04.02.2007, 18:03
Zitat::dance: Ja, du siehst richtig. Du hast dich nicht getäuscht. Glaube mir, dies ist keine Fata Morgana. Dies ist "Nichts als die Wahrheit" :lach:*Sand aus den Augen reib* Nein SpaÃ, ich freu mich riesig über dein FB! Vielen Dank!
Zitat:*hust* wer kann das nur sein?Keine Ahnung, das frag ich mich auch schon die ganze Zeit

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Mit meinem 300. Beitrag kommt der 4. Teil. Ich wünsch euch viel Spaà beim Lesen und gegen eine kleine (oder auch gröÃere) Rückmeldung hab ich nix einzuwenden.
Das Kapitel ist meiner neuen Leserin Domi gewidmet.
Teil 4 Achterbahn, Kaffee, ein Kuss und Schluss?!
[SIZE=2]GleichmäÃig atmend saà Lorelai mit geschlossenen Augen auf ihrem Platz im hinteren Teil der Maschine. Ihr Kopf war auf die Brust gesunken. Sie träumte gerade von ihrem letzten Besuch in Hartfort, bei dem es wieder einmal zu einem heftigen Streit gekommen war, als sie spürte, wie sie zunächst leicht, dann stärker werdend, gerüttelt wurde. [/SIZE]
[SIZE=2]"Lassen sie mich in Ruhe", murmelte sie noch halb schlafend. Ihre Worte brachten jedoch nichts, weshalb sie eine Hand etwas hob, um die Person - wer es auch immer sein mochte - abzuwehren. Irritiert schlug sie die Augen auf, als ihre Hand schlaff ins Leere fiel. Sie blickte sich um. Es war niemand in der Nähe, der sie hätte wecken können. In dem Augenblick wurde ihr bewusst, dass das Flugzeug die Ursache für das unangenehme Ruckeln war. Sie setzte sich gerade auf und warf einen Blick zu Jessica und Brian. Ihnen schien es nichts auszumachen. Sie schliefen seelenruhig. Lorelai begann sich zu strecken. Dabei rutschte ihr die Decke von den Knien. Mit einem dankbaren Lächeln schob sie sie kurzerhand unter den Vordersitz. Sie war zwar müde, aber ihr erschien es unmöglich wieder einzuschlafen. Durch einen Blick zur Seite, stellte sie fest, dass sich Jessica nun auch regte. Wenigstens bin ich nicht die einzige.
"Was ist denn los", fragte diese mit ihrer piepsigen Stimme verwundert. "Das wackelt ja alles so."
"Keine Ahnung, aber es ist bestimmt nichts schlimmes", versuchte Lorelai sie, in Erinnerung an Tinas Aussage, zu beruhigen. Das sie selbst etwas besorgt war, lieà sie sich nicht anmerken. Für kurze Zeit schwiegen beide, dann fing Jessica - oder Stella, wie Lorelai sie gedanklich nannte - wieder an zu reden.
"Könnten sie mir einen Gefallen tun?"
"Worum geht es?"
"Mir wird doch immer so schnell schlecht. Ich kann keine Achterbahn fahren ohne das ich... Sie wissen schon. Brian ist da ganz anders. Er liebt den 'Kick', wie er es nennt. Wenn ich solche Ungetüme sehe oder nur daran denke, wird mir übel. Dieses Rütteln schlägt mir auf den Magen. Das ist nichts für mich. Einmal..."
"Sollen wir die Plätze tauschen", wurde sie von Lorelai unterbrochen. Jessica begann zu strahlen.
"Wenn es ihnen keine Umstände macht?!"
"Nein", lächelte sie freundlich. "Das ist kein Problem." Sie hatte sich mit der Situation abgefunden. Was blieb ihr auch anderes übrig? Die Maschine war ausgebucht und ein Platzwechsel nicht möglich. Sie hoffte nur, dass sie auf dem Rückflug mehr Glück mit ihren Sitznachbarn hatte.
Jessica richtete sich umständlich auf und versuchte an ihrem Mann vorbei zu kommen ohne ihn anzustoÃen, was allerdings nicht funktionierte. Er begann sich ebenfalls zu rühren.
"Oh, entschuldigen Ãffchen. Das war keine Absicht. Schlaf ruhig weiter", piepste sie. Lorelai konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Wie kann man jemanden nur Ãffchen nennen? Brian gähnte und schlug die Augen auf.
"Ist nicht schlimm Entlein! Ich wurde sowieso wach. Bei diesem Gewackel kann ja kein Mensch schlafen." Stimmt, dachte Lorelai, die jetzt im Gang stand. Er streckte sich. "Was wohl los ist?"
"Da hast du Recht. Ich bin auch davon aufgewacht. Jetzt tauschen wir die Plätze, weil mir doch immer so schnell schlecht wird. Keine Ahnung was los ist, aber Lorelai..." Sie blickte sich um. "Huch... wo ist sie denn?"
"Vielleicht schaut sie, ob es jetzt eine bessere Farbauswahl gibt", meinte Brian. "Jedenfalls sagte sie, dass das wackeln normal ist", beendete Jessica ihren Satz und lieà sich auf ihren neuen Platz sinken. "Was meinst du mit den Farben?"
"Ach nichts", winkte er ab.
"Sag schon!"
"Sie war ja vorhin eine Weile weg und als sie zurück kam, habe ich spaÃeshalber erwähnt, dass ich dachte, sie wäre mit einem Fallschirm abgesprungen. Daraufhin sagte sie, dass ihr die Farben nicht gefallen haben. Das ist alles." Sie blickte ihn etwas erschrocken an.
"Ãber so etwas solltest du keine Witze machen. Was ist wenn... Nein, ich will nicht daran denken."
"Wir werden nicht abstürzen. Lorelai hat Recht. Turbulenzen sind beim Fliegen ganz normal", beruhigte er seine Frau.
"Wenn du das sagst", lächelte Jessica. "Lorelai ist eine nette Person, nicht wahr?"
"Sie ist sehr sympathisch", musste er zugeben.
"Ich hoffe, du findest sie nicht sympathischer als mich", zwinkerte sie. Er dachte kurz nach und lächelte dann verschmitzt.
"Na ja... jetzt wo ich darüber nachdenke..."
"Du Schuft", lachte Jessica und kniff ihn leicht in die Wange.
"Sag das du mich liebst!"
"Ich liebe dich von ganzem Herzen und daran wird sich auch nie etwas ändern!"
"Ich liebe dich auch, mein Ãffchen", erwiderte sie und gab ihm einen langen Kuss.
Währenddessen durchquerte Lorelai leicht stolpernd die Bordküche und erreichte kurz darauf die Toiletten. Das Schaukeln hatte nicht aufgehört. Im Gegenteil. Ihr kam es vor, als wenn es sich sogar noch verstärkt hätte, womit sie sich nicht unbedingt wohl fühlte. Sie wusch sich gerade ihre Hände, als ein heftiges Wackeln das Flugzeug erschütterte. Lorelai stolperte gegen die Wand und stieà mit ihrer Schulter unsanft gegen den Papierspender.
"Autsch!", fluchte sie leise. Sie wartete ein paar Momente ab, die schmerzende Schulter mit einer Hand haltend, eh sie die Tür öffnete, um zurück auf ihren Platz zu gehen. Als sie durch die Bordküche kam, traf sie auf einen der Flugbegleiter, der sie etwas überrascht ansah.
"Sie sollten nicht mehr durch den Gang laufen. Der Pilot hat das Anschnallzeichen eingeschaltet."
"Ich wollte gerade zu meinem Platz", erklärte Lorelai.
"Das würde ich ihnen auch raten", meinte der Mann. "Die nächste Zeit wird es etwas ungemütlich."
"Wie meinen sie das", erkundigte sie sich besorgt.
"So wie ich es gesagt habe. Und jetzt gehen sie bitte zurück", bat er sie zwar bestimmt, aber dennoch freundlich. Lorelai schluckte, als sie sich wieder dem Gang zuwandte. Während sie zurück ging, fiel ihr Blick auf die anderen Fluggäste. Viele waren aufgewacht. Die meisten sahen ziemlich verschlafen aus. Manche saÃen auf ihren Sitzen und lasen oder unterhielten sich, andere saÃen in einer verkrampften Haltung da und schauten vor sich hin.
"Ganz ruhig... Es wird schon nichts passieren", versuchte sie sich zu beruhigen. Als sie bei dem Mann mit dem Basecap vorbei kam, warf sie unwillkürlich ein Blick zu ihm. Auch er war aufgewacht. Allerdings schaute er aus dem Fenster, so dass sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Wenige Augenblicke später erreichte sie ihre Reihe, lieà sich auf ihren neuen Platz sinken und schnallte sich an. Brian und Jessica unterhielten sich flüsternd miteinander ohne sie zu beachten, worüber sie ausgesprochen dankbar war. Sie hatte genug mit ihren eigenen Gedanken zu tun. Plötzlich ertönte ein leises, aber trotzdem deutlich vernehmbares Knacken, gefolgt von einem leichten Rauschen, welches durch eine tiefe Männerstimme unterbrochen wurde.
>> Sehr geehrte Passagiere, hier spricht ihr Pilot David Mannings. Wie sie sicherlich bereits bemerkt haben, werden wir momentan ziemlich durchgeschaukelt. Die Ursache dafür ist eine Schlechtwetterfront. Während der nächsten Zeit kann es etwas ungemütlich werden, aber es besteht kein Anlass zur Sorge. Wir haben alles unter Kontrolle. Bitte bleiben sie zu ihrer eigenen Sicherheit angeschnallt auf ihren Plätzen sitzen! <<
Die Lautsprecherdurchsage verstummte und Lorelai atmete erleichtert durch. Wenn der Pilot sagte, dass sie sich keine Sorgen machen bräuchten, dann wird das wohl auch stimmen, oder?
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"Wann kommt denn deine Mom in Sydney an", erkundigte sich Lane, während sie zusammen mit Rory und Dean durch Stars Hollow lief.
"Laut unserer Zeit heute Nachmittag", meinte Rory. "Was haltet ihr davon, wenn wir zu Westons gehen? Ich könnte einen Kaffee vertragen." Die beiden anderen stimmten zu und so schlugen sie den Weg in Richtung ihrer und Lorelais Lieblingskaffeelieferantin, neben Sookie, ein. Plötzlich stoppte Dean.
"Was ist denn los", fragte Lane überrascht. Er blickte auf die andere StraÃenseite zu dem ehemaligen Geschäft in dem Eckhaus.
"Warum steht denn das leer", erkundigte er sich neugierig und überquerte die wenig befahrene StraÃe. Die Mädchen folgten ihn.
"Der Besitzer ist vor einem Monat gestorben", erklärte Rory verwundert, als sie vor dem Eingang zu stehen kamen. Dean hielt sich die Hand vor die Augen, um besser durch die Scheibe schauen zu können.
"Ziemlich staubig. So, wie es aussieht, führt eine Treppe nach oben. Vielleicht war dort das Büro oder ein Lager. Ich frag mich, warum noch nichts Neues eröffnet hat."
"Was soll denn deiner Meinung nach da rein", fragte Rory, die gedanklich schon bei Westons war.
"Wie wäre es mit einem Musikgeschäft", schlug er vor.
"Das wäre super", lachte Lane. "Was würde dir gefallen Rory?"
"Kaffee", quengelte diese.
"Auch keine schlechte Idee", erwiderte Dean.
"Ich meinte eigentlich..."
"Die Schule ist nicht weit weg und so ein Café oder Diner wäre mal eine Abwechslung."
"Du kannst ja meine GroÃeltern fragen, ob sie dir das Geld dafür leihen", scherzte Rory.
"Lieber nicht", lachte er. "Was meinten sie eigentlich dazu, dass deine Mom für drei Wochen nicht zu dem Essen kommt?"
"Grandma war ziemlich sauer, weil Mom es ihr erst so kurzfristig erzählt hat."
"Wann denn", wollte Lane wissen.
"Beim letzten Mal. Kommt, lasst uns endlich gehen..." Die Drei setzten ihren Weg fröhlich plaudernd fort, ohne zu ahnen, was sich gerade ein paar 1000 Meilen weiter südwestlich von ihnen abspielte.
*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
Das zunächst leichte Grollen hatte sich inzwischen zu einem, in kurzen Abständen aufeinander folgenden Donnern entwickelt und der tiefschwarze Himmel wurde immer wieder für wenige Sekunden durch Blitze taghell erleuchtet. Es gab kaum noch Passagiere, die schliefen, da die Maschine ziemlich unruhig in der Luft lag und stark schaukelte. In der Businessklasse hatte sich aufgrund des Ruckelns ein Handgepäckfach geöffnet. Zum Glück war es leer gewesen, so dass nichts hinausfallen konnte. Einer der Flugbegleiter hatte es wieder geschlossen. Irgendwo in der Touristenklasse weinte leise ein kleines Kind. Nicht weit davon saà der Mann mit dem Basecap. Er war zwar nicht besorgt, aber dennoch freute er sich darauf, wenn sie das Gewitter endlich durchflogen hatten. Das Rütteln war nicht gerade angenehm. Anders sah es in der Reihe von Brian, Jessica und Lorelai aus. Trotz der beruhigen Worte des Piloten, war insbesondere Jessica deutlich anzusehen, dass sie sich mit der momentanen Situation unwohl fühlte. Seit der Lautsprecherdurchsage hatte sie die Hand ihres Mannes, der auf Lorelai zumindest äuÃerlich überraschend locker wirkte, nicht mehr losgelassen. Ihre eigene Besorgnis hatte sich dank Captain Mannings auf ein, den aktuellen Ereignissen entsprechend, normales Maà gesenkt. Sie erinnerte sich an den vorherigen Abend zurück.
*FLASHBACK*
"Was ist mit dir", erkundigte sich Max.
"Was soll mit mir sein", fragte sie verwundert.
"Ich habe dir gerade eine Frage gestellt und du hast nicht reagiert."
"Entschuldige, ich habe gerade an morgen gedacht", erwiderte sie lächelnd.
"Wegen dem Flug?" Sie nickte.
"Ich bin noch nie solange geflogen. Was wäre..."
"Lorelai," unterbrach er sie, "die Wahrscheinlichkeit in einen Autounfall verwickelt zu werden, liegt um ein vielfaches höher, als ein möglicher Flugzeugabsturz. Mach dir keine Gedanken mehr darüber, ok?"
"Okay," gab sie sich geschlagen. Beide begannen zu lächeln. Ihre Köpfe näherten sich einander und sie versanken in einen zärtlichen Kuss.
*FLASHBACK*
Auf Lorelais Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. Es wird schon nichts passieren... Hoffentlich hört das Wackeln bald auf. Sie blickte gedankenverloren aus dem kleinen Fenster in den nächtlichen Himmel. Was Max wohl gerade tat? Sie fand es schade, dass er nicht dabei sein konnte. Lorelai freute sich schon auf die Landung. Selbst wenn das Ruckeln, Brian, und Jessica nicht da wären. Der lange Flug war anstrengend. Ihre Gedanken wanderten gerade in Richtung Rory, als es unvermittelt ganz nah am Flugzeug blitzte. Sie erschrak fürchterlich. Nur den Bruchteil einer Sekunde später donnerte es erneut. Plötzlich verlor die Maschine rasch an Höhe und neigte sich relativ stark auf eine Seite. Vereinzelt waren ein paar Schreie zu hören. In Lorelai brach der Schweià aus. Sie schluckte. Ganz ruhig...
"Wir stürzen ab, wir stürzen ab", jammerte Jessica.
"Es wird nichts passieren", versuchte Brian sie mit zitternder Stimme zu beruhigen. "Der Pilot hat alles unter Kontrolle. Heute Abend sind wir am Bondi Beach und du kannst soviel Cocktails trinken, wie du magst." Lorelai bemerkte, dass auch er blasser geworden war. Das Flugzeug sank immer noch schnell dem Erdboden oder vielmehr dem Pazifik entgegen.
Der Pilot hatte es inzwischen zumindestens geschafft, die Maschine in eine einigermaÃen waagerechte Position zu bringen. Ein paar Sekunden später, die Lorelai jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen, schien sie sich auch in der Höhe zu stabilisieren. Sie atmete erleichtert durch, um gleich darauf wieder zusammen zu fahren. Ãber ihr hatten sich Klappen geöffnet, aus denen orange-gelbe Masken für die Sauerstoffversorgung fielen. Einige Passagiere begannen panisch zu schreien. Lorelai wollte gerade nach einer greifen, als die Boeing erneut in ein Luftloch geriet und heftig ruckelnd in die Tiefe sank. Ihr Herz setzte kurz aus und sie klammerte sich mit einer Hand an der Armlehne fest. Mit der anderen Hand zog sie sich schnell die Maske über Mund und Nase und blickte äuÃerst besorgt aus dem Fenster. So bemerkte sie auch nicht, dass auf Grund des starken Wackelns ein GroÃteil der Fächer über den Sitzen aufsprangen und Gepächstücke rausfielen. Wann hört das endlich auf? Ihre Gedanken überschlugen sich. Hatte Jessica Recht? Würden sie abstürzen? Was würde aus dem Hotel werden? Wie würden ihre Freunde und ihre Eltern reagieren? Schaffte es der Pilot vielleicht doch noch? Und vor allem was würde aus Rory? Plötzlich spürte sie, wie etwas hartes gegen ihren Kopf schlug. Das Gesicht ihrer Tochter verblasste und alles um sie herum wurde schwarz.
TBC?
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*mich schnell verstecken geh*[/SIZE]
"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston