23.06.2007, 21:42
ÃuÃerst erleichtert das Gespräch beenden zu können, drehte Joey sich augenrollend zu Lorelai um. So eine oberflächige, von sich eingenommene Person, wie Megan hatte er noch nie getroffen. Lorelai konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie ähnlich dachten.
"Wo meinen Sie", erkundigte er sich ohne auf Megans Kommentar einzugehen.
"Dort drüben bei den Felsen," sie deutete auf eine Stelle, die ungefähr 35 Meter von der Küste entfernt war, "eben sah es so aus, als ob sich da was bewegt hätte. Aber jetzt ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht ist die Person hinter der Felsengruppe."
"Gut möglich", entgegnete Joey und zog sich die Schuhe aus.
"Was haben Sie vor", wollte Lorelai erstaunt wissen.
"Sie wollen doch nicht etwa da rausschwimmen, oder", mischte sich Megan schon wieder ein.
"Allerdings."
"Selbst wenn Lorelai sich nicht getäuscht hat, dann wirds eh nur eine Leiche sein, die sie da rausfischen."
"Und was wenn nicht", gab er leicht genervt zurück, um anschlieÃend ins Meer zu laufen. Megan blickte ihm ein paar Augenblicke kopfschüttelnd hinterher.
So bemerkte sie auch nicht, dass Lorelai aufgestanden war und zu der kleinen Gruppe ging, die sich ein paar Meter von ihnen entfernt gebildet hatte. Erst als Lorelai auf eine Frage nicht reagierte, wurde Megan bewusst, dass sie in dem Moment alleine war. Neugierig schlenderte sie zu den anderen rüber.
"Ich war auch im Wasser, aber er sollte wirklich aufpassen. Die Strömung zieht einen ganz schön mit, und ich bin ein ziemlich guter Schwimmer", hörte sie einen Mann sagen.
"Ich bin mir sicher, er schafft es."
"Das glaube ich auch", sagte Lorelai überzeugt.
"Also, ich weià nicht", meinte Megan, die dazu gestoÃen war. "Was ist, wenn die Strömung ihn noch weiter rausträgt? Zu zweit ist es auÃerdem schwieriger. Nicht zu vergessen, die Haie und Quallen. Ich find die Aktion ja ziemlich übermütig, aber wenn er meint." Sie zuckte mit den Schultern.
"Halten sie die Klappe", meinten ein Mann und eine Frau gleichzeitig verärgert. Einige nickten zustimmend. Währenddessen blickte Lorelai weiterhin auf das Meer und beobachtete, wie Joey wieder näher an die Küste kam. Plötzlich spürte sie, wie sie von jemanden unsanft zur Seite gestossen wurde und biss die Zähne zusammen. Auch wenn sie in den letzten Minuten nicht unbedingt daran gedacht hatte, war ihr Arm immer noch gebrochen, was sie in dem Moment erneut ziemlich deutlich spürte. Sie fluchte leise und wandte sich zu der Person, die sie angerempelt hatte.
"Oh, entschuldigen sie, das war keine Absicht." Lorelais Blick fiel in ein markantes Gesicht, was sie vergnügt anlächelte. "Was für eine schöne Ãberraschung Lorelai. Sie haben also auch überlebt. Ich hoffe, ich habe ihnen eben nicht all zu sehr weh getan", sagte er zwinkernd
"Es geht schon wieder", erwiderte sie.
"Irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor. Wie sagt man nochmal dazu? Deja-vu, nicht wahr?" Lorelai sah ihn verwundert an. Sie hatte keine Ahnung wovon er redete. Er schien ihre Verunsicherung zu bemerken. "Wissen Sie nicht mehr? Wir haben uns im Flugzeug getroffen... Gary", erinnerte er sie. "Wenn sie wollen", sein Blick war auf Joey gefallen, der inzwischen nicht mehr schwimmen brauchte, "können wir uns später weiter unterhalten. Ich werd dem Kleinen da drüben mal helfen. Er sieht aus, als wenn er gleich zusammenbrechen würde", meinte er und lief schnell zu dem gar nicht so kleinen Joey, um mit ihm gemeinsam den ohnmächtigen Mann an den Strand zu ziehen. Lorelais Gedanken machten sich selbstständig. Ihr war klar geworden, dass sie bereits im Flugzeug auf ihn getroffen sein musste - anscheinend auf ähnliche Art und Weise - und er war ja auch freundlich gewesen, aber irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl bei ihm. War seine Hand zufällig kurz auf der Ihren gelandet, als er weg ging oder war dies absichtlich geschehen? Sie wusste es nicht genau. Es war zwar nicht unbedingt unangenehm gewesen, allerdings war Garys Lächeln dabei noch etwas gröÃer geworden, oder? So ein Quatsch, Lorelai. Das bildest du dir nur ein, lachte sie innerlich. Und selbst wenn... Das kann viele Gründe gehabt haben.
