05.10.2007, 22:25
Fb diesmal nicht, tut mir leid, ich hab grad echt keinen Nerv dafür... Vllt geb ich morgen...
Titel: If I saw you in Heaven
Rating: PG-13
Genre: Tragedy
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir, nur die Idee
Credits: Eric Clapton - Tears in HeavenA/N: [SIZE=2][SIZE=1]Ich habe lange überlegt, ob ich den OS hier posten soll oder nicht, LenÃen und Partner ist hier wahnsinnig unbeliebt, und wird, wenn es einmal geschrieben wird, dezent übergangen, aber ich tu es doch... Ich bin sehr lange an diesem OS gesessen, kann gerade wirklich nichts dazu sagen, nur, dass ich beim Schreiben vor allem am Schluss immer wieder selbst Tränen in den Augen hatte...
Fb wäre natürlich wunderbar, auch, wenn ich nicht so ganz daran glaube...
[/SIZE][/SIZE]
âSind Sie so weit?â, der Gerichtsmediziner blickte Sandra in die Augen. Diese schwieg.
âFrau Nitka, Sie wissen, dass Sie das nicht tun müssenâ¦â
âIch weiÃ.â, erwiderte Sandra knapp. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. âIch bin so weit.â
Langsam zog der Pathologe das Tuch vom Körper des Leichnams. Vor einer Stunde war ein Anruf in der Kanzlei eingegangen. Es hieÃ, Christian sei tot. Sandra war sofort in die Pathologie gefahren, sie hatte einfach nicht glauben können, dass er nicht mehr am Leben war. Sie hatte sich die ganze Fahrt über vorgestellt, dass es nicht Chris war, eine Verwechslung vorliegen würde, doch nun wurde sie grausam auf den Boden der Realität zurückgeholt.
âJa, das ist erâ¦â, Sandra musste schlucken. In ihrem Hals hatte sich ein Kloà gebildet, der sie fast zu ersticken drohte. âDas ist Christian Storm.â
Innerlich kämpfte sie verzweifelt gegen das Schwindelgefühl und die Tränen, die in ihr aufgestiegen waren. Christian war tot. Erstochen. Hingerichtet wegen ein paar Euros, die eine Person so nötig zu haben schien, dass er dafür sogar Menschen tötete. Nein, es war kein Raubüberfall gewesen. Jemand hatte sich an ihm gerächt.
âWann-â¦â, weiter kam sie nicht. Ihre Stimme versagte. Alles um sie herum drehte sich, die ganze Pathologie nahm sie nur noch verschwommen wahr. Sie bekam nicht mehr mit, wie der Gerichtsmediziner ihr den genauen Todeszeitpunkt nannte, denn die Ohnmacht hatte sie besiegt.
âWas ist passiert?â, langsam setzte Sandra sich auf. Sie hatte furchtbare Kopfschmerzen. Das grelle Licht, das in den Raum drang, schienen sie noch mehr zu verstärken. Sie blinzelte ein paar Male. âKatja?â Die Person, die an ihrem Bett saÃ, nahm langsam Gestalt an. Katja nickte. Sie hatte Tränen in den Augen. âWie gehtâs dir?â, fragte sie leise. Sandra zuckte mit den Schultern. Erst jetzt begann sie zu realisieren, dass Chris tot war. Er würde nie wieder kommen. âBeschissen gehtâs mirâ¦â, flüsterte sie. Katja nahm vorsichtig ihre Hand. âIch weiÃ, SüÃe⦠Als Tekin weggegangen ist, gingâs mir genau soâ¦â
âAber Tekin lebt nochâ¦â, Sandra schluchzte leise.
âTrotzdem weià ich, wie weh es tut, jemanden zu verlieren, der einem sehr nahe steht.â, entgegnete Katja. Sandra nickte nur. Lange herrschte Stille. Katja und Sandra blickten in ihre Gedanken versunken aus dem Fenster. Chris hatte es nicht verdient, so zu sterben, niemand hatte es verdient. Sandra schwor sich, denjenigen zu finden, der Chris so plötzlich aus dem Leben gerissen hatte. Sie würde ihn finden und zur Rechenschaft ziehen, das war sie Chris schuldig. Sie war es sich selbst schuldig.
âSandra, jetzt warte doch mal!â, atemlos lief Katja ihrer besten Freundin hinterher. âWo willst du denn überhaupt hin?â
âIn die Kanzlei.â, erwiderte Sandra, ohne ihre beste Freundin eines Blickes zu würdigen.
âJetzt bleib doch mal stehen!â, Katja hielt sie am Arm fest. âDu bist doch noch nicht mal richtig aus dem Krankenhaus entlassen worden!â
Sandra versuchte sich loszureiÃen. âDu verstehst das nicht, Katja⦠Ich habe noch eine ganz persönliche Rechnung zu begleichen⦠Und jetzt lass mich los!â
âNein, Sandra, das werde ich nicht tun.â, entgegnete Katja energisch. âIch lass nicht zu, dass du dich kaputt machst, deine Gesundheit geht vor!â
âVerdammt noch mal, mir ist meine Gesundheit egal! Lass mich endlich los, Katja!â, schrie Sandra. Sie versuchte verzweifelt, sich aus Katjas festem Griff zu lösen, jedoch ohne Erfolg. âLass mich los!â, rief sie immer wieder. Sie war völlig panisch und schlug wie wild um sich. Doch Katja hielt sie fest. âRuhig, SüÃeâ¦â, murmelte sie, während sie Sandra tröstend über den Rücken streichelte. âGanz ruhigâ¦â
Schluchzend sank Sandra zu Boden. âEr⦠er kann mich doch nicht einfach allein lassenâ¦â, flüsterte sie. âEr darf doch nicht einfach so gehen⦠Ich brauche ihn doch so sehr!â
Katja schwieg. Sie hielt Sandra einfach nur fest in ihren Armen und lieà sie weinen. Denn weinen war das Beste, was sie im Moment tun konnte.
âUnd du bist dir wirklich sicher, Karl-Heinz?â, Sandra spielte nervös mit ihrem Kugelschreiber herum. âJa, natürlich weià ich das⦠Okay⦠Verstehe⦠Dank dir trotzdem⦠Ich meldâ mich wieder!â, seufzend knallte sie den Telefonhörer auf den Tisch. âDas gibtâs ja nichtâ¦â
Katja sah auf. âDas arme Telefon⦠Nichts Neues?â, fragte sie. Sandra schüttelte nur den Kopf. âAbsolut nichts⦠Aber er hat versprochen, mir den Obduktionsbericht zu faxen, vielleicht find ich da ja einen kleinen Hinweisâ¦â
âNach was suchst du eigentlich?â, erkundigte sich Katja stirnrunzelnd. Sandra zuckte mit den Schultern. âDas kann ich dir erst sagen, wenn ichâs gefunden habâ¦â
âVielleicht solltest du doch lieber die Polizei-â¦â
âDu verstehst das nicht, Katja⦠Ich muss diesen Mistkerl einfach finden, auch, wenn ich dabei umkomme!â, Sandra sah zu Boden. Ein eiskalter Schauer durchfuhr Katjas Körper. Sie zuckte unwillkürlich zusammen. âSandra, sag so etwas nicht, hörst du? Auch, wenn du es nicht so meinst, ich bitte dich⦠Sag so etwas nie wieder!â, sie sah Sandra eindringlich in die Augen, doch diese schwieg nur. Im nächsten Moment wurde die Stille durch das laute Geräusch des Faxgerätes unterbrochen. Im nächsten Moment wurde die Stille durch das laute Geräusch des Faxgerätes unterbrochen. Sandra sprang sofort auf, stürmte zur Tür und riss Julia den Zettel aus der Hand. âDas ist für mich!â, rief sie.
Lange studierte sie den darauf geschriebenen Text, zuerst jedoch ohne Erfolg. Doch je genauer sie sich den Obduktionsbericht durchlas, desto klarer wurde ihr alles. Ihre Hände begannen zu zittern. âIch wusste esâ¦â, flüsterte sie wie in Trance. âVerdammt, ich wusste es!â
âWas wusstest du?â, fragte Katja leise. Doch Sandra antwortete nicht. Sie blickte nicht einmal auf, starrte nur auf das Blatt Papier in ihrer Hand. âIch muss dorthinâ¦â, murmelte sie. Es war, als würde sie gar nicht wahrnehmen, dass mit ihr gesprochen wurde.
âWohin? Sandra, bitte rede doch mit mir!â, rief Katja und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sandra zuckte zusammen. âIch weiÃ, wer Chrisâ Mörder istâ¦â, erwiderte sie mit zitternder Stimme. âIch⦠ich fahr da jetzt sofort hinâ¦â
Katja musste schlucken. âSei vorsichtigâ¦â, flüsterte sie, während sie Sandra in ihre Arme schloss.
âKlar bin ich das, du kennst mich dochâ¦â, antwortete sie leise.
âNimmst du die Waffe mit? Nur⦠nur zur Sicherheit.â, fragte Katja, als Sandra bereits in der Tür stand. Diese nickte lächelnd. âIst im Auto. Bis⦠bis dannâ¦â, mit diesen Worten verlieà sie die Kanzlei. Katja seufzte tief. Ihre Augen wanderten im Büro umher zu Sandras Schreibtisch. Was sie dort sah, lieà Katja stocken. âDas ist doch nicht möglich⦠Das kann nicht seinâ¦â, murmelte sie. Auf dem Tisch lag, von Akten verdeckt, Sandras Waffe. Katja schien nur langsam realisieren zu können, was das zu bedeuten hatte. Vorsichtig nahm sie die Waffe in ihre Hände. Sie war schwer. Sehr schwer. Als sie den eiskalten Lauf berührte, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Katja betrachtete sie lange, bis sie sie schlieÃlich schreiend in eine Ecke warf, ihr Gesicht in den Händen vergrub und hemmungslos zu weinen begann.
Langsam sah sich Sandra in der riesigen Fabrikhalle um. Sie war völlig leer. âWo bist du?â, schrie sie, erhielt jedoch nur von ihrem Echo Antwort. âVerdammt noch mal, zeig dich! Ich bin hier, das ist es doch, was du wolltest! Also komm endlich raus!â
âGut gemacht, Kleine.â, ertönte plötzlich eine Stimme von hinten. Sandra fuhr herum. Vor ihr stand ein schwarz gekleideter Mann, sein Gesicht hatte er durch eine Maske verdeckt. Die Waffe in seiner Hand war auf Sandra gerichtet. âIch dachte schon, du kommst gar nicht mehr.â
âDamit kommst du nicht durchâ¦â, flüsterte Sandra. âDie Polizei ist schon auf dem Weg hier her, du hast keine Chance.â
Der Typ lachte. âGenau so naiv wie immer⦠Dachtest du wirklich, ich hätte nicht gewusst, dass du kommst?â
âWas willst du?â, fragte Sandra scharf. Sie schien sich nicht davon beeindrucken zu lassen, dass mit einer Waffe auf sie gezielt wurde.
âWas ich will? Hab ich dir das nicht schon vor sechs Jahren gesagt? Ich will Rache!â
Sandra ballte ihre Hände zu Fäusten. âWarum Chris?â
âChris? So hieà er alsoâ¦â, der Mann zuckte mit den Schultern. âIch wollte einen wunden Punkt in dir treffen⦠Dies ist mir anscheinend auch gelungen.â, er entsicherte die Waffe.
âDas reicht, ich hab genug gehört! Waffe runter!â, schrie plötzlich jemand von hinten. Der Typ fuhr herum. âScheiÃeâ¦â, murmelte er.
âIch wiederhole mich nicht gern, Waffe runter!â, der Polizist kam einen Schritt näher. âSie haben keine Chance, das ganze Gebäude ist umstellt!â
Langsam lieà der Mann die Waffe sinken. Doch dannâ¦
âWar nett, dich gekannt zu haben, Kleine!â, rief er lachend, während er sich blitzschnell zu Sandra umdrehte und abdrückte.
Ein stechender Schmerz durchfuhr Sandras Brust. Der Knall ertönte in ihren Ohren immer und immer wieder. Langsam sank sie zu Boden, alles begann sich zu drehen. Sie bekam nicht mehr mit, wie mehrere Polizisten den Mann, von dessen wahrer Identität sie nie erfahren würde, festnahmen und zum Auto brachten. Sie hörte nur noch sein Lachen.
âSo leicht kommst du mir nicht davon, Christian Stormâ¦â, flüsterte sie, bevor sie mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen für immer schloss.
Titel: If I saw you in Heaven
Rating: PG-13
Genre: Tragedy
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir, nur die Idee
Credits: Eric Clapton - Tears in HeavenA/N: [SIZE=2][SIZE=1]Ich habe lange überlegt, ob ich den OS hier posten soll oder nicht, LenÃen und Partner ist hier wahnsinnig unbeliebt, und wird, wenn es einmal geschrieben wird, dezent übergangen, aber ich tu es doch... Ich bin sehr lange an diesem OS gesessen, kann gerade wirklich nichts dazu sagen, nur, dass ich beim Schreiben vor allem am Schluss immer wieder selbst Tränen in den Augen hatte...
Fb wäre natürlich wunderbar, auch, wenn ich nicht so ganz daran glaube...
[/SIZE][/SIZE]
If I saw you in Heaven
âSind Sie so weit?â, der Gerichtsmediziner blickte Sandra in die Augen. Diese schwieg.
âFrau Nitka, Sie wissen, dass Sie das nicht tun müssenâ¦â
âIch weiÃ.â, erwiderte Sandra knapp. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. âIch bin so weit.â
Langsam zog der Pathologe das Tuch vom Körper des Leichnams. Vor einer Stunde war ein Anruf in der Kanzlei eingegangen. Es hieÃ, Christian sei tot. Sandra war sofort in die Pathologie gefahren, sie hatte einfach nicht glauben können, dass er nicht mehr am Leben war. Sie hatte sich die ganze Fahrt über vorgestellt, dass es nicht Chris war, eine Verwechslung vorliegen würde, doch nun wurde sie grausam auf den Boden der Realität zurückgeholt.
âJa, das ist erâ¦â, Sandra musste schlucken. In ihrem Hals hatte sich ein Kloà gebildet, der sie fast zu ersticken drohte. âDas ist Christian Storm.â
Innerlich kämpfte sie verzweifelt gegen das Schwindelgefühl und die Tränen, die in ihr aufgestiegen waren. Christian war tot. Erstochen. Hingerichtet wegen ein paar Euros, die eine Person so nötig zu haben schien, dass er dafür sogar Menschen tötete. Nein, es war kein Raubüberfall gewesen. Jemand hatte sich an ihm gerächt.
âWann-â¦â, weiter kam sie nicht. Ihre Stimme versagte. Alles um sie herum drehte sich, die ganze Pathologie nahm sie nur noch verschwommen wahr. Sie bekam nicht mehr mit, wie der Gerichtsmediziner ihr den genauen Todeszeitpunkt nannte, denn die Ohnmacht hatte sie besiegt.
âWas ist passiert?â, langsam setzte Sandra sich auf. Sie hatte furchtbare Kopfschmerzen. Das grelle Licht, das in den Raum drang, schienen sie noch mehr zu verstärken. Sie blinzelte ein paar Male. âKatja?â Die Person, die an ihrem Bett saÃ, nahm langsam Gestalt an. Katja nickte. Sie hatte Tränen in den Augen. âWie gehtâs dir?â, fragte sie leise. Sandra zuckte mit den Schultern. Erst jetzt begann sie zu realisieren, dass Chris tot war. Er würde nie wieder kommen. âBeschissen gehtâs mirâ¦â, flüsterte sie. Katja nahm vorsichtig ihre Hand. âIch weiÃ, SüÃe⦠Als Tekin weggegangen ist, gingâs mir genau soâ¦â
âAber Tekin lebt nochâ¦â, Sandra schluchzte leise.
âTrotzdem weià ich, wie weh es tut, jemanden zu verlieren, der einem sehr nahe steht.â, entgegnete Katja. Sandra nickte nur. Lange herrschte Stille. Katja und Sandra blickten in ihre Gedanken versunken aus dem Fenster. Chris hatte es nicht verdient, so zu sterben, niemand hatte es verdient. Sandra schwor sich, denjenigen zu finden, der Chris so plötzlich aus dem Leben gerissen hatte. Sie würde ihn finden und zur Rechenschaft ziehen, das war sie Chris schuldig. Sie war es sich selbst schuldig.
âSandra, jetzt warte doch mal!â, atemlos lief Katja ihrer besten Freundin hinterher. âWo willst du denn überhaupt hin?â
âIn die Kanzlei.â, erwiderte Sandra, ohne ihre beste Freundin eines Blickes zu würdigen.
âJetzt bleib doch mal stehen!â, Katja hielt sie am Arm fest. âDu bist doch noch nicht mal richtig aus dem Krankenhaus entlassen worden!â
Sandra versuchte sich loszureiÃen. âDu verstehst das nicht, Katja⦠Ich habe noch eine ganz persönliche Rechnung zu begleichen⦠Und jetzt lass mich los!â
âNein, Sandra, das werde ich nicht tun.â, entgegnete Katja energisch. âIch lass nicht zu, dass du dich kaputt machst, deine Gesundheit geht vor!â
âVerdammt noch mal, mir ist meine Gesundheit egal! Lass mich endlich los, Katja!â, schrie Sandra. Sie versuchte verzweifelt, sich aus Katjas festem Griff zu lösen, jedoch ohne Erfolg. âLass mich los!â, rief sie immer wieder. Sie war völlig panisch und schlug wie wild um sich. Doch Katja hielt sie fest. âRuhig, SüÃeâ¦â, murmelte sie, während sie Sandra tröstend über den Rücken streichelte. âGanz ruhigâ¦â
Schluchzend sank Sandra zu Boden. âEr⦠er kann mich doch nicht einfach allein lassenâ¦â, flüsterte sie. âEr darf doch nicht einfach so gehen⦠Ich brauche ihn doch so sehr!â
Katja schwieg. Sie hielt Sandra einfach nur fest in ihren Armen und lieà sie weinen. Denn weinen war das Beste, was sie im Moment tun konnte.
âUnd du bist dir wirklich sicher, Karl-Heinz?â, Sandra spielte nervös mit ihrem Kugelschreiber herum. âJa, natürlich weià ich das⦠Okay⦠Verstehe⦠Dank dir trotzdem⦠Ich meldâ mich wieder!â, seufzend knallte sie den Telefonhörer auf den Tisch. âDas gibtâs ja nichtâ¦â
Katja sah auf. âDas arme Telefon⦠Nichts Neues?â, fragte sie. Sandra schüttelte nur den Kopf. âAbsolut nichts⦠Aber er hat versprochen, mir den Obduktionsbericht zu faxen, vielleicht find ich da ja einen kleinen Hinweisâ¦â
âNach was suchst du eigentlich?â, erkundigte sich Katja stirnrunzelnd. Sandra zuckte mit den Schultern. âDas kann ich dir erst sagen, wenn ichâs gefunden habâ¦â
âVielleicht solltest du doch lieber die Polizei-â¦â
âDu verstehst das nicht, Katja⦠Ich muss diesen Mistkerl einfach finden, auch, wenn ich dabei umkomme!â, Sandra sah zu Boden. Ein eiskalter Schauer durchfuhr Katjas Körper. Sie zuckte unwillkürlich zusammen. âSandra, sag so etwas nicht, hörst du? Auch, wenn du es nicht so meinst, ich bitte dich⦠Sag so etwas nie wieder!â, sie sah Sandra eindringlich in die Augen, doch diese schwieg nur. Im nächsten Moment wurde die Stille durch das laute Geräusch des Faxgerätes unterbrochen. Im nächsten Moment wurde die Stille durch das laute Geräusch des Faxgerätes unterbrochen. Sandra sprang sofort auf, stürmte zur Tür und riss Julia den Zettel aus der Hand. âDas ist für mich!â, rief sie.
Lange studierte sie den darauf geschriebenen Text, zuerst jedoch ohne Erfolg. Doch je genauer sie sich den Obduktionsbericht durchlas, desto klarer wurde ihr alles. Ihre Hände begannen zu zittern. âIch wusste esâ¦â, flüsterte sie wie in Trance. âVerdammt, ich wusste es!â
âWas wusstest du?â, fragte Katja leise. Doch Sandra antwortete nicht. Sie blickte nicht einmal auf, starrte nur auf das Blatt Papier in ihrer Hand. âIch muss dorthinâ¦â, murmelte sie. Es war, als würde sie gar nicht wahrnehmen, dass mit ihr gesprochen wurde.
âWohin? Sandra, bitte rede doch mit mir!â, rief Katja und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sandra zuckte zusammen. âIch weiÃ, wer Chrisâ Mörder istâ¦â, erwiderte sie mit zitternder Stimme. âIch⦠ich fahr da jetzt sofort hinâ¦â
Katja musste schlucken. âSei vorsichtigâ¦â, flüsterte sie, während sie Sandra in ihre Arme schloss.
âKlar bin ich das, du kennst mich dochâ¦â, antwortete sie leise.
âNimmst du die Waffe mit? Nur⦠nur zur Sicherheit.â, fragte Katja, als Sandra bereits in der Tür stand. Diese nickte lächelnd. âIst im Auto. Bis⦠bis dannâ¦â, mit diesen Worten verlieà sie die Kanzlei. Katja seufzte tief. Ihre Augen wanderten im Büro umher zu Sandras Schreibtisch. Was sie dort sah, lieà Katja stocken. âDas ist doch nicht möglich⦠Das kann nicht seinâ¦â, murmelte sie. Auf dem Tisch lag, von Akten verdeckt, Sandras Waffe. Katja schien nur langsam realisieren zu können, was das zu bedeuten hatte. Vorsichtig nahm sie die Waffe in ihre Hände. Sie war schwer. Sehr schwer. Als sie den eiskalten Lauf berührte, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Katja betrachtete sie lange, bis sie sie schlieÃlich schreiend in eine Ecke warf, ihr Gesicht in den Händen vergrub und hemmungslos zu weinen begann.
Langsam sah sich Sandra in der riesigen Fabrikhalle um. Sie war völlig leer. âWo bist du?â, schrie sie, erhielt jedoch nur von ihrem Echo Antwort. âVerdammt noch mal, zeig dich! Ich bin hier, das ist es doch, was du wolltest! Also komm endlich raus!â
âGut gemacht, Kleine.â, ertönte plötzlich eine Stimme von hinten. Sandra fuhr herum. Vor ihr stand ein schwarz gekleideter Mann, sein Gesicht hatte er durch eine Maske verdeckt. Die Waffe in seiner Hand war auf Sandra gerichtet. âIch dachte schon, du kommst gar nicht mehr.â
âDamit kommst du nicht durchâ¦â, flüsterte Sandra. âDie Polizei ist schon auf dem Weg hier her, du hast keine Chance.â
Der Typ lachte. âGenau so naiv wie immer⦠Dachtest du wirklich, ich hätte nicht gewusst, dass du kommst?â
âWas willst du?â, fragte Sandra scharf. Sie schien sich nicht davon beeindrucken zu lassen, dass mit einer Waffe auf sie gezielt wurde.
âWas ich will? Hab ich dir das nicht schon vor sechs Jahren gesagt? Ich will Rache!â
Sandra ballte ihre Hände zu Fäusten. âWarum Chris?â
âChris? So hieà er alsoâ¦â, der Mann zuckte mit den Schultern. âIch wollte einen wunden Punkt in dir treffen⦠Dies ist mir anscheinend auch gelungen.â, er entsicherte die Waffe.
âDas reicht, ich hab genug gehört! Waffe runter!â, schrie plötzlich jemand von hinten. Der Typ fuhr herum. âScheiÃeâ¦â, murmelte er.
âIch wiederhole mich nicht gern, Waffe runter!â, der Polizist kam einen Schritt näher. âSie haben keine Chance, das ganze Gebäude ist umstellt!â
Langsam lieà der Mann die Waffe sinken. Doch dannâ¦
âWar nett, dich gekannt zu haben, Kleine!â, rief er lachend, während er sich blitzschnell zu Sandra umdrehte und abdrückte.
Ein stechender Schmerz durchfuhr Sandras Brust. Der Knall ertönte in ihren Ohren immer und immer wieder. Langsam sank sie zu Boden, alles begann sich zu drehen. Sie bekam nicht mehr mit, wie mehrere Polizisten den Mann, von dessen wahrer Identität sie nie erfahren würde, festnahmen und zum Auto brachten. Sie hörte nur noch sein Lachen.
âSo leicht kommst du mir nicht davon, Christian Stormâ¦â, flüsterte sie, bevor sie mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen für immer schloss.
[SIGPIC][/SIGPIC]