vorsichtig, okay?â
Er nickte und warf dem Haus noch einen letzten Blick zu, bevor er zu seinem Auto ging.
âNun sind sie alle weg...â Luke betrachtete seine Schuhspitzen Stirn runzelnd. Er hatte seine Hände in den Taschen des weiten Mantels vergraben.
âWir sehen sie ja schon bald wieder.â Ich mühte mich um ein Lächeln.
âDeine Rede...sie war wundervoll...â Er drückte meine Hand.
Ich seufzte leise. âIch hatte so viel vorbereitet. Wollte eine ihr würdige Grabesrede halten. Ich brachte aber kein Wort heraus. Alle Worte, sie waren wie verschwunden...â
âDeine Worte kamen von Herzen, Rory. Sie waren wertvoller, als es jede Rede hätte sein können. Deine Mutter hat sich darüber gefreut, dass weià ich. Ich konnte ihre Anwesenheit spüren.â
Ich lächelte leicht. âIch auch.â
Luke wich meinem Blick aus. âHör mal, Rory. Du musst nicht wegen mir bleiben. Ich komme zurecht. Fahre nachhause, wenn du das möchtest.â
âLuke...â
Er blickte mich Stirn runzelnd an.
Meine Augen glitten über das Haus meiner Vergangenheit und den Mann, welcher mir immer ein Vater gewesen war. âIch bin zuhause.â