31.05.2007, 18:48
Zitat:Es waren wieder ein paar kleine Tippfehler drin...
Eben deshalb such ich noch einen Beta-Reader für diese FF! ^^ Während des Schreibens übersehe ich ziemlich häufig Fehler...
Die nächsten Teile sind vielleicht nicht sooo....aber ich kann halt nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen...^^
So, hier das nächste Kapitel. Freue mich wie immer sehr auf Feedbacks!
Frauenabend
,,Hey, wie warâs?ââ Da steht sie, an meinen Wagen gelehnt und rauchend. Ihre blonden Haare hat sie zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Sie trägt einen knielangen, schwarzen Rock, dazu einfach Flip Flops. Nur ihr Oberteil passt nicht zum Wetter. Ich frage mich, ob sie sich für die Narben schämt, oder ob sie einfach Angst davor hat, darüber ausgefragt zu werden. Während ich auf sie zu komme, wirft sie mir meine Schlüssel zu. ,,Ich musste nachsitzen, wie soll das schon gewesen sein?ââ Wider Erwartens ernte ich ein kleines Lächeln von ihr. Wer hätte das gedacht, mein Sarkasmus scheint ihr zu gefallen.
Kaum bin ich losgefahren, kann ich mich bezüglich Mitch einfach nicht mehr zurückhalten. ,,Mitch hat mir heute erzählt, dass ihr mal ein Paar wart.ââ Aus den Augenwinkeln beobachte ich ihre Reaktion, aber sie zuckt nicht einmal kurz zusammen oder sonst was. ,,Ja. Ist aber lange her.ââ Aha. Sehr redselig, wirklich. Ich bin ja auch eher der ,Schweigsameâ, aber ich kann mich nicht zurückhalten. Ich will das jetzt wissen! ,,Warum hast du dich von ihm getrennt?ââ Genervt dreht sie sich zu mir und sieht mich skeptisch an. ,,Wieso interessiert dich das?ââ Hätte ich mir doch gleich denken können, dass sie damit kommt. Mir fällt nichts besseres ein, als mit den Schultern zu zucken.
,,Hör zu Jess!ââ Hmm...gefällt mir, wenn sie meinen Namen so barsch ausspricht. ,,Ich kann gut verstehen, dass du etwas über mich erfahren willst und ich habe auch kein Problem damit, mit dir darüber zu reden!...ââ Aha, wieso tut sieâs dann nicht endlich? ,,....Du lässt mich bei dir wohnen, obwohl du keinerlei Verpflichtung dazu hast....ââ In der Tat, ich bin nett! ,,...du warst sogar bei Dorothee und hast mein Zeug geholt. Du hast mich in den Arm genommen, als ich geweint habe...ââ Ich bin tatsächlich nett! ,,....Du hast mich sogar gegen Mitch verteidigt, obwohl er dich platt gemacht hätte!...ââ Stimmt doch gar nicht. Mitch kann mir nichts anhaben! ,,....und vor allem scheinst du anders als die anderen zu sein. Es scheint so viel in dir zu stecken, wovon du noch gar nichts weiÃt. Du bist seit langem der erste, von dem ich denke, mit ihm reden zu können, aber....ââ Ah, das grosse ,Aberâ. ,,...aber wenn du willst, dass ich mit dir rede, dann musst du dich auch mir anvertrauen!ââ
Das war also das grosse ,Aberâ. Klingt simpel, aber dann fällt mir wieder ein, dass ich das gar nicht kann. Reden. Sagen, was ich fühle. Wieso nicht? So schwer kann das doch gar nicht sein. Laura tut es, Mitch tut es, Rory tut es auch. Ja Rory. Wir wären noch zusammen, hätte ich doch bloss mal die Klappe aufgemacht. Was bringt es mir, wenn ich es jetzt noch tue? Es hat keinen Zweck mehr. Es ist zu spät um endlich etwas zu sagen. Rory ist weg. Ich habe es verbockt! Aber wenn ich nicht mit Laura spreche, dann wird sie auch nichts sagen. Sie wird schweigen. Möglicherweise für immer. Was, wenn das die einzige Chance ist, ihr Leben wieder zum Guten zu wenden? Vielleicht sollte ich mich darauf einlassen, einfach um ihr zu helfen. ,,Okay.ââ Gedankenverloren sieht sie dem Fenster. Anscheinend habe ich sie mit meiner Antwort zufrieden gestellt.
,,Zum Quatschen brauchen wir aber ein paar Sachen!ââ Das darf doch nicht wahr sein! Was bitte schön soll man zum Quatschen brauchen? Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich sie an. ,,Frauenabend Jess! Klingelts?ââ Ich glaub ich hab mich verhört. Sie hat doch unmöglich ,Frauenabendâ gesagt! ,,Keine Angst, wir werden die Gesichtsmasken und Gespräche über Männer einfach weglassen. Aber mal im Ernst, ich brauch unbedingt ein paar richtig ungesunde Sachen und was kleines zu saufen, denn so wie ich das sehe, werde ich heute ganz bestimmt heulen.!ââ Theatralisch verdreht sie die Augen und setzt gleich darauf ein vergnügtes Gesicht auf. Ich werde nicht schlau aus ihr. Mal denke ich, dass sie vor lauter Kummer und Schmerz zusammenbricht, und dann ist sie wieder ein ganz normales Mädchen, das lacht, scherzt und....fast glücklich wirkt. Fast. ,,Na gut, solang wir uns nicht auch noch irgend so einen Herzschmerzfilm reinziehen müssen...ââ ,,Lass mich das mal machen!ââ Oh Gott, ich habe so eben mein Todesurteil unterschrieben!