29.04.2007, 20:33
So, nun endlich habe ich einen neuen, frisch gepressten Teil für euch.
Widme ihn mal wieder meiner liebsten Selene. Power weiter, Kraftfrau. Hab dich lieb und drück dir ganz fest die Daumen. Du schaffst das!
Viel Spass beim lesen...
Kapitel 26. Wiedersehen
Schweigend sitzen wir in meinem Wagen. Lange Zeit fahren wir schon, doch sie sagt kein Wort. Sie sieht aus dem Fenster und ich denke, sie fühlt sich schuldig. Ich weià nicht, was ich sagen soll. Auf der einen Seite tut es mir leid, wie ich sie vorhin angefahren habe, aber auf der anderen Seit denke ich tatsächlich, dass Logan hinter all dem Unheil steckt.
Ich weià nicht warum, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie leise weint. Als ich zu ihr sehe, hat sie ihren Kopf gegen die Scheibe gelehnt und die Augen geschlossen. Es kostet mich einige Ãberwindung, doch dann strecke ich meine rechte Hand aus und lege sie auf ihre linke. Erschrocken zuckt sie zusammen und sieht auf.
Hey... sage ich aufmunternd. Glaub mir, alles wird gut, wie oft schon habe ich das gesagt. Und doch, nichts scheint gut zu werden. Ich fühle mich bescheuert, einfach nur blöd, denn ich sage immer nur das gleiche. Und garantieren kann ich für nichts.
Du weiÃt doch, dass das nicht stimmt, sagt sie mit zitternder Stimme und schnieft.
Irgendwann wird es stimmen, glaub mir, sage ich und drücke ihre Hand, während ich an einer roten Ampel halte.
Kurze Zeit später betreten wir das Gefängnisgebäude. Die Gitterstäbe und die kalten Wände lassen sie leicht zusammen zucken. Ich drücke ihre Hand, die ich noch immer halte, und versuche sie zu beruhigen. Doch es scheint kaum zu helfen.
Es dauert nicht lange und wir sind als Besuch gemeldet. Lange Warteschlangen scheint es hier nicht zu geben. Wir werden in einen Raum geführt, in dem kleine Kabinen sind, wie Telefonzellen. Wir werden bei Nummer 5 hingesetzt und man deutet uns zu warten.
Als Sam kommt, schrecken wir beide zurück. Er trägt einen dieser knallorangen Sträflingsanzüge und Handschellen. Sein zotteliges Haar sieht noch zottiger aus als sonst und ein blauer Fleck ziert die braune Haut um sein linkes Auge.
Mit einer Hand greift er nach dem Hörer und lässt sich vor dem kleinen Tisch nieder.
Hi, seine Stimme klingt heiser.
Rory kann nicht anders, sie schluchzt.
Nein, Rory nicht... wenn er könnte, er würde seine Hand auf ihre Wange legen. Doch alles was da ist, ist der Telefonhörer durch den sie ihn hört.
Sam... ich bin schuld. Ich bin schuld an allem. Es... es tut mir so leid, wimmert sie leise.
Hey, sagt er sanft. Kleines, sei nicht so eingebildet, er versucht zu lachen. Es passiert nicht alles wegen dir. Du wirst sehen, wir kriegen das hin. Hörst du? Alles wird gut.
Rory sieht ihn nur ernst an. Du weiÃt, das ist nicht wahr. Erzähl mir, was passiert ist...
Sam sieht sie lange an, doch er sagt nichts. Dann, endlich öffnet er den Mund und redet. Ich weià nicht, was passiert ist. Alles ging sehr schnell. Plötzlich war die Polizei da, und ich hatte Handschellen um. Sie redeten etwas von wegen Drogen und so. Rory, ich weià wirklich nicht, was die von mir wollen... er schüttelt betrübt den Kopf. Rory... er hebt erneut den Kopf und sieht sie eingehend an, ich hab deinen GroÃvater angerufen. Du wirst mir verzeihen müssen, ich hatte keine andere Wahl. Ãberleg mal, wie viel er für dich tun könnte.
Rory schüttelt gequält den Kopf. Sam... wenn ich sicher gehen könnte, dass er etwas für mich tun kann... ich hätte ihn längst angerufen! Aber wenn Logan tatsächlich dahinter steckt, und der Verdacht ist dringend da... dann ist jeder, der mir hilft eine Zielscheibe mehr in seinem Spiel. Und das ist ein Opfer, das ich nicht bringen will. Ich habe schon genug Angst um Mum... um Luke und die Zwillinge. Und um Jess, ängstlich tastet sie nach meiner Hand und drückt sie. Ich erwidere den Druck um ihr zu zeigen, dass ich da bin. Er wird vor nichts mehr zurückschrecken. Nichts, was sich ihm in den Weg stellt, wird lange Stand halten. Selbst Richard Gilmore nicht, sie senkt den Kopf und drückt den Hörer etwas fester an ihr Ohr, so als wäre sie dann näher bei ihm.
Ich weià das, Rory... sagt Sam leise, doch ich höre ihn durch den Hörer. Und ich denke, du bist an der Reihe. Das ist wie ein Schachspiel. Der nächste Zug wird deiner sein. Du musst ihn anzeigen.
Rory schüttelt heftig den Kopf.
Rory, sei nicht dumm. Er wird dir alles zerstören, was dir noch bleibt. Er wird nicht eher zögern bis du so alleine bist, dass er sicher sein kann, dass du zu ihm zurück gekrochen kommst. Ich weiÃ, das klingt hart, aber ich bete, dass Afrika nicht aufwacht, bis das alles vorbei ist. Wenigstens im Koma ist sie sicher vor einem Tod durch Logans Waffen... Aber denk an Lucas. Denk daran, wie sehr du leidest. Denk daran, wie sehr wir alle leiden. Denk daran, dass du dich wehren kannst. Du kannst es. Du musst es nur wollen. Tu es Rory, solange du noch kannst, seine Stimme klingt kalt und berechnend, doch seine Augen sprechen für sich. Er sieht sie besorgt an, und ich weiÃ, er tut es aus Liebe zu Rory. Und aus Angst um alle anderen. Er weiÃ, wenn Logans Zorn entfacht ist, gibt es kein Zurück mehr. Was weià er, was wir anderen nicht wissen?
Hör auf, ruft Rory qualvoll.
Ich weiÃ, ich rede sehr hart mit dir. Aber wenn ich tausendmal um den heiÃen Brei herum rede, wirst du den Ernst der Lage nicht begreifen. Schlag zurück, Rory... solange du noch kannst. Solange Otello noch für dich da sein kann. Stell dir vor, er ist der Nächste. Stell dir vor, was passieren wird. Stell es dir vor, in den kräftigsten Farben! Glaub daran, dass wir ihn gemeinsam besiegen können. Das hier ist kein Science Fiction Film. Du wirst es selbst tun müssen. Es kommt kein anderer um dich zu retten! Du bist dran. Leg ihn Schach Matt!
Rory sitzt da, den Kopf gesenkt und zittert leise Tränen vor sich hin. Sie hat den Hörer an ihrem Ohr und beiÃt sich auf die Unterlippe.
Es tut mir leid, Rory, seine Stimme klingt nun sanfter denn je, und ich denke für einen Augenblick, ich habe alles nur geträumt. Aber jemand muss dir die Augen öffnen.
Rory sieht auf und durch die Scheibe. Dann lässt sie meine Hand los und legt sie gegen das Glas. Ich hab dich lieb, Sam. Ich hol dich hier raus. Wie auch immer.
Langsam hebt er seine Hand, dass die Handschnellen klirren, und legt seine Hand gegen ihre an das Glas. Ich hab dich auch lieb, Rory. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin hier so weit sicher. Kümmere dich um die anderen. Pass auf Jess auf, bevor noch mehr passiert. Mach, was ich dir gesagt habe. Es ist das Beste.
Langsam richtet Rory sich auf, als würde sie sich mit Mut voll pumpen. Kann ich noch kurz mit Jess reden? Fragt Sam plötzlich und Rory nickt. Sie reicht mir den Hörer und steht auf. Fast als wüsste sie, dass Sam mit etwas sagen würde, dass sie nicht hören sollte, geht sie zu der gegenüberliegenden Seite des Flurs und sieht durch das vergitterte Fenster in den Hof.
Jess... Sam flüstert es mir zu, damit Rory es nicht hört. Jess, in meinem Wagen... auf der Rückbank liegt ein Laptop. Nimm ihn an dich und hebe ihn auf. Zeig ihr die Daten nicht, es wird ihr sowieso noch früh genug das Herz brechen.
Ich weià nicht, was er sagen will, er spricht in Rätseln. Dennoch nicke ich und sehe vorsichtshalber zu Rory. Sie steht noch immer da, auf Zehenspitzen, da das Fenster nur sehr klein und weit oben ist, wohl um jede Hoffnung der Flucht im Keim zu ersticken.
Pass auf sie auf, sagt Sam und ich sehe wieder zu ihm.
Habe ich je etwas anderes getan? Frage ich und es klingt fast ein bisschen besorgt.
Traurig lächelt Sam, dann legt er den Hörer auf, wird von einem der Wachen hoch gerissen und mit sich geschleift.
Rory dreht sich um und sieht ihm verzweifelt nach. Durch das Glas sieht sie wie Sam ihr etwas zu ruft, doch sie kann es nicht verstehen.
Was? Ruft sie und kommt näher an das Glas.
Rede mit Richard! Ruft er erneut, dann ist er endgültig verschwunden.
Zurück bleibt Rory. Verzweifelt und allein. Aber nur fast. Ich greife nach ihrer Hand und drücke sie. Doch ich kann sie nicht ansehen. Ich kann nicht riskieren, dass sie mich fragt, was Sam gesagt hat. Ich weià selbst nicht, was es zu bedeuten hat.
Flashback
Rory! Rory aufwachen! Rory!
Hmm, brummelt Rory verschlafen und öffnet die Augen. Sie greift nach dem Wecker auf dem Nachttisch. Kaum hat sie die Uhrzeit darauf entziffert, lässt sie ihn auch schon fallen. Es ist halb fünf, Mom. Was brauchst du, was nicht auch warten könnte?
Lorelai Gilmore zieht ihrer Tochter die Decke weg und hüpft aufgeregt im Zimmer herum. Rory will erneut nach ihrer Decke greifen, doch Lorelai zieht sie ihr endgültig weg. Du bist herzlos und gemein. Und so was nennt sich meine Mutter, meint Rory nur und kugelt sich erneut auf ihrem Bett zusammen.
Aber Rory! Ich heirate doch heute! Ruft Lorelai und hüpft aufgeregt auf und ab.
Ja, aber erst um fünf, ich könnte in zwei Stunden aufstehen, wir hätten immer noch genug Zeit, sie lächelt leise, denn sie denkt ihre Mutter endlich abgeschüttelt zu haben. Falsch gedacht, denn diese steht nur an Rorys Bett und schmollt, in der Erwartung von Rory gesehen und aufgeheitert zu werden. SchlieÃlich gibt sie nach.
Aber du musst mich noch fertig machen! Du musst meine Haare machen, und meine Hände. AuÃerdem müssen meine Schuhe aus dem Auto geholt werden und mein Kleid hängt auch noch immer Schrank. Und ich denke, ich brauche einen Kaffee, und zwar von Luke, also saus los und hol mir einen, ich darf den Bräutigam schlieÃlich nicht sehen.
Rory streckt sich. Ihre Mutter hat es endlich geschafft. Sie ist hellwach. Du verdonnerst mich zur Arbeit. Und das obwohl ich nicht mal 21 bin! Wer das hört, muss sich denken, ich werde zu illegaler Arbeit getrieben!
Lorelai sieht ihre Tochter verschreckt an. In deinem Alter war ich dabei im Hotel zu schuften. Ich hab mir den Pelz wund gearbeitet, damit meine kleine, dreijährige Tochter in den Kindergarten konnte. Also beschwer dich nicht und hoch mit dir!
Als Rory endlich aufsteht, hat sie es doch noch geschafft eine halbe Stunde länger liegen zu bleiben. Als sie in die Küche kommt, steht Lorelai an der Kaffeemaschine und versucht verzweifelt ihren Kaffee zu bekommen. Irgendwann scheint sie aufzugeben.
Mum? Was ist los? Geht Alfred wieder nicht? Fragt Rory und geht zu ihr.
Nein. Aber weiÃt du was? Heute ist mir das ein bisschen egal, seufzt Lorelai und lächelt. Doch Rory stützt auf die Kaffeemaschine zu und versucht sie in Gang zu bekommen. Och, komm schon! Es ist sechs Uhr! Denkst du, du kommst mir so ungeschoren davon?!
Lorelai lacht. WeiÃt du, Rory... wenn man verliebt ist, lernt man sehr viel ruhiger und geduldiger zu werden. Du solltest das auch mal versuchen.
Rory rollt mit den Augen. Ich denke, dafür gibt es im Moment nicht die richtigen Kandidaten! Sagt sie gelassen und gibt Alfred erneut einen Schubs.
Ach nein? Und was ist mit diesem Blonden? Der schleicht doch andauernd um dich rum.
Lorelai lacht. Rory verengt die Augen zu Schlitzen. Logan? Nein, ich kann den Typen nicht ausstehen. Hochnäsiger, reicher Schnösel.
Lorelai lächelt und als Alfred endlich einen Ton von sich gibt und mürrisch anspringt, quietscht sie vergnügt auf und holt zwei Tassen aus dem Schrank. Tja, aber Alfred mag dich. Vielleicht solltest du dir das mit den Kandidaten noch einmal anders überlegen.
...
Widme ihn mal wieder meiner liebsten Selene. Power weiter, Kraftfrau. Hab dich lieb und drück dir ganz fest die Daumen. Du schaffst das!
Viel Spass beim lesen...
Kapitel 26. Wiedersehen
Schweigend sitzen wir in meinem Wagen. Lange Zeit fahren wir schon, doch sie sagt kein Wort. Sie sieht aus dem Fenster und ich denke, sie fühlt sich schuldig. Ich weià nicht, was ich sagen soll. Auf der einen Seite tut es mir leid, wie ich sie vorhin angefahren habe, aber auf der anderen Seit denke ich tatsächlich, dass Logan hinter all dem Unheil steckt.
Ich weià nicht warum, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie leise weint. Als ich zu ihr sehe, hat sie ihren Kopf gegen die Scheibe gelehnt und die Augen geschlossen. Es kostet mich einige Ãberwindung, doch dann strecke ich meine rechte Hand aus und lege sie auf ihre linke. Erschrocken zuckt sie zusammen und sieht auf.
Hey... sage ich aufmunternd. Glaub mir, alles wird gut, wie oft schon habe ich das gesagt. Und doch, nichts scheint gut zu werden. Ich fühle mich bescheuert, einfach nur blöd, denn ich sage immer nur das gleiche. Und garantieren kann ich für nichts.
Du weiÃt doch, dass das nicht stimmt, sagt sie mit zitternder Stimme und schnieft.
Irgendwann wird es stimmen, glaub mir, sage ich und drücke ihre Hand, während ich an einer roten Ampel halte.
Kurze Zeit später betreten wir das Gefängnisgebäude. Die Gitterstäbe und die kalten Wände lassen sie leicht zusammen zucken. Ich drücke ihre Hand, die ich noch immer halte, und versuche sie zu beruhigen. Doch es scheint kaum zu helfen.
Es dauert nicht lange und wir sind als Besuch gemeldet. Lange Warteschlangen scheint es hier nicht zu geben. Wir werden in einen Raum geführt, in dem kleine Kabinen sind, wie Telefonzellen. Wir werden bei Nummer 5 hingesetzt und man deutet uns zu warten.
Als Sam kommt, schrecken wir beide zurück. Er trägt einen dieser knallorangen Sträflingsanzüge und Handschellen. Sein zotteliges Haar sieht noch zottiger aus als sonst und ein blauer Fleck ziert die braune Haut um sein linkes Auge.
Mit einer Hand greift er nach dem Hörer und lässt sich vor dem kleinen Tisch nieder.
Hi, seine Stimme klingt heiser.
Rory kann nicht anders, sie schluchzt.
Nein, Rory nicht... wenn er könnte, er würde seine Hand auf ihre Wange legen. Doch alles was da ist, ist der Telefonhörer durch den sie ihn hört.
Sam... ich bin schuld. Ich bin schuld an allem. Es... es tut mir so leid, wimmert sie leise.
Hey, sagt er sanft. Kleines, sei nicht so eingebildet, er versucht zu lachen. Es passiert nicht alles wegen dir. Du wirst sehen, wir kriegen das hin. Hörst du? Alles wird gut.
Rory sieht ihn nur ernst an. Du weiÃt, das ist nicht wahr. Erzähl mir, was passiert ist...
Sam sieht sie lange an, doch er sagt nichts. Dann, endlich öffnet er den Mund und redet. Ich weià nicht, was passiert ist. Alles ging sehr schnell. Plötzlich war die Polizei da, und ich hatte Handschellen um. Sie redeten etwas von wegen Drogen und so. Rory, ich weià wirklich nicht, was die von mir wollen... er schüttelt betrübt den Kopf. Rory... er hebt erneut den Kopf und sieht sie eingehend an, ich hab deinen GroÃvater angerufen. Du wirst mir verzeihen müssen, ich hatte keine andere Wahl. Ãberleg mal, wie viel er für dich tun könnte.
Rory schüttelt gequält den Kopf. Sam... wenn ich sicher gehen könnte, dass er etwas für mich tun kann... ich hätte ihn längst angerufen! Aber wenn Logan tatsächlich dahinter steckt, und der Verdacht ist dringend da... dann ist jeder, der mir hilft eine Zielscheibe mehr in seinem Spiel. Und das ist ein Opfer, das ich nicht bringen will. Ich habe schon genug Angst um Mum... um Luke und die Zwillinge. Und um Jess, ängstlich tastet sie nach meiner Hand und drückt sie. Ich erwidere den Druck um ihr zu zeigen, dass ich da bin. Er wird vor nichts mehr zurückschrecken. Nichts, was sich ihm in den Weg stellt, wird lange Stand halten. Selbst Richard Gilmore nicht, sie senkt den Kopf und drückt den Hörer etwas fester an ihr Ohr, so als wäre sie dann näher bei ihm.
Ich weià das, Rory... sagt Sam leise, doch ich höre ihn durch den Hörer. Und ich denke, du bist an der Reihe. Das ist wie ein Schachspiel. Der nächste Zug wird deiner sein. Du musst ihn anzeigen.
Rory schüttelt heftig den Kopf.
Rory, sei nicht dumm. Er wird dir alles zerstören, was dir noch bleibt. Er wird nicht eher zögern bis du so alleine bist, dass er sicher sein kann, dass du zu ihm zurück gekrochen kommst. Ich weiÃ, das klingt hart, aber ich bete, dass Afrika nicht aufwacht, bis das alles vorbei ist. Wenigstens im Koma ist sie sicher vor einem Tod durch Logans Waffen... Aber denk an Lucas. Denk daran, wie sehr du leidest. Denk daran, wie sehr wir alle leiden. Denk daran, dass du dich wehren kannst. Du kannst es. Du musst es nur wollen. Tu es Rory, solange du noch kannst, seine Stimme klingt kalt und berechnend, doch seine Augen sprechen für sich. Er sieht sie besorgt an, und ich weiÃ, er tut es aus Liebe zu Rory. Und aus Angst um alle anderen. Er weiÃ, wenn Logans Zorn entfacht ist, gibt es kein Zurück mehr. Was weià er, was wir anderen nicht wissen?
Hör auf, ruft Rory qualvoll.
Ich weiÃ, ich rede sehr hart mit dir. Aber wenn ich tausendmal um den heiÃen Brei herum rede, wirst du den Ernst der Lage nicht begreifen. Schlag zurück, Rory... solange du noch kannst. Solange Otello noch für dich da sein kann. Stell dir vor, er ist der Nächste. Stell dir vor, was passieren wird. Stell es dir vor, in den kräftigsten Farben! Glaub daran, dass wir ihn gemeinsam besiegen können. Das hier ist kein Science Fiction Film. Du wirst es selbst tun müssen. Es kommt kein anderer um dich zu retten! Du bist dran. Leg ihn Schach Matt!
Rory sitzt da, den Kopf gesenkt und zittert leise Tränen vor sich hin. Sie hat den Hörer an ihrem Ohr und beiÃt sich auf die Unterlippe.
Es tut mir leid, Rory, seine Stimme klingt nun sanfter denn je, und ich denke für einen Augenblick, ich habe alles nur geträumt. Aber jemand muss dir die Augen öffnen.
Rory sieht auf und durch die Scheibe. Dann lässt sie meine Hand los und legt sie gegen das Glas. Ich hab dich lieb, Sam. Ich hol dich hier raus. Wie auch immer.
Langsam hebt er seine Hand, dass die Handschnellen klirren, und legt seine Hand gegen ihre an das Glas. Ich hab dich auch lieb, Rory. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin hier so weit sicher. Kümmere dich um die anderen. Pass auf Jess auf, bevor noch mehr passiert. Mach, was ich dir gesagt habe. Es ist das Beste.
Langsam richtet Rory sich auf, als würde sie sich mit Mut voll pumpen. Kann ich noch kurz mit Jess reden? Fragt Sam plötzlich und Rory nickt. Sie reicht mir den Hörer und steht auf. Fast als wüsste sie, dass Sam mit etwas sagen würde, dass sie nicht hören sollte, geht sie zu der gegenüberliegenden Seite des Flurs und sieht durch das vergitterte Fenster in den Hof.
Jess... Sam flüstert es mir zu, damit Rory es nicht hört. Jess, in meinem Wagen... auf der Rückbank liegt ein Laptop. Nimm ihn an dich und hebe ihn auf. Zeig ihr die Daten nicht, es wird ihr sowieso noch früh genug das Herz brechen.
Ich weià nicht, was er sagen will, er spricht in Rätseln. Dennoch nicke ich und sehe vorsichtshalber zu Rory. Sie steht noch immer da, auf Zehenspitzen, da das Fenster nur sehr klein und weit oben ist, wohl um jede Hoffnung der Flucht im Keim zu ersticken.
Pass auf sie auf, sagt Sam und ich sehe wieder zu ihm.
Habe ich je etwas anderes getan? Frage ich und es klingt fast ein bisschen besorgt.
Traurig lächelt Sam, dann legt er den Hörer auf, wird von einem der Wachen hoch gerissen und mit sich geschleift.
Rory dreht sich um und sieht ihm verzweifelt nach. Durch das Glas sieht sie wie Sam ihr etwas zu ruft, doch sie kann es nicht verstehen.
Was? Ruft sie und kommt näher an das Glas.
Rede mit Richard! Ruft er erneut, dann ist er endgültig verschwunden.
Zurück bleibt Rory. Verzweifelt und allein. Aber nur fast. Ich greife nach ihrer Hand und drücke sie. Doch ich kann sie nicht ansehen. Ich kann nicht riskieren, dass sie mich fragt, was Sam gesagt hat. Ich weià selbst nicht, was es zu bedeuten hat.
Flashback
Rory! Rory aufwachen! Rory!
Hmm, brummelt Rory verschlafen und öffnet die Augen. Sie greift nach dem Wecker auf dem Nachttisch. Kaum hat sie die Uhrzeit darauf entziffert, lässt sie ihn auch schon fallen. Es ist halb fünf, Mom. Was brauchst du, was nicht auch warten könnte?
Lorelai Gilmore zieht ihrer Tochter die Decke weg und hüpft aufgeregt im Zimmer herum. Rory will erneut nach ihrer Decke greifen, doch Lorelai zieht sie ihr endgültig weg. Du bist herzlos und gemein. Und so was nennt sich meine Mutter, meint Rory nur und kugelt sich erneut auf ihrem Bett zusammen.
Aber Rory! Ich heirate doch heute! Ruft Lorelai und hüpft aufgeregt auf und ab.
Ja, aber erst um fünf, ich könnte in zwei Stunden aufstehen, wir hätten immer noch genug Zeit, sie lächelt leise, denn sie denkt ihre Mutter endlich abgeschüttelt zu haben. Falsch gedacht, denn diese steht nur an Rorys Bett und schmollt, in der Erwartung von Rory gesehen und aufgeheitert zu werden. SchlieÃlich gibt sie nach.
Aber du musst mich noch fertig machen! Du musst meine Haare machen, und meine Hände. AuÃerdem müssen meine Schuhe aus dem Auto geholt werden und mein Kleid hängt auch noch immer Schrank. Und ich denke, ich brauche einen Kaffee, und zwar von Luke, also saus los und hol mir einen, ich darf den Bräutigam schlieÃlich nicht sehen.
Rory streckt sich. Ihre Mutter hat es endlich geschafft. Sie ist hellwach. Du verdonnerst mich zur Arbeit. Und das obwohl ich nicht mal 21 bin! Wer das hört, muss sich denken, ich werde zu illegaler Arbeit getrieben!
Lorelai sieht ihre Tochter verschreckt an. In deinem Alter war ich dabei im Hotel zu schuften. Ich hab mir den Pelz wund gearbeitet, damit meine kleine, dreijährige Tochter in den Kindergarten konnte. Also beschwer dich nicht und hoch mit dir!
Als Rory endlich aufsteht, hat sie es doch noch geschafft eine halbe Stunde länger liegen zu bleiben. Als sie in die Küche kommt, steht Lorelai an der Kaffeemaschine und versucht verzweifelt ihren Kaffee zu bekommen. Irgendwann scheint sie aufzugeben.
Mum? Was ist los? Geht Alfred wieder nicht? Fragt Rory und geht zu ihr.
Nein. Aber weiÃt du was? Heute ist mir das ein bisschen egal, seufzt Lorelai und lächelt. Doch Rory stützt auf die Kaffeemaschine zu und versucht sie in Gang zu bekommen. Och, komm schon! Es ist sechs Uhr! Denkst du, du kommst mir so ungeschoren davon?!
Lorelai lacht. WeiÃt du, Rory... wenn man verliebt ist, lernt man sehr viel ruhiger und geduldiger zu werden. Du solltest das auch mal versuchen.
Rory rollt mit den Augen. Ich denke, dafür gibt es im Moment nicht die richtigen Kandidaten! Sagt sie gelassen und gibt Alfred erneut einen Schubs.
Ach nein? Und was ist mit diesem Blonden? Der schleicht doch andauernd um dich rum.
Lorelai lacht. Rory verengt die Augen zu Schlitzen. Logan? Nein, ich kann den Typen nicht ausstehen. Hochnäsiger, reicher Schnösel.
Lorelai lächelt und als Alfred endlich einen Ton von sich gibt und mürrisch anspringt, quietscht sie vergnügt auf und holt zwei Tassen aus dem Schrank. Tja, aber Alfred mag dich. Vielleicht solltest du dir das mit den Kandidaten noch einmal anders überlegen.
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