Joey und Gary hatten mittlerweile den bewusstlosen Mann nur wenige Schritte entfernt von der Gruppe auf den Sand gelegt. Während Joey sich über den Mann beugte, verabschiedete sich Gary und verschwand in die Richtung aus der er gekommen war. Lorelai warf ihm einen kurzen leicht verwunderten Blick hinterher, um anschlieÃend wieder zu Joey und dem Mann zu sehen. Ihr fiel auf, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste. Vielleicht etwas älter als sie, aber wenn dann nicht sehr viel. Er trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine Jeans.
"Kann ich ihnen helfen", fragte Lorelai, als sie sich wenige Sekunden später neben Joey hockte, der gerade dabei war die Vitalfunktionen zu überprüfen. Ihr Blick fiel wieder auf den Mann. Seine braunen Haare langen nass am Kopf und er hatte einige kleine Schrammen und Kratzer, vor allem an den Armen. AuÃerdem entdeckte sie zu ihrem Schrecken an seinem rechten Oberschenkel eine etwa 8 Zentimeter lange Wunde. Lorelai atmete durch und schloss schnell ihre Augen. Sie konnte kein Blut sehen.
Während sie so dort hockte, schoss ihr plötzlich ein Gedanke in den Kopf.
Ein schrecklicher Gedanke. Ein Gedanke, bei dem sie hoffte sich zu täuschen. Ein Gedanke, der ihr Angst machte. Angst, schon wieder damit konfrontiert zu werden.
[SIZE=2]Er muss die ganze Zeit im Wasser gewesen sein. Das Blut, die Kratzer und die andauernde Ohnmacht... [/SIZE]
[SIZE=2]Lorelai hielt einen Moment inne. Ihr Herz begann schneller zu klopfen. Ãber ihren Rücken lief ein kühler Schauer. Sie wandte sich - die Augen wieder öffnend - erneut zu Joey, der sie leicht besorgt ansah, und schluckte.[/SIZE]
"Er ist doch nicht... tot. Oder?"
TBC?
"Wo meinen Sie", erkundigte er sich ohne auf Megans Kommentar einzugehen.
"Dort drüben bei den Felsen," sie deutete auf eine Stelle, die ungefähr 35 Meter von der Küste entfernt war, "eben sah es so aus, als ob sich da was bewegt hätte. Aber jetzt ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht ist die Person hinter der Felsengruppe."
"Gut möglich", entgegnete Joey und zog sich die Schuhe aus.
"Was haben Sie vor", wollte Lorelai erstaunt wissen.
"Sie wollen doch nicht etwa da rausschwimmen, oder", mischte sich Megan schon wieder ein.
"Allerdings."
"Selbst wenn Lorelai sich nicht getäuscht hat, dann wirds eh nur eine Leiche sein, die sie da rausfischen."
"Und was wenn nicht", gab er leicht genervt zurück, um anschlieÃend ins Meer zu laufen. Megan blickte ihm ein paar Augenblicke kopfschüttelnd hinterher.
So bemerkte sie auch nicht, dass Lorelai aufgestanden war und zu der kleinen Gruppe ging, die sich ein paar Meter von ihnen entfernt gebildet hatte. Erst als Lorelai auf eine Frage nicht reagierte, wurde Megan bewusst, dass sie in dem Moment alleine war. Neugierig schlenderte sie zu den anderen rüber.
"Ich war auch im Wasser, aber er sollte wirklich aufpassen. Die Strömung zieht einen ganz schön mit, und ich bin ein ziemlich guter Schwimmer", hörte sie einen Mann sagen.
"Ich bin mir sicher, er schafft es."
"Das glaube ich auch", sagte Lorelai überzeugt.
"Also, ich weià nicht", meinte Megan, die dazu gestoÃen war. "Was ist, wenn die Strömung ihn noch weiter rausträgt? Zu zweit ist es auÃerdem schwieriger. Nicht zu vergessen, die Haie und Quallen. Ich find die Aktion ja ziemlich übermütig, aber wenn er meint." Sie zuckte mit den Schultern.
"Halten sie die Klappe", meinten ein Mann und eine Frau gleichzeitig verärgert. Einige nickten zustimmend. Währenddessen blickte Lorelai weiterhin auf das Meer und beobachtete, wie Joey wieder näher an die Küste kam. Plötzlich spürte sie, wie sie von jemanden unsanft zur Seite gestossen wurde und biss die Zähne zusammen. Auch wenn sie in den letzten Minuten nicht unbedingt daran gedacht hatte, war ihr Arm immer noch gebrochen, was sie in dem Moment erneut ziemlich deutlich spürte. Sie fluchte leise und wandte sich zu der Person, die sie angerempelt hatte.
"Oh, entschuldigen sie, das war keine Absicht." Lorelais Blick fiel in ein markantes Gesicht, was sie vergnügt anlächelte. "Was für eine schöne Ãberraschung Lorelai. Sie haben also auch überlebt. Ich hoffe, ich habe ihnen eben nicht all zu sehr weh getan", sagte er zwinkernd
"Es geht schon wieder", erwiderte sie.
"Irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor. Wie sagt man nochmal dazu? Deja-vu, nicht wahr?" Lorelai sah ihn verwundert an. Sie hatte keine Ahnung wovon er redete. Er schien ihre Verunsicherung zu bemerken. "Wissen Sie nicht mehr? Wir haben uns im Flugzeug getroffen... Gary", erinnerte er sie. "Wenn sie wollen", sein Blick war auf Joey gefallen, der inzwischen nicht mehr schwimmen brauchte, "können wir uns später weiter unterhalten. Ich werd dem Kleinen da drüben mal helfen. Er sieht aus, als wenn er gleich zusammenbrechen würde", meinte er und lief schnell zu dem gar nicht so kleinen Joey, um mit ihm gemeinsam den ohnmächtigen Mann an den Strand zu ziehen. Lorelais Gedanken machten sich selbstständig. Ihr war klar geworden, dass sie bereits im Flugzeug auf ihn getroffen sein musste - anscheinend auf ähnliche Art und Weise - und er war ja auch freundlich gewesen, aber irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl bei ihm. War seine Hand zufällig kurz auf der Ihren gelandet, als er weg ging oder war dies absichtlich geschehen? Sie wusste es nicht genau. Es war zwar nicht unbedingt unangenehm gewesen, allerdings war Garys Lächeln dabei noch etwas gröÃer geworden, oder? So ein Quatsch, Lorelai. Das bildest du dir nur ein, lachte sie innerlich. Und selbst wenn... Das kann viele Gründe gehabt haben.
Joey und Gary hatten mittlerweile den bewusstlosen Mann nur wenige Schritte entfernt von der Gruppe auf den Sand gelegt. Während Joey sich über den Mann beugte, verabschiedete sich Gary und verschwand in die Richtung aus der er gekommen war. Lorelai warf ihm einen kurzen leicht verwunderten Blick hinterher, um anschlieÃend wieder zu Joey und dem Mann zu sehen. Ihr fiel auf, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste. Vielleicht etwas älter als sie, aber wenn dann nicht sehr viel. Er trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine Jeans.
"Kann ich ihnen helfen", fragte Lorelai, als sie sich wenige Sekunden später neben Joey hockte, der gerade dabei war die Vitalfunktionen zu überprüfen. Ihr Blick fiel wieder auf den Mann. Seine braunen Haare langen nass am Kopf und er hatte einige kleine Schrammen und Kratzer, vor allem an den Armen. AuÃerdem entdeckte sie zu ihrem Schrecken an seinem rechten Oberschenkel eine etwa 8 Zentimeter lange Wunde. Lorelai atmete durch und schloss schnell ihre Augen. Sie konnte kein Blut sehen.
Während sie so dort hockte, schoss ihr plötzlich ein Gedanke in den Kopf.
Ein schrecklicher Gedanke. Ein Gedanke, bei dem sie hoffte sich zu täuschen. Ein Gedanke, der ihr Angst machte. Angst, schon wieder damit konfrontiert zu werden.
[SIZE=2]Er muss die ganze Zeit im Wasser gewesen sein. Das Blut, die Kratzer und die andauernde Ohnmacht... [/SIZE]
[SIZE=2]Lorelai hielt einen Moment inne. Ihr Herz begann schneller zu klopfen. Ãber ihren Rücken lief ein kühler Schauer. Sie wandte sich - die Augen wieder öffnend - erneut zu Joey, der sie leicht besorgt ansah, und schluckte.[/SIZE]
"Er ist doch nicht... tot. Oder?"
TBC?
"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston