08.02.2007, 11:33
So...
Muss ja wohl nicht noch mal sagen wie sehr mich euer Fb freut. Danke.
Herzlichen Dank auch an meine betaleserin Selene, immer treue leserin und, wie schon so oft: ich freue mich sehr über jedes Fb Wort dass über das Web zu mir geschwommen kommt (oder wie auch immer es kommt)...
Nun kommt der neue Teil...
Kapitel 4. Ein langer Abend
Mummy, ich kann meinen geblümten Rock nicht finden! Julianne lief aufgeregt zu uns in die Küche. Ihr dunkelbraunes Haar hatte sie in zwei dicke Zöpfe geflochten, und sie sah älter aus als sieben.
Ach, Juli... Zieh doch was anderes an! Sagte meine Mutter gelassen und strich ihrer Tochter über den Kopf.
Aber Sharon macht sich auch schön... protestierte Julianne.
Mum kniete sich vor sie hin. Schätzchen. Wir gehen nirgendwo hin. Ihr müsst euch nicht schön machen... Zieh eine Jeans an. Und deine Schwester auch. Sag, sie soll das Kleine schwarze wieder ausziehen und in die Hausschuhe schlüpfen. Julianne zog nach oben ab. Und lasst meine Sachen bitte in Ruhe! Rief Mum ihr hinterher. Komisch, wunderte sie sich. Mit dir war das ein bisschen anders. Dich musste ich zum anziehen locken und treiben. Bei den zweien, da sag ich nur das Wort ‚Besuch’ und schon stehen sie stramm.
Ich lachte. Wir saÃen am Küchentisch und unterhielten uns. Zwei Kaffeetassen standen auf dem Tisch. Mum hatte Luke einkaufen geschickt und die Gelegenheit genutzt um meinen Koffeinbedarf etwas zu ernähren. Nun saÃen wir da und schwiegen vor uns hin. Bis sie die Stille brach.
Schatz... sie schien verlegen. Was ist vorgefallen... zwischen dir und Logan?
Ich atmete tief durch. Es war das erste Mal, dass sie mich darauf ansprach. Ich senkte den Kopf.
Rory... ich will dich nicht zwingen mit mir zu reden. Aber ich denke es erleichtert einiges. Ich möchte dir helfen. Und wenn es hart auf hart kommt wäre es besser, wenn ich wenigstens das nötigste wüsste.
Du hast ja recht, ich seufzte. Ich wollte den Mund aufmachen, und etwas sagen, da öffnete sich die Tür und Luke und Michael kamen herein. Wir reden morgen, sagte ich noch schnell.
[B]Mummy! Grandpa hat mir einen Lutscher gekauft! Aber er sagt, ich soll damit bis morgen warten,[/B] erzählte mein Kleiner und kam zu mir.
[B]Da hat Grandpa recht. Wir wollen nämlich gleich essen und danach geht’s ins Bett. Komm, wir gehen dich schon mal duschen und bettfertig machen. [/B]
Ich zwinkerte Mum zu und wir verschwanden nach oben ins Badezimmer. Ich badete ihn und spielte mit ihm, während er in der Wanne saà und sich einweichen lieÃ. Als ich sein Haar einschäumte merkte ich wie dunkelhaarig er war. Mir fiel auf, dass er in der letzten Zeit immer dunkler geworden war. Nach seiner Geburt war er so blond wie sein Vater gewesen, hatte aber meine blauen Augen. Mum war sehr stolz darauf gewesen, dass ihre Gene immer noch ein gewisses Auftreten in ihren Nachfahren hatte. Ich hatte ihr damals erklärt, dass fast alle Babys nach der Geburt blaue Augen hatten. Sie hatte nur abgewinkt und gelacht.
Mummy? Michael riss mich aus meinen metertiefen Gedanken. Was ist mit Daddy?
Ich erschrak. Es war klar. Irgendwann würde er fragen, warum sein Vater nicht bei uns war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber wozu ihm etwas vormachen? Er würde es irgendwann erfahren müssen.
WeiÃt du, Michael... Daddy und ich... wir haben uns ein bisschen gestritten, begann ich vorsichtig.
Habt ihr euch denn nicht mehr lieb? Fragte er und wirkte so erwachsen.
Ich senkte den Kopf. Nicht mehr so wie früher. Aber das passiert, mein Schatz. Und es hat auch nichts mir dir zu tun. Wir haben dich beide sehr, sehr lieb. Ich und dein Daddy, das weiÃt du doch, oder? Ich wollte nicht, dass er anfängt seinen Vater zu hassen. Ich wollte nicht diese Art von Mutter sein, die ihren Sohn gegen seinen Vater aufstachelt. Und ich wollte nicht, dass er denkt, Logan habe uns verlassen. Ich hasste Logan zwar ein Stück weit für das, war er mir angetan hatte, doch ich musste einfach fair bleiben.
Michael nickte.
Sag mal, diese Rory... was ist sie für dich? Gwen hatte die Sonnenblende des Beifahrersitzes heruntergeklappt und schminkte sich während der Fahrt. Ich wusste nicht wie sie das machte.
Was meinst du damit? Fragte ich und hielt an einer roten Ampel. Wir waren in Hartfort gewesen und hatten uns die Stadt angesehen.
[B]Na ja... sie scheint nett zu sein... sieht gut aus... Sie ist bestimmt auch nicht dumm. Alles was sich ein Mann wie du wünscht.[/B]
[B]Abgesehen von ihrer Schwangerschaft, ja. Das schreckt alle Männer ab, glaub mir,[/B] ich versuchte das ganze ins Lächerliche zu ziehen. Sie sollte nicht merken, wie viel ich noch für Rory empfand.
Du weiÃt, was ich meine. Ward ihr mal zusammen? Wollte sie wissen.
Wir waren befreundet und dann zusammen, es hat nicht geklappt, das ist alles. Ich war sehr rebellisch, und verschwiegen, das hat sie nicht ausgehalten, antwortete ich kapp und fuhr weiter. Nein, Jess. Du hast sie verlassen. Das ist die Wahrheit.
Sie hat dich verlassen? Fragte sie entsetzt. Ich runzelte die Stirn.
Was, Rory? Nein, Gwen. Sie verlässt niemanden. Sie ist nicht der Typ dazu, ich sollte an diesem Abend noch an diese Worte erinnert werden...
Dann hast du sie verlassen? Fragte sie weiter.
Gwen, das tut nichts mehr zur Sache. Wir haben uns seit sieben Jahren nicht gesehen... es ist vorbei, und das weià nicht nur ich, dass weià sie auch.
Sie sieht dich sehr träumerisch an, Stellte sie fest.
Das tut sie nicht, protestierte ich. Ich denke, ich wollte nicht wahrhaben, dass ich Rory immer noch liebte, und dass ich nicht den Mut aufbrachte, es allen mitzuteilen.
Ich bin nicht blind, Jess. Ich habe auch Exfreunde. Das ist nichts Besonderes... Gib doch zu, dass ihr viel Spaà hattet. Wir sind nicht unser ganzes Leben lang zusammen gewesen, es ist logisch, dass du vor mir eine andere hattest, sagte sie und setzte den Lippenstift an.
Ich erschrak. Vor uns auf der StraÃe stand ein Hund. Ich schlenkerte kurz mit dem Lenker um ihm auszuweichen. Dann bremste ich abrupt ab. Ich atmete tief durch und drehte mich um. Der Hund lief langsam über die StraÃe. Ich sah Gwen an.
Geht’s dir gut? Fragte ich beinahe auÃer Atem.
Sie sah mich wütend an. Ich hätte beinahe gelacht, konnte mich jedoch zusammenreiÃen. Sie hatte sich den Lippenstift durch das halbe Gesicht gezogen. Fahr bloà weiter, bevor ich dich erwürge, knurrte sie und ich lachte immer noch.
Haben wir denn gar keine Taschentücher im Wagen? Fragte sie und durchsuchte das Handschuhfach.
Nein, haben wir nicht, entgegnete ich.
Warum nicht? Fragte sie.
Du findest es eklig wenn man sich im Auto die Nase schnäuzt. Deshalb haben wir keine, erklärte ich nüchtern.
Mit laufender Nase im Auto zu sitzen ist noch schlimmer, meinte sie.
Finde ich allerdings auch, sagte ich und hielt vor dem Haus der Gilmores.
Wir stiegen aus und ich läutete. Gwen versuchte ihr Gesicht so zu drehen, dass man ihren Lippenstift-Unfall nicht bemerkte. Ich läutete erneut.
Ich geh schon, hörte ich von drinnen und jemand kam zur Tür. Sie wurde geöffnet und ich sah in zwei Paar blaue Augen. Die einen gehörten zu Rory, die anderen zu einen etwa vierjährigen, den sie mehr schlecht als recht auf dem Arm trug.
Hi, sagte sie. Ihr seid früh dran. Kommt rein.
Sie ging vor ins Wohnzimmer und setzte den Jungen auf das Sofa. Zieh dir schön deine Socken an und bleib auf dem Teppich, die Kacheln sind kalt.
Dann wandte sie sich erneut uns zu. Hi, sagte sie erneut.
Gwen stand immer noch wie angewurzelt da. Sie starrte das Kind an. Dann riss sie sich aus ihrer Starre. Rory... kann ich mal kurz euer Bad benutzen? Fragte sie und deutete auf den Streifen in ihrem Gesicht.
Ja, natürlich. Was war denn das für ein netter Unfall? Fragte sie.
Jess ist einem Hund ausgewichen, sagte Gwen trocken.
Ich konnte nicht mehr an mich halten: Ich lachte mich kaputt.
Oh, meinte Rory nur. Sie sah mich an. Du fährst ja noch bekloppter als ich in Erinnerung hatte... ich erinnerte mich auch an ihren Armbruch. Das war absolut keine Absicht, verteidigte ich mich.
Rory wandte sich Gwen zu. Die Treppe rauf und dann die Zweite links, sagte sie.
Gwen verschwand nach oben. Ich stand wie angewurzelt da und starrte das Kind auf dem Sofa an. Er ähnelte Rory sehr. Ich zwinkerte und mir wurde schwindelig. Ich wusste nicht warum, aber in diesem Moment wäre ich gerne von Rory in den Arm genommen worden.
Ich wünschte mir, sie würde mich wieder lieben, ich wünschte mir alles Gute für sie, ich wünschte mir ich könnte sie beschützen, sie schien so zerbrechlich und allein.
Mummy... riss der Kleine mich aus meinen Gedanken. Rory saà neben ihm auf dem Sofa und half im in den Bademantel.
Ja? fragte sie und drehte sich zu mir um als ich an ihr vorbei ging und mich auf den Sessel setzte.
Hast du das, was du über Daddy gesagt hast ernst gesagt? Fragte er.
Was habe ich denn über Daddy gesagt? Fragte Rory.
Dass er mich lieb hat, antwortete Michael und ich starrte Rory an, gespannt auf ihre Antwort.
Natürlich hat dein Daddy dich lieb... antwortete sie.
Und warum hat er dich nicht mehr lieb? fragte Michael und seine Worte versetzten mir einen solchen Stich, dass ich in meinem Sessel zusammen zuckte. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass Michaels Vater Rory in irgendeiner Weise wehgetan hatte.
Tja, weiÃt du... begann Rory, doch Michael unterbrach sie.
Ihr habt euch manchmal gestritten, sagte er.
Rory nickte stumm und ich spürte wie traurig sie war, darüber, dass ihr Sohn alles mit angehört hatte.
Ganz laut, meinte er. Ich hab euch manchmal gehört. Du hast ganz viel geweint. Hat Daddy Claire auch lieb?
Natürlich. Natürlich hat er euch beide lieb... Rorys Stimme zitterte.
Ich will, dass er dich auch wieder lieb hat... Michaels Augen waren mit Tränen gefüllt.
Ach, Schätzchen... sie nahm ihn in den Arm und streichelte ihm langsam über den Kopf und ich überlegte wie es wäre, wenn sie mich so in den Armen hielte.
Aber Daddy hatte dich doch mal lieb, oder? Fragte er.
Ja, das hatte er. Aber das ist lange her, sie wiegte ihn in ihren Armen. In diesem Moment wollte ich auch ein kleiner Junge sein und mich in ihren Armen wiegen lassen. Ich wünschte es mir fast.
Mummy... ich hatte Angst, sagte der Kleine.
Wovor hattest du Angst? fragte Rory und sah ihn besorgt an.
Vor Daddy. Manchmal, wenn er wütend war und Sachen nach dir geschmissen hat...
Ich starrte Rory entsetzt an. Wut kochte in mir hoch. Ich dachte darüber nach und konnte mir nicht vorstellen, was ich getan hätte, wenn er Rory vor meinen Augen so etwas angetan hätte. Ich wäre wahrscheinlich explodiert. Doch sie blieb seelenruhig sitzen und wiegte ihn weiterhin. Ich weià nicht, was ich erwartet hätte.
Weist du Michael... Manche Erwachsene streiten sich oft, und manche streiten heftig, erklärte Rory. Dein Vater hat beides getan. Er war früher nicht so.
Warum ist er so geworden? Fragte Michael.
Ich weià es nicht, mein Schatz.
In diesem Moment kam Gwen die Treppe hinunter und ich hätte sie liebend gerne wieder zurück geschickt. Ich wollte mehr über Rorys Vergangenheit wissen. Luke kam ins Wohnzimmer. Er hatte sein Flannelhemd ausgezogen und sein Basecap abgelegt.
Kinder, das Essen ist fertig, sagte er und winkte uns herein. Er drehte sich zur Treppe. Sharon, Julianne, Essen ist fertig! Rief er hinauf und in den nächsten fünf Sekunden hörte man wie eine Tür aufgerissen wurde und die Zwillinge heruntergerast kamen. Ich sah die beiden zum zweiten Mal. Als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, waren sie gerade mal ein Jahr alt und noch sehr babyhaft gewesen. Heute waren sie zwei groÃe und sehr schlanke siebenjährige, die wahrscheinlich wie ihre Mutter, essen konnten was das Zeug hielt.
Wir gingen in die Küche. Lorelai saà am Tisch und schenkte uns Wein ein. Rory setzte sich neben sie und Michael daneben. Ich saà ihr gegenüber und musterte, wie sie den Wein, den ihre Mutter ihr anbot, dankend ablehnte.
Es gab grünen Bohnensalat mit Kartoffelbrei und Fleischklössen. Ich sah die Zwillinge, die rechts und links von Luke saÃen verwundert an. Sie aÃen mehr als Lorelai und Rory es je getan hatten. Gwen schien es zu schmecken, denn ich kannte ihre Essverhältnisse, und sie aà nie viel.
Nach dem Essen unterhielten wir und noch einige Zeit. Rory brachte inzwischen Michael ins Bett, und auch die Zwillinge wurden ins Bett geschickt. Widerwillig schoben sie nach oben ab. Also saÃen wir noch zu fünft am Tisch. Als Gwen, Lorelai und Rory anfingen über ihre Frauenthemen zu reden, gingen Luke und ich auf die Terrasse. Wir standen eine Weile da, unterhielten uns oberflächlich über dies und das, und schwiegen wieder. Ich war es, der die Stille brach.
[B]Sag mal... warum wusste ich nichts von ihrer Schwangerschaft? Wenn ich anrufe erzählst du mir immer alles, was ich verpasst habe.[/B] Fragte ich Luke leise.
Er sah mich verdutzt an. Du hast seit über zehn Monaten nicht angerufen, antwortete er.
Ich sah ihn zweifelnd an. Warum wusste ich dann auch nichts von ihrer ersten Schwangerschaft?
Luke seufzte. Ich kann dir nicht alles, was mit ihr zu tun hat, auf die Nase binden. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte, dass du es von ihr erfährst, und das hast du, sagte er und nahm einen Schluck von seinem Glas Wasser.
[B]Es war eine sehr ruppige Erfahrung. Immerhin kam sie nach sieben Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten, hochschwanger durch die Tür, [/B]ich lehnte mich gegen das Geländer und dachte an die Termiten, die vor gut einem Jahrzehnt unter dem Haus der Gilmores gewohnt hatten.
[B]Was hättest du getan, hättest du es gewusst? [/B]Fragte Luke und riss mich aus meinen absurden Gedanken.
Ich weiss nicht. Ich wäre vorbereitet gewesen, hätte ihr eine Karte zur Geburt geschickt! Sagte ich und dachte darüber nach, was ich wirklich getan hätte. Luke wusste die Antwort.
Das hättest du nicht. Du hättest Gwen wahrscheinlich schon viel eher geheiratet, hättest du es gewusst.
Ja, vielleicht, sagte ich langsam, entsann mich dann dessen, was ich gesagt hatte und korrigierte mich energisch. Ach, was weiÃt du denn schon davon! Ich liebe Gwen!
Ja, natürlich, es klang spöttisch. Er drehte sich um und ging an den Tisch zurück zu Lorelai und Gwen, die sich anregend unterhielten. Ich blieb auf der Terrasse. Zumindest einige Minuten. Ich fand es unerhört, dass Luke Gwen für Rorys Platzhalter hielt. Rory brauchte keine Platzhalter. Sie hatte schon immer einen besonderen Platz bei mir gehabt, unabhängig davon, wie viele Frauen ich in diesen sieben Jahren kennen gelernt oder sogar geliebt hatte. Sie war immer in mir gewesen, hatte mir auch in ihrer Abwesenheit Ratschläge erteilt. Wenn ich sehr verzweifelt war, gab es sogar Tage an denen ich mich mit ihrem Foto unterhielt.
Ich entschied, dass es mir zu kalt wurde. Ich wollte ins Wohnzimmer zurück, als ich ihre Stimme vernahm. Sie klang wütend. Wütend und verzweifelt. Ich hielt inne. Ich wollte nicht lauschen, aber ich wollte sie auch nicht stören. Also blieb ich stehen.
Du hast mich einfach verlassen... seine Stimme klang als wollte er mir ein schlechtes Gewissen einreden.
[B]Ja, das habe ich, und ich würde es wieder tun, wäre es nötig, [/B]ich konnte nicht zulassen dass er einen schwachen Punkt in mir erlebte. Das durfte einfach nicht passieren.
[B]Rory... komm wieder zurück. Du bist schwanger und ich kann für dich sorgen, [/B]er schien tatsächlich zu glauben für mich sorgen zu können. Wusste er am Ende gar nicht, was er mir antat?
[B]Logan... du liebst mich doch gar nicht. Zumindest nicht mehr. Du hast nur Angst davor alleine zu sein. Das ist ungesund. Und sorgen kann ich für mich selbst. Ich hab es dir schon mal erklärt. Schwanger zu sein ist kein Handicap, [/B]meine Worte mögen kalt geklungen haben, aber sie waren nun einmal die Wahrheit.
[B]Wir haben so viel miteinander erlebt. Die vielen Jahre... einfach vorbei? [/B]
Diese vielen Jahre waren noch vor unserer Hochzeit gewesen. Ich wünschte mir in diesem Augenblick ihn niemals geheiratet zu haben.
Ja, Logan. Einfach vorbei. Das ist lange her. Es war schön, meistens, aber es ist vorbei.
Du bist so kalt, er schluchzte.
Sag mal, weinst du etwa? Fragte ich und war vollkommen baff. Ich hätte eher gedacht, dass du versuchst mir Dinge an den Kopf zu schmeiÃen.
[B]Was denn? Ich habe auch Gefühle! Ich bin nicht das grässliche Monster für das du mich hältst.[/B]
[B]Ach so, [/B]ich versuchte zu verstehen. Doch es kam mir falsch vor. Er kam mir falsch vor.
Was ist mit den Kindern? fragte Logan und war wieder ganz normal.
Es geht ihnen gut. Mach dir um sie keine Sorgen, ich wurde weicher, und das musste ich verhindern. Ich konnte es mir nicht erlauben in eine Situation zu geraten, in der ich erpressbar oder zu unterdrücken war. Aber mir geht es nicht gut. Ich will, dass du zurückkommst. Und zwar morgen früh. Ich schicke einen meiner Leute.
Das wirst du nicht tun, Angst trat in meine Stimme.
Oh doch, das werde ich. Und du wirst hübsch wieder hierher zurückkehren. Sag deiner Mutter schon mal auf Wiedersehen, es wirkte triumphierend. Hätte er gewusst, dass seine eigene Tochter ihm einen Strich durch die Rechnung machte, er hätte uns womöglich sofort geholt.
Oh, mein Gott! Ich hab’s gewusst, du bist echt so ein Arschloch! Meine Stimme zitterte, mein Kinn bebte. Das konnte doch nicht wirklich passieren. Ich wusste, es ist zwecklos mit ihm zu verhandeln. Ich legte auf und vergrub mein Gesicht in den Händen.
Ich stand wie angewurzelt da. Ich hatte nur die Hälfte des Gesprächs mitbekommen, doch Rorys Angst war zum Riechen nah. Ich wollte zu ihr gehen und sie trösten, da hob sie erneut den Hörer und wählte eine Nummer. Sie wartete.
Ich hätte gerne Robert Clear gesprochen.... Lorelai Gilmore... ja ich warte....
Ich zitterte hinter der Gardine. Ich konnte es noch nicht wagen ins Haus zu kommen.
Ja, Rory am Apparat. Ich brauche deine Hilfe. Ich... ja, als Anwalt. Ich habe nicht viel Zeit... er droht damit mich abholen zu lassen... Du weiÃt wie seine Leute sind... ist gut. Ich danke dir. Gute Nacht, sie legte auf. Dann hob sie erneut den Hörer und wählte wieder.
Sam! Sam, ich bin’s Rory... ja, ich vermiss dich auch. Sag mal... hast du noch Zugang zu den Archiven? Ich schicke dir gleich eine E-Mail. Bitte such mir alles raus, was du darüber finden kannst... So schnell wie möglich, es ist dringend. Danke, ich hab dich lieb. Machs gut... sie legte auf. Sie schluchzte. Ich kam herein und schloss geräuschlos die Tür. Als ich mich ihr näherte, sah ich wie sie leise weinte.
Rory? ich berührte leise ihre Schulter. Sie zuckte zusammen. Was ist los? Fragte ich leise und hockte mich vor sie auf den Boden.
Ich... ich weià nicht mehr was ich noch machen soll. Er wird versuchen mich morgen abholen zu lassen, sie runzelte die Stirn und sah mich verzweifelt an. Er lässt mich abholen, wie einen Schwerverbrecher. Ich will weder abgeholt werden, noch will ich in irgendeiner Weise zurück, sie schluchzte.
Kann ich irgendetwas für dich tun? Fragte ich und ich meinte es ehrlich.
Sie schüttelte nur den Kopf. Nein. Nein, Jess. Ich zieh dich da nicht mit rein. Wenn etwas schief gehen sollte, hängst du gleich mit am Galgen. Geh mit Gwen nach San Francisco und heirate sie. Ich komm schon klar. Ich habe es alleine geschafft in dieses Schlamassel hineinzukommen. Beim Rauskommen riskiere ich sowieso schon zu viel.
Ich nickte. Ich war dumm. Ich hätte wissen müssen, was dann passierte. Und ich hasste mich dafür, dass ich sie erneut alleine lieÃ, mit dieser schrecklichen Erfahrung. Es sollten Jahre vergehen, bis sich alles aufklärte. Jahre in denen Rory es schwer hatte, denn ihr wurde mehr als einmal fast die Luft zum Atmen genommen.
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So, das war's mal wieder... hoffe es gefällt euch...
bye, mino.
Wünsche mir ganz viel Fb.
Muss ja wohl nicht noch mal sagen wie sehr mich euer Fb freut. Danke.
Herzlichen Dank auch an meine betaleserin Selene, immer treue leserin und, wie schon so oft: ich freue mich sehr über jedes Fb Wort dass über das Web zu mir geschwommen kommt (oder wie auch immer es kommt)...
Nun kommt der neue Teil...
Kapitel 4. Ein langer Abend
Mummy, ich kann meinen geblümten Rock nicht finden! Julianne lief aufgeregt zu uns in die Küche. Ihr dunkelbraunes Haar hatte sie in zwei dicke Zöpfe geflochten, und sie sah älter aus als sieben.
Ach, Juli... Zieh doch was anderes an! Sagte meine Mutter gelassen und strich ihrer Tochter über den Kopf.
Aber Sharon macht sich auch schön... protestierte Julianne.
Mum kniete sich vor sie hin. Schätzchen. Wir gehen nirgendwo hin. Ihr müsst euch nicht schön machen... Zieh eine Jeans an. Und deine Schwester auch. Sag, sie soll das Kleine schwarze wieder ausziehen und in die Hausschuhe schlüpfen. Julianne zog nach oben ab. Und lasst meine Sachen bitte in Ruhe! Rief Mum ihr hinterher. Komisch, wunderte sie sich. Mit dir war das ein bisschen anders. Dich musste ich zum anziehen locken und treiben. Bei den zweien, da sag ich nur das Wort ‚Besuch’ und schon stehen sie stramm.
Ich lachte. Wir saÃen am Küchentisch und unterhielten uns. Zwei Kaffeetassen standen auf dem Tisch. Mum hatte Luke einkaufen geschickt und die Gelegenheit genutzt um meinen Koffeinbedarf etwas zu ernähren. Nun saÃen wir da und schwiegen vor uns hin. Bis sie die Stille brach.
Schatz... sie schien verlegen. Was ist vorgefallen... zwischen dir und Logan?
Ich atmete tief durch. Es war das erste Mal, dass sie mich darauf ansprach. Ich senkte den Kopf.
Rory... ich will dich nicht zwingen mit mir zu reden. Aber ich denke es erleichtert einiges. Ich möchte dir helfen. Und wenn es hart auf hart kommt wäre es besser, wenn ich wenigstens das nötigste wüsste.
Du hast ja recht, ich seufzte. Ich wollte den Mund aufmachen, und etwas sagen, da öffnete sich die Tür und Luke und Michael kamen herein. Wir reden morgen, sagte ich noch schnell.
[B]Mummy! Grandpa hat mir einen Lutscher gekauft! Aber er sagt, ich soll damit bis morgen warten,[/B] erzählte mein Kleiner und kam zu mir.
[B]Da hat Grandpa recht. Wir wollen nämlich gleich essen und danach geht’s ins Bett. Komm, wir gehen dich schon mal duschen und bettfertig machen. [/B]
Ich zwinkerte Mum zu und wir verschwanden nach oben ins Badezimmer. Ich badete ihn und spielte mit ihm, während er in der Wanne saà und sich einweichen lieÃ. Als ich sein Haar einschäumte merkte ich wie dunkelhaarig er war. Mir fiel auf, dass er in der letzten Zeit immer dunkler geworden war. Nach seiner Geburt war er so blond wie sein Vater gewesen, hatte aber meine blauen Augen. Mum war sehr stolz darauf gewesen, dass ihre Gene immer noch ein gewisses Auftreten in ihren Nachfahren hatte. Ich hatte ihr damals erklärt, dass fast alle Babys nach der Geburt blaue Augen hatten. Sie hatte nur abgewinkt und gelacht.
Mummy? Michael riss mich aus meinen metertiefen Gedanken. Was ist mit Daddy?
Ich erschrak. Es war klar. Irgendwann würde er fragen, warum sein Vater nicht bei uns war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber wozu ihm etwas vormachen? Er würde es irgendwann erfahren müssen.
WeiÃt du, Michael... Daddy und ich... wir haben uns ein bisschen gestritten, begann ich vorsichtig.
Habt ihr euch denn nicht mehr lieb? Fragte er und wirkte so erwachsen.
Ich senkte den Kopf. Nicht mehr so wie früher. Aber das passiert, mein Schatz. Und es hat auch nichts mir dir zu tun. Wir haben dich beide sehr, sehr lieb. Ich und dein Daddy, das weiÃt du doch, oder? Ich wollte nicht, dass er anfängt seinen Vater zu hassen. Ich wollte nicht diese Art von Mutter sein, die ihren Sohn gegen seinen Vater aufstachelt. Und ich wollte nicht, dass er denkt, Logan habe uns verlassen. Ich hasste Logan zwar ein Stück weit für das, war er mir angetan hatte, doch ich musste einfach fair bleiben.
Michael nickte.
Sag mal, diese Rory... was ist sie für dich? Gwen hatte die Sonnenblende des Beifahrersitzes heruntergeklappt und schminkte sich während der Fahrt. Ich wusste nicht wie sie das machte.
Was meinst du damit? Fragte ich und hielt an einer roten Ampel. Wir waren in Hartfort gewesen und hatten uns die Stadt angesehen.
[B]Na ja... sie scheint nett zu sein... sieht gut aus... Sie ist bestimmt auch nicht dumm. Alles was sich ein Mann wie du wünscht.[/B]
[B]Abgesehen von ihrer Schwangerschaft, ja. Das schreckt alle Männer ab, glaub mir,[/B] ich versuchte das ganze ins Lächerliche zu ziehen. Sie sollte nicht merken, wie viel ich noch für Rory empfand.
Du weiÃt, was ich meine. Ward ihr mal zusammen? Wollte sie wissen.
Wir waren befreundet und dann zusammen, es hat nicht geklappt, das ist alles. Ich war sehr rebellisch, und verschwiegen, das hat sie nicht ausgehalten, antwortete ich kapp und fuhr weiter. Nein, Jess. Du hast sie verlassen. Das ist die Wahrheit.
Sie hat dich verlassen? Fragte sie entsetzt. Ich runzelte die Stirn.
Was, Rory? Nein, Gwen. Sie verlässt niemanden. Sie ist nicht der Typ dazu, ich sollte an diesem Abend noch an diese Worte erinnert werden...
Dann hast du sie verlassen? Fragte sie weiter.
Gwen, das tut nichts mehr zur Sache. Wir haben uns seit sieben Jahren nicht gesehen... es ist vorbei, und das weià nicht nur ich, dass weià sie auch.
Sie sieht dich sehr träumerisch an, Stellte sie fest.
Das tut sie nicht, protestierte ich. Ich denke, ich wollte nicht wahrhaben, dass ich Rory immer noch liebte, und dass ich nicht den Mut aufbrachte, es allen mitzuteilen.
Ich bin nicht blind, Jess. Ich habe auch Exfreunde. Das ist nichts Besonderes... Gib doch zu, dass ihr viel Spaà hattet. Wir sind nicht unser ganzes Leben lang zusammen gewesen, es ist logisch, dass du vor mir eine andere hattest, sagte sie und setzte den Lippenstift an.
Ich erschrak. Vor uns auf der StraÃe stand ein Hund. Ich schlenkerte kurz mit dem Lenker um ihm auszuweichen. Dann bremste ich abrupt ab. Ich atmete tief durch und drehte mich um. Der Hund lief langsam über die StraÃe. Ich sah Gwen an.
Geht’s dir gut? Fragte ich beinahe auÃer Atem.
Sie sah mich wütend an. Ich hätte beinahe gelacht, konnte mich jedoch zusammenreiÃen. Sie hatte sich den Lippenstift durch das halbe Gesicht gezogen. Fahr bloà weiter, bevor ich dich erwürge, knurrte sie und ich lachte immer noch.
Haben wir denn gar keine Taschentücher im Wagen? Fragte sie und durchsuchte das Handschuhfach.
Nein, haben wir nicht, entgegnete ich.
Warum nicht? Fragte sie.
Du findest es eklig wenn man sich im Auto die Nase schnäuzt. Deshalb haben wir keine, erklärte ich nüchtern.
Mit laufender Nase im Auto zu sitzen ist noch schlimmer, meinte sie.
Finde ich allerdings auch, sagte ich und hielt vor dem Haus der Gilmores.
Wir stiegen aus und ich läutete. Gwen versuchte ihr Gesicht so zu drehen, dass man ihren Lippenstift-Unfall nicht bemerkte. Ich läutete erneut.
Ich geh schon, hörte ich von drinnen und jemand kam zur Tür. Sie wurde geöffnet und ich sah in zwei Paar blaue Augen. Die einen gehörten zu Rory, die anderen zu einen etwa vierjährigen, den sie mehr schlecht als recht auf dem Arm trug.
Hi, sagte sie. Ihr seid früh dran. Kommt rein.
Sie ging vor ins Wohnzimmer und setzte den Jungen auf das Sofa. Zieh dir schön deine Socken an und bleib auf dem Teppich, die Kacheln sind kalt.
Dann wandte sie sich erneut uns zu. Hi, sagte sie erneut.
Gwen stand immer noch wie angewurzelt da. Sie starrte das Kind an. Dann riss sie sich aus ihrer Starre. Rory... kann ich mal kurz euer Bad benutzen? Fragte sie und deutete auf den Streifen in ihrem Gesicht.
Ja, natürlich. Was war denn das für ein netter Unfall? Fragte sie.
Jess ist einem Hund ausgewichen, sagte Gwen trocken.
Ich konnte nicht mehr an mich halten: Ich lachte mich kaputt.
Oh, meinte Rory nur. Sie sah mich an. Du fährst ja noch bekloppter als ich in Erinnerung hatte... ich erinnerte mich auch an ihren Armbruch. Das war absolut keine Absicht, verteidigte ich mich.
Rory wandte sich Gwen zu. Die Treppe rauf und dann die Zweite links, sagte sie.
Gwen verschwand nach oben. Ich stand wie angewurzelt da und starrte das Kind auf dem Sofa an. Er ähnelte Rory sehr. Ich zwinkerte und mir wurde schwindelig. Ich wusste nicht warum, aber in diesem Moment wäre ich gerne von Rory in den Arm genommen worden.
Ich wünschte mir, sie würde mich wieder lieben, ich wünschte mir alles Gute für sie, ich wünschte mir ich könnte sie beschützen, sie schien so zerbrechlich und allein.
Mummy... riss der Kleine mich aus meinen Gedanken. Rory saà neben ihm auf dem Sofa und half im in den Bademantel.
Ja? fragte sie und drehte sich zu mir um als ich an ihr vorbei ging und mich auf den Sessel setzte.
Hast du das, was du über Daddy gesagt hast ernst gesagt? Fragte er.
Was habe ich denn über Daddy gesagt? Fragte Rory.
Dass er mich lieb hat, antwortete Michael und ich starrte Rory an, gespannt auf ihre Antwort.
Natürlich hat dein Daddy dich lieb... antwortete sie.
Und warum hat er dich nicht mehr lieb? fragte Michael und seine Worte versetzten mir einen solchen Stich, dass ich in meinem Sessel zusammen zuckte. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass Michaels Vater Rory in irgendeiner Weise wehgetan hatte.
Tja, weiÃt du... begann Rory, doch Michael unterbrach sie.
Ihr habt euch manchmal gestritten, sagte er.
Rory nickte stumm und ich spürte wie traurig sie war, darüber, dass ihr Sohn alles mit angehört hatte.
Ganz laut, meinte er. Ich hab euch manchmal gehört. Du hast ganz viel geweint. Hat Daddy Claire auch lieb?
Natürlich. Natürlich hat er euch beide lieb... Rorys Stimme zitterte.
Ich will, dass er dich auch wieder lieb hat... Michaels Augen waren mit Tränen gefüllt.
Ach, Schätzchen... sie nahm ihn in den Arm und streichelte ihm langsam über den Kopf und ich überlegte wie es wäre, wenn sie mich so in den Armen hielte.
Aber Daddy hatte dich doch mal lieb, oder? Fragte er.
Ja, das hatte er. Aber das ist lange her, sie wiegte ihn in ihren Armen. In diesem Moment wollte ich auch ein kleiner Junge sein und mich in ihren Armen wiegen lassen. Ich wünschte es mir fast.
Mummy... ich hatte Angst, sagte der Kleine.
Wovor hattest du Angst? fragte Rory und sah ihn besorgt an.
Vor Daddy. Manchmal, wenn er wütend war und Sachen nach dir geschmissen hat...
Ich starrte Rory entsetzt an. Wut kochte in mir hoch. Ich dachte darüber nach und konnte mir nicht vorstellen, was ich getan hätte, wenn er Rory vor meinen Augen so etwas angetan hätte. Ich wäre wahrscheinlich explodiert. Doch sie blieb seelenruhig sitzen und wiegte ihn weiterhin. Ich weià nicht, was ich erwartet hätte.
Weist du Michael... Manche Erwachsene streiten sich oft, und manche streiten heftig, erklärte Rory. Dein Vater hat beides getan. Er war früher nicht so.
Warum ist er so geworden? Fragte Michael.
Ich weià es nicht, mein Schatz.
In diesem Moment kam Gwen die Treppe hinunter und ich hätte sie liebend gerne wieder zurück geschickt. Ich wollte mehr über Rorys Vergangenheit wissen. Luke kam ins Wohnzimmer. Er hatte sein Flannelhemd ausgezogen und sein Basecap abgelegt.
Kinder, das Essen ist fertig, sagte er und winkte uns herein. Er drehte sich zur Treppe. Sharon, Julianne, Essen ist fertig! Rief er hinauf und in den nächsten fünf Sekunden hörte man wie eine Tür aufgerissen wurde und die Zwillinge heruntergerast kamen. Ich sah die beiden zum zweiten Mal. Als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, waren sie gerade mal ein Jahr alt und noch sehr babyhaft gewesen. Heute waren sie zwei groÃe und sehr schlanke siebenjährige, die wahrscheinlich wie ihre Mutter, essen konnten was das Zeug hielt.
Wir gingen in die Küche. Lorelai saà am Tisch und schenkte uns Wein ein. Rory setzte sich neben sie und Michael daneben. Ich saà ihr gegenüber und musterte, wie sie den Wein, den ihre Mutter ihr anbot, dankend ablehnte.
Es gab grünen Bohnensalat mit Kartoffelbrei und Fleischklössen. Ich sah die Zwillinge, die rechts und links von Luke saÃen verwundert an. Sie aÃen mehr als Lorelai und Rory es je getan hatten. Gwen schien es zu schmecken, denn ich kannte ihre Essverhältnisse, und sie aà nie viel.
Nach dem Essen unterhielten wir und noch einige Zeit. Rory brachte inzwischen Michael ins Bett, und auch die Zwillinge wurden ins Bett geschickt. Widerwillig schoben sie nach oben ab. Also saÃen wir noch zu fünft am Tisch. Als Gwen, Lorelai und Rory anfingen über ihre Frauenthemen zu reden, gingen Luke und ich auf die Terrasse. Wir standen eine Weile da, unterhielten uns oberflächlich über dies und das, und schwiegen wieder. Ich war es, der die Stille brach.
[B]Sag mal... warum wusste ich nichts von ihrer Schwangerschaft? Wenn ich anrufe erzählst du mir immer alles, was ich verpasst habe.[/B] Fragte ich Luke leise.
Er sah mich verdutzt an. Du hast seit über zehn Monaten nicht angerufen, antwortete er.
Ich sah ihn zweifelnd an. Warum wusste ich dann auch nichts von ihrer ersten Schwangerschaft?
Luke seufzte. Ich kann dir nicht alles, was mit ihr zu tun hat, auf die Nase binden. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte, dass du es von ihr erfährst, und das hast du, sagte er und nahm einen Schluck von seinem Glas Wasser.
[B]Es war eine sehr ruppige Erfahrung. Immerhin kam sie nach sieben Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten, hochschwanger durch die Tür, [/B]ich lehnte mich gegen das Geländer und dachte an die Termiten, die vor gut einem Jahrzehnt unter dem Haus der Gilmores gewohnt hatten.
[B]Was hättest du getan, hättest du es gewusst? [/B]Fragte Luke und riss mich aus meinen absurden Gedanken.
Ich weiss nicht. Ich wäre vorbereitet gewesen, hätte ihr eine Karte zur Geburt geschickt! Sagte ich und dachte darüber nach, was ich wirklich getan hätte. Luke wusste die Antwort.
Das hättest du nicht. Du hättest Gwen wahrscheinlich schon viel eher geheiratet, hättest du es gewusst.
Ja, vielleicht, sagte ich langsam, entsann mich dann dessen, was ich gesagt hatte und korrigierte mich energisch. Ach, was weiÃt du denn schon davon! Ich liebe Gwen!
Ja, natürlich, es klang spöttisch. Er drehte sich um und ging an den Tisch zurück zu Lorelai und Gwen, die sich anregend unterhielten. Ich blieb auf der Terrasse. Zumindest einige Minuten. Ich fand es unerhört, dass Luke Gwen für Rorys Platzhalter hielt. Rory brauchte keine Platzhalter. Sie hatte schon immer einen besonderen Platz bei mir gehabt, unabhängig davon, wie viele Frauen ich in diesen sieben Jahren kennen gelernt oder sogar geliebt hatte. Sie war immer in mir gewesen, hatte mir auch in ihrer Abwesenheit Ratschläge erteilt. Wenn ich sehr verzweifelt war, gab es sogar Tage an denen ich mich mit ihrem Foto unterhielt.
Ich entschied, dass es mir zu kalt wurde. Ich wollte ins Wohnzimmer zurück, als ich ihre Stimme vernahm. Sie klang wütend. Wütend und verzweifelt. Ich hielt inne. Ich wollte nicht lauschen, aber ich wollte sie auch nicht stören. Also blieb ich stehen.
Du hast mich einfach verlassen... seine Stimme klang als wollte er mir ein schlechtes Gewissen einreden.
[B]Ja, das habe ich, und ich würde es wieder tun, wäre es nötig, [/B]ich konnte nicht zulassen dass er einen schwachen Punkt in mir erlebte. Das durfte einfach nicht passieren.
[B]Rory... komm wieder zurück. Du bist schwanger und ich kann für dich sorgen, [/B]er schien tatsächlich zu glauben für mich sorgen zu können. Wusste er am Ende gar nicht, was er mir antat?
[B]Logan... du liebst mich doch gar nicht. Zumindest nicht mehr. Du hast nur Angst davor alleine zu sein. Das ist ungesund. Und sorgen kann ich für mich selbst. Ich hab es dir schon mal erklärt. Schwanger zu sein ist kein Handicap, [/B]meine Worte mögen kalt geklungen haben, aber sie waren nun einmal die Wahrheit.
[B]Wir haben so viel miteinander erlebt. Die vielen Jahre... einfach vorbei? [/B]
Diese vielen Jahre waren noch vor unserer Hochzeit gewesen. Ich wünschte mir in diesem Augenblick ihn niemals geheiratet zu haben.
Ja, Logan. Einfach vorbei. Das ist lange her. Es war schön, meistens, aber es ist vorbei.
Du bist so kalt, er schluchzte.
Sag mal, weinst du etwa? Fragte ich und war vollkommen baff. Ich hätte eher gedacht, dass du versuchst mir Dinge an den Kopf zu schmeiÃen.
[B]Was denn? Ich habe auch Gefühle! Ich bin nicht das grässliche Monster für das du mich hältst.[/B]
[B]Ach so, [/B]ich versuchte zu verstehen. Doch es kam mir falsch vor. Er kam mir falsch vor.
Was ist mit den Kindern? fragte Logan und war wieder ganz normal.
Es geht ihnen gut. Mach dir um sie keine Sorgen, ich wurde weicher, und das musste ich verhindern. Ich konnte es mir nicht erlauben in eine Situation zu geraten, in der ich erpressbar oder zu unterdrücken war. Aber mir geht es nicht gut. Ich will, dass du zurückkommst. Und zwar morgen früh. Ich schicke einen meiner Leute.
Das wirst du nicht tun, Angst trat in meine Stimme.
Oh doch, das werde ich. Und du wirst hübsch wieder hierher zurückkehren. Sag deiner Mutter schon mal auf Wiedersehen, es wirkte triumphierend. Hätte er gewusst, dass seine eigene Tochter ihm einen Strich durch die Rechnung machte, er hätte uns womöglich sofort geholt.
Oh, mein Gott! Ich hab’s gewusst, du bist echt so ein Arschloch! Meine Stimme zitterte, mein Kinn bebte. Das konnte doch nicht wirklich passieren. Ich wusste, es ist zwecklos mit ihm zu verhandeln. Ich legte auf und vergrub mein Gesicht in den Händen.
Ich stand wie angewurzelt da. Ich hatte nur die Hälfte des Gesprächs mitbekommen, doch Rorys Angst war zum Riechen nah. Ich wollte zu ihr gehen und sie trösten, da hob sie erneut den Hörer und wählte eine Nummer. Sie wartete.
Ich hätte gerne Robert Clear gesprochen.... Lorelai Gilmore... ja ich warte....
Ich zitterte hinter der Gardine. Ich konnte es noch nicht wagen ins Haus zu kommen.
Ja, Rory am Apparat. Ich brauche deine Hilfe. Ich... ja, als Anwalt. Ich habe nicht viel Zeit... er droht damit mich abholen zu lassen... Du weiÃt wie seine Leute sind... ist gut. Ich danke dir. Gute Nacht, sie legte auf. Dann hob sie erneut den Hörer und wählte wieder.
Sam! Sam, ich bin’s Rory... ja, ich vermiss dich auch. Sag mal... hast du noch Zugang zu den Archiven? Ich schicke dir gleich eine E-Mail. Bitte such mir alles raus, was du darüber finden kannst... So schnell wie möglich, es ist dringend. Danke, ich hab dich lieb. Machs gut... sie legte auf. Sie schluchzte. Ich kam herein und schloss geräuschlos die Tür. Als ich mich ihr näherte, sah ich wie sie leise weinte.
Rory? ich berührte leise ihre Schulter. Sie zuckte zusammen. Was ist los? Fragte ich leise und hockte mich vor sie auf den Boden.
Ich... ich weià nicht mehr was ich noch machen soll. Er wird versuchen mich morgen abholen zu lassen, sie runzelte die Stirn und sah mich verzweifelt an. Er lässt mich abholen, wie einen Schwerverbrecher. Ich will weder abgeholt werden, noch will ich in irgendeiner Weise zurück, sie schluchzte.
Kann ich irgendetwas für dich tun? Fragte ich und ich meinte es ehrlich.
Sie schüttelte nur den Kopf. Nein. Nein, Jess. Ich zieh dich da nicht mit rein. Wenn etwas schief gehen sollte, hängst du gleich mit am Galgen. Geh mit Gwen nach San Francisco und heirate sie. Ich komm schon klar. Ich habe es alleine geschafft in dieses Schlamassel hineinzukommen. Beim Rauskommen riskiere ich sowieso schon zu viel.
Ich nickte. Ich war dumm. Ich hätte wissen müssen, was dann passierte. Und ich hasste mich dafür, dass ich sie erneut alleine lieÃ, mit dieser schrecklichen Erfahrung. Es sollten Jahre vergehen, bis sich alles aufklärte. Jahre in denen Rory es schwer hatte, denn ihr wurde mehr als einmal fast die Luft zum Atmen genommen.
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So, das war's mal wieder... hoffe es gefällt euch...
bye, mino.
Wünsche mir ganz viel Fb.
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