19.03.2006, 01:28
Hey, eigentlich hab ich ja meine FF, aber die Idee zu dieser One Shot kam mir als ich in Frankreich ein Buch gelesen habe, also musste ich sie runterschreiben.
Es kann sein, dass die Charas nicht sehr "Naturgetreu" rüberkommen, aber ich denke am Ende wird es sich aufklären.
Viel Spass und über Feedback würde ich mich freuen!
Es war einer dieser typischen Herbsttage, an denen sich das Licht gegen sieben Uhr abends golden färbt und die Welt sanfter erscheinen lässt. Es hinterlässt diesen speziellen Glanz, der die Blätter und Fenster erstrahlen lässt und alles andere in den Schatten stellt, und einen denken lässt, dass man vom heutigem Tage an nicht mehr nur durchschnittlich ist, ein normaler Mensch der Masse, sondern Einzigartig sein wird. Dass GröÃe in der Zukunft liegt.
Rory Gilmore war auf dem Weg in eine Bar.
Na ja, eigentlich war es ein Restaurant, aber sie war nicht am Essen interessiert. Mehr plante sie, sich hinzusetzten, ein paar Drinks zu sich zu nehmen und zu warten. Einfach warten, und am Ende des Abends würde sie nicht alleine gehen.
Sie parkte ihr Auto und sah noch einmal prüfend in den Spiegel, bevor sie ausstieg. Heute war einer der Tage, an denen sie wusste dass sie gut aussah und es auch darauf angelegt hatte. Da sie sonst kaum Make-up auftrug, betonte es nun ihre Augen und lies sie intensiver strahlen.
Als sie das Restaurant betrat, sah sie sich kurz um und steuerte dann auf die Bar zu. Obwohl sie nur Pärchen sah, machte sie sich keine Sorgen, sie hatte Zeit. Es würde jemand kommen, wenn nicht sofort, dann eben später, und dass sie am Anfang noch alleine war, machte ihr nichts aus. Es gab ihr Gelegenheit, das Territorium zu erkunden, den richtigen Platz zu finden um zu sitzen und zu warten.
Als der Barkeeper sie entdeckte, schenkte sie ihm ein Lächeln und bestellte einen Martini.
âEssen Sie hier?â, erkundigte sich der junge Mann.
âIch weià es noch nichtâ, erwiderte sie. âIch denke ich werde noch warten.â Er nickte und wandte sich einem anderen Gast zu.
âWas kann ich Ihnen bringen?â
âIch bekomme dasselbe, was sie hat.â Rory drehte sich zu dem Mann, der neben ihr aufgetaucht war, um.
Er war ungefähr in ihrem Alter und sah nicht schlecht aus. Durch sein Hemd konnte sie seinen muskulösen Oberkörper erahnen, und aus seinen dunklen Augen ging etwas herausforderndes hervor. Als sie sah, dass er ihren Blick bemerkt hatte, lächelte sie.
âHiâ, sagte er.
âHey.â
âIst dieser Sitz frei?â
âIch weià nicht. Ich muss darüber nachdenken.â
Er behielt seine Hände an der Stuhllehne. âGeben Sie mir eine Chance. Ich bin ein guter Kerl, Sie werden mich mögen.â
âWas macht Sie zu einem guten Kerl?â
âNun ... â Er dachte einen Moment nach. âIch töte keine Spinnenâ, sagte er schlieÃlich.
âOhâ, sie hob die Schultern, âaber ich mag Spinnen nicht sonderlich. Ich denke es ist gut dass Sie sie nicht töten, aber ansonsten bringt mir das nicht sehr viel.â
âIch helfe alten Damen über die StraÃe.â
âIn der Hoffnung auf eine Belohnung?â
âNeinâ, sagte er, âich mag alte Damen.â
âIn Form eines Enkels oder einer perversen Weise?â
âIch bin nicht pervers. Zumindest nicht in dieser Hinsichtâ, grinste er sie an.
âNa dann, setzen Sie sich.â Rory wies auf dem freien Stuhl neben sich.
Der Barkeeper gab ihm seinen Drink, und der Nicht-Spinnen-Töter sagte: âDanke. Und einen für die Lady. Wenn sie bereit dafür ist.â
âBin ich nichtâ, erwiderte sie. âZumindest jetzt nicht. AuÃerdem muss ich später noch fahren.â
âVielleicht werden Sie das nichtâ, sagte er.
Sie studierte sein Gesicht. âVielleicht nicht.â
Er grinste, und nahm einen Schluck seines Drinks. Rory fiel der Ehering an seinem Finger auf, doch sie sah schnell wieder weg und leerte ihr Glas. âJetzt bin ich bereit für einen weiteren Martini.â
Er hob seine Hand für die Aufmerksamkeit des Barkeeper, hielt jedoch inne. âOderâ, sagte er, âwir könnten zum Essen Wein bestellen.â
âWir Essen hier?â
âIch hoffe doch.â Rory gefiel die Art, wie er sie ansah. Sein Blick war nicht nur auf ihren Körper gerichtet, sondern auch in ihre Augen. âDas Essen hier soll sehr gut sein. AuÃerdem gefällt mir die Gesellschaft. Aber wenn Sie andere Pläne haben - â
Sie lieà ihn einen Moment zappeln, dann stimmte sie zu.
âIch werde die Rechnung übernehmen. Für uns beideâ, sagte er.
âDas ist nicht nötigâ, erwiderte Rory mit einer flüchtigen Bewegung zu ihrer Handtasche.
âIch möchte es gerne.â Sie lieà den Arm sinken und griff nach ihrem Drink.
Etwas später standen sie auf und lieÃen sich zu ihrem Tisch führen. Rory hielt sich am Ellbogen des Mannes fest; der Alkohol zeigte seine Wirkung. Er hielt sie sachte und geleitete sie sicher zum Tisch.
Rory glitt auf ihren Stuhl und beobachtete ihn, wie er sich ihr gegenüber setzte und für beide bestellte.
âDas Kleid das du trägst ... â, sagte er, kaum das die Bedienung weg war.
âGefällt es dir?â
Er schüttelte den Kopf, jedoch nicht aus Wiederspruch. âWenn Frauen solche Kleider ständig trügen, würden Männer nicht in den Krieg ziehen. Oder Golf spielen.â
âDenkst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Oder dem Kleid zu viel Aufmerksamkeit schenkst?â
âStimmt. Es ist der Körper, der das Kleid macht.â Der Alkohol war auch bei ihm zu bemerken.
Rorys Antwort wurde von einem lauten Gekreische unterbrochen. Beide drehten sich zu der Familie um, die etwas entfernt von ihnen saÃ. Die Mutter versuchte verzweifelt, ihr Kind zum Schweigen zu bringen, doch das zweite fand ebenfalls Gefallen an dem Kreischen.
âKinderâ, sagte Rory und brachte ihr Gegenüber wieder dazu, sie anzusehen. âLaut, nicht wahr?â
Er nickte. âLeute sollten ihre Kinder nicht in Restaurants wie dieses bringen. Besonders nicht am Samstagabend.â
âEs gibt doch genug andere Orte für Familien.â
âMcDonaldsâ, sagte er. âBringt sie alle zu McDonalds.â
âSicher, sie könnten zu McDonaldsâ, sagte Rory und unterbrach sich, als ihr Essen gebracht wurde. âDoch vielleicht ist das nicht genugâ, fing sie wieder an, als der Kellner weg war. âWarum setzt man überhaupt Kinder in die Welt?â
âEs ist der natürliche Prozess. Fortpflanzung.â
âAber wir können auch ohne Fortpflanzung leben. Ich meine, es gibt so viele andere Dinge für die wir uns interessieren können. Kunst, oder Literatur, zum Beispiel.â
âStimmt. Kinder ruinieren alles. Den Schlaf, ... â
âDie Figur, ...â
âDein Sexleben.â
Das auch. Gerade das. Und wofür? Für klebrige Hände und ein Leben lang Kosten für Privatschulen und Häuser mit Garten.â
âUnd Klavierstunden und FuÃballunterricht.â
âStimmt. Aber wer gibt schon den Fehler zu? Sobald die Kinder da sind, muss man immer Lächeln und sagen, dass sie das beste sind was die Welt den Leuten geben kann.â
âGenau.â
âUnd was ist mit dir? Willst du Kinder?â
Rory lachte. âIch? Nein, sicher nicht. Ich mag meine Unabhängigkeit.â
âDenkst du, du wirst deine Meinung jemals ändern?â
âNein. Ich meine, das hier ist gut. Hier sein, ein paar Drinks und Spaà haben. Wieso sollte ich das für Spucke auf meiner Bluse hergeben?â
âWeil es jeder tut.â
âIch nicht. Ich will frei sein und in Bars gehen.â
Er hob grinsend sein Glas. âAuf die Freiheit.â
Danach aÃen sie, aber es ging nicht um das Essen. Ihre Finger berührten sich zufällig beim Greifen nach verschiedenen Dingen auf dem Tisch, dann absichtlich. Durch den Alkohol wurden die Konturen weicher.
Die Familie war schon lange weg, doch sie beide bestellten noch einen Nachtisch, Schokoladenkuchen, von der Sorte, die an der Gabel kleben sodass man sie ablecken muss, während die Augen mit dem Gegenüber spielen ...
âIch denke wir sollten jetzt gehenâ, sagte er und orderte die Rechnung.
âAberâ, sagte sie als sie aufstand, âkeiner von uns sollte fahren.â
âDieses Restaurant ist mit einem Hotel verbundenâ, sagte er. âWusstest du das nicht?â
Natürlich wusste sie es, und sie wusste das er wusste dass sie es wusste, doch sie gab ihm keine Antwort, lieà sich einfach von ihm aus der Bar geleiten, in die Lobby des Hotels. Als sie an die Rezeption zugehen wollte, drängte er sie sanft in den richtigen Weg. Also hatte er ein Zimmer.
âBist du hier oft?â, fragte sie.
âHab noch nie die Nacht verbracht.â Die Tür des Aufzuges schloss sich und plötzlich wurde sie gegen die Wand gedrückt und in einen Kuss gezogen. Den sie zu gerne erwiderte.
Sie stolperten in sein Zimmer, ohne den Kuss zu unterbrechen, und Rory hatte kaum Zeit den Raum richtig wahr zu nehmen, bevor er sie auf das Bett drückte. Sie zog ihn auf sich und vertiefte den Kuss. Sie waren noch vollständig angezogen, jedoch praktisch gesehen schon mittendrin, ihre Körper aneinander gepresst, den anderen fühlend, suchend, wollend. Es war schon nahezu schmerzhaft wie sie beide es wollten.
Irgendwann lösten sich sich voneinander, lange genug, um aus dem Kleidern zu schlüpfen, dann war er wieder über ihr. Sie konnte jeden Zentimeter seiner Haut spüren, die Muskeln an seinen Schultern und Oberarmen, seine weiche Haut ...
Er fühlte sich wunderbar an. Sie konnte nicht aufhören mit ihrem Händen über seinen Körper zu fahren, es fühlte sich einfach zu gut an.
Auch er berührte sie, wenn er auch etwas Zielorientierter als sie war, und seine Hand befand sich schon auf dem Weg zwischen ihre Beine, während sein Mund an ihren Brüsten verweilte. Und das fühlte sich auch wunderbar an.
Die Wahrheit war, dass alles wunderbar, perfekt, war. Heià genug, wild genug doch ebenfalls sanft genug.
Einfach wunderbar.
Immer noch eng umschlungen dösten sie danach weg. Es war kein richtiger Schlaf, nur das Einnicken nach zu viel Alkohol um wach zu bleiben.
Rory versuchte ihre Augen offen zu halten, mit dem Gedanken, aufstehen zu müssen, doch der Alkohol lieà ihre Lieder schwer sein und es war so einfach, liegen zu bleiben, sich nicht zu bewegen.
SchlieÃlich öffnete sie sie und die Augen blieben offen, sie stand auf und suchte ihre Klamotten zusammen.
Er bewegte sich nicht, hatte einen Arm über den Augen und döste weiter. Rory verschwand im Bad und zog sich um.
Als sie wiederkam, lag er immer noch im Bett, jedoch halbwegs wach. âDu gehst?â, sagte er mit rauer Stimme.
Sie nickte. âIch muss. Es wird spät.â
âKannst du fahren?â
âMir geht's gut. Der Alkohol scheint abgebaut zu sein.â Sie lächelte und ging zur Tür. Dort stoppte sie. âEs war wirklich schön.â
âFand ich auch.â
âVielleicht könnten wir das wiederholen?â
âGerneâ, sagte sie und ging.
Sie fuhr langsam zurück, es war aber auch nicht viel Verkehr.
Als sie an ihrem Haus ankam, fiel ihr Blick auf die Uhr. Halb eins, später als sie dachte. Sie durchquerte die Küche und ging ins Wohnzimmer, wo der Fernseher lief. Ashlee war schlafend auf dem Sofa. Rory räusperte sich und das Mädchen schreckte hoch.
âOh, Rory.â Sie richtete sich auf und sah die Frau vor ihr an. âHi. Ich habe Sie gar nicht reinkommen hören.â
âJa, es ist später geworden als ich dachte.â
âEs ist in Ordnung.â Ashlee stand auf. âIch geh normalerweise auch nicht früher ins Bett.â
âIhr College Kinder.â Rory lächelte. âIch war wahrscheinlich seit zehn Jahren nicht mehr so lange aus. Komm, ich schreib dir einen Scheck.â
Sie ging in die Küche um ihr Scheckbuch zu holen. Ashlee war von sechs Uhr an bis halb eins da gewesen, bei zehn Dollar die Stunde. Seufzend rundete Rory den Betrag auf achtzig Dollar auf und reichte ihn dem Babysitter. âDie Kinder sind gut ins Bett gekommen?â
âJa. Caroline wollte ihn Ihrem Bett schlafen, ich hoffe das ist in Ordnung.â Rory nickte. âUnd ich soll Sie von Will daran erinnern, dass sie versprochen haben noch zu ihm zu kommen, egal wie spät es wird.â Rory nickte erneut und wünschte Ashlee noch eine Gute Nacht, dann ging sie die Stufen zum zweiten Stockwerk hinauf.
Caroline lag in Rorys Bett, feste schlafend. Rory nahm ihren Ehering vom Nachttisch, steckte ihn an den Finger und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Dann hon sie sie hoch und trug Caroline in ihr Zimmer; dort deckte sie sie zu und schloss leise die Tür hinter sich. Als sich jemand in den Schatten des Flures regte, zuckte sie zusammen.
âGott!â, wisperte sie. âDu hast mich erschreckt.â
Jess kam grinsend auf sie zu und legte die Arme um ihre Hüften. âTut mir leid. Ich dachte, du würdest die Garage hören.â
âIch hab Caroline ins Bett getragen. Wieso bist du eigentlich schon hier? Ich dachte, du würdest noch im Hotel bleiben, du sahst so müde aus.â
âWieso soll ich alleine in einem Hotelzimmer bleiben?â Er küsste sie sanft.
âAber nächstes Mal zieh bitte deinen Ehering aus. Ich konnte sehen dass der Barkeeper dachte, ich sei eine echtes Flittchen, mich mit einem verheiratetem Mann einzulassen.â
âEr konnte ja nicht ahnen, dass du dich mit deinem Mann triffst.â
Sie lächelte. âDas stimmt.â
âEinen schönen Hochzeitstagâ, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie erneut.
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Es kann sein, dass die Charas nicht sehr "Naturgetreu" rüberkommen, aber ich denke am Ende wird es sich aufklären.
Viel Spass und über Feedback würde ich mich freuen!
Es war einer dieser typischen Herbsttage, an denen sich das Licht gegen sieben Uhr abends golden färbt und die Welt sanfter erscheinen lässt. Es hinterlässt diesen speziellen Glanz, der die Blätter und Fenster erstrahlen lässt und alles andere in den Schatten stellt, und einen denken lässt, dass man vom heutigem Tage an nicht mehr nur durchschnittlich ist, ein normaler Mensch der Masse, sondern Einzigartig sein wird. Dass GröÃe in der Zukunft liegt.
Rory Gilmore war auf dem Weg in eine Bar.
Na ja, eigentlich war es ein Restaurant, aber sie war nicht am Essen interessiert. Mehr plante sie, sich hinzusetzten, ein paar Drinks zu sich zu nehmen und zu warten. Einfach warten, und am Ende des Abends würde sie nicht alleine gehen.
Sie parkte ihr Auto und sah noch einmal prüfend in den Spiegel, bevor sie ausstieg. Heute war einer der Tage, an denen sie wusste dass sie gut aussah und es auch darauf angelegt hatte. Da sie sonst kaum Make-up auftrug, betonte es nun ihre Augen und lies sie intensiver strahlen.
Als sie das Restaurant betrat, sah sie sich kurz um und steuerte dann auf die Bar zu. Obwohl sie nur Pärchen sah, machte sie sich keine Sorgen, sie hatte Zeit. Es würde jemand kommen, wenn nicht sofort, dann eben später, und dass sie am Anfang noch alleine war, machte ihr nichts aus. Es gab ihr Gelegenheit, das Territorium zu erkunden, den richtigen Platz zu finden um zu sitzen und zu warten.
Als der Barkeeper sie entdeckte, schenkte sie ihm ein Lächeln und bestellte einen Martini.
âEssen Sie hier?â, erkundigte sich der junge Mann.
âIch weià es noch nichtâ, erwiderte sie. âIch denke ich werde noch warten.â Er nickte und wandte sich einem anderen Gast zu.
âWas kann ich Ihnen bringen?â
âIch bekomme dasselbe, was sie hat.â Rory drehte sich zu dem Mann, der neben ihr aufgetaucht war, um.
Er war ungefähr in ihrem Alter und sah nicht schlecht aus. Durch sein Hemd konnte sie seinen muskulösen Oberkörper erahnen, und aus seinen dunklen Augen ging etwas herausforderndes hervor. Als sie sah, dass er ihren Blick bemerkt hatte, lächelte sie.
âHiâ, sagte er.
âHey.â
âIst dieser Sitz frei?â
âIch weià nicht. Ich muss darüber nachdenken.â
Er behielt seine Hände an der Stuhllehne. âGeben Sie mir eine Chance. Ich bin ein guter Kerl, Sie werden mich mögen.â
âWas macht Sie zu einem guten Kerl?â
âNun ... â Er dachte einen Moment nach. âIch töte keine Spinnenâ, sagte er schlieÃlich.
âOhâ, sie hob die Schultern, âaber ich mag Spinnen nicht sonderlich. Ich denke es ist gut dass Sie sie nicht töten, aber ansonsten bringt mir das nicht sehr viel.â
âIch helfe alten Damen über die StraÃe.â
âIn der Hoffnung auf eine Belohnung?â
âNeinâ, sagte er, âich mag alte Damen.â
âIn Form eines Enkels oder einer perversen Weise?â
âIch bin nicht pervers. Zumindest nicht in dieser Hinsichtâ, grinste er sie an.
âNa dann, setzen Sie sich.â Rory wies auf dem freien Stuhl neben sich.
Der Barkeeper gab ihm seinen Drink, und der Nicht-Spinnen-Töter sagte: âDanke. Und einen für die Lady. Wenn sie bereit dafür ist.â
âBin ich nichtâ, erwiderte sie. âZumindest jetzt nicht. AuÃerdem muss ich später noch fahren.â
âVielleicht werden Sie das nichtâ, sagte er.
Sie studierte sein Gesicht. âVielleicht nicht.â
Er grinste, und nahm einen Schluck seines Drinks. Rory fiel der Ehering an seinem Finger auf, doch sie sah schnell wieder weg und leerte ihr Glas. âJetzt bin ich bereit für einen weiteren Martini.â
Er hob seine Hand für die Aufmerksamkeit des Barkeeper, hielt jedoch inne. âOderâ, sagte er, âwir könnten zum Essen Wein bestellen.â
âWir Essen hier?â
âIch hoffe doch.â Rory gefiel die Art, wie er sie ansah. Sein Blick war nicht nur auf ihren Körper gerichtet, sondern auch in ihre Augen. âDas Essen hier soll sehr gut sein. AuÃerdem gefällt mir die Gesellschaft. Aber wenn Sie andere Pläne haben - â
Sie lieà ihn einen Moment zappeln, dann stimmte sie zu.
âIch werde die Rechnung übernehmen. Für uns beideâ, sagte er.
âDas ist nicht nötigâ, erwiderte Rory mit einer flüchtigen Bewegung zu ihrer Handtasche.
âIch möchte es gerne.â Sie lieà den Arm sinken und griff nach ihrem Drink.
Etwas später standen sie auf und lieÃen sich zu ihrem Tisch führen. Rory hielt sich am Ellbogen des Mannes fest; der Alkohol zeigte seine Wirkung. Er hielt sie sachte und geleitete sie sicher zum Tisch.
Rory glitt auf ihren Stuhl und beobachtete ihn, wie er sich ihr gegenüber setzte und für beide bestellte.
âDas Kleid das du trägst ... â, sagte er, kaum das die Bedienung weg war.
âGefällt es dir?â
Er schüttelte den Kopf, jedoch nicht aus Wiederspruch. âWenn Frauen solche Kleider ständig trügen, würden Männer nicht in den Krieg ziehen. Oder Golf spielen.â
âDenkst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Oder dem Kleid zu viel Aufmerksamkeit schenkst?â
âStimmt. Es ist der Körper, der das Kleid macht.â Der Alkohol war auch bei ihm zu bemerken.
Rorys Antwort wurde von einem lauten Gekreische unterbrochen. Beide drehten sich zu der Familie um, die etwas entfernt von ihnen saÃ. Die Mutter versuchte verzweifelt, ihr Kind zum Schweigen zu bringen, doch das zweite fand ebenfalls Gefallen an dem Kreischen.
âKinderâ, sagte Rory und brachte ihr Gegenüber wieder dazu, sie anzusehen. âLaut, nicht wahr?â
Er nickte. âLeute sollten ihre Kinder nicht in Restaurants wie dieses bringen. Besonders nicht am Samstagabend.â
âEs gibt doch genug andere Orte für Familien.â
âMcDonaldsâ, sagte er. âBringt sie alle zu McDonalds.â
âSicher, sie könnten zu McDonaldsâ, sagte Rory und unterbrach sich, als ihr Essen gebracht wurde. âDoch vielleicht ist das nicht genugâ, fing sie wieder an, als der Kellner weg war. âWarum setzt man überhaupt Kinder in die Welt?â
âEs ist der natürliche Prozess. Fortpflanzung.â
âAber wir können auch ohne Fortpflanzung leben. Ich meine, es gibt so viele andere Dinge für die wir uns interessieren können. Kunst, oder Literatur, zum Beispiel.â
âStimmt. Kinder ruinieren alles. Den Schlaf, ... â
âDie Figur, ...â
âDein Sexleben.â
Das auch. Gerade das. Und wofür? Für klebrige Hände und ein Leben lang Kosten für Privatschulen und Häuser mit Garten.â
âUnd Klavierstunden und FuÃballunterricht.â
âStimmt. Aber wer gibt schon den Fehler zu? Sobald die Kinder da sind, muss man immer Lächeln und sagen, dass sie das beste sind was die Welt den Leuten geben kann.â
âGenau.â
âUnd was ist mit dir? Willst du Kinder?â
Rory lachte. âIch? Nein, sicher nicht. Ich mag meine Unabhängigkeit.â
âDenkst du, du wirst deine Meinung jemals ändern?â
âNein. Ich meine, das hier ist gut. Hier sein, ein paar Drinks und Spaà haben. Wieso sollte ich das für Spucke auf meiner Bluse hergeben?â
âWeil es jeder tut.â
âIch nicht. Ich will frei sein und in Bars gehen.â
Er hob grinsend sein Glas. âAuf die Freiheit.â
Danach aÃen sie, aber es ging nicht um das Essen. Ihre Finger berührten sich zufällig beim Greifen nach verschiedenen Dingen auf dem Tisch, dann absichtlich. Durch den Alkohol wurden die Konturen weicher.
Die Familie war schon lange weg, doch sie beide bestellten noch einen Nachtisch, Schokoladenkuchen, von der Sorte, die an der Gabel kleben sodass man sie ablecken muss, während die Augen mit dem Gegenüber spielen ...
âIch denke wir sollten jetzt gehenâ, sagte er und orderte die Rechnung.
âAberâ, sagte sie als sie aufstand, âkeiner von uns sollte fahren.â
âDieses Restaurant ist mit einem Hotel verbundenâ, sagte er. âWusstest du das nicht?â
Natürlich wusste sie es, und sie wusste das er wusste dass sie es wusste, doch sie gab ihm keine Antwort, lieà sich einfach von ihm aus der Bar geleiten, in die Lobby des Hotels. Als sie an die Rezeption zugehen wollte, drängte er sie sanft in den richtigen Weg. Also hatte er ein Zimmer.
âBist du hier oft?â, fragte sie.
âHab noch nie die Nacht verbracht.â Die Tür des Aufzuges schloss sich und plötzlich wurde sie gegen die Wand gedrückt und in einen Kuss gezogen. Den sie zu gerne erwiderte.
Sie stolperten in sein Zimmer, ohne den Kuss zu unterbrechen, und Rory hatte kaum Zeit den Raum richtig wahr zu nehmen, bevor er sie auf das Bett drückte. Sie zog ihn auf sich und vertiefte den Kuss. Sie waren noch vollständig angezogen, jedoch praktisch gesehen schon mittendrin, ihre Körper aneinander gepresst, den anderen fühlend, suchend, wollend. Es war schon nahezu schmerzhaft wie sie beide es wollten.
Irgendwann lösten sich sich voneinander, lange genug, um aus dem Kleidern zu schlüpfen, dann war er wieder über ihr. Sie konnte jeden Zentimeter seiner Haut spüren, die Muskeln an seinen Schultern und Oberarmen, seine weiche Haut ...
Er fühlte sich wunderbar an. Sie konnte nicht aufhören mit ihrem Händen über seinen Körper zu fahren, es fühlte sich einfach zu gut an.
Auch er berührte sie, wenn er auch etwas Zielorientierter als sie war, und seine Hand befand sich schon auf dem Weg zwischen ihre Beine, während sein Mund an ihren Brüsten verweilte. Und das fühlte sich auch wunderbar an.
Die Wahrheit war, dass alles wunderbar, perfekt, war. Heià genug, wild genug doch ebenfalls sanft genug.
Einfach wunderbar.
Immer noch eng umschlungen dösten sie danach weg. Es war kein richtiger Schlaf, nur das Einnicken nach zu viel Alkohol um wach zu bleiben.
Rory versuchte ihre Augen offen zu halten, mit dem Gedanken, aufstehen zu müssen, doch der Alkohol lieà ihre Lieder schwer sein und es war so einfach, liegen zu bleiben, sich nicht zu bewegen.
SchlieÃlich öffnete sie sie und die Augen blieben offen, sie stand auf und suchte ihre Klamotten zusammen.
Er bewegte sich nicht, hatte einen Arm über den Augen und döste weiter. Rory verschwand im Bad und zog sich um.
Als sie wiederkam, lag er immer noch im Bett, jedoch halbwegs wach. âDu gehst?â, sagte er mit rauer Stimme.
Sie nickte. âIch muss. Es wird spät.â
âKannst du fahren?â
âMir geht's gut. Der Alkohol scheint abgebaut zu sein.â Sie lächelte und ging zur Tür. Dort stoppte sie. âEs war wirklich schön.â
âFand ich auch.â
âVielleicht könnten wir das wiederholen?â
âGerneâ, sagte sie und ging.
Sie fuhr langsam zurück, es war aber auch nicht viel Verkehr.
Als sie an ihrem Haus ankam, fiel ihr Blick auf die Uhr. Halb eins, später als sie dachte. Sie durchquerte die Küche und ging ins Wohnzimmer, wo der Fernseher lief. Ashlee war schlafend auf dem Sofa. Rory räusperte sich und das Mädchen schreckte hoch.
âOh, Rory.â Sie richtete sich auf und sah die Frau vor ihr an. âHi. Ich habe Sie gar nicht reinkommen hören.â
âJa, es ist später geworden als ich dachte.â
âEs ist in Ordnung.â Ashlee stand auf. âIch geh normalerweise auch nicht früher ins Bett.â
âIhr College Kinder.â Rory lächelte. âIch war wahrscheinlich seit zehn Jahren nicht mehr so lange aus. Komm, ich schreib dir einen Scheck.â
Sie ging in die Küche um ihr Scheckbuch zu holen. Ashlee war von sechs Uhr an bis halb eins da gewesen, bei zehn Dollar die Stunde. Seufzend rundete Rory den Betrag auf achtzig Dollar auf und reichte ihn dem Babysitter. âDie Kinder sind gut ins Bett gekommen?â
âJa. Caroline wollte ihn Ihrem Bett schlafen, ich hoffe das ist in Ordnung.â Rory nickte. âUnd ich soll Sie von Will daran erinnern, dass sie versprochen haben noch zu ihm zu kommen, egal wie spät es wird.â Rory nickte erneut und wünschte Ashlee noch eine Gute Nacht, dann ging sie die Stufen zum zweiten Stockwerk hinauf.
Caroline lag in Rorys Bett, feste schlafend. Rory nahm ihren Ehering vom Nachttisch, steckte ihn an den Finger und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Dann hon sie sie hoch und trug Caroline in ihr Zimmer; dort deckte sie sie zu und schloss leise die Tür hinter sich. Als sich jemand in den Schatten des Flures regte, zuckte sie zusammen.
âGott!â, wisperte sie. âDu hast mich erschreckt.â
Jess kam grinsend auf sie zu und legte die Arme um ihre Hüften. âTut mir leid. Ich dachte, du würdest die Garage hören.â
âIch hab Caroline ins Bett getragen. Wieso bist du eigentlich schon hier? Ich dachte, du würdest noch im Hotel bleiben, du sahst so müde aus.â
âWieso soll ich alleine in einem Hotelzimmer bleiben?â Er küsste sie sanft.
âAber nächstes Mal zieh bitte deinen Ehering aus. Ich konnte sehen dass der Barkeeper dachte, ich sei eine echtes Flittchen, mich mit einem verheiratetem Mann einzulassen.â
âEr konnte ja nicht ahnen, dass du dich mit deinem Mann triffst.â
Sie lächelte. âDas stimmt.â
âEinen schönen Hochzeitstagâ, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie erneut.
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