[filzlaus]

Hey ihr alle!!!

Ich bin wieder da ... mit einem neuen Kapitel!!!

Aber zuerst noch: Juhuu, eine neue Leserin! :herz:-lich Willkommen, liddel-princess!!!

Und jetzt viel Spaß ...

10. Kapitel: Telefonbuch!
Keuchend und nach Luft ringend kam Rory an der Telefonzelle in ihrem Park an. Sie blieb stehen, lehnte sich an die Telefonzelle und hielt sich völlig außer Atem die Seite.
Puh, sie war vielleicht schlecht in Form! Wobei es von ihrem Hotel bis hier her ca. 7 Blocks waren, da war es dann wahrscheinlich doch in Ordnung, dass sie keuchte und schwitzte wie noch nie zuvor. Jess hatte sie wieder einmal dazu gebracht, zu laufen. Er war bisher überhaupt der einzige gewesen, für den sie gelaufen war bzw. war sie damals eher vor ihm davon gelaufen. Doch auch das war ein Zeichen dafür gewesen, dass sie noch immer Gefühle für ihn hatte, auch wenn sie versucht hatte diese zu verdrängen. Und er war ihr nachgelaufen. Dann hatte er ihr seine Liebe gestanden und war wieder abgehauen. Zuerst war sie wütend auf ihn gewesen. Sie hatte gedacht, er hätte wieder Angst bekommen, hätte es sich anders überlegt oder was auch immer. Erst als er einige Wochen später noch einmal zu ihr gekommen war und mit ihr wegfahren wollte, um mit ihr zusammen zu sein, hatte sie verstanden, dass er ihr hatte Zeit geben wollen, sie hatte vorbereiten wollen auf das, was dann folgte. Und er hatte sie einfach wissen lass wollen, dass er sie liebte. Er hatte sie damit dennoch überfallen und sie hatte ebenso unüberlegt wie überstürzt geantwortet. Sie hatte ihn weggeschickt, nachdem er sich ihr geöffnet, offenbart hatte. Dabei hatte sie ihn immer noch geliebt! Dies war wohl der schlimmste Fehler ihres Lebens gewesen.

Rory holte tief Luft, dann stieß sie sich ab und trat vor die kleine Telefonzelle. Sie streckte ihre Arme nach vorne, drückte die Türe auf und betrat die Telefonzelle. Überall waren Spinnweben und Staub, die Glaswand der Zelle war auf einer Seite angeknackst und alles war dreckig. Das Telefonbuch war nicht mehr als ein dicker, verklebter, schmutziger Packen Papier. Beinahe alle Seiten klebten zusammen.
Vorsichtig versuchte Rory die Seiten bei „M“ aufzuschlagen. Ihr Herz klopfte laut und schnell. So dumm es auch scheinen mochte: Sie war aufgeregt! Und sie hatte Angst, die Seite mit Jess´ Adresse zu zerreißen, Angst ihn nie zu finden. Da! „Mar“. Wo war nur seine Adresse? Langsam las sich Rory durch die scheinbar endlosen Spalten.
Nichts. Kein Jess Mariano. Rory schluckte. Sie hatte sich zu große Hoffnungen gemacht. Sie hatte sich in diese Idee verrannt, sich an sie geklammert. Sie hatte versagt. Aber sie würde nicht aufgeben. Nicht diesmal. Und machte sie sich auch zum Affen, sie würde Jess weitersuchen und finden. Und dann musste sie ihm alles sagen, worüber sie in den letzten Tagen nachdachte, was sie alles „entdeckt“ hatte. Und dass sie ihn liebte.

Hoffnungsvoll und doch leicht deprimiert machte sich Rory auf den Weg zurück ins Hotel, zurück zu ihrer schlafenden Mutter. Wow, der Weg war doch weiter als sie gedacht hatte! Dann war sie wohl doch nicht so schlecht in Form. Als ob sie das jemals gekümmert hätte. Jess war auch kein Sportler. Warum nur hatte sie ihn gehen lassen? Schlimmer noch: Sie hatte ihn weggeschickt! Aber das würde sie sicher nicht noch einmal tun! Hoffentlich würden die nächsten zwei Tage ganz schnell vergehen. Sie liebte ihre Mutter zwar, und verbrachte auch gerne Zeit mit ihr, aber im Moment konnte sie doch sowieso an nichts anderes als an Jess denken. Und sobald Lorelai weg war, konnte sie richtig nach Jess suchen. Sie musste ihn einfach finden. Denn sie gehörten zusammen.

„Rory, du Schlafmütze! Wach endlich auf!“ Lorelai hüpfte auf Rorys Bett herum und begann zu singen. „Why do you build me up, buttercup baby, just to let me down …“ „Mum!” Sobald Lorelai zu singen begonnen hatte, saß deren Tochter auch schon kerzengerade im Bett. „Wie spät ist es denn? Und was soll dieses Lied?“ Verschlafen rieb sie sich die Augen. „Was hast du denn gegen meinen Gesang? Ich singe doch nicht falsch, oder Schätzchen?“ „Ähm, Mum, du weißt ganz genau, dass wir beide nicht singen können, genauso wie wir auch nicht dafür geboren sind, Sport zu machen! Aber ich wollte wissen, wieso du DIESES Lied singst und wie spät es ist!Also?“ Lorelai sprang kichernd von Rorys Bett und begann erneut zu singen. “… and mess me around. And then worst of all you never call when you say you will …” “Mum!” “Ich hör auf, wenn du aufstehst!” Die Augen verdrehend schlug Rory ihre Decke zurück und stieg missmutig aus ihrem Bett. „Also krieg ich jetzt endlich eine Antwort?“ „Okay, okay, Süße! Also das Lied, keine Ahnung, lief vorhin im Radio, als ich unter der Dusche war und …“ Lorelai verrenkte sich, um einen Blick auf die Uhr im anderen Zimmer erhaschen zu können. „… es ist Punkt 7 Uhr!“ Rory griff nach einem Kissen, doch schon war Lorelai im Badezimmer verschwunden. „Luke färbt ab, Rory! Ich kann doch nichts dafür!“, ertönte es laut und deutlich aus dem Bad. „Ich dachte, du hättest wieder angefangen zu lesen“, entgegnete Rory vorwurfsvoll. „Ja, aber wenn wir schon mal zu zweit in New York sind. So schnell kommt das bestimmt nicht wieder vor, also müssen wir die Zeit auch ausnützen. Was willst du denn heute machen?“ Langsam öffnete Lorelai die Badezimmertüre und streckte vorsichtig ihren Kopf hinaus. Rory hatte sich schon wieder beruhigt und war auch schon fertig angezogen. „Hast du noch nichts geplant, Mum? Na, jetzt bin ich enttäuscht!“ „Doch geplant hab ich schon etwas, aber woher soll ich wissen, ob dir mein Plan auch gefällt?“ „Sag´s mir doch einfach!“ „Nein, zu einfach.“ Lorelai grinste. „Wenn du´s nicht errätst, wirst du wohl noch eine Überraschung über dich ergehen lassen müssen …“ „Sadistin!“, zischte Rory und lief aus dem Zimmer.

„Hey, wo willst du hin?“ „Frühstücken,“ kam prompt die Antwort. Lorelai schnappte sich ihre Tasche und folgte ihrer Tochter. Vor dem Aufzug holte sie Rory ein. „Wo warst du überhaupt heute Nacht?“ Rory stutzte. „Heute Nacht? Na, im Bett?!“ Sie schaute ihre Mutter fragend an. „Nein. Zumindest nicht die ganze Zeit, ich bin wohl eingeschlafen, und als ich wieder aufwachte, war ich alleine.“ „Ja, genau: Du bist eingeschlafen! Mum, ich glaube, du wirst langsam alt! Und daher hast du auch wohl nicht mitbekommen, dass ich dir lang und breit erzählt habe, wie sehr ich mich nach einem schönen, großen Becher heißen Kaffee sehne. Dann hab ich mir einen geholt und als ich zurückkam, hast du seelenruhig im Bett gepennt.“ „Ich werde alt? Das sagst du nicht noch einmal! Nicht nach allem, was ich für dich getan habe! Nicht nach 12 Stunden Wehen!“ Lorelai fuchtelte gespielt wütend mit ihrer Handtasche vor Rory herum. Diese duckte sich und probierte, Lorelais Schläge mit ihren Händen abzufangen. „Mum, schon gut. Es war nur ein Witz! Ehrlich! Und ich tu´s auch nie, nie wieder!“ Schon hörten die Schläge auf. „Also gut, Süße, einmal kann ich dir noch verzeihen, aber in letzter Zeit beleidigst du deine arme JUNGE Mutter auffällig oft. Bedenke, dass ICH die Kreditkarte besitze und Luke, der beste Kaffeekoch der Welt, MEIN Ehemann ist!“ Und mit diesen Worten und hocherhobenem Kopf stolzierte Lorelai aus dem Aufzug.