[filzlaus]

Hey ihr!!!

Sorry, dass es so lange gedauert hat!
Die letzte Woche war einfach nur anstrengend und ich hatte einfach keine Zeit, weiter zu schreiben ... Aber jetzt ist ja das nächste Kapitel da und das achte kommt auch bald ...

Viel Spaß!

7. Kapitel: Der Park
„Mum, bitte, ich kann nicht mehr“, stöhnte Rory, die an jeder Hand vier Einkaufstaschen trug. „Wir waren jetzt den ganzen Tag einkaufen, wie du es wolltest. ICH will jetzt mal in den Central Park oder irgendeinen anderen New Yorker Park. Ich will mich einfach auf eine Bank setzen, verschnaufen, reden und lesen. Bitte!“ „Mhm, du bist wohl doch keine Gilmore, die halten nämlich jeder Shopping-Belastung stand …“ „Mum, bitte! Ich dachte, du willst mich aufheitern, also müssen wir auch das machen, was ich will. Hättest du gesagt, dass wir nach New York fahren, damit wir gemeinsam shoppen können, wäre das auch okay gewesen, aber das hast du nicht! Und bitte, dann bin ich eben keine Gilmore.“ Mariano klang doch viel schöner. Jetzt war sie in New York. In Jess´ Stadt. Ja, sie musste in einen Park. Da hatte sie Jess schließlich schon einmal gefunden. Vielleicht würde sie ihn auch diesmal dort finden. Nur wie sollte sie das anstellen? Mum in einen Park zu locken, das würde sie schon schaffen, aber ihr erklären, dass sie nach Jess suchte? Das würde schon etwas schwieriger werden. Nein, nicht etwas schwieriger, unmöglich!
„Du willst keine Gilmore mehr sein? Pah, gerade wollte ich einlenken und mit dir in einen von diesen ach so tollen New Yorker Parks gehen. Na ja, dann eben nicht …“ Gespielt beleidigt wandte sich Lorelai von ihrer Tochter ab. „Mum, kommt es mir nur so vor, oder hast du in letzter Zeit wirklich öfter das Bedürfnis, dass ich dir sage, wie lieb ich dich habe, wie toll du bist, was für eine tolle Mutter du bist, wie stolz ich darauf bin, eine Gilmore und vor allem deine Tochter zu sein und deine Augen geerbt zu haben?“ „Oh, du bist wirklich meine Lieblingstochter! Komm her!“ Lorelai drückte Rory und nahm ihr zwei Tüten aus der Hand. „So, die bringen wir jetzt ins Hotel und dann ab in einen Park!“

Rory musste grinsen. Sie kannten sich beide einfach wirklich zu gut! Und sie liebte es! Es gab wohl nur einen anderen Menschen, der sie genauso gut oder vielleicht sogar noch besser kannte. Wo sie wieder einmal bei Jess angelangt war. Sie hatte immer gewusst, dass sie nie wieder jemanden wie Jess finden würde, aber damals hatte sie noch so große Angst gehabt. Damals, als Jess zu ihr nach Yale gekommen war, um mit ihr durchzubrennen. Und dann, als sie ihn das nächste Mal sah, hatte sie wieder zu ihm zurück gewollt. Aber letztendlich hatte sie sich doch entschieden, zu versuchen, ihre Beziehung zu Logan zu retten. Das hatte nicht geklappt. Aber würde das nicht so aussehen, als wäre Jess ihre zweite Wahl? Ja, vielleicht. Hauptsache, sie und Jess wussten, dass dem nicht so war. Sie wusste ja, dass er immer die erste Wahl gewesen war, ob sie es nun zeigen hatte können, oder nicht. Aber ob er es wusste? Nein, wahrscheinlich nicht. Sie musste es ihm sagen. Sie hatte schon so viele Fehler im Bezug auf Jess gemacht, vielleicht sogar noch mehr Fehler als er, sie durfte ihn nicht noch einmal verlieren. Aber das war nicht weiter wichtig. Wichtig war nun einzig und allein, wie es weitergehen würde. Würde er sie verstehen? Ihr verzeihen? Liebte er sie noch?

Schon standen sie vor ihrem Hotel. Auf dem Rückweg waren beide in ihre Gedanken versunken gewesen, Lorelai hatte wahrscheinlich an Luke gedacht. Oder an ihre Arbeit, Sookie oder was auch immer. Ihre Gedanken hatten wieder einmal nur um Jess gekreist. Sie war geradezu besessen von ihm. Ob das noch gesund war? …

„Na, Süße, wie gefällt dir dieser Park?“ Lorelai schaute ihrer Tochter erwartungsvoll ins Gesicht und wartete gespannt auf eine Reaktion. Rory war so still gewesen und vollkommen in sich gekehrt, da hatte sie einfach beschlossen, selbst einen Park auszusuchen und ihre Tochter hinter sich her zu schleifen.
Rory schaute auf und blieb wie angewurzelt stehen. Es war der Park, in dem sie Jess gefunden hatte! Wieder ein Zeichen! Denn es war nicht sie gewesen, die ihn ausgesucht hatte. „Süße? Was ist los?“ „Ach, nichts, Mum. Oh, dieser Park ist wunderschön! Schön ruhig und schau, da ist schon eine Bank für uns!“ Nun war sie es, die voraus eilte. Sie wollte nicht, dass Lorelai etwas bemerkte. Ihre Mum mochte Jess nach wie vor nicht, obwohl er einige Pluspunkte dadurch gesammelt hatte, dass er sie dazu gebracht hatte, weiter zu studieren. Lorelai glaubte noch immer, dass Jess nichts als Probleme machte, unsensibel war und sie schlecht behandelte. Doch sie kannte ihn nicht! Sie hatte nie verstanden, wie sie, Rory, Jess lieben konnte. Vielleicht lag es daran, dass die Welt der Bücher bisher auch ihrer Mum verborgen geblieben war … Jedenfalls würde sie es ganz und gar nicht gut heißen, dass sie nach Jess suchen wollte. Sie würde es ihr ausreden wollen, sich einmischen und sie beeinflussen. Aber sie wollte nicht, dass sich irgendjemand in die Sache mit Jess einmischte! Das war etwas, dass niemand anderer verstehen konnte. Jess war nicht der Badboy für den ihn allen hielten. Er war auch weder ein Frauenverführer noch irgendein unvernünftiger Jugendlicher. Er war Jess, ein oftmals unverstandener Mensch, jemand, der lange Zeit einsam gewesen war, jemand, der oft schon verlassen worden war. Er war ihr Jess und nichts konnte daran etwas ändern.

Sie packte schnell ein Buch aus, damit ihre Mum nur nichts bemerkte. Nein, Lorelai würde sie nicht verstehen. Wahrscheinlich würde niemand sie verstehen. Vielleicht Luke, aber sonst wohl niemand. Und außerdem hatte sich Jess verändert. Er hatte allen gezeigt, was und wie viel in ihm steckte und dass er Verantwortung übernehmen konnte. „Ähm, Schätzchen?“ Rory schreckte auf. Lorelai beäugte sie misstrauisch von der Seite. „Du solltest wohl dein Buch umdrehen, wenn du es lesen möchtest.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihr Buch verkehrt herum hielt und auf den Boden starrte. „Ja, klar. Ich, ich musste nur überlegen, auf welcher Seite ich bin. Du weißt ja, dass ich Lesezeichen immer verliere und dass ich mich weigere Eselsohren in Bücher zu machen. Aber ich habe diesmal leider vergessen, auf welcher Seite ich bin. Na ja, dann werde ich wohl suchen müssen.“ Hastig begann sie in ihrem Buch zu blättern. Hemingway. Jess. Natürlich hatte sie die Seite nicht vergessen. Das war ihr noch nie passiert. Vorsichtig lugte sie zu ihrer Mutter, die zwar ihre Zeitschrift aufgeschlagen hatte, aber ebenfalls nicht sehr konzentriert war und sie aus den Augenwinkeln beobachtete. „Mum, bitte! Es geht mir gut! Es ist nur noch so … ungewohnt, aber ich bin nicht traurig darüber oder sonst was, okay? Alles hat ein Ende! Ich hatte eine schöne Zeit mit Logan, aber es hat nicht mehr gepasst und das ist in Ordnung. Bitte, glaub mir das einfach, ja?“ „Ja, okay, Süße. Nur … du benimmst dich so komisch. Ständig bist du tief in Gedanken versunken und so unkonzentriert, nie wirklich bei der Sache. Und du liest Hemingway.“ „Hemingway? Ja, ich lese Hemingway, und? Was hat das denn zu bedeuten?“ „Sag du es mir“, erwiderte Lorelai und blickte ihrer Tochter tief in die Augen. „Hemingway ist ein Autor wie jeder andere auch, Mum. Ich weiß wirklich nicht, was daran so komisch ist, dass ich eines seiner Bücher lese. Gerade „Der alte Mann und das Meer“ zu lesen ist nicht komisch, sondern sehr vernünftig, weil es ein wirklich gutes Buch ist und überhaupt, was ist an Hemingway so seltsam?“ „Na, du hast Hemingway nie gemocht. Nie! Du hast immer gemurrt, sobald irgendjemand Hemingway oder eines seiner Bücher zur Sprache brachte.“ Rory sprang auf. „Ja, aber das war einmal. In meinem ersten Jahr in Yale musste ich einmal „Schnee auf dem Kilimandscharo“ lesen und ich war selbst ganz überrascht, aber es hat mir gut gefallen und da habe ich begonnen Hemingway zu lesen.“ „Schon gut, schon gut! Ich glaub dir ja. Beruhig dich!“ „Na dann ist ja gut! Können wir jetzt lesen?“ Wütend setzte sie sich wieder auf die Bank. Warum musste sie sich jetzt dafür rechtfertigen, dass sie Hemingway las? Nein, sie hätte sich nicht rechtfertigen müssen. Sie hätte ganz ruhig bleiben sollen, hätte es Lorelai einfach erklären sollen. Jetzt musste ihre Mum doch denken, dass sie vollkommen labil war. Sie wollte nur nicht, dass sie etwas davon mitbekam, dass sie ständig an Jess dachte. Nur dieses eine Mal wollte sie alleine ihren Weg gehen, alleine ihre Entscheidungen treffen. Lorelai hatte sich nie wirklich eingemischt, aber sie hatte sie doch beeinflusst. Schluss damit! Sie wollte jetzt einfach nur lesen! Hemingway. Jess.[/font]