24.03.2007, 23:04
Hallo Ihr lieben,
ich hab einen One-Shot für euch, viel Spaà !
Zeit heilt alle Wunden
Lorelai saà auf dem Fensterbrett und blickte nach drauÃen, dicke Schneeflocken segelten wie kleine weiÃe Federn vom Himmel. Während sie so ins das Schneetreiben blickte, schweiften ihre Gedanken ab.
Das DragonFly Inn lief hervorragend. Ihr Job bereitete ihr mehr als nur SpaÃ, sie hatte eine perfekte Tochter und dennochâ¦â¦â¦â¦sie war alleine.
Immer wieder dachte sie an damals zurück. An den Abend der Hoteleröffnung. Als Luke sie geküsst hatte. Es war perfekt gewesen. Warum nur hatte sie ihn gehen lassen?
Alles war so hektisch gewesen. Kirk mit seinen Träumen, Luke der ihm hinterher rannte, ihre Eltern, Jason, die Gäste. Warum war sie nicht einfach Luke gefolgt? Warum war sie auf der Terrasse stehen geblieben? Wieder und wieder stellte sie sich diese Frage.
Als sie am nächsten Tag ins Diner kam, benahm Luke sich als ob nie etwas passiert wäre. Lorelai war wie vor den Kopf gestoÃen gewesen. Was war passiert? Mehrmals versuchte sie Luke darauf anzusprechen, doch er blockte immer wieder ab. Als sie ihn dann schlieÃlich doch erwischte und er ihr nicht mehr ausweichen konnte, wünschte sie sich ihn nicht zur Rede gestellt zu haben. Wie gestern hallte der Satz in ihr nach âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ und was hatte sie getan? Einfach nur dagestanden, mit offenem Mund. Warum hatte sie ihm nicht widersprochen? Sie liebte diesen Mann! Sie liebte ihn mit ganzem Herzen, doch es war zu spät. Trübsinnig nahm sie einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Je mehr sie versuchte sich zusammenzunehmen, desto weniger gelang es ihr. Dicke Tränen rollten über ihre Wange kullerten in die Tasse. âWach auf Lorelai Gilmore, das ist dein Lebenâ flüsterte sie, ehe sie sich schwerfällig vom Fensterbrett schob, um den nächsten Tag in ihrem Leben anzugreifen.
Der Tag im Hotel war anstrengend gewesen, doch das war genau das was sie brauchte. Tage die ausgefüllt waren, so ausgefüllt das sie nicht grübeln musste. Erschöpft lies sie sich in ihr Auto fallen. Und nun? Was sollte sie mit dem Abend anstellen? Sie entschied sich dafür ein Video auszuleihen und sich eine Pizza kommen zu lassen. Ein lustiger Film, das war es was sie nun brauchte. Nur nicht nachdenken müssen. Als sie ihren Wagen in Richtung Videothek lenkte bemühte sie sich nicht nach links zu schauen. Sie wollte das Eckhaus nicht sehen. Doch es war wie ein Magnet. Fast zwanghaft drehte sie ihren Kopf und sah auf das verlassene Haus. Ihr Herz zog sich zusammen. Kurz blitze die Erinnerung auf. Die Erinnerung an das Luke´s und natürlich an Luke selbst. Wie sehr wünschte sie sich, die hell erleuchteten Fenster zu erblicken, Luke hinter der Theke stehen zu sehen! Doch was sie sah war ein dunkles Haus, abgehängten Fenster. Das einzige was noch an das Diner erinnerte war das Schild das im Wind baumelte. Gequält wandte sie ihren Blick ab und fuhr weiter zur Videothek.
âIch komm ja schon, ich koooommmmeeeâ rief Lorelai von der Veranda aus, während sie die Tür aufschloss. Drinnen rannte sie zum klingelten Telefon.
âJa?â rief sie atemlos in den Hörer.
âIch dachte schon du bist nicht zuhauseâ lachte Rory fröhlich.
âRory!â Lorelai lies sich lachend auf die Couch fallen.
âIst das schön das du anrufst!â
âNa schneit es bei euch auch?â
âJa und wie, kommt ihr am Wochenende?â
âDeshalb rufe ich an, haben wir noch den Schlitten in der Garage?â
âIch denke schon, warum?â
âWeil ich seit heute Mittag unheimliche Lust habe Schlitten zu fahren, was hältst du davon wenn wir das am Wochenende machen? Kannst du glauben das Logan noch nie Schlitten gefahren ist?â
âWAS? Na das müssen wir UNBEDINGT ändernâ
âDer Meinung bin ich auch!â
Lorelai entspannte sich zusehends. Rory hatte immer diese Wirkung auf sie.
âIch freue mich auf euchâ
âIch freue mich auch, ich habe dich vermisst!â
âDu weiÃt, dass du jederzeit willkommen bistâ
âIch weiÃ, aber du weiÃt jaâ¦â fing Rory an.
âHey das war kein Vorwurf! Ich weià das du ziemlich eingespannt bist in deinem Jobâ
âOk, dann sehen wir uns am Freitag, wir werden gegen 14 Uhr das seinâ
âWunderbar!â
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es noch einmal kräftig geschneit. Lorelai war bester Laune, nichts stand ihrem Plan Schlittenfahren zu gehen im Wege. Gegen 13 Uhr verabschiedete sie sich im Hotel um zuhause noch den Schlitten heraussuchen zu können, ehe Rory und Logan kamen. Doch als sie in ihre Auffahrt fuhr stand Logans Auto bereits dort. Freudig überrascht stieg Lorelai aus und fast im gleichen Augenblick flog die Haustüre auf und Rory kam auf sie zugestürmt.
âMOM!â rief sie fröhlich
âRory!â lachend umarmten sich die beiden Frauen.
Arm in Arm gingen die beiden zum Haus. Logan lehnte in seiner unnachahmlichen Art mit einem umwerfenden Lächeln in der Tür.
âHallo schöne Frauâ begrüÃte er Lorelai
âOh mein charmanter Schwiegersohn in spe, du schmeichelst mirâ begrüÃte Lorelai auch ihn überschwänglich. Nie hätte sie gedacht das Logan so ein netter Kerl sein würde. Als das mit den beiden angefangen hatte, hatte Lorelai Logan völlig falsch eingeschätzt. Sie hatte Logan für einen oberflächlichen Snob gehalten, wurde aber Gott sei dank eines besseren belehrt. Sie freute sich für Rory, sie schien sehr glücklich mit Logan zu sein.
âWollen wir gleich los?â Rory war zappelig wie ein kleines Kind
âKlar, ich zieh mir nur schnell noch was warmes anâ
Eine halbe Stunde später waren die drei unterwegs. Lorelai und Rory rannten wie die Kinder durch den Schnee und hatten einen HeidenspaÃ. Logan auch, bis Lorelai und Rory auf die grandiose Idee kamen das Logan sie ziehen sollte. So saÃen die beiden Gilmore Girls auf dem Schlitten und Logan der arme Kerl bemühte sich nach Leibeskräften sie so schnell wie gefordert durch den Schnee zu ziehen.
Ziemlich geschafft trafen die drei dann am Abend wieder in Lorelais Haus ein.
âWir müssen uns beeilen, Mum bringt uns um wenn wir zu spät kommenâ
âDas schaffen wir locker, wir haben doch noch eine Stunde Zeitâ
âUnd nur ein Badâ lachte Logan
âDu sagst es mein Junge und das werde nun ich blockieren. Ich hoffe die Dusche taut mich aufâ und schon war Lorelai verschwunden
âIch wüsste da etwas wie wir uns auftauen könntenâ flüsterte Logan Rory ins Ohr
âLogan!â kicherte Rory.
âLos zieh dich schon mal um, du bist ein Mann du brauchst doch sicher keine Dusche um dich aufzuwärmenâ
âEy Ey Mamâ salutierte dieser und ging in Rorys Zimmer um seine Tasche auszupacken.
Pünktlich um 18.30 Uhr standen die drei vor Emily und Richard Gilmores Haus. Es gab keine Zeitschindespiele und keine Spannung. Seit Logan in Rory´s Leben getreten war, verliefen die Freitagabend-Diner sehr friedlich. Dies mochte auch daran liegen, dass sie seit Rory mit Yale fertig war, nicht mehr wöchentlich sondern sporadisch stattfanden.
Fast schien es so, als wäre es ein normaler harmonischer Abend. Aber nur fast. Lorelai hatte schon früher damit gerechnet, doch Emily hatte sich bis zum Dessert zurückhalten können.
âIch habe im Countryclub einen sehr charmanten jungen Mann kennen gelernt. Was hältst du davon wenn du mich nächste Woche einmal dorthin begleitest, damit ich ihn dir vorstellen kann?â begeistert sah Emily ihre Tochter an
Lorelai zählte innerlich bis 10, atmete tief durch und antwortete ihrer Mutter dann äuÃerst höflich, mit einem lächeln auf den Lippen.
âIch weià deine Anteilnahme zu schätzen, dennoch glaube ich nicht das ich es nächste Woche schaffen werde.â
âLorelai, es kann doch nicht so schwer sein, einen einzigen Nachmittag zu erübrigen!â Emily wurde langsam sauer, wie oft hatte sie in den letzten Jahren ihrer Tochter nette kompetente Männer vorgestellt, doch nie hatte Lorelai Interesse gezeigt. So konnte das doch nicht weitergehen!
âMom, bitteâ für Lorelai war damit das Gespräch beendet, und Emily gab entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, klein bei. Sie wollte Rory den Abend nicht vermiesen, vor allem da Logan dabei war.
Den restlichen Abend über bestritten Rory und Logan die Unterhaltung, da Lorelai ziemlich wortkarg blieb. Sie war heilfroh als sie endlich aufbrechen konnten.
Zuhause angekommen warf Lorelai sich aufatmend aufs Sofa und Logan zog sich taktvoll in Rory´s Zimmer zurück.
âWas ist los Mom?â Rory setzte sich neben ihre Mutter.
âWas soll den los sein?â
âDu hast vorhin so komisch reagiert. Los sag schonâ lies Rory nicht locker.
Lorelai atmete tief durch, sie wusste nicht wie sie anfangen sollte. Ehe sie sich versah rannen ihr tränen über die Wangen. Erschrocken nahm Rory sie in die Arme.
âMom, was ist losâ fragte sich noch einmal.
âIchâ¦â¦â¦â¦â¦â¦..und dannâ¦â¦â¦â¦â¦â¦â¦â¦Lukeâ¦â¦â¦..â stammelte Lorelai
âOh Momâ Rory war die einzige die von Luke und dem Kuss und dem was danach passiert war wusste.
âWas willst du jetzt tun?â
Verwundert blickte Lorelai ihre Tochter an.
âTun?â fragte sie
âMom! Du leidest, und das nun schon seit Jahren. Es ist an der Zeit das du was tust!â
âNeinâ Lorelai schüttelte den Kopf
âMom! Es ist dein Leben! Ruf ihn an!â
Lorelai presste ein Kissen an sich und schüttelte immer wieder den Kopf.
âIch kann nicht Rory, ich kann einfach nicht!â
Einige Zeit saÃen die beiden einfach nur schweigend da, ehe Lorelai sich schlieÃlich in ihr Bett verabschiedete.
In ihrem Zimmer kauerte sie sich auf ihr Fensterbrett und starrte wieder hinaus ins Schneegestöber. Etwas tun? Sie konnte ihn doch nicht einfach anrufen. Sie hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesprochen. Und dennoch er ging ihr einfach nicht aus dem Kopf.
Wie immer wenn sie daran dachte hatte sie das Gefühl eine eiskalte Hand würde ihr Herz umklammert halten. Tagelang hatte sie fest daran geglaubt das Luke zurückkommen würde, doch das war er nicht. SchlieÃlich hatte sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um herauszufinden wohin Luke gegangen war. Seitdem konnte sie seine Telefonnummer auswendig. So oft schon hatte sie sie gewählt, um gleich wieder aufzulegen. Luke wollte nicht mit ihr sprechen, hätte er sie sonst nicht längst angerufen?
Immer wieder dachte sie über Rory´s Worte nach. âEs ist dein Lebenâ. Sie musste ihr Leben wieder in den Griff bekommen. 5 Jahre waren eine lange Zeit. 5 Jahre in denen sie wie mechanisch durchs Leben gegangen war. SchlieÃlich traf sie einen Entschluss. Sie würde zu ihm fahren. Vielleicht würde sich dann herausstellen das er recht gehabt hatte, das sie sich alles nur einredete. Vielleicht wären ja gar keine Gefühle mehr für ihn da! Mit diesem Gedanken ging sie zu Bett und schlief tief und Traumlos bis zum nächsten morgen.
Das restliche Wochenende verlief ereignislos. Lorelai saà wie auf Kohlen. Zwar redete sie sich immer wieder ein dass es nach 5 Jahren auf ein paar Tage hin oder her auch nicht mehr ankäme, dennoch wollte sie es so schnell als möglich hinter sich bringen.
Am Sonntag Nachmittag verabschiedete sie Rory und Logan. Rory hatte ihr das Versprechen abgenommen sie sofort anzurufen wenn sie reden wollte.
Kaum waren die beiden weg rannte Lorelai in ihr Schlafzimmer und packte ihre Sachen. Sookie würde sich für ein paar Tage alleine um das Hotel kümmern. SchlieÃlich hatte sie alles beisammen und fuhr zum Flughafen.
Ein paar Stunden später landete sie in Los Angeles. Nachdem sie ihren Koffer ins Hotel gebracht hatte, nahm sie sich ein Taxi und fuhr zu der Adresse die ihr der Privatdetektiv vor 5 Jahren gegeben hatte. Es war 20 Uhr und in dem Apartment, das sie anhand des Klingelschilds Luke zuordnete, brannte Licht. Lorelai schlug das Herz bis zum Hals. Was jetzt? Sollte sie einfach klingeln? Als sie die Hand schon fast auf dem Klingelknopf hatte schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Was war wenn Luke eine Freundin oder gar eine Frau hatte? Du bist so blöd schimpfte sich sie selbst. Sie hätte sich vorher darüber informieren sollen. Jetzt war es zu spät. âNun bist du schon mal hier, nun klingele auchâ rief sie sich selbst zur Ordnung und drückte auf den Knopf. Doch nichts passierte. Weder ging die Tür auf, noch hörte sie Lukes Stimme durch die Gegensprechanlage. Fast erleichtert trat sie zwei Schritte zurück und setzte sich auf die Treppe. Sie barg den Kopf in die Hände und versuchte ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dies hätte sie sich sparen können, denn als sie aufblickte sah sie ihn. Auf der gegenüberliegenden StraÃenseite lief er. Sie hätte ihn aus tausenden heraus erkannt. Er sah aus wie immer. Derselbe grüne Parka, die selbe blaue Kappe die er wie immer verkehrt herum trug. Gleich würde er sie sehen, er überquerte schon die StraÃe. Unbewusst hielt Lorelai die Luft an. Dann war es soweit. Luke hob den Blick während er schon den Schlüssel in der Hand hatte und erstarrte mitten in der Bewegung.
Nach geraumer Zeit erwachte Luke aus seiner Starre. Konnte das wirklich sein? War die Frau dort auf der Treppe wirklich Lorelai? Lange Zeit hatte er sie an jeder Ecke zu sehen geglaubt, doch war es nun 5 Jahre her, das er Stars Hollow verlassen hatte, allmählich sollte dies aufhören. Wie um sich selbst zu überzeugen schüttelte er kurz den Kopf und ging dann weiter. Doch je näher er seinem Haus kam, desto überzeugter war er, das die Frau die dort auf den Stufen saà wirklich Lorelai war. Als sie nur noch einen Meter getrennt waren, war er sich sicher und starrte sie immer noch ungläubig an. Er hätte sie aus 1000enden heraus erkannt. Die Jahre hatten ihr nichts angehabt. Sie sah unverändert aus. SchlieÃlich hatte er sie erreicht. âSag etwasâ schallt er sich selbst, und doch hatte er Angst davor. Angst dass sie plötzlich verschwinden würde, wenn er die Stille brach. Fast schien es so, als würde Lorelai das gleiche fürchten, als er sie schlieÃlich doch endlich âHi Lukeâ sagen hörte. Beim Klang ihrer Stimme zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. So viele Erinnerungen kamen hoch.
âHiâ krächzte er
Stille. SchlieÃlich erwachte er aus seiner starre.
âMöchtest du mit rauf kommen?â
âGerneâ
Während sie die wenigen Stufen zu seiner Wohnung hinaufstiegen fragte sich Lorelai zum wiederholten male was zum Teufel sie hier tat. Was erwartete sie sich?
In der Wohnung angekommen wies Luke auf das Sofa ehe er in der Küche verschwand. Kurz darauf kehrte er mit 2 Flaschen Bier zurück.
âEtwas anders habe ich nicht daâ brummte er
âDankeâ Lorelai nahm die Flasche entgegen und klammerte sich daran fest.
âWas führt dich hierher?â begann Luke das Gespräch
âIchâ Lorelai stockte. Der gefürchtete Moment war da.
âIch musste dich sehnâ
âIst etwas passiert?â
âNeinâ
Luke sah sie fragend an
âOh Lukeâ wisperte Lorelai. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben. Hart schluckte sie, wusste nicht wie sie weiter sprechen sollte. Gedanklich wog sie die Möglichkeiten zum nun wohl Millionsten male ab. Dachte an damals zurückâ¦â¦ sie musste wissen was vorgefallen war, sie musste dahinter kommen was es gewesen warâ¦â¦â¦ wieder lies sie den Abend Revue passieren:
Der Kussâ¦..der wunderschöne Kuss mit Luke, Kirk der wie von Sinnen nackt aus dem Hotel rannte, Luke der ihm hinterher rannte um ihn zu beruhigen. Rory und Deanâ¦â¦ wie sie Rory beruhigt hatte und dann mit ihr zusammen zurück ins Dragon Fly gefahren war. Ihre Eltern, die erzürnt abreisten und sich nicht mehr davon abzubringen waren. Sookie, die ganz Stolz war den Abend ohne gröÃere Explosionen überstanden zu haben. Die erste Nacht im Dragon Fly, das Frühstück und das Ende des erfolgreichen Testlaufs. Sie kam einfach nicht dahinter wo der Fehler steckte. Wo war der Zeitpunkt an dem sich alles veränderte?
Tränen waren ihr in die Augen getreten, während sie sich erinnerte. Luke hatte das Gefühl sein Herz würde zerquetscht werden. Er hasste es sie so unglücklich zu sehen. Er hatte es auch damals gehasst. Nacht für Nacht sah er wieder ihre Augen vor sich, den Ausdruck den sie hatten, als er ihr vor 5 Jahren eröffnete, dass alles keinen Sinn habe. Oh Gott, dieser Ausdruckâ¦â¦Ungläubigkeit, Entsetzten, Wut, Trauer dies alles vermischte sich in ihren Augen und er hatte das Gefühl zu ersticken. Nur mit Mühe gelang es ihm damals weiter zusprechen, war dies alles doch nur zu ihrem Besten. nach âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ die Worte hallten noch heute in seinem Kopf nach. Schmerzten schlimmer als Schlägeâ¦. Er wusste schon damals dass ihm niemals wieder etwas so weh tun würde. Und nun saà sie hier, hatte wieder eben diesen Ausdruck in den Augen. Seine Kehle wurde immer enger. Wie im Trance machte er einen Schritt auf sie zu, eben als sie hochsah, ihm direkt in die Augen, eine erste Träne löste sich und kullerte langsam ihre Wange hinab. Er wollte seine Hand ausstrecken, sie wegwischen, als ihn ihre Stimme traf wie ein Peitschenhieb. âWarum?â Nur ein einziges Wort, und doch sagte es alles ausâ¦. Hatte sie es denn noch nicht herausgefunden? Er hatte einen winzigen Moment lang die verzweifelte Hoffnung gehabt, sie wäre hier, weil sie endlich, nach 5 schier endlosen Jahren, die Wahrheit herausgefunden hatte. Und nun musste er erkennen, dass sie die Wahrheit noch immer nicht kannte.
Wie schon vor 5 Jahren focht er einen innerlichen Kampf aus. Sollte er ihr alles erzählen? Hätte dies einen Sinn?
âLukeâ flehte Lorelai âBitte sag es mir, ich muss es wissen!â
Immer noch schweigend nahm er neben ihr auf dem Sofa platz.
âLorelaiâ begann er schlieÃlich âEs würde nichts ändern, rein gar nichtsâ
âÃberlass das mir, verdammt Luke, du hast mich 5 Jahre lang im ungewissen gelassen, 5 Jahre lang habe ich mir Tag für Tag die gleiche Frage gestellt, WARUM? Sag es mir Luke!â
âBitte Lorelaiâ
âHast du es ernst gemeint? Hast du gemeint was du sagtest?â wieder und wieder hallte der Satz von damals in ihrer beider Köpfe wieder âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ
Lukes Kehle war wie ausgedorrt. Lorelai sah in mit vor Tränen schwimmenden Augen an. âNeinâ es war nicht mehr als ein Kehliger Laut, dennoch genügte dieser um Lorelai mit einem male die Last von 5 Jahren von den Schultern zu nehmen.
Zaghaft glitt ihre Hand vor und berührte Luke, ganz so als wollte sie sich überzeugen, dass er wirklich und leibhaftig vor ihr saÃ. Die Tränen liefen nun wie in Sturzbächen über ihr Gesicht und auch in Lukes Augen konnte man ein verdächtiges feuchtes Funkeln erkennen.
Lorelai stich nun mit den Fingern über Lukes Gesicht, sie wollte sich jeden Millimeter von ihm einprägen, jede noch so kleine Veränderung in sich aufsaugen.
Das war zuviel für Luke, mit einem Ruck zog er sie an sich. Mit einem mal war alles wie vor 5 Jahren.
âWas tust du da?â wiederholte Lorelai mit zitternder Stimme den Satz von damals
âWürdest du bitte still stehen?!â flüsterte auch Luke rau ehe er sie küsste. Keinen von beiden störte es das sie nicht standen sondern saÃen. Beide hatten für einen kurzen Moment, das Gefühl die Zeit wäre zurückgedrehtâ¦.
Als sie sich wieder voneinander lösten taten es beide widerstrebend.
âLuke, was ist damals passiert? Was habe ich getan?â
âLorelai, du hast nichts getan!â
âWas ist dann passiert? Sag es mir, bitte!â
âLorelai, es würde nichts ändern, es würde dir nur weh tunâ
âUnd wie soll es dann nun weitergehen?â
âWas weitergehen?â
Gequält sah Lorelai ihn an
âSoll ich einfach wieder nach Stars Hollow zurückfahren und so tun als wäre nichts? Als hätte ich dich nicht wieder gesehen? Als wäre nicht wieder alles so wie früher gewesen zwischen uns?â
âEs tut mir Leidâ¦.â
âNEIN, verdammt Luke, du sagst mir jetzt sofort was damals passiert ist, danach fahre ich wieder zurück und werde mich nie wieder bei dir melden wenn das dein Wunsch ist, aber ich habe ein recht zu erfahren was passiert ist!â
Lorelai war aufgesprungen, ihre Augen funkeltenâ¦. diesmal vor Wut!
Luke wusste das er so gegen Lorelai keine Chance hatte, und wozu auch kämpfen? Er hatte das Geheimnis lange genug bewahrt, war er es ihr nicht wirklich schuldig?
âBist du dir sicher Lore? Es wird dir nur weh tun!â versuchte er es noch ein letztes mal
âLuke!â
âOk, damals nach unserem Kuss, nachdem ich Kirk in seine Wohnung geschafft hatte bin ich zurück ins Dragon Fly gelaufen. Ich wollte dich sehen, wollte â¦.. Aber auf dem Weg dorthin begegnete ich deinen Elternâ
Lorelais Herz klopfte hart gegen ihre Brust, verständnislos betrachtete sie Luke, was hatten ihre Eltern damit zu tun?
Da sprach Luke weiter
âDein Vater stoppte das Auto und deine Mutter sprang heraus und ging wie wild auf mich los. Sie hatte unseren Kuss gesehen und legte mich auf ihre unnachahmlich charmante weise nahe, die Finger von dir zu lassen.â
In Lorelai zerbrach etwas. Fassungslos sah sie Luke an
âUnd du hast auf sie gehört?â
âLorelai was denkst du eigentlich vor mir?â Luke sah sie ehrlich gekränkt an
âAber wenn du nicht auf sie gehört hast, was warum?â
âNatürlich habe ich deiner Mutter gesagt, dass es sie nichts angeht. Dochâ¦.â Luke machte eine Pause, konnte er Lorelai wirklich so sehr weh tun?
âLukeâ dränge Lorelai ihn jedoch
âSie sagte mir das sie dir alles nehmen würde. Das Hotel, das Haus und schlieÃlich Roryâ¦.â
âAber, wie hätte sie das tun sollen? Das lag nicht in ihrer Macht!â
âOh doch Lorelai, sie hat es mir sehr anschaulich beschriebenâ¦â¦..sie hätte dir alles genommenâ
âAber selbst wennâ¦..â
âNein Lore, du hast so hart gearbeitet für das allesâ¦..â
Lorelai wusste nicht was sie denken sollte. Mühsam straffte sie die Schultern und richtete sich auf.
âDanke das du es mir gesagt hast! Ich werde jetzt mein Versprechen einhalten und zurück nach Stars Hollow gehenâ¦â¦â ihre Stimme brach
âLeb wohl Lorelaiâ
âAuf Wiedersehen Lukeâ flüsterte Lorelai ehe sie sich widerstrebend umwandte und ging.
ich hab einen One-Shot für euch, viel Spaà !
Zeit heilt alle Wunden
Lorelai saà auf dem Fensterbrett und blickte nach drauÃen, dicke Schneeflocken segelten wie kleine weiÃe Federn vom Himmel. Während sie so ins das Schneetreiben blickte, schweiften ihre Gedanken ab.
Das DragonFly Inn lief hervorragend. Ihr Job bereitete ihr mehr als nur SpaÃ, sie hatte eine perfekte Tochter und dennochâ¦â¦â¦â¦sie war alleine.
Immer wieder dachte sie an damals zurück. An den Abend der Hoteleröffnung. Als Luke sie geküsst hatte. Es war perfekt gewesen. Warum nur hatte sie ihn gehen lassen?
Alles war so hektisch gewesen. Kirk mit seinen Träumen, Luke der ihm hinterher rannte, ihre Eltern, Jason, die Gäste. Warum war sie nicht einfach Luke gefolgt? Warum war sie auf der Terrasse stehen geblieben? Wieder und wieder stellte sie sich diese Frage.
Als sie am nächsten Tag ins Diner kam, benahm Luke sich als ob nie etwas passiert wäre. Lorelai war wie vor den Kopf gestoÃen gewesen. Was war passiert? Mehrmals versuchte sie Luke darauf anzusprechen, doch er blockte immer wieder ab. Als sie ihn dann schlieÃlich doch erwischte und er ihr nicht mehr ausweichen konnte, wünschte sie sich ihn nicht zur Rede gestellt zu haben. Wie gestern hallte der Satz in ihr nach âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ und was hatte sie getan? Einfach nur dagestanden, mit offenem Mund. Warum hatte sie ihm nicht widersprochen? Sie liebte diesen Mann! Sie liebte ihn mit ganzem Herzen, doch es war zu spät. Trübsinnig nahm sie einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Je mehr sie versuchte sich zusammenzunehmen, desto weniger gelang es ihr. Dicke Tränen rollten über ihre Wange kullerten in die Tasse. âWach auf Lorelai Gilmore, das ist dein Lebenâ flüsterte sie, ehe sie sich schwerfällig vom Fensterbrett schob, um den nächsten Tag in ihrem Leben anzugreifen.
Der Tag im Hotel war anstrengend gewesen, doch das war genau das was sie brauchte. Tage die ausgefüllt waren, so ausgefüllt das sie nicht grübeln musste. Erschöpft lies sie sich in ihr Auto fallen. Und nun? Was sollte sie mit dem Abend anstellen? Sie entschied sich dafür ein Video auszuleihen und sich eine Pizza kommen zu lassen. Ein lustiger Film, das war es was sie nun brauchte. Nur nicht nachdenken müssen. Als sie ihren Wagen in Richtung Videothek lenkte bemühte sie sich nicht nach links zu schauen. Sie wollte das Eckhaus nicht sehen. Doch es war wie ein Magnet. Fast zwanghaft drehte sie ihren Kopf und sah auf das verlassene Haus. Ihr Herz zog sich zusammen. Kurz blitze die Erinnerung auf. Die Erinnerung an das Luke´s und natürlich an Luke selbst. Wie sehr wünschte sie sich, die hell erleuchteten Fenster zu erblicken, Luke hinter der Theke stehen zu sehen! Doch was sie sah war ein dunkles Haus, abgehängten Fenster. Das einzige was noch an das Diner erinnerte war das Schild das im Wind baumelte. Gequält wandte sie ihren Blick ab und fuhr weiter zur Videothek.
âIch komm ja schon, ich koooommmmeeeâ rief Lorelai von der Veranda aus, während sie die Tür aufschloss. Drinnen rannte sie zum klingelten Telefon.
âJa?â rief sie atemlos in den Hörer.
âIch dachte schon du bist nicht zuhauseâ lachte Rory fröhlich.
âRory!â Lorelai lies sich lachend auf die Couch fallen.
âIst das schön das du anrufst!â
âNa schneit es bei euch auch?â
âJa und wie, kommt ihr am Wochenende?â
âDeshalb rufe ich an, haben wir noch den Schlitten in der Garage?â
âIch denke schon, warum?â
âWeil ich seit heute Mittag unheimliche Lust habe Schlitten zu fahren, was hältst du davon wenn wir das am Wochenende machen? Kannst du glauben das Logan noch nie Schlitten gefahren ist?â
âWAS? Na das müssen wir UNBEDINGT ändernâ
âDer Meinung bin ich auch!â
Lorelai entspannte sich zusehends. Rory hatte immer diese Wirkung auf sie.
âIch freue mich auf euchâ
âIch freue mich auch, ich habe dich vermisst!â
âDu weiÃt, dass du jederzeit willkommen bistâ
âIch weiÃ, aber du weiÃt jaâ¦â fing Rory an.
âHey das war kein Vorwurf! Ich weià das du ziemlich eingespannt bist in deinem Jobâ
âOk, dann sehen wir uns am Freitag, wir werden gegen 14 Uhr das seinâ
âWunderbar!â
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es noch einmal kräftig geschneit. Lorelai war bester Laune, nichts stand ihrem Plan Schlittenfahren zu gehen im Wege. Gegen 13 Uhr verabschiedete sie sich im Hotel um zuhause noch den Schlitten heraussuchen zu können, ehe Rory und Logan kamen. Doch als sie in ihre Auffahrt fuhr stand Logans Auto bereits dort. Freudig überrascht stieg Lorelai aus und fast im gleichen Augenblick flog die Haustüre auf und Rory kam auf sie zugestürmt.
âMOM!â rief sie fröhlich
âRory!â lachend umarmten sich die beiden Frauen.
Arm in Arm gingen die beiden zum Haus. Logan lehnte in seiner unnachahmlichen Art mit einem umwerfenden Lächeln in der Tür.
âHallo schöne Frauâ begrüÃte er Lorelai
âOh mein charmanter Schwiegersohn in spe, du schmeichelst mirâ begrüÃte Lorelai auch ihn überschwänglich. Nie hätte sie gedacht das Logan so ein netter Kerl sein würde. Als das mit den beiden angefangen hatte, hatte Lorelai Logan völlig falsch eingeschätzt. Sie hatte Logan für einen oberflächlichen Snob gehalten, wurde aber Gott sei dank eines besseren belehrt. Sie freute sich für Rory, sie schien sehr glücklich mit Logan zu sein.
âWollen wir gleich los?â Rory war zappelig wie ein kleines Kind
âKlar, ich zieh mir nur schnell noch was warmes anâ
Eine halbe Stunde später waren die drei unterwegs. Lorelai und Rory rannten wie die Kinder durch den Schnee und hatten einen HeidenspaÃ. Logan auch, bis Lorelai und Rory auf die grandiose Idee kamen das Logan sie ziehen sollte. So saÃen die beiden Gilmore Girls auf dem Schlitten und Logan der arme Kerl bemühte sich nach Leibeskräften sie so schnell wie gefordert durch den Schnee zu ziehen.
Ziemlich geschafft trafen die drei dann am Abend wieder in Lorelais Haus ein.
âWir müssen uns beeilen, Mum bringt uns um wenn wir zu spät kommenâ
âDas schaffen wir locker, wir haben doch noch eine Stunde Zeitâ
âUnd nur ein Badâ lachte Logan
âDu sagst es mein Junge und das werde nun ich blockieren. Ich hoffe die Dusche taut mich aufâ und schon war Lorelai verschwunden
âIch wüsste da etwas wie wir uns auftauen könntenâ flüsterte Logan Rory ins Ohr
âLogan!â kicherte Rory.
âLos zieh dich schon mal um, du bist ein Mann du brauchst doch sicher keine Dusche um dich aufzuwärmenâ
âEy Ey Mamâ salutierte dieser und ging in Rorys Zimmer um seine Tasche auszupacken.
Pünktlich um 18.30 Uhr standen die drei vor Emily und Richard Gilmores Haus. Es gab keine Zeitschindespiele und keine Spannung. Seit Logan in Rory´s Leben getreten war, verliefen die Freitagabend-Diner sehr friedlich. Dies mochte auch daran liegen, dass sie seit Rory mit Yale fertig war, nicht mehr wöchentlich sondern sporadisch stattfanden.
Fast schien es so, als wäre es ein normaler harmonischer Abend. Aber nur fast. Lorelai hatte schon früher damit gerechnet, doch Emily hatte sich bis zum Dessert zurückhalten können.
âIch habe im Countryclub einen sehr charmanten jungen Mann kennen gelernt. Was hältst du davon wenn du mich nächste Woche einmal dorthin begleitest, damit ich ihn dir vorstellen kann?â begeistert sah Emily ihre Tochter an
Lorelai zählte innerlich bis 10, atmete tief durch und antwortete ihrer Mutter dann äuÃerst höflich, mit einem lächeln auf den Lippen.
âIch weià deine Anteilnahme zu schätzen, dennoch glaube ich nicht das ich es nächste Woche schaffen werde.â
âLorelai, es kann doch nicht so schwer sein, einen einzigen Nachmittag zu erübrigen!â Emily wurde langsam sauer, wie oft hatte sie in den letzten Jahren ihrer Tochter nette kompetente Männer vorgestellt, doch nie hatte Lorelai Interesse gezeigt. So konnte das doch nicht weitergehen!
âMom, bitteâ für Lorelai war damit das Gespräch beendet, und Emily gab entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, klein bei. Sie wollte Rory den Abend nicht vermiesen, vor allem da Logan dabei war.
Den restlichen Abend über bestritten Rory und Logan die Unterhaltung, da Lorelai ziemlich wortkarg blieb. Sie war heilfroh als sie endlich aufbrechen konnten.
Zuhause angekommen warf Lorelai sich aufatmend aufs Sofa und Logan zog sich taktvoll in Rory´s Zimmer zurück.
âWas ist los Mom?â Rory setzte sich neben ihre Mutter.
âWas soll den los sein?â
âDu hast vorhin so komisch reagiert. Los sag schonâ lies Rory nicht locker.
Lorelai atmete tief durch, sie wusste nicht wie sie anfangen sollte. Ehe sie sich versah rannen ihr tränen über die Wangen. Erschrocken nahm Rory sie in die Arme.
âMom, was ist losâ fragte sich noch einmal.
âIchâ¦â¦â¦â¦â¦â¦..und dannâ¦â¦â¦â¦â¦â¦â¦â¦Lukeâ¦â¦â¦..â stammelte Lorelai
âOh Momâ Rory war die einzige die von Luke und dem Kuss und dem was danach passiert war wusste.
âWas willst du jetzt tun?â
Verwundert blickte Lorelai ihre Tochter an.
âTun?â fragte sie
âMom! Du leidest, und das nun schon seit Jahren. Es ist an der Zeit das du was tust!â
âNeinâ Lorelai schüttelte den Kopf
âMom! Es ist dein Leben! Ruf ihn an!â
Lorelai presste ein Kissen an sich und schüttelte immer wieder den Kopf.
âIch kann nicht Rory, ich kann einfach nicht!â
Einige Zeit saÃen die beiden einfach nur schweigend da, ehe Lorelai sich schlieÃlich in ihr Bett verabschiedete.
In ihrem Zimmer kauerte sie sich auf ihr Fensterbrett und starrte wieder hinaus ins Schneegestöber. Etwas tun? Sie konnte ihn doch nicht einfach anrufen. Sie hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesprochen. Und dennoch er ging ihr einfach nicht aus dem Kopf.
Wie immer wenn sie daran dachte hatte sie das Gefühl eine eiskalte Hand würde ihr Herz umklammert halten. Tagelang hatte sie fest daran geglaubt das Luke zurückkommen würde, doch das war er nicht. SchlieÃlich hatte sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um herauszufinden wohin Luke gegangen war. Seitdem konnte sie seine Telefonnummer auswendig. So oft schon hatte sie sie gewählt, um gleich wieder aufzulegen. Luke wollte nicht mit ihr sprechen, hätte er sie sonst nicht längst angerufen?
Immer wieder dachte sie über Rory´s Worte nach. âEs ist dein Lebenâ. Sie musste ihr Leben wieder in den Griff bekommen. 5 Jahre waren eine lange Zeit. 5 Jahre in denen sie wie mechanisch durchs Leben gegangen war. SchlieÃlich traf sie einen Entschluss. Sie würde zu ihm fahren. Vielleicht würde sich dann herausstellen das er recht gehabt hatte, das sie sich alles nur einredete. Vielleicht wären ja gar keine Gefühle mehr für ihn da! Mit diesem Gedanken ging sie zu Bett und schlief tief und Traumlos bis zum nächsten morgen.
Das restliche Wochenende verlief ereignislos. Lorelai saà wie auf Kohlen. Zwar redete sie sich immer wieder ein dass es nach 5 Jahren auf ein paar Tage hin oder her auch nicht mehr ankäme, dennoch wollte sie es so schnell als möglich hinter sich bringen.
Am Sonntag Nachmittag verabschiedete sie Rory und Logan. Rory hatte ihr das Versprechen abgenommen sie sofort anzurufen wenn sie reden wollte.
Kaum waren die beiden weg rannte Lorelai in ihr Schlafzimmer und packte ihre Sachen. Sookie würde sich für ein paar Tage alleine um das Hotel kümmern. SchlieÃlich hatte sie alles beisammen und fuhr zum Flughafen.
Ein paar Stunden später landete sie in Los Angeles. Nachdem sie ihren Koffer ins Hotel gebracht hatte, nahm sie sich ein Taxi und fuhr zu der Adresse die ihr der Privatdetektiv vor 5 Jahren gegeben hatte. Es war 20 Uhr und in dem Apartment, das sie anhand des Klingelschilds Luke zuordnete, brannte Licht. Lorelai schlug das Herz bis zum Hals. Was jetzt? Sollte sie einfach klingeln? Als sie die Hand schon fast auf dem Klingelknopf hatte schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Was war wenn Luke eine Freundin oder gar eine Frau hatte? Du bist so blöd schimpfte sich sie selbst. Sie hätte sich vorher darüber informieren sollen. Jetzt war es zu spät. âNun bist du schon mal hier, nun klingele auchâ rief sie sich selbst zur Ordnung und drückte auf den Knopf. Doch nichts passierte. Weder ging die Tür auf, noch hörte sie Lukes Stimme durch die Gegensprechanlage. Fast erleichtert trat sie zwei Schritte zurück und setzte sich auf die Treppe. Sie barg den Kopf in die Hände und versuchte ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dies hätte sie sich sparen können, denn als sie aufblickte sah sie ihn. Auf der gegenüberliegenden StraÃenseite lief er. Sie hätte ihn aus tausenden heraus erkannt. Er sah aus wie immer. Derselbe grüne Parka, die selbe blaue Kappe die er wie immer verkehrt herum trug. Gleich würde er sie sehen, er überquerte schon die StraÃe. Unbewusst hielt Lorelai die Luft an. Dann war es soweit. Luke hob den Blick während er schon den Schlüssel in der Hand hatte und erstarrte mitten in der Bewegung.
Nach geraumer Zeit erwachte Luke aus seiner Starre. Konnte das wirklich sein? War die Frau dort auf der Treppe wirklich Lorelai? Lange Zeit hatte er sie an jeder Ecke zu sehen geglaubt, doch war es nun 5 Jahre her, das er Stars Hollow verlassen hatte, allmählich sollte dies aufhören. Wie um sich selbst zu überzeugen schüttelte er kurz den Kopf und ging dann weiter. Doch je näher er seinem Haus kam, desto überzeugter war er, das die Frau die dort auf den Stufen saà wirklich Lorelai war. Als sie nur noch einen Meter getrennt waren, war er sich sicher und starrte sie immer noch ungläubig an. Er hätte sie aus 1000enden heraus erkannt. Die Jahre hatten ihr nichts angehabt. Sie sah unverändert aus. SchlieÃlich hatte er sie erreicht. âSag etwasâ schallt er sich selbst, und doch hatte er Angst davor. Angst dass sie plötzlich verschwinden würde, wenn er die Stille brach. Fast schien es so, als würde Lorelai das gleiche fürchten, als er sie schlieÃlich doch endlich âHi Lukeâ sagen hörte. Beim Klang ihrer Stimme zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. So viele Erinnerungen kamen hoch.
âHiâ krächzte er
Stille. SchlieÃlich erwachte er aus seiner starre.
âMöchtest du mit rauf kommen?â
âGerneâ
Während sie die wenigen Stufen zu seiner Wohnung hinaufstiegen fragte sich Lorelai zum wiederholten male was zum Teufel sie hier tat. Was erwartete sie sich?
In der Wohnung angekommen wies Luke auf das Sofa ehe er in der Küche verschwand. Kurz darauf kehrte er mit 2 Flaschen Bier zurück.
âEtwas anders habe ich nicht daâ brummte er
âDankeâ Lorelai nahm die Flasche entgegen und klammerte sich daran fest.
âWas führt dich hierher?â begann Luke das Gespräch
âIchâ Lorelai stockte. Der gefürchtete Moment war da.
âIch musste dich sehnâ
âIst etwas passiert?â
âNeinâ
Luke sah sie fragend an
âOh Lukeâ wisperte Lorelai. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben. Hart schluckte sie, wusste nicht wie sie weiter sprechen sollte. Gedanklich wog sie die Möglichkeiten zum nun wohl Millionsten male ab. Dachte an damals zurückâ¦â¦ sie musste wissen was vorgefallen war, sie musste dahinter kommen was es gewesen warâ¦â¦â¦ wieder lies sie den Abend Revue passieren:
Der Kussâ¦..der wunderschöne Kuss mit Luke, Kirk der wie von Sinnen nackt aus dem Hotel rannte, Luke der ihm hinterher rannte um ihn zu beruhigen. Rory und Deanâ¦â¦ wie sie Rory beruhigt hatte und dann mit ihr zusammen zurück ins Dragon Fly gefahren war. Ihre Eltern, die erzürnt abreisten und sich nicht mehr davon abzubringen waren. Sookie, die ganz Stolz war den Abend ohne gröÃere Explosionen überstanden zu haben. Die erste Nacht im Dragon Fly, das Frühstück und das Ende des erfolgreichen Testlaufs. Sie kam einfach nicht dahinter wo der Fehler steckte. Wo war der Zeitpunkt an dem sich alles veränderte?
Tränen waren ihr in die Augen getreten, während sie sich erinnerte. Luke hatte das Gefühl sein Herz würde zerquetscht werden. Er hasste es sie so unglücklich zu sehen. Er hatte es auch damals gehasst. Nacht für Nacht sah er wieder ihre Augen vor sich, den Ausdruck den sie hatten, als er ihr vor 5 Jahren eröffnete, dass alles keinen Sinn habe. Oh Gott, dieser Ausdruckâ¦â¦Ungläubigkeit, Entsetzten, Wut, Trauer dies alles vermischte sich in ihren Augen und er hatte das Gefühl zu ersticken. Nur mit Mühe gelang es ihm damals weiter zusprechen, war dies alles doch nur zu ihrem Besten. nach âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ die Worte hallten noch heute in seinem Kopf nach. Schmerzten schlimmer als Schlägeâ¦. Er wusste schon damals dass ihm niemals wieder etwas so weh tun würde. Und nun saà sie hier, hatte wieder eben diesen Ausdruck in den Augen. Seine Kehle wurde immer enger. Wie im Trance machte er einen Schritt auf sie zu, eben als sie hochsah, ihm direkt in die Augen, eine erste Träne löste sich und kullerte langsam ihre Wange hinab. Er wollte seine Hand ausstrecken, sie wegwischen, als ihn ihre Stimme traf wie ein Peitschenhieb. âWarum?â Nur ein einziges Wort, und doch sagte es alles ausâ¦. Hatte sie es denn noch nicht herausgefunden? Er hatte einen winzigen Moment lang die verzweifelte Hoffnung gehabt, sie wäre hier, weil sie endlich, nach 5 schier endlosen Jahren, die Wahrheit herausgefunden hatte. Und nun musste er erkennen, dass sie die Wahrheit noch immer nicht kannte.
Wie schon vor 5 Jahren focht er einen innerlichen Kampf aus. Sollte er ihr alles erzählen? Hätte dies einen Sinn?
âLukeâ flehte Lorelai âBitte sag es mir, ich muss es wissen!â
Immer noch schweigend nahm er neben ihr auf dem Sofa platz.
âLorelaiâ begann er schlieÃlich âEs würde nichts ändern, rein gar nichtsâ
âÃberlass das mir, verdammt Luke, du hast mich 5 Jahre lang im ungewissen gelassen, 5 Jahre lang habe ich mir Tag für Tag die gleiche Frage gestellt, WARUM? Sag es mir Luke!â
âBitte Lorelaiâ
âHast du es ernst gemeint? Hast du gemeint was du sagtest?â wieder und wieder hallte der Satz von damals in ihrer beider Köpfe wieder âEs würde niemals mit uns klappen Lorelai. Ich habe mir da etwas vorgemacht, wir sind NICHT füreinander bestimmtâ
Lukes Kehle war wie ausgedorrt. Lorelai sah in mit vor Tränen schwimmenden Augen an. âNeinâ es war nicht mehr als ein Kehliger Laut, dennoch genügte dieser um Lorelai mit einem male die Last von 5 Jahren von den Schultern zu nehmen.
Zaghaft glitt ihre Hand vor und berührte Luke, ganz so als wollte sie sich überzeugen, dass er wirklich und leibhaftig vor ihr saÃ. Die Tränen liefen nun wie in Sturzbächen über ihr Gesicht und auch in Lukes Augen konnte man ein verdächtiges feuchtes Funkeln erkennen.
Lorelai stich nun mit den Fingern über Lukes Gesicht, sie wollte sich jeden Millimeter von ihm einprägen, jede noch so kleine Veränderung in sich aufsaugen.
Das war zuviel für Luke, mit einem Ruck zog er sie an sich. Mit einem mal war alles wie vor 5 Jahren.
âWas tust du da?â wiederholte Lorelai mit zitternder Stimme den Satz von damals
âWürdest du bitte still stehen?!â flüsterte auch Luke rau ehe er sie küsste. Keinen von beiden störte es das sie nicht standen sondern saÃen. Beide hatten für einen kurzen Moment, das Gefühl die Zeit wäre zurückgedrehtâ¦.
Als sie sich wieder voneinander lösten taten es beide widerstrebend.
âLuke, was ist damals passiert? Was habe ich getan?â
âLorelai, du hast nichts getan!â
âWas ist dann passiert? Sag es mir, bitte!â
âLorelai, es würde nichts ändern, es würde dir nur weh tunâ
âUnd wie soll es dann nun weitergehen?â
âWas weitergehen?â
Gequält sah Lorelai ihn an
âSoll ich einfach wieder nach Stars Hollow zurückfahren und so tun als wäre nichts? Als hätte ich dich nicht wieder gesehen? Als wäre nicht wieder alles so wie früher gewesen zwischen uns?â
âEs tut mir Leidâ¦.â
âNEIN, verdammt Luke, du sagst mir jetzt sofort was damals passiert ist, danach fahre ich wieder zurück und werde mich nie wieder bei dir melden wenn das dein Wunsch ist, aber ich habe ein recht zu erfahren was passiert ist!â
Lorelai war aufgesprungen, ihre Augen funkeltenâ¦. diesmal vor Wut!
Luke wusste das er so gegen Lorelai keine Chance hatte, und wozu auch kämpfen? Er hatte das Geheimnis lange genug bewahrt, war er es ihr nicht wirklich schuldig?
âBist du dir sicher Lore? Es wird dir nur weh tun!â versuchte er es noch ein letztes mal
âLuke!â
âOk, damals nach unserem Kuss, nachdem ich Kirk in seine Wohnung geschafft hatte bin ich zurück ins Dragon Fly gelaufen. Ich wollte dich sehen, wollte â¦.. Aber auf dem Weg dorthin begegnete ich deinen Elternâ
Lorelais Herz klopfte hart gegen ihre Brust, verständnislos betrachtete sie Luke, was hatten ihre Eltern damit zu tun?
Da sprach Luke weiter
âDein Vater stoppte das Auto und deine Mutter sprang heraus und ging wie wild auf mich los. Sie hatte unseren Kuss gesehen und legte mich auf ihre unnachahmlich charmante weise nahe, die Finger von dir zu lassen.â
In Lorelai zerbrach etwas. Fassungslos sah sie Luke an
âUnd du hast auf sie gehört?â
âLorelai was denkst du eigentlich vor mir?â Luke sah sie ehrlich gekränkt an
âAber wenn du nicht auf sie gehört hast, was warum?â
âNatürlich habe ich deiner Mutter gesagt, dass es sie nichts angeht. Dochâ¦.â Luke machte eine Pause, konnte er Lorelai wirklich so sehr weh tun?
âLukeâ dränge Lorelai ihn jedoch
âSie sagte mir das sie dir alles nehmen würde. Das Hotel, das Haus und schlieÃlich Roryâ¦.â
âAber, wie hätte sie das tun sollen? Das lag nicht in ihrer Macht!â
âOh doch Lorelai, sie hat es mir sehr anschaulich beschriebenâ¦â¦..sie hätte dir alles genommenâ
âAber selbst wennâ¦..â
âNein Lore, du hast so hart gearbeitet für das allesâ¦..â
Lorelai wusste nicht was sie denken sollte. Mühsam straffte sie die Schultern und richtete sich auf.
âDanke das du es mir gesagt hast! Ich werde jetzt mein Versprechen einhalten und zurück nach Stars Hollow gehenâ¦â¦â ihre Stimme brach
âLeb wohl Lorelaiâ
âAuf Wiedersehen Lukeâ flüsterte Lorelai ehe sie sich widerstrebend umwandte und ging.
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