18.01.2007, 16:55
Hallo!
Ich hab auch eine Kurzgeschichte geschrieben, out of GG.
Freu mich über Feedback.
LG Selene
Das heiÃe Wasser prasselte auf ihren Körper. Sie schloss die Augen. Der Geschmack des Wassers mischte sich mit jenem ihrer salzigen Tränen. Sie zitterte.
Die ersten Sonnenstrahlen drängten sich durch die dünne Jalousie des Badezimmers. Sie nahm diese nicht mehr wahr.
Die Sonne gehörte der Vergangenheit an. Ebenso wie der Mond und die Gezeiten.
Sie dachte an das Mädchen.
Das Mädchen, welches mit ihren Cousins auf den groÃen Feldern neben der Farm ihrer GroÃeltern gespielt hatte.
Das Mädchen, welches immer auf dem alten grauen Teppich gekniet war, während die betagte GroÃmutter erzählt hatte. Von einer Zeit, welche so unwirklich und fern, so wunderschön und vollkommen zu sein schein.
Sie dachte an das Mädchen, welches es geliebt hatte zu singen. Zu malen. Welches stundenlang am Kamin gesessen hatte um die geliebte GroÃmutter auf ihrem Schaukelstuhl zu portraitieren. Jene hatte ihr jede Minute geschenkt, die sie gehabt hatte. Sie hatte sie, die Jüngste, am meisten geliebt.
Sie dachte an die wunderschöne Frau mit dem silbergrauen Haar und den eisblauen Augen. An ihr Lächeln, welches Herzen zu erwärmen geschienen hatte.
An ihre Worte, voller Liebe, Sanftheit und Weisheit.
An das Zuhause, welches beinahe ein Jahrzehnt existiert hatte.
Sie erinnerte sich an den schweren Sturm. Dunkle Wolken, Schneefall.
Das Grab, welches nicht mehr besucht worden war. Die verwelkten Blumen. Die Tränen, den Schmerz.
Sie dachte an die beiden Frauen, welche das Mädchen in das dunkle Haus am Ende der StraÃe gebracht hatten. Fern von der Heimat. Fern von Liebe und Geborgenheit.
Sie dachte an die blasse Frau, mit dunklen Ringen unter den Augen, welche sich als Mutter des Mädchens bezeichnet hatte. Doch jenes konnte sich ihrer nicht mehr entsinnen. Nur noch dem strengen süÃlichen Geruch ihres Parfums und den Narben ihrer dünnen Arme.
Sie erinnerte sich an den älteren Mann mit den rauen Händen und den leeren Augen. An den Geruch von Schnaps und Rum.
Sie entsann sich jenem Tag, als das Leben erneut eine Wende genommen hatte.
Als er in das Leben des Mädchens getreten war. Es in eine andere Welt gebracht hatte, welche so viele VerheiÃungen versprochen hatte. Liebe, Geborgenheit, Leidenschaft.
Illusion.
Das unschuldige, zarte Wesen. Voller Ãngste und Sehnsucht nach Anerkennung. Liebe
Der junge Mann. Erfahren, aus einer scheinbar anderen Welt. HeiÃblütig, leidenschaftlich.
Dem Herzen folgend, die Seele opfernd verschwand das Mädchen eines Nachts mit ihm.
Lieà gemeinsam mit der Einsamkeit auch die Erinnerung zurück. Die Erinnerung an sich selbst. Jenem Mädchen, welches den Worten der geliebten GroÃmutter mit Hingabe gelauscht hatte. Jener jungen Frau, welche einst zitternd an der Brüstung des Balkons gestanden hatte.
Er hatte ihr ein neues Leben gegeben und ihr das letzte, was sie besessen hatte, genommen
Ihr Herz hatte voller Liebe und Angst gerast in jenen Nächten, in welchen sie in seinen Armen gelegen und seinen Worten voller Liebesversprechen gelauscht hatte.
Liebe, nach der sie sich immer gesehnt, geradezu verzehrt hatte.
Angst, auch ihn verlieren zu können. Ihn, der sie gerettet hatte. Ihr das Gefühl gegeben hatte wertvoll und liebenswert zu sein.
Sie hatte die Demütigungen, die seelischen und körperlichen Schmerzen stumm ertragen. Wie es ihr schon in der Vergangenheit gelehrt worden war.
Sie hatte um seine Liebe gekämpft, obwohl sie schon lange verloren hatte.
Er besaà ihr Herz, ihre Seele, ihren Körper und verwehrte ihr bis zur letzten Sekunde das einzige, was sie jemals von ihm verlangt, sich jemals gewünscht hatte.
Sie stieg zitternd aus der Dusche und betrachtete sich im Spiegel. SchlieÃlich wickelte sie ein Handtuch um ihren Körper und verlieà den Raum.
Sie konnte den Anblick der Frau im Spiegel nicht mehr ertragen. Auch sie würde der Vergangenheit angehören. Namenlos und unbedeutend für die Welt. Niemand würde mehr an sie denken.
Ihre Glieder zitterten, als sie langsam auf das alte Sofa sank. Der Druck auf ihrem Herzen begann ihr den Atem zu nehmen. Sie schloss die Augen.
Als sie spürte wie ihr Körper langsam zu ertauben begann, lockerte sich der schmerzende Druck. Sie verspürte zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten ein Gefühl, an dessen Existenz sie nicht mehr geglaubt hatte. Bevor sie der Welt entschlief, bildete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht.
Er lieà sie neben ihrer GroÃmutter beerdigen. An einem stürmischen Nachmittag im November. Das einzige, das er jemals für sie getan hatte.
Niemand auÃer ihm war gekommen. Denn niemand hatte sie gekannt.
Es war nur eines von vielen Gräbern auf dem groÃen Friedhof. Fünf Jahre lang hatten ihn die Schuldgefühle zu der Begräbnisstätte getrieben. Dann hatte auch er sie vergessen.
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LG Selene
Addiction
Das heiÃe Wasser prasselte auf ihren Körper. Sie schloss die Augen. Der Geschmack des Wassers mischte sich mit jenem ihrer salzigen Tränen. Sie zitterte.
Die ersten Sonnenstrahlen drängten sich durch die dünne Jalousie des Badezimmers. Sie nahm diese nicht mehr wahr.
Die Sonne gehörte der Vergangenheit an. Ebenso wie der Mond und die Gezeiten.
Sie dachte an das Mädchen.
Das Mädchen, welches mit ihren Cousins auf den groÃen Feldern neben der Farm ihrer GroÃeltern gespielt hatte.
Das Mädchen, welches immer auf dem alten grauen Teppich gekniet war, während die betagte GroÃmutter erzählt hatte. Von einer Zeit, welche so unwirklich und fern, so wunderschön und vollkommen zu sein schein.
Sie dachte an das Mädchen, welches es geliebt hatte zu singen. Zu malen. Welches stundenlang am Kamin gesessen hatte um die geliebte GroÃmutter auf ihrem Schaukelstuhl zu portraitieren. Jene hatte ihr jede Minute geschenkt, die sie gehabt hatte. Sie hatte sie, die Jüngste, am meisten geliebt.
Sie dachte an die wunderschöne Frau mit dem silbergrauen Haar und den eisblauen Augen. An ihr Lächeln, welches Herzen zu erwärmen geschienen hatte.
An ihre Worte, voller Liebe, Sanftheit und Weisheit.
An das Zuhause, welches beinahe ein Jahrzehnt existiert hatte.
Sie erinnerte sich an den schweren Sturm. Dunkle Wolken, Schneefall.
Das Grab, welches nicht mehr besucht worden war. Die verwelkten Blumen. Die Tränen, den Schmerz.
Sie dachte an die beiden Frauen, welche das Mädchen in das dunkle Haus am Ende der StraÃe gebracht hatten. Fern von der Heimat. Fern von Liebe und Geborgenheit.
Sie dachte an die blasse Frau, mit dunklen Ringen unter den Augen, welche sich als Mutter des Mädchens bezeichnet hatte. Doch jenes konnte sich ihrer nicht mehr entsinnen. Nur noch dem strengen süÃlichen Geruch ihres Parfums und den Narben ihrer dünnen Arme.
Sie erinnerte sich an den älteren Mann mit den rauen Händen und den leeren Augen. An den Geruch von Schnaps und Rum.
Sie entsann sich jenem Tag, als das Leben erneut eine Wende genommen hatte.
Als er in das Leben des Mädchens getreten war. Es in eine andere Welt gebracht hatte, welche so viele VerheiÃungen versprochen hatte. Liebe, Geborgenheit, Leidenschaft.
Illusion.
Das unschuldige, zarte Wesen. Voller Ãngste und Sehnsucht nach Anerkennung. Liebe
Der junge Mann. Erfahren, aus einer scheinbar anderen Welt. HeiÃblütig, leidenschaftlich.
Dem Herzen folgend, die Seele opfernd verschwand das Mädchen eines Nachts mit ihm.
Lieà gemeinsam mit der Einsamkeit auch die Erinnerung zurück. Die Erinnerung an sich selbst. Jenem Mädchen, welches den Worten der geliebten GroÃmutter mit Hingabe gelauscht hatte. Jener jungen Frau, welche einst zitternd an der Brüstung des Balkons gestanden hatte.
Er hatte ihr ein neues Leben gegeben und ihr das letzte, was sie besessen hatte, genommen
Ihr Herz hatte voller Liebe und Angst gerast in jenen Nächten, in welchen sie in seinen Armen gelegen und seinen Worten voller Liebesversprechen gelauscht hatte.
Liebe, nach der sie sich immer gesehnt, geradezu verzehrt hatte.
Angst, auch ihn verlieren zu können. Ihn, der sie gerettet hatte. Ihr das Gefühl gegeben hatte wertvoll und liebenswert zu sein.
Sie hatte die Demütigungen, die seelischen und körperlichen Schmerzen stumm ertragen. Wie es ihr schon in der Vergangenheit gelehrt worden war.
Sie hatte um seine Liebe gekämpft, obwohl sie schon lange verloren hatte.
Er besaà ihr Herz, ihre Seele, ihren Körper und verwehrte ihr bis zur letzten Sekunde das einzige, was sie jemals von ihm verlangt, sich jemals gewünscht hatte.
Sie stieg zitternd aus der Dusche und betrachtete sich im Spiegel. SchlieÃlich wickelte sie ein Handtuch um ihren Körper und verlieà den Raum.
Sie konnte den Anblick der Frau im Spiegel nicht mehr ertragen. Auch sie würde der Vergangenheit angehören. Namenlos und unbedeutend für die Welt. Niemand würde mehr an sie denken.
Ihre Glieder zitterten, als sie langsam auf das alte Sofa sank. Der Druck auf ihrem Herzen begann ihr den Atem zu nehmen. Sie schloss die Augen.
Als sie spürte wie ihr Körper langsam zu ertauben begann, lockerte sich der schmerzende Druck. Sie verspürte zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten ein Gefühl, an dessen Existenz sie nicht mehr geglaubt hatte. Bevor sie der Welt entschlief, bildete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht.
Er lieà sie neben ihrer GroÃmutter beerdigen. An einem stürmischen Nachmittag im November. Das einzige, das er jemals für sie getan hatte.
Niemand auÃer ihm war gekommen. Denn niemand hatte sie gekannt.
Es war nur eines von vielen Gräbern auf dem groÃen Friedhof. Fünf Jahre lang hatten ihn die Schuldgefühle zu der Begräbnisstätte getrieben. Dann hatte auch er sie vergessen